In einem kleinen Dorf auf einem Bauernhof lebten viele Tiere. Leider gab es dort nicht viel für sie zu tun. Jeden Tag krähte Gustav, der Hahn, den Morgen ein, die Hühner hüpften von ihren Stangen ins Freie, die Schweine grunzten und auch die anderen Tiere waren nicht sonderlich aktiv. Ochse Carlos sah sich dieses Treiben jeden Tag an und war der Meinung, man müsse doch irgendetwas gegen diese Langeweile unternehmen. Eines Tages kam ihm eine Idee, und er rief den anderen zu: „Hallo Leute, wir sollten einen Musikwettbewerb auf unserem Bauernhof veranstalten.“ Die Tiere schauten erstaunt zu Carlos und Lars, der Ziegenbock, rief begeistert: „Tolle Idee, dazu benötigen wir aber eine Bühne.“ „Auf der Rückseite unseres Hofes liegen doch viele Bretter, mit denen wir eine Bühne bauen könnten“, antwortete Carlos. „Ja“, stimmten ihm die Tiere begeistert zu „das machen wir.“ Und so kam endlich Leben auf den sonst so langweiligen Bauernhof. Leo, das kleine Küken, lief so schnell es konnte zum Hofeingang, vor dem Hofhund Bello schlief und von all der Aufregung auf dem Hof nichts mitbekam. „Bello, wach auf, wir machen Musik“, berichtete Leo aufgeregt. „Es wird eine Bühne mit vielen bunten Lichtern gebaut.“ Als Bello diese tolle Nachricht hörte, war auch er nicht mehr zu halten. So eine tolle Idee musste er gleich weiter erzählen und schnellen Schrittes machte sich Bello auf den Weg. Ganz stolz, seinen Kopf nach oben haltend, schritt der Hofhund des Weges und traf auf Schwein Greta und Küken Leo. Bello berichtete Greta aufgeregt, dass eine Bühne mit bunten Lichtern gebaut werden sollte, doch Leo unterbrach ihn sofort. „Bello, ich habe es Greta bereits erzählt. Macht es gut, ich muss noch üben gehen.“ Auch Greta und Bello hatten es eilig und so verabschieden sie sich fröhlich voneinander. Unterwegs übte Bello fleißig das Heulen wie ein Wolf. Er lief weiter und weiter, um allen Interessierten von diesem tollen Musikwettbewerb zu erzählen. Gustav, der Hahn, hatte die Aufsicht bekommen, denn er hatte eine kräftige Stimme und ihn hörte man auch noch im nächsten Dorf. Nun konnte das Vorsingen beginnen. Die kleinen Küken waren an der Reihe. „So“, sagte Gustav zu Leo, „du bis dran.“ Leo holte tief Luft, um einen Ton zu singen, doch dieser war so schief, dass Gustav vor Schreck fast von der Mauer fiel. „Das müssen wir aber noch üben“, rief Gustav Leo zu und voller Freude wurde noch bis zum späten Abend weiter geprobt. Willy, die kleine Vogelscheuche, stand Jahr für Jahr auf dem Feld und sollte auf den eingesäten Boden aufpassen. Er fühlte sich sehr einsam, kaum jemand beachtete ihn. Ein paar Vögel verirrten sich gelegentlich zu ihm, weil sie hungrig waren. Sie kannten Willy schon lange und aus diesem Grund hatten sie auch keine Angst vor ihm. An diesem wunderschönen Morgen berichteten sie Willy aufgeregt, dass geplant war, einen tollen Musikwettbewerb auf dem Bauernhof stattfinden zu lassen, doch Willy antwortete traurig: „Leider habe ich ja keine Hände und Füße und aus diesem Grund kann ich auch nicht auf den Hof kommen.“