Biographien und Hintergrundinfos Walden Bello Walden Bello ist Professor für Soziologie auf den Philippinen, Analyst der internationalen NGO „Focus on the Global South“ und Träger des Alternativnobelpreises. Er gilt als einer der weltweit profiliertesten Globalisierungskritiker. Bekannt wurde er in den achtziger Jahren, als er gegen Kredite der Weltbank und des Internationalen Währungsfonds an das Marcos-Regime auf den Philippinen protestierte. Die Position von Walden Bello zielt auf einen fundamentalen Umbau der Strukturen der Weltwirtschaft und alternative Lösungen für eine demokratische, weltweite Kontrolle über Ökonomien und Staaten. Weitere Themenschwerpunkte Walden Bellos bilden Umweltschutz und Friedenssicherung. Bello ist ein zentraler Akteur der weltweiten Sozialforen und koordiniert globalen Protest gegen die Welthandelsorganisation WTO und den G 8-Gipfel. Walden Bello publiziert zahlreiche Bücher. Dabei fabriziert er nicht nur Denken, sondern setzt sein Denken in öffentliches Handeln um, kurz: ein wissenschaftlicher Aktivist und moderner Volkstribun. Biographie Der 1945 in Manila geborene Bello studierte Soziologie in Princeton, USA. In den Folgejahren setzte er sich aktiv für die Stärkung von Demokratie und Menschenrechten auf den Philippinen ein. 1995 wurde er Mitbegründer der einflussreichen Nicht-Regierungs-Organisationen (NGO) »Focus on the Global South«. Diese in Bangkok angesiedelte internationale NGO arbeitet auf den Gebieten globaler Handels- und Finanzfragen; Sicherheit und Konflikt; Zivilgesellschaft sowie Kultur und Globalisierung. 2003 wurde Walden Bello für seinen Einsatz als Globalisierungskritiker mit dem alternativen Nobelpreis ausgezeichnet. Ausgewählte Publikationen Development Debacle: the World Bank in the Philippines (1982) American Lake: The Nuclear Peril in the Pacific (1984) People and Power in the Pacific (1992), Dark Victory: The United States and Global Poverty (1999), Global Finance: Thinking on Regulating Speculative Capital Markets (2000) The Future in the Balance: Essays on Globalisation and Resistance (2001) The Anti-Development State: the Political Econmy of Permanent Crisis in the Philippines (2004) Dilemmas of Domination: the Unmaking of the American Empire (2005). Andreas Missbach Andreas Missbach ist Finanzexperte und Mitglied der Geschäftsleitung der entwicklungspolitischen Organisation „Erklärung von Bern“ (EvB). Seine Arbeitschwerpunkte liegen in Fragen der Steuergerechtigkeit, sowie der sozialen und nachhaltigen Entwicklung. Weiters arbeitet er zu Globalisierung und Globalisierungskritik, Corporate Responsibility (CRS) und Corporate Accountability. Missbach ist Gründungsmitglied der internationalen Netzwerke «Tax Justice Network» und «BankTrack». Der bekennende Davos-Kritiker fordert strenge Regeln für Finanzhäuser und klimafreundliche Konjunkturprogramme. Biographie Der 1966 geborene Schweizer studierte Soziologie in Zürich und Berlin und verfasste 1998 seine Dissertation zum Thema „Das Klima zwischen Nord und Süd – Konflikt und Kooperation in der Weltgesellschaft“. Von 1998 bis 2001 arbeitete er als Auslandsredakteur bei der Wochenzeitung WoZ, wo er für die Themenbereiche Lateinamerika, internationale Wirtschaftsbeziehungen, internationale Organisationen und internationale Umweltpolitik tätig war. Seit 2001 arbeitet er als Finanzexperte für die Erklärung von Bern (EvB). Die Erklärung von Bern (EvB) ist eine entwicklungspolitische Organisation, die sich für globale Gerechtigkeit einsetzt. Die NGO engagiert sich vor allem in den Bereichen Corporate Social Responsability (CSR), Biodiversität und geistiges Eigentum, sowie fairer Konsum. Zusammen mit Greenpeace vergibt die EvB jährlich den „Public Eye Award“. Dabei erhalten Unternehmen, die menschen- und umweltverachtende Geschäftspraktiken verfolgen, einen Negativ-Preis, sowie eine Menge negativer Publicity. Gleichzeitig wird der „Positive Award“ für vorbildliche Unternehmensführung vergeben. Publikationen Das Klima zwischen Nord und Süd. Eine Regulationstheoretische Untersuchung des Nord-Süd-Konflikts in der Klimapolitik der Vereinten Nationen (1999). Saubere Renditen. Ökologisch und sozial verantwortungsvoll investieren (2007). Inge Jäger Inge Jäger ist Bundesvorsitzende von Südwind, ehemalige Vorsitzende des Entwicklungspolitischen Unterausschusses im Nationalrat und Vorstandsmitglied von AWEPA (European Parliamentariens for Africa). Jäger hat an zahlreichen internationalen Konferenzen z.B. WTO DOHA, Nachhaltigkeitsgipfel in Johannesburg teilgenommen Biographie Seit den 70er Jahren in verschiedenen NGO-s und in der Bildungsarbeit der Gewerkschaft tätig: Autonome Frauenbewegung, Psychiatriereformbewegung, Anti AKW-Bewegung, Lateinamerikasolidaritätsarbeit. 1984-1988 Vorsitzende ÖIE OÖ. (Österreichischer Informationsdienst für Entwicklungspolitik); 1988-1995 Geschäftsführerin ÖIE-OÖ. 1995-2002 Abgeordnete zum Nationalrat Martin Jäggle Martin Jäggle ist Herausgebervertreter des Südwind Magazins und Dekan der Katholisch- Theologischen Fakultät Wien. Jäggle ist seit mehr als zwei Jahrzehnten in der Entwicklungspolitik engagiert. Lange Jahre war er ehrenamtlich im Vorstand des ÖIE (Österreichischer Informationsdienst für Entwicklungspolitik) tätig. Seine Forschungsschwerpunkte sind u.a.: Interkulturelles und Interreligiöses Lernen, Theorie religiösen Lehren und Lernens, Ökumenisches (globales) Lernen. Biographie Martin Jäggle, geb. 1948 in Wien, ist seit seit 1991 Universitätslektor an der Universität Wien (Fachdidaktik; Interkulturelles und Interreligiöses Lernen), seit September 2003 Univ.-Prof. für Religionspädagogik und Katechetik an der Katholisch-Theologischen Fakultät, Universität Wien. 2008 ausgezeichnet mit dem Europapreis der Katholischen Fachhochschule Freiburg für sein langjähriges Engagement für eine interkulturelle und interreligiöse Auseinandersetzung. Helmuth Hartmeyer Helmuth Hartmeyer ist Leiter der Abteilung Entwicklungspolitische Kommunikation und Bildung in der Austrian Development Agency, die im Auftrag des BMaA aus Mitteln der Entwicklungszusammenarbeit geförderte Projekte der entwicklungspolitischen Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit berät, begleitet und prüft. Biographie Hartmeyer, geb. 1950, war AHS-Lehrer in Wien (1973-1986), Bildungsreferent im ÖIE (1982-1986), Geschäftsführer des ÖIE (1986-1993), der Arbeitsgemeinschaft Entwicklungszusammenarbeit (1989-1994) und von KommEnt (1994-2004). Er leitet seit 2004 die Abteilung Entwicklungspolitische Kommunikation und Bildung in der Austrian Development Agency (ADA). Seit 2004 ist er auch Vorsitzender des Global Education Network Europe (GENE). Er hat 2007 an der Universität Erlangen-Nürnberg zum Globalen Lernen in Österreich dissertiert