Felix Mendelssohn Bartholdy

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Felix Mendelssohn Bartholdy
Biografie
3. Februar 1809
Geburt/Vorgeschichte
1811-22
Religion/Politik
Ausbildung/erste
Kompositionen
1819/1820
1821
Felix Mendelssohn wurde in Hamburg geboren.
Seine Eltern: Abraham (Bankier) und Lea
Mendelssohn (Kaufmannstochter).
Grossvater,Moses Mendelssohn (1729-1786)
berühmter Philosoph, Jude.Kam mit 14 Jahren
nach Berlin, völlig arm. Autodidakt, arbeitete sich
bis zum Teilhaber einer Seidenwarenfabrik hoch.
Er war ein Freund Kants, Lessings und Herders.
Verfechter der humanitären Bestrebungen des
Bürgertums.
Besetzung Hamburgs durch französische Truppen.
Viele Juden flüchteten. Familie Mendelssohn zog
nach Berlin. Abraham Mendelssohn taufte seine
Kinder protestantisch infolge der politischen
Verhältnisse (Judenverfolgung). Als äusseres
Zeichen für den „Uebertritt“ zum Christentum
wurde der Beiname „Bartholdy“ angenommen.
Abraham Mendelssohn führte zusammen mit
seinem Bruder ein Bankhaus.
Erster musikalischer Unterricht durch die
Mutter. Später wurden Felix und Fanny durch
Ludwig Berger und Ignaz Moscheles in
Klavier, Felix Violine durch Hummel unterrichtet.
Wichtige Lehrperson von Felix und Fanny in
Komposition: Carl Friedrich Zelter, Leiter der
Berliner Singakademie, Eintritt in die Berliner
Singakademie
1. öffentlicher Auftritt am Klavier zusammen
mit Fanny als 9-jähriger.
Mit 11 Jahren erste Kompositionen.
Felix wurde mit Goethe bekanntgemacht.
Vater Mendelssohn war trotz Felix’s Erfolgen
skeptisch gegenüber einer Musikerlaufbahn.
1822
Reise der Familie in die Schweiz. Erste
Sonntagsmusiken im Hause der Mendelssohns.
Dazu wurden Musiker der Hofkapelle engagiert.
1825
Reise nach Paris zu Luigi Cherubini zur
definitiven Eignungsabklärung. Mendelssohn
spielte dort sein Klavierquartett h-moll. Cherubini
1
attestierte Felix eine aussergewöhnliche
Begabung.
Zeitgenossen/Freunde Meyerbeer, Rossini, Liszt, Wagner, Verdi, Chopin,
Bekannte
Schumann.
Das Haus Mendelssohn war Anziehungspunkt für
Musiker und die geistige Elite: z.B. G.W.F. Hegel,
Heinrich Heine, Eduard Gans, E.T.A. Hoffmann etc.
Felix’s Freunde: u.a. der Geiger Ferdinand David,
Sänger Eduard Devrient, Karl Klingemann
(Schlüsselfigur)
1828
Felix Mendelssohn ist 19 jährig. Student an der
Berliner Universität.
März 1829
Mendelssohn befasste sich mit der Schrift „Ueber
Bach Rennaissance die Reinheit der Tonkunst“ von Anton Friedrich
Justus Thibaut. Inhalt: Rückbesinnung auf alte
Musik – Palestrina. Mendelssohn gewann durch
diese Schrift Impulse für sein musikalisches
Schaffen. Er verehrte die Person und Musik
Johann Sebstian Bach.
Mendelssohn fasst den Entschluss, die MatthäusPassion von Bach wieder aufzuführen. Zuerst
grosse Skepsis gegenüber „so alter“ Musik, später
ein grosser Erfolg. Mendelssohn gab den
Entscheidenden Anstoss zur Bach-Rennaissance.
Mendelssohns Bekanntheitsgrad stieg sprunghaft.
April 1830 Beginn
Bildungsreise nach London. Erstmals weg aus dem
Bildungsreisen
Elternhaus. Reise nach Schottland. Dezember
Rückkehr aus London – Singspiel „Heimkehr aus
der Fremde“ für seine Eltern komponiert.
Mai 1830 Dessau
Aufwartung bei Goethe.
Leipzig, Weimar
München, Linz, Wien
1830 Ankunft in Italien. Venedig, Rom, Neapel,
Italien
Rückkehr über die Schweiz. Mendelssohn war
fasziniert von der Bergwelt.
1831 München
In Paris musikalisch wenig Erfolge. Mendelssohn
Stuttgart Paris
entwickelte Abneigung gegen Paris. Lernte die
Grand Opera kennen und den „grotesken
Virtuosenkult“. Meyerbeers Opern fand er kalt und
herzlos.
1832 London, Berlin
Befasst sich mit Opernlibrettis. Lässt Vorhaben,
eine Oper zu komponieren, wieder fallen. Tritt vor
allem als Interpret, Pianist auf. Neben
Eigenkompositionen spielte er immer wieder
Kompositionen alter Meister (Bach, Mozart,
Beethoven). Kein Gefallen fand er am
zeitgenössischen Modestil, den Salonstücken.
2
Nachfolger Zelter
Singakademie Berlin
Oktober 1833
Düsseldorf
Mendelssohn als
„romantischer
Klassizist“
Mendelssohns „Urteil“
über seine
Zeitgenossen
Mendelssohn bewirbt sich nach anfänglichem
Zögern als Nachfolger seines verstorbenen Lehrers
Zelter. Die Wahl fiel jedoch auf einen Freund
Zelters was Mendelssohn sehr enttäuschte. Felix
Mendelssohn erhielt die Stelle als Städtischer
Musikdirektor in Düsseldorf. Auch die Leitung
der Kirchenmusik sollte er übernehmen.
Mendelssohn begann Unterricht in Aquarellieren zu
nehmen und freundete sich mit Malern an.
Weiterhin bekannte sich Mendelssohn klar zum acappella-Ideal der Palestrina-Zeit. Auch
Orlando di Lasso und seine Motetten waren für
Mendelssohn „wahre Kirchenmusik“.
In Düsseldorf entstanden Teile des Oratoriums
„Paulus“.
Weiterhin störte er sich an den zeitgenössischen
Modekomponisten, ihre Salons und Eitelkeit.
Strenge Kritik Mendelssohns gegenüber seinen
eigenen Werken aber auch der seiner
Zeitgenossen, so z.B. die Werke Liszts und
Berlioz.
„Seine (Berlioz) Instrumentierung ist so
entsetzlich schmutzig und
durcheinandergeschmiert, dass man sich die
Finger waschen muss, wenn man mal eine Partitur
von ihm in der Hand gehabt hat...“
Robert Schmumann, Carl Maria von Weber waren
die Komponisten, mit denen er sich enger
verbunden fühlte.
1835 Kündigung in
Düsseldorf
Düsseldorfer Orchester genügte seinen
künstlerischen Ansprüchen nicht. Frühjahr 1835
Kündigung.
Anfrage aus Leipzig
Als städtischer Musikdirektor zu wirken und die
Leitung der Gewandhauskonzerte zu übernehmen.
Das Konzertpublikum erwies sich in Leipzig
mündiger und begeisterungsfähiger als in andern
Städten. Es gehörte zur Bildung und zum guten
Ton, die Konzerte zu besuchen.
Erstmals wurde ein rein instrumentales Werk
durch einen Dirigenten (Mendelssohn) vom
Dirigierpult aus nach der Orchesterpartitur
geleitet. Bis anhin leitete der „Vorgeiger“ vom
Konzertmeisterpult aus. Grosser Erfolg.
Mendelssohn steigerte die Konzerteinnahmen.
Plötzlicher Tod des Vaters. Mendelssohn litt sehr
Oktober 1835
3
darunter.
Unter dem Erleben des Verlusts des Vaters
vollendete er das Oratorium Paulus.
Mai 1836
März 1837
Konzerte im
Gewandhaus
21. März 1839
1841 Intermezzo
Berlin
Uraufführung des Paulus in Düsseldorf. Grosser
Beifall.
Mendelssohn reiste nach Frankfurt. Bekanntschaft
mit Cecile Jeanrenaud.
Heirat mit der erst 20-jährigen Cecile in
Frankfurt. Rückkehr nach Leipzig. Glückliche Zeit
– harmonisches Familienleben – gutes Orchester –
eine Stadt, die ihn auf Händen trug.
Cecile und Felix hatten fünf Kinder. Cecile erlitt
viele Fehlgeburten.
Felix Mendelssohn führte zeitgenössische Musik
von Schmumann, Moscheles, Gade auf, aber auch
alte Musik von Mozart und Beethoven.
Historisches Ereignis: Uraufführung der C-Dur
Symphonie von Franz Schubert, welches bis
anhin als zu lang und zu schwierig galt. Grosses
Echo.
Mendelssohn führte auch von Bach alte Musik auf,
welche lange nur belächelt wurde und aus dem
Konzertbetrieb gestrichen wurden. Nach den
erfolgreichen Aufführungen Mendelssohns wurden
sie wieder in den regulären Konzertbetrieb
aufgenommen.
Felix M. leitete Konzerte in der Thomaskirche oder
Pauliner-Kirche. Hauptwirkungsstätte jedoch blieb
das Gewandhaus. Namhafte Sänger und
Instrumentalisten traten unter Mendelssohn auf.
Zum Beispiel der Geiger Joseph Joachim oder die
Pianistin Clara Schmumann.
Friedrich Wilhelm der IV. berief nebst
bedeutenden Malern und Dichtern auch
Mendelssohn nach Berlin. Mendelssohn soll eine
Musikhochschule aufbauen. Dieses Projekt
scheiterte jedoch an der Bürokratie. Auch die
Aufführung von Paulus und des Lobgesanges
fanden nur wenig Resonanz.
1842 – Mendelssohn will sich aufgrund dieser
negativen Erfahrungen wieder von Berlin lösen.
Kompromiss mit dem König: Er sollte sich als
königlicher Generalmusikdirektor nur zur
„Disposition“ halten.
Mendelssohn siedelte wieder nach Leipzig um.
4
3.4.1843 Eröffnung
Konservatorium
Leipzig
Reichtum/soziales
Engagement
1843 erneute
Umsiedlung nach
Berlin
1845 Rückkehr nach
Leipzig
Freunde
Wagner und
Mendelssohn
Erste Lehrer am Konservatorium Leipzig: R.
Schmumann, Moritz Hauptmann (Thomaskantor),
Ferdinand David (Geiger), Karl F. Becker
(Organist), Mendelssohn, er übernahm die
Kompositionsklasse. 31 Schüler und 11
Schülerinnen aus Dänemark, Russland,
Niederlanden, England.
Mendelssohn selber erachtete sich als nicht sehr
geeignet zum Lehrer. Er war reizbar, ungeduldig,
skeptisch, machte sich über Schüler lustig.
Mendelssohn hatte es zu Ansehen und Reichtum
gebracht, besonders nach dem Tode des Vaters.
Der Komponist war sich der Vorzugsstellung
bewusst. Er setzte sich für seine Orchestermusiker
ein und erwirkte eine Gehaltsaufbesserung. Er
unterstützte auch soziale Institutionen und
veranstaltete Wohltätigkeitskonzerte.
Leitung der Kirchenmusik im Dom und der
Symphoniekonzerte der Königlichen Kapelle.
Diesmal positiveres Echo. Trotzdem fühlte sich
Mendelssohn nicht wohl in Berlin. Differenzen
punkto Kirchenmusik (keine
Instrumentalbegleitung in der Kirchenmusik).
Mendelssohn plante, sich endgültig von Berlins
Verpflichtungen zu lösen. Neue Abmachung: Nur
noch gelegentliche Kompositionsaufträge.
Mendelssohn teilt die Leitung der
Gewandhauskonzerte mit Niels Gade. Gastspiele
der bekannten Sängerin Jenny Lind aus
Schweden. Sie verkehrte auch im Hause der
Mendelssohns.
Karl Klingemann, Schriftsteller, Eduard Devrient,
Sänger und Schauspieler, Ferdinand David,
Geiger, Johann Gustav Droysen, Historiker, Ignaz
Moscheles, Robert Schumann.
1844 herrschte noch gegenseitige Akzeptanz, das
Verhältnis schien ungetrübt. 1846 setzte
Mendelssohn die Tannhäuser-Ouvertüre auf das
Programm des Gewandhauses. Felix M. neigte zu
schnellen Zeitmassen. Vielleicht dadurch frostige
Aufnahme dieses Werkes. Wagner unterstellte
Mendelssohn unlautere Motive.
Wagner verunglimpfte Mendelssohn in seiner
Schrift „Ueber das Judentum in der Musik“.
5
1846 Uraufführung
Elias in Birmingham
Gesundheitliche
Probleme
Grosser Erfolg. Vier Arien und vier Chorsätze
mussten wiederholt werden.
Aerztlicher Rat, nicht mehr als Pianist zu
konzertieren. Er widmete sich nun hauptsächlich
seinen kompositorischen Aufgaben.
18.3.1847
Mendelssohn dirigiert zum letzten Mal im
Gewandhaus.
Felix Mendelssohn erholte sich nicht mehr von
diesem Schicksalsschlag. Fanny war nicht nur die
Schwester, sondern sie war auch seine Beraterin
in kompositorischen Belangen, er teilte ihr jeweils
seine Pläne mit. Die beiden verband eine
besonders innige Freundschaft und Liebe. F.
Mendelssohn verfiel in tiefe Depression, fand seine
Arbeit als unwert und nichtig im Vergleich zu
andern.
Nochmals Aufenthalt in der Schweiz, wo er
tagelang komponierte oder wanderte.
Er schrieb das Streichquartett in f-moll op. 80 zum
Tode seiner Schwester.
14.5.1847 Fannys
Tod
9. Oktober 1847
4. November 1847
letzte Komposition: Altdeutsches Frühlingslied
Felix Mendelssohn erlag einem Hirnschlag.
R.Burkhalter Frieden Juni 2004
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