Giemsa-Färbung

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PARASITOLOGIE
Parasiten im engeren Sinne sind tierische (Protozoen, Metazoen) oder
pflanzliche Lebewesen, die auf Kosten anderer Lebewesen (Tiere oder
Pflanzen) - ihrer Wirte - leben, ohne diese unmittelbar zu töten, sie
jedoch durch Nahrungsentzug, durch ihre Ausscheidungen oder nur
durch bloße Raumforderung schädigen und dadurch parasitäre
Krankheiten hervorrufen können. Parasitismus ist im Tierreich äußerst
weit verbreitet: Mindestens ein Viertel aller Tierarten der Erde besteht
aus Parasiten oder macht zumindest eine parasitäre Phase durch. Alle
übrigen Arten dienen als Wirte. Parasitismus findet sich in allen
Tierklassen - von den Protozoen bis zu den Vögeln und Säugetieren; in
der Arktis und Antarktis ebenso wie in der Tiefsee. Viele
Parasitenspezies sind noch unbekannt. Nur für einen relativ kleinen Teil
der tierischen Parasiten - vorzugsweise sind es Protozoen und Würmer ist der Mensch obligatorischer Wirt oder Gelegenheitswirt. Parasiten
haben äußerst mannigfaltige Erscheinungsformen der Anpassung sowie
sehr komplizierte Strategien der Wirtsfindung und -erkennung oder der
Auseinandersetzung mit dem Immunsystem ihrer Wirte entwickelt.
Die meisten Parasiten des Menschen kommen in den Tropen, in Ländern der
"Dritten Welt" vor, sind Erreger von Tropenkrankheiten. Neben dem Klima sind
mangelnde Hygiene und Essgewohnheiten die wichtigsten Faktoren der
Verbreitung der Parasiten. Der ständig wachsende Fernreiseverkehr und der
Zustrom von Menschen aus Entwicklungsländern konfrontiert alle Bereiche der
Medizin zunehmend auch mit Parasitosen. Die Kursstunde will einige wenige
Beispiele veranschaulichen.
PROTOZOEN (EINZELLER)
Einige wichtige parasitische Protozoen des Menschen:
ART
SITZ
KRANKHEIT
Blut, Liquor
Schlafkrankheit
(chronisch)
Blut, Liquor
Schlafkrankheit (akut)
Blut, Gewebe
(Vermehrung nur im
Gewebe)
Makrophagen (RES,
v. a. von Milz, Leber,
Knochenmark,
Lymphknoten)
Makrophagen der
Haut
Chagas-Krankheit
Haut, Nasen- und
Rachenschleimhaut
Mukokutane
Leishmaniose
(Espundia)
Urethritis
Flagellaten (Geißeltierchen)
Trypanosoma brucei gambiense
Vektor: Tsetsefliege (Glossina
morsitans/palpalis)
Trypanosoma brucei rhodesiense
Vektor: Tsetsefliege (Glossina
morsitans/palpalis)
Trypanosoma cruzi
Vektor: Raubwanze (Rhodnius
prolixus)
Leishmania donovani
Vektor: Sandfliege (Phlebotomus
spp.)
Leishmania tropica
Vektor: Sandfliege (Phlebotomus
spp.)
Leishmania brasiliensis
Vektor: Sandfliege (Lutzomyia
spp.)
Trichomonas vaginalis
Giardia lamblia / intestinalis
Fluor vaginalis,
Urethra (Mann und
Frau)
Duodenum,
Gallenwege
Viszerale Leishmaniose
(Kala Azar)
Kutane Leishmaniose
(„Orientbeule“)
Giardiasis, Lambliasis
Rhizopoden (= Wurzelfüßler)
Entamoeba histolytica
Dientamoeba fragilis
Entamoeba coli (häufigste)
Entamoeba hartmanni
Jodamoeba bütschlii
Endolimax nana
Acanthamoeba spp.
Hartmanella spp.
Naegleria spp.
Lumen u. Wand des
Amoebiasis
Kolons; Abszesse in
der Leber u. a.
Organen (z. B. Lunge)
Kolon
fraglich pathogen
Kolon
kommensal. apathogen
freilebend, fakultativ
parasitisch (NasenRachenraum,
Meningen, Gehirn)
Meningoenzephalitis,
Keratitis
ART
SITZ
KRANKHEIT
Leberparenchym und
Erythrozyten
Malaria tertiana
Ovale-Malaria
Malaria quartana
Malaria tropica
ZNS, Herz,
Skelettmuskulatur
RES, Dünndarm
RES, Dünndarm
Toxoplasmose
Sporozoen
(=Sporentierchen)
a) Hämosporidien
Plasmodium vivax
Plasmodium ovale
Plasmodium malariae
Plasmodium falciparum
Vektor: Mücke (Anopheles spp.)
b) Kokzidien
Toxoplasma gondii
Isospora belli
Sarcocystis spp.
Cryptosporidium parvum
Mikrosporidien (Enterocytozoon
bieneusi, Encephalitozoon
intestinalis, Enc. hellem)
Dünndarm; bei
Immunschwäche
gesamter Gastrointestinaltrakt,
Gallenwege,
Pankreas, Lunge
Isosporose
Sarkozystose
(Sarkosporidiose)
Kryptosporidiose
Ziliaten (= Wimperntierchen)
Balantidium coli
Kolon
Balantidenruhr,
Balantidose
TOXOPLASMEN
Toxoplasma gondii kann sich nur intrazellulär vermehren und kommt in
Geweben von Vögeln, Säugetieren und Menschen (Zwischenwirte) als
Ruhestadium -„Bradyzoiten“- in großer Zahl innerhalb von sogenannten Zysten
(„parasitäre Pseudozysten“) vor. Bei akuten Infektionen werden beim Platzen
der befallenen Zellen kurzfristig gleich aussehende, sich rasch vermehrende
„Tachyzoiten“ freigesetzt (Länge ca. 5m).
Ähnlich wie bei Malaria-Plasmodien, bei denen eine geschlechtliche
Vermehrung in der Anophelesmücke stattfindet, erfolgt bei T. gondii eine
geschlechtliche Vermehrung (Kernaustausch) in der Dünndarmwand der Katze
(Endwirt). Als Resultat der Infektion der Katze werden von dieser mit dem Kot
in nur begrenzter Zeit (2 – 3 Wochen) sogenannte Oozysten ausgeschieden.
Oozysten sind erst nach 2 Tagen infektiös.
Aufgabe 1: Toxoplasma gondii
Ausgeteiltes Präparat nach Giemsa färben und mikroskopieren.
GIEMSA-FÄRBUNG
1. Ausstrich auf den Objektträger bringen
2. lufttrocknen lassen
3. 5 Min. mit Methylalkohol fixieren
4. abgießen, verdunsten lassen
5. 20 – 30 Min. mit Giemsa-Gebrauchslösung färben
6. mit Wasser abspülen und lufttrocknen lassen
Anfertigung der Giemsa-Gebrauchslösung:
1 Tropfen Giemsa-Stammlösung auf 1 ml Pufferlösung
http://www.dpd.cdc.gov/dpdx
Members of the cat family (Felidae) are the only known definitive hosts for the
sexual stages of T. gondii and thus are the main reservoirs of infection. Cats
become infected with T. gondii by carnivorism . After tissue cysts or oocysts are
ingested by the cat, viable organisms are released and invade epithelial cells of the
small intestine where they undergo an asexual followed by a sexual cycle and then
form oocysts, which are then excreted. The unsporulated oocyst takes 1 to 5 days
after excretion to sporulate (become infective). Although cats shed oocysts for
only 1 to 2 weeks, large numbers may be shed. Oocysts can survive in the
environment for several months and are remarkably resistant to disinfectants,
freezing, and drying, but are killed by heating to 70°C for 10 minutes.
Human infection may be acquired in several ways: A) ingestion of undercooked
infected meat containing Toxoplasma cysts ; B) ingestion of the oocyst from
fecally contaminated hands or food ; C) organ transplantation or blood
transfusion; D) transplacental transmission; E) accidental inoculation of
tachyzoites. The parasites form tissue cysts, most commonly in skeletal muscle,
myocardium, and brain; these cysts may remain throughout the life of the host.
PLASMODIUM
Beim Menschen wird Malaria von 4 verschiedenen Plasmodien-Spezies
verursacht:
Plasmodium falciparum - Malaria tropica
Plasmodium vivax - Malaria tertiana
Plasmodium ovale - Malaria tertiana
Plasmodium malariae - Malaria quartana
1880 stellte ein französischer Offizier in Algerien, Alphonse Laveran, als erster
fest, dass Malaria durch Parasiten verursacht wird, und 17 Jahre später konnte
Ronald Ross (britischer Offizier in Indien) demonstrieren, dass die AnophelesMücke Malaria überträgt.
Die häufigste und auch gefährlichste Form der Malaria ist die Malaria tropica. In
Afrika (besonders südlich der Sahara) überwiegt P. falciparum, in Zentral- und
Südamerika wie auch im Nahen Osten und Indien ist P. vivax häufiger. Jährlich
sterben >1 Mio. Menschen durch Malaria (>90% sind Kinder <5 Jahre).
Der Vektor für Malaria ist die Anopheles-Mücke. Die Plasmodien-Parasiten
können sich nur in der Mücke entwickeln (sexuelles Vermehrungsstadium) bei
ambienten Temperaturen zwischen 16° und 33°C und einer Höhenlage unter
2000m.
Eine „Semi-Immunität“ gegen Malaria entwickelt sich bei Menschen, die die
ersten Infektionen überleben und auch wiederholt infiziert werden. Diese SemiImmunität schützt nicht vor einer Infektion, sondern vor einem tödlichen Verlauf
der Infektion.
The malaria parasite life cycle involves two hosts. During a blood meal, a malariainfected female Anopheles mosquito inoculates sporozoites into the human host .
Sporozoites infect liver cells and mature into schizonts , which rupture and release
merozoites . (Of note, in P. vivax and P. ovale a dormant stage [hypnozoites] can
persist in the liver and cause relapses by invading the bloodstream weeks, or even years
later.) After this initial replication in the liver (exo-erythrocytic schizogony ), the
parasites undergo asexual multiplication in the erythrocytes (erythrocytic schizogony
). Merozoites infect red blood cells . The ring stage trophozoites mature into
schizonts, which rupture releasing merozoites . Some parasites differentiate into
sexual erythrocytic stages (gametocytes) . Blood stage parasites are responsible for
the clinical manifestations of the disease.
The gametocytes, male (microgametocytes) and female (macrogametocytes), are
ingested by an Anopheles mosquito during a blood meal
. The parasites’
multiplication in the mosquito is known as the sporogonic cycle . While in the
mosquito's stomach, the microgametes penetrate the macrogametes generating zygotes
. The zygotes in turn become motile and elongated (ookinetes) which invade the
midgut wall of the mosquito where they develop into oocysts . The oocysts grow,
rupture, and release sporozoites , which make their way to the mosquito's salivary
glands. Inoculation of the sporozoites into a new human host perpetuates the malaria
life cycle .
http://www.dpd.cdc.gov/dpdx
Diagnose der Malaria:
Die Fragen: Wo waren Sie?
Wann waren Sie dort?
Was haben Sie dort getan?
- sollten heute Bestandteil jeder Anamnese sein!
a) Dicker Tropfen: mit der Ecke eines Objektträgers oder einer Nadel wird
ein kleiner Blutstropfen auf etwa Zweicentgröße verstrichen. Etwa 1 Minute
rühren (mechanische Hämolyse); Lufttrocknung (2 Stunden!). Anschließend
(ohne Fixierung!) Färbung nach GIEMSA. Also: wässrige Hämolyse der
Blutkörperchen, Konzentration und Färbung der Parasiten. Die GIEMSAFärbung ist die Methode der Wahl zum Nachweis aller Blutprotozoen. Hier
kann jedoch keine Speziesdiagnose gemacht werden.
b) Ausstrich: Lufttrocknung, Fixieren (Methanol) und Färben nach
GIEMSA. Die Erythrozyten bleiben wegen der Alkoholfixierung erhalten.
Feindarstellung der Parasiten. Wichtig: dünne Ausstriche.
CAVE! Eine negatives Ergebnis der Untersuchung auf Plasmodien schließt
eine Malaria nicht aus – beim klinischen Verdacht müssen die
Blutausstriche mehrmals wiederholt werden.
Malaria Schnell-Tests
Es gibt einige Tests auf dem Markt, die Plasmodien-Antigene detektieren
(meistens nur P. falciparum, einige unspezifisch Plasmodium plus P.
falciparum, einige P. falciparum und P. vivax). Solche Tests liefern ein Ergebnis
innerhalb weniger Minuten, sind aber einer mikroskopischen Diagnostik nicht
überlegen (die Sensitivität der Tests ist ca. 95 % im Vergleich zur Mikroskopie).
Besonders vorsichtig sollte man bei der Anwendung des Tests durch nicht
damit vertraute Personen (z.B. Reisende) sein. Lagerungstemperatur und auch
Inkubationszeiten des Tests müssen eingehalten werden! Ein negatives
Ergebnis schließt eine Malaria nicht aus!!
Die Frage der Malaria-Serologie:
Erst etwa 3 Wochen nach einer Malaria-Infektion sind ausreichend Antikörper
gebildet worden, die beispielsweise mit Hilfe der Immunfluoreszenz-Technik
nachgewiesen werden können. Doch darf die Serologie niemals den Versuch
des Direktnachweises der Erreger (= Dicker Tropfen, Ausstrich) ersetzen!
Nur der Direktnachweis kann rasch und zweifelsfrei die oft lebensrettende
Diagnose liefern! Die Serologie darf im Falle der Malaria der morphologischen
Diagnostik allenfalls als flankierende Maßnahme dienen.
MIKROSKOPIE
PLASMODIUM INKUBATIONSZEIT
SPEZIES
(TAGE)
STADIUM
PARASIT
ERYTHROZYT
P.
falciparum
12 (7-14)
Ring
normal
exoerythrozytäres
Stadium:
5,5 - 7
dünnes
Zytoplasma,
MehrfachInfektion häufig
Schizont
8-24 kleine
Merozoiten
normal
Gametozyt
bananenförmig
verformt
Ring
dickes
Zytoplasma,
MehrfachInfektion möglich
normal bis
vergrößert,
Schüffnersche
Tüpfelung
Schizont
groß, 12-24
Merozoiten,
gesamter Ery
gefüllt
Gametozyt
fast gesamter Ery vergrößert
Ring
viel Zytoplasma
Schizont
6-14 Merozoiten,
großer Kern,
dicht zusammen
gebündelt
Gametozyt
fast gesamter Ery
Ring
dichtes
Zytoplasma
Schizont
6-12 Merozoiten „Gänseblümchen“
Gametozyt
rund bis oval, fast
gesamter Ery
P. vivax
13 (12-17)
oder bis 6-12
Monate
exoerythrozytäres
Stadium:
6-8
P. ovale
17 (16-18)
oder länger
exoerythrozytäres
Stadium:
9
P. malariae
28 (18-40)
oder länger
exoerythrozytäres
Stadium:
12-16
normal bis
vergrößert
(kleiner als P.
vivax),
Schüffnersche
Tüpfelung
normal bis
vergrößert
Fig. 1: Normal red cell; Figs. 2-18: Trophozoites (among these, Figs. 2-10
correspond to ring-stage trophozoites); Figs. 19-26: Schizonts (Fig. 26 is a
ruptured schizont); Figs. 27, 28: Mature macrogametocytes (female); Figs. 29,
30: Mature microgametocytes (male).
Fig. 1: Normal red cell; Figs. 2-6: Young trophozoites (ring stage parasites); Figs.
7-18: Trophozoites; Figs. 19-27: Schizonts; Figs. 28 and 29: Macrogametocytes
(female); Fig. 30: Microgametocyte (male).
Fig. 1: Normal red cell; Figs. 2-5: Young trophozoites (Rings); Figs. 615: Trophozoites; Figs. 16-23: Schizonts; Fig. 24: Macrogametocytes
(female); Fig. 25: Microgametocyte (male).
Fig. 1: Normal red cell; Figs. 2-5: Young trophozoites (rings); Figs. 613: Trophozoites; Figs. 14-22: Schizonts; Fig. 23: Developing gametocyte; Fig.
24: Macrogametocyte (female); Fig. 25: Microgametocyte (male).
MALARIAPROPHYLAXE:
Jeder, der in ein Land reist, in dem die Malaria endemisch ist, sollte eine
Malariaprophylaxe nehmen!
MEDIKAMENT
PROPHYLAXE
NOTFALLBEHANDLUNG*
Atovaquon / Proguanil
(Malarone ®)
Mefloquin
(Lariam ®)
Chloroquin
(Resochin ®)
Doxycyclin
Artemether / Lumefantrin
(Riamet ®)
Proguanil
(Paludrine ®)
1 Tag vor bis 7 Tage nach
Aufenthalt - täglich (Max.28T.)
1 Wo. vor bis 4 Wo. nach
Aufenthalt – 1x/Wo.
1 Wo. vor bis 4 Wo. nach
Aufenthalt – 1x/Wo
1 Tag vor bis 4 Wo. nach
Aufenthalt - täglich
nicht geeignet
ja
nur mit Chloroquin täglich
nein
ja
ja
nein
ja
*Generell gilt für die Anwendung bei Kindern, dass bei Erbrechen der
Medikamente innerhalb von 30 Minuten nach Gabe die komplette Dosis
erneut zu geben ist.
Erbricht das Kind 30 - 60 Minuten nach Einnahme, ist die halbe Dosis
nachzugeben.
Erbricht das Kind später als 60 Minuten nach Tabletteneinnahme, gilt die
Dosis als aufgenommen und resorbiert, so dass eine Wiederholung nicht
erforderlich ist.
Checkliste für die Malaria-Beratung durch den Arzt
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
Aufklärung des Reisenden über das Malariarisiko
Schwangeren Frauen und Kindern unter 5 Jahren ist vom
Aufenthalt in Malariagebieten abzuraten
Informationen über Maßnahmen zur Vermeidung von
Insektenstichen
Warnung, dass Malaria trotz Chemoprophylaxe auftreten kann (bei
Erkrankung nach Rückkehr unbedingt an Malaria denken!!)
Information über die Symptome einer Malaria und die
Notwendigkeit, bei Auftreten dieser Symptome einen Arzt
aufzusuchen;
Hinweis auf die Lebensgefahr bei verzögerter Diagnostik und
Therapie
Frage nach vorbestehenden Krankheiten, regelmäßiger
Medikamenteneinnahme, Allergien und nach bestehender
Schwangerschaft
Frage nach geplanten Aktivitäten während der Reise, z.B. Tauchen
und Bergsteigen (wichtig bei Medikamenten, die bei der Prophylaxe
angewendet werden)
8.
9.
10.
11.
12.
13.
Aufklärung über die regelmäßige Einnahme der verordneten
Medikamente zur Vorbeugung bzw. zur notfallmäßigen
Selbsttherapie
Hinweis auf die Notwendigkeit der Fortsetzung der
Chemoprophylaxe nach Verlassen des Malariagebietes
Aufklärung über die Nebenwirkungen der verordneten
Medikamente
Hinweis darauf, dass bei Malaria oder Malariaverdacht während der
Reise ein Arzt nach Rückkehr aufgesucht werden sollte
Mitgabe von schriftlichem Informationsmaterial zum Verbleib bei
dem Reisenden
Empfehlung an den Reisenden, wegen des oft unkalkulierbaren
Wirkstoffgehaltes, keine Malariamedikamente im Ausland zu
kaufen
Aufgabe 2: Plasmodium
1. Führen Sie Ihre eigenen Blutausstriche mit der ausgeteilten Blutprobe durch.
Das Blut enthält P. berghei einer infizierten Maus. Sie können alle Formen des
Blutstadiums sehen.
2. Mikroskopieren Sie die Präparate, die vorliegen – P. falciparum, P. ovale, P.
vivax und P. malariae
ALGORITHMUS ZUR MALARIA-THERAPIE
Nein
Nein
komplizierte
Malaria?
Malaria
tropica?
Malaria
tertiana
Ja
Ja
Chinin (iv)
Nein
Chloroquin
& Primaquin
Malaria
quartana
orale Therapie
möglich?
Chloroquin
Ja
orale
Therapie
1.
Mefloquin (Lariam ®), 1250 mg gesamt: 750 mg sofort und 500 mg
12h später oder-
2.
Atovaquon + Proguanil (Malarone ®), 1000 mg / 400 mg
(4 Tabl.) 1 x / Tag x 3 Tage oder-
3.
Artemether + Lumefantrin (Riamet ®), 80 mg / 480 mg (4 Tabl.)
sofort, nach 8h und alle 12h x 4 Dosen oder-
4.
Chinin, 600 mg / Tag x 3-7 Tage
plus
Doxycyclin 100 mg 2 x / Tag
P. vivax oder P. ovale
Nein
als Koinfektion
keine weitere
Therapie
Ja
* Primaquin, 1 Tabl. (15 mg Base)
1 x / Tag x 14 Tage
*Reduzierung der Dosis bei
G6PDH-Mangel
TRYPANOSOMA
Die Parasiten Trypanosoma brucei gambiense und T. b. rhodesiense sind für
die Schlafkrankheit verantwortlich. Vektor ist die Tsetse-Fliege: Glossina
palpalis und G. morsitans.
Glossina
T. b. gambiense (West-Afrika) verursacht die chronische Form der
Schlafkrankheit (Vektor: G. palpalis).
T. b. rhodesiense (Ost-Afrika) verursacht die akute Form der Schlafkrankheit
(Vektor: G. morsitans).
Schlafkrankheit
- in 36 Ländern endemisch
- Prävalenz = 300 000 bis 500 000
- Inzidenz = 50 000
- Öko-sozialer „Impakt“ (laut WHO, 2000) – gemäß dem DALY-Konzept
(disability adjusted life-years) ist mit 2,05x106 verlorenen Lebensjahren
zu rechnen. Somit ist die Schlafkrankheit die drittwichtigste
Parasiteninfektion der Welt nach Malaria und Lymphatischer Filariasis.
- Zoonose – Reservoir: T. b. gambiense = Menschen und Nutztiere
(Schwein, Hund), T. b. rhodesiense = Antilope, Nutztiere (Rind)
Übertragung – beim Stechen werden infektiöse Metazyklen im Speichel der
Tsetse-Fliege übertragen.
Inkubationszeit = 2 bis 3 Wochen (5-15 Tage bei der ost-afrikanischen
Schlafkrankheit).
Erste Symptome eher allgemein und unspezifisch – Lymphadenopathie,
Kopfschmerzen.
Zweite Phase – meningo-enzephalitische Phase – progrediente mentale
Verschlechterung bis hin zu Koma und Tod. Durchschnittlich 4 bis 12 Monate,
aber bis zu 2 Jahren. Bei der ost-afrikanischen Schlafkrankheit dauert die 2.
Phase 6 bis 9 Monate bis zum Tod des Patienten.
DIAGNOSE:
Stufendiagnostik: Suchtest = Serologie. CATT – Card Agglutination Test
Trypanosomiasis, oder in Europa EIA. Beim positiven Ergebnis:
parasitologische Untersuchung von Blut oder Lymphknoten-Flüssigkeit. Ist hier
die Diagnose bestätigt, muss Liquor untersucht werden, um das Stadium
festzustellen.
http://www.dpd.cdc.gov/dpdx
During a blood meal on the mammalian host, an infected tsetse fly (genus Glossina)
injects metacyclic trypomastigotes into skin tissue. The parasites enter the lymphatic
system and pass into the bloodstream . Inside the host, they transform into
bloodstream trypomastigotes , are carried to other sites throughout the body, reach
other blood fluids (e.g., lymph, spinal fluid), and continue the replication by binary
fission . The entire life cycle of African Trypanosomes is represented by
extracellular stages. The tsetse fly becomes infected with bloodstream trypomastigotes
when taking a blood meal on an infected mammalian host ( , ). In the fly’s midgut,
the parasites transform into procyclic trypomastigotes, multiply by binary fission ,
leave the midgut, and transform into epimastigotes . The epimastigotes reach the
fly’s salivary glands and continue multiplication by binary fission . The cycle in the
fly takes approximately 3 weeks. Humans are the main reservoir for Trypanosoma
brucei gambiense, but this species can also be found in animals. Wild game animals
are the main reservoir of T. b. rhodesiense.
BEHANDLUNG:
Stadium
T. b. gambiense
T. b. rhodesiense
Früh
Pentamidin
Suramin
Spät
Melarsoprol
Melarsoprol
Alternativtherapie
Eflornithin
Melarsoprol & Eflornithin
Melarsoprol & Nifurtimox
Melarsoprol & Nifurtimox
„Disease control“
aktive Fallidentifikation und Tsetse-FliegenTsetse-Fliegen-Bekämpfung Bekämpfung
Aufgabe 3: Trypanosomen
Trypanosoma brucei gambiense und T.b. rhodesiense.
Die beiden Trypanosomen-Unterarten sind morphologisch nicht voneinander
unterscheidbar.
1. Nach GIEMSA gefärbte Blutausstrich-Präparate von T.b. rhodesiense.
2. Ein Tropfen Blut wird ausgeteilt. Legen Sie ein Deckgläschen auf den
Tropfen und mikroskopieren Sie – erst bei einer 40er-Vergrößerung und
danach mit dem 100er-Objektiv.
Giemsa-Präparat im Blutausstrich
NEUROPATHOGENETISCHE PFADE BEI TRYPANOSOMIASIS
Notizen:
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