Der Mauerbau Gliederung: - Zusammenfassung 1948 bis 1961 - Der Sommer 1961 - Die Zeit danach Zusammenfassung bis 1961 24. Juni. 1948: Berliner Blockade durch die Sowjetunion 21. September. 1949: Gründung der BRD 7. Oktober. 1949: Gründung der DDR 26. Mai 1952: Grenze zwischen DDR und BRD und DDR und West-Berlin wird geschlossen 17. Juni. 1953: Volksaufstand in der DDR Verbesserung des Lebensstandards in der DDR bis 1958. Aber immer noch hinter dem der BRD. 5. Mai. 1955: BRD wird NATO Mitglied 14. Mai. 1955: DDR tritt in den Warschauer Pakt ein 11. Dezember. 1957: Unruhen in Polen und Ungarn. Das Verlassen der DDR ohne Erlaubnis wird verboten und mit 3 Jahren Zuchthaus bestraft. Reiseverkehr zwischen BRD und DDR wird erschwert. „Innere Stabilisierung“ 30. September. 1960: Interzonen Handelsabkommen zwischen BRD und DDR wird aufgelöst. Allgemein: Ost- bzw. Westintegration der DDR und BRD Hallsteindoktrin: DDR wird von der BRD nicht als Staat anerkannt. Ostberlin ist kein Teil der DDR. Berlin soll Hauptstadt der BRD sein. Massenflucht der DDR Bürger nach Westdeutschland Gründe hierfür waren: - niedrigerer Lebensstandard durch Misswirtschaft (Lebensmittelmarken bis 58) - Unterdrückung und Verfolgung von Systemgegnern - Verstaatlichung von Industrie und Boden Von 1949 bis 1961 flohen über 2,6 Millionen Menschen aus der DDR. Die Hälfte von ihnen war unter 25 Jahre alt und viele von ihnen waren qualifizierte Fachkräfte, die im Westen bessere Karrierechancen hatten. Ein 25 Meter breiter, bewachter Grenzstreifen zwischen BRD und DDR und Westberlin und DDR wird eingerichtet. Einziger Fluchtweg aus der DDR blieb also der Weg von Ost- nach Westberlin. Trotz der Grenzschließung nahm der Flüchtlingsstrom nicht ab. Westberlin war das „Schaufenster des Westens“ und viele Ostberliner sahen die Vorzüge des Kapitalismus. Der Sommer 1961 4. Juni 1961: Der amerikanische Präsident John F. Kennedy und der sowjetische Parteiführer Nikita Chruschtschow kommen in Wien zu einem Gipfeltreffen zusammen. Chruschtschow wiederholt sein Ultimatum von 1958. Die USA sollten bis zum Jahresende einen gemeinsamen Friedensvertrag mit der DDR unterzeichnen, ansonsten würde die Sowjetunion die Berlin-Frage alleine klären. Dadurch könnte den Westmächten der Durchgang nach Berlin untersagt werden. Von diesem Ultimatum erfährt die Öffentlichkeit erst eine Woche später. 15. Juni 1961: Der DDR-Staatsratsvorsitzende, Walter Ulbricht spricht auf einer Pressekonferenz in Ost-Berlin über die Pläne der Sowjetunion. Er begrüßt Den Friedensvertrag der Sowjetunion und bestreitet, dass die DDR eine Mauer in Berlin errichten wolle. Jedoch verlangt Ulbricht die volle Lufthoheit in Berlin und die Schließung der Flüchtlingslager in Westberlin. 25. Juni 1961: Der britischen Premierminister Harold MacMillan äußert sich besorgt über die Meinungsverschiedenheiten auf Seiten der Westmächte. Die USA und Frankreich scheinen ihm zu unnachgiebig. Dies könnte zu einem nuklearen Krieg führen. Im gesamten Juni sind fast 20 000 Menschen aus der DDR geflohen. Durch Misswirtschaft nahmen Versorgungsprobleme zu. Im Juli 1961 sind es über 30 000. In einem Zeitungsinterview spricht Walter Ulbricht nicht mehr von einem bloßen Auswandern der DDR Bürger, sondern von einem Teil des Kalten Kriegs in dem die DDR gezielt sabotiert werden soll. Dies sei „keine politische Emigration, sondern schmutziger Menschenhandel“ von Seiten der BRD. Auf die Frage, ob es eine Drohung gäbe, die Grenzen zu schließen, antwortet Ulbricht: „Eine solche Drohung gibt es nicht. Denn das hängt von den Westmächten ab, nicht von uns." Damit meinte er, dass die Westmächte den Friedensvertrag unterzeichnen sollen. 5. August 1961: In Paris treffen sich die Außenminister der USA, Großbritanniens, Frankreichs und der BRD. Sie diskutieren über eine gemeinsame Reaktion auf das Sowjetische Ultimatum, aber kommen zu keinem Ergebnis. Sie wollen sich im September erneut treffen. 7. August 1961: Walter Ulbricht und andere DDR Politiker beschließen, die Grenze zwischen Ost- und Westberlin in der Nacht vom 12. auf den 13. August zu schließen. Die Öffentlichkeit erfährt davon nichts. In einer Rundfunk- und Fernsehansprache wiederholt Nikita Chruschtschow die Möglichkeit eines Atomaren Weltkriegs, aber zeigt sich weiterhin zu Verhandlungen mit den Westmächten bereit. Er wolle den Zugang der Westalliierten nach Berlin weder einschränken, noch West-Berlin blockieren. 8. bis 11. August: Es finden starke Truppenbewegungen innerhalb der DDR statt. Der sowjetische Oberbefehlshaber über diese Truppen versichert aber, dass „was immer auch geschehen wird, wird sich nicht gegen West-Berlin richten.“. 13. August: In den frühen Morgenstunden beginnen Soldaten und Bauarbeiter, den Boden an der Sektorengrenze in Berlin aufzureißen. Die „1. Version“ der Mauer wird gebaut. Sie besteht aus Betonpfählen und Stacheldraht und wird von bewaffneten Kampfgruppen und von der Volkspolizei bewacht. Für die meisten Berliner kam die Mauer völlig überraschend und sie waren natürlich äußerst empört. Am Abend hielt Bundeskanzler Adenauer eine Fernseh- und Rundfunkansprache, in der er zur Besonnenheit aufruft. Am gleichen Tag findet noch eine Sondersitzung des West-Berliner Senats statt. Anschließend hält West-Berlins Bürgermeister Willy Brandt folgende Rede: Erst am nächsten Tag wird mit dem eigentlichen Mauerbau begonnen. In den kommenden Jahrzehnten werden verschiedene Versionen der Mauer gebaut, immer höher. Zwischen Ost- und West-Berlin blieben nur noch 13 Übergänge offen. DDR Bürger, die in West-Berlin Arbeit hatten, waren nun arbeitslos. S-Bahn und U-Bahnstrecken und Straßen wurden unterbrochen. Die Zeit danach Trotz der Absperrungsmaßnahmen gelang es bis Ende 1961 noch über 50 000 Menschen, die DDR zu verlassen. Allerdings wurde die Mauer immer weiter ausgebaut und die Zahl der Flüchtlinge nahm ab. [1962: 16 000 1965: 12 000 1968: knapp 5 000] Viele Deutsche hofften auf Hilfe der Westmächte um die Abriegelung der DDR schnell wieder zu beenden. Die Westalliierten verurteilten zwar das Vorgehen der DDR Regierung, hielten sich aber ansonsten sehr zurück. Niemand wollte zu drastische Schritte unternehmen, da mittlerweile eine atomare Pattsituation zwischen den USA und der Sowjetunion entstanden war. In Berlin machten sich Ernüchterung und Enttäuschung über die Untätigkeit des Westens breit. Erst als die Passivität sich schlecht auf den Bundestagswahlkampf auswirkte, schrieb Willy Brandt einen Brief an Präsident Kennedy, in dem er ihn um dringende Unterstützung bat. Daraufhin wurde die Anzahl der amerikanischen Truppen in West-Berlin und später in ganz Europa erhöht. Auch die Sowjetischen Streitkräfte in Europa nahmen zu und schließlich Gipfelte das Wettrüsten in der Kuba Krise.. Am 28. Oktober 1961 war die Kuba Krise beendet und die Sowjetunion löste das Ultimatum für den Friedensvertrag auf. Danach beruhigte sich die Lage zwischen den Supermächten etwas und man erkannte die Mauer und die Existenz West-Berlins als Teil des Status Quo an. Obwohl sich die Supermächte in den kommenden Jahrzehnten näher kamen, blieb dieser Status Quo 28 Jahre lang bestehen. 239 Menschen wurden bei Fluchtversuchen getötet.