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Enzyme
1) Enzyme sind Biokatalysen
(Katalyse biochemischer Reaktionen)
2) Substrate sind jene Stoffe, die von Enzymen umgesetzt werden.
3) Katalytisch wirksame Stelle ist das „aktive Zentrum“
(spez. Faltung der Polypeptidketten)
4)
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


Denaturierung
Zerstörung der Konformation
Verlust der biologischen Aktivität
Aminosäuresequenz bleibt erhalten
Reversible Denaturierung ist möglich
5) Viele Enzyme benötigen Cofaktoren
Cofaktoren sind Heterobestandteile (Nicht-Protein-Bestandteile), die für die Aktivität eines
Enzyms erforderlich sind.

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
Prosthetische Gruppen sind kovalent an die Peptidketten gebunden
Cosubstrate (früher Coenzyme) sind reversible an die Peptidketten gebunden
Metallionen
Funktionen der Cofaktoren
Cosubstrate und prosthetische Gruppen sind meist Träger von funktionellen Gruppen Spez.
Atomen oder Elektronen, die während der Enzymreaktion Übertragen werden.
METALLIONEN:
1) Im Katalytischem Zentrum an der Katalyse beteiligt
2) Brückenglieder
3) Stabilisation der Konformation
Mg:
Mg2+ Cofaktoren bei Phosphatasen und Kineasen
z.B.: bei Hexokinasen
Glucose + ATP  G6P + ADP
Mg2+ Ionen polarisieren als elektrophile Lewissäure die P-O Bindung des Phosphatrets des
Cosubstrats und erleichter den Angriff des Nukleo. (H2O bei Hydrolasen und R-OH bei
Kineasen)
Ca:
Ca2+ Cofaktoren bei Amylasen und Lipasen
Stabilisiert durch Ionenbeziehungen mit negativ geladenen AS-Resten die Konformation von
Enzymen (a-Amylasen). Ist an der Substratbildung beteiligt (Lipasen)
Zn:
Zn2+ Cofaktoren bei Alkoholdehydrogenase
Polarisiert die C=O Bindung des Substrats. Begünstigt den Transfer des Hydridions vom
Substrat.
Fe:
Fe3+/Fe2+
Bei den Cytochromen in der Atmungskette
Cu:
Cu2+/Cu+
Einige oxidasen in Lebensmittel enthalten nur diese redox syst. als prosthtische Gruppe
Mo:
Mo6+/Mo4+
FeMo Cofaktor bei Nitrogenase bei Xanthin-Oxidase
COSUBSTRATE (früher auch Coenzyme)
Reagieren im Stoffwechsel mit mindestens 2 Enzymen. Sie übertragen dabei H2 e- oder
funktionelle Gruppen (werden vom Cosubstrat in energiereiche Bindung aufgenommen)
Transportmetapolte Beispiele: NAD+/NADH, NADP+/NADPH, ADP, CoA
PROSTHETISCHE GRUPPE:
Sind fest an das Enzym gebunden dieses reagiert nacheinander mit 2 verschiedenen
Substraten
1) Enzymatische Katalyse
2) Regenerieren der Prosthetischen Gruppen
Bsp.: FAD,FMN, Liponsäure, Biotin, Thiamitphosphat (Thiaminpyrrophosphat TPP)
FAD, FADH, FMN, Riboflavin (Vit. B2)
Prosthtische Gruppen und Cofaktoren sind meist gruppenübertragende Moleküle.
Transportmolekül (Cofaktor)
ATP
NADH und NADHP
FADH2
Coenzym A
Liponsäureamid
TPP
Biotin
Tetrahydrofolsäure
Aktivierte Gruppe (Übertragende Gruppe)




Phosphatgruppe
e- und H+
e- und H+
Acylgruppe
 Aldehydgruppe
 CO2
 Formylgruppen (C1 Einheiten)
Vitamine:
Dienen häufig um den Organismus die Grundstoffe für prosthetische Gruppen und
Cosubstraten zurückzuführen (z.B.: Wasserlösliche Vitamine).
Vitamin
Thiamin (B1)
Riboflavin (B2)
Nicotinsäure
Pyridoxal (B6)
Pantothensäure
Biotin
Folsäure
Cofaktor







TPP
FAD/FMN
NAD
Pyridoxalphosphat
Coenzym A
wird kovalent an Carboxylgr. gebunden(Biotin-Enzym)
Tetrahydrofolsäure
Einteilung der Enzyme:
Erfolgt nach den Regeln der I.U.P.A.C und der I.U.B
Die Regeln der für Bezeichnung und Klassifizierung von Enzymen basieren auf deren
Wirkunsspezifität. Demnach unterscheidet man 6 Enzymklassen:
1)
2)
3)
4)
5)
6)
Oxidoreduktasen
Transferasen
Hydrolasen
Lyasen
Isamerosen
Ligasen
Jede Klasse wird in Unter- und Subunterklassen unterteilt.
Bsp.:
Systemname: L-Ascorbinsäure-Sauerstoff-Oxidoreduktase
Systemnummer: EC 1. 10. 3. 3.
Enzym Commission
Oxidoreduktase
Unterklasse der Oxidoreduktase (Donator: Ascorbinsäure)
Subunterklasse (Acceptor)
Seriennummer des Enzyms innerhalb der Sub-Unterklasse
1. Oxidureduktasen:
Katalysieren Reoxreaktionen z.B.: Lactat-Dehydrogenase (LDH) mit NAD+ als Akzeptor oder
Glucose-Oxidase (GOD) mit O2 als Acczeptor.
Als Beispiel:
CH3
|
C = O + NADH + H+
|
COOH
2. Transferasen:
Sind Gruppenübertragende Enzyme wie Methyl-, Aminotransferasen
Phosphatgruppenübertragende Enzyme (OH-Gruppe) als Acceptor
Bsp.: Glucose + ADP Glucose-6-Phosphat + H+
3. Hydrolasen:
Kata. hydrolytische Spaltung:
z.B.: Esterbindung oder Glycoside spaltend
(Phosphatasen, Amylasen)
4. Lyasen:
Kata. add. an die Doppelbindung und umgekehrt (also Eliminierung unter Ausbilldung einer
Doppelbindung z.B.: Aldolasen
5. Isomerasen:
Kata. Umlagerung innerhalb eines Moleküls
Glucose-6-P ⟹ Fructose-6-P
6.Ligasen:
Knüpfen Bindungen unter gleichzeitiger Spaltung eines ATP z.B.:
Glu + ATP +
 Glu + ADP + Pi Glutaminsynthease
Mechanismus der Enzymkatalyse
Allgemeine Prinzipien
1. Annäherung des Substrats an das „aktive Zentrum“ des Enzyms
2. Enzym und Substrats treten in Wechselwirkung: Bildung des [ES] – Komplexes
3. Konformationsänderung des Enzyms (wodurch die katalytische Umwandlung [ES]⇌E+P
ermöglicht wird) „Induced Fit Theory“
4. Abdiffundieren des gebildeten Produktes: [EP]⇌E+P
Theorien zur Bildung des [ES]-Komplexes

Schloss-Schlüssel-Theorie
Von Emil Fischer (1894) heute aber nicht mehr so gültig
Das Substrat-Molekül passt ins aktive Zentrum wie ein Schlüssel in ein Schloss

Induced Fit Theory (Induzierte Konformationsänderung)
Konformationsänderung bei Substratbindung. Bei der Bindung des Substratmoleküls wird
das aktive Zentrum in eine Konformation gezwungen, die die Katalyse begünstigt.
Diese Konformation („Übergangszustand“) ist labil und energetisch ungünstig; sie ist aber
gerade deshalb katalytisch sehr ungünstig.
Induced Fit Theory
Phänomene der Beschleunigung der enzymatischen Katalyse
(a) Proximity Effect:
Die starke Annäherung zwischen E, S und Cosubstraten bewirkt eine starke Erhöhung der
effektiven Konzentrationen der Reaktanten in der Umgebung des aktiven Zentrums.
PROXIMITY EFFECT




(b) Strain Effect:
Zwischen dem aktiven Zentrum und dem Substrat entstehen starke Wechselwirkungen:
Das Substratmolekül wird angezogen,
gerät unter enorme Spannung (strained)
und wird dadurch deformiert.
In gleicher Weise wird das Enzym deformiert („Induced fit“).
⇾Der [ES]-Komplex ist durch diese Deformationen instabil und die
Aktivierungsenergie kann leichter herabgesetzt werden.
(c) Solvent Effect:
Enzyme besitzen die Fähigkeit, apolare (hydrophobe) Verhältnisse herzustellen:
Sie können Wasser aus dem aktiven Zentrum verdrängen (Hydrathülle des Substrats wird
entfernt).
Was hat das zur Folge?
Je hydrophober (unpolarer) ein Lösungsmittel ist, desto schneller verläuft die Reaktion.
⇾ Beschleunigung
der enzymkatalysierten Reaktion um den Faktor 106
Veranschaulichung: CH3I + C
Lösungsmittel
Formel
Polarität
Geschwindigkeitsfaktor
(d) Orientation Effect
⇾ CH3C +
Methanol
CH3OH
stark polar
1
Formamid
NH2-CHO
12,5
Methylformamid Dimethylformamid
CH3-NH-CHO
(CH3)2N-CHO
unpolar
54,3
1,2*106
Enzyme besitzen die Fähigkeit, Substrat- und Cosubstrat-Moleküle räumlich anzuordnen,
um so die Katalyse zu ermöglichen
ALLOSTERISCHE ENZYME bzw. PROTEINE
Viele Enzyme folgen der MM-Kinetik (hyperbolische Abhängigkeit der
Reaktionsgeschwindigkeit von der Substratkonzentration)
Manche Enzyme zeigen jedoch ein von der MM-Kinetik abweichendes Verhalten:
Vor allem jene Enzyme, deren Aktivität in der Zelle einer Regulation unterliegt –
"regulatorische Enzyme"
Charakteristika allosterischer Enzyme
(a) Sie besitzen mehrere Untereinheiten mit je einem aktiven Zentrum.
Bei Substratbindung erfolgt positive oder negative Kooperativität
Die Untereinheiten beeinflussen sich gegenseitig in ihrer Affinität zum Substrat.
GOD-Dimmer
(b) Zeigen eine sigmoide Abhängigkeit zwischen v und [S]
(c) Beeinflussung der enzymatischen Aktivität durch spezifische niedermolekulare
Effektoren (Aktivatoren und Inhibitoren): Dies ist ein wichtiges Prinzip der
Stoffwechselregulation!
(d) Treten im Stoffwechsel vorwiegend an Verzweigungsstellen auf
Aktivierungsenergie:
Damit eine chemische Reaktion ablaufen kann, ist eine Aktivierungsenergie erforderlich.
 Enzyme setzen die Aktivierungsenergie herab und beschleunigen die
Gleichgewichtseinstellung
E+S ⇌ [ES] ⇌ [EP] ⇌ E+P
 Es erfolgt keine Verschiebung des Gleichgewichts
 Jede Enzymkatalytische Reaktion läuft solange ab, bis der Gleichgewichtszustand
erreicht ist.
Enzyme beschleunigen eine Reaktion um den Faktor 106.
Zwar würde die Reaktion auch ohne Enzym ablaufen nur eben dementsprechend
langsam.
 Im Stoffwechsel sind meist viele enzymat. Kata. Reaktionen hintereinandergeschaltet,
d.h. die Reaktionsprodukte werden durch ihre ständige Weiterverarbeitung dem
laufenden Gleichgewicht entzogen.
z.B.:
Dihydroxyaceton-phosphat
96%
Glycerinaldehyd-3-phosphat
4%
↧
reagiert weiter
Daraus ergibt sich ein Fließgleichgewicht (“steady state“)
 Damit ein System Arbeit leisten kann, darf es nicht im Gleichgewicht sein, sondern muss
auf ein solches hinstreben.
 Lebende Organismen sind offene Systeme.
Unter Fließgleichgewicht versteht man einen stationären Zustand, bei dem
dauernd Substrate hineinströmen und Reaktionsprodukte ausgeschleußt
werden.
 Es laufen also kontinuierliche Reaktionen ab, die auf ein Gleichgewicht hinstreben.
Enzymaktivität:
Die Aktivität eines Enzyms ist definiert durch die Menge an Substrat die pro Zeiteinheit
umgesetzt wird. Sie wird in Katal oder Units (Internationale Einheit) angegeben.
1 Kat (Katal) = 1 mol/s
Wird aber noch immer verwendet aufgrund der Tatsache das es praktischer ist.
1 U (Unit) = 1µmol/min
Umrechnung der Einheiten:
1Kat = 6,7*106 U
1 Unit = 16,67 Kat
Zur Ermittlung der Enzymaktivität (Anzahl der Enzymeinheiten einer lsg.) bestimmt man die
Geschwindigkeit der Substratumsetzung pro ml.
(mol/ml // µmol/min*mol)
U/mol bzw. Kat/ml
 In manchen Fällen ist die Abnahme der Substratkonzentration nicht mehr messbar wohl aber
die Zunahme der Produktkonzentration
o Definiert man die Enzymaktivität über die Produktzunahme, dann ist 1 U jene Menge an
Enzymen welche in der Lage ist 1 µmol Produkt/ml zu bilden
 Spez. Aktivität
Kata/mg oder U/mg Proteingemisch
Wechselzahl (turn over member):
Anzahl der Substratmoleküle die pro Min (sek.) vom aktiven Zentrum eines Enzymmoleküls
in Produkt umgesetzt wird.
µmol Substrat/ µmol Enzym = “molare Aktivität“ [min-1 oder s-1]
Die Wechselzahl entspricht der kinetischen Konstanten k3 (zerfall des ES-Komplexes)
E+S
ES
E+P
Faktoren die die Enzymaktivität beeinflussen.
1) pH – Wert
Die meisten Enzyme zeigen bei einem pH-Optimum eine max. Aktivität
Der Bereich des Aktivitätsoptimums ist bei allen Enzymen verschieden (Werte von 0,5 bis
mehrere pH Werte.
2) Temperatur
Die Geschwindigkeit der enzymatischen Reaktion nimmt mit steigender Temperatur nach
der RGT – Regel zu, allerdings nur in jenem Bereich in dem das Enzym stabil ist (außerhalb
tritt meist Denaturierung auf). Die Denaturierungstemperatur ist bei allen Enzymen
verschieden.
RTG-Regel:
Erhöhung der Temperatur um 10°C bewirkt eine Verdopplung bzw. Verdreifachung
der Reaktionsgeschwindigkeit.
Ähnlich verhält es sich mit dem pH-Wert der Lösung:
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