Romanistische Sprachwissenschaft

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Wintersemester 2012/13
Einführung in das Studium der romanistischen Sprachwissenschaft
(Französisch)
1. Literatur zum Nachschlagen und Weiterlesen („physischer“
Semesterapparat in der UB, 1. Stock):
Einführung in die französische Sprachwissenschaft / von Horst Geckeler und
Wolf Dietrich
4., durchges. Aufl. - Berlin : Schmidt, 2007
(5. Aufl., 2012: in Kürze verfügbar in der Universitätsbibliothek)
Linguistik / Heidrun Pelz
10. Aufl.. - Hamburg : Hoffmann und Campe, 2007
Einführung in die Romanische Sprachwissenschaft / Anja Platz-Schliebs ...
Tübingen : Narr, 2012.
Französische Sprachwissenschaft / Monika Sokol
2., völlig neu bearb. Aufl.. - Tübingen : Narr, 2007.
Einführung in die französische Sprachwissenschaft / Achim Stein
3., aktualisierte und erw. Aufl.. - Stuttgart [u.a.] : Metzler, 2010
Initiation à la linguistique française / Sandrine Zufferey ; Jacques Moeschler
Paris : Colin, 2010
Semesterplan (Aufgaben komplett)
16.10.

23.10.

Einführung in die Einführung
Inhalte
Sprache ist …
… "historisch",
… "bedeutungstragend",
… "willkürlich",
… "produktiv"
Die Regeln des Sprechens:
Allgemeine Sprachwissenschaft
Inhalte
Die Dichotomien von Ferdinand de Saussure:
 Diachronische/synchronische Sprachbetrachtung
 langue/parole
 signifié/signifiant > arbitraire du signe
 syntagmatische/paradigmatische Beziehungen
1
zentrale Eigenschaft von Sprache:
 Linearität
Alternative zu Saussures zweiteiligem Zeichenmodell:
Dreiteiliges, "Triadisches" Zeichenmodell von Ogden Richards
Charles Kay OGDEN / Ivor Armstrong RICHARDS, The Meaning of Meaning,
London 1923,1

Aufgaben zur allgemeiner Sprachwissenschaft:
1. Eine der folgenden Aussagen ist falsch, welche?
o
o
o
o
Die
Die
Die
Die
Verbindung
Verbindung
Verbindung
Verbindung
von
von
von
von
signifiant
signifiant
signifiant
signifiant
und
und
und
und
signifié
signifié
signifié
signifié
ist
ist
ist
ist
willkürlich.
lautmalerisch.
arbiträr.
konventionell.
2. Eine der folgenden Aussagen zu Sprache ist falsch, welche?
o Mit der Unterscheidung von langue und parole
Individuellen unterschieden.
o Mit der Unterscheidung von langue und parole
Gestik und Mimik unterschieden.
o Mit der Unterscheidung von langue und parole
Konkreten unterschieden.
o Mit der Unterscheidung von langue und parole
Akzessorischen (Zusätzlichen) unterschieden.
wird das Soziale vom
wird das Sprachliche von
wird das Virtuelle vom
wird das Essenzielle vom
3. Eine der folgenden Aussagen ist richtig, welche?
o Sprache ist linear, weil wir linear denken.
o Sprache ist linear, weil wir Laute nur nacheinander artikulieren können.
o Sprache ist linear, weil wir Laute nur nacheinander wahrnehmen können.
2
4. Eine der folgenden Aussagen ist richtig, welche?
o
o
o
o
Diachronische Sprachwissenschaft beschäftigt sich mit Sprachwandel.
Synchronische Sprachwissenschaft beschäftigt sich mit Sprachwandel.
Synchronische Sprachwissenschaft vergleicht die romanischen Sprachen.
Diachronische Sprachwissenschaft vergleicht die romanischen Sprachen.
5. Zwei der folgenden Aussagen zu Saussures Zeichenmodell sind richtig, welche?
o
o
o
o
Ein sprachliches Zeichen verfügt über ein signifiant und ein signifié.
Nicht jedes sprachliche Zeichen verfügt über ein signifié.
Das signifiant entspricht dem "Lautbild".
Das signifiant entspricht der "Vorstellung".
6. Eines der folgenden vier Prinzipien trifft laut Saussure nicht auf Sprache zu,
welches?
o
o
o
o
Instinktivität
Arbitrarität
Konventionalität
Linearität
7. Zwei der folgenden Aussagen zu Saussures Zeichenmodell sind richtig, welche?
o
o
o
o
Ein sprachliches Zeichen verfügt über ein signifiant und ein signifié.
Nicht jedes sprachliche Zeichen verfügt über ein signifié.
Das signifiant entspricht dem "Lautbild".
Das signifiant entspricht der "Vorstellung".
8. Informieren Sie sich im Handbuch von H. Pelz, Kap. 5.3.5 (Semesterapparat)
zu der, ebenfalls von Saussure formulierten Unterscheidung
„syntagmatische/paradigmatische Beziehungen“ in Sprache. Bestimmen Sie, ob in
den folgenden, jeweils fehlerhaften dt. Übersetzungen jeweils ein
paradigmatischer oder ein syntagmatischer Fehler vorliegt:
Cette femme l’irritait dans tout ce qu’elle faisait ... (Green, Adrienne
Mesurat)
*Diese Dame verärgerte ihn in allem, was sie tat ...
*Diese Frau verärgerte ihm in allem, was sie tat ...
*Diese Frau irritierte ihn in allem, was sie tat ...
9.
Skizzieren Sie knapp Bühlers Zeichenmodell. Bitte erläutern Sie mit Hilfe
von Beispielen die von Bühler eingeführten Begriffe der "apperzeptiven
Ergänzung" und der "abstraktiven Relevanz"! Welche der drei möglichen
von Bühler beschriebenen Zeichenfunktionen sind, glauben Sie, in SMS und
Tweets tendenziell vorrangig (Begründung)? [Referenztext.: Heidrun Pelz,
Linguistik, Hamburg 2007:46-48]
3
4
30.10.

Französisch, Italienisch, Spanisch ... und?:
Romanistische Sprachwissenschaft
Inhalte
Romania:
Romania nova, continua, submersa
Romanische Sprachen in der Welt: hier
Romanische Sprachen in Europa: hier
Romanische Sprachen zum Anhören: hier
Französisch in der Welt: hier
Westromania, Ostromania (Stichworte: Auslaut-s, Sonorisierung)
5
*** Erläuterungen zum italienischen auslautenden Plural-i (das eben nicht
das kl.-lat. Plural-I ist, wie bei Wartburg mit ILLI LUPI suggeriert) finden sich
in: Andreas Michel, Einführung in das Altitalienische, Tübingen 1997, ab S.
66: wahrscheinlich entstand das –I, nach Wegfall des Auslaut-S aus -IS.
Grund für Verwandtschaft der romanischen Sprachen:
Latein, bzw. Vulgärlatein
Hinweise auf Vulgärlatein?
Quellen des Vulgärlatein?
Gründe für Aufspaltung der romanischen Sprachen:
Unterschiedliche Sprachkontaktsituationen:
Substrateinflüsse
Superstrateinflüsse
Uneinheitliches Vulgärlatein (zeitlich, regional …)

Aufgaben
1. Eine der folgenden Aussagen ist richtig und vollständig, welche?
o Die sogenannte Palatalisierung in den
Entwicklung lat. palataler Plosive.
o Die sogenannte Palatalisierung in den
Entwicklung lat. velarer Vokale.
o Die sogenannte Palatalisierung in den
Entwicklung lat. velarer Konsonanten.
o Die sogenannte Palatalisierung in den
Entwicklung lat. Plosive.
romanischen Sprachen betrifft die
romanischen Sprachen betrifft die
romanischen Sprachen betrifft die
romanischen Sprachen betrifft die
6
2. Eine der folgenden Aussagen zu Wartburgs Einteilung in West- und Ostromania
ist richtig, welche?
o In den westromanischen Sprachen sonorisieren zwischenvokalische
Frikative.
o In den westromanischen Sprachen sonorisieren zwischenvokalische
Plosive.
o In den westromanischen Sprachen sonorisiert zwischenvokalisches [s].
3. Welche zwei der folgenden Sprachen gehören zu den romanischen Sprachen?
o
o
o
o
o
Frankoprovenzalisch
Dalmatisch
Lateinisch
Fränkisch
Bretonisch
4. Eine der folgenden Aussagen ist falsch, welche?
o
o
o
o
Substrat-Sprachen sind die Sprachen der eroberten Völker.
Substrat-Sprachen hinterlassen keine Spuren in der Strat-Sprache.
Superstrat-Sprachen hinterlassen Spuren in der Strat-Sprache.
Superstrat-Sprachen sterben aus.
5. Eine der folgenden Aussagen ist richtig, welche?
o
o
o
o
Frz.
Frz.
Frz.
Frz.
bercer
bercer
bercer
bercer
geht
geht
geht
geht
auf
auf
auf
auf
das Vulgärlateinische zurück.
das Lateinische zurück.
gallisches Superstrat zurück.
gallisches Substrat zurück.
6. Die Appendix Probi, ein Grammatik-Anhang etwa aus dem 4. Jt. n.Chr., ist eine
Quelle für ...
o das in Gallien gesprochene Latein (Vulgärlatein).
o frühes Altfranzösisch.
o das gesprochene Latein (Vulgärlatein).
7. Welcher der folgenden Texte ist keine Quelle für Vulgärlatein?
o
o
o
o
Appendix Probi
Graffiti in Pompeji
Straßburger Eide
Reichenauer Glossare
8.
a. Skizzieren Sie noch einmal knapp Walter von Wartburgs Modell der
West- und Ostromania. Inwiefern ist dieses Modell ein genealogisches
Modell? Keineswegs alle Unterschiede in den romanischen Sprachen
lassen sich mit der Aufteilung in West- und Ostromania erklären.
Inwiefern sind die untenstehenden Beispiele Gegenbeispiele zu einer
starren West-Ost-Aufteilung?
b. Wie erklärt Bartoli z.B. folgende lexikalische Gemeinsamkeiten zwischen
Französisch und Italienisch einerseits und Spanisch, Portugiesisch und
Rumänisch andererseits? [Referenztext: E Coseriu, Sprachgeographie,
Tübingen 1975:42-44]
7
lat. MAGIS >
PLUS >
sp. más, port. mais frz. plus, it. più
MAGIS
>
rum. mai
(dt. ‘mehr’)
lat. DIES >
sp./port. día
DIES
>
rum. zi
(dt. ‘Tag‘)
>
frz. jour, it. giorno
DIURNUM
Referenztext:
8
9
6.11. + 13.11.
Von gespreizten und gerundeten, von geriebenen und
vibrierenden Lauten: Phonetik/Phonologie

Inhalte:
Artikulatorische Phonetik (untersucht Materialität der Laute):
Konsonanten > Artikulationsort, -art, Stimmhaftigkeit
Bsp. für Lautentwicklung: „Palatalisierung“
[anschauliche Tabellen: Stein, Einführung …, Kapitel
„Phonetik“]
Vokale > Zungenlage, Öffnungsgrad/Zungenhöhe, Nasalität,
Lippenstellung
10
Error!Error!Error!Error!Error!Error!Error!Error!Error!
Phonologie (untersucht Funktionalität der Laute):
Phonem
Minimalpaar
Distinktivität, distinktive Merkmale
Allophone (frei oder komplementär)
[Weiterführendes Buch: z.B. Elissa Pustka, Einführung in die Phonetik und
Phonologie des Französischen, Berlin 2011]

Aufgaben:
1.
Versuchen Sie die lautliche Entwicklung der unterstrichenen lat.
Konsonanten (ausgesprochen wie dt. „k“ und „g“) in den folgenden frz.
Wörtern nachzuvollziehen. Lässt sich eine gemeinsame Tendenz erkennen?
Lassen Sie sich nicht von der Schreibung irritieren! Was verändert sich
jeweils nicht? Beschreiben Sie mit Ihren Worten, möglichst präzise. Hilfe
zur Beschreibung von Konsonanten finden Sie auch in allen Handbüchern
zur (romanistischen) Sprachwissenschaft im Kapitel Phonetik.
lat. CARU(M) > fr. cher (‘teuer’)
lat. GENTILE(M) > fr. gentil (‘nett, lieb’)
lat. CAELU(M) > fr. ciel (‘Himmel’)
2.
a.
Im Semesterapparat zur Einführung finden Sie Einführungsbücher, u.a.
Achim Stein, Einführung in die französische Sprachwissenschaft, 3. Aufl.
Lesen Sie in Stein Kap. 2.2.1 die Informationen zur Artikulation von
Vokalen (S. 20-21).
b.
11
Suchen Sie sich im Vokaltrapez zwei Nasalvokale und suchen Sie nach frz.
Wörtern, die diesen Nasalvokal enthalten (evtl. mit Hilfe der Tabelle im
Kap. 2.2.1 bei Stein). Z.B. [Õ] – bon.
c.
Transkribieren (= in Lautschrift schreiben) Sie, mit Blick auf das
Vokaltrapez S. 21 jeweils den unterstrichenen Nasalvokal (vertrauen Sie
dabei auf Ihr Gefühl für die richtige Aussprache – und vergessen Sie
unbedingt das "Lesen" der Buchstaben):
sang
sein
emporter
un
vin
3. Eine Aussage ist falsch. Welche?
o Wenn wir sprechen produzieren wir Phoneme.
o Wenn wir sprechen produzieren wir Phone.
o Wenn wir sprechen produzieren wir Allophone.
4. Eine Aussage ist richtig. Welche?
o Phoneme sind sprachliche Zeichen.
o Phoneme sind bedeutungsunterscheidende Zeichen.
o Phoneme sind bedeutungsunterscheidende Einheiten.
o Phoneme sind bedeutungstragende Einheiten.
5. Für welches Lautpaar finden sich nur im Französischen, nicht aber im
Deutschen Minimalpaare (Beispiele?):
o [
]–[
]
o [ f ] – [v ]
o [p] – [b]
6. Drei der folgenden 4 Vokalphoneme des Frz. stimmen in einem Merkmal
überein. Welcher Vokal fällt aus der Reihe?
o [ e]
o[
o[
]
]
o [ y]
7.
In welchem der folgenden französischen Wörter kommt der Laut [
vor:
] (Halbvokal)
o huit
o ouate
o voyage
12
8.
Der französische Halbvokal (Approximant) [ ] kann durch Aufbauen eines
Widerstands (stärkeres Schließen des Kiefers oder der Lippen) im Kontext einer
der folgenden Vokale entstehen:
o [y]
o [u]
o [i]
9.
In welchem der folgenden französischen Wörter kommt kein Halbvokal vor:
o bruit
o auto
o bouteille
10.
Zur artikulatorischen Beschreibung der frz. Vokalphoneme müssen folgende
Parameter berücksichtigt werden (eine Antwort ist richtig):
o Lippenrundung, Zungenlage, Kiefernöffnungsgrad/Zungenhöhe, Nasalität
o Stimmhaftigkeit, Lippenrundung, Zungenlage,
Kiefernöffnungsgrad/Zungenhöhe, Nasalität
o Stimmhaftigkeit, Lippenrundung, Kiefernöffnungsgrad/Zungenhöhe,
Nasalität
o Stimmhaftigkeit, Lippenrundung, Artikulationsart, Kiefernöffnungsgrad /
Zungenhöhe, Nasalität
10. Eines der folgenden Wortpaare ist kein Minimalpaar, welches?
o
o
o
o
marche - marge
cent - sans
brun - brin
bon - pont
11.
a. Was versteht man unter einem mot phonétique?
b. Woran orientieren Sie die Grenzen eines mot phonétique?
c. Warum wird im Deutschen Hab Dich lieb als „hdl“ abgekürzt, je t’aime im
Französischen aber nicht analog als „jta“ oder „jtai“ (sondern: „jtm“)?
Referenztext:
Elissa Pustka, Einführung in die Phonetik und Phonologie des Französischen, Berlin
2011:130-135
13
(…)
(…)
14
(…)
15
12.
a.
Lesen Sie den untenstehenden Text zu den Gründen für manche Absurditäten in
der französischen Orthographie und nennen Sie einen Grund, der zur phonetisch
nicht gerechtfertigten Einfügung von Graphemen (=Buchstaben oder
Buchstabenkombinationen) geführt hat.
Erklärung zum Text: Mit „ancien français“ (erste Zeile) ist die erste, von
Mönchen geschaffene, verschriftete Form des Französischen etwa ab dem
10. Jt., gemeint.
(Text siehe unten, aus Monika Sokol, Französische Sprachwissenschaft,
Tübingen 2007:94-95)
b.
Welche der folgenden Aussagen stimmt mit dem untenstehenden Text überein?
o Die frz. Orthographie wurde im 13. Jt. von Juristen zum Teil an die lat.
Etyma angepasst, um Eindeutigkeit herzustellen.
o Die frz. Orthographie wurde im 13. Jt. von Juristen zum Teil an die lat.
Etyma angepasst, um schnelle Lesbarkeit zu garantieren.
o Die frz. Orthographie wurde im 13. Jt. von Juristen an die Aussprache
angepasst um Eindeutigkeit herzustellen.
16
17
20.11./27.11.

Wörter und Formen: Morphologie und Wortbildung
Inhalte:
Morphem
grammatisch
lexikalisch
Besonderheiten: Allomorphie, Suppletion, Formensynkretismus
Morphologie im engeren Sinn=
Flexion
Deklination
Konjugation
Morphologie im weiteren Sinn
Flexion
Wortbildung
Deklination Konjugation Derivation Komposition

Aufgaben
1.
Vergegenwärtigen Sie sich noch einmal den Unterschied:
grammatisches Morphem – lexikalisches Morphem
(siehe Ihre Mitschriften/die Folien zur Vorlesung)
Was berechtigt zu dieser Unterscheidung? Oder, genauer: Ist der Charakter
der Bedeutungen von grammatischen Morphemen anders als der Charakter
der Bedeutungen von lexikalischen Morphemen?
2.
Beantworten Sie auf der Basis des untenstehenden Textauszugs aus Sokol,
Französische Sprachwissenschaft, die folgenden Fragen:
Welches der beschriebenen Phänomene liegt bei dt. gut – besser – am
besten vor?
Welches ist die Bedeutung der Endung frz. – ions? Inwiefern liegt hier der
umgekehrte Fall von Suppletion vor? (Definieren Sie in diesem
Zusammenhang noch einmal Suppletion!)
18
19
20
3.
Frz. mangeable Beispiel für eine Derivation, genauer: für eine deverbale
Adjektivierung (~ Umwandlung eines Verbs in ein Adjektiv).
o Umschreiben Sie die Bedeutung von mangeable:
Une chose mangeable = Une chose, qui ………..
o Warum ist *arriver + -able = arrivable nicht möglich? D.h. wo sind die
Grenzen der Produktivität von –able?
Evtl. hilfreich: Kapitel 3.5 zur französischen Wortbildung in A. Stein,
Einführung in die französische Sprachwissenschaft, im Semesterapparat)
27.11. Von der Ordnung der Wörter: Syntax

Inhalte:
Syntax:
... beschäftigt sich mit den Funktionen der Konstituenten von Sätzen und
deren Beziehung untereinander.
Ermittlung der Konstituenten:
Substitutionsprobe
Ermittlung der Konstituentengrenzen:
Permutationsprobe
Ermittlung der „Konstituentenköpfe“:
Deletionsprobe (Weglassprobe)
[Koordinationsprobe > Koordinierbarkeit von zwei Elementen mit und/et;
beweist lediglich die Gleichartigkeit von Elementen : Tes et mes amis sont
arrivés].
Ermittlung der Konstituentenfunktionen und –beziehungen :
… mithilfe des traditionellen Modells
… mithilfe der Konstituentenstrukturanalyse
… mithilfe der Dependenzgrammatik (Tesnière)

Aufgaben:
1.
Versuchen Sie die folgenden beiden Sätze in syntaktische Konstituenten ( ~
Satzglieder) zu "zerlegen". Hat se bzw. s‘ jeweils Konstituentenstatus?
Les enfants se sont vus.
Les enfants s'en sont allés.
(Evtl. hilfreich: Kap. 4.2.2 in A. Stein, Einführung in die französische
Sprachwissenschaft, im Semesterapparat)
2.
Die Strukturen der folgenden beiden Sätze können mit Hilfe der
Konstituentenstrukturanalyse nicht adäquat voneinander unterschieden werden.
Woran könnte das liegen?
21
L'élève aime le chien de tout son coeur.
L'élève aime le chien de son grand-père.
3.
Erläutern Sie die Aussage: "Das Nomen ist der Kopf der Nominalphrase" ("L’ami
de son frère parle allemand".) Was heißt hier "Kopf"?
4.
Nur eine der folgenden Klammerungen nach dem Prinzip der
Konstituentenstrukturanalyse ist korrekt. Welche? (PP = Präpositionalphrase)
o [[Le train]NP [[partira]V [dans]P [deux heures]NP]VP]S
o [[[Le]Det [train]N]NP [[partira]V [[dans]P [deux heures]NP]PP]VP]S
o [[Le train]NP [[partira]V [dans deux heures]NP]VP]S
o [[Le train]NP [partira]VP [dans]P [deux heures]NP]S
4.12./11.12./18.12. Vom Inhalt der Wörter: Semantik/Lexikologie

Inhalte:
Semantik – Lehre von den (lexikalischen) Bedeutungen
Frage: Wie kommt es zu Referenz?
Antworten formulierbar z.B. auf der Basis der klassischen Merkmalanalyse
und der Prototypenanalyse (Termini: Sem, Semem, Archisemem,
Archilexem)
Lexikologie – Wissenschaft vom Wortschatz
Frage: Wie sind die lexikalischen Bedeutungen im Sprecherwissen
organisiert?
Antworten formulierbar mithilfe einer Typologie von
Bedeutungsbeziehungen (Antonymie, Hyponymie, Synonymie, PolysemieHomonymie)

Aufgaben:
1.
Eine der folgenden Aussagen ist nicht korrekt, welche?
o Das frz. Verb descendre ist monovalent.
o Zwischen descendre1 (‚hinuntergehen‘) und descendre2 (‚hinunterbringen‘) besteht ein
Unterschied in der Aktantenstruktur/Argumentstruktur.
o Das frz. Verb descendre ist polysem.
2.
Informieren Sie sich (sofern nötig) über die sogenante „Merkmalsemantik“ in Sokol, Kap.
7.3.1 (erste zwei Seiten, bis „…in einem sprachlichen Paradigma begründen.“). Vergleichen
Sie das Wortfeld „siège“ mit dem Wortfeld „oiseau“. Lässt sich hier auch nur ein
gemeinsames Merkmal finden? Lässt sich überhaupt ein gemeinsames Merkmal finden?
3.
Was wird hier definiert:
"..... ist ein lexikalisches Paradigma, das durch die Aufteilung eines
Inhaltskontinuums in verschiedene in der Sprache als Wörter gegebene Einheiten
entsteht, die durch einfache inhaltsunterscheidende Züge (Seme) voneinander
22
abgrenzbar sind."
o Wortfamilie
o Wortfeld
o Fachsprache
o Dialekt
4.
Was ist Antonymie genau?
o
o
o
o
Gegensatzrelation
Gegensatzrelation
Gegensatzrelation
Gegensatzrelation
zwischen
zwischen
zwischen
zwischen
Bedeutungen
signifiants
Wörtern
sprachlichen Zeichen
Welcher Typ antonymischer Relationen besteht zwischen zwischen homme
(Bedeutung IIB) und femme (Bedeutung I) (s.u. Auszug aus dem Petit Robert
2013)
o konträre A.
o konverse A.
o kontradiktorische A.
und welcher zwischen mari und femme II?
o konträre A.
o konverse A.
o kontradiktorische A.
femme:
[...]
I. Être humain adulte de sexe féminin
1. Être humain de sexe féminin lorsque son âge permet d'envisager sa
sexualité (par oppos. à enfant), et, le plus souvent, après la nubilité et à
l'âge adulte, sociologiquement lié à l'âge où le mariage est possible (par
oppos. à fille). ➙ fam. gonzesse, greluche, meuf, nana, 2. nénette; pop.
femelle, mouquère, mousmée. Une femme, des femmes. Les femmes et les
hommes. Un homme, une femme et deux enfants. Une petite fille, une
jeune fille et une femme. « la plus délicate des transitions, l'adolescence,
les deux crépuscules mêlés, le commencement d'une femme dans la fin
d'une enfant » (Hugo).
[...]
II. Épouse (fin XIe) Le mari et la femme. ➙ couple. C'est sa femme. Son
ancienne femme, son ex-femme. La nouvelle femme de son père : sa bellemère, sa marâtre. Il est venu avec sa femme (pop. sa bourgeoise, sa
dame, sa légitime, sa régulière). ➙ fam. bobonne. Mes amitiés à votre
femme. ➙ madame. Femme adultère.
homme:
[...]
II. Être humain mâle
[...] B. (À l'âge adulte)
1. (fin xive) ➙ monsieur; fam. bonhomme, gars, keum, mec, type. Un
homme fait : un adulte. L'âge d'homme. Vêtements d'hommes. Rayon
homme d'un grand magasin. Homme de couleur*.
23
5.
Was ist ein Sem?
o kleinste bedeutungsunterscheidende (= distinktive) Einheit
o kleinstes beutungsunterscheidendes (= distinktives) Merkmal
o kleinstes bedeutungstragendes Merkmal
6. Welcher der folgenden Aussagen ist korrekt?
o Es gibt Wortfelder ohne Archisemem.
o Es gibt Wortfelder ohne Archilexem.
o Es gibt Wortfelder ohne Archisem.
7. Hyperonymie: Welche der folgenden Aussagen ist korrekt?
o Die Bedeutung des Hyperonyms ist in den Bedeutungen seiner
Hyponyme enthalten.
o Die Bedeutung des Hyponyms ist in der Bedeutung des Hyperonyms
enthalten.
o Die Bedeutung des Hyperonyms ist spezifischer als die Bedeutungen der
hyponyme.
8.
Bei dem Wortpaar argent - fric liegt keine perfekte Synonymie vor. Wie
läßt sich diese eingeschränkte Synonymie beschreiben? (Beachten Sie bei
der Antwort den Unterschied zwischen Denotation und Konnotation.)
8.1. + 15.1.
Wortschatz und Wörterbuch: Lexikologie / Lexikographie
und:
Von lat. CAPUT zu frz. tête, von lat. BELLUM zu frz. guerre:
Geschichte der französischen Sprache
 Inhalte:
(sehr gut nachzulesen in: Horst Geckeler/Wolf Dietrich: Einführung in die
französische Sprachwissenschaft, Berlin 2007 oder 2012, Kap. IV)
Innere Sprachgeschichte – äußere Sprachgeschichte
Epochen:
bis 5. Jt. (immer deutlicher Abspaltung des Vulgärlateins vom klassischen
Latein)
Eroberung Südgalliens: 125-121 v Chr.
Eroberung Nordgalliens: 58-51 v. Chr.
5.-bis 9. Jt. (Ausprägung eigener frankoromanischer Sprachen/Dialekte)
9. Jt. bis etwa 1350 (Altfranzösisch)
813 Konzil von Tours
842 Straßburger Eide
Entwicklung der Skriptae
1350 bis 1500 oder 1600 (Mittelfranzösisch)
24
1539 Ordonnance de Villers-Cotterêts
1500-1600:
--Empfehlungen zur Grammatik des Frz. (Entstehung mehrerer
Grammatiken, z.B. Meigret, Gramere)
--Empfehlungen zur Bereicherung der Literatursprache (Du Bellay)
Einfluss des Humanismus
(Aufnahme von Buchwörtern, z.T. neben Erbwörtern: Dubletten)
Stabilisierung spachtypologischer Veränderungen (Analytizität,
Prädetermination)
etwa ab 17. Jt. bis heute (Neufranzösisch)
1635 Académie française (Wörterbuch: 1694)
1647 Remarques von Vaugelas:
Ce ne sont pas icy des Loix que ie fais puor nostre langue de mon authorité
priuée; Je serois bien temeraire, pour ne pas dire insensé; car à quel titre & de
quel front pretendre vn pouuoir qui n'appartient qu'à l'Vsage, que chacun
reconnoist pour le Maistre & le Souuerain des langues viuantes? [...] Voicy donc
comme on definit le bon Vsage [...] C'est la facon de parler de la plus saine
partie de la Cour, conformément à la facon d'escrire de la plus saine partie des
Autheurs du temps. (...)
18. Jt.: 1789 Französische Revolution (Zurückdrängen der
regionalen Varianten)
19. Jt.: Crise du français (Protest gegen moderne Literatursprache)
20. Jt.: 1975 Loi Bas-Lauriol, 1994 Loi Toubon (Kampf gegen
Anglizismen)

Aufgaben:
1. Informieren Sie sich in einem der Einführungsbände (empfehlenswert zu
diesem Thema: Geckeler/Dietrich) zur Epoche des Altfranzösischen. Was
spricht dagegen, Altfranzösisch wirklich Altfranzösisch zu nennen, somit als
eine Sprache anzusehen?
2. Nennen sie Beispiele für Entwicklungen, die bereits im Vulgärlatein, also vor
dem Zusammenbruch des weströmischen Reichs, vollzogen waren.
3. Prüfen Sie in der Einführungsliteratur, was unter „gelehrten Wörtern“ zu
verstehen ist und geben sie wenigstens ein Beispiel.
4. Welche der folgenden Aussagen ist korrekt?
o Die Ordonnance de Villers-Cotterêts lässt nur noch Französisch als Sprache
für Urkunden zu.
o Die Ordonnance de Villers-Cotterêts lässt neben Latein auch Französisch als
Sprache für Urkunden zu.
o Die Ordonnance de Villers-Cotterêts lässt nur noch Französisch als
Schriftsprache zu.
5. Welche morphosyntaktische Entwicklungstendenz lässt sich an der folgenden
Form gut ablesen: klat. cantavi > frz. j’ai chanté
o Entwicklung zur Palatalisierung
o Entwicklung zur Prädeterminiertheit
o Entwicklung zur Postdeterminiertheit
25
o Etwicklung zur Synthetizität
29.1.
Dialekt, Soziolekt oder Register?: Varietätenlinguistik /
Wiederholung

Aufgaben:
1. Welche Dimension sprachlicher Variation hat sich in den
letzten Jahrzehnten im Französischen (und im Deutschen)
stark ausdifferenziert?
o Diaphasik
o Diatopik
o Diastratik
2. Eine Varietät ist ...
o ... ein sprachliches Subsystem
o ... ein Sprachstil
o ... ein Dialekt
3. Diaphasische, also situationsabhängige Varietäten werden
„Register“ genannt. Welche der folgenden französischen
Varietäten ist auf keinen Fall ein Register?
o
o
o
o
o
15.2.
argot
pikardisch
français cultivé
français familier
français commun
10.30 – 12 Uhr: Klausur (Modulabschlussprüfung "Basismodul
Sprachwissenschaft")
26
27
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