Die Deutsche Außenpolitik im Wandel 1871- 1914 Die Feindschaft zwischen Russland und der Donaumonarchie beruht auf beidseitigem Interesse an der Balkan-Region (Krimkrieg: Österreich greift zwar nicht direkt ein, beeinflusst aber den Verlauf durch die Stationierung von 300000 Soldaten an der russischen Grenze) Der Krimkrieg war eine Auseinandersetzung von 1853 bis 1856 zwischen Russland auf der einen und dem Osmanischen Reich, Frankreich, Großbritannien und ab 1855 auch Piemont-Sardinien (dem politisch prägenden Vorläuferstaat des späteren Italien) auf der anderen Seite. Der Versuch Russlands, sein Gebiet auf Kosten des zerfallenden Osmanischen Reiches zu vergrößern, wurde durch den Einsatz der Alliierten verhindert. Die Erbfeindschaft zwischen Frankreich und Deutschland Nach dem Deutsch-Französischen Krieg von 1870 standen sich die Französische Republik und das Deutsche Kaiserreich feindselig gegenüber. Gründe: 1. 2. 3. 4. 5. Die rasche militärische Niederlage Frankreichs Die Proklamation Wilhelms zum deutschen Kaiser in Versailles auf feindlichem Boden. Sie war eine Demonstration der absoluten Überlegenheit. Frankreich muss das Elsass und einen Teil Lothringens an das Deutsche Reich abtreten. Frankreich muss eine Kriegsentschädigung zahlen. Der Tag der Schlacht bei Sedan wurde in Deutschland als „Sedantag“ gefeiert. Bald wurde die Schlacht zum Symbol der Überlegenheit über den „Erbfeind“ hochstilisiert. Diese Punkte wurden von den Franzosen als schwere Demütigung aufgefasst und belasteten das deutsch-französische Verhältnis schwer. Die Rückgewinnung der verlorenen Gebiete und die „Revanche“ am „Erzfeind“ Deutschland stellten bis zum Ersten Weltkrieg ein Leitmotiv der französischen Politik dar. Großbritannien war zwar zeitweise durch seine Überseepolitik abgelenkt, verfolgte das Geschehen auf dem Kontinent jedoch mit Argwohn. Willkommen war GB die Schwächung des Erzrivalen Frankreich. GB glaubte, das Europäische Gleichgewicht sei in Gefahr, nachdem es von dem russisch-deutschen Bündnis erfuhr (Russland dehnte sich auch nach Asien aus → möglicher Konflikt mit britischen Truppen). Bismarcks außenpolitische Strategie kurz nach der Reichsgründung Bismarck erkannte, dass es eine kraft- und zugleich maßvolle Außenpolitik braucht, um dem neuen deutschen Staat Dauer zu verschaffen. 1. ausgeklügeltes Bündnisgeflecht → Bündnisse sollen nicht dem Kriegsfall dienen, sondern sie sollen dazu da sein, andere Bündnisse gegen Deutschland zu verhindern. 2. hoher Rüstungsstandard 3. protektionistische Absicherung der Wirtschaft Als Protektionismus bezeichnet man alle Maßnahmen in Form von Handelshemmnissen, mit denen ein Staat versucht, ausländische Anbieter auf dem Inlandsmarkt zu benachteiligen. 4. Der Deutsche Machtstaat ist satuirert. → keine territorialen Ansprüche; Verzicht auf Kolonien 5. Das Europäische Mächtegleichgewicht ist das erneute Ziel. 6. Spannungen zwischen den Mächten dürfen das Reich nicht in Verwicklungen hineinziehen, sondern sind an die Randgebiete Europas bzw. nach Übersee hin abzuleiten. Bewertung dieser drei Grundsätze Bismarck versuchte, nach der Reichsgründung 1871 das Deutsche Reich in Europa fest zu etablieren. Mit seiner Außenpolitik wollte er europäische Konflikte meiden, oder sie zu mindestens in die Kolonien verlagern. Bismarck wusste um die Gefahr, die von anderen Großmächten ausging, und dass in einem Krieg gegen diese Deutschland nicht viel zu gewinnen aber alles zu verlieren hatte. Deswegen mied Bismarck auch die Konfrontation mit anderen Großmächten und versuchte sich eher als neutraler Mittler, um diplomatisches Ansehen zu erlangen und um somit auch Entscheidungen zugunsten von Deutschland ausfallen zu lassen. Bismarcks Bündnispolitik: Gegenüber dem auf Revanche sinnenden Frankreich half nach Bismarcks Ansicht nur eine Politik der Stärke, des Drohens und der Isolierung. Durch die preußische Neutralität im Krimkrieg und die Solidarität beim polnischen Aufstand schirmte Russland die Reichsgründung gegen Österreich ab. Einvernehmlich schlossen Russland und Deutschland 1873 Beistand gegen den Angriff einer nicht genannten Macht. Im selben Jahr wurde dieser Zweibund zum Dreikaiserabkommen (D R Ö) erweitert. Konsequenz: Frankreich ist isoliert. Krieg-in-Sicht-Krise (1875): Nach einer ungeschickten Äußerung Bismarcks in einer Zeitung fühlte sich Frankreich bedroht, jedoch sicherten Russland und England Frankreich im Kriegsfalle ihre Unterstützung zu. Bismarck musste erkennen, dass seine Bündnisse doch nicht so innig waren und dass an eine deutsche Hegemonie in Europa nicht zu denken war. Hierin gründete Bismarcks «cauchemar das coalitions». Trübungen der deutsch-russischen Beziehungen 1. Die deutsche Wirtschaft drängte nach Export, die russische nach Schutz. 2. Auf dem Berliner Kongress stellte sich Bismarck als neutraler Makler dar und schlug sich nicht auf die Seite Russlands. Berliner Kongress (1878) Dieser so genannte Berliner Kongress fand in Deutschland statt, weil Deutschland auf dem Balkan kein Interesse verfolgte und insofern allen Beteiligten als Mittler geeignet schien. Gemäß der neuen Politik wollte Bismarck auf dem Berliner Kongress die Grundlagen der Gleichgewichtspolitik legen. Da aber Russland trotz des siegreichen Krieges als Ergebnis des Berliner Kongresses den Zugang zur Ägäis aufgeben musste, machte Zar Alexander II. Bismarck dafür verantwortlich und glaubte, dass Bismarck sich bei den Verhandlungen nicht neutral verhalten habe. → Auflösung des Dreíkaiserabkommens Zweibund und Dreibund: Verteidigungsbündnis zwischen Deutschland und Österreich/Ungarn gegen Russland Bismarck schloss im Jahre 1879 mit Österreich-Ungarn den „Zweibund“. Der Zweibund sah vor, dass bei einem Angriff Russlands auf einen Vertragspartner der andere mit gesamter Streitmacht zur Hilfe kommen solle; bei Angriff einer anderen Macht solle zumindest wohlwollende Neutralität geübt werden. Der Zweibund wurde 1882 durch Italien zum Dreibund erweitert. Dreikaiserbund: Neutralitätsabkommen im Falle eines Angriffs zwischen Russland, Deutschland und Ö/ U Kaum war der Zweibund zwischen Deutschland und der Donau-Monarchie abgeschlossen, versuchte Bismarck wieder engere Beziehungen zwischen Berlin und Petersburg zu knüpfen. Da Zar Alexander II. erkannte, dass der Zweibund seinen Handlungsspielraum einengte und es zweckmäßig sei, sich mit den beiden Mächten zu verständigen, stimmte er einem Neutralitätsabkommen Russlands mit Deutschland und Österreich-Ungarn zu. In diesem 1881 unterzeichneten Dreikaiserbund wurde vereinbart, dass, falls einer der drei Staaten in einen Krieg mit einer dem Bündnis nicht angehörenden Macht verwickelt werden sollte, die beiden anderen Vertragspartner ihm gegenüber eine wohlwollende Neutralität einzunehmen hatten. Mittelmeerentente (Orientdreibund) 1887 förderte Bismarck den Abschluss der Mittelmeerentente zwischen England, Italien, Spanien und Österreich-Ungarn. Diese sah vor, den Status quo im Mittelmeer zu erhalten. Geduldet wurden die englische Expansion in Ägypten und die italienische Expansion in Libyen. Das Deutsche Reich förderte die Entstehung der Mittelmeerentente, um England an den Dreibund heranzuführen. Weiterhin sollte die Türkei vor dem russischen Expansionsstreben geschützt werden. Durch den erneut offenen Ausbruch der Rivalität zwischen Österreich-Ungarn und Russland auf dem Balkan in der Bulgarischen Krise 1885/1886 zerbrach der Dreikaiserbund und damit ein wesentlicher Bestandteil der Bündnispolitik Otto von Bismarcks. Rückversicherungsvertrag: Wiederaufnahme des Deutsch-Russischen Neutralitätsabkommens 1887 Neutralitätsabkommen für den Fall eines Verteidigungskrieges zwischen Russland und Deutschland, aber ohne Österreich Das Dreikaiserjahr 1888 Wilhelm I. ► Friedrich III. ► Wilhelm II. Der Lotse geht von Bord (März 1890) Scheitern des verschärften Sozialistengesetzes Das Gesetz verbot sozialistische und sozialdemokratische Organisationen und deren Aktivitäten im Deutschen Reich außerhalb des Reichstags und der Landtage. Es kam damit einem Parteiverbot gleich. bedeutender Wahlerfolg der Sozialdemokraten im Januar 1890 Wilhelm II. wünschte eine Politik frei von Bismarcks Einfluss ► Entlassung durch Wilhelm II. im März 1890 Bismarcks Nachfolger wurde Caprivi (1890-1894) Caprivi versuchte ein Bündnis mit Großbritannien zu erreichen, jedoch forderte die Öffentlichkeit immer lauter einen „Platz an der Sonne“ für Deutschland. enormes wirtschaftliches Wachstum in dieser Zeit (Deutschland überholt England) Die Lockerung der Zollpolitik unter Caprivi schürte Angst unter den Bauern ► Förderung von Existenzangst, Nationalismus, Antisemitismus, Antimodernismus ► Dies trug zum Sturz Caprivis 1894 bei. Caprivis Nachfolger wurde der greise Kanzler Hohenlohe-Schillingfürst (1894-1900), der sich vor allem durch seine Passivität auszeichnete und somit Willhelm II. freie Hand gewährte. Das deutsch-britische Verhältnis verschärft sich durch den zunehmenden wirtschaftlichen Wettstreit zwischen den beiden Staaten, das Krügertelegramm: [Glückwunsch Wilhelms II. an afrikanische Ureinwohner zum Sieg über die Briten] Das Verhältnis zwischen England und Frankreich entspannt sich, denn beide Staaten erkennen, dass vertragliche Regelungen über Kolonien fruchtbarer als Krieg sind, z.B: 1899 Faschoda-Zwischenfall (Sudan) wurde vertraglich beigelegt. Deutsche “Weltpolitik” Kolonien in Afrika und China Bau der Schlachtflotte Große Teile der Bevölkerung, aber vor allem Industrielle befürworten den Aufbau der Flotte. Zusammenfassung: Nach dem Krieg 1870/1871 war das Mächteverhältnis in Europa zugunsten des geeinten deutschen Reiches verschoben. Da von Frankreich Revanchebestrebungen ausgingen, zielte Bismarcks Außenpolitik auf Isolierung des westlichen Nachbarn und Absicherung des als saturiert erklärten Reiches durch ein zunehmend kompliziertes Bündnissystem, das auf den Verteidigungsfall hin ausgerichtet war und den Zweifrontenkrieg zu verhindern suchte. Das zunächst gute Verhältnis zu Russland wurde zunehmend durch Handelsrivalitäten belastet, so dass ein einvernehmliches Bündnis mit Österreich zum Kernstück der Bismarckschen Außenpolitik wurde. Es überdauerte sogar die Ära der lautstark vertretenen Welt - und Flottenpolitik bis hin in die Bündnisvoraussetzung des ersten Weltkrieges. Weder Bismarck noch seine Nachfolger vermochten Großbritannien nachhaltig zu binden noch die französisch-russische Verständigung letztendlich zu verhindern. 5. Krisenjahre und Kriegsbeginn 1900- 1914 Die Nationen im Detail > Großbritannien baut seine Stellung als Kolonialreich aus. > Frankreich muss sich im Wettstreit mit Großbritannien geschlagen geben. > Russland dehnt seine Grenzen mit Kriegen vor allem nach Asien hin aus. - Es gelingt jedoch nicht, im Krieg gegen das Osmanische Reich einen Hafen am Mittelmeer zu ergattern. > Deutschland trat nach Bismarck und Caprivi auch als imperiale Macht hervor. - Deutschland besetzt auch Kolonien: Deutsch-Südwestafrika; Kamerun; Togo; Deutsch-Ostafrika; ein Teil Neuguineas; sowie die Marschallinseln Mit diesem Schritt gab Deutschland die kontinentale Selbstbescheidung auf und wurde zur imperialen Macht. [Auch die USA und Japan traten in den imperialistischen Wettlauf mit ein.] Als Rechtfertigung für diesen Drang nach Kolonien galt der Sozialdarwinismus. Unter Sozialdarwinismus versteht man eine heute wissenschaftlich diskreditierte gesellschaftswissenschaftliche Theorie, welche aussagt, dass Personen, Gruppen und menschliche Rassen den gleichen Gesetzen der natürlichen Selektion, die der britische Naturforscher Charles Darwin bei Pflanzen und Tieren in der Natur beobachtet hatte, unterworfen seien. ► Die überlegene Rasse (Nation) muss sich durchsetzen: “Wir sind den Eingeborenen überlegen, also haben wir das Recht sie zu unterwerfen.” Ursache dafür: die Industrialisierung Die Industrialisierung verlangte nach neuen Absatzmärkten, Anlagemöglichkeiten und billigen Rohstoffen. Durch Kolonien hatte somit die Wirtschaft einer imperialistischen Nation Aussicht auf Wachstum, ohne dabei von einer anderen Nation gestört zu werden. Die wirtschaftliche Grundlage einer jeden imperialistisch geprägten Nation wurde somit Autarkie: wirtschaftliche Unabhängigkeit. Innenpolitisch wurden imperialistische Ziele als Prestigeobjekte dargestellt, die sich zum Appell an Gemeinsamkeit, Geschlossenheit und Opferwillen eigneten. Im Verhältnis zueinander drohten Spannungen der Mutterländer in den Kolonien sich zu globalen Krisen auszuweiten. Der Weltkriegsgefahr leistete zudem die Auffassung Vorschub, Krieg sei Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln. Neue Bündniskonstellation Deutschland beginnt mit dem Imperialismus auch einen massiven Flottenaufbau (1898 Deutscher Flottenverein). Durch die Aufrüstung entstanden jedoch erhebliche außenpolitische Nachteile, denn die Entfremdung von Russland ließ sich nun nicht mehr mit einem Bündnis mit GB ersetzen. ► Isolierung Deutschlands Durch den deutschen Flottenbau herausgefordert, schlossen sich England und Frankreich 1904 zur Entente cordiale zusammen. Somit erreichte England Anschluss an das französisch-russische Kontinentalbündnis. Auch war mit Österreich-Ungarn nicht wirklich zu rechnen, denn der Vielvölkerstaat war seit 1866 schweren innerpolitischen Problemen ausgesetzt: Die Slawen und Ungarn meldeten ihr Recht auf einen eigenen unabhängigen Staat an. ► Aufkommen des Panslawismus Der Panslawismus entstand zu Beginn des 19. Jahrhunderts als eine Form des romantischen Nationalismus. Sein Ziel war die kulturelle, religiöse und politische Einheit aller slawischen Völker Europas. Russland Russland erschien gefährlich wegen des von ihm ausgehenden Panslawismus; es drohte somit die europäische Mächteordnung zu sprengen, falls sich die Slawen in Deutschland, im Osmanischen Reich und vor allem in der Donaumonarchie auf seine Seite begeben. Doch im Inneren hatte Russland mit schweren Problemen zu kämpfen. Einschub: Die Haager Friedenskonferenzen 1899 / 1907 Die Haager Friedenskonferenzen wurden aufgrund der Anregung des russischen Zaren Nikolaus II. und auf Einladung der niederländischen Königin Wilhelmina 1899 und 1907 in Den Haag einberufen und sollten der Entwicklung von Grundsätzen für die friedliche Regelung internationaler Konflikte dienen. > Keine Einigung bezüglich der Abrüstung > Errichtung des Schiedsgerichtshofs in Den Haag, den aber nicht alle Staaten anerkannten Internationale Krisen 1. Marokkokrise: Deutschland protestiert gegen die “friedliche Durchdringung” Marokkos durch Frankreich und betont die Unabhängigkeit des dortigen Sultans. Bosnienkrise (1908/1909): Ö/U annektiert die vorwiegend von Serben bewohnten Gebiete Bosniens. ► Russland rückt wieder enger an die Entente, ist aber nach Japan noch nicht wieder kriegsbereit. Deutschland hält in Nibelungentreue zu Österreich. 2. Marokkokrise (1911): Angesichts des französischen Aufmarsches gegen Aufstände in Marokko entsendet Deutschland symbolisch das Kanonenboot Panther. Diese Krise ließ überall in Europa nationalistische und imperialistische Emotionen hochkochen. Zu diesem Zeitpunkt hatte das deutsch-britische Wettrüsten seinen Höhepunkt erreicht. Trotz der Tatsache, dass das Deutsche Reich das Wettrüsten auf See bereits verloren hatte, lehnte die Reichsführung das Angebot der Briten, den Flottenbau vertraglich zu limitieren, ab. Kriegsrat (Ende 1912): Stellte konkrete Überlegungen zur Auslösung eines Krieges an; Jedoch verhinderten ihn wirtschaftliche Interessen. Die große Heeresvermehrung 1913 1. Balkankrieg 1912 2. Balkankrieg 1913 ► Russland kommt auf die Idee, ein Krieg könnte innenpolitische Probleme nach außen verlagern. Der Ausbruch des 1. Weltkrieges 28. Juni 1914: Attentat auf Franz Ferdinand in Sarajewo durch die serbische Widerstandsgruppe die „schwarze Hand“ → Österreich fühlt sich von den Serben herausgefordert. → Bei Passivität droht der Zerfall der Donaumonarchie. → Österreich stellt Serbien ein Ultimatum und fordert: gerichtliche Untersuchung gegen die Teilnehmer des Komplotts , Beaufsichtigung durch österreichische Gesandte ► Russland kündigt im Falle eines Krieges seine Unterstützung für Serbien an. Die serbische Regierung lehnt die Forderungen Österreichs als Beeinträchtigung ihrer Souveränität ab, akzeptiert aber die übrigen harten Forderungen in dem Ultimatum. Doch Deutschland stützt das Österreichische Ultimatum: Wilhelm II. stellt Österreich einen Blankoscheck aus. Während die Mobilmachung anlief, versuchte der britische Außenminister zwischen Wien und St. Petersburg noch zu vermitteln. Serbien antwortet demütig auf das österreichische Ultimatum und entzieht dem drohenden Krieg somit die eigentliche Grundlage. Aufgrund des deutschen Blankoschecks wiegt sich Österreich jedoch in Sicherheit und attackiert Serbien. Der britische Außenminister versucht noch ein letztes Mal zu vermitteln, der Generalstab hat seine Entscheidung aber schon gefällt (über den Kopf des Reichskanzlers Bethmann-Hollweg hinweg). Am 1. August erklärt Deutschland Russland und am 3. August Frankreich den Krieg; England erklärt am 4. August Deutschland den Krieg. Kriegsziele Deutschland: Großbritannien: Frankreich: Russland: Vormachtsstellung in Europa ausbauen; Gebietsgewinne im Osten; Kolonialreich ausbauen Deutsche Kolonien in Afrika; geringes Interesse an der territorialen Neuordnung Revanche; Saarland/ Elsass-Lothringen Gebietszuwachs im Westen; Konstantinopel Wer hatte Schuld am Krieg? Fritz Fischer: „Ein Krieg bricht nur dann aus, wenn ihn zumindest eine Macht will, aber ein ganzer Kontinent schlittert nicht so einfach in einen Krieg.“ Ergebnis seiner Forschung: Deutschland hat keinen Verteidigungskrieg geführt, sondern die Julikrise zur Herbeiführung des Weltkrieges genutzt. Zusammenfassung Die Rivalität der Mächte in Europa setzte sich gegen Ende des 19 Jh. im imperialistischen Wettlauf um Einflusszonen und die Aufteilung der Welt fort. Die Gegensätze verschärften sich u.a. durch das Eintreten des Deutschen Reiches in die Weltpolitik. Die Deutsche Risikoflotte forderte Großbritannien heraus. Die Beteiligung bzw. das Auslösen von Krisen am Rande kriegerischer Zusammenstöße machten Deutschland als Störenfried verdächtig, was zum bündnismäßigen Zusammenrücken der anderen Mächte und zur Isolierung Deutschlands führte. Die Gefahr des Zweifrontenkrieges versuchte Deutschland durch den Schlieffenplan zu bannen. Indem das Deutsche Reich fest auf die Bündnistreue der in ihrem Bestand gefährdeten Donaumonarchie zählte, riskierte es in den Wirren auf dem Balkan unmittelbar nach dem Attentat in Sarajewo durch bedingungslosen Rückhalt für Österreich den Weltkrieg. Kriegsverlauf o o o o o o o o o o Einmarsch über Belgien ► England greift ein rascher Erfolg für Deutschland im Osten, aufgrund des Soldatenmangels aber kein Sieg möglich deutscher Angriff kommt vor Paris ins Stocken Italien schließt sich 1915 den Alliierten an Stellungskrieg: Höhepunkt Verdun (“ alte Kriegstaktik trifft auf modernes Gerät”) Uneingeschränkter U-Boot-Krieg Friedensverhandlungen 1916/1917 scheitern 5. April 1917: die USA erklären Deutschland den Krieg Die Oktoberrevolution setzt Russland außer Gefecht Deutschland kann die Niederlage jedoch nicht mehr abwenden Die innenpolitische Entwicklung in Deutschland während des 1. Weltkrieges „Burgfriedenspolitik“: die bis dahin als systemoppositionell geltende SPD stellt für die Zeit des Krieges die öffentlichen Auseinandersetzungen mit der Regierung ein und übt Selbstzensur. Das Parlament stimmt geschlossen für die Kriegskredite. Grund: Verteidigungskrieg Der Verteidigungshaltung der SPD standen die annexionistischen Politiker Hindenburg & Ludendorff gegenüber, die weiterreichende Kriegsziele verfolgten. Der Staat hat durch die Anerkennung von Gewerkschaften die Arbeiterbewegung für sich gewonnen, die Kriegswirtschaft mitzutragen. Die Materialschlacht an der Front zermürbt nicht nur die Soldaten, sondern führt auch zu Hungersnöten unter der Zivilbevölkerung ► Kriegsmüdigkeit Kriegsdienstverweigerer gründen 1917 die USPD, die die Burgfriedenspolitik nicht mehr mittragen will. MSPD gründet mit dem Zentrum den Interfraktionellen Ausschuss. Ziel: Einführung der parlamentarischen Monarchie März 1918: Schwere militärische Niederlage für D: Hindenburg und Ludendorff erkennen, dass der Krieg nicht mehr zu gewinnen ist. ► Revolution von Oben: Bildung einer künftigen Regierung, die vom Vertrauen der Mehrheitsparteien und nicht mehr vom Kaiser abhängen sollte. Somit wollen sie den Forderungen der Alliierten entgegenkommen. ► Bildung einer parlamentarischen Regierung unter Prinz Max von Baden, doch die USA bleiben hart und fordern einen grundlegenden Wechsel des politischen Systems in Deutschland. ► Der Zentrumspolitiker Matthias Erzberg führt die Waffenstillstandsverhandlungen mit den Alliierten und nicht die OHL. Die Neuordnung Europas und die Weimarer Republik Die Deutsche Revolution 1918/1919 Das Flottenkommando plant eine Todesfahrt gegen die Englische Flotte, ohne die Regierung von diesem Entschluss zu informieren. ► Aufstände der Matrosen (4. November) ► Wahl eines Soldatenrates, der ihre Interessen vertritt ► Auch die Arbeiter in den Werften bilden Arbeiterräte. Die Bewegung erfasst zuerst die Küstenstädte und schwappt dann auf das ganze Land über. MSPD und USPD wirken mit und „stellen die Einheit des Proletariats her“. Am 9. November gibt Reichskanzler Max von Baden eigenmächtig die Abdankung des Kaisers bekannt und übergibt sein Amt Friedrich Ebert von der MSPD. Aus Angst vor einer Sowjetrepublik proklamiert Philipp Scheidemann um 14.00 vom Balkon des RT die „Deutsche Republik“. Um 16.00 ruft Karl Liebknecht die „Sozialistische Republik“ aus. De facto hatten aber die Räte die Macht in der Hand. ►► Übergangslösung: Rat der Volksbeauftragten aus je 3 Mitgliedern von MSPD und USPD, kontrolliert von Vollzugsrat (gewählt von den Räten) Aber: Soziale Probleme wegen Demobilisierung Abhängig von kaiserlichen Beamten und der militärischen Führung Spannung zwischen RdV und Vr RdV ruft Wahlen aus, doch werden diese nicht abgehalten. Vr will, dass ein Zentralrat gewählt wird. ► Rätekongress Mitte Dezember 1918: 514 Abgeordnete (300 MSPD / 100 USPD / Rest: bürgerliche Demokraten) Eigentlich erwartet man von dem Gremium das Lösen der Spannungen zwischen RdV und Vr. Aber: Die USPD boykottiert die Wahl und legt sich quer ► Gewerkschaften und Unternehmer einigen sich auf Privatwirtschaft Marine-Splittergruppe nimmt den Berliner Stadtkommandanten gefangen ► Niederschlagung durch alte Armee ► USPD tritt aus RdV aus ► Ausgleich durch bürgerliche Abgeordnete ► Grundlage für Reichsregierung ► Aus der USPD entwickelt sich die KPD ► hartes Durchgreifen seitens der Machthabenden Zusammenfassung Die in den Oktoberreformen im Reich und in den Ländern entstandenen parlamentarischen Monarchien wurden durch die Novemberrevolution beseitigt. In ganz Deutschland bildeten sich sozialdemokratisch-geführte Regierungen, in denen MSPD und USPD gemeinsam die Macht ausübten, während die bürgerlichen Parteien in der Anfangsphase von der politischen Verantwortung ausgeschlossen blieben. Die spontan entstandene Rätebewegung beeinflusste die Politik der Regierungen. Diese stützte sich einerseits auf den Verwaltungsapparat und die militärische Führung des ehemaligen monarchischen Systems. Dadurch gab es Konflikte zwischen den provisorischen Regierungen und den revolutionären Massen. Mit der auf dem Berliner Rätekongress getroffenen Entscheidung für eine Nationalversammlung, die zu Beginn des Jahres 1919 in Weimar zusammentrat, war die Entscheidung für eine parlamentarische Demokratie gefallen. Der Kampf der politisch organisierten extremen Linken in Teilen der USPD und der neu gegründeten KPD für ein sozialistisches Rätesystem besaß keine Chance. Die Weimarer Koalition aus MSPD, Zentrum und Linksliberalen schuf sich in der Weimarer Reichsverfassung die institutionelle Grundlage für die künftige Weimarer Republik Die Pariser Vorortverträge und die Europäische Nachkriegsordnung Pariser Vorortverträge: gemeinsamer Oberbegriff für die Friedensverträge nach dem 1. Weltkrieg 1919: große internationale Friedenskonferenz; aber ohne die Achsenmächte und Russland → Chance auf Weltfrieden schon im voraus vertan. → Es waren 32 Staaten beteiligt, jedoch gaben die großen drei den Ton an: Woodrow Wilson, USA ► 14 Punkte Wilsons: Frieden David Lloyd George, GB ► dazwischen * Georges Clemenceau, F ► Revanche und Sicherheit * Deutschland sollte politisch entmachtet werden, aber wirtschaftlich nicht soweit geschwächt, dass die Gefahr einer kommunistischen Revolution bestünde. ►► Völkerbund (Idee Wilsons) > Frieden und Sicherheit für alle Staaten > Internationale Gremien (Hager Gerichtshof...) > Möglichkeit von Sanktionen gegen Friedensstörer Start des Völkerbundes 1920, ironischerweise ohne die USA (selbst gewählter Isolationismus) und Russland USA gingen aus dem 1. Wk als Weltmacht hervor, wenn sie auch keine Führungsmacht sein wollten. 1919: Alliierten wollen mit den Friedenbedingungen des Versailler Vertrages die Großmachtstellung Deutschlands für immer beenden. Deutschland will dies nicht akzeptieren. Alliierten drohen mit Invasion. Deutschland muss annehmen ► Empörung aller Parteien (Diktatfriede) ► Die hohen Reparationszahlungen und Gebietsabtretungen dienen nationalen Kräften im Kampf gegen die junge Weimarer Republik Wilson propagiert das Selbstbestimmungsrecht der Völker: Jedes Volk hat das Recht, unabhängig von ausländischen Einflüssen, über seinen politischen Status, seine Staats- und Regierungsform, seine wirtschaftliche, soziale und kulturelle Entwicklung zu entscheiden. Österreich / Ungarn hatten Mitschuld am Krieg, jedoch nicht der ganze Vielvölkerstaat. ► Tschechen, Jugoslawen, Rumänen in der Donaumonarchie werden als Gewinner gewertet. ► Auflösung des Vielvölkerstaates Ö/U ► Autonome Einzelstaaten auf dem Boden der Verlierer (Tschechoslowakei, Polen, Ungarn, Jugoslawien..) ► Blutige Konflikte zwischen den neuen Staaten In der Außenpolitik von Deutschland und von Österreich war die Revision der Sanktionen das vorherrschende Ziel. Zusammenfassung Die Siegermächte des ersten Weltkrieges präsentierten 1919 Deutschland und seinen Verbündeten einen Diktatfrieden, dessen weitreichende Forderungen alle Nachfolgestaaten der ehemaligen Monarchien stark belasteten. Der Kampf um die Revision des Versailler Vertrages einte in Deutschland alle politischen Kräfte, zumal es den Verantwortlichen für die militärische Niederlage im Weltkrieg gelang, durch die so genannte Dolchstoßlegende die Schuld für die Katastrophe auf andere abzuwälzen. Aufgrund der Initiativen des amerikanischen Präsidenten Wilson entstanden als Nachfolger des Habsburger Vielvölkerstaates in Mittel- und Osteuropa neue Nationalstaaten mit ethnischen Minderheiten. Der neu geschaffene Völkerbund in Genf sollte allen Staaten Frieden und kollektive Sicherheit garantieren. Der Versuch, eine Weltfriedensordnung zu schaffen, schlug fehl, da sich die USA weiterhin isolierten und die Bolschewiki auch nicht dem Völkerbund beitraten. Die Dolchstoßlegende war eine von führenden Vertretern der deutschen Obersten Heeresleitung miterfundene Verschwörungstheorie, die die Schuld an der militärischen Niederlage des Deutschen Reiches im Ersten Weltkrieg vor allem auf die Sozialdemokratie abwälzen sollte. Im Ersten Weltkrieg wurde das Kriegsgeschehen erstmalig von den Massenmedien begleitet: Sie sollten nationalistische Leidenschaften auf beiden Seiten mobilisieren. Somit gewann der WK einen Kreuzzug-Charakter auf allen Seiten. Die Mehrheit der Nation glaubte dem Kaiser, der seit 1914 den Verteidigungskrieg predigte. Die Alliierten sahen das jedoch etwas anders: Deutschland und seinen Verbündeten wird im Versailler Vertrag klar die Schuld zugewiesen. Für Deutschland war dieser Artikel des Vertrages ein tiefer Schock, und man versuchte ihn zu streichen, ohne Erfolg. Für Deutschland war dies eine tiefe Demütigung, für die Alliierten jedoch die Begründung für die exorbitanten Reparationszahlungen. Die Diskussion um die Kriegsschuldfrage war das einzige, was Deutschland zu dieser Zeit politisch einte. Der ehemalige Chef der OHL Hindenburg leitet mit seiner Aussage vor dem Untersuchungsausschuss eine Diffamierungskampagne gegen alle Politiker ein, die nach der Revolution die Republik geschaffen haben. Die umstürzlerischen Kräfte im eigenen Land und nicht die Übermacht des Gegners hätten zu der deutschen Niederlage geführt. Diese Unterstellung wurde bewusst in die Welt gesetzt, um vom eigenen Versagen der OHL abzulenken und die Schuld den Sozialdemokraten in die Schuhe zu schieben. Der Dolchstoß galt bei vielen in der Republik als historische Tatsache und nicht als „faule Ausrede“. ► Demokraten werden als Novemberverbrecher diffamiert. Ziel: Schwächung der demokratischen Kräfte und Wiederherstellung der Monarchie oder Diktatur Krisenjahre der Weimarer Republik Allgemeine Situation Auch mit Inkrafttreten der Reichsverfassung stabilisiert sich die junge Weimarer Republik nicht. Linksradikale und Rechtsradikale bekämpfen sich erbittert gegenseitig, doch waren sie sich in ihrer Feindschaft gegen die Weimarer Republik einig. USPD: proklamiert Diktatur des Proletariats + Massendemonstrationen Rechtsradikale: politische Morde Die wirtschaftlichen Probleme waren der Nährboden für politischen Extremismus. Kapp-Putsch Regierung reduziert die Reichswehr auf die geforderten 100000 Mann, die Soldaten spielen jedoch nicht mit. ► Truppen, die nicht Bestandteil des 100000-Heeres waren, besetzen unter der Führung von General Lüttwitz den Reichstag und rufen Wolfgang Kapp zum Reichskanzler aus. Die Reichswehr verweigert Einschreiten: „Reichswehr schießt nicht auf Reichswehr.“ ► Die Regierung flieht nach Stuttgart. ► Die Gewerkschaften rufen den sofortigen Generalstreik aus. ► Die Reichsbeamten verweigern die Kooperation. → Der Kapp Putsch scheitert. Das Vorgehen der Reichswehr gegen sozialistische Revolutionen erweckt den Eindruck von Solidarität. ABER: Die Reichswehr entwickelt sich zum Staat im Staate, über die die Weimarer Republik keine Kontrolle mehr hatte. Das Ende der Weimarer Koalition: Koalitionsbündnisse aus SPD, Zentrum und DDP (Deutsche Demokratische Partei) Die ersten Reichstagswahlen (seit der Verabschiedung der Verfassung) vom 6. Juni 1920 waren eine Schlappe für die Weimarer Koalition. ► SPD geht freiwillig in die Opposition, um sich zu erneuern. ► Minderheitenregierung aus Zentrum, DDP und DVP (national liberal) ► „Phase der instabilen Regierungen“, die starke Probleme mit den Reparationszahlungen hatte Erfüllungspolitik: So bezeichnete man die außenpolitische Strategie der Weimarer Republik von der Annahme des Londoner Ultimatums 1921 bis zur Ruhrbesetzung 1923. Diese Strategie sah vor, die als überzogen eingeschätzten Forderungen der Westmächte so weit zu erfüllen, dass schließlich deren Unerfüllbarkeit offensichtlich werden sollte. Rechtsradikale ermorden führende Vertreter der Erfüllungspolitik, denn sie durchschauten den Plan nicht. ► „Gesetz zum Schutz der Republik“ ( Eindämmung von Kommunismus und völkischem Nationalismus) ► Die Justiz wandte das Gesetz allerdings eher gegen die Kommunisten an und verschonte unverantwortlicherweise die nationalistischen Kräfte (Justiz war wenig demokratisch gesinnt und orientierte sich an den Werten des vergangenen Jahrhunderts). Krisenjahr 1923 Im Herbst 1922 wird der parteilose Wilhelm Cuno Reichskanzler ► Ende der Erfüllungspolitik, die Weimarer Republik bittet um einen Aufschub (Moratorium). Frankreich wittert im Deutschen Vorgehen eine Chance, seine Ziele bezüglich der Rheinlandspolitik zu verwirklichen (Rhein als Grenze) ► „Keine Moratorien ohne Pfänder“ Frankreich besetzt das Ruhrgebiet („Politik der Produktiven Pfänder“) Empörung in ganz Deutschland: Regierung verbietet es den Beamten, im Ruhrgebiet Befehle von den Franzosen entgegenzunehmen + Passiver Widerstand + Sabotageakte Infolge des Ruhrkampfes steigt in Deutschland die Inflation dramatisch an, denn der Staat finanzierte sich über die Druckmaschine (Extreme Staatsschulden, Ausfall von Steuereinnahmen, Reparationszahlungen). ► Totale Entwertung des Geldes (Hyperinflation) ► Große Teile des bürgerlichen Mittelstandes verarmen und wenden sich von der Republik ab. ► politische Radikalisierung der Mitte → gut für die Rechtsradikalen ► Sturz von Cuno ► Große Koalition (wie Weimarer Koalition + DVP) ► Einführung einer neuen Währung, der Rentenmark ► Wiederaufnahme der Reparationszahlungen ► Rückzug der Franzosen Roter Oktober: sozialistische Einheitsfront zwischen SPD und KPD in Sachsen und Thüringen ► Aufstellung eigener Revolutionstruppen (bewaffnete Hundertschaften) Friedrich Ebert rief schon nach dem Ruhrkampf für ganz Deutschland den Belagerungszustand aus. ► Befehl der Auflösung der bewaffneten Hundertschaften ► Thüringen kommt dem Befehl nach, Sachsen weigert sich ► Die sächsische Regierung wird abgesetzt ► keine Revolution Die Konflikte zwischen München (Bayern) und Berlin(WR) verschärfen sich. ► Bayern weigert sich, paramilitärische Einheiten zu entwaffnen. ► Bayern schuf seine eigene Verordnung, die von der Reichsregierung als verfassungswidrig bezeichnet wird. ► In Bayern strebt die antisemitische Hitler-Bewegung auf. ► Nationalsozialisten gründen Kampfbund: Marsch auf Berlin (Ludendorff/ Hitler) Hitler plant einen Putsch zuerst in Bayern, schafft es jedoch nicht, die Truppen von Generalstaatskommissar Gustav von Kahr auf seine Seite zu ziehen. Der Putschversuch wird am nächsten Tag von der Bayrischen Polizei niedergeschossen (9. November). ► Hitler wird verurteilt aber vorzeitig entlassen. / Ludendorff kommt frei. ► In seiner Haft schreibt Hitler das Buch „Mein Kampf". © Skript wurde erstellt von Florian Rieger, Abitur 2008 (durchgesehen vom Kursleiter)