Seminar: „Lektürekurs Alexis de Tocqueville“

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Seminar: „Lektürekurs Alexis de Tocqueville“
Dozent: Sven Leunig
Katja Ruhle
9.11.2010
Aufgabe: Stellen Sie die politische Situation (z.B. Institutionen, Wahlrecht, politische
Bedingungen) der USA im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts anhand selbst
ausgewählter Quellen dar!
Quellen:
(Q1) Adams, Willi Paul (Hrsg.): Die Vereinigten Staaten von Amerika, Fischer Weltgeschichte Bd.
30, Frankfurt a.M. 1977, S.192f.
(Q2) Nagler, Jörg: Territoriale Expansion, Sklavenfrage, Sezessionskrieg, Rekonstruktion, 18151877. In: Peter Lösche/Hans Dietrich von Loeffelholz (Hrsg.): Länderbericht USA. 4., aktualisierte
und neubearbeitete Auflage. Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung, 2004
(Q3) Heidenking, Jürgen: Geschichte der USA, Tübingen und Basel 1996
- Wahl Jeffersons (4.März 1801) = Aufstieg der Republikaner
- Beendigung der „Aristrokratenherrschaft“ der Federalist (Q1, S.60)
 Fortsetzung politischer Formen: - Beseitigung der Besitzqualifikationen
- Ausweitung des Wahlrechts
- Supreme Court:
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- Vorsitzender John Marshall von Adams
- 1803 „judicial review“: Klage Marbury v. Madison = Mit dieser
Entscheidung konstatierte der Oberste Gerichtshof das Recht,
Gesetze auf ihre Verfassungsmäßigkeit hin zu überprüfen
und solche für nichtig zu erklären
- unter Chief Marshall fungierte das Oberste Gericht bis 1835
als Regulativ zum übermäßigen Partikularismus
Virginia Arisocracy = egalitärer Republikanismus
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Jefferson betonte zentrale Werte der Revolution (die unter Washington und Adams
aus Sorge um Bestand und Sicherheit des Staates vernachlässigt worden waren):
 Mitspracherecht des einfachen Bürgers
 die Fähigkeit der Einzelstaaten Verantwortung für ihre Belange zu
übernehmen
 Misstrauen gegen konzentrierte Regierungsmacht, Bürokratie und
wirtschaftliche Monopole
 Garantie der Grundrechte
 Hochschätzung der öffentlichen Moral und Gemeinsinn
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Akzentverschiebung und Neuorientierung in der Innen- und Finanzpolitik
in der Außenpolitik knüpfte J. an den Washingtons Neutralitätskurs an
großer Bedarf an amerikanischen Agrarprodukten: Wert der jährlichen Ausfuhren
(nach Europa und Karibik) stieg zw. 1793 und 1807 von 26 Mio. auf 108 Mio.
Dollar
Kongreß schaffte sämtliche interne Steuern ab (z.B. die Whiskeysteuer)
Albert Gallatin, Secretary of the Treasury, senkte die Unkosten des
Regierungsapparates und reduzierte die Staatsschuld von 83 auf 45 Mio. Dollar
deutlichster Unterschied zw. Jefferson und seinen Vorgängern: Wunsch, die
Autonomie der Einzelstaaten zu stärken und die demokratische Basis des
Regierungssystems zu verbreitern
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„Alien and Sedition Acts“ liefen 1801, Kongreß lehnt Verlängerung ab, dadurch
Erleichterung der Einbürgerung von Immigranten
in Staatsparlamenten drängten die Republikaner die Wahlbestimmungen auf das
allg. Wahlrecht für weiße Männer auszudehnen
wichtigste Veränderung, die mit der Marktrevolution einhergingen, war die
Einstellung zu Parteien(Q3, S.89 ff.)
„parties“ gehören seit längerem zum polit. Alltag, aber bis 1820 galten sie als
Fremdkörper im republikanischen System
„Präsidenten über den Parteien“
polit. Eliten in den Einzelstaaten und Druck der „grassroots“ (Wählerbasis) z.B.
Verlangen nach polit. Demokratie in den Wahlrechtsgängen
einige Staaten weiteten das Wahlrecht auf alle steuerzahlenden Männer aus;
andere gaben Verbindung zw. Besitz und Bürgerrechten auf
neuen Staaten im Westen von Anfang an allg. Wahlrecht für weiße Männer
1830 in 20 der 26 Staaten gab es keine Zensurbestimmungen mehr
immer mehr Staaten gingen dazu über ihre Gouverneure, Präsidenten-Wahlmänner
und Richter durch Volkswahl bestimmen zu lassen
 dadurch Zunahme des Interesses und Beteilung der Bürger
Parteien wurden nun mehr als legitime, für die Willensbildung in einer Demokratie
unerlässliche Einrichtung gesehen
„Albany Regency“, erste lokale „Parteimaschine“ der USA (Q3, S.134f.)
Parteien:
- Ausprägung zweier Parteien
- Repräsentantenhaus und Senat teilen sich in „friends of gouverment“, die sich auch
„friends of order“ oder „federal interest“ nannten & Oppositionelle „Republican
interest“ oder „Republican Party“ (Q1, S.58f.)
- Federalisist: z.B. A. Hamilton, J. Adams
- Republicans: z.B. A. Madison, T. Jefferson
- 1796 erster Präsidentenwahlkampf der durch eine Zweiparteienkonstellation
bestimmt ist
politische Bedingungen
 im Jahre 1815 hatten die Vereinigten Staaten 8,5 Millionen Einwohner
 territorial dehnte sich der Süden aus:
1. Kentucky 1792 gegründet
2. Tennessee 1796
3. Louisiana 1812 „Louisiana Purchase“ (1803): Jefferson erwarb L. von
Frankreich
4. Mississippi, Alabama, Missouri kamen 1821 dazu
5. Arkansas 1836
6. Florida, Texas 1845 (Q1, S.75)
 Kultivierung der landwirtschaftlichen Massenerzeugnisse für die der Süden
berühmt wurde und von denen sein Wohlstand abhing
 bis 1810 hatte Baumwolle den Tabak als Hauptanbaufrucht des Südens ersetzt, seit
1820 bestand rund die Hälfte des gesamten amerikanischen Exports aus Baumwolle
→ Baumwoll-Boom → Vergrößerung der amerikanischen → Entstehung der
Verbrauchsgüterindustrie (Q1, S.76)
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Schlacht von Trafalgar 1805: England beherrscht Atlantik  Demütigung für USA
„Matrosenpressen“ der Britten; Entführung mehrer tausend angeblicher englischer
Deserteure von gekaperten amerikanischen Handels- und Kriegsschiffen (Q3, S.94)
1812 britisch-amerikanischer Krieg (Q3, S.95f.)
Sklavenhaltung
 1815 gab es unter 8,5 Mio Einwohner der Vereinigten Staaten 1,5 Mio. Schwarze,
von diesen waren 1,3 Mio. Sklaven
 die Hälfte der Sklaven, die frei waren lebten im Norden; nahezu alle Sklaven lebten
im Süden
 1808 wurde der legale Sklavenimport beendet (Q2, S.78ff.)
→ Sklaven hatten als Leibeigene keine Grundrechte
→ sie konnten verkauft, gekauft, verpfändet werden
→ Sklaven waren nicht berechtigt etwas zu besitzen oder zivilrechtliche
Verträge abzuschließen (Q1, S.78)
 es ging darum etwas zu besitzen, was es am wenigsten gab: in Europa war es der
Grund und Boden, in Amerika waren es die Arbeitskräfte
→ es war kein Zufall, dass sich die Südstaatler für die Abkömmlinge der
feudalen englischen „Cavaliers“ des 17. Jh. hielten (Q1, S.82)
 Dezember 1833 entstand die Organisation „American Anti-Slavery Society“, die
nach dem britischem Vorbild arbeitete und den Grundsatz verfolgte, dass die
Sklaverei abgeschafft werden müsse (Q1, S.87)
Präsidenten – Übersicht
George Washington
John Adams
Thomas Jefferson
James Madison
James Monroe
John Quincy Adams
Andrew Jackson
1789-1797
1797-1801
1801-1801
1809-1817
1817-1824
1825-1829
1829-1837
Federalist
Republican
Republican
Republican
Republican
Democrat
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