Proposal Neuromodulation und Urge-Inkontinenz Dr. Oliver Preyer Version: 19. Mai 2004 Freigegeben von: Preyer, Laml, Umek, Hanzal 1 Titel der Studie: Periphere tibiale Neuromodulation versus Tolterodin in der Behandlung des Drangharnsyndroms und der Drangharninkontinenz Datum der Gültigkeit des Protokolls: Mai 2004 Art der Studie: Prospektiv randomisierte offene Interventions-Studie Namen und Adressen aller an der Studie Beteiligten: Studienleiter: Dr. Oliver Preyer Klinische Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe Universitätsklinik für Frauenheilkunde Studienzentrale: Klinische Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe Universitätsklinik für Frauenheilkunde Währinger Gürtel 18-20, A-1090 Wien Tel. +43-1-40400-2962 Fax. +43-1-40400-2911 Protokollentwicklung: Dr. Oliver Preyer, Klinische Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe, Universitätsklinik für Frauenheilkunde a. o. Univ.-Prof. Dr. Thomas Laml, Klinische Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe, Universitätsklinik für Frauenheilkunde Univ.-Doz. Dr. Wolfgang Umek, Klinische Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe,Universitätsklinik für Frauenheilkunde Mag. Sonja Zehetmayer, Institut für Medizinische Statistik, Medizinische Universität Wien a. o. Univ.-Prof. Dr. Engelbert Hanzal, Klinische Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe, Universitätsklinik für Frauenheilkunde Unterschriften: __________________ Dr. Oliver Preyer ________________________ Univ.-Doz. Dr. Wolfgang Umek __________________________ a.o. Univ.-Prof. Dr. Thomas Laml ___________________ Mag. Sonja Zehetmayer _____________________________ a.o. Univ.-Prof. Dr. Engelbert Hanzal Version: 19. Mai 2004 Freigegeben von: Preyer, Laml, Umek, Hanzal 2 Inhaltsverzeichnis: 1.0 Prüfärztinnen und –ärzte, teilnehmende Zentren, Biometrie 1.1 Prüfärztinnen und –ärzte 1.2 Teilnehmende Zentren 1.3 Biometrie 2.0 Zusammenfassung 3.0 Einführung und Hintergrund 3.1 3.2 3.3 3.4 3.5 3.6 Definitionen der Dranginkontinenz Epidemiologie und Risikofaktoren Therapie der Dranginkontinenz Cysto Medix Tibial Nerve Neuromodulation Tolterodin Prognosefaktoren für den Erfolg einer Inkontinenzbehandlung 4.0 Fragestellung 5.0 Studienpopulation und Studienziele 5.1 5.2 5.3 5.4 Zielpopulation Studienpopulation Einschlusskriterien Ausschlusskriterien 6.0 Zielkriterien 6.1 Hauptzielkriterien 6.2 Nebenzielkriterien 7.0 Hypothesenformulierung 7.1 Hauptfragestellung 7.2 Nebenziele 8.0 Studiendesign 8.1 8.2 8.3 8.4 8.5 Studientyp Therapiezuteilung Maskierung Verblindung Randomisierung 9.0 Studienumfang und Ablaufplan 10.0 Statistik 11.0 Dokumentation und Datenhaltung 12.0 Studienorganisation und Verantwortlichkeiten 13.0 Patientensicherheit 13.1 Erfassung und Dokumentation unerwünschter Ereignisse 13.2 Meldewege und Verantwortlichkeiten bei Auftreten von unerwünschten Ereignissen (UEs) 13.3 Maßnahmen bei UEs 13.4 Patientenversicherung 14.0 15.0 Literaturverzeichnis Anhang zum Studienprotokoll 15.1 15.2 15.3 15.4 15.5 Patientenaufklärung und Einwilligungserklärung Informationsblatt zum Arztbesuch während der Studie Dokumentationsbögen Referenzbereiche für Messwerte Anweisung für die Therapiedurchführung Version: 19. Mai 2004 Freigegeben von: Preyer, Laml, Umek, Hanzal 3 1.0 Prüfärztinnen und -ärzte, teilnehmende Zentren, Biometrie: 1.1 Prüfärztinnen und -ärzte: Die Ärzte und Ärztinnen der Arbeitsgruppe Urogynäkologie, Klin. Abt. f. Gynäkologie u. Geburtshilfe, Universitätsklinik für Frauenheilkunde Wien: Dr. Oliver Preyer ao. Univ.-Prof. Dr. Thomas Laml Univ.-Doz. Dr. Wolfgang Umek ao. Univ.-Prof. Dr. Günther Häusler ao. Univ.-Prof. Dr. Klaus Mayerhofer Dr. Christine Sam Dr. Daniela Dörfler ao. Univ.-Prof. Dr. Engelbert Hanzal 1.2 Teilnehmende Zentren: Klinische Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe, Universitätsklinik für Frauenheilkunde Wien 1.3 Biometrie Mag. Sonja Zehetmayer Institut für Medizinische Statistik Medizinische Universität Wien Version: 19. Mai 2004 Freigegeben von: Preyer, Laml, Umek, Hanzal 4 2.0 Zusammenfassung Die Harninkontinenz (HI) ist eine Erkrankung von der in Österreich 26,3% der erwachsenen, weiblichen Bevölkerung betroffen ist [Temml C et al., 2000]. Ca. 65% der Betroffenen sind dabei in ihrer Lebensqualität eingeschränkt, dennoch suchen nur 5% wegen dieses Problems den Arzt auf. Neben der weiblichen Stressharninkontinenz, als einer der häufigsten Inkontinenzformen, die einen unwillkürlichen Harnabgang in Zusammenhang mit einem intraabdominellen Druckanstieg (Husten, Niesen, Sport) darstellt, ist die Dranginkontinenz zu unterscheiden. Sie ist als unwillkürlicher Harnverlust, assoziiert mit einem plötzlich auftretenden starken Harndrang, definiert. Die Symptome Drang, gehäuftes Harnlassen, Nykturie mit oder ohne Drang-Komponente werden auch unter dem Oberbegriff des überaktiven Blasen-Syndroms (Overactive Bladder Syndrome) zusammengefasst. Oftmals klagen Frauen mit Stressharninkontinenz zusätzlich über Drangsymptome und werden als "mischinkontinent" bezeichnet, eine Inkontinenzform, die bisher nicht ausreichend definiert ist, aber im Praxisalltag oft vorkommt. Von einer reinen Dranginkontinenz sind z.B. in Norwegen 37% der erwachsenen, weiblichen Bevölkerung betroffen [Hannestad YS et al., 2000]. Für Österreich liegen keine aktuellen Prävalenzdaten vor, diese dürften aber den Zahlen aus der norwegischen EPINCONT Study ähnlich sein. Physiotherapeutische Maßnahmen in Form von Beckenbodentraining sind bei der Dranginkontinenz nicht zielführend. Nach entsprechender Abklärung führt die Diagnose Dranginkontinenz nach Behebung möglicher ursächlicher Faktoren zur Therapie in Form einer Neuromodulation, medikamentösen Therapie mit Östrogenen bzw. Anticholinergika oder operativen Therapiemöglichkeit in Form einer Blasenaugmentation oder Autoaugmentation bzw. Blasenumgehung als ultima ratio [Abrams P et al., 2002 Incontinence]. Neben der gängigen Rezeptierung von Muscarinrezeptorantagonisten (z.B. Tolterodin) findet in letzter Zeit zunehmend die periphere Neuromodulation ihren Anwendungsbereich in der Therapie der Dranginkontinenz. Die Rationale hinter diesem Therapieansatz ist die Hemmung der Detrusor-Überaktivität bei Patientinnen mit Dranginkontinenz durch afferente Nervenstimulation. Mit diesem Ziel wurde neben anderen Herstellen von der Firma Cysto Medix ein Gerät zur perkutanen tibialen Neuromodulation (PTN) entwickelt (Urgent PC Stimulator). Dieses Gerät stimuliert die Sakralnerven (S3) der Patientin über den Nervus tibialis in der Nähe des Knöchels, indem eine perkutane Nadelelektrode ebendort plaziert wird. Diese sendet Stimulationssignale direkt in die Sakralnervenbündel der Patientin, die die Blasenfunktion kontrollieren. Von der Herstellerfirma wird eine Behandlungsabfolge von 12 Sitzungen zu je 30 Minuten über eine Zeitspanne von 6-12 Wochen empfohlen. Zu diesen Sitzungen wird die Patientin stationär aufgenommen [Hassouna MM et al., 2000; Klingler HC et al., 2000; Abrams P et al., 2003]. Eine mittlerweile gängige Behandlungsform der Dranginkontinenz ist die Gabe von Muskarinrezeptor-Antagonisten (Parasympathomimetika, z.B.Tolterodin). Der Musculus detrusor vesicae enthält reichlich Muscarinrezeptoren. Ihre Aktivierung über Muscarinrezeptor-Agonisten führt zu Kontraktion und Miktion. Gleichzeitig sinkt der Blasenauslasswiderstand, vielleicht zum Teil wegen der der Detrusorkontraktion Version: 19. Mai 2004 Freigegeben von: Preyer, Laml, Umek, Hanzal 5 folgenden Formänderung – Aufrichtung – der Blase. Eine Vielzahl von neuronalen Schaltwegen, Reflexen, sowie zentralen und peripheren Neurotransmittern steuert die Blasenfüllung und Entleerung der Blase. Das Zusammenspiel dieser Faktoren ist nicht vollständig geklärt. Glutamat ist ein exzitatorischer Neurotransmitter, der Schaltwege des unteren Harntrakts kontrolliert. Serotoninerge Aktivität erleichtert die Blasenfüllung indem sie den sympathischen Reflex bahnt und den parasympathischen Blasenentleerungsschaltweg hemmt. Dopaminerge Schaltwege können sowohl fördernde, als auch hemmende Effekte auf die Blasenentleerung bewirken (Dopamin D1-Rezeptor hemmend, Dopamin D2-Rezeptor fördernd). Acetylcholin, das mit Muskarin-Rezeptoren am Detrusor-Muskel interagiert, ist der dominante, periphere Neurotransmitter, der für die Blasenkontraktion verantwortlich ist. Von den 5 bekannten Muskarin-Rezeptor-Subtypen (M1-M5), scheint M3 der am klinisch relevanteste an der menschlichen Blase zu sein. Acetylcholin interagiert mit dem M3-Rezeptor und bewirkt eine Kaskade von Reaktionen, die in der Kontraktion des Detrusor-Muskels resultieren [Ouslander JG et al, 2004] Die glatte Muskulatur des Blasenhalses und der proximalen Urethra ist nämlich im Gegensatz zum M. detrusor relativ dicht sympathisch innerviert, beim Mann mehr als bei der Frau. Noradrenalin bringt die glatte Muskulatur über 1-Adrenorezeptoren zur Kontraktion und trägt so zum Verschluß bei. Möglicherweise hemmen Muscarinrezeptor-Agonisten hier, wie bei Blutgefäßen, die Freisetzung von Noradrenalin und lassen so indirekt den Blasenverschluß erschlaffen. Von Muscarinrezeptor-Antagonisten an Blase, Detrusor und Urethra nimmt man die gegenteilige Wirkung an [Halaska M et al., 2003; Forth et al., 6. Auflage]. Im vorliegenden Studienprotokoll haben wir uns daher die Aufgabe gestellt, im Rahmen einer prospektiv-randomisierten offenen Anwendungsstudie an Frauen mit Dranginkontinenz oder Drangsymptomatik die Wirksamkeit einer verbreiteten, medikamentösen Therapieform mit jener der peripheren Neuromodulation zu vergleichen. Einschlusskriterien: Patientinnen älter als 18 Jahre mit Dranginkontinenz oder Drangsymptomatik Ausschlusskriterien: Neurologische Erkrankung (Zustand nach Schlaganfall, Morbus Parkinson, Querschnittlähmung, diabetische Neuropathie etc.), Muskelerkrankung (z.B. Myasthenia gravis), Schwangerschaft, Urgent PC Stimulator™ (CM 2015497CE01) aus anatomischen Gründen nicht anwendbar, Immobilität, Unmöglichkeit Termine einzuhalten, Ablehnung an der Studie teilzunehmen, Unvermögen die Anleitungen in deutscher Sprache zu verstehen, Kontraindikationen für Muscarinrezeptor-Antagonisten oder periphere Neuromodulation Hauptzielkriterien: Anzahl der Blasenentleerungen (Miktionen) in 24h Quality of Life (QoL) Nebenzielkriterien: Inkontinenzepisoden in 24h Nebenwirkungen der Therapie Follow-up: 4 Wochen, 3, 6, 12 Monate Version: 19. Mai 2004 Freigegeben von: Preyer, Laml, Umek, Hanzal 6 Stichprobenumfang: Da es sich um eine explorative Studie handelt, deren Fragestellung niemals zuvor untersucht wurde, ist eine formale Stichprobenplanung praktisch unmöglich. Der Stichprobenumfang ergibt sich aus der Anzahl der Patientinnen, die während der Laufzeit von einem Jahr die Einschlussbedingungen in die Studie erfüllen. Es wird die Teilnahme von etwa 100 Patientinnen erwartet. 3.0 Einführung und Hintergrund Urge- (Drang-) Inkontinenz ist das Symptom des unwillkürlichen Harnabgangs, dem ein nicht unterdrückbarer Drang zu urinieren unmittelbar vorangeht. Drang, mit oder ohne Inkontinenz, für gewöhnlich mit erhöhter Frequenz und Nykturie, kann als überaktives Blasensyndrom (overactive bladder syndrome), Drangsyndrom oder Drang-Frequenz-Syndrom bezeichnet werden [Abrams P et al., 2002]. 3.1 Definition der Dranginkontinenz Die International Continence Society (ICS) [The standardisation of terminology of lower urinary tract function: Report from the Standardisation Sub-committee of the International Continence Society, 2002] definiert a) Drang als das plötzliche, zwingende Bedürfnis zu urinieren. b) Urge- (Drang-) Inkontinenz als unwillkürlichen Harnabgang, dem unmittelbar ein Dranggefühl vorangeht. c) Drang, mit oder ohne Inkontinenz, für gewöhnlich mit erhöhter Miktionsfrequenz und nächtliches Wasserlassen (Nykturie), als überaktives Blasensyndrom (overactive bladder syndrome), Drangsyndrom oder Drang-Frequenz-Syndrom. [Abrams P et al., 2002] 3.2 Epidemiologie und Risikofaktoren In Österreich sind vom Problem Inkontinenz 26% aller erwachsenen Frauen von Harninkontinenz betroffen. Ihr mittleres Alter beträgt 55 12 Jahre. Die Prävalenz nimmt mit zunehmendem Alter zu und beträgt in der Gruppe 20-29 Lj.: 4%, 30-39 Lj.: 11%, 40-49 Lj.: 23%, 50-59 Lj.: 35%, 60-69 Lj.: 37% und 70-79 Lj.: 36%. [Temml C et al., 2000]. Diese Zahlen sind mit Studien aus anderen Industrieländern vergleichbar, obwohl die Schwankungsbreite mit 10-58% relativ groß ist. Siehe Abbildung 1. [Hampel C et al., 1997; Hannestad YS et al., 2000]. In Österreich ist die Lebensqualität der von Harninkontinenz betroffenen Frauen nach eigenen Angaben bei 66% beeinträchtigt. Aus Scham wird das Problem jedoch nach wie vor häufig vor dem Arzt verschwiegen und nur etwa 5% suchen aufgrund von Inkontinenz den Arzt auf. Hinsichtlich der Dranginkontinenz, bzw. des Overactive Bladder Syndroms existieren für Österreich keine Prävalenzdaten. In der sehr umfangreichen norwegischen EPINCONT STUDY (27000 Patientinnen) [Hannestad YS et al., 2000] sind etwa 37% der Bevölkerung einer norwegischen Provinz von einer Version: 19. Mai 2004 Freigegeben von: Preyer, Laml, Umek, Hanzal 7 Dranginkontinenz betroffen. Man kann in der österreichischen Bevölkerung durchaus auch von einer ähnlich hohen Inzidenz ausgehen. Die Kostenabschätzung beträgt in Österreich 48,1 Mio € jährlich für Diagnostik und Therapie und 203,5 Mio – 1 Mrd € für Routine Pflege und ihre Folgekosten [Kölle et al., 2001]. Abb. 1: Prävalenz der Inkontinenz nach Altersgruppen in Norwegen Bisherige Beobachtungen und experimentelle Ergebnisse beschreiben geänderte Muster einer Nervenaktivierung im Miktionsmechanismus und daher auch in den glatten Muskelzellen des Detrusors. In Fällen einer ausgeprägten Drangsymptomatik bzw. Dranginkontinenz handelt es sich möglicherweise um einen chronischen Prozess, der eine Minderdurchblutung der Blasenwand und damit ein Absterben der Neuronen in der Blasenwand zur Folge hat. Der Detrusor ist dann fähig, synchrone Kontraktionen zu erzeugen. Welche Mechanismen genau diese unwillkürlichen Kontraktionen fördern ist bis jetzt nicht ganz klar, dennoch ist es wahrscheinlich, dass eine residuale neuronale Aktivität in irgendeiner Weise involviert ist. Wenn die Kontraktion stark genug ist, kann es sein, dass eine Inkontinenzepisode daraus resultiert [Wellner MC et al., 1994]. Eine Vielzahl von neuronalen Schaltwegen, Reflexen, sowie zentralen und peripheren Neurotransmittern steuert die Blasenfüllung und Entleerung der Blase. Das Zusammenspiel dieser Faktoren ist nicht vollständig geklärt. Glutamat ist ein exzitatorischer Neurotransmitter, der Schaltwege des unteren Harntrakts kontrolliert. Serotoninerge Aktivität erleichtert die Blasenfüllung, indem sie den sympathischen Reflex bahnt und den parasympathischen Blasenentleerungsschaltweg hemmt. Dopaminerge Schaltwege können sowohl fördernde, als auch hemmende Effekte auf die Blasenentleerung bewirken. Als potenzielle Risikofaktoren einer Drangharninkontinenz, bzw. eines Drangharnsyndroms konnten in einigen Studien das Alter, die Menopause, Übergewichtigkeit, sowie manche Lebensgewohnheiten (z.B. Nikotinabusus, Version: 19. Mai 2004 Freigegeben von: Preyer, Laml, Umek, Hanzal 8 Teetrinken), identifiziert werden [Nygaard IE et al., 1996; Brown JS et al., 1999; Rekers H et al., 1992; Moller LA et al., 2000; Hannestad YS et al., 2000] 3.3 Therapie der Dranginkontinenz bzw. Drangsymptomatik In der Behandlung des Drangsymptoms/der Urge-Inkontinenz unterscheidet man pharmakologische von physikalisch-therapeutischen Maßnahmen. Man versucht, zuerst eine Besserung der Beschwerden durch Verhaltensmassnahmen (wie zum Beispiel Toilettentraining, Miktion nach der Uhr, double voiding, Reduktion der Trinkmenge bei älteren Patientinnen) und geänderte Lebensgewohnheiten zu erreichen. In der medikamentösen Therapie stehen Anticholinergika im Vordergrund, die eine statistisch-signifikante Besserung der Symptome eines Urge bzw. einer Urge-Inkontinenz erbringen [Hay-Smith J et al., 2003; Ouslander JG et al., 2004]. Die Langzeit-Effekte der Therapie sind unbekannt. Mundtrockenheit stellt die häufigste Nebenwirkung dieser Therapie dar. Als weitere, seltenere Nebenwirkungen werden Tachycardie, Arrhythmien, Sehstörungen (Akkommodationsstörungen, Augenflimmern), Obstipation, Harnverhaltung, Schwindel, Übelkeit, Mydriasis, Hemmung der Schweissdrüsensektretion oder Schweissaubruch, Hautrötung, Hautallergie, Unruhe oder Erregung, Dysurie, Erbrechen, Diarrhoe, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Dyspnoe, Somnolenz oder Schlafstörung genannt. Vereinzelt kann es zu einem Lidödem, Metrhorrhagie und Mastodynie kommen. Eine weitere Behandlungsalternative ist die periphere Neuromodulation. Die Grundlage dieses Therapieansatzes ist die Hemmung der Detrusor-Überaktivität bei Patientinnen mit Dranginkontinenz durch afferente Nervenstimulation. Mit diesem Ziel wurden Geräte zur perkutanen tibialen Neuromodulation (PTN) entwickelt. Diese Geräte stimulieren die Sakralnerven (S3) der Patientin über den Nervus tibialis in der Nähe des Knöchels, indem eine perkutane Nadelelektrode ebendort plaziert wird. Die Nadelelektrode sendet Stimulationssignale direkt in die Sakralnervenbündel der Patientin, die die Blasenfunktion kontrollieren. Einige wenige Studien zeigen einen positiven Effekt der peripheren Neuromodulation auf urodynamische Parameter und Symptomatik von Patienten mit Urge-Inkontinenz. [Amarenco G et al., 2003; Klingler HC et al., 2000]. Bisher existieren in der Literatur keine prospektiv-randomisierten Studien die diese beiden Therapiemodalitäten miteinander vergleichen. 3.4 Periphere tibiale Neuromodulation per Cysto Medix Urgent PC Stimulator Die afferente Nervenstimulation nützt normale, sensorische Leitungsbahnen des Nervensystems, um die notwendige Stimulation der Sacralregion abzugeben. Mit dem Cysto Medix Urgent PC Stimulator wird der Nervus tibialis stimuliert. Dieser entstammt dem Nervus ischiadicus und verläuft in der Kniekehle lateral über die Vena poplitea, unter den Sehnenbogen des Musculus soleus, zwischen Musculus soleus und Musculus tibialis posterior, hinter den Malleolus medialis. Dieses Nervenbündel kann leicht über den Akupunkturpunkt Sp sechs, der drei Querfinger über dem Innenknöchel des Sprunggelenkes liegt, erreicht werden. Die afferenten Nervenanteile des N. tibialis leiten die elektrische Stimulation direkt zur den Segmenten S 2 und S3 des Sakralmarks, wo die Nerven liegen, die für die Blasenkontrolle verantwortlich gemacht werden [Dijkena HE et al., 1993]. Die elektrischen Impulse werden vom Gerät zum Nerv über eine 34G Nadel (dies entspricht 0.6mm) abgegeben, die unter sterilen Bedingungen percutan mit einer Version: 19. Mai 2004 Freigegeben von: Preyer, Laml, Umek, Hanzal 9 Eindringtiefe von 2-3cm in den genannten Punkt gelegt wird und über ein Kabel mit dem negativen Auslass des externen Impulsgenerators verbunden wird. Während des Legens der Nadel sitzt die Patientin aufrecht und führt ihre Füße an den Sohlen zusammen. Der Stimulator wird von einer herkömmlichen 9V-Haushaltsbatterie betrieben und erzeugt die erforderlichen Stromimpulse, die eine fixe Pulsrate von 200 Microsekunden bei einer Frequenz von 20 Hz aussenden. Der Strom ist in mehreren Stufen von 0 bis maximal 10 Milliampere einstellbar. Eine Stimulation dauert 30 Minuten, wobei vom Hersteller eine Sitzung pro Woche an 12 aufeinander folgenden Wochen vorgesehen ist. Bisher wurden keine schweren Nebenwirkungen (serious adverse events, SAE) oder Nebenwirkungen während oder nach der Therapie beschrieben worden. Ein Tropfen Blut am Insertionspunkt wurde in 5% der Patientinnen bemerkt. Die Auslassstromstärke des Stimulators liegt weit unter dem einer neurotoxischen Stromstärke [Treatment Protocol for SANS™ Tibial Nerve Neuromodulation]. 3.5 Tolterodin Eine Filmtablette enthält 2mg Tolterodin-L-tatrat entsprechend 1,37mg Tolterodin. Tolterodin ist ein kompetitiver, spezifischer, cholinerger Rezeptorantagonist, mit einer in vivo selektiveren Wirkung auf die Harnblase, als auf die Speicheldrüsen. Die Verwendung des Präparates liegt in der Behandlung der instabilen Harnblase (Detrusorüberfunktion), verbunden mit den Symptomen Harndrang, häufigen Blasenentleerungen oder Dranginkontinenz. Tolterodin vermindert den Tonus aller glatten Muskeln, insbesondere im Bereich des Urogenitaltraktes und des Magen-Darm-Traktes. Die Filmtabletten werden unzerkaut, mit einem Glas Wasser vor den Mahlzeiten eingenommen. Die empfohlene Dosierung beträgt 2mal täglich (morgens und abends) eine 2mg Tablette (=4mg/Tag). Als häufigste Nebenwirkungen werden in der Medikamenteninformation des Präparates Mundtrockenheit, Verstopfung, Kopfschmerzen, trockene Haut angeführt. Als weitere, gelegentliche Nebenwirkungen werden Akkomodationsstörungen und Brustschmerzen genannt. Seltene Nebenwirkungen sind Harnretention, Verwirrung und allergische Reaktionen. [VIDAL 2004]. 3.6 Prognosefaktoren für den Erfolg einer Drang bzw. Dranginkontinenzbehandlung Bisher sind die Prognosefaktoren für den Erfolg verschiedener Inkontinenztherapien mit wenigen Ausnahmen nur unzureichend erforscht. Die Cochrane Database enthält einen 2002 erschienenen Übersichtsartikel, der Anticolinergica gegen Placebo in der Therapie der überaktiven Blase vergleicht [Hay-Smith J et al., 2002]. Er zeigte eine statistisch signifikante Besserung der Symptome. Die Ergebnisse in Behandlung mit peripherer Neuromodulation beschränken sich bisher auf einige wenige klinische Studien, die auch eine Besserung der Symptomatik bei Studienpatienten erbrachte, es fehlen jedoch Daten aus prospektiv-randomisierten kontrollierten Studien (randomized controlled trials, RCT) [Amarenco G et al., 2003; Klingler HC et al., 2000]. In der Praxis hängt die Entscheidung über ein Therapieverfahren daher meistens von individuellen Präferenzen der Behandler, aber in erster Linie auch der Patienten ab. Eindeutige Behandlungsrichtlinien fehlen. Version: 19. Mai 2004 Freigegeben von: Preyer, Laml, Umek, Hanzal 10 4.0 Fragestellung Auf Basis des vorliegenden Studienprotokolls wollen wir daher an einem Kollektiv von Patientinnen mit Dranginkontinenz bzw. Drangsymptomatik folgende Fragen beantworten: 1. Ist die Anwendung der Neuromodulation mittels Urgent PC Stimulator™ im Vergleich zur Therapie mit Muscarinrezeptor-Antagonisten im Hinblick auf die Hauptzielkriterien a. Anzahl der Miktionen in 24h (Miktionstagebuch) b. Quality of Life (QoL) (Visual analog scale Stufe 0-10) besser, schlechter oder gleich wirksam? 2. Wie wirken sich die beiden Behandlungsformen auf die folgenden Nebenzielkriterien aus: a. Inkontinenzepisoden in 24h (Miktionstagebuch) b. Nebenwirkungen der Therapie (Fragebogen) 5.0 Studienpopulation und Studienziele 5.1 Zielpopulation Patientinnen (älter als 18 Jahre), mit Symptomen und klinischen Anzeichen einer Dranginkontinenz bzw. Drangsymptomen. 5.2 Studienpopulation Patientinnen (älter als 18 Jahre), die wegen Symptomen eines Drang bzw. einer Dranginkontinenz in die Urogynäkologische Spezialambulanz der Klinischen Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe der Universitätsklinik für Frauenheilkunde Wien, zugewiesen werden. 5.3 Einschlusskriterien Patientinnen älter als 18 Jahre mit Dranginkontinenz oder Drangsymptomatik per Definition nach ICS-Kriterien. 5.4 Ausschlusskriterien Neurologische Erkrankung (Zustand nach Schlaganfall, Morbus Parkinson, Querschnittlähmung, diabetische Neuropathie etc.), Muskelerkankung (z.B. Myasthenia gravis) Schwangerschaft Urgent PC Stimulator aus anatomischen Gründen nicht anwendbar Immobilität Unmöglichkeit, Termine einzuhalten Ablehnung an der Studie teilzunehmen Version: 19. Mai 2004 Freigegeben von: Preyer, Laml, Umek, Hanzal 11 Unvermögen, die Anleitungen in deutscher Sprache zu verstehen bestehende Kontraindikationen f. Muscarinrezeptor-Antagonisten oder periphere Neuromodulation 6.0 Zielkriterien 6.1 Hauptzielkriterien Anzahl der Miktionen in 24h (Miktionstagebuch) Quality of Life (QoL) (Visual analog scale Stufe 0-10) 6.2 Nebenzielkriterien Inkontinenzepisoden in 24h (Miktionstagebuch) Nebenwirkungen der Therapie (Fragebogen) 7.0 Hypothesenformulierung 7.1 Hypothesenformulierung der Hauptfragestellung der Studie Ziel dieser Studie ist es, explorativ zu untersuchen, ob und wie sich die beiden Therapieformen hinsichtlich der genannten Untersuchungen (siehe Haupt- und Nebenziele) unterscheiden. 8.0 Studiendesign 8.1 Studientyp Prospektiv randomisierte Interventions-Studie 8.2 Therapiezuteilung Durch externe Randomisierungsstelle (Fr. Eichwalder, Dokumentationsbüro der Universitätsklinik für Chirurgie, Spitalgasse 23 A-1090 Wien, Tel.: +43-1-40400-2238, Mo-Fr 7:00-17:00h) 8.3 Maskierung Randomisierungsvorgang über Fr. Bocan, Sekretariat Gynäkologie Unerwünschtes Ereignis (UE): Management ausgelagert (Gyn.-Ambulanz) 8.4 Randomisierung Fr. Bocan betreut den Randomisierungsvorgang. Die anrufende Stelle muss sich identifizieren und die Studiennummer, den Namen der Patientin und die benötigten Daten bekannt geben und erhält das Ergebnis der Randomisierung, Therapie und Patientennummer mitgeteilt. Die Randomisierung erfolgt computerunterstützt [Schemper, 1982] unter der Verwendung eines Verfahrens der adaptiven Randomisierung [Pocock, Simon 1975]. Das Verfahren garantiert eine Balance der Statifikationskriterien auf die Therapiegruppe, sowie der Version: 19. Mai 2004 Freigegeben von: Preyer, Laml, Umek, Hanzal 12 Stichprobenumfänge der Therapiegruppen. Die Stratifizierung erfolgt in 15 Gruppen: Miktionen in 24h (0-8, 9-12, 13-24, ≥25), Inkontinenzepisoden in 24h (0-2, 3-10, 1118, 19-24, ≥25), Alter der Patientinnen (18-44, 45-55, 56-65, ≥66 J), Nikotin (ja/nein). Die Randomisierung sollte unmittelbar vor Therapiebeginn erfolgen. Die Gruppe A aus der Randomisierung erhält das Medikament, die Gruppe B die Neuromodulation. Eine Meldung über die Stornierung einer bereits randomisierten Patientin z.B. weil ein Ausschlusskriterium übersehen wurde oder Stratifikationskriterien irrtümlich falsch angegeben wurden, sollten sofort der Randomisierungszentrale mitgeteilt werden. Version: 19. Mai 2004 Freigegeben von: Preyer, Laml, Umek, Hanzal 13 9.0 Studienumfang und Ablaufplan Patientin wird in der (uro)gynäkologischen Ambulanz vorstellig, ausgefüllter Urge-Fragebogen, ev. Miktionstagebuch Anamnese und Erst-Untersuchung Diagnose Ausschlusskriterien Randomisierung Urgent PC Stimulator Tolterodin Therapiephase periphere Neuromodulation Therapiephase Anticholinergikum 1 Sitzung / Woche durch 12 Wochen 2x1 p.o durch 12 Wochen Follow-up 4 Wochen Follow-up 4 Wochen Follow-up 3 Monate Ende Studienmedikation Follow-up 6 Monate 1. Ende der Therapie für responder 2. individuelles Management für nonresponder (anderes Spasmolytikum, Neuromodulation od.alternative Massnahmen (z.B. Toilettentraining) Follow-up 12 Monate Follow-up 3 Monate w.o. individuelles Management für non-responder Follow-up 6 Monate Follow-up 12 Monate Analyse Version: 19. Mai 2004 Freigegeben von: Preyer, Laml, Umek, Hanzal Entscheidungsbaum, flow chart 14 Erläuterung zu obigem Entscheidungsbaum: Die Therapiedauer beträgt, wie auch in den meisten bisherigen Publikationen, 3 Monate. Bei Patientinnen, die auf die primäre Therapie ansprechen (responder), ist davon auszugehen, dass es sich um einen Therapieerfolg handelt. Beide Therapieformen sind, wie in der Literatur beschrieben, nicht als Dauertherapie gedacht, daher ist bei diesen Patientinnen auch keine weitere Therapie erforderlich. Diese Patientinnen werden entsprechend dem weiteren follow-up nachuntersucht. Bei Patientinnen, die nicht auf die primäre Therapie ansprechen (non-responder), ist davon auszugehen, dass es sich um Therapieversager handelt. Diesen Patientinnen wird nach den 3 Monaten der Studientherapie ein individuelles Management angeboten (z.B. anderes Spasmolytikum, Neuromodulation, Verhaltensmaßnahmen (Toilettentraining)). Auch diese Patientinnen werden entsprechend dem weiteren follow-up nachuntersucht. Erneute non-responder haben nach weiteren 3 Monaten die Möglichkeit, eine weitere individuelle Therapie zu bekommen. Um die Patienten-Compliance im follow-up möglichst hoch zu halten, wird bereits am Ende der Studientherapie (follow-up Termin 2), neben der Ermittlung der Haupt- und Nebenzielkriterien, der Therapieeffekt mittels Urodynamik überprüft. Die weiteren follow-ups dienen der Erfassung der Haupt- und nebenzielkriterien der Studie und beinhalten keine invasive Diagnostik mehr. Zur Abfrage dieser Parameter, kann die Patientin auch telefonisch kontaktiert werden, um auch für die längeren Beobachtungszeiträume die Compliance möglichst hoch zu halten. 10.0 Statistik Zur Auswertung sind Standardmethoden der deskriptiven Statistik so wie T-tests für die beiden Hauptfragestellungen geplant. 11.0 Dokumentation und Datenhaltung Die ausgefüllten Dokumentationsbögen (Case Report Forms, CRFs) siehe Beilage zum Studienprotokoll) werden von Dr. Preyer verwaltet. Die EDV-Erfassung der CRFs erfolgt durch Fr. Bocan mit einer am Institut für Computerwissenschaften erstellten Microsoft-Access-Datenbank. Dabei wird die Qualität der Daten (unplausible Werte, fehlende Eingaben) durch Dr. Preyer überprüft. Datenschutz: Anonymisierung der Daten durch Patientennummern 12.0 Studienorganisation und Verantwortlichkeiten Teilnahmebedingungen und Anforderung an Prüfärzte/Studienzentren Untersuchungsplan: Die einzelnen Dokumentationsblätter pro Untersuchung sind im Anhang zu finden. Finanzierung der Studie: Die Studie wird im Rahmen der urogynäkologischen Routineambulanz durchgeführt. Die Patientinnen werden von niedergelassenen Fachärzten an unsere Abteilung zugewiesen und die Therapiekosten von der Krankenversicherung übernommen. Die Studienmedikation wird von einer Pharmafirma zur Verfügung gestellt. Der Urgent PC Stimulator™ ist an der Abteilung vorhanden. Version: 19. Mai 2004 Freigegeben von: Preyer, Laml, Umek, Hanzal 15 Publikationsregelung: Hauptpublikation (Mindestanzahl der Autoren incl. Reihenfolge): Oliver Preyer, Thomas Laml, Wolfgang Umek, NN, NN, Zehetmayer, Engelbert Hanzal (wobei Platz 1, 2, 3, Statistiker und Letztautor festgelegt sind, weitere 2 AutorInnen aus der Gruppe der Prüfärzte der persönlichen Kontribution entsprechend) Weiters wird die Publikation von mindestens 3 weiteren Manuskripten betreffend die Nebenzielkriterien bzw. Subgruppenanalysen ausdrücklich vereinbart. Nebenpublikation 1 (Mindestanzahl der Autoren incl. Reihenfolge): Oliver Preyer, Thomas Laml, Wolfgang Umek, NN, NN, Zehetmayer, Engelbert Hanzal (wobei Platz 1, 2, 3, Statistiker und Letztautor festgelegt sind, weitere 2 AutorInnen aus der Gruppe der Prüfärzte der persönlichen Kontribution entsprechend) Nebenpublikation 2 (Mindestanzahl der Autoren incl. Reihenfolge): Oliver Preyer, Thomas Laml, Wolfgang Umek, NN, NN, Zehetmayer, Engelbert Hanzal (wobei Platz 1, 2, 3, Statistiker und Letztautor festgelegt sind, weitere 2 AutorInnen aus der Gruppe der Prüfärzte der persönlichen Kontribution entsprechend) Nebenpublikation 3 (Mindestanzahl der Autoren incl. Reihenfolge): Oliver Preyer, Thomas Laml, Wolfgang Umek, NN, NN, Zehetmayer, Engelbert Hanzal (wobei Platz 1, 2, 3, Statistiker und Letztautor festgelegt sind, weitere 2 AutorInnen aus der Gruppe der Prüfärzte der persönlichen Kontribution entsprechend) 13.0 Patientensicherheit 13.1 Erfassung und Dokumentation unerwünschter Ereignisse (UE) Jede unerwünschte Befindlichkeitsstörung, die eine Patientin während der Studie erfährt und die eine Verschlechterung gegenüber dem Ausgangszustand vor der Studie bedeutet, stellt ein unerwünschtes Ereignis dar. Alle UEs müssen dokumentiert werden (s. Anhang, Dokumentationsbogen „unerwünschte Ereignisse“). In der Patientenaufklärung (s. Anhang) wird der Probandin das Vorgehen bei UEs erklärt, sie erhält weiters ein eigenes Formular (Informationsblatt zum Arztbesuch während der Studie, s. Anhang), das beim Auftreten von UEs dem behandelnden Arzt vorgelegt werden muss, falls es nicht möglich ist, die Studienzentrale zu informieren (Wochenende, etc.). Darauf ist der weitere Ablauf klar ersichtlich, insbesondere in bezug auf Erfassung und Dokumentation. 13.2 Meldewege und Verantwortlichkeiten bei Auftreten von unerwünschten Ereignissen (UEs) Bei Erfassung eines UEs durch einen Prüfarzt (s. Protokoll Punkt 1.1) z.B. im Rahmen einer Follow-up Untersuchung oder während eines außertourlichen Besuches der Ambulanzeinrichtung, die die Nachuntersuchung durchführt, ist das UE Version: 19. Mai 2004 Freigegeben von: Preyer, Laml, Umek, Hanzal 16 umgehend zu untersuchen und zu dokumentieren, sowie das weiter Vorgehen festzulegen. 13.3 Massnahmen bei UEs Beim Auftreten von Problemen wendet sich die Patientin von Montag bis Freitag von 7:30 bis 15:00 Uhr an Fr. Bocan, Kliniksekretariat der Abteilung für Gynäkologie, wo weitere Instruktionen erteilt werden. Zu den übrigen Zeiten wird die Patientin gebeten, primär die Notfallambulanz Leitstelle 6D des AKH-Wien aufzusuchen. Die Patientin trägt eine Informationskarte mit allen wichtigen Telefonnummern und Hinweisen für die behandelnden Ärzte bei sich. Falls die Patientin aus der Studie auszuschliessen ist, wird dies vom behandelnden Arzt veranlasst. Die Patientin meldet dies bei Fr. Bocan, kommt aber zu den Kontrolluntersuchungen weiter. Jedes UE wird beim nächsten Kontrollbesuch im Dokumentationsblatt vermerkt. 13.4 Patientenversicherung Als Teilnehmer an dieser klinischen Prüfung besteht für die Patientinnen der gesetzlich vorgeschriebene Versicherungsschutz (Personenschadenversicherung entweder gemäß § 32 Arzneimittelgesetz, oder gemäß § 47 Medizinproduktegesetz), der alle Schäden abdeckt, die an deren Leben oder Gesundheit durch die an ihnen durchgeführten Maßnahmen der vorliegenden Studie verursacht werden können; ausgenommen sind genetische Schäden. Die Versicherung wurde bei der Generali Versicherung AG, Generaldirektion Landskrongasse 1-3 A-1011 Wien Postfach 173 Telefon +43 (1) 534 01-0 Telefax +43 (1) 534 01-1844 unter der Polizzennummer 2/81/74279966 abgeschlossen. Auf Wunsch können die Patientinnen in die Versicherungsunterlagen Einsicht nehmen. 14.0 Literaturverzeichnis Abrams P, Blaivas JG, Fowler CJ, Fourcroy JL, Macdiarmid SA, Siegel SW, et al. The role of neuromodulation in the management of urinary urge incontinence. BJU Int 2003;91:355-9. Abrams P, Cardozo L, Fall M, Griffiths D, Rosier P, Ulmsten U, et al. The standardisation of terminology of lower urinary tract function: report from the Standardisation Sub-committee of the International Continence Society. Neurourol Urodyn 2002;21:167-78. Abrams P, Cardozo L, Khoury S, Wein A. Incontinence. 2 nd International Consultation on Incontinence July 1-3, 2001. 2nd Edition 2002. Health Publication Ltd. 2002. Version: 19. Mai 2004 Freigegeben von: Preyer, Laml, Umek, Hanzal 17 Amarenco G, Ismael SS, Even-Schneider A, Raibaut P, Demaille-Wlodyka S, Parratte B, et al. Urodynamic effect of acute transcutaneous posterior tibial nerve stimulation in overactive bladder. J Urol 2003;169: 2210-5. Brown JS, Grady D, Ouslander JG, Herzog AR, Varner RE and Posner SF. Prevalence of urinary incontinence and associated risk factors in postmenopausal women. Obst Gynecol 1999;94:66. Dijkema HE, Weil EH, Mijs PT, Janknegt RA. Neuromodulation of sacral nerves for incontinence and voiding dysfunctions. Clinical results and complications. Eur Urol 1993;24:72-6. Forth W, Henschler D, Rummel W, Starke K. Allgemeine und spezielle Pharmakologie u. Toxikologie. B.I. Wissenschaftsverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich. Halaska M, Ralph G, Wiedemann A, Primus G, Ballering-Bruhl B, Hofner K, et al. Controlled, double-blind, multicentre clinical trial to investigate long-term tolerability and efficacy of trospium chloride in patients with detrusor instability. World J Urol 2003;20:392-9. Hampel C, Wienhold D, Benken N, Eggersmann C, Thuroff JW. Definition of overactive bladder and epidemiology of urinary incontinence. Urology 1997;50: 4-14. Hannestad YS, Rortveit G, Sandvik H, Hunskaar S. A community-based epidemiological survey of female urinary incontinence: the Norwegian EPINCONT study. Epidemiology of Incontinence in the County of Nord-Trondelag. 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Mai 2004 Freigegeben von: Preyer, Laml, Umek, Hanzal 19 15.0 Anhang zum Studienprotokoll 15.1 Patientenaufklärung und Einwilligungserklärung Patienteninformation und Einwilligungserklärung zur Teilnahme an der klinischen Prüfung Periphere tibiale Neuromodulation versus Tolterodin in der Behandlung des Drangharnsyndroms und der Drangharninkontinenz Sehr geehrte Patientin! Wir laden Sie ein, an der oben genannten klinischen Studie teilzunehmen. Die Aufklärung darüber erfolgt in einem ausführlichen ärztlichen Gespräch. Die Teilnahme an einer klinischen Prüfung ist freiwillig und kann jederzeit ohne Angabe von Gründen durch Sie beendet werden, ohne dass Ihnen hierdurch Nachteile in Ihrer medizinischen Betreuung entstehen. Klinische Studien sind notwendig, um verlässliche neue medizinische Forschungsergebnisse zu gewinnen. Unverzichtbare Voraussetzung für die Durchführung einer klinischen Studie ist jedoch, dass Sie Ihr Einverständnis zur Teilnahme an dieser klinischen Studie schriftlich erklären. Bitte lesen Sie den folgenden Text als Ergänzung zum Informationsgespräch mit Ihrem Arzt sorgfältig durch und zögern Sie nicht Fragen zu stellen. Bitte unterschreiben Sie die Einwilligungserklärung nur wenn Sie Art und Ablauf der klinischen Studie vollständig verstanden haben, wenn Sie bereit sind, der Teilnahme zuzustimmen und wenn Sie sich über Ihre Rechte als Teilnehmer an dieser klinischen Studie im Klaren sind. Zu dieser klinischen Studie, sowie zur Patienteninformation und Einwilligungserklärung wurde von der zuständigen Ethikkommission eine befürwortende Stellungnahme abgegeben. 1. Was ist der Zweck der klinischen Studie? Die Studie untersucht die Wirksamkeit von zwei erprobten Behandlungsformen bei Drangharninkontinenz. Beide Behandlungsformen sind seit mehreren Jahren in Verwendung und zeigen gute Erfolge. 2. Wie läuft die klinische Studie ab? Diese klinische Studie wird im AKH-Wien durchgeführt und es werden insgesamt ungefähr 100 Personen daran teilnehmen. Im Rahmen dieser Studie werden unsere Patientinnen, nach dem Zufallsprinzip in zwei Therapiearme aufgeteilt: Version: 19. Mai 2004 Freigegeben von: Preyer, Laml, Umek, Hanzal 20 Der erste Therapiearm beinhaltet die Einnahme eines Medikamentes über 12 Wochen. Die Nebenwirkungen dieses Medikamentes beschränken sich im Wesentlichen auf Mundtrockenheit. Der zweite Therapiearm stellt eine Form der Elektrotherapie dar und nennt sich Neuromodulation. Hierbei wird ein Akupunkturpunkt am Innenknöchel des Beines mit einer feinen Akupunkturnadel punktiert. Einmal wöchentlich wird über den Zeitraum von 12 Wochen für 30 Minuten, im Rahmen eines stationären Aufenthalttages, ein sehr schwacher Stromimpuls an einen Beinnerven weitergeleitet. Sie spüren dabei ein leichtes Kribbeln, das aber keine Schmerzen bereitet. Unerwünschte Nebenwirkungen dieser Therapie sind bisher keine bekannt, eine Entzündung an der Punktionsstelle ist möglich, jedoch sehr unwahrscheinlich. Ihre Teilnahme an dieser klinischen Studie wird voraussichtlich 12 Wochen dauern. Während dieser klinischen Studie werden im Abstand von 1 Monat, 3 Monaten, 6 Monaten und 12 Monaten eine klinische Kontrolle durchgeführt, wobei sie beim Erstbesuch und dem Besuch nach 3 Monaten auch eine urodynamische Untersuchung (Blasenuntersuchung m. Auffüllung der Blase, Katheterdruckmessung) haben werden. Insgesamt sind nach der Erstuntersuchung 4 Folgebesuche notwendig, zu denen Sie in unsere urogynäkologische Ambulanz gebeten werden. Die Einhaltung der Besuchstermine, einschließlich der Anweisungen des Prüfarztes ist von entscheidender Bedeutung für den Erfolg dieser klinischen Studie. Wir werden versuchen, speziell für unsere Studienpatientinnen keine Wartezeit bei den Terminen entstehen zu lassen. Als Teilnehmerin an unserer Studie werden Sie während der Therapie gebeten, an drei unabhängigen Tagen ein Blasentagebuch zu führen. In diesem wird die Häufigkeit Ihrer Toilettenbesuche und Harnverluste festgehalten. Das Blasentagebuch ist bei jedem Kontrolltermin vorzulegen. Weiters werden Sie ersucht, bei jedem Besuch einen Fragebogen zu Ihrer Lebensqualität auszufüllen. Wir ersuchen Sie auch, etwaige Nebenwirkungen aufzuschreiben, auch wenn sie Ihnen noch so banal erscheinen. Sie können nicht in die Studie aufgenommen werden, wenn bei Ihnen eine Gegenanzeige gegen die Gabe des Medikamentes besteht oder Sie derzeit schwanger sind. Sollten Sie sich noch im gebärfähigen Alter befinden, müssen Sie selbst während der Therapie für eine zuverlässige Empfängnisverhütung sorgen. 3. Worin liegt der Nutzen einer Teilnahme an der Klinischen Studie? Sollte die Therapie bei Ihnen erfolgreich sein, ist nach 3 Monaten keine weitere Therapie erforderlich. Sollte bei Ihnen allerdings die Studientherapie nicht zum gewünschten Erfolg führen, wird Ihre weitere Therapie individuell gestaltet (Medikament statt Neuromodulation od. umgekehrt, Änderung des Medikaments, ergänzende Verhaltensmaßnahmen). Version: 19. Mai 2004 Freigegeben von: Preyer, Laml, Umek, Hanzal 21 4. Was ist Tolterodin (Detrusitol®) ? Detrusitol® ist ein Arzneimittel, welches sich bereits seit geraumer Zeit in klinischer Verwendung befindet. Dieses Medikament wird gegenwärtig bei der Behandlung von Drangharninkontinenz verwendet Im Rahmen dieser klinischen Prüfung wird Detrusitol® mit der Neuromodulation verglichen. Sie werden in Summe 9 Packungen Detrusitol® zu je 20 Tabletten erhalten. Die Dosis von 1 Tablette beträgt 2 mg, und Sie müssen das Medikament 2-mal täglich einnehmen. Die Dosis von 2x1 Tablette beträgt somit 4 mg täglich. Das Medikament sollte wie im Beipackzettel angeführt, eingenommen werden, während der Studie jedoch nicht häufiger oder seltener als 2-mal täglich. Medikamente, welche Sie im Verlauf dieser klinischen Prüfung bekommen, sind nicht so abgepackt, dass sie gegen den Zugriff von Kindern geschützt sind. Sie sollten daher diese Arzneimittel so aufbewahren, dass sie dem Zugriff von Kindern oder anderen Personen, die die möglichen Risiken von Arzneimitteln nicht einschätzen können, entzogen sind. 5. Was ist die periphere Neuromodulation mittels Urgent PC Stimulator™? Der Urgent PC Stimulator™ ist ein Medizinprodukt, welches sich ebenfalls seit geraumer Zeit in klinischer Verwendung befindet. Dieses Medizinprodukt wird gegenwärtig bei der Behandlung von Drangharninkontinenz verwendet. 6. Gibt es Risiken, Beschwerden und Begleiterscheinungen? Sollten Sie unter die Ausschlusskriterien unserer Studie aufgrund von Ihnen genannter Grunderkrankungen fallen, oder sollten bei Ihnen Kontraindikationen gegen das Studienmedikament vorliegen, können Sie in die Studie nicht eingeschlossen werden. Die Nebenwirkungen des Studienmedikamentes beschränken sich im Wesentlichen auf Mundtrockenheit. Unerwünschte Nebenwirkungen der Neuromodulation sind bisher keine bekannt, eine Entzündung an der Punktionsstelle ist möglich, jedoch sehr unwahrscheinlich. 7. Zusätzliche Einnahme von Arzneimitteln, Operationen während der Studiendauer? Nach Möglichkeit sollten Ihnen während der Studie keine neuen Medikamente verordnet werden, sollte dies dennoch aus wichtigen Gründen unumgänglich sein, ist bitte die Studienzentrale unter der unten genannten Kontaktnummer zu informieren. Version: 19. Mai 2004 Freigegeben von: Preyer, Laml, Umek, Hanzal 22 8. Hat die Teilnahme an der klinischen Studie sonstige Auswirkungen auf die Lebensführung und welche Verpflichtungen ergeben sich daraus? Sie können nicht in die Studie aufgenommen werden, wenn bei Ihnen eine Gegenanzeige gegen die Gabe des Medikamentes besteht oder Sie derzeit schwanger sind. Sollten Sie sich noch im gebärfähigen Alter befinden, müssen Sie selbst während der Therapie für eine zuverlässige Empfängnisverhütung sorgen. 9. Was ist zu tun beim Auftreten von Symptomen, Begleiterscheinungen? Sollten im Verlauf der klinischen Studie irgendwelche Symptome, Begleiterscheinungen oder Verletzungen auftreten, müssen Sie diese Ihrem Arzt mitteilen, bei schwerwiegenden Begleiterscheinungen umgehend, ggf. telefonisch (Studienzentrale, Telefonnummer, Adresse siehe Punkt 15). 10. Versicherung Als Teilnehmer an dieser klinischen Prüfung besteht für Sie der gesetzlich vorgeschriebene Versicherungsschutz (Personenschadenversicherung entweder gemäß § 32 Arzneimittelgesetz, oder gemäß § 47 Medizinproduktegesetz), der alle Schäden abdeckt, die an Ihrem Leben oder Ihrer Gesundheit durch die an Ihnen durchgeführten Maßnahmen der klinischen Prüfung verursacht werden können; ausgenommen sind genetische Schäden. Die Versicherung wurde für Sie bei der Generali Versicherung AG, Generaldirektion Landskrongasse 1-3 A-1011 Wien Postfach 173 Telefon +43 (1) 534 01-0 Telefax +43 (1) 534 01-1844 unter der Polizzennummer 2/81/74279966 abgeschlossen. Auf Wunsch können Sie in die Versicherungsunterlagen Einsicht nehmen. Im Schadensfall können Sie sich direkt an den Versicherer wenden und Ihre Ansprüche selbständig geltend machen. Für den Versicherungsvertrag ist österreichisches Recht anwendbar, die Versicherungsansprüche sind in Österreich einklagbar. Zur Unterstützung können Sie sich auch an die Patientenanwaltschaft oder Patientenvertretung wenden. Um den Versicherungsschutz nicht zu gefährden dürfen Sie sich während der Dauer der klinischen Prüfung einer anderen medizinischen Behandlung nur im Einvernehmen mit Ihrem behandelnden Version: 19. Mai 2004 Freigegeben von: Preyer, Laml, Umek, Hanzal 23 - 11. Prüfarzt, unterziehen (ausgenommen davon sind Notfälle). Dies gilt auch für die zusätzliche Einnahme von Medikamenten. müssen Sie sich dem behandelnden Prüfarzt - oder der oben genannten Versicherungsgesellschaft - eine Gesundheitsschädigung, die als Folge der klinischen Prüfung eingetreten sein könnte, unverzüglich mitteilen. Informationen für gebärfähige Frauen – Schwangerschaftstest Schwangere und stillende Frauen dürfen an dieser klinischen Prüfung NICHT teilnehmen. Als gebärfähige Frau dürfen Sie an der klinischen Prüfung nur teilnehmen, wenn ein Arzt vor und einmal monatlich während der klinischen Prüfung das Nichtvorliegen einer Schwangerschaft (Schwangerschaftstest) feststellt. Bei uns in der Ambulanz wird am Studienbeginn, nach 1 Monat und nach 3 Monaten ein Schwangerschaftstest durchgeführt werden. Es ist von Ihnen lediglich der eine Test 2 Monate nach Studienbeginn auswärts durchführen zu lassen. Es wird Ihnen weiters die Durchführung eines Schwangerschaftstests nach Abschluss der Studie empfohlen. wenn Sie sich verpflichten während der Dauer eine zuverlässige Art der Empfängnisverhütung (Pille, Spirale) zu praktizieren. Sollten Sie dennoch während der klinischen Prüfung schwanger werden oder den Verdacht haben, dass Sie schwanger geworden sind, informieren Sie bitte umgehend Ihren Prüfarzt. 12. Wann wird die klinische Studie vorzeitig beendet? Sie können jederzeit auch ohne Angabe von Gründen, Ihre Teilnahmebereitschaft widerrufen und aus der klinischen Studie ausscheiden ohne dass Ihnen dadurch irgendwelche Nachteile für Ihre weitere medizinische Betreuung entstehen. Ihr Prüfarzt wird Sie über alle neuen Erkenntnisse, die in Bezug auf diese klinische Studie bekannt werden, und für Sie wesentlich werden könnten, umgehend informieren. Auf dieser Basis können Sie dann Ihre Entscheidung zur weiteren Teilnahme an dieser klinischen Studie neu überdenken. Es ist aber auch möglich, dass Ihr Prüfarzt entscheidet, Ihre Teilnahme an der klinischen Studie vorzeitig zu beenden, ohne vorher Ihr Einverständnis einzuholen. Die Gründe hierfür können sein: Sie können den Erfordernissen der Klinischen Studie nicht entsprechen; Ihr behandelnder Arzt hat den Eindruck, dass eine weitere Teilnahme an der klinischen Studie nicht in Ihrem Interesse ist; 13. In welcher Weise werden die im Rahmen dieser klinischen Studie gesammelten Daten verwendet? Sofern gesetzlich nicht etwas anderes vorgesehen ist, haben nur die Prüfer und deren Mitarbeiter Zugang zu den vertraulichen Daten, in denen Sie namentlich genannt werden. Diese Personen unterliegen der Schweigepflicht. Version: 19. Mai 2004 Freigegeben von: Preyer, Laml, Umek, Hanzal 24 Die Weitergabe der Daten erfolgt ausschließlich zu statistischen Zwecken und Sie werden ausnahmslos darin nicht namentlich genannt. Auch in etwaigen Veröffentlichungen der Daten dieser klinischen Studie werden Sie nicht namentlich genannt. 14. Entstehen für die Teilnehmer Kosten? Gibt es einen Kostenersatz oder eine Vergütung? Durch Ihre Teilnahme an dieser klinischen Studie entstehen für Sie keine zusätzlichen Kosten. 15. Möglichkeit zur Diskussion weiterer Fragen Sollten Fragen während der Studie auftreten, steht Ihnen eine „Hotline“ unserer Studienzentrale zur Verfügung. Vorzugsweise sollte in allen Anliegen in Zusammenhang mit unserer Studie das Betreuungsteam der Urogynäkologischen Ambulanz Ihr Ansprechpartner sein. Für jeden anderen Arzt erhalten Sie eine Informations-Karte mit allen relevanten Telefonnummern und Informationen zu unserer Studie. Für weitere Fragen im Zusammenhang mit dieser klinischen Studie stehen Ihnen Ihr Prüfarzt und seine Mitarbeiter gern zur Verfügung. Auch Fragen, die Ihre Rechte als Patient und Teilnehmer an dieser klinischen Studie betreffen, werden Ihnen gerne beantwortet. Sollten nach einer primär erfolgreichen Therapie dennoch erneut Probleme auftreten, sind wir natürlich auch weiterhin Ihr Ansprechpartner. Studienzentrale: Universitätsklinik für Frauenheilkunde Klinische Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe Währinger Gürtel 18-20, A-1090 Wie Telefon - HOTLINE: 01 – 40 400 – 29 62 Name der Kontaktperson: Ständig erreichbar unter: Susanne Bocan 01 – 40 400 – 29 62 Name der Kontaktperson: Ständig erreichbar unter: Dr. Oliver Preyer (Studienleiter) 01 – 40 400 – 29 38, bei Nichterreichen: 0699 - 14117788 Name der Kontaktperson: Ständig erreichbar unter: Prof. Dr. Engelbert Hanzal 01 – 40 400 – 29 62 Version: 19. Mai 2004 Freigegeben von: Preyer, Laml, Umek, Hanzal 25 16. Sollten andere behandelnde Ärzte von der Teilnahme an der klinischen Studie informiert werden? Vorzugsweise sollte in allen Anliegen in Zusammenhang mit unserer Studie das Betreuungsteam der Urogynäkologischen Ambulanz Ihr Ansprechpartner sein. Für jeden anderen Arzt erhalten Sie eine Informations-Karte mit der Telefonnummer der Studienzentrale und Informationen zu unserer Studie. 17. Einwilligungserklärung Name des Patienten in Druckbuchstaben: ....................Patientenetikette................... Code: ..................................................................... Ich erkläre mich bereit, an der klinischen Studie Periphere tibiale Neuromodulation versus Tolterodin in der Behandlung des Drangharnsyndroms und der Drangharninkontinenz teilzunehmen. Ich bin von Herrn/Frau Dr. med. _________________________ ausführlich und verständlich über mögliche Belastungen und Risiken, sowie über Wesen, Bedeutung und Tragweite der klinischen Studie, sich für mich daraus ergebenden Anforderungen aufgeklärt worden. Ich habe darüber hinaus den Text dieser Patientenaufklärung und Einwilligungserklärung, die insgesamt 7 Seiten umfasst, gelesen. Aufgetretene Fragen wurden mir vom Prüfarzt verständlich und genügend beantwortet. Ich hatte ausreichend Zeit, mich zu entscheiden. Ich habe zurzeit keine weiteren Fragen mehr. Ich werde den ärztlichen Anordnungen, die für die Durchführung der klinischen Studie erforderlich sind, Folge leisten, behalte mir jedoch das Recht vor, meine freiwillige Mitwirkung jederzeit zu beenden, ohne dass mir daraus Nachteile für meine weitere medizinische Betreuung entstehen. Ich bin zugleich damit einverstanden, dass meine im Rahmen dieser klinischen Studie ermittelten Daten aufgezeichnet werden. Um die Richtigkeit der Datenaufzeichnung zu überprüfen, dürfen Beauftragte des Auftraggebers und der zuständigen Behörden beim Prüfarzt Einblick in meine personenbezogenen Krankheitsdaten nehmen. Beim Umgang mit den Daten werden die Bestimmungen des Datenschutzgesetzes beachtet. Eine Kopie dieser Patienteninformation und Einwilligungserklärung habe ich erhalten. Das Original verbleibt beim Prüfarzt. ...................................................................................................... (Datum und Unterschrift des Patienten) ...................................................................................................... (Datum, Name und Unterschrift des verantwortlichen Arztes) Version: 19. Mai 2004 Freigegeben von: Preyer, Laml, Umek, Hanzal 26 15.2 Informationsblatt zum Arztbesuch während der Studie Sehr geehrte Frau Kollegin, sehr geehrter Herr Kollege! Die bei Ihnen vorstellige Patientin befindet sich in einer klinischen Anwendungsstudie der Abteilung Gynäkologie, ARBEITSGRUPPE UROGYNÄKOLOGIE. Die Patientin bekommt entweder eine medikamentöse Therapie mit Tolterodin oder eine periphere tibiale Neuromodulation per Cysto Medix Urgent PC Stimulator™, zur Behandlung einer Dranginkontinenz oder Drangsymptomatik. Aufgrund der Milde der Therapien, sind Komplikationen und Nebenwirkungen dieser Behandlung kaum zu erwarten. Falls die aktuellen Beschwerden der Patientin mit der oben genannten Therapie doch in direktem Zusammenhang stehen, bitten wir Sie, die Patientin nach den fachärztlichen Richtlinien zu behandeln. Gegebenenfalls bitten wir Sie, die Patientin aus der Studie zu nehmen. (z. B. unerwartete Nebenwirkung des Anticholinergikums) Um die Verbindung aufrecht zu erhalten, möchten wir (Prof. Hanzal, Prof. Häusler, OA Sam, Prof. Laml, Dr. Dörfler, Dr. Umek, Dr. Preyer) Sie herzlich bitten, falls ein Ausschluss aus der Studie nicht angezeigt ist, sie als „gynäkologische Patientin“ zu verstehen und zu behandeln. Bei Ausschluss aus der Studie möge sich die Patientin so bald wie möglich bei Fr. Bocan (Tel.: 01 - 40400 - 2962) melden und weitere Instruktionen entgegennehmen. Herzlichen Dank für Ihre Bemühungen! Dr. Oliver Preyer Version: 19. Mai 2004 Freigegeben von: Preyer, Laml, Umek, Hanzal 27 Patientenetikette 15.3 Dokumentationsbögen Dokumentationsblatt 1 bei Erstvorstellung Alter____ LNR:________ Größe ______ cm Gewicht ___ kg BMI _______ Drang entsprechend Urge-Fragebogen Urge-Inkontinenz Stress-Inkontinenz Frequenzerhöhung (>8/d) Nykturie (>2/n) Schmerzen Ja Ja Ja Ja Ja Ja O O O O O O Nein Nein Nein Nein Nein Nein O O O O O O Nikotin Ja O Nein O Anzahl der Kinder __________________ Vaginale Entbindung Vaginal-operative Entbindung Ja Ja O O Nein O Nein O Inkontinenzoperationen Ja O Nein O wenn ja, welche? __________________________________________________ Hysterektomie Ja O Nein O Combur Preg-Test pos. pos. O O neg. neg. Restharn _______ ml Blasenkapazität (300ml ± 50ml) _______ ml Urge-Wellen auslösbar O Urethraruhedruck (20-120 mm H2O) _______ Levator ani Muskelmasse kräftig O mittel O Willkürkontraktion des Levator ani möglich O Klinischer Stresstest im Liegen im Stehen Miktionen in 24h Inkontinenzepisoden in 24h QoL-Score _________ _________ _________ O O nicht auslösbar O vermindert O fehlend O nicht möglich O pos. pos. O O neg. neg. O O Abbruch der Studie: Am: Grund: _________________ __________________________________________________ Version: 19. Mai 2004 Freigegeben von: Preyer, Laml, Umek, Hanzal 28 Patientenetikette Dokumentationsblatt 2 nach 1 Monat Alter____ LNR:________ Größe ______ cm Gewicht____ kg BMI _______ Drang entsprechend Urge-Fragebogen Urge-Inkontinenz Stress-Inkontinenz Frequenzerhöhung (>8/d) Nykturie (>2/n) Schmerzen Ja Ja Ja Ja Ja Ja O O O O O O Nein Nein Nein Nein Nein Nein O O O O O O Krankenhausaufenthalte, Operationen und neue Medikamente seit Studienbeginn: Ja O Nein O wenn ja, welche? ____________________________________________________ Combur Preg-Test pos. pos. Miktionen in 24h QoL-Score Inkontinenzepisoden in 24h O O neg. neg. O O _________ _________ _________ Nebenwirkungen der Therapie ___________________________________________________________________ ___________________________________________________________________ Würden Sie die Therapie fortsetzten wollen? Ja O Nein O Abbruch der Studie: Am: _________________ Grund: __________________________________________________ Version: 19. Mai 2004 Freigegeben von: Preyer, Laml, Umek, Hanzal 29 Patientenetikette Dokumentationsblatt 3 nach 3 Monaten bei Ende der Studientherapie Alter____ LNR:________ Größe ______ cm Gewicht ___ kg BMI _______ Drang entsprechend Urge-Fragebogen Urge-Inkontinenz Stress-Inkontinenz Frequenzerhöhung (>8/d) Nykturie (>2/n) Schmerzen Ja Ja Ja Ja Ja Ja O O O O O O Nein Nein Nein Nein Nein Nein O O O O O O Nikotin Ja O Nein O Krankenhausaufenthalte, Operationen und neue Medikamente seit Studienbeginn: Ja O Nein O wenn ja, welche? ____________________________________________________ Combur Preg-Test pos. pos. Restharn _______ ml Blasenkapazität (300ml ± 50ml) _______ ml Urge-Wellen O O auslösbar O neg. neg. O O nicht auslösbar O Urethraruhedruck (20-120 mm H2O) _______ Levator ani Muskelmasse kräftig O mittel O Willkürkontraktion des Levator ani möglich O Klinischer Stresstest im Liegen im Stehen Miktionen in 24h Inkontinenzepisoden in 24h QoL-Score _________ _________ _________ vermindert O fehlend O nicht möglich O pos. pos. O O neg. neg. O O Abbruch der Studie: Am: _________________ Grund: __________________________________________________ Version: 19. Mai 2004 Freigegeben von: Preyer, Laml, Umek, Hanzal 30 Patientenetikette Dokumentationsblatt 4 nach 6 Monaten Alter____ LNR:________ Größe ______ cm Gewicht____ kg BMI _______ Drang entsprechend Urge-Fragebogen Urge-Inkontinenz Stress-Inkontinenz Frequenzerhöhung (>8/d) Nykturie (>2/n) Schmerzen Ja Ja Ja Ja Ja Ja O O O O O O Nein Nein Nein Nein Nein Nein O O O O O O Krankenhausaufenthalte, Operationen und neue Medikamente seit Studienbeginn: Ja O Nein O wenn ja, welche? ____________________________________________________ Combur Preg-Test pos. pos. Miktionen in 24h QoL-Score Inkontinenzepisoden in 24h O O neg. neg. O O _________ _________ _________ Nebenwirkungen der Therapie ___________________________________________________________________ ___________________________________________________________________ Würden Sie die Therapie fortsetzten wollen? Ja O Nein O Abbruch der Studie: Am: _________________ Grund: __________________________________________________ Version: 19. Mai 2004 Freigegeben von: Preyer, Laml, Umek, Hanzal 31 Patientenetikette Dokumentationsblatt 5 nach 12 Monaten Alter____ LNR:________ Größe ______ cm Gewicht____ kg BMI _______ Drang entsprechend Urge-Fragebogen Urge-Inkontinenz Stress-Inkontinenz Frequenzerhöhung (>8/d) Nykturie (>2/n) Schmerzen Ja Ja Ja Ja Ja Ja O O O O O O Nein Nein Nein Nein Nein Nein O O O O O O Krankenhausaufenthalte, Operationen und neue Medikamente seit Studienbeginn: Ja O Nein O wenn ja, welche? ____________________________________________________ Combur Preg-Test pos. pos. Miktionen in 24h QoL-Score Inkontinenzepisoden in 24h O O neg. neg. O O _________ _________ _________ Nebenwirkungen der Therapie ___________________________________________________________________ ___________________________________________________________________ Würden Sie die Therapie fortsetzten wollen? Ja O Nein O Abbruch der Studie: Am: _________________ Grund: __________________________________________________ Version: 19. Mai 2004 Freigegeben von: Preyer, Laml, Umek, Hanzal 32 Fragebogen: Urge-Fragebogen, Qol visual analog scale Patientenfragebogen zum Overactive Bladder Syndrome Liebe Patientin! Sie können uns helfen, Ihr Blasenproblem noch besser zu verstehen. Wir bitten Sie daher, die folgenden 6 Fragen zu beantworten. Bitte beantworten Sie die Fragen ohne lange nachzudenken so, wie sie auf Sie zutreffen. Auf der Skala markieren Sie bitte mit einem X, wie sehr Sie das jeweilige Problem in Ihrem Alltag beeinträchtigt. Vielen Dank für Ihre Mithilfe! 1. Verspüren Sie plötzlich auftretenden, zwingenden Harndrang, der schwer hinauszuschieben ist? nein ja Wenn JA, wie sehr beeinträchtigt Sie dieses Problem in Ihrem Alltag? Gar nicht maximal 2. Kommt es bei Ihnen, in direktem Zusammenhang mit verstärktem Harndrang oder unmittelbar danach, zu unwillkürlichem Harnverlust? nein ja Wenn JA, wie sehr beeinträchtigt Sie dieses Problem in Ihrem Alltag? Gar nicht maximal 3. Kommt es bei Ihnen in Zusammenhang mit diesem verstärkten Harndrang und auch bei körperlicher Belastung, Anstrengung, beim Husten oder Niesen zu unwillkürlichem Harnverlust? nein ja Wenn JA, wie sehr beeinträchtigt Sie dieses Problem in Ihrem Alltag? Gar nicht maximal 4. Müssen Sie tagsüber zu oft die Blase entleeren? nein ja Wenn JA, wie sehr beeinträchtigt Sie dieses Problem in Ihrem Alltag? Gar nicht maximal 5. Müssen Sie nachts, wenn Sie schlafen, einmal oder mehrmals aufstehen, um die Blase zu entleeren? nein ja Wenn JA, wie sehr beeinträchtigt Sie dieses Problem in Ihrem Alltag? Gar nicht maximal 6. Verspüren Sie in Zusammenhang mit der Füllung der Blase Schmerzen im Unterbauch über dem Schambein? nein ja Wenn JA, wie sehr beeinträchtigt Sie dieses Problem in Ihrem Alltag? Gar nicht Version: 19. Mai 2004 Freigegeben von: Preyer, Laml, Umek, Hanzal maximal 33 Randomisierungsbogen Fr. Bocan: Tel.: +43-1-40400-2962 Patientinnendaten: Name: ______________________________________________ Adresse: ______________________________________________ Tel.: ______________________________________________ Fax: ______________________________________________ e-mail: ______________________________________________ Pat.-Nummer: ________________ Pat.-ID: ________________ Randomisierungsarm: A: Periphere Neuromodulation (Urgent PC Stimulator™) B: medikamentöse Therapie A O Version: 19. Mai 2004 Freigegeben von: Preyer, Laml, Umek, Hanzal B O 34 1. Erstuntersuchung, wenn Patientin m. Studienteilnahme einverstanden, Revers ausfüllen lassen 2. Randomisierung, Sekretariat f. Bocan 3. Mitteilung des Randomisierungsergebnisses 4. Ausgabe der Studienmedikation, bzw. Vergabe des Behandlungstermins 5. Patientenetikette in Studienliste 6. Vergabe von Nachkontrollterminen Version: 19. Mai 2004 Freigegeben von: Preyer, Laml, Umek, Hanzal 35 15.4 Referenzbereiche für Messwerte Subjektive Beurteilung des Therapieerfolges: a: Verringerung der Miktionen in 24h (geheilt/verbessert/unverändert/schlechter, cut off level 8 [„normal“] Mikionen/d) b: Verbesserung der QoL (verbessert/unverändert/schlechter) c: Verringerung der Inkontinenzepisoden (geheilt/verbessert/unverändert/schlechter) Beantwortung mir Hilfe des Urge-Fragebogens und visual analog scale zur QoL, sowie Miktionstagebuch. d: Miktionstagebuch Im Miktionstagebuch werden an 3 unabhängigen Tagen vor Therapie und im jeweiligen Nachbeobachtungszeitraum während der Therapie, Trinkmenge, Harnmenge, Urge-Episoden, Schmerzepisoden, Nykturie und Inkontinentepisoden chronologisch vermerkt. Siehe Anhang e: Urodynamische Untersuchung (Erstuntersuchung, Abschlussuntersuchung) Der Untersuchungsvorgang besteht aus folgenden Schritten: 1. Anamnese (m. mitgebrachtem Miktionsprotokoll) 2. Klinische gynäkologische Kontrolle mit Beurteilung der Vaginalwände und Vaginalhaut 3. Einmalkatheterismus (Ausschluss eines HWI, RH-Bestimmung) 4. Cystoskopie 5. Füllcystometrie: Einlegen eines transurethralen Microtipkatheters, einer transrectalen Abdominaldrucksonde, Einfüllen von raumtemperiertem Aqua dest. Mit 100ml/min Füllgeschwindigkeit, Festhalten des 1. Harndranges, Messung des intravesicalen Druckes in der Speicherphase, Blasenfüllmenge: 300ml, Aufzeichnung der Druckkurve am Monitor des Messgerätes (Ellipse, M00101-2, Andromeda) 6. Urethraruhedruckprofil: intraluminale Messung des Druckes entlang der Urethra (alle Systeme werden nullabgeglichen, gleichzeitige Messung von intravesikalem und intraurethralem Druck mittels Microtipkatheter, automatische Subtraktion von intravesikalem vom intraurethralen Druck ergibt das Urethraruhedruckprofil, welches am Monitor der Ellipse ablesbar und speicherbar ist. f: Urethrastressdruckprofil 7. Urethrastressdruckprofil: Durchführen des Urethrastressdruckprofiles mit Definiertem Stress (Husten, Pressen) 8. Entfernen aller Katheter 9. Durchführen des klinischen Stresstestes Version: 19. Mai 2004 Freigegeben von: Preyer, Laml, Umek, Hanzal 36 g: Klinischer Stresstest Im Anschluss an die urodynamische Untersuchung wird die Patientin in liegender und sitzender Postition bei einem Blasenvolumen von 300ml aufgefordert zu husten. Dabei wird Harnabgang aus der Harnröhre visuell festgestellt und als positiv oder negativ im Dokumentationsblatt festgehalten. 15.5 Anweisung für die Therapiedurchführung Untersuchungsablauf in der Urogynäkologischen Ambulanz 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. Anamnese (m. Urge-Fragebogen u. ev. mitgebrachtem Miktionstagebuch) Combur, Restharn, Preg-Test Urethradruckprofil (Ruhe u. Stress) Klinischer Stresstest Spekulumuntersuchung Studienvorstellung, Patienteninformation, Informed Consent Randomisierung bei Fr. Bocan Therapieplanung und Beginn Version: 19. Mai 2004 Freigegeben von: Preyer, Laml, Umek, Hanzal 37