Klausurvorbreitung Frau Dr. Haarst Krankenbeobachtung in der Psychiatrie 1. Bewusstsein 2. Orientierung 3. Konzentration / Gedächtnis 4. Formales Denken 5. Inhaltliches Denken 6. Wahrnehmung und Täuschung 7. Antrieb und Psychomotorik 8. Ich Erleben 9. Selbst und oder Fremdgefährdung 10. Vegetative Störungen / Körperliche Begleiterscheinungen Wie kann 1 – 10 verändert sein? Bewusstsein: Bewusstseinsklar Benommenheit: Denken und Handeln des Patienten sind verlangsamt, die Orientierung ist eingeschränkt. Somnolenz: Der Patient ist schläfrig, kann aber durch äußere Reize aufgeweckt werden. Sopor: Der Patient befindet sich in einem schlafähnlichen Zustand und kann nicht aufgeweckt werden, er ist bewusstlos. Um Abwehrbewegungen auszulösen bedarf es starker Schmerzreize. Koma: Die schwerste Form der Bewusstseinsstörung, der Patient kann aus seinem schlafähnlichen Zustand nicht mehr erweckt werden. Orientierung: kann erhalten oder in folgenden Bereichen gestört sein: Zeitlich: Welcher Tag ? welches Jahr? wie viel Uhr? welche Jahreszeit? Örtlich: Wo bin ich gerade? Situativ: Was geschieht mit mir? Zur Eigenen Person: Wer bin ich? Name, Familienstand, Biografie In dieser Reihenfolge geht i.d.R. die Orientierung verloren, etwa bei Demenz Gedächtnis: Schäden am Kurzzeitgedächtnis: der Betroffene kann sich an Dinge, die gerade eben geschehen sind, nicht mehr erinnern. Ältere Erinnerungen, etwa an die Schulzeit, sind noch vorhanden. Schäden am Langzeitgedächtnis: der Betroffene verliert (auch) Erinnerungen an lange zurückliegende Ereignisse. Amnesie: Zeitlich begrenzter dafür aber vollständiger Verlust der Erinnerung. Meist vor und nach der Ursache für die Amnesie (etwa einem Unfall). 1 Formales Denken: Wie wird gedacht? Sprunghaft / Ideenflüchtig: Das Denktempo ist erhöht, dem Betroffenen gehen sehr viele Gedanken in sehr kurzer Zeit durch den Kopf, teilweise auch mehrere Gedanken gleichzeitig. Dabei sind die Assoziationen gelockert, die Gedanken sind sprunghaft und die Themen wechseln ständig. Der Betroffene kann nicht bei einem Gedankengang bleiben; Vorkommen häufig bei Manie, aber auch im Alkohol- oder Drogenrausch. Zerfahren: Die einzelnen Gedanken bleiben ohne Zusammenhang, sie sind unlogisch, bruchstückhaft und zerfahren. Teilweise bestehen die Gedanken nur noch aus einzelnen Wörtern oder Wortfetzen (Schizophasie, "Wortsalat" als extreme formale Denkstörung bei Schizophrenie), auch möglich bei der "verworrenen Manie". Umständlich: die Gedanken sind sehr Kompliziert. Viel Komplizierter als nötig. Nicht „würdest du mit mir etwas trinken?“ sondern „Würde es dir etwas ausmachen mit mir ein Getränk einzunehmen?“ Inhaltliches Denken Wahn / Zwangsgedanken: Der Betroffene hat Gedanken / Vorstellungen die mit der Realität nichts zu vereinbaren sind. Er ist von ihrer Richtigkeit jedoch unkorrigierbar überzeugt. Vgl. Halluzinationen. Stimmungslage: Depressiv Ängstlich Euphorisch Teilnahmslos Affektiv verflacht (Gefühlskalt) Antrieb: Antriebssteigerung oder Minderung Psychomotorik -> Ausdruck der Psyche kann verlangsamt oder gesteigert sein (Unruhe) Ich erleben. Der Patient glaubt seine Gedanken würden von Außen gelesen manipuliert oder gelöscht. Selbstgefährdung: Selbstmordabsichten Unterschätzung von Risiken und Gefahren Fremdgefährdung: Aggressivität gegen Dritte. Körperliche Begleitentscheidungen und vegetative Störungen: Schwitzen RR Schwankungen Schmerzen ohne körperliche Ursache Zittern Schlafstörungen Verdauungsstörungen 2 Krankheitsbilder: Demenz: Gruppe von chronischen Erkrankungen deren Leitsymptom der Abbau von erlernten Fähigkeiten ist Unterscheidungen: Primäre Demenz: degenerative -> M. Alzheimer, das Gehirn verliert Tatsächlich an Masse. gefäßbedingte –> Multifaktdemenz Sekundäre Demenz: Ausgelöst durch: Tumore HIV M. Parkinson Korsakow Syndrom Hormonmangel Vitamine B12 Mangel Irreversibel Zum Teil reversibel (z.B. B12 Mangel) Morbus Alzheimer: chronisch fortschreitender Verlust erlernter Fähigkeiten. Ursachen: Degeneration des Gehirns -> Gewichtsabnahme des Gehirns Abbau des Botenstoffes Apolipoprotein. Eiweißablagerung im Gehirn („Plaque“) Nervenfaserleitungsfähigkeit nimmt ab Symptome: Frühstadium: Vergesslichkeit, Vergessen von Namen und Dingen, Schäden am (Ultra-) Kurzzeitgedächtnis Projektion (andere Leute sind Schuld) Depression Desorientierung. Fortschreitendes Stadium: Tag / Nachtrhythmus gestört Inkontinenz Lesen, Schreiben und Rechnen geht verloren Gegenstände verlieren Bedeutung / Sinn (Wozu brauch ich einen Kamm?) Weglauf-Tendenzen Verständigung wird zunehmend schwierig. Endstadium: Steh-, Sitz- und Gehunfähig -> Bettlägerig Schluckstörungen Sprachstörung Therapie: Symptomatisch evtl. Gabe fehlender Botenstoff -> nur Bremsung des Krankheitsverlaufes 3 Akutes Delir auch Hops -> Hirnorganischenpsychosyndrom Leitsymptom: sich rasch entwickelnde Verwirrtheit. Ursachen: niedriger BZ Flüssigkeitsmangel Medikamenteneinnahmefehler (meist Überdosierung) Drogen / Alkoholentzug Fehler im Elektrolythaushalt -> Fieber oder Durchfall Symptome: Unruhe Verwirrtheit Weinerlich Evtl. Wahn Evtl. Sinnestäuschung RR- Schwankungen Schwitzen Therapie: Vitalzeichen Kontrolle (incl. BZ.) Medikamente /erfolgte Einnahme kontrollieren Wasser und Essen geben. Arzt info evtl. Krankenhaus bei unklarer Ursache Kann (besonders untherapiert)im Tode enden. Affektive Störungen: Depression und Manie sowie Manisch Depressiv. Depression: Ursachen: Einschneidens Erlebnis (z.B. Einzug ins Heim) + ungenügende Krisenbewältigungsstrategien. + evtl. Genetische Veranlagung Symptome: Antriebslosigkeit -> Kein Antrieb etwas zu beginnen oder zu beenden. Schlafstörungen Beklemmungsgefühl Schmerzen ohne erkennbare Ursache Konzentrationsstörungen Wahn, besonders Verschuldungswahn Psychomotorische Unruhe. Die Symptome müssen über mindestens 2 Wochen auftreten Somatische Depression ist ein Krankheitsbild, bei dem die Körperlichen Symptome die psychischen überstrahlen („Ich bin Kraftlos weil ich so Schmerzen habe oder schlecht Schlafe“) auch lavierte Depression. Therapie: 4 Antidepressiva: Sofortige Antriebssteigerung, jedoch Stimmungsaufhellung erst nach einigen Wochen.-> Gefahr des Selbstmordes Die Medikamente haben auf Gesunde keine Wirkung da sie lediglich das Ungleichgewicht der Botenstoffe im Gehirn ausgleichen. -> keine Abhängigkeit Medikamente müssen kontinuierlich genommen werden. (Spiegelmedikament) Nebenwirkungen : z.B. Schleimhaut ist Trocken und Obstipation Johanniskraut: Nur bei leichten Formen der Depression angezeigt, Wirkung nicht wissenschaftlich bewiesen. Nebenwirkung mit anderen Psychopharmaka. Lithium: Nur bei mehren Phasen und vor allem bei Manisch Depressiven Erkrankten angezeigt, schwere Nebenwirkungen und schwierige Dosis Findung. Gesprächstherapie: Im Alter nur fürs Hier und jetzt, nicht therapierend auf Kindheit usw. Lichttherapie: Nur bei Herbst / Winter Depression, dort jedoch schnelle Besserung der Symptome. Manie: Affektive Unruhe Symptome: Schlaflosigkeit, die allerdings vorteilhaft wahrgenommen wird. (der Tag hat 24 Stunden) Selbstwertgefühl steigt ins Übermaß Stimmung: euphorisch oder gereizt aggressiv (besonders bei Kritik) Distanzlosigkeit Krankheitstuneinsichtig (Therapiebeginn meist erst nach PschKG -> sehr spät.) Kaufrausch Therapie: Neuroleptika -> akute Therapie Lithium -> Spiegelmedikament Danach Hilfe beim dämpfen und ertragen der Folgen des akuten Krankheitsschubes (z.B. Kaufverträge auflösen, im akuten Fall sind Kranke geschäftsunfähig!) 5