Geber-Empfänger-Beziehungen: Partnerschaften und Hierarchien Institutionen, Organisationen, Personen und Personengruppen werden zu Netzwerken verbunden. Geber von Entwicklungshilfe: - internationale Finanzinstitutionen: WB, IWF, UN-Sonderprogramme, staatliche Geberagenturen, nichtstaatliche Orgas, Solidaritätsgruppen Empfänger von EH: - nichtstaatliche Orgas der Peripherie, Staaten die Abhängigkeit von EH aufweisen: Relation der ODA zum BNE. 2002: Mosambik 59%, Bolivien 9% Partnerschaften kennzeichnen Interessen, z. B. Schwerpunktländer im DAC (KolonialmächteKolonien, kirchlichen Orgas, etc…) Verschiedene Beweggründe: ethisch-solidarische Prinzipien, Interessen und Ziele. Dadurch Heterogenität des Netzwerkes, kollektive, individuelle Handlungshintergründe. EntwicklunsgexpertInnen der Geberländer wirken wesentlich bei der Gestaltung gesellschaftlicher Veränderungen in Empfängerländern mit. Je größer Abhängigkeit, desto bedeutender deren Einfluss, desto größer die Auswirkungen ungleicher Machtverhältnisse. EE haben leitende Rolle bei Planung u. Durchführung v. Projekten und Programmen. Das Ganze ist daher sehr asymmetrisch. Ihre Denkkonzepte dominieren, Dominanzbeziehungen werden daher auch reproduziert, auch historisch gefertigte Rechtfertigungsmuster: zivilisatorische Mission. „Es braucht wirtschaftliche und soziale ebenso wie politische Entwicklung, damit Selbstbestimmung einen Sinn bekommt.“ Nur so können entsprechende Völker eine aktivere Rolle spielen. „Kritikern Wind aus den Segeln nehmen indem Begriff der Treuhandschaft durch Begriff der Partnerschaft ersetzt wird. (Lord Hailey 1938) USA: Vormachtstellung durch 2. WK. Zeigt sich in der Gestaltung der WB, UNO, IWF, sowie in Rolle und Bedeutung der Development Assistance. OEEC (Organization for European Economic Co-operation), Vorläuferin der OECD (1960) 1948 gegründet um bei Planung u. Durchführung des Marshall Planes mit USA zu helfen. 1950: Act for International Development wird genehmigt, beinhaltet Truman Doktrin: Vom Kommunismus bedrohte Länder mit US Foreign Aid Program zu helfen. D.h.: Politische Konditionalität u. Zugehörigkeit zum Westen waren von Anfang an von grundlegender Bedeutung. Rowtow (1961): Long Term Dependence on the West. Foreign Aid und National Security Periods spieltel große Rolle: Ostasien zu Zeiten des Vietnam Kriegs: 1971: 71% OA, 1979 6%, 1990 4%. Frühere Kolonialmächte: Sicherung Einflusssphären wichtig: Bilaterale Geber-EmpfängerKooperation. Auch: Aid Burden Sharing Development Assistance Group, Vorläuferin des DAC (1961): Resolution on the Common Aid Effort 119 2005: 22 von 30 OECD Ländern gehören zum DAC: - Legen gemeinsame Richtlinien fest, die entwicklungspolitische Leitprinzipien, ihre Umsetzung in der Praxis der EZA, Herausbildung von Strukturen regeln - Dritte Instanz: Verantwortung abschieben, als Rechtfertigung werden internationale Richtlinien hergenommen. „Bin nicht dafür zuständig, folge den DAC Richtlinien. Bis 80er: Ehem. Sowjetunion wichtige Geberin: Hauptempfänger: - Kuba - Nordkorea - Mongolei 60er/70er: Arabische Staaten gründen bi- u. multilaterale Organisationen: - 1961: Kuwait Fund for Arab Economic Development - 1975: Saudi Fund for Development - 1974: Arab Fund for Economic and Social Development Hauptgeber 2003: Saudi Arabien, Vereinigten Arabischen Emiraten, Kuwait. Annäherung zwischen DAC und nicht DAC beobachtbar Geberländer verfügen jeweils über eigene Strukturen und Organisationen: Dänemark: DANIDA Norwegen: NORAD Japan: JICA USA: USAID Reflektieren und reproduzieren Interessen der jeweiligen Regierungen. (Bsp.: Geographische Schwerpunktsetzung, Umfang und Diversität der Interventionsbereiche, kulturelle/politische Vorstellungen und Denkweisen. Weiterhin spielen eine Rolle: NGOs, Firmen, Einzelpersonen bei der EZA Zahlreiche Studien, auch selbstkritische, v. A. über Rolle der NGOs 1946: Truman –Administration: Wünschenswert, staatliche und nichtstaatliche Hilfsprogramme verbinden. Ab 1962: Immer deutlichere Unterstützung nicht staatlicher Akteure (auf Anraten der USamerikanischen Regierung) Ab 80er: Jede Regierung eigene NGO Netzwerke. In den Empfängerländern: Geber sind durch staatliche und nicht staatliche, bilaterale und multilaterale Organisationen vertreten. Beachtliche Dimension der Verwaltungs- und Durchführungsapparate, finanzielle Ausstattung großzügig. Seit 1979: Verwaltungskosten können in der ODA deklariert werden: „Aid Business is Booming“ Ländliche Bereiche, aber auch Verwaltung und Regierung., EH als Konsulentinnen, Spitzenpositionen, verhandeln mit Regierungsvertretern von gleich zu gleich. Richtlinien und Konditionalitäten werden von Geberseite her geprägt. Auf Empfängerseite: Regierungen müssen sich mit häufig wechselnden Geberrichtlinien und Geberstrategien auseinandersetzen. 219 Kommunikationssituationen in denen Menschen aus unterschiedlichen Kulturen miteinander in Beziehung treten. Das Verhalten hier spiegeln Denkmuster wieder. Kulturen werden als westliche und nicht westliche wahrgenommen und stehen in hierarchischen Beziehungen zueinander. Welt als Mosaik in sich geschlossener Einheiten. Dies ermöglicht Erzeugung von Differenzen und Dichotomisierung von Werten. So entstehen Gegensätze: Entwickelt/Unterentwickelt. Komplex/Primitiv. Eigenschaften die diskriminieren und aufwerten, oft geht es auch um Selbstaufwertung. Kultur Strategie zur Ausübung von Macht. Problematische Schlüsselbegriffe: - Leistungsfähigkeit, - Nachholbedarf, - Intelligenz - Wissen Unterschiedliche Messung der Qualifikationen lokaler und nicht lokaler ExpertInnen. Hochqualifiziert + Süd= Untergeordnete Position Mittelqualifiziert + Nord = Übergeordnete Position. Siehe dazu: Entwicklungsexpertin aus Zimbabwe, Everjoice Win: I fit doesn’t fit on the blue square, ist out. Keine Fragen stellen, Antworten haben. Bsp. Für Diskriminierung: Die Struktur der EU ist zu komplex, sie können nicht alleine damit umgehen. Spiegelung und Reproduktion. Beziehungen zwischen reichem Norden und armem Süden bestimmt durch unterschiedliche Motive und Konzepte: handelswirtschaftliches Interesse, politische Konditionalität, neokoloniale Abhängigkeiten, Solidarität, Engagement und Hilfe. Hilfe und Solidarität spiegelt sich in der EZA wieder, ist aber nicht das sie entscheidend prägende Konzept. Konzepte müssen offen beschrieben und definiert werden, Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen verschiedenen Netzwerken und Handlungsräumen müssen herausgefunden werden. 319 Entwicklungsdiskurs und Praxis der EZA: Konzepte, Akteure, Widersprüche Aid, by its very definition, is a manifestation of inequality (Robb 2004:21) Mehr als ½ JH. Der Entwicklung: Geringe Wirkung. WB: Anfang des dritten Jahrtausends 2,7 Mrd. Menschen in Armut, davon 1,3 absolut arm, d h. wenigre als 1 USD/Tag zur Verfügung. 1983 - 1997: 85% Vermögenszuwachses an 1% der USA. Genauso in den übrigen Gesellschaften der Welt nicht viel anders Georg Lennkh: Alle 10 Jahre neues EP (Entwicklungsparadigma). Heute Pragmatismus, wir wissen, was nicht funktioniert. Dies ist eine Absage an große Programme und Paradigmen. Aid Business boomt trotzdem, beschäftigt direkt und indirekt Millionen Menschen. Setzte 2004 ca. 68 Mrd. Euro als ODA um (dazu noch Mittel der privaten Hilfe). Profit ist aber nicht Ziel der ODA Spiel mit den Konzepten: Seit 2. WK: 60 Jahre Entwicklung, ständiger Wandel von Konzepten: - Nachholende Entwicklung - Grundbedürfnisbefriedigung - Aktuell: Milleniumsziele Ideologisch/theoretisch: - neoliberaler Glauben an Markt und Kapital - Revolution (sozialistisch, christlich, islamisch Seit 80er Jahren: neoliberale Theorien haben an Bedeutung verloren. 1991: PraktikerInnen, WissenschaftlerInnen geben Ton an, v. A. in großen Finanzinstitutionen. Ende großer Theorien. Ökonomische Konzepte dominieren Kurs und Handeln. Selbstverständnis EZA. „Etwas Eigenes“. Aber immer noch Identitätssuche. Information & Geld: Kontrolle über das Produkt „Entwicklung“ und seinen Markt. Andere erhalten Status und Rolle zugewiesen, passen sich an, da eigenes Überleben davon abhängt. Rascher Wandel von Inhalten und Konzepten erleichtert es den Akteuren, vorhandenes kritische Potential des Sektors zu Schwächen. Neue Argumente werden übernommen, ohne auf eigene Ziele zu verzichten. Bsp.: Inbesitznahme des Begriffes „Empowerment“. Ursprünglich von DAWN, Frauenbewegung des Südens, nun auch in Multinationalen Konzerne (Levi’s) oder Politik: Bush 90er: Empowerment Task Force. Da die verschiedenen Akteure der EZA unterschiedliche Ziele verfolgen, werden auch Begriffen unterschiedlich verwendet, je nachdem wie sie gebraucht werden. Bsp.: Entwicklung und Partnerschaft: 1. Entwicklung: Gerichtete Veränderung. Führt zu Veränderung des Gegenstandes und damit auch seiner Umwelt. 419 In der EZA: Entwicklung gesteuert. Drei Gruppen von Elementen, die Entwicklung verbindet. - - - Akteure: Planen, definieren, finanzieren Entwicklung, haben politische, technologische und finanzielle Macht. Gestalten auch das politische, wirtschaftliche und wissenschaftliche Umfeld, in dem Entwicklung stattfindet. Der Gegenstand: Entwicklung im konkreten Kontext. Durch Handeln verändert, oder im Kontext neu eingebracht. In enger Verbindung mit jeweils dominierendem Konzept von Entwicklung. Die Objekte: Zielgruppen, deren Leben durch Entwicklung verändert wird/werden soll. Erfahren Wandel passiv, reagieren im eingeschränkten Rahmen. Def. Von Entwicklung: In eine der drei Klassen. Große Theorien: Akteure Entwicklung an messbaren Veränderungen festmachen, Kriterienkataloge, wie MDGs, HDI: Gegenstand Entwicklung als Prozess, der es den Menschen ermöglicht, Fähigkeiten umzusetzen, Selbstvertrauen aufzubauen und ein erfülltes, menschenwürdiges Leben zu führen, weg von politischer/sozialer Unterdrückung, wachsende individuelle und kollektive Eigenständigkeit. Grundlage: eigene menschliche und materielle Mittel zur Befriedigung der eigenen Bedürfnisse. (South Commission, auch A. Sen): Objekte Letzteres im Gegensatz zur internationalen Praxis: Geprägt durch Abhängigkeit und Konditionalität. In der Wissenschaft: Entwicklung = Wirtschaftswachstum Nicht jedes Wachstum und manches nicht für jeden bringt Fortschritt (70er Jahre, Grenzen des Wachstums, Meadows) Eigennutz + kurzfristiger Profit Grundlage für diese Einstellung (siehe Kyoto) Kann Entwicklung überhaupt gemessen werden? Welche anderen Faktoren, wie soziales Kapital spielen eine Rolle? Post- Development: Konzept Entwicklung an sich falsch, Erfindung des dominierenden Nordens Seit 2. WK hat sich auch die Ordnung der Dinge verändert. Was muss wem vorausgehen? Erst Demokratie, dann Umverteilung? Erst Privatisierung. Derzeit: MDGs als Maßstab für Entwicklung Akteure der EZA: Viel Zeit wird damit verbracht, die Kluft zwischen Realität und Anspruch argumentativ vor anderen und sich selbst zu rechtfertigen. Wenn Forderung von Zielgruppen: Kann leicht übergangen werden. Partnerschaft: Antwort der Gebergemeinschaft auf Vorwurf des Paternalismus und der Vormundschaft in der EZA. Politischen und wirtschaftlichen Bedingungen des Südens seit Kolonialzeit verschlechtert (Ausnahme: BRICs) Trusteeship Advocacy Vormundschaft Partnerschaft Trojanisches Pferd? Verhandlungen der EU mit AKP Staaten, Cotonou 23 Juni 2000. Unterzeichnung eines Partnerschaftsabkommens. Davor Younde, Lomé, etc…) „vertiefte Partnerschaft, politischer Dialog, Partizipation, etc….“ 519 Partnerschaft an sich bedeutet: ein von beiden Seiten eingegangenes politisches Engagement. Vorausschaubar und vertraglich bindend. In Wirklichkeit sind Rechte und Pflichten unterschiedlich formuliert und durchsetzbar. Hier: EU macht Vorschriften, AKP akzeptieren diese. Mittel der Unterstützung: - wenig formalistischer Dialog über Form der Staatsführung - Demokratisierung, Menschenrecht - Konsolidierung des Rechtsstatus - Entwicklung europ. Politik der Konfliktprävention und Konfliktlösung - EU und andere Geldgeber können durch ihre Unterstützungsmaßnahmen die Politik dieser Länder erheblich beeinflussen. EZA: Dies ist ein Bsp. Für ein Vertrauensverhältnis und soziales Übereinkommen gleicher PartnerInnen mit gemeinsamen Zielen. Da es klare Konditionalitäten für die eine Seite, nicht aber für die andere gibt, widerspricht es grundlegend dem Konzept „Partnerschaft“ Attraktivität des Begriffes ist in seiner Schlüpfrigkeit begründet WB ende der 80er: „Wie kleine Kinder behandeln, keine Diskussion, sagen was zu tun ist“ (Bez. Äquatorialguinea, Klitgaard) Partnerschaft mit der 3. Welt: Verpflichtungen! Zu erreichende Ziele und Mittel hierzu gemeinsam festlegen. Mental mehr als sprachlich von früheren Vorstellungen lösen! (Ris 2001) Akteure: Handeln und behandelt werden Geberkoordination: Wichtige Rolle im Aid Business Unterscheidung in Akteure und Betroffene, daher auch Unterscheidung in 2 Arten der Organisation 1. Entwicklungsorganisationen: behandeln Entwicklungsprojekte (Auftrag, Monitoring). Dzu gehören: Staatliche Entwicklungsagenturen, NGOs, private Firmen, Auftragnehmer, Counterparts (Orgas des Südens): Bietet Fachwissen an, auch für ÖA, Bewusstseinsbildung und Spendenaufrufe verantwortlich. Nicht-staatliche rücken mehr in den Vordergrund. Unterteilung von EO in Geber und Empfänger, letztere sehr von externer Finanzierung abhängig. Geber: Vermittler, für Finanztransfer, Sicherung eines wichtigen Platzen innerhalb der EZA. Problem für Geber EO: Basket Funding: Finanzielle Mittel direkt in den Süden. NGOs: Neue Rolle, sonst Bedeutung einbüßen. Besonderheit der NGOs: Prinzipien wie Freiwilligkeit, Privatheit, Motivation, besser, und billiger. Dieser Beweis ist empirisch nicht zu bringen. NGOs in Empfängerländern: Grassroot Organisations. Probleme von NGOs: a. Abhängigkeit staatlicher Finanzierung b. Konkurrenz um Aufträge c. Unklare Abgrenzung der NP EOs und der P EOs Staatliche EOs: finanzielle Ressourcen und Verteilungsmodus. Einfluss auf Verteilung und Verwaltungsbereich des Südens. Formulierung allgemeiner Richtlinien und Grundsätze für EP. Verhandlung von Rahmen und Programmen der Entwicklungskooperation 619 2. Die Gruppen, auf die die Projekte/Hilfe gerichtet wird: Zielgruppe, Begünstigte, Betroffene 3. Weitere: nationale/internationale Einrichtungen in Nord und Süd, diese Bestimmen Entwicklungspolitiken mit. Personen als Akteure der EZA: Mitglieder charakterisieren anhand von: Rolle und Funktion, Position in Befehlshierarchie, Mitgliedschaft in Unterorganisationen, Zugang zu wichtigen Infos, Ausmaß der Kommunikationsbestimmung. Beziehungen formeller und informeller Natur. Letzteres meist ausschlaggebend für Erfolg der Person. Personen, EE (EntwicklungsexpertIn) verfügt über spezifisches Fachwissen. Erfahrung und Biographie Akteure im Entwicklungsmanagement. EAR (Entwicklungsarbeiterinnern): Oft in Zielgruppen tätig, vermitteln, tun so als seien sie Teil der Zielgruppe GrenzgängerInnen: Grundlage für Beziehung zwischen zwei Orgas, binden diese in ihre Umwelt ein, beschaffen relevante Infos, filtern diese. Nur dass trifft Orga, was für sie nützlich, bzw. nicht schädigend ist. Netzwerke: In einem Netzwerk sind die verschiedenen Elemente miteinander verbunden. Besteht nur solange, als der Gegenstand, der zu seiner Bildung geführt hat, relevant ist. Hier hinein integrieren sich EOs. Verbindung mit anderen Elementen und Netzwerken häufig auch über informelle Wege. Hier werden folgende Strategien verhandelt: - politische Strategien und Pläne - Finanztransfers, Subventionen, Budgets - Produktionsmittel und Technologien - Konditionen, Termine und Ziele Hier erfolgen nicht nur Güter, sondern auch kulturelle/ideologische Transfers. Stark zentralisierte Netzwerke: Kontrolle bei einzelnen Orgas, besonders finanzielle Macht. Hierarchisierung: Zuteilung von Machtattributen an einzelne Elemente. Dichte: Verbindung der Akteure innerhalb eines Netzwerkes Clustering: Allianzen oder Cliquen innerhalb eines Netzwerkes Machtverschiebung/Konzentration Beziehungen innerhalb der EZA sind durch Machtunterschiede geprägt. Dies (Hierarchisierung) steht im Widerspruch zum Konzept Partnerschaft. Verschärfung durch Forderung nach Effizienz und messbaren Ergebnissen durch Geber. Von diesem Sektor wird erwartet, er möge den Schaden wieder gut machen, den der große Rest der globalen Ökonomie der Menschheit zugefügt hat. 719 Gendermainstreaming Anfang: Frauen unsichtbar als Akteurinnen, fremd definiert, Reduzierung auf Reproduktion, Ernährung, Kinderpflege, Familienplanung. WID: 1970, UNO Expertinnen. I Zuge der Erklärungen zu den Entwicklungsdekaden. 71-80: „die volle Integration von Frauen in die Gesamtheit der Entwicklungsbemühungen. Kritik von WID Expertinnen (e. g. Ester Boserup) and Androzentrik, Zielgruppe waren Männer, wobei Frauen oft den Hauptteil der (Land) wirtschaftlichen Arbeit leisteten (v. A. Afrika südliche der Sahara). Westl. Stereotyp weiblicher Häuslichkeit. Frauen: Mehr Effizienz, Familien und längerfristig Planungsorientiert. Argumente der „brachliegenden Ressource“ und „Wirtschaftlichkeit“ (später wesentlicher Kritikpunkt). Brachten Diskurs voran Erste Frauenkonferenz in Mexiko City 1975. Aktionsplan f. Gleichberechtigten Zugang zu Ressourcen durch Männer und Frauen zu Ausbildung, politischer Teilhabe, etc…Bewirkte Gründung von: International Research and Training Institute fort he Advancement of Women (INSTRAW) und des United Nations Development Fund for Women (UNIFEM) Frauendekade: 1976 bis 1985 1. Frauenkonferenz Mexiko City 1975 2. Weltfrauenkonferenz in Kopenhagen, 1980 3. Weltfrauenkonferenz in Nairobi 1985: Forward Looking Strategies fort he Advancement of Women, Ziele bis 2000 erreicht 4. Weltfrauenkonferenz in Beijing 1995, erstmals Gender Mainstreaming. Anspruch auf Berücksichtigung von Gender-Perspektiven in allen gesellschaftlichen Bereichen (ab 1985) NGO Foren: Kritik an WID Ansatz. Damit im Zusammenhang: DAWN: Development Alternatives with Women for a New Era. Text: Development, Crisis and Alternative Visions - Third World Women’s Perspective Kritik: WID Ansatz geht am Interesse v. Frauen vorbei, Integration wirkt sich häufig zu deren Nachteil aus. Entwicklung verkleinert u. vergiftet Kuchen Strukturelle EZA Probleme. Frauen haben kein Interesse an immer größerem Verteilungskampf. Was Entwicklung ist muss neu bestimmt werden. Empowerment ist neues Schlagwort, Betroffene sollen selbst über Vorhaben und Aktivitäten entscheiden können. Andere Hinterfragungen: AAWORD: African Women in Research and Development, 1082: EZA muss grundsätzlich in Frage gestellt werden. (Strukturelle Ungleichheit, Männer auch nicht einbezogen, besonders aber die Ahistorik). Auch: Ungleiche Bed. Unter denen Frauen in Nord u. Süd wissenschaftlich arbeiten und Expertinnen Status zuerkannt bekommen. Chandra Mohanty: 1987. Kritik: ahistorisches, stereotypes Bild der 3. Welt Frau als passives hilfsbedürftiges Opfer Diskursive Kolonisierung, Autorinnen können sich so selbst als Expertinnen inszenieren. Postkoloniale, theoretische Kritik. Von Frauenforschung zu Gender Studies: Gesamtheit der gesellschaftlichen Verhältnisse zwischen Frauen und Männern GEnder/Sex: Ann Oakley. Geschlecht: Sozial konstruiert, daher Möglichkeit zu umfassender Veränderung Möglich. Soziale Differenzierung, Schichtzugehörigkeit, all dies kann nun mit einbezogen werden. 819 Postkolonialismus: auch Rassismus und Kolonialismus mit einbeziehen. . Übergreifende Analyse von Class, Race and Gender. Bedingungen der Wissensproduktion werden in Frage gestellt. Kaum Einfluss auf Praxis der EZA. Convention of the Elimination of all Forms of Discrimination Against Women (CEDAW). GV 1979. Trat 1981 in Kraft. Es thematisiert politische und soziale Rechte von Frauen. Bevorzugung von Frauen bis benachteiligte gesellschaftliche Position aufgeholt ist. 180 Vertragspartner, Österreich seit 1982. Gender Planning: Ende 80re, Reform von WID. Gender das erste Mal. Status von Frauen und Männer kommt zum Zug. Frauen nicht mehr nur als Zielgruppe, sondern Gleichberechtigung. Carolin Moser, Veröffentlichung 1989, Reformvorschlag zum WID. Modell erfolgreichster Vorschlag zu Reform des WID. Sichtbarmachung der 3fachen Rolle der Frau. Reproduktion, Produktion, lokale Gemeinschaft. Praktische (Ernährung) und strategisch rechtliche Gleichstellung der Frau. WID: Immer nur Teilbereich weiblicher Arbeit, dadurch ein gegeneinander ausspielen. Blieb in Hand westlicher EZA Expertinnen. Weltbank: Erst ab 90er (aufgrund von WID Initiative) Gender Mainstreaming: 1995: 4. Weltfrauenkonferenz in Peking. Bemühen um emanzipatorische Politik. Problem: Anhalten and alten Mustern und Prioritäten von Geberländern. Oberziel feministische Anliegen aus gesellschaftlich marginalen in zentrale Bereiche zu bringen. Nötig sind einbringen feministischer Perspektiven in Politik und gesellschaftliche Transformation. Gender Mainstreaming ist kein Ersatz sondern der Aufbau auf bereits Bestehendes. Ändern müssen sich auch bestehende Machthierarchien und dominante Entwicklungsparadigmen. Umsetzung braucht Engagement und Kreativität auf allen Ebenen. Errungenschaften beruhen auf individuellen Ebenen oder bleiben aus. Miteinbezug in gesellschaftliche Ebenen führt zu Distanz von feministischen Forderungen. Mythos des Erfolges, gezielte Frauenförderung oft vernachlässigt, Organisation u. Projekte müssen oft daran erinnert werden, dies zu machen. Instrumente vereinfachend, westliche, nicht and soziale Gegebenheiten in Ländern des Südens angepasst/geben diese nicht richtig wieder. Geber initiierte Diskussionsprozesse, einseitig, Druck auf Partnerorganisationen im Süden. Gelegentlich Rückzug in autonome feministische Räume wäre sinnvoll. Selbstzweck sind Kriterien nicht! Orientierung and Visionen u. Veränderungen, bzw. diese sollten eigentlich nachfolgen (politisch u. gesellschaftliche) Österreich: Gezielte Frauenförderung ab 80er. CEDAW 1982. Frauensolidarität 1982. Gender ab 2. Hälfte 90er. Ende 90er verbindliche Gender Kriterien f. bilaterale Hilfe. 02/03: Neues EZA Gesetz, Gleichberechtigung als Arbeitsprinzip festgelegt. ADA (2004): Einrichtung Gender- Referat. 1992: Österreichische Teilorganisation WIDE (Women in Development Europe). Zusammenschluss frauenrelevanter NGO’s. Aktivitäten im Hinblick auf mehr Frauenförderung im BMaA, ÖEZA, Politik der WTO. Kennzeichnung genderrelevanter Projekte ab 90er. Mehr u. mehr deklarierte Projekte. 1993: 23,76%, 2000: 50%. Unterschiedliche Vorstellung dessen, was unter „Frauenprojekt“ zu verstehen ist. Additiv wirkende Absätze, wenig Auseinandersetzung mit Gender Perspektive. Institutionalisierung Gender Ansatz: 1996 hauptberufliche Gender Konsulentin in Beratung d. staatlichen EZA. Gender Marker anhand von DAC Guidelines: - Oberziel Gleichstellung M/F: 2 (Gender Spezifisch) Gleichstellung M/F definiert: 1 (Gender integriert) Keine explizite Zielsetzung Gleichstellung M/F: 0 919 Fragen Katalog, Gender Sensibilität, Gefahr: Oberflächlichkeit. Oft Reduktion v. Geschlechterverhältnissen auf Bez., M/F anstatt Kontext (rassische Diskriminierung etc…) zu beachten. Wenig Tiefgang, nur Ausrichtung kann gesehen werden. Ausgenommen v. Prüfung sind z. B. Kleinstkreditprogramme. Konzentration auf: Bildung, Gesundheit, Bevölkerungsplanung, Wasser. Umfassende Neugestaltung bilateraler EZA steht noch aus 2000: Schließung Frauenministerium durch konservativ-nationalistische Regierungskoalition. 2002: Neues EZA Gesetz: Bei allen Maßnahmen die Gleichstellung zwischen Frauen und Männern berücksichtigen. 2004. ADA: GEnder Referat: Unter anderem Aktualisierung der Gender Policy, Prüfung des Gender Verfahrens, Methodenentwicklung. Gender Mainstreaming ist in österreichischen EZA etabliert, Problem der unzureichenden Umsetzung. Schweden: SIDA eigene Richtlinien seit 1985. Große Arbeitsbelastung v. Frauen in 3. Welt im Vordergrund GB: ODA (Overseas Development Agency) und DFID (Department for International Development, ab 1986. Einmischung in kulturelle Traditionen nicht vorgesehen. Institute of Development Studies: 2004 Konferenz „Gender Mythen und feministische Fabeln“ DAC: Standards seit 1961. Seit 1982 regelmäßig überarbeitete f. Frauenförderung in EZA. 1983: Leitlinie für EH Agenturen zur Unterstützung der Rolle der Frau in der Entwicklung. 1984: Konsultativgruppe WID. Gender Expertinnen der Mitgliedsländer. 1989 Revision der Frauenförderungsleitlinie (Guiding Principles for WID). Forderung: Offenlegung Anteil frauenrelevanter Projekte an Gesamt ODA, Festlegung v. Bewertungskriterien. Konsultativgruppe DAC, WID Problem immer noch: westliche Expertinnen haben das letzte Wort, politische Prioritäten ändern sich schnell. Das liegt an einem Strukturproblem innerhalb der EZA. Progressive Ansätze sind in der Theorie gut, dringen aber oft nicht zur Praxis durch. Möglichkeit: Policy Dokumente und Einzelstudien typischer Projekte 1019 Praxis der EZA: EZA mit oder gegen den Staat – Partnerschaften mit leistungsschwachen und fragilen Staaten Good Governance (GG) als Grundbedingung für politische Stabilität, Aufrechterhaltung der Demokratie und soziale/wirtschaftliche Entwicklung eines Landes. Seit 80er: Neoliberale Welle, Ende des Sozialismus: Staat verliert überall an Stabilität Zerfall von Staaten chronisches Problem der EZA/IE. Strukturelle Defizite besonders in Afrika. Wirksame Staaten als Grundvoraussetzung für Entwicklung. Ohne dies, alle anderen Reformen nur geringen Erfolg. (Commission for Africa) Effektive Früherkennungsmechanismen sind gefragt. 90er: Verfall verstärkt: Liberia, Afghanistan, Jugoslawien Overseas Development Institute: 500 Mio. Bis 1 Mrd. Menschen weltweit leiden unter verfallenden Staaten State Failure Force Project: Zwischen 1951 und 1998 136 Fälle von Staatszerfall. 32% Subsahara, 13% Ostasien, 14% America, 22% Naher u. mittlerer Osten. Europa: 19% (plus ehem. UdSSR). Finanzielle Unterstützung über EZA wird versagt, nötige Ausgaben fährt der Staat zurück (Sozial vs. Rüstungsausgaben). Nur noch humanitäre Organisationen. Gefährdung: - Bildung, Gesundheit, staatliche Verwaltung (Statistiken) Bedrohung der physischen Sicherheit der Bevölkerung, Sicherheitsapparate oft selbst zur Bedrohung Fehlende Staatliche Rahmenbedingungen Einschränkung wirtschaftlicher Aktivitäten Keine klare Rechtssituation, Konfliktregelung. Politische Rechte u. Freiheiten können nicht mehr geltend gemacht werden. 80er: Vor allem private u. nicht staatliche Organisationen im Empfängerland gefördert. Leistungsschwacher Staat: Oft von Gebern gelenkter Interventionismus zur Folge. GG wurde/wird vom Geberland definiert. Aufbau von parallelen Strukturen auf die der Staat nur wenig Einfluss nehmen konnte. Staatliche Aktivitäten zurück fahren, nur noch private Geber den Staat ersetzten lassen??? 90er: Umdenken, wichtige Rolle des Staates in der Entwicklung eines Landes erkannt. WB und DFID: Staat als Mittelpunkt. Staatszentriertheit manifestierte sich in Form von Budgethilfe, Sektorreformprogramme (staatlich kontrolliert), Armutsbekämpfung (PRSPs). Staat soll seiner Rolle als Dienstleister wieder nachkommen können. Armutsorientierung als Konditionalität. Diese sind Versprechen staatliche Finanzen zugunsten sozial u. wirtschaftlich benachteiligter Bevölkerungsgruppen gerecht zu verteilen: Grundschulerziehung, Medikamente. Kompetenz und Stabilität sind Voraussetzung und Ziel solcher Handlungen. Auch: Legitimität d. Empfängerstaates gegenüber BürgerInnen. EZA als politische Unternehmen, mischen zwischen staatlicher Elite, ministeriellen TechnokratInnen, Vertretern der Zivilgesellschaft, etc…Auch durch PRSPs wird in innenpolitische Prozesse eines Landes eingegriffen. Schwacher Staat als Entwicklungshindernis. 1119 Probleme m. failing states werden stärker und von immer mehr Organisationen untersucht (DFID; WB; UNDP). Hilflosigkeit, viele Begriffe: Fragile State, Failing State, Poor Performer, Low Income Countries under Stress. Unterschiedliche Strategien: HDI, Strategie f. Umgang mit Umgang von fragilen Staaten (USAID), Politik fragile Staaten (DFID), Korruptionsindex Transparency International. Folgende Eigenschaften haben fragile Staaten (ODI): - schwache Regierungsführung - schwache staatliche Institutionen - Politik nicht im Interesse der sozial schwachen und Benachteiligten - Verbreitete Armut u. Unsicherheit, soziale Ungleichheit - Allgemein unbefriedigende Ergebnisse in der Entwicklung eines Landes State Failure Task Force: - Unfähigkeit, seine Status als Mitglied der internationalen Gemeinschaft aufrecht zu erhalten - Verlust staatlicher Autorität und Legitimität nach innen Poorly Performing States (ODI) - Dialog zwischen Gebern und Nehmern schwierig - Abhängigkeit multilateraler Geber - Abstand zu bilateralen Organisationen Handlungsmuster: - Nicht Engagement/bewusste Passivität - Druck auf lokale Kräfte - Androhung u. Einsatz v. Zwangsmitteln - Zeitweise Übernahme staatliche Aufgaben in Form v. Protektoraten/protektoratsähnlichen Produkten Bsp.: Kosovo, Bosnien-Herzegowina, Irak Als nicht förderungswürdig v. Liste d. Geberländer gestrichen/wieder aufgenommen (Irak) Fragen: Wie Hilfe, ohne dass Gefahr besteht, jetzige Regierung zu stützen? Wie kann verhindert werden, dass Bevölkerung als Hauptopfer weiteren Ausgrenzungen ausgesetzt wird. Andere wichtige Kriterien um Staatszerfall zu messen: - Grad an Demokratisierung: Autokratien, partiellen Demokratien, tatsächlichen Demokratien State Failure Task Force: Uganda, Rwanda, Burundi, Burkina Faso: Autokratie. Tansania, Mosambik, Kenia, Äthiopien: Partielle Demokratie Madagaskar, Südafrika: Demokratie Freedom house Index: 49 Staaten not free 1219 54 Staaten partly free 89 umfassende politische Freiheit Geberorganisationen: Demokratie und sozio- ökonomische Entwicklung gehen Hand in Hand (früher anders: Entwicklung erst, dann erst reif f. Demokratie). Eindeutiger Zusammenhang kann nicht erbracht werden. Effizient nicht unbedingt Legitimität, u. u. Äquatorial Guinea: Ineffizient und ohne Legitimität. Multis nur für lokale Eliten. Bsp. Uganda: Hohe Effizienz, staatliche Zentralverwaltung. In letzter Zeit: Schwindende Legitimität. Für viele Geber kein hinreichender Grund lange und mühsam aufgebaute Beziehungen aufzubauen. Problem Parteinpluralität (die Bevölkerung sprach sich dafür aus). Eigentlich müsste es seitens internationaler Geber nun Bedenken geben Staatliche Kompetenz ist leichter auszumachen als Demokratie, da dies vom Demokratieverständnis der jeweiligen Geber abhängt. Ergebnisse und Festlegung eigener Kategorien und Standards seitens der Geber können direkte Auswirkungen auf Bevölkerung haben. Bei der Definition von Beziehungen mit Empfängerstaaten ist ein holistischer Ansatz notwendig. Einordnung muss vereinheitlicht werden. Die vielen Versuche der Einordnung zeigen, dass Entwicklungsinstitute oft nur unzureichend auf existierende Probleme innerhalb der Staaten eingehen. Reformen und Alternativen: Drivers of Change Approach: Höchste Aufmerksamkeit für institutionelle Gegebenheiten eines Landes. Besonders: Formelle und informelle Rollen, Machtstrukturen, immanente Interessen u. Motivationen mehr Beachtung. Modelle zur Früherkennung von drohendem Staatszerfall entwickeln. Nötig für Früherkennung sind: - Langfristige, nachhaltige Strategien - Aufbau dauerhafter Beziehungen, - gewissenhafte Auseinandersetzug mit kriselnden Empfängerstaat 1319 Entwicklung kommunizieren: Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit Ansprüche der EZA: BA soll informieren, neuen Formen des Lernens Raum geben und Bewusstsein schaffen. Wirklichkeit: Klischees dominieren Meinung in der Öffentlichkeit: - Hoffnungslose Armut d. Bevölkerung des Südens, Katastrophenbilder, Stereotype Zweiteilung der globalen Gesellschaften in barmherzige Helfer und dankbare Beschenke. Es fehlt an finanziellen Mitteln: UNDP in 90er Jahren: 2% der staatlichen NGO’s für Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit aufwenden. Im Durchschnitt: 14fache Erhöhung der Mittel notwendig um dies zu erreichen. Österreich 90er: 0,5% seiner Mittel, lag mit Kanada und den Niederlanden im Spitzenfeld 2004: Niederlande u. Belgien waren die einzigen die nahe an diese Grenze kamen. 1995 Grausruber/Holley: „Breite Informationsdefizite über Problemstellungen in Entwicklungsländern. Problem ist Prioritätensetzung österreichischer Medien. Geringes öffentliches Interesse geringe politische Bedeutung Vernachlässigung der Themen in der Öffentlichkeit Öffentlichkeit überzeugt von Unwichtigkeit des Bereiches. Marginalitätszirkel. Eigener Beitrag verdrängt Gegenstand an sich. (e. g. „Das erfolgreiche Vorgehen der Deutschen) Bis 94: ÖA den NGOs überlassen. Kennzeichnend: Auf Zielgruppen hinarbeiten, inhaltliche Gemeinsamkeiten. Meist kirchliche Gemeinschaften und Teilorgas, kleine Fraktionen von Parteien, Gewerkschaften, NGOs der EZA und soziales Umfeld. Entwicklung im akademischen Bereich nicht bedeutend. Große Haie ab 80er: Care Österreich, 79 Worldvision, 98 Neugründung 1962: Gründung des Wiener Institutes für Entwicklungsfragen, durch B. Kreisky. 1987: Vienna Institute for Development and Cooperation. Heute Schwerpunkt „Kultur und Entwicklung“ und Antirassismus 1967: Österreichische Forschungstiftung für EZA und EP (ÖFSE). Diese betreibt auch Bildungsarbeit wie LehrerInnenfortbildung, Beratungs- u. Dokumentationsarbeit für Regierungsstellen. Prominentestes Bsp. Für die Förderung EZA imn wissenschaftlichen Bereich. Auch: Kommission für Entwicklungsforschung der österreishischen Akademie der Wissenschaften. 1979: Österreichischer Informationsdienst für EP (ÖIE), 1997 Südwind gegründet. Größte Breitenwirkung im Bereich Bildungs- und Informationsarbeit. BAOBAB: Entwicklungspolitische Bildungs- und Schulstelle, Didaktik für Schulen EP sollte eine Auseinandersetzung mit der Gesamtheit der Beziehungen zwischen Süd und Nord einfordern. In der Regel haben NGOs da einen höheren Anspruch als der Staat 1995: Änderung, Übertragung durch Sektion VII and KommEnt, formale Rahmenbedingungen, inhaltliche Schwerpunkte. Gesamtvolumen Förderung: 7 Mio. € 2004 Gründung ADA, löst KommEnt ab und stellt seit 2005 selbst die Förderagenden. Insgesamt wird es kritisch beurteilt: Es dürfte keine Einflussnahme geben, Budget der EZA angehoben, geförderte Projekte öffentlich dargestellt. 1995 auch erster Großauftrag für ÖA Trimedia Communications erhielt Auftrag. Seit 2004 ADA. Programmatische Verantwortung BmaA. Orientierung and Bedürfnissen der öffentlichen EZA, ebenso wie ADA. BmaA will selbst öffentlichen Diskurs über EZA stärker mitbestimmen. Einzelne Projekte werden mehr 1419 in die Nähe des BmaA gerückt, breitere Öffentlichkeit wird so erreicht, aber NGOs gehen auch ein Stück weit unter. Oft Dinge wie persönliche Namensnennung der Bundesministerin für auswärtige Angelegenheiten. Info hier ist eine Verpflichtung gegenüber eigener Bevölkerung (wohin gehen die Steuergelder), aber auch gegenüber Empfängerländern: Was geschieht mit uns? Bildungsarbeit darf nicht Partikularinteressen bedienen, muss effizient u. sinnvoll sein und der EZA insgesamt zugute kommen. Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit strebt nach: - globaler Gerechtigkeit, Solidarität, internationaler Vernetzung - geprägt durch: Asymmetrien vorurteilsbehaftetes und defizitäres wissen, individuelle und kollektive Ichbezogenheit Gezielte BÖA sollte diese Asymmetrien offen legen Auseinandersetzung mit wirtschaftlicher Ungleichheit und Politikwechsel. Daraus können Initiativen wie ATTAC oder das Fair Trade Gütesiegel entstehen. Bewusstseinsbildung und kritisches Hinterfragen der eigenen Position sollte zentrales Element sein. Vernetzung und ansprechen bestimmter Zielgruppen (Clean Clothes, Lehrer). Quantitative Ziele sind eher zu7 erfassen als qualitative. Druck auch, Arbeit des Auftragsgebers positiv darzustellen. (Bsp.: Entwicklungsrelevante Zeitschriften) Problem ist, das die BÖA Ergebnis- und nicht Ursachenorientiert ist Bildungssystem sind international „kolonisiert“ (Kontrolle der Medien, Büchern, Hollywood): Menschen aus Süden haben oft mehr Wissen über Menschen des Nordens als umgekehrt, aber ideologisch besetzt, festigt die Dominanz des Nordens (Sprache, Denken über Kulturen des Südens). Nicht vergleichbar mit gerechtem Zugang zu wichtigen Infos und Technologie. Von Süd nach Nord: Wissenslücken, Rassismen, behindern effizienten Einsatz von EZA „Unser/mein Projekt“: Leistung einheimischer Partnerorganisationen fallen unter den Tisch. Konditionen, objektive Verbesserungen (Demokratie, Menschenrechte): Oft repräsentieren sie politische, wirtschaftliche und persönliche Interessen. Allmacht der Geber Ohnmacht der Empfänger. Medien spielen schwierige Rolle Vorgangsweise: Elende Ausgangslage. Entsprechendes Programm kann Abhilfe schaffen. Problem-Lösung. Rechtfertigungen des Einsatzen von westlichen Expertinnen. Auch: Klischee vom hilflosen und elenden anderen. Konstante Zustimmung der Bevölkerung zur EZA (OECD/DAC: 21 Länder, 80% Zustimmung, USA: 45%, Spanien, Irland, Niederlande: 90%. Hilfe wird meist (finanziell) überschätzt. Ergebnisse hängen auch von der Art der Umfrage ab: Nur 33% wenn dafür soziale Opfer im eigenen Land. Ende 90er: Abnahme der Zustimmung, 2004 wieder 91% 90er: Trotz insgesamter großer Zustimmung zur EZA drastische Kürzung der Mittel, d. h. EZA ist losgekoppelt von öffentlicher Meinung. Dies gilt zumindest für die langfristige EZA, nicht so sehr für humanitäre Hilfe bei Krisen. 1519 Globales Lernen: Pädagogisch angemessen den Herausforderungen einer globalisierten Welt zu stellen und Wissen, Kompetenzen und Sensibilität für weltweite Zusammenhänge zu vermitteln. Geht von Lebenswirklichkeit des Lernenden aus, integratives Konzept, geht auf Fragen der Umwelt-, Friedens- und Menschenrechtserziehung sowie entwicklungspolitische Bildung und transkulturelles Lernen ein Unsicherheit hinsichtlich der Methoden: Globales Lernen halten viele für dasselbe wie vorher, nur das der Name jetzt anders ist. BÖA ist häufig infantilisierend, arbeitet mit Rassismen und sexistischer Stereotypisierung, Anonymisierung, Objektstatus: Personen können nicht für sich selbst sprechen, sondern brauchen Fürsprache durch andere. Bsp.: Kinderpatenschaften, Bekämpfen Symptome, Ursachen und Strukturen werden nicht angetastet, eher noch verfestigt. Klischees und emotionalisierende Bilder: Spendenorganisationen werden zum Teil des Problems, das sie eigentlich lösen wollen. Konstruktion von Hilfsbedürftigkeit. Subjektive Verantwortung bei SpenderInnen wird erzeugt. Aufhören so schwerer, als wenn man für anonymes Projekt Geld spendet man „schenkt Kindern eine Zukunft“: Allmacht. Der Vermittlerstelle soll entscheidende Rolle zukommen: „Kaufe mich, ich bet für dich“. Missionsstelle hat entscheidende Rolle. Fundraiser arbeiten noch immer so: Konstruieren Bilder von Menschen des Südens (siehe oben), legen ihnen Botschaften in den Mund, die nicht von diesen stammt und mit der Realität wenig zu tun haben. Notleidende und dankbare Menschen wichtige Akteure (Spendenorganisationen). ÖA entwicklungsrelevante Orgas kann professionelle und kritische BÖA nicht ersetzen. Notwendig ist: Über Ungleichheit, Missstände, Fortschritte berichten. 1619 Von Solidarität zu professionell verwalteter Wohltätigkeit: Entwicklungspolitische NGO’s in Österreich auf Identitätssuche Spagat zwischen zivilgesellschaftlichem Anspruch auf Anwaltschaft für die Armen und professioneller Auftragnehmerschaft der EZA Verwaltung seit Beginn der 90er Seit 80er Finanzierung aus öffentlichen Mitteln hinterfragt. „Sozialromantisches linkes Kartell“ 90er: Neubewertung wegen veränderter Rahmenbedingungen. Seither aber: Reduktion der Mitteln und Ökonomisierung der Aufgaben. Veränderungen von Akteurinnen hin zu Auftragnehmerinnen, dadurch in Konkurrenz zu privaten Unternehmen. Reduziert NGO, da Bezug zur Basisbevölkerung verloren geht. OEZA: Gesamtwirkung der NGOs in Frage gestellt Angestrebt von OEZA: Reduktion der NGOs auf public awareness im Norden und capacity Development (Durchführung von Aufgaben durch staatliche NGO) in Entwicklungsländern. Einfluss NGOs so in Grenzen gehalten. Nach Gründung ADA: Neue NGO Policy Beginn: Symbiose zwischen Politik und NGOs: EPs: kirchliche u. private Vereine bis 80er, führte EPs eigenständig durch; Staat: Österreich, sorgt für politische und finanzielle Rahmenbedingungen 1974: EH Gesetz, großes Vertrauen in NGOs, daher Förderung. Vorwiegend Wissensvorsprung gegenüber Staat, NGOs lieferten die Infos über die Gegebenheiten vor Ort direkt und schnell, direkt und transparent. Österreichische Öffentlichkeit in Regierungen in 3. Welt nur wenig Vertrauen. Besser und billiger, da sich NGOs oft auf volunteers stützen konnten Von Seiten des Geldgebers erfolgt Steuerung entweder über Macht oder Vertrauen. Bis 80er: Vertrauen. In den staatlichen EZA Büros waren vor allem ehemalige NGO Mitarbeiter mit Felderfahrung zu finden, daher besondere NGO Nähe der EZA Verwaltung. 1988: AGEZ, um Interessen gegenüber Regierung besser vertreten zu können. Die Internationalisierung – oder der Verlust des Informationsvorsprunges Verschärfung Spannungsverhältnis 90er durch Anpassung der Förderrichtlinien an EU Normen. 1992: Festlegung auf 8 Schwerpunktländer, um Gießkannenprinzip aufzulösen. NGO Projekte außerhalb dieser Länder nur noch kofinanziert. Rolle der NGOs wurde auf Antragsteller verkürzt. Einrichtung von Koordinationsbüros des BmaA in den Schwerpunktländern machte den Wissensvorsprung der NGOs zunichte. Koordinationsbüros zur besseren Abstimmung mit den entsprechenden Partnerländern, sowie zur Kontrolle der NGOs. Projektabwicklung: NGOs aber noch immer 60% 1993. Trotzdem Eingriffe als starke Einengung empfunden. Professionalität durch Einzug von Planungs- und Managementtechniken. Verlorene Dekade der 80er wettmachen. 1989: Dogma der freien Marktwirtschaft. Werkvertrag: Verpflichtet NGO ein bestimmtes Produkt/Leistung zu liefern Fördervertrag: Unterstützt generelle Arbeit einer NGO. Dadurch Auftragnehmerin und in Konkurrenz zu Firmen. Sie müssen daher immer mehr ihren Added Value unter Beweis stellen, kommen unter Rechtfertigungsdruck. 1719 Koordinierungsbüros benötigen technisches Know How, das NGOs nicht liefern können. Über Konsulentenverträge wurde dieses Wissen hinzu gekauft. Beauftragung von Firmen, wenn NGOs aus ideologischen Gründen nicht wollte NGOs sind so ersetzbar geworden, können Handlungsweise der OEZA nur noch beschränkt mitbestimmen Der Spendenmarkt: Ende 80er ließen sich internationale Hilfswerke in Österreich nieder und machten einheimischen NGOs Konkurrenz. Professionelles Fundraising, Marketing Agenturen erkennen dies ebenfalls als Markt. Stark emotional gehaltenen Botschaften, Einschränkung der öffentlichen Wahrnehmung. Beispiel: 1992 „Nachbar in Not“ Jugoslawienkrieg. Hohe Spendenbereitschaft ist Regierung willkommen. NGOs vor allem als Einsparungspotential. Spenden lukrieren als Maßstab für NGOs. Zugang Basisbevölkerung, Kritik und Bewusstseinsbildung werden ignoriert. Gesellschaftlicher Auftrag gefährdet, hängen nur vom Spendenerfolg ab. Und auf lange Sicht noch weniger Geld, da Steuerausfall durch Spenden an NGOs ausgelassen wird. Teil eines Privatisierungsprozesses. EU als Big Spender für NGOs: Kofinanzierungsmöglichkeit EU für NGOs. Problem sind formale/bürokratische Hürden um an die Förderungstöpfe zu gelangen. Personal und finanzielle Mittel fehlen oft alleine schon für Anerkennungsverfahren, geschweige denn für Antragstellung auf Förderung. EU übernimmt Hälfte an Projektkosten, Eigenmittel von 15% der NGOs werden verlangt, 35% zahlt OEZA. In den ersten Jahren wurde Österreich als neues Mitglied bevorzugt behandelt. Inzwischen wurde Kofinanzierung nicht angehoben , Anträge sind noch bürokratischer. NGOs haben oft nicht die Mittel, Projekte vorzufinanzieren. Von der EU gibt es das Geld aber oft erst nachträglich Paradigmenwechsel: 90er: Aid Fatique Mitte 90er: Comprehensive Development Framework, WB, Wolfensohn. Verantwortung sollte so an entsprechende Empfängerländer zurückgegeben werden, Bezugsrahmen für Entschuldung. Vermehrt Armutsreduzierungs- und Strukturprogramme (PRSP) NGOs verlieren hier ihre vermittelnde Bedeutung. Monterrey Konsensus 2002: Eigenverantwortlichkeit der Regierungen, aber auch wichtige Rolle von Privatinvestitionen und ÖEZA. Vor allem: Effizientes Steuer- und Finanzsystem, Investitionen der Privatwirtschaft. NGOs forderten Standards bei Privatinvestitionen: Nicht berücksichtigt Neue Rolle NGOs vor allem Capacity Building für Zivilgesellschaft in Empfängerländern, außerdem: positives Meinungsklima für EZA im Norden schaffen. 1819 Entweder: Unterstützenden Private Akteurinnen die zusätzliche Finanzmittel bringen, oder Dienstleisterinnen, in Konkurrenz zu Firmen beauftragt, Projekte umzusetzen. Knappheit der Öffentlichen Haushalte: Strukturreformen bei NGOs, die der Privatwirtschaft nahe kommen. Privatwirtschaft: NGOs als Zielgruppe für Organisationsberatung Rechtfertigung NGOs: - Eigene Mission Bestimmte Problembereiche, zum Beispiel Asylanten - Marktchancen Kinderbetreuung Soziale Strukturen verändern oder „nur“ helfen? 4 Ausprägungen daher: Voice, Lobbying, Dienst, Service. Spannungsfeld also zwischen Mission und Dienstleistungen Konstruktives Management wichtig. Dies führt zu Fusionen (Horizont 3000) und Spezialisierungen: Trägervereine und operativ gemeinnützige Firmen. Wegen Voice Funktion können NGOs nicht anfangen, ÖEZA Politik zu bewerben. Problem: Leistungsangebot, das eigenem Profil entsprich, und ÖEZA nicht offensichtlich zuwider läuft. Tendenz hin zu privater und weg von öffentlicher Finanzierung bleibt aber bestehen. Hilfswerke: „…wo der Staat nicht helfen kann“ sind weniger in Bedrängnis, da ihre Rolle von vorn herein klar ist. Das Problem haben NGOs, die soziale Strukturen verändern und verbessern wollen. DAC empfiehlt Berücksichtigung der NGOs Allerdings gibt es Zusammenarbeit mit NGOs: Mikro- und Einzelprojekte. Für eine Kooperation sind allerdings immer Eigenmittel erforderlich. Ausnahme: BÖA, z. B. Südwind, diese werden ganz gefördert, denn dies kann die ADA nicht selbst übernehmen. Gründung der ADA war keine radikale Veränderung der NGOs, da Tendenz zu Rollenverteilung bereits vorher da war. NGOs können auch bei der ADA Projektanträge stellen. Der Trend lässt einen weiteren Rückgang der NGO Finanzierung vermuten. Sektorprogramme etc… Perspektiven: Bedeutung NGOs wird abnehmen, da Österreich kleiner Gebern, eher Teilnahme an größeren Programmen. Neue Rolle: zivilgesellschaftliche Beistandspflicht Rolle sollte aber Anreiz zu gesellschaftlicher Veränderung sein. Vernetzung von Nord und Süd NGOs wäre daher wünschenswert. Chance wäre die Kontrolle der staatlichen Projekte, Überprüfung der Wirksamkeit, Implementierung, Umsetzung von Schlagwörtern. Sie haben oft den unmittelbaren Zugang, der der ÖEZA fehlt. Informationsmonopol aufweichen, eigene Inputs bringen. Reflektion, Kritik, Diskurs entwicklungspolitischer Prozesse. 1919 Zentralamerika als Empfängerregion: Armutsbekämpfung und Erhalt der Umwelt Österreich leistet seit den 80ern EZA in folgenden LA Ländern: Nicaragua, Guatemala, El Salvador. 79-90: projektorientierte Kooperation mit staatlichen Institutionen und lokalen NGOs Probleme Nicaragua und Guatemala: - Rechenschaftspflicht gegenüber den Gebern - Große Erwartungshaltung auf konstanten Fluss an Hilfsgeldern - Miteinander konkurrierende Programme und Projekte verschiedener Geber ohne äußere Koordinierung/Steuerung Nicaragua: 1997-2003: 500 Mio. Dollar, noch immer 2. ärmstes Land Las. Im Moment: 10-15 Mio. USD, NGOs: 1/3 aus Eigenmitteln. Konzentration auf strukturelle Probleme Armut, soziale Ausgrenzung, Umweltzerstörung. Waldland: 40 indigene Völker, ¼ der Bevölkerung. Biodiversität, kulturelle Vielfalt, Naturkatastrophen. Abholzung und Vermüllung eines der Hauptprobleme. Fortschreiten der Siedlungsbewegungen, Land nach 10-15 Jahren nur noch als Viehweide verwendet (Erosion). Migration: Neue Siedler wissen nicht mit natürlichen Ressourcen umzugehen (z. B. das Waldboden ohne Wald nicht fruchtbar ist). BIP sank von 1000 auf 800 USD Lokale Traditionen sind tragfähiger als Modernisierungsprinzipien. - Familiäre Versorgung - Klare Eigentumsverhältnisse - Gesellschaftliche Organisation, die Interessen nach außen hin vertreten kann Remesas haben größere Bedeutung als EZA. Zunehmend für längerfristige Investitionen genutzt Landwirtschaft noch wie im 16. Jh. Viehzucht: Großgrundbesitzer lassen Vieh weiden, Kleinbauern sind zusammengedrängt. Konzentration von Grundbesitz und Eigentum. 80er Jahre: sandinistische Revolution und Agrarreform, Verbesserung der Verteilung der Einkommensverhältnisse. Bauern: 50% der Wertschöpfung. Erfolg ist nicht nachhaltig, zunehmende Abholzung, vermehrt Viehzucht, denn: - Vieh schafft Landrechte - Wenig Personal, maximaler Profit - Waldbrände gut, kein Hindernis - Rinder können immer verkauft und verwertet werden hohes Einkommen, niedriges Risiko - Statussymbol für Macht und Reichtum, verhelfen zu Krediten Vieh Hauptzerstörer des Waldes. ViehzüchterInnen schenken Bauern das Land, da diese es roden und nach ein paar Jahren, wenn unfruchtbar, weiter ziehen Kostenlose Rodung. Viehhaltung kann nachhaltig sein, wenn Bäume, Weiden, Vieh systematisch vereint werden. Hohes Maß an Kenntnissen ist erforderlich Projekte in autonomen Karibikregionen und im Dicht besiedelten Gebiet von Masaya sind besonders wichtig. 2019 KOmaparative Vorteile der OEZA: 15jährige Erfahrung bei ländlicher Entwicklung; Umweltschutz, Klein und Mittelbetriebe, Trinkwasser, etc… Guatemala: <1% habe 75% des nutzbaren Grund und Bodens Reichste 10% der Bevölkerung 18x an Einkommen wie 40% der ärmsten. Arme Bauern: Leben bereits auf überbeanspruchtem Boden, immer stärkere Landerosion. Ausweitung der Siedlungsgrenze. 1996: Koordinierung Gebergemeinschaft, Vorgehen zur Förderung von Demokratie und Menschenrechte, Österreich aktiv bei Lösung zur Trinkwasserversorgung in mehreren Städten. Costa Rica: Ausgeglichene Einkommensstruktur, größere Bildungschance, hohes Maß an Rechtssicherheit. Auch Kleinbauern haben Zugang zum Markt und Krediten. Auch hier muss eine umweltgerechte Bodennutzung erfolgen. Mix aus Stallhaltung und Bodeferbesserung verbessert auch Ertrag insgesamt. Voraussetzung: Gesicherte Bodenrechte. Ökotourismus nimmt ebenfalls zu, sichert Naturschutzgebiete gegenüber Lokalbevölkerung. Wird als Gemeindewald betrachtet. Frauen wichtig, da sie für Sesshaftigkeit verantwortlich sind. Frauen investieren nachhaltiger und für die Familie, Männer eher für sich selbst. Erfolgsfaktor ist aktive Beteiligung der Bevölkerung an Maßnahmen und deren Umsetzung Allgemein: MDGs und Armutsminderung allgemeiner Bezugsrahmen für Projekte. Lokales Wissen und Ressourcenschutz: 85% der zentralamerikanischen Naturschutzgebiete sind diese, und Indianische Siedlungsgebiete. Koexistenzprogramme sind daher von zentraler Bedeutung. Enge Beziehung zu Umwelt gegeben. Co-Management der natürlichen Ressourcen durch Indianer und staatliche/nicht staatliche Organisationen erwünscht, auch zum Schutz vor kurzfristigen wirtschaftlichen Interessen. Naturschutz gelingt nur, wenn Problemverständnis, Rechtssicherheit und Unterstützung bei lokaler Bevölkerung vorhanden sind. Seit 1995: Internationaler Biologischer Korridor: Landrechte anerkannt, Verbesserung des Lebensstandards, nachhaltige Formen der Landnutzung Einzige nachhaltige Möglichkeit ist ein Ressourcenmanagement durch lokale, selbst organisierte Bauern, standortgerechte Dauerkulturen. Win-Win Solution, muss freiwilllig und bewusst geschehen. 2119 Diese Mischung aus Konsolidierung von Siedlungsgrenzen, Förderung nachhaltiger Ressourcennutzung: Schwerpunkt ÖEZA. Land ist nicht Ware wie jede andere, sondern ein begrenztes Gut. Folgende Prinzipien werden von der OEZA verfolgt: - Armutsbekämpfung, Konfliktprävention, Umweltschutz - Nicht Trennen, gerade Zerstörung des Waldes hat zu ungleichen Besitzverhältnissen geführt - Lokale Bevölkerung ist zum Schutz der natürlichen Ressourcen bereit, wenn ihre Rechte (Land und Siedlung) garantiert sind, und Umweltdienste entgolten werden. - Beste Grundlage für Nachhaltigkeit: Auf lokalen Markt gerichtete Landwirtschaft - Frauen entscheidend für Erfolg - Langfristige Änderungen bei Bauern nur durch interkulturellen Dialog zwischen Neusiedlern und lokaler Bevölkerung, um zu nachhaltiger Ressourcennutzung in unbekannter Umwelt zu gelangen. Remesas (finanzielle Rückflüsse) stehen finanziell und gemeinschaftliche gesehen and erster Stelle. 2219