Universität Potsdam Institut für Romanistik Linguistisches Kolloquium WiSe 07/08 Dozentin: Prof. Dr. G. Haßler Referentin: Anja Hennemann 11.12.07 Das Zusammenspiel der linguistischen Domänen Evidentialität und Deixis am Beispiel des Spanischen I. Evidentialität und epistemische Modalität – zwei sich überschneidende sprachwissenschaftliche Bereiche? I.1. Was für mich (bisher) ein idealer Lexikoneintrag zur Evidentialität gewesen wäre Evidentialität [engl. evidence „Beweis“, „Beleg“, von lat. evidentia „Ersichtlichkeit“]. Strukturelle Dimension der Grammatik, deren Werte von Konstruktionstypen ausgedrückt werden, die die Quelle der Informationen kodieren, die ein Sprecher weitergibt; es ist die sprachliche Markierung der Herkunft des Sprecherwissens (→ epistemische Modalität). Als primäre Informationsquelle gilt im Allgemeinen die eigene Anschauung; weitere wichtige Informationsquellen sind das Hörensagen (→ Quotativ) und die Deduktionsfähigkeiten des Sprechers (→ Inferential). Im Dt. wird E. nur peripher zum Ausdruck gebracht als spezielle Gebrauchsweise eines Verbmodus und gewisser Modalverben (Konjunktiv des Präsensstammes als Quotativ [...]; wollen und sollen als Subjekt- bzw. 3. Person-QuotativMarkierung [...]; muss und dürfte als starke bzw. schwache Inferential-Kennzeichnung [...]. Im engeren Sinne konzentriert sich E. auf die morphologischen Ausdrucksmittel, welche die Quelle der Information kodieren; E. im engeren Sinne beschränkt sich auf die Untersuchung von Sprachen mit echten evidentials. Im weiteren Sinne umfasst E. nicht nur die Nennung der Informationsquelle, sondern auch (damit einhergehende) validative Einstellungsbekundungen (→ epistemische Modalität), die nicht morphologisch, sondern auch mit Hilfe anderer sprachlicher Formen ausgedrückt werden; E. im weiteren Sinne kann auch in Sprachen ohne grammatikalisierte evidentials untersucht werden (sozusagen: Bußmann 2002: 206 in Zusammenarbeit mit Volkmann 2005: 79 / 453). Die Nennung der „validativen Einstellungsbekundung“ im Zusammenhang mit Evidentialität im weiteren Sinne lässt bereits verlauten, dass für Linguisten, die als Anhänger eines eher weiteren Evidentialitätsbegriffs bezeichnet werden können, die Trennung von Evidentialität und epistemischer Modalität oft kaum möglich ist. Die Sprachwissenschaftler mit einer (teilweise enorm) engen Auffassung von Evidentialität sind demnach der anderen Haupttendenz zuzuordnen. I.2. Kontrastiver Überblick über verschiedene Definitionen von Evidentialität E. im Aikhenvald de Haan Nuyts Volkmann Chafe E. im engeren ↓ ↓ ↓ ↓ ↓ weiteren Sinne________________________________________________________________Sinne Diese Skala ergibt sich meines Erachtens wie folgt: Aikhenvald ist eine Vertreterin einer dermaßen engen Definition von Evidentialität, dass sie einerseits nur Sprachen mit echten evidentials untersucht und andererseits auch keine Überschneidung von epistemischer 1 Modalität und Evidentialität zugeben will. Sie fasst ihren ganz persönlichen Evidentialitätsbegriff also sowohl grammatisch als auch semantisch sehr eng. Der nächste auf der Skala ist de Haan, da er (wenigstens) germanische Sprachen, also Sprachen ohne spezifische Evidentiale, hinsichtlich ihrer evidentiellen Ausdrucksformen untersucht und dementsprechend seinen grammatischen Evidentialitätsbegriff entschieden weiter fasst als Aikhenvald. Er darf sich auf der Skala allerdings nicht weiter rechts einordnen, da er eine Verbindung zwischen Evidentialität und epistemischer Modalität teilweise ganz und gar zu leugnen versucht. Ich würde ihn somit als Vertreter einer „mittleren“ Definition von Evidentialität bezeichnen. Nuyts untersucht erstens evidentielle Markierungen im Englischen, Deutschen und Niederländischen und streitet nicht die gelegentliche Überlappung von epistemischer Modalität und Evidentialität ab. Daher gehört er zu den Vertretern einer weiteren Definition von Evidentialität (in grammatischer und semantischer Hinsicht). Sowohl mit den Untersuchungen zu Modaladverbien und –adjektiven als auch mit denen zu den mental state predicates zeigt Nuyts, dass hier beim epistemischen bzw. subjektiven Gebrauch eine evidentielle Dimension eindeutig mitschwingt. Was aber bemerkenswert ist, ist, dass er sich oft um eine Trennung beider sprachwissenschaftlicher Domänen bemüht, weshalb er auf der Skala nicht unbedingt weiter rechts einzuordnen ist. Volkmann ist eine Linguistin, die ganz klar die epistemische Modalität als den Berührungspunkt von Modalität und Evidentialität bezeichnet – eine sehr vernünftige Haltung, wie ich finde. Denn validative Einstellungsbekundungen eines Sprechers werden nicht umsonst als epistemisch modalisiert bezeichnet: Die Einstellung, die ein Sprecher zu einem Sachverhalt hat, steht in Abhängigkeit zu seinem Wissen, was wiederum von der Art des Erwerbs dessen, also von der Informationsquelle, abhängig ist. Chafe steht berechtigter Weise am rechten Ende der Skala, sagt er doch in seinem Aufsatz „Evidentiality in English Conversation and Academic Writing“, dass er den Evidentialitätsbegriff in seinem weitesten Sinne nutzen möchte. Für die Untersuchung des Englischen fasst er seinen Begriff von grammatischer Evidentialität weit (logisch, da es eine Sprache ohne echte evidentials ist) und den Begriff von semantischer Evidentialität „enorm weit“, da er Evidentialität im Prinzip mit der Sprechereinstellung zum Wissen erklärt. Exkurs zum Begriff der Origo: Deixis [griech., “das Zeigen”]. (1) Vorgang des Zeigens, Verweisens mittels Gesten oder sprachlicher Ausdrücke auf Situationselemente. (2) Eigenschaft bzw. Funktion sprachlicher Ausdrücke, die sich auf die Person-, Raum- und Zeitstruktur von Äußerungen in Abhängigkeit von der jeweiligen Äußerungssituation bezieht […]. Man spricht insofern auch von personaler, lokaler und temporaler D. […] D. gilt als Bindeglied zwischen Semantik und Pragmatik, insofern als die Referenz deiktischer Ausdrücke nur aus der jeweils pragmatisch situierten Sprechsituation heraus ermittelbar ist. So lassen sich den isolierten Aussagen: Ich habe Hunger. Hier ist es schwül. Heute ist Vollmond. keine Wahrheitswerte zuordnen, da ihre Interpretation davon abhängig ist, von wem, wann oder wo sie jeweils geäußert werden […] (Bußmann 2002: 149-150). Deixis „connects all language use to situations; it is a language universal that orients the use of language with respect to a particular time, place, and person“ (Galbraith 1995: 21). Deiktika können nur dann korrekt interpretiert werden, wenn der Bezug zum Ich-Hier-Jetzt gegeben ist, was den Koordinaten-Nullpunkt der Origo darstellt. Das Origo-Konzept stammt von Karl Bühler; er unterschied das Zeigfeld der Sprache von deren Symbolfeld und nannte den Koordinaten-Nullpunkt der sich zwei schneidenden Achsen des Zeigfeld Origo. Damit ist die Origo das Deiktische Zentrum, von dem ausgehend Deiktika interpretiert werden. 2 II. Ist es wirklich richtig, das Konzept der Deixis bei der Definition von Evidentialität unerwähnt zu lassen? Es gibt Aufsätze und Bücher zum Evidentialitätsbegriff; es gibt noch mehr Veröffentlichungen zur Deixis. Allerdings sind bis heute äußerst wenige Werke erschienen, die die Interaktion beider linguistischen Kategorien thematisieren. Während de Haan sich in seinen anderen Aufsätzen hauptsächlich darum bemüht, den Leser von der ganz und gar nicht engen Beziehung zwischen Evidentialität und epistemischer Modalität zu überzeugen, setzt er in „Encoding Speaker Perspective: Evidentials“ einen anderen Schwerpunkt – auch wenn er wieder gleich im ersten Satz das unterschiedlich beschriebene Verhältnis von epistemischer Modalität und Evidentialität anspricht: Der Schwerpunkt dieses Artikels „is to argue that evidentiality is a deictic category, not a modal one“ (1). Seiner Meinung nach haben evidentielle Markierungen vorwiegend die Aufgabe, die Relation zwischen Sprecher und dem von diesem beschriebenen Sacherhalt auszudrücken (1). Hierzu geht de Haan zunächst noch einmal auf die Unterscheidung von direkter und indirekter Evidenz ein, um dann folgende These aufzustellen: [1] [evidentials] are used to denote the relative distance between the speaker and the action. A speaker will use an indirect evidential to state that the action takes/took place outside the speaker’s deictic sphere, whereas the use of a direct evidential shows that the action takes or took place within that deictic sphere (2). Am Ende dieses Aufsatzes beschreibt de Haan Evidentialität – die bis dahin eine eigene sprachwissenschaftliche Kategorie darstellte – sogar als eine deiktische (Sub-)Kategorie: [2] I propose to add evidentiality to the category deixis as an example of propositional deixis. An evidential grounds an action or event with respect to the speaker; just as a demonstrative grounds an object with respect to the speaker. In other words, the relation between a proposition and an evidential is analogous to the relation between a noun (phrase) and a demonstrative (29). Demnach ordnet er Evidentialität der Art der Deixis zu, mit der auf eine Aussage bzw. einen Sachverhalt gezeigt oder verwiesen wird. Demonstrativpronomen verhielten sich schließlich genauso zu Nomen wie Evidentiale zu einem Sachverhalt – beide auf den Sprecher bezogen betrachtet. Über die bedingungslose Zuordnung der Evidentialität zur Kategorie Deixis sollte man allerdings noch einmal in Ruhe nachdenken. Im Einzelnen macht de Haan in „Encoding Speaker Perspective: Evidentials“ folgende Aussagen zur Interaktion beider linguistischer Domänen: [3] Anderson and Keenan (1985: 259) start their article on deictic marking in a typological framework with the following definition: “Following standard usage, we consider as deictic expressions […] those linguistic elements whose interpretation in simple sentences makes essential reference to properties of the extralinguistic context of the utterance in which they occur.” Although Anderson and Keenan do not discuss evidentiality, this definition covers evidential usage as well. Their usage makes crucial reference to the extralinguistic context. […] As with deictic expressions like demonstratives, evidentials have as deictic center the speaker of the utterance (6). [4] There are two past tenses in Komi, usually referred to as the First and Second Past tense. The Second Past tense is used to denote indirect evidence. […] The use of the First Past […] marks direct evidence while the use of the Second Past on the verb […] shows that the speaker was 3 not present at the act of doing. Thus, the different uses mark different deictic distances between speaker and action. […] consequently the choice of evidentiality, is motivated by deictic forces (7-9). [5] The next language we will consider is Sanuma, a Yanomami language spoken in Brazil and Venezuela […]. Visual evidentiality is expressed by a mix of spatial and temporal deictic morphemes. […] In the past, an action or event is located with respect to its temporal distance from the present […], while in the present, actions are located with respect to the position of the speaker […], i.e. spatially (12-13). [6] Although the inferential is usually grouped with the quotative to form the category of indirect evidentiality […], it is in fact a hybrid direct/indirect evidential category, because the speaker is aware of the evidence for the action. […] In a deictic view […]. When inferentials are grouped with (kinds of) direct evidence, the deictic presence of the speaker to the result of the action is highlighted. This places the speaker in the sphere of the action and the fact that the action itself may not have been witnessed becomes unimportant. When inferentials are kept separate the fact that there is a temporal separation between the action and the speaker is brought to the forefront [indirect evidence] (16-20). [7] The difference between the (a) and the (b) sentences is that the (a) sentences show the hearing of the singing, while the (b) sentences mark the hearing of the report of the singing. (a) (b) (a) (b) I hear Sally sing. I hear that Sally had sung. I heard Sally’s singing. I heard of Sally’s singing. There are then differences and similarities between the role of the speaker in both cases and this can be reflected in the coding of the evidential. In the case of the (a) sentences the speaker serves as the experiential center of the act of hearing, but in the (b) sentences he is the recipient of the act of somebody else’s report. In other word, the deictic relation between the speaker and the action is closer in the (a) sentences than in the (b) sentences (21). (Konstruiertes) Beispiel aus dem Spanischen: (1) Yo vi que don Juan le engañó a María Teresa. (2) María Teresa me contó que había engañado por don Juan. (3) Se dice que don Juan le engañó a María Teresa. Das Ereignis (dass don Juan María Teresa betrogen hat) geschah in (1) innerhalb des Deiktischen Zentrums des Sprechers; daher wird der direkte Evidentialitätsmarkierer Yo vi gebraucht. Das Ereignis in (2) und (3) hat außerhalb der Sprecher-Origo stattgefunden. Während der Sprecher in (3) durch Se dice das Hörensagen (indirekte Evidentialität) als seine Informationsquelle markiert, weiß der Sprecher, der Satz (2) äußert, von dem Ereignis, weil María Teresa ihm davon erzählte. Somit ist auch die Phrase María Teresa me contó ein Markierer der indirekten Evidentialität. Dennoch erscheint er in diesem Kontext “direkter” als Se dice, weil die Informationsquelle eine Person ist, die selbst Teil des dargestellten Sachverhalts ist. Ein weiterer Aufsatz, der die Beziehung von Deixis und Evidentialität thematisiert, wurde 1971 von Roman Jakobson geschrieben. In “Shifters, Verbal Categories, and the Russian 4 Verb”, wo er unter der gleichnamigen Kapitelüberschrift “attempts to classify verbal categories”, sagt er: [8] Any verb is concerned with a narrated event. Verbal categories may be subdivided into those which do and those which do not involve the participants of the event. Categories involving the participants may characterize either the participants themselves […] or their relation to the narrated event […]. Categories abstracting from the participants characterize either the narrated event itself […] or its relation to another narrated event […]. For categories characterizing only one narrated item […] the term DESIGNATORS will be used, while those categories which characterize a narrated item […] with respect to another narrated item […] will be termed CONNECTORS. […] Both designators and connectors may characterize the narrated event (procès de l’énoncé) and/or its participants either without or with reference to the speech event (procès de l’énonciation) […] or its participants […]. Categories implying such a reference are to be termed SHIFTERS; those without such a reference are NONSHIFTERS (Jakobson 1971: 133-134). Wenn Jakobson also die „verbal categories which characterize a narrated event (and/or its participants) with reference to the speech event“ shifters1 nennt, setzt er Evidentialität und Deixis in Beziehung zueinander. In ihrem Aufsatz „Epistemische Modalität und Evidentialität und ihre Bestimmung auf deiktischer Grundlage“ geht Fr. Haßler auf den deiktischen Charakter der Evidentialität ein. Sie zeigt hier, dass gerade die Deixis als ein Kriterium der Abgrenzung von Modalität und Evidentialität dienen kann. Ich möchte an dieser Stelle nur einige Aussagen aufgreifen: [9] Evidentialität ist eng mit zwei Momenten verbunden: einerseits mit der Referenz auf die Informationsquelle und andererseits mit der epistemischen Haltung des Sprechers. In diesem Sinne erscheint es gerechtfertigt, Evidentialität als ein deiktisches Phänomen zu betrachten, insofern die Evidentialitätsmarkierer auf Elemente des außersprachlichen Kontextes verweisen, nämlich auf die Informationsquelle und auf den Sprecher, der Zugang zu ihr hat (6). [10] Die Deixis impliziert eine Perspektivierung vom Standpunkt des Sprechers aus, die der Hörer ausgehend von seiner eigenen diskursiven Position reinterpretieren muss. Dieser Begriff der impliziten Perspektivierung im Deixiskonzept erlaubt eine Unterscheidung von epistemischer Modalität und Evidentialität (7). [11] Während unter Modalität monologisch die epistemische Haltung des Sprechers oder des Autors gefasst wird, beziehen wir unter Evidentialität auch die Herstellung einer Referenz des Hörers oder Lesers zur Informationsquelle ein [...] (7). [12] Evidentialität [ist] ein grundlegendes Merkmal von Sprachen, das seinen Platz eher in der Perspektivierung als in der epistemischen Modalität findet. Evidentialität ist nicht nur eine Referenz auf eine Informationsquelle, sondern auch ein deiktisches Phänomen, das sich auf den Sprecher, der die Äußerung konzipiert hat, und auf seine komplexe Beziehung zur Information und ihren Quellen bezieht. Während die epistemische Modalität die Einstellung des Textproduzenten hinzufügt, setzt die Evidentialität die Herstellung eines Bezugs zur Quelle des Wissens durch den Rezipienten und damit eine Beurteilung der Glaubwürdigkeit voraus (9). 1 Was Jakobson und auch Jespersen shifters nennen, nennt Russel egocentric particulars, Peirce indexicals, Reichenbach token-reflexives, Husserl occasional terms und Bühler deictics (Galbraith 1995: 20). 5 2006 wurde von Wachtmeister Bermúdez Evidencialidad. La codificación lingüística del punto de vista veröffentlicht, womit er gleich im Titel seiner Arbeit deutlich macht, dass er der Evidentialität ihren Platz in der Perspektivierung zuweist: [13] La deixis es un mecanismo de referencia particular que remite al contexto de enunciación y orienta la información respecto del yo, el aquí y el ahora. Un deíctico es pues un elemento lingüístico que no representa simplemente un objeto o un estado de cosas sino que sólo puede interpretarse en relación con el contexto extralingüístico ligado al acto de enunciación. [...] La evidenicalidad puede en este sentido pensarse como un fenómeno deíctico, dado que los marcadores evidenciales son índices que apuntan a elementos del contexto extralingüístico, a saber: la fuente de información y el participante (típicamente el hablante) que tiene acceso a tal fuente (25). [14] [...] una posible solución a los problemas de las diferentes caracterizaciones del dominio de la evidencialidad [...] sería desarrollar una caracterización del dominio de la evidencialidad que • • • • mantenga la distinción entre evidencialidad y modalidad epistémica a partir de la misma caracterización deíctica de la evidencialidad, al reconocer la naturaleza deíctica de la evidencialidad reconozca asimismo el lugar central de ésta en la conformación del sistema lingüístico, reconozca el carácter no discreto de las magnitudes evidenciales, alcance una adecuación descriptiva al no dejar fuera de la clasificación valores evidenciales como el acceso a la fuente de información ni incluir significados no evidenciales como la modalización del acierto formulativo (28). [15] La deixis espacial puede describirse en términos de tres magnitudes: puntos de referencia (uno de los cuales, el centro deíctico, típicamente el hablante, desde donde se concibe la perspectiva, es de vital importancia), distancia (lejos/cerca) y dirección. Una expresión deíctica como aquí puede definirse como “cerca del punto de referencia representado por el hablante” mientras que venir puede definirse como “moverse hacia la posición definida por el hablante” (28). [16] La deixis evidencial puede también describirse en términos de esos tres conceptos: puntos de referencia, distancia y dirección. [...] Los puntos de referencia serían los participantes con (o sin) acceso a la fuente (esto es, la magnitud acceso a la información), la distancia a la fuente de información estaría representada por el continuo entre información personal ↔ información ajena (fuente de información) y la dirección (de acceso) a la información sería la forma (sensorial ↔ cognitiva)[2] en la que se llega a la información (modo de acceso a la información) (29-30). Modo de acceso a la información: Cognitivo ↔ Sensorial Fuente de información3: Ajena ↔ Personal Acceso a la información: Universal ↔ Privativo (vgl. S. 30; vgl. auch Frawley 1992). Dirección „Richtung“ erklärt sich hier wie folgt: Was Wachtmeister Bermúdez sensorial und cognitivo nennt, bezeichnet Frawley (1992) „auf das Deiktische Zentrum zukommend“ bzw. „vom Deiktischen Zentrum ausgehend“. 3 Auf Seite 23 sagt Wachtmeister Bermúdez Folgendes zum Begriff „fuente de información“: 2 La noción de fuente de información [...] no debe entenderse de forma absoluta. Cuando el hablante expresa una calificación evidencial no necesariamente está informando acerca de la fuente [...], sino más bien está enfatizando un aspecto de un fenómeno complejo, muchas veces con un objetivo discursivo. Un ejemplo trivial sería el caso de alguien que ve y oye que una persona determinada está entrando por la puerta. El hablante puede decir tanto „lo veo entrar“ como „lo oigo entrar“. 6 III. Mögliche Untersuchungsbereiche • Semantik/Pragmatik – Construction Grammar (Croft 2001, Fillmore 20074) [17] [La] división entre evidenciales léxicos y gramaticales y entre lenguas que marcan léxica o gramaticalmente la evidencialidad es [...] una simplificación. Por un lado, la naturaleza gramatical de una forma lingüística es siempre una cuestión de grado [...]; esto es, no es posible trazar una clara línea divisoria entre gramática y léxico. Por lo tanto, muchas de las formas lingüísticas que se consideran léxicas son, en mayor o menor grado, gramaticales, y viceversa (Wachtmeister Bermúdez 2006: 2) [18] [N]o sólo los morfemas tienen significado, sino también las construcciones lo poseen, y muchas veces el significado de las construcciones gramaticales [...] es de carácter evidencial [...] (Wachtmeister Bermúdez 2006: 3). • Sprechakttheorien; Kommunikationswissenschaft (Diskursregeln) [19] [...] hemos definido la evidencialidad como un fenómeno deíctico, de naturaleza no discreta, expresión del punto de vista del hablante y fundamentado en el contexto de enunciación y en la relación del hablante con el oyente y con la escena que conceptualiza (Wachtmeister Bermúdez 2006: 39). • Kognitionswissenschaft (Wann und warum tendiert der Sprecher dazu, was wie zu kennzeichnen?) [20] The prevailing view in current research is that of evidentiality being a grammatical category to be analysed separately from other evidential strategies. The present study challenges this view as it attempts to broaden the perspective on how evidential meanings, expressed by various grammatical means, fit into an overall picture of human cognition and communication patterns. The theoretical framework adopted is that of Cognitive Grammar, which, it is argued, is particularly suited for investigating evidentiality, in particular due to the central role given to perspective […] (Wachtmeister Bermúdez 2006: Abstract). [21] La lingüística cognitiva no ve las categorías como compartimentos estancos, como conjuntos cerrados de miembros definidos claramente por condiciones necesarias y y suficientes […] sino como entidades de límites difusos, con zonas centrales y periferia y zonas de transición […]. Una categoría posee elementos o miembros más característicos, llamados prototipos, y miembros más periféricos, que suelen constituir un paso gradual hacia otra categoría […] (Wachtmeister Bermúdez 2006: 11). [22] La perspectivización es central al estudiar el significado desde el enfoque de la G[ramática] C[ognitiva], dado que [...] para la GC significado es conceptualización y, a su vez, la conceptualización se concibe metafóricamente en términos de percepción visual, por lo cual el punto de vista desde el cual se conceptualiza la escena descrita es de vital importancia (Wachtmeister Bermúdez 2006: 43). IV. Bibliografie Aikhenvald, Alexandra Y. (2003): „Evidentiality in typological perspective“, in: Alexandra Y. 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