Grundlagen der Elektrotechnik Ludemann Januar 2010 Aufgabe 1 (14 Punkte) Gegeben ist eine lange Zylinderspule mit der Länge l1 und dem Durchmesser d1, welche N1 Windungen aufweist. Im Innern dieser Spule befindet sich eine zweite Zylinderspule mit N 2 Windungen und dem Durchmesser d2, welche drehbar gelagert ist. Beim Aufbau der Spulen wurde nur Material mit der Permeabilität 0 verwendet. Bild A1.1: Zwei Spulen Gehen Sie davon aus, dass das magnetische Feld im Innern der ersten Spule homogen ist, wenn diese von einem Strom I durchflossen wird und das Feld im Äusseren der Spule gleich Null ist. (Dies gilt dann, wenn l1 >> d1 ist.) 1.1 Wie groß ist nach dem Durchflutungsgesetz die magnetische Feldstärke H 1 im Innern der ersten Spule, wenn diese von einem Strom I durchflossen wird? Berechnen Sie die Flussdichte B1. 1.2 Wie groß ist der durch den Strom I hervorgerufende Fluß 2 im Innern der zweiten Spule? Berechnen Sie die Gegeninduktivität L12 der Anordnung. 1.3 Grundsätzlich gilt L12 gleich L21. Unter der Annahme, dass die Länge der zweiten Spule nicht bedeutend größer als deren Durchmesser ist, erklären Sie kurz, warum eine Berechnung für L21 nicht mehr so einfach möglich ist wie die für L12. Lösung: 1.1 Das Durchflutungsgesetz lautet (in vereinfachter Form) H 1 dr N1 * I Da die Feldstärke ausserhalb der Spule gleich Null ist und innerhalb der Spule konstant (homogen), so finden wir: H1 * l1 N1 * I und somit H1 N1 * I l1 und B1 0 * H1 0 * 1 N1 * I l1 Grundlagen der Elektrotechnik Ludemann Januar 2010 1.2 Es gilt 2 B1 * A 2 * cos mit der wirksamen Fläche A2*cos. 2 B1 * 2 0 * * d22 * cos 4 N1 * I * d22 * * cos l1 4 Für die Gegeninduktivität L12 gilt dann L12 N2 * L12 1.3 d2 dI 0 * N1 * N2 * * d22 * cos 4 * l1 Wenn die zweite Spule keine „ideale“ Zylinderspule mehr ist, dann ist das Feld im Innern der Spule nicht mehr homogen und ausserhalb nicht mehr vernachlässigbar. Dann ist die Berechnung des Feldverlaufes sehr kompliziert. Nach der Korrektur geschrieben: Es fiel auf, dass sehr viele Teilnehmer für die Fläche A den Wert A d2 * l2 * cos genommen haben. Die ist die Fläche der Spule in Querschnitt, multipliziert mit dem Cosinus des Winkels a. Dazu muss man Folgendes wissen. Für den Fluss f gilt: B1 dA Wobei der Flächenvektor dA (mit Pfeil, geht im Word nicht darzustellen) senkrecht auf dem Flächenelement dA (ohne Pfeil) steht. Das Skalarprodukt B*dA (beides Vektoren) erfasst also den Anteil der Flussdichte, welche die Fläche dA senkrecht durchsetzt. 2 Grundlagen der Elektrotechnik Ludemann Januar 2010 Aufgabe 2 (23 Punkte) Gegeben ist die allgemeine Brückenschaltung links und die spezielle Messschaltung rechts. Bild A2.1: Brückenschaltungen. Links: Allgemein, rechts konkrete Messschaltung 2.1 Wie groß ist UAB in der linken Schaltung bei abgeglichener Brücke? Beweisen Sie rechnerisch, dass in diesem Fall die Abgleichbedingung Z1 Z 3 Z2 Z4 gilt. Hinweis: Ergebnisse sollen wirklich ausgerechnet und nicht abgeschrieben werden. 2.2 Nun geht es um die rechte Schaltung. Wie lautet die Impedanz Z3 der Reihenschaltung aus RR und LR? Wie lautet die Impedanz Z4 der Parallelschaltung aus RP und LP? 2.3 Wie lautet die Abgleichbedingung für die rechte Schaltung? Geben Sie für ein vorgegebenes Verhältnis R1/R2 einen Ausdruck für RR, LR, RP und LP an, damit die Abgleichbedingung erfüllt ist. Leiten Sie einen Ausdruck für her. Hinweis: Eine komplexe Zahl hat einen Realteil und einen Imaginärteil, so dass man bei einer komplexen Gleichung zwei reelle Gleichungen erhält. 2.4 Nun sei R1 gleich 2*R2. sowie RP gleich RR=R. Geben Sie das Verhältnis von LR zu LP an, damit die Abgleichbedingung erfüllt ist. Vereinfachen Sie den Ausdruck für . 3 Grundlagen der Elektrotechnik Ludemann Januar 2010 Lösung 2.1 Bei abgeglichener Brücke ist die Spannung UAB gleich Null. Es gilt U2 U * Z2 Z1 Z2 U4 U * Z4 Z3 Z 4 und Nur wenn diese beiden Spannungen gleich sind, ist die Spannung UAB gleich Null. Damit findet man U* Z2 Z4 U2 U4 U * Z1 Z2 Z3 Z 4 und somit Z2 Z4 Z1 Z2 Z3 Z 4 Ausmultiplizieren ergibt dann Z2 * Z3 Z2 * Z4 Z4 * Z1 Z4 * Z2 Z2 * Z3 Z4 * Z1 Und schließlich die Abgleichbedingung Z1 Z3 Z2 Z4 2.2 Z3 RR jLR und für die Parallelschaltung Z4 RP * jLP RP jLP 4 Grundlagen der Elektrotechnik Ludemann Januar 2010 2.3 Die Abgleichbedingung bei der rechten Schaltung lautet R1 Z3 R jLP RR jLR * P R2 Z4 RP * jLP Die rechte Seite wird weiter ausgerechnet: RR jLR * RP jLP RP * jLP RR jLR * RP jLP RP * jLP RR jLR R * RP R * jLP jLR * RP jLR * jLP * RP jLP R R RP * jLP RP * jLP RP * jLP RP * jLP RP * jLP Weiter: L RR R jLR jLR RR LR R R j * R R jLP RP jLP RP R P LP LP RP Dies wird in die Abgleichbedingung eingesetzt. Man beachte, dass der Imaginärteil der linken Seite gleich Null ist: L R1 R R L R R j * R R R 2 R P LP LP RP Der Realteil der obigen Gleichung führt zu R1 R R L R R 2 R P LP und der Imaginärteil zu LR RR 0 LP RP Daraus kann man die Kreisfrequenz bestimmen: LR R R RP LP 2 * LR * LP RR * RP und somit RR * RP LR * LP 5 Grundlagen der Elektrotechnik Ludemann Januar 2010 2.4 2 R1 RR LR L 1 R R 2 R P LP LP LR 1 LP Mit LR=LP=L erhält man schließlich R*R R L*L L 6 Grundlagen der Elektrotechnik Ludemann Januar 2010 Aufgabe 3 (26 Punkte) Bild A3.1 zeigt links einen Parallelschwingkreis. Dieser Schwingkreis besteht aus einem verlustbehafteten Kondensator C, dessen Verluste durch den Widerstand R dargestellt werden und einer idealen Spule L. Der Widerstand RP kommt erst in einem späteren Aufgabenteil hinzu. Bild A3.1: Links: Parallelschwingkreis. Rechts: Ersatzwiderstand Für den Kondensator sind folgende Werte bekannt: Kapazität: 100pF d = tan: 10-3 3.1 Bestimmen Sie die Induktivität L so, dass die Resonanzfrequenz des Schwingkreises 10 MHz beträgt. Wie groß ist der Widerstand R, der die Verluste des Kondensators repräsentiert? Wie groß ist die Impedanz des Schwingkreises im Resonanzfall? Der Widerstand RP ist noch nicht vorhanden. 3.2 Berechnen Sie die Bandbreite b des Schwingkreises aus 3.1. 3.3 Nun geht es um die Parallelschaltung der beiden Widerstände R und RP im Bild A3.1 rechts. Gegeben sind die Widerstände R und RG. Wie groß muss der Widerstand RP sein, damit die Parallelschaltung von R und RP den Wert RG annimmt? Hinweis: Dieser Aufgabenteil kann ohne Kenntnis der vorherigen Aufgabenteile gelöst werden. Das Ergebnis wird für 3.4 benötigt. Falls Sie diesen Teil nicht lösen können, jedoch eine Formel in einer Formelsammlung finden, wird dieser Unterpunkt nicht bewertet, sie können die gefundene Formel jedoch in 3.4 benutzen. 3.4 Durch Parallelschalten eines Widerstandes RP soll nun die Bandbreite auf b* = 100kHz erhöht werden. Berechnen Sie den Widerstand RG, mit dem ein Schwingkreis diese Bandbreite annimmt und daraus den Widerstand RP. 7 Grundlagen der Elektrotechnik Ludemann Januar 2010 Lösung: 3.1 Für die Resonanzfrequenz des Schwingkreises gilt fr 1 2 LC Aufgelöst nach L: L L 1 4 * C * fr2 2 V * sec 2 100 H 2.533 H 2 10 14 4 * 9.8696 4 * 10 A sec* 10 Für den Widerstand R findet man mit tan R R 103 1 103 R * C 1 tan * C sec* V 106 * 2 * * 107 * 1010 A sec 2 * R 159.155 k Im Resonanzfall ist die Impedanz des Schwingkreises gleich R: ZSK R 159.155 k 3.2 Für die Bandbreite gilt der Ausdruck b b 1 2 * R * C 1 107 Hz 10 kHz 2 * 159.155 * 103 * 1010 F 2 * * 159.155 8 Grundlagen der Elektrotechnik Ludemann Januar 2010 3.3 Parallelschaltung zweier Widerstände: RG R * RP R RP RG * R RP R * RP R G * R R G * RP R * RP R G * R R * RP R G * RP RG * R RP * R RG RP 3.4 RG * R R RG Der Ausdruck für die Bandbreite war: b 1 2 * R * C Auflösen nach R ergibt mit der neuen Bandbreite b* RG RG 1 2 * b* * C sec* V 105 15.915 k 2 * 105 * 10 10 A sec 2 Einsetzen in die Formel aus 3.3: RP RG * R 159.155 * 15.915 k 17.68 k R RG 159.155 15.915 9 Grundlagen der Elektrotechnik Ludemann Januar 2010 Zur Verifikation einige Simulationen mit PSpice. Bild A3.2 zeigt zwei Schwingkreise mit den Werten von 3.1 und 3.4. Die Widerstände R4 und R5 (1 Mikroohm) mussten eingesetzt werden, weil PSpice kein Maschen gestattet, die nur aus idealen Spannungsquellen und idealen Spulen bestehen. Der Gleichstromwiderstand einer solchen Masche wäre gleich Null. Bild A3.2: Schaltbild (Screenshot) Es wurde eine AC-Analyse (linear, Frequenzbereich 9.8 MHz bis 10.2 MHz) durchgeführt. Bild A3.3: Simulationsergebnisse Zuerst der Schwingkreis aus 3.1, linker Teil des Schaltbildes aus A3.2. Das Maximum liegt bei 10MHz und hat einen Wert von 159.09 k. Der Abfall von 3dB (entspricht 0.707) liegt bei 112,49 k. Man erkennt, dass die Bandbreite exakt 10kHz beträgt. Bei der Simulation des Schwingkreise aus 3.4 (rechter Teil von Bild A3.2) erhält man für die Impedanz ein Maximum von 15.918 k. Der Abfall auf das 0.707-fache beträgt 11.256. Die gefordert Bandbreite wird jedoch bei den Werten 11.275 k und 11.276k erreicht. Dies ist auf Rundungsfehler bei der Berechnung und Eingabe des Widerstandes RG zurückzuführen. 10 Grundlagen der Elektrotechnik Ludemann Januar 2010 Aufgabe 4 (14 Punkte) Bild A4.1 zeigt einen Spannungsverlauf, wie er durch eine Phasenabschnittssteuerung realisiert wird: In der Zeit von t=0 bis t= hat die Spannung den sinusförmigen Umax*sint Verlauf und ist dann bis zum Zeitpunkt t= gleich Null. Bei der negativem Halbwelle findet man die gleichen Verhältnisse: Von t= bis t=+ ist der Verlauf der Spannung sinusförmig, um dann bis zum Ende der Periode gleich Null zu sein. Bild A4.1: Angeschnitte Sinusschwingung 4.1 Berechnen Sie den Effektivwert der Spannung als Funktion von . 4.2 Bestimmen Sie U für Umax=325.3 Volt und =3/4 sowie für =. 11 Grundlagen der Elektrotechnik Ludemann Januar 2010 Lösung 4.1 Allgemein gilt 2 1 U * u2 d t 2 0 Berechnung des Integrals: 2 u 2 0 2 d t 2 * u d t 2 * Umax * sin2 t d t 2 0 0 2 * U 2 max * sin t d t 2 * U 2 2 max 0 t 1 * * sin 2t 2 4 0 1 2 2 2 * Umax * sin2 t d t Umax * * sin 2 2 0 U 1 1 2 * Umax * * sin 2 2 2 1 * sin 2 2 4 U Umax 4.2 Bestimmen Sie U für Umax=325.3 Volt und =3/4 sowie für =. 1. =3/4: U 325.3V * U 325.3V * 3 1 3 * sin 2 * 2 * 4 4 4 3 1 325.3V * 0.375 0.0796 325.3V * 0.4546 219.33V 8 4 1. =: U 325.3V * U 325.3V * 1 * sin 2 * 2 4 1 0 325.3V * 0.7071 230V 2 12 Grundlagen der Elektrotechnik Ludemann Januar 2010 Aufgabe 5 (19 Punkte) Zwei ideale Stromquellen speisen ein Netzwerk. Alle Elemente links vom Klemmenpaar 1-2 bilden eine reale Spannungsquelle mit der Leerlaufspannung UL und der Innenimpedanz Zi. Diese Spannungsquelle wird mit einer Impedanz ZL belastet. Bild A5.1: Netzwerk 5.1 Stellen Sie die Knotengleichung für den Knoten A auf und berechnen Sie den Strom I3, den Kurzschlußstrom IK als Funktion der Ströme der Stromquellen, die Leerlaufspannung UL der Spannungsquelle sowie die Innenimpedanz Zi. Nun soll mit Zahlenwerten gerechnet werden. I1 = 20mA *ej0° I2 = 20mA *ej90° (jeweils 20mA Amplitude) R = 50, L = 1.578H, C = 3.183nF f = 1MHz 5.2 Bestimmen Sie IK, Zi und UL. 5.3 Bestimmen Sie ZL derart, dass die Spannungsquelle die maximale Wirkleistung abgeben kann. Aus welchen zwei Bauelementen kann man ZL zusammensetzen? Wie groß ist deren ohmscher Widerstand/Kapazität oder Induktivität? Wie groß ist die maximale Wirkleistung? Beachten Sie dabei, dass die Amplitude der Ströme 20mA beträgt. 13 Grundlagen der Elektrotechnik Ludemann Januar 2010 Lösung 5.1 Knotengleichung: I1 I2 I3 0 I3 I1 I2 Im Kurzschlussfall fließt der Strom I3: IK I3 I1 I2 Im Leerlauffall fließt der gesamte Strom I3 durch die Parallelschaltung von R und C: 1 j C UL I3 * Z I1 I2 * 1 R j C R* UL I1 I2 * Zi R 1 j RC UL R IK 1 j RC 5.2 IK I1 I2 20mA * e j0 20mA * e j90 28.2843mA * e j45 Berechnung von RC: * R * C 2 * 106 * 1 V A sec * 50 * 3.183 * 109 1 sec A V Daher folgt für Zi: Zi 50 35.356 * e j 45 1 j und UL UL Zi * IK 35.356 * e j45 * 28.2843mA * e j45 1V * e0 5.3 * 50 50 ZL Z 1 j 1 j * i ZL 50 1 j * 25 j25 1 j 1 j 14 Grundlagen der Elektrotechnik Ludemann Januar 2010 Das erste Element ist ein ohmscher Widerstand von 25. Das zweite Element ist eine Spule, welche bei 1 MHz eine Impedanz von 25 aufweist: L 25 L 25V 25 H 3.979 H 6 A * 2 * 10 sec 2 Für die maximale Leistung gilt: Pmax 1 2 25 * UL * 5mW 2 25 252 Der Faktor „1/2“ rührt daher, dass 1 Volt die Amplitude der Spannung ist und nicht der Effektivwert. 15 Grundlagen der Elektrotechnik Ludemann Januar 2010 Aufgabe 6 (29 Punkte) Das Bild A6.1 zeigt links das Ersatzschaltbild eines Transformators ohne ohmsche Verluste, aber mit Streuung. Der Einfluss des Stromes i1 auf den Sekundärkreis wird durch die Spannungsquelle jL12*i1 dargestellt, der Einfluss des Stromes i2 auf den Primärkreis durch die Quelle jL12*i2. Alle im Bild dargestellten Ströme und Spannungen sind komplex. Bild A6.1: Links: Transformator ohne ohmsche Verluste, rechts: 100V-Anlage 6.1 Stellen Sie für den Sekundärkreis des Transformators eine Masche auf und berechnen Sie den Strom i2 als Funktion von i1. Berechnen Sie dann den Strom im Primärkreis. Ergebnisse soweit ausrechnen, dass nur ein Bruchstrich vorkommt. 6.2 Vereinfachen Sie den Ausdruck für i1 für den Fall der idealen Kopplung L12 L1 * L2 6.3 Zeigen Sie, dass die im Buch angegebenen Formeln für Selbstinduktivität und Gegeninduktivität den obigen Fall der idealen Kopplung darstellen, wenn man für L 1 eine Spule mit N1 Windungen annimmt und für L2 eine Spule mit N2 Windungen. 6.4 Im rechten Teil des Bildes ist eine 100-Volt-Anlage dargestellt. Ein Verstärker liefert eine Ausgangsspannung mit einer Amplitude von maximal 100 Volt. Diese Spannung wird von den Trafos so heruntertransformiert, dass den Lautsprechern (Widerstände in den Sekundärkreisen) eine bestimmte Leistung verbraucht wird. Die Lautsprecher haben alle einen Widerstand von 8 Ohm. Berechnen Sie für beide Lautsprecher das Verhältnis ü=n p/nS, wenn der linke Lautsprecher für eine Leistung von 8 Watt und der rechte Lautsprecher für eine Leistung von 50 Watt ausgelegt ist. Dieser Aufgabenteil kann ohne Kenntnis der vorherigen Aufgabenteile gelöst werden. 16 Grundlagen der Elektrotechnik Ludemann Januar 2010 Lösung 6.1 Sekundärkreis: j L2 * i2 j L12 * i1 R * i2 0 j L2 R * i2 j L12 * i1 i2 j L12 * i1 j L 2 R Primärkreis: u1 j L12 * i2 j L1 * i1 0 Einsetzen: u1 j L12 * u1 j L12 * i1 j L1 * i1 0 j L 2 R 2L212 * i1 j L1 * i1 0 j L 2 R Auf einen Nenner bringen: u1 2L212 2L1 * L 2 j L1 * R * i1 0 j L 2 R 2L212 2L1 * L 2 j L1 * R u1 * i1 j L 2 R i1 6.2 j L 2 R * u1 L L1 * L 2 j L1 * R 2 2 12 2 Mit L12 L1 * L2 erhält man für i1 i1 j L 2 R * u1 j L1 * R 17 Grundlagen der Elektrotechnik Ludemann Januar 2010 6.3 Aus dem Buch: Selbstinduktivität L N2 * *A l L1 N12 * *A l L 2 N22 * *A l Linke Spule: Rechte Spule: Gegeninduktivität L12 N1 * N2 * *A l Multipliziert man die Selbtinduktivitäten miteinander und vergleicht sie mit dem Quadrat der Gegeninduktivität, so erhält man L1 * L 2 N12 * 6.4 *A *A *A *A * N12 * N1 *N2 * *N1 *N2 * L212 l l l l Für die in einem Widerstand umgesetzte Leistung gilt P U2 2R Im vorliegenden Fall ist R der auf die Primärseite transformierte Widerstand von 8 Ohm. Linker Lautsprecher (8 Watt): R U2 104 V 2 625 2 P 2 * 8W Mit R=ü2 * 8 Ohm findet man 2 n R P1 * 8 nS1 nP1 nS1 625 78.125 8.839 8 Rechter Lautsprecher: R U2 104 V 2 100 2 P 2 * 50W nP 2 100 12.5 3.536 nS 2 8 18 Grundlagen der Elektrotechnik Ludemann Januar 2010 Aufgabe 7 (31 Punkte) Gegeben ist ein Drehstromsystem mit einer Frequenz von 50 Hertz. Im Bild A7.1 sind links die Sternspannungen und die Aussenleiterspannungen eingetragen. Bezugsspannung für alle Aufgabenteile ist die Sternspannung U1. Bild A7.1: Links: Definition der Spannungen, rechts: Unsymmetrische Dreieckschaltung 7.1 Berechnen Sie für U1 = 231V*ej0° die Aussenleiterspannungen sowohl nach Betrag und Phase und nach Realteil und Imaginärteil. 7.2 Berechnen Sie die Impedanz des Kondensators. Berechnen Sie dann die Ströme durch die drei Lasten nach Betrag und Phase sowie nach Real- und Imaginärteil. 7.3 Berechnen Sie dann die Aussenleiterströme nach Betrag und Phase sowie nach Real- und Imaginärteil. Lösung 7.1 Für die Beträge der Aussenleiterspannungen gilt grundsätzlich: UAussenleiter 3 * UStern 3 * 231V 400V Für die Aussenleiterspannungen findet man daher: U12 400V * e j30 346.4V j 200V U23 400V * e j90 j 400V U31 400V * e j150 346.4V j 200V Statt +150° kann man auch -210° einsetzen, das Ergebnis ist das Gleiche. 7.2 Impedanz des Kondensators: 1 sec* V j j 80 j C 2 * 50 * 39.79 * 10 6 A sec I12 U12 400V * e j30 10A * e j30 8.66A j 5A Z12 40 19 Grundlagen der Elektrotechnik Ludemann Januar 2010 I23 I31 U23 400V * e j90 5 A * e j0 5 A j 0 A Z 23 j 80 U31 400V * e j150 4.21A * e j150 3.646A j 2.105A Z 31 95 7.3 I1 I12 I31 8.66A j 5A 3.646A j 2.105A 12.31A j 2.895A 12.646A * e j13.2 I2 I23 I12 5A j 0A 8.66A j 5A 3.66A j5A 6.2A * e j126.2 Alternativ: I2 6.2A * e j233.8 I3 I31 I23 3.646A j 2.105A 5A j 0A 8.646A j 2.105A 8.9A * e j103.7 Alternativ: I3 8.9A * e j256.3 20