Konzept des Freilichtmuseums für slawische Frühgeschichte Melaune Herausgegeben von: „die Milzener e.V.“ Melauner Str. 67, 02894 Vierkirchen OT Melaune Inhaltsverzeichnis Vorwort I. Archäologisch-historischer Kontext des Museumskonzeptes 1.1. 1.2. Besiedlungsgeschichte des Stammesgebietes der Milzener und deren Nachbarregionen Die Milzener und das 11. Jahrhundert 2. 2.1. 2.2. Struktur und Bebauung slawischer Siedlungen Siedlungsstrukturen Hauskonstruktionen 3. Landwirtschaft und Handwerk der Elbslawen II. Inhalte und Ziele des Projektes 1. Einleitung 2. Experimentelle Archäologie als Schwerpunkt der Museumsarbeit 3. 3.1. 3.1.1. 3.1.2. 3.1.3. 3.1.4. 3.1.5. 3.1.6. 3.1.7. Pädagogische Arbeit im Museum Zielgruppenarbeit Kinder Behindertengerechte Angebote Tagestouristen Studenten Weiterbildungen Wochenangebote „Mobiles Museum“ III. Planerischer Teil 1. Planungsgrundlage 2. 2.1. 2.2. 2.3. 2.4. Übergeordnete Planung Lage und Größe des Planungsgebietes Bodendenkmale Planungsrechtliche Situation Gründe der Planerstellung 3. 3.1. 3.2. 3.3. Umweltverträglichkeit Landschaftsbild Lärmschutz Bewertung des Eingriffes in die Naturlandschaft 4. 4.1. 4.2. 4.3. Art und Maß der baulichen Nutzung Art der baulichen Nutzung Maß der baulichen Nutzung Gestaltung der baulichen Anlagen 5. 5.1. 5.2. 5.3. 5.4. 5.5. Erschließung Parkflächen Funktionsgebäude und sanitäre Anlagen Trinkwasser Abwasser Regenwasser 5.6. 5.7. 5.8. 5.9. 5.10. Versorgung mit elektrischer Energie Wärmeversorgung Fernmeldeversorgung Müllentsorgung Straßen- und Wegeverbindungen Anlagen Vorwort Das Mittelalter. Von der Gegenwart bis zum Beginn des Hochmittelalters trennt uns heute ein ganzes Jahrtausend. Wo früher Blockhütten standen, baut man heute Häuser aus Glas und Stahl. Wo früher Krankheiten und Mangelernährung Kinder und Erwachsene früh dahinrafften, ermöglicht ein modernes Gesundheitswesen eine hohe Lebenserwartung. Und Wegstrecken, die im Mittelalter zu Fuß oder zu Pferd Tage oder Wochen in Anspruch nahmen, lassen sich heute bequem in Autos oder Flugzeugen überwinden. Die Welt hat sich in diesem Jahrtausend rasant verändert. Wir leben in einem komfortablen Zeitalter. Doch nun stehen wir vor einem Rätsel: Mitten im 21. Jahrhundert ziehen es Menschen vor, in einem Dorf aus Blockhäusern und Lehmhütten zu leben. Sie mühen sich mit veralteten Arbeitsgeräten beim Hausbau oder in der Landwirtschaft ab, kochen ihr Essen in Keramik auf dem offenen Feuer und nähen sich ihre Schuhe aus Tierhäuten. Die Gründe dafür, dass Leute sich für ein derartiges Projekt engagieren oder einfach als Museumsbesucher die Zeitreise in das 11. Jahrhundert wagen, sind zweifellos so zahlreich wie die Mitarbeiter und Besucher des Projektes. Die Zielsetzung dieses neuen Freilichtmuseums jedoch ist klar zu umreißen: Geschichtsforschung und Geschichtsdidaktik. Die Bedeutung dieser unscheinbaren Worte ist kaum zu unterschätzen. In einer Welt der stetig wachsenden Möglichkeiten und der globalen Vernetzung ist es unsere Geschichte und Kultur, die uns als Anker und Richtschnur dient. Doch nur, wer dem multikulturellem Austausch selbst etwas beisteuern kann, der ist auch in der Lage, eine Orientierung zu behalten in einer Fülle von Informationen und Möglichkeiten. Das hier zu errichtende Museum unternimmt den mutigen Versuch, einem jeden Besucher ein kleines Puzzlestück zur eigenen kulturellen Identität zu geben. Sei es die neue Generation von Sorben, die sich gerade mühsam aus den Scherben der Vergangenheit eine zeitgemäße „Nationalität“ erarbeiten muss, sei es eine ahnungslose Schulklasse, die nach einem Museumsbesuch gelernt hat Löffel zu schnitzen – Das Freilichtmuseum für slawische Frühgeschichte Melaune kann beiden etwas mitgeben, ein Stück ihrer eigenen Vergangenheit. Viele der gesellschaftlichen Probleme der Gegenwart hängen direkt mit kulturellen „Löchern“ in unseren Köpfen zusammen. Sobald wir beginnen, unsere Kultur als Luxusgut zu verstehen, das je nach Finanzlage gestrichen oder bewilligt werden kann, setzten wir die nachfolgenden Generationen der Gefahr aus, ohne Identität und Selbstachtung aufzuwachsen. Ist es nicht sehr viel verlangt von einer solchen Generation die bestehenden Werte der Gesellschaft zu achten und die Kulturdenkmäler weiter zu pflegen, zu denen es keine Beziehung mehr gibt? Nun wird uns deutlich, was Blockhütten und Ziegengatter im 21. Jahrhundert für eine Aufgabe erfüllen können. Es ist Sinn und Zweck dieses Museums Traditionen und Wissen weiter zu geben. Wenn es so gelingt, die Lücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart zu schließen, dann wird auch unsere „Kultur“ eine Zukunft haben. Das hier dargestellte Projekt hat über diese ideelle Zielsetzung hinaus den Ehrgeiz, seinen Erfolg auch an seiner Wirtschaftlichkeit messen zu lassen. Das es möglich ist, den schmalen Grad zwischen historisch-, didaktischer Qualität und Wirtschaftlichkeit zu gehen, beweisen gelungene Beispiele in Skandinavien, Polen und Frankreich. Unsere Vorstellung über das Alltagsleben des frühen Hochmittelalters ist nach wie vor voller Lücken. Die Experimente dieses Museums werden einen Beitrag dazu leisten, diese Lücken zu füllen und neue Thesen zu entwickeln. Damit wären die beiden Säulen dieses Museums erläutert: Geschichtsforschung und Geschichtsdidaktik. Jetzt wissen wir, was uns in diesem Museum erwarten wird. Funktionieren kann ein solches Museum nur durch die Unterstützung Vieler. Doch ein Museum dieser Art wird als Bindeglied zwischen Mensch, Geschichte und Natur aus der Region nicht mehr wegzudenken sein. I. Archäologisch-historischer Kontext des Museumskonzeptes 1.1. Besiedlungsgeschichte des Stammesgebietes der Milzener und deren Nachbarregionen Die Besiedlung Ost- und Mitteldeutschlands durch slawische Bevölkerungsgruppen beginnt im 7. nachchristlichen Jahrhundert (um ca. 600) mit der Einwanderung eines Sorben genannten Volksstammes. Diese sind nicht identisch mit den heute in der Lausitz ansässigen Sorben. Die frühen Sorben dringen aus Böhmen über das östliche Erzgebirge in den Raum westlich der Elbe, ins heutige Sachsen vor. Entlang der Elbe stoßen sie rasch weiter nach Norden in das Gebiet zwischen Elbe und Saale vor. Als die Einwanderer im Westen auf besiedelte Gebiete treffen, breiten sie sich entlang der Elbzuflüsse nach Süden aus, bis sie das östliche Thüringen erreichen. Die Einwanderer beschränken sich in der Auswahl ihrer Siedlungsplätze in erster Linie auf Offenlandschaften mit guten Lößböden, Flusstäler und deren angrenzende Gebiete. Die erste schriftliche Nachricht über die Sorben macht um 631/632 der fränkische Chronist Fredegar als er über den sorbischen Fürsten „Dervanus“ berichtet. Zu dieser Zeit ist das Gebiet östlich der Elbe noch nicht von Slawen besiedelt. Dies erfolgt erst im letzten Drittel des 7. und im Laufe des 8. Jahrhunderts. Die dort ansässigen Gruppen erscheinen später unter der Bezeichnung „Milzener“. Abb. 1: Siedlungsgebiete slawischer Stämme um 1000 (aus H. Wolfram, 2000) Die Besiedlung in dieser Zeit darf man sich nicht als ein komplettes, zusammenhängendes Netz aus Ortschaften und Dörfern vorstellen. Vielmehr handelt es sich um locker gestreute Ansiedlungen, die durch große zusammenhängende Waldgebiete voneinander getrennt sind. Diese von der Forschung als Siedlungskammern bezeichneten Gebiete waren in ihrer Fläche kaum größer als 20-30 km2. Zentrum dieser Siedelgemeinschaften sind oft Burgen, welche neben ihrer militärischen Schutzfunktion wohl auch als Marktplatz, Versammlungsort oder Herrschaftszentrum dienen. Innerhalb dieser Siedlungskammern, die von zeitgenössischen Quellen als „civitates“ bezeichnet werden, ist in der Regel einer der Kleinstämme in einem „Gau“ ansässig. 1.2. Die Milzener und das 11. Jahrhundert Um das Jahr 840/850 begegnen uns die Milzener sowie einige ihrer Nachbarn zum ersten Mal in zeitgenössischen Schriften. So teilt uns der „Bayrische Geograph“ auf einer Völkertafel mit, dass die Milzener 30 civitates besäßen, während die im görlitzer Raum ansässigen Besunzanen nur 2 inne haben. Den westlichen Nachbarn der Milzener, den Daleminzern, die im Gebiet des Meißener Landes zwischen der Elbe, dem Raum Döbeln/Mügeln und Großenhainer Land siedeln, weist der bayrische Geograph 14 civitates zu. In diesen „civitates“ sind die Schanzen von Melaune, Königshain und Schöps in unserem Gebiet die wohl bedeutendsten. Grabungsschnitte auf dem „Burgberg“ in Melaune erbrachten in den dreißiger Jahren vor allem Funde aus mittelslawischer Zeit (10./11. Jahrhundert). Die Bedeutung dieser Befestigung ergibt sich auch daraus, dass wir den Namen der Burg in Melaune aus Schriftquellen als „Merburg“ fassen können. Man kann also davon ausgehen, dass die Merburg in Melaune eine gewisse Zentrumsfunktion im „Gau Melska“ inne hatte. Ein Indiz für die herausragende Rolle der Merburg ist zudem die starke Bewehrung mittels eines 4 m breiten Walles. Die Wallkonstruktion bestand aus einem mit Bruchsteinen verschaltem Holz-Erde-Wall, wie man ihn auch bei anderen Befestigungen des 11. Jahrhunderts beobachten kann. Abb. 2: Tafelgut Melzer mit Burgen, Kirchen und Fernhandelsstraßen (aus R. Speer, 1994) Die in der Nähe gelegenen Schanzen von Königshain und Schöps bestehen vermutlich zeitgleich mit der „Merburg“, wie das keramische Fundmaterial anzeigt. Dabei kommt der Schöpser Doppelschanze eine besondere verkehrsstrategische Bedeutung zu, da sie direkt an der „via regia“ gelegen ist, jener großen West-Ost-Handelsverbindung, welche die ganze Oberlausitz quert, und bei Görlitz die Neiße überschreitet. Als König Heinrich I. im Frühjahr des Jahres 929 den Widerstand der Daleminzer mit der Einnahme ihrer Hauptburg „Gana“ bricht, und in deren Folge als Stützpunkt die Burg Meißen errichten lässt, beginnt auch die deutsche Geschichte unseres Landstriches. Das Bautzener Land macht er sich 932 „botmäßig“, wobei dieser Erfolg nur von kurzer Dauer ist, denn es gelingt erst Markgraf Ekkehard (985-1002), das „Milzenerland“ dauerhaft unter seine Kontrolle zu bringen. Mit den Eroberungen kommen auch die ersten Deutschen ins Land. Sie stellen die Besatzungen der im 10. Jahrhundert eingerichteten Burgwarde, einem System aus Burgen mit dazugehörigen Bezirken, um das neu eroberte Land zu kontrollieren und die äußersten Grenzen des Reiches, jene Ostmarken, zu schützen. Westlich der Elbe werden 50 solcher Burgwarde eingerichtet, während das Bautzener Land und damit der „Gau Melska“ nur 5 erhalten. Im „Milzenerland“ wird die Burgwardorganisation zu Beginn des 11. Jahrhunderts eingeführt und hat bis zum Ende des 12. Jahrhunderts Bestand. Als Indiz dafür darf auch die schriftliche Erwähnung gelten, in der berichtet wird, dass 1173/74 der böhmische König Vladislaw auf der „Merburg“ verstirbt. So kurz diese Notiz auch sein mag, lässt sie dennoch darauf schließen, das der Melauner Burgberg bis zum Ende des 12. Jahrhunderts existierte und offenbar so bedeutend war, einen König zu beherbergen. Kurz davor wird noch eine weitere Entwicklung mit der Errichtung der Bistümer Zeitz, Meißen und Merseburg im Jahre 968 angestoßen - die Christianisierung und damit die festere Einbindung der östlichen Heiden ins Reich. Um das Jahr 1000 ist damit zu rechnen, dass westlich der Elbe wohl alle Slawen, zumindest nominell, getauft sind. Aus dieser Zeit stammen auch die ersten ungefähren Angaben über die Einwohnerzahlen der verschiedenen Gaue. So sollen im Gau Dalemizien ca. 7000-8000 Menschen gelebt haben, und im Land der Milzener etwa 5000. Als König Heinrich IV. in seiner Schenkungsurkunde von 1071 dem Bistum Meißen 8 Königshufen der „villa goreliz“ im Gau „Melska“ vermachte, zeigt sich, dass die östlichen Nachbarn der Milzener keine politische Rolle mehr gespielt haben können. Das 11. Jahrhundert ist eine Zeit großer Veränderungen in ganz Europa. Allen voran verändert sich die Macht und Einflussnahme der Kirche, beginnend mit der Synode von Sutri 1046, in der sich die Reformbewegung durchsetzt und deren Entwicklung in dem für die Kirche erfolgreichen Gang nach Canossa 1077 kulminiert. Im Bistum Meißen ist dieses Jahrhundert wohl vor allem durch die Auseinandersetzungen des Deutschen Reiches mit Boleslaw Chrobry geprägt. Weiterhin sind einige der wichtigsten Ereignisse die Eroberung Süditaliens, 1059-1071, und Englands, 1066, durch die Normannen, was diese Länder bis heute prägt. Eine der wohl folgenschwersten Entwicklungen nimmt auch am Ende des 11. Jahrhunderts ihren Anfang - die Ausrufung des 1. Kreuzzuges 1095 und dessen Ende in Jerusalem 1099. Diese politischen Veränderungen, aber auch eine ganze Reihe von technischen Innovationen, wie z.B. die Dreifelderwirtschaft, machen das 11. Jahrhundert zu einer Zeit der Umbrüche. An der Wende vom 11. zum 12. Jahrhundert ist mit einer slawischen Gesamtbevölkerung im heutigen Sachsen von 37000-40000 Einwohnern zu rechnen. Trotz Einwanderungsbewegung und deutscher Herrschaft ist die slawische Erschließung des Landes zu diesem Zeitpunkt noch nicht beendet. So wurde für das Altenburger Land festgestellt, dass noch im 11. Jahrhundert Siedlungen neuangelegt werden. Die Hälfte aller sächsischen Ortsnamen ist slawischen Ursprungs. Die dauerhafte Besiedlung Ostsachsens durch Deutsche beginnt erst im 12. Jahrhundert, wobei die ersten Anfänge an der Mulde gemacht werden. Erste deutsche Dörfer lassen sich um das Jahr 1186 zwischen Meißen und Wilsdruff durch Schriftquellen belegen, für das Westerzgebirge um Aue schon für 1173. Die Oberlausitz wird von der ostwärts gerichteten deutschen Siedlungsbewegung erst um 1200 erreicht. 2. Bebauung und Struktur slawischer Siedlungsplätze Um sich den Lebensumständen des 11. Jahrhunderts anzunähern, reichen Schrift- und Bildquellen nicht aus, ein detailliertes Bild der Zeit zu zeichnen. Aus diesem Grund müssen in besonderem Maße die Ergebnisse und Befunde der archäologischen Forschungen berücksichtigt werden. Die Siedlungsarchäologie beschäftigt sich mit der Rekonstruktion ehemaliger baulicher Strukturen, deren Spuren die Jahrhunderte im Boden überdauerten. Für das vorzustellende Projekt –„Freilichtmuseum für slawische Frühgeschichte Melaune“wird im Folgenden das elbslawische Gebiet zwischen 10. und 12. Jahrhundert betrachtet. Von der Vielzahl der entsprechenden slawischen Siedlungen, die seit den letzten Jahrzehnten bekannt geworden sind, wurde nur ein geringer Prozentsatz archäologisch untersucht. Von diesen wiederum ist nur Bruchteil vollständig ergraben. Aus diesem Grunde ist es der Forschung bis dato nicht möglich, verlässliche und pauschale Aussagen zur Struktur der mittelalterlichen, slawischen Siedlungen zu machen. Dennoch sollen die zahlreichen Erkenntnisse, die die Forschung im Laufe der Zeit erbrachte, aufgezeigt und zu einem Bild zusammengefügt werden. Auf dieser Grundlage beruht der Rekonstruktionsvorschlags einer Dorfanlage am Fuße der „Merburg“ in Melaune. 2.1. Siedlungsstruktur Die innere Struktur slawischer Siedlungen, d.h., die Anordnung von Gebäuden und anderer baulicher Komplexe, stellt sich keineswegs so einheitlich dar, wie man auf den ersten Blick vermuten könnte. Man unterscheidet nach der Gebäudeanordnung heute drei Grundformen. Als erstes das Platzdorf (Rundling) bei dem die Gebäude um einen zentralen „Dorfplatz“ gruppiert sind. Beispiele hierfür sind Berlin-Mahlsdorf und Devstorf bei Dobbin, Kr. Parchim. Des weiteren finden sich Dörfer mit gleichgerichteten, oft sehr eng stehenden Häusern, die mitunter in Reihen angeordnet sind. Als Beispiele sind hier Großraden, Kr. Parchim, ParchimLöddingsee, Kr. Parchim und Zehdenick, Kr. Oberhavel zu nennen. In der dritten Grundform finden sich Siedlungen deren Gebäude äußerst unregelmäßig angeordnet zu sein scheinen, wie beispielsweise Berlin-Kaulsdorf. Die Gründe für die Anlage solch unterschiedlicher Siedlungsformen sind, ähnlich wie bei heutigen Dorf- und Stadtanlagen, mit Sicherheit sehr vielfältig und komplex. Ein wichtiger Faktor war beispielsweise die Funktion der Siedlung. So ist die Anlage von Großraden eine Vorburgsiedlung und ein Tempelort gleichermaßen, so dass von einer gewissen Reglementierung des Baugeschehens ausgegangen werden kann. Abb. 3: Groß Raden; Rekonstruktion der Siedlung des 10. Jh. (aus R. Voss, 2000) Ähnliches trifft vermutlich auch auf die Siedlung von Parchim-Löddingsee zu, bei der es sich allem Anschein nach um einen Handelsort von regionaler Bedeutung handelte. Parallelen dazu finden sich beispielsweise in der bekannten Wikingersiedlung Haithabu bei Schleswig oder in Wollin an der Mündung der Dziwa. Einen Sonderfall an streng funktional ausgerichteten Siedlungen stellen sicherlich Burgwallanlagen dar, bei denen die Baureglementierung schon durch das eingeschränkte Platzangebot im Innern der Befestigung gegeben ist. Bei der Rekonstruktion der Dorfstruktur sind in unserem Fall allerdings nur ländliche Siedlungen interessant, deren Produktionsschwerpunkt im agrarischen Bereich lag. Ein weiterer wichtiger Aspekt bei der Strukturierung der Siedlungen war natürlich die naturräumliche Umgebung des Siedlungsplatzes. Ein geeignetes Beispiel ist die ländliche Siedlung von Presehnchen, Kr. Luckau, die in einiger Entfernung zur dazugehörigen Burgwallsiedlung auf einer Talsandinsel im Flachmoor gelegen war. Der Zugang erfolgte über eine Brücke und verschiedene Knüppeldämme, um den Siedlungsplatz trockenen Fußes zu erreichen. Die Hausbebauung erfolgte auf den am besten hierfür geeigneten, also den trockensten Flächen. Dass die beiden genannten Faktoren nicht unabhängig voneinander zu sehen sind, erweist sich als offensichtlich. So unterlag die Bebauung der bereits genannten Siedlungen von Groß Raden und Parchim-Löddingsee zwar einerseits der bereits angesprochenen Reglementierung, andererseits ist die Ausrichtung der Häuser am Wegesystem auch damit zu begründen, dass diese Wegbefestigung nötig war, um ein komfortables Erreichen der Abb. 4: Gebäude zu gewährleisten. Presehnchen; Rekonstruktion der Siedlung des 9./10. Jh. (aus J. Henning, 1991) Welche Rolle Bautraditionen bei den Anlage von Dörfern eine zentrale Rolle gespielt haben, ist umstritten. Letztlich haben sich in erster Linie Bautraditionen die durch natürliche Gegebenheiten diktiert wurden verfestigt. Die These vom „typisch germanischen Straßendorf“ und vom „typisch slawischen Platz-, oder Hufeisendorf“ werden zumindest nicht durch archäologische Befunde gestützt. Abb. 5: Dessau-Mosigkau; Rekonstruktion der Siedlung des 6./7. Jh. (aus E. Gringmuth-Dallmer, 2000) 2.2. Hauskonstruktion Der zweite wichtige siedlungsarchäologische Aspekt bei der Betrachtung slawischer Siedlungsstrukturen des Mittelalters ist die Konstruktionsweise von Bauwerken, insbesondere von Häusern. Da die slawische Bautätigkeit fast ausschließlich Holz als Werkstoff nutzte, ist eine Einschätzung von archäologischer Seite her schwierig, da die Erhaltung solcher organischer Baustoffe nur unter besonderen Bedingungen gewährleistet ist. Dennoch erbrachten die Siedlungen mit entsprechendem Feuchtbodenmilieu wie Groß Raden, ParchimLöddingsee oder Behren-Lübichen, Kr. Teterow ausreichend Material, so dass zumindest für die nordwestslawischen Siedlungen sehr gute Hausrekonstruktionen vorliegen. Abb. 6: links: einräumige Blockhäuser und Bohlenwege aus Opole rechts: umgestoßener Flechtwerkzaun aus Opole (aus J. Herrmann, 1976) Durch intensivere Forschungen in den letzten Jahrzehnten konnten zudem auch auf Siedlungsplätzen ohne gute Holzkonservierung Indizien gesammelt werden, welche die bisherigen Annahmen über slawischen Hausbau stützen. Nach derzeitigem Stand zeichnet sich folgendes Bild ab: Im Raum unmittelbar westlich der Elbe, südlich des Erzgebirges und in Südpolen wurden im 6.-10. Jh. Grubenhäuser errichtet, d.h. Gebäude mit bis zu 60 cm eingetieften Innenräumen, deren aufgehende Wände vornehmlich in Flechtwerkkonstruktion errichtet wurden, gebaut. Im nördlich davon liegenden Gebiet zwischen Elbe und Oder/Neisse, insbesondere im Küstengebiet, baute man im gleichen Zeitabschnitt Blockhäuser, die meist ebenerdig angelegt waren. Die Gründe für diese unterschiedlichen Bautraditionen und deren exakte Abgrenzung gegeneinander sind in der Forschung noch immer Gegenstand kontroverser Diskussionen und sollen hier nicht näher erörtert werden. Im 11. Jh. breitet sich schließlich die als „nordwestslawisch“ bezeichnete Blockbautradition auch in die angrenzenden Gebiete aus, so dass diese Art Häuser zu errichten als „typisch slawisch“ für das hohe Mittelalter angesehen wird. Bemerkenswerterweise lebte diese Bautradition in bestimmten Regionen bis in die Gegenwart fort. So wurden in der Niederlausitz Blockhäuser von der „slawischen“ Bevölkerung noch bis ins 19. Jh. gebaut. Auch die Umgebindehäuser der Oberlausitz mit ihren typischen Blockstuben stehen ohne Zweifel in dieser Bautradition. Die Blockhäuser des 10./11. Jahrhunderts sind fast ausschließlich einräumig und besitzen zumeist einen quadratischen Grundriss mit einer Fläche von 12-20 m2. Zunächst wurde der Baugrund vorbereitet und wenn nötig planiert. Auf einem Grundrahmen aus aneinanderstoßenden, verkeilten Stämmen von bis zu 20 cm Durchmesser wurde dann die typische Wandkonstruktion aus verklinkten Hölzern (Stämme oder zugerichtete Spalthölzer) errichtet. Die Häuser scheinen fensterlos gewesen zu sein, zumindest gibt es keine archäologischen Belege für Fensteröffnungen. Die Rekonstruktion der Dächer stellt sich als schwierig dar und erfolgt als Sattel- oder Walmdachkonstruktion. Als Deckmaterial dienten Stroh, Ried oder Holzschindeln. Die Wände wurden mittels Moos abgedichtet, vereinzelt fanden sich Hinweise auf Lehmverputz an den Innenwänden. Die Fußböden sind, auch in Abhängigkeit vom Siedlungsuntergrund, auf einer Holzrostkonstruktion gedielt oder mit Sand- und Lehmestrichen versehen worden. In der Regel befand sich in einer Hausecke eine Feuerstelle, meist in Form von offenen, quadratischen Herden aus Stein. Seltener sind Lehmkuppelöfen nachgewiesen. Bei Holzfußböden ist an der Feuerstelle die Dielung durch Sand- oder Lehmschüttungen ersetzt. Neben diesen typischen Blockbauten kommen vereinzelt auch andere Hauskonstruktionen, beispielsweise Ständerbauten mit Rahmenkonstruktionen vor, wie sie in ähnlicher Form auch in modernen Fachwerkhäusern zu sehen sind. Die Wände wurden in solchen Häusern entweder aus Spaltbohlen oder in Flechtwerk errichtet. Abb. 7: Rekonstruktionszeichnung eines Blockhauses mit Walmdach (aus E. Schuldt, 1988) Abb. 8: Rekonstruktionszeichnung eines Flechtwandhauses mit Walmdach (aus E. Schuldt, 1988) Abb. 9: links: Grundkonstruktion eines Blockhauses mit Satteldach rechts: Grundkonstruktion eines Flechtwandhauses mit Satteldach (aus E. Schuldt, 1988) Der slawische Holzbau hatte ein sehr hohes technisches Niveau, so dass auch komplizierte Bauwerke, wie hölzerne Wallanlagen, umfangreiche Brücken- und Wegesysteme oder Holzkastenbrunnen errichtet werden konnten. Diese Bauwerke finden sich je nach Funktion der Siedlungen oder unter entsprechenden naturräumlichen Bedingungen an diversen Siedlungsplätzen wieder. Abb.10: Rekonstruktionsbild: Bau des Bohlenweges über das Sukower Moor (aus J. Herrmann, 1976) Diese Auswahl an verschiedenen Bauelementen einer Siedlung wirft abschließend die Frage nach der funktionellen Gliederung des „Dorfes“ auf. Relativ einfach ist die funktionelle Zuordnung beispielsweise bei Brücken, Bohlenwegen, Wallanlagen, Brunnen oder Häusern mit Feuerstellen, die relativ eindeutig als Wohnbauten identifiziert werden können. Bei den übrigen Bauwerken wie Häusern ohne Feuerstellen, Zäunen, aber auch bei nur schwer zu deutenden archäologischen Befunden wie Gruben, fällt die Zuweisung einer bestimmten Funktion schwer. Dies ist auch eines der derzeit am kontroversesten diskutierten Gebiete in der Siedlungsarchäologie. Nach jetzigem Forschungsund Interpretationsstand dienten die meisten dieser Gruben wohl als Abfall- oder Vorratsgruben, Tiergehege oder stellten Standorte von Werkplätzen, Schuppen usw. dar. Letzteres gilt wohl auch für nicht beheizbare Gebäude, die häufig auch kleinere Grundflächen als Wohngebäude besaßen. Die Zäune dienten wahrscheinlich der Abgrenzung bestimmter Bereiche zur Viehhaltung oder bei Siedlungen mit reglementierter Bebauungsstruktur, zur Kennzeichnung von Grundstücken. Alles in allem unterscheiden sich die slawischen Ansiedlungen deutlich von zeitgleichen Siedlungen westlich der Elb-Saale-Linie, also auf ehemals fränkischem Gebiet. Während sich hier feste Gehöftkomplexe aus Wohnbauten und konstruktionsgleichen Nebengelassen, häufig mit Umzäunung finden, kommen derartige Gehöftstrukturen, hinter denen sich mit Sicherheit feste Besitz- und Standesverhältnisse verbergen, in slawischen Ansiedlungen nicht vor. Die „typisch slawische Siedlung“ stellt sich demnach primär als Zusammenschluss mehrerer Wohnbauten in unterschiedlicher Anordnung dar. Daneben finden sich zugehörige kleinere Wirtschaftsareale zur landwirtschaftlichen und hauswerklichen Nutzung. Einige Baukomponenten wie Brunnen oder Backöfen wurden vermutlich gemeinschaftlich genutzt, da sie keinen bestimmten Wohnbauten zuzuordnen sind. Und zu guter Letzt sind einige Wirtschaftsbereiche wie Töpferöfen, Holzwerkplätze und Schmieden von spezialisierten Handwerkern innerhalb der Siedlung genutzt worden. 3. Landwirtschaft und Handwerk der Elbslawen Die mittelalterliche Gesellschaft waren hauptsächlich agrarisch geprägt. Das heißt, dass abgesehen von einigen frühstädtischen Handelszentren besonders an der Ostseeküste die Siedlungen stets eng mit ihren Feldern und Weiden verbunden waren und deren Bewohner sich von ihren eigenen Erträgen ernähren mussten. Mangelerscheinungen, die sich am Knochenmaterial der Elbslawen häufig nachweisen lassen, dokumentieren, dass die Versorgungslage nicht konstant war, sondern stark von verschiedenen Umweltfaktoren abhing. Für die früh- und mittelslawische Zeit geht man derzeit davon aus, dass eine extensive Wirtschaftsweise betrieben wurde, obwohl sich bereits ab dem 9. Jahrhundert die Indizien für eine wenigstens teilweise „wilde“ Feld- Graswirtschaft häufen. Spätestens im 11. Jahrhundert setzten sich weitere technische Neuerungen auch im elbslawischen Gebiet durch und verbesserten die Versorgungslage derart, dass ein Bevölkerungsanstieg die Folge war. Zu diesen Neuerungen gehörten beispielsweise Dreschflegel, eisenbewehrte Pflüge mit Sechen oder die kurzstielige Sense, die auf eine entstehende Heuwirtschaft verweist. Im slawischen Siedlungsgebiet wurde vorwiegend Hirse, Roggen, Saatweizen, Gerste und Hafer angebaut. Erzielte Ertragsüberschüsse waren eine der slawischen Tauschwaren im Fernhandel, die Grabungen im Burgwall von Tornow belegen. Das elbslawische Handwerk war zunächst auf Eigenversorgung ausgerichtet. Die Fundballung bestimmter Artefakte in den erforschten Siedlungen, wie die von Keramik, Geweihresten oder Eisenschlacke lassen auf eine gewisse Spezialisierung neben den Haushandwerken wie Textilherstellung oder Holzbearbeitung schließen. II. Inhalte und Ziele des Projektes 1. Einleitung Das Freilichtmuseum für slawische Frühgeschichte Melaune wird von dem Verein „Die Milzener e.V.“ betrieben und bewirtschaftet. Entstehen soll eine Dorfanlage im Vorfeld der slawischen Merburg in Melaune, wie sie möglicherweise im 11. Jahrhundert an der Stelle des heutigen Dorfes gestanden hat. In dieser Dorfanlage sollen alle Lebensbereiche des frühen Hochmittelalters wie Hausbau, Landwirtschaft, Handwerk und Handel erprobt, dargestellt und vermittelt werden. Parallel zum Aufbau des Museums kann bereits in Workshops oder Sommerlagern erste Museumsarbeit mit Schulklassen oder im Rahmen von Weiterbildungen geleistet werden, in denen die historischen Hintergründe zur Besiedlungsgeschichte ebenso vermittelt werden wie frühgeschichtliche Handwerkstechniken. Langfristig soll das naturräumliche Umfeld des Museumsgeländes mit in das Konzept einbezogen werden. So soll das Bodendenkmal „Merburg“ gesichert, für das touristische Publikum begehbar gemacht und an den Rundgang durch die Museumsanlage angeschlossen werden. Der angrenzende Wald bietet zukünftig mit einem Lehrpfad die Möglichkeit, Schulklassen und Touristengruppen das Zusammenspiel von mittelalterlichem Mensch mit seiner Flora und Fauna zu illustrieren. Die bereits bestehenden, reichen Biotope sollen dabei ebenso mit eingebunden werden wie typische Arbeitsstationen die sich in oder nahe dem Wald befanden, wie z.B. die Imkerei. Die dem Museumsgelände vorgelagerten Wiesen können dazu dienen, die landwirtschaftlichen Anbautechniken des 11. Jahrhunderts zu erproben und besonders junge Leute wieder an die Thematik von Ackerbau und Viehzucht heranzuführen. Schließlich soll in einer festen Ausstellung, die beispielsweise in der alten Wassermühle installiert werden kann, zusätzliches Wissen über die überregionalen Zusammenhänge (z.B. Handelsverbindungen etc.) aufbereitet werden, das im Freilichtmuseum selbst nur in Form von Führungen vermittelt werden kann. Die Arbeit des Museums ergibt sich also aus drei Aufgaben: a) Erforschung der Lebensumstände im 10. – 12. Jahrhundert im elbslawischen Raum anhand von allen zur Verfügung stehenden Schrift-, Bild-, und Sachquellen und Überprüfung der Ergebnisse durch die Methoden der experimentellen Archäologie. b) Aufbereitung der Forschungsergebnisse zur Weitergabe an ein breites Publikum mit dem Schwerpunkt Museumsdidaktik, beispielsweise in Form der Dorfrekonstruktion oder der verschiedenen Handwerke. Gleichzeitig aber auch die Aufarbeitung in Form von Publikationen, Wanderausstellungen, Vorträgen oder historischen Veranstaltungen. c) Optimale Vermarktung der Museumsanlage Ziel ist es, Geschichte mit klar definierten Kompromissen darzustellen und zu vermitteln. Dabei wird langfristig angestrebt, wirtschaftlich zu arbeiten, das heißt, von den Investitionen der Aufbauphase abgesehen, soll ein sich selbst tragendes Projekt entstehen. 2. Experimentelle Archäologie als Aufgabe der Museumsarbeit Wie bereits angedeutet kann der derzeitige Forschungsstand bei Weitem nicht alle relevanten Fragestellungen zur mittelalterlichen Alltagskultur beantworten. So gibt es in allen Bereichen wie beispielsweise Hausbau, Kleidung, Landwirtschaft oder Handwerk Probleme, die durch die zur Verfügung stehenden Quellen nicht geklärt werden können. An diesem Punkt setzt die experimentelle Archäologie an. Ziel dieser noch relativ jungen Wissenschaft ist es, Interpretationen und Rekonstruktionen archäologischer und historischer Befunde zu überprüfen. Dabei soll der Weg des Experimentes so dokumentiert werden, dass er wissenschaftlich nachvollziehbar ist. So ist auch die Überprüfung wissenschaftlicher Thesen mittels experimenteller Archäologie Basis unserer Projektarbeit. Damit will der Verein „Die Milzener e.V.“ und das „Freilichtmuseum für slawische Frühgeschichte Melaune“ einen Beitrag zur wissenschaftlichen Arbeit leisten. Ziel soll schließlich sein, unsere Ergebnisse in Publikationen, Vortragsreihen, Symposien etc. der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Der erste Ansatzpunkt wird dabei sicherlich bei der Errichtung der Gebäude des Freilichtmuseums liegen, um die Funktionalität der bisher vorliegenden Rekonstruktionen auszutesten. In weiteren Schritten sollen dann Experimente zu verschiedenen Handwerkszweigen wie Holzverarbeitung, Metallbearbeitung oder Keramikproduktion, sowie zur landwirtschaftlichen Produktion des 11. Jahrhunderts folgen. Im Rahmen des Möglichen sollen diese experimentellen Tätigkeiten in die Pädagogische Arbeit mit einbezogen werden. Dennoch wird sauber unterschieden zwischen Museumspädagogik und wissenschaftlicher Arbeit. Vorbilder in diesem Tätigkeitsfeld stellen zweifellos das Museumsdorf Düppel bei Berlin, das vorgeschichtliche Versuchszentrum Lejre (Dänemark) und das Freilichtmuseum Biskupin (Polen) dar. Diese Präzedenzfälle haben europaweit Schule gemacht und gezeigt, wie der Dreischritt von Forschung, Bildung und eigenständiger Finanzierung realisiert werden können. 3. Das pädagogische Konzept Eines der zweifellos wichtigsten Arbeitsfelder des Museums ist die pädagogische Arbeit mit den unterschiedlichsten Zielgruppen. Im Folgenden soll gezeigt werden, welche Zielgruppen wie betreut werden können und welche Fähigkeiten dabei trainiert werden. 3.1. Zielgruppenarbeit 3.1.1. Kinder Jeweils auf die Altersgruppe abgestimmt, bietet das Museum erlebnisorientierte Tagesprogramme an, die inhaltlich den Stoff des Schullehrplans ergänzen. Je nach Wunsch können dabei mittelalterliche Landwirtschaft, Handwerk oder andere Bereiche der Alltagskultur thematisiert werden. Alle Schülerprogramme haben grundsätzlich einen ähnlichen didaktischen Aufbau: 1. Zu Beginn eines Projektes werden Einzelgruppen der Klasse bestimmte Fragen gestellt, die während des Aufendhalts selbstständig heraus gefunden werden müssen. Auf diese Art wird sowohl Teamarbeit geschult, als auch an selbstständige Arbeit herangeführt. 2. Es werden zu erst theoretische Hintergrundinformationen gegeben, um die Gruppe vom 21. in das 11. Jahrhundert zu führen und eine grundsätzliche Einführung in das Thema „Mittelalter“ zu geben. In einer Führung wird erläutert, warum z.B. die Kleidung nicht so aussah wie heute. 3. Anschließend probieren sich die Gruppen in der praktischen Arbeit, so z.B. in der Schmiede, in der Färberei, beim Löffelschnitzer oder beim Töpfer. Dabei geben die Betreuer der einzelnen Handwerke bei der Arbeit noch gezielte Hintergrundinformationen zum Umfeld des Handwerks. So wird Geschichte am praktischen Beispiel begreifbar. Die Schüler illustrieren das erfahrene Wissen selbst durch die Herstellung von Alltagsgegenständen des Mittelalters. Je nach Können werden dabei ihre motorischen Fähigkeiten geschult. So schafft z.B. ein selbst gefertigter Löffel ein Erfolgserlebnis und lässt die Schüler einen solchen Tag als etwas Produktives wahrnehmen. 4. Am Ende der Führung werden die Fragen beantwortet, die eingangs ausgegeben wurden und der Tag wird abgeschlossen durch mittelalterliche Mannschaftsspiele und Wettstreite. 3.1.2. Behindertengerechte Angebote Die inhaltliche Gliederung von Behindertentagesprogrammen orientiert sich ebenfalls an der dargestellten Abfolge. Doch in diesem Fall muss die Führung immer sehr individuell auf die Fähigkeiten der Gruppe abgestimmt werden. So kann dabei die sinnliche Wahrnehmung der Eindrücke stärker mit einbezogen werden (Objekte berühren, Geräusche hören, Pflanzen riechen). Dieser Ansatz wird auch speziell bei der Gestaltung des Geschichts- und Naturlehrpfades mit einbezogen. 3.1.3. Tagestouristen Die ständige Präsenz von mindestens drei Handwerken auf dem Gelände und die lebendige Bewirtschaftung des Museums mit authentischen Werkzeugen in mittelalterlicher Kleidung sorgen dafür, dass der „Gelegenheitsbesucher“ zu jeder Zeit einen realistischen Eindruck von einer slawischen Siedelung bekommen. Auch diese Besucher können sich in den Handwerken probieren. Fragen werden sachkundig von den Handwerkern oder den Führern beantwortet. Außerdem sind Führungen denkbar, die nicht nur die Museumsanlage und die „Merburg“ mit einbeziehen, sondern auch die Baugeschichte von Melaune und das Wasserschloss von Döbschütz erschließen. Diese Führungen sind flexibel auf die Wünsche der Gruppen einstellbar und werden in Deutsch und Englisch angeboten. Neben dem normalen Museumsverkehr sind über das Jahr verteilt 4 – 5 Museumsfeste geplant, bei denen über das normale Aktionsangebot hinaus weiter Sondervorführungen, Vorträge, Konzerte etc. durchgeführt werden, die sich speziell an Familien und Tagestouristen richten. Diese Aktionen können auch mit den Veranstaltungen in der Gemeinde abgestimmt werden und zu beiderseitigem Vorteil genutzt werden. 3.1.4. Studierende Das Museum bietet breiten Aktionsraum zur Anwendung und Erwerbung von kulturwissenschaftlichen, pädagogischen, archäologischen und betriebswirtschaftlichen Erkenntnissen. Dies kann in Form von Praktika, Workshops oder internationalen Sommerlagern erfolgen. Bei speziellen Forschungsprojekten bahnen sich derzeit bereits Partnerschaften mit dem Bereich Ur- und Frühgeschichte der Friedrich-Schiller-Universität Jena an. 3.1.5. Weiterbildungen Die umfangreiche Erforschung und Praktizierung alter Handwerkstechniken erlaubt es, Weiterbildungen auf diesen Gebieten durchzuführen. Ansprechpartner für derartige Angebote sind vielschichtig. Berufsschulen, ABM Qualifikationen, Pädagogengruppen oder Privatpersonen sind nur einige Zielgruppen. 3.1.6. Wochenangebote Die Aktionsmöglichkeiten des Museums erschöpfen sich nicht an einem Besuchertag. Alltagsarbeiten wie Hausbau, Viehzucht, Köhlerei etc. lassen sich schwer im Rahmen eines Tage darstellen. Hierfür ist ein spezielles Wochenangebot für Klassenfahrten, Exkursionen usw. angedacht. Diesem Angebot liegt die selbe didaktische Gliederung zugrunde wie bei den vorgenannten Angeboten, nur dass komplexere Fragestellungen und Zusammenhänge erforscht werden können. Die Gruppen sollen dabei in betreuter Eigenverantwortung bestimmte Aufgaben, wie Kochen in Keramik oder Holzkohlenherstellung, bewältigen. Als theoretische Untermauerung der am Exempel erlebten Erkenntnisse werden jeden Tag Führungen unternommen, die einen neuen Aspekt mittelalterlicher Alltagswelt beleuchten. Dabei wird zudem das Ökosystem Wald und Feuchtwiese aus biologischer Perspektive erkundet. In dieser Woche soll außerdem das kulturelle Umfeld der Region in kleinen Ausflügen erkundet werden. Dabei wird auf die kulturellen Einrichtungen der Region zurückgegriffen. 3.1.7. „Mobiles Museum“ Neben den stationären Angeboten, die auf das Museumsgelände beschränkt bleiben, ist das Programm des Freilichtmuseums für slawische Frühgeschichte auch transportabel. Das heißt dass bestimmte Handwerke oder Vorträge in öffentliche Einrichtungen oder auf publikumswirksame Veranstaltungen fahren können, um Wissen zu vermitteln und Interesse für die Materie und das Museum zu wecken. Zudem können so die guten Beziehungen zu anderen Museen und Vereinen gepflegt werden, die bereits bestehen. III. Planerischer Teil 1. Planungsgrundlage Als Grundlage der Planung dienen die Kartenauszüge der Flurkarte 5 Gemarkung Melaune. sowie die Aussagen der Gemeinde zur Lage der Wasserleitungen. 2. Übergeordnete Planung 2.1. Lage und Größe des Planungsgebietes Das Plangebiet erstreckt sich südlich der Gemeinde Melaune rechts vom Flusslauf des Schwarzen Schöps und wird im Westen von der Waldkante, im Norden und Westen durch den Schöps und im Süden durch einen landwirtschaftlichen Nutzweg begrenzt. Das Planungsgebiet umfasst folgende Flurstücke: Flur 5 Gemarkung Melaune; 3/1, 4, 6/1, 7, 10, 11, 16/1, 17, 18 und 19. 2.2. Bodendenkmale Aus der Planungsfläche ist der „Burgberg“ als Bodendenkmal bekannt. Es sind keine Maßnahmen geplant, die das Bodendenkmal gefährden. Sollten im Plangebiet Funde oder auffällige Erdverfärbungen festgestellt werden (DSchG Sachsen, §2 Gegenstände des Denkmalschutzes), so wird dies unverzüglich der unteren Denkmalschutzbehörde mitgeteilt (DSchG Sachsen, §16 Anzeigepflicht). 2.3. Planungsrechtliche Situation Das Plangebiet ist dem Außenbereich zuzuordnen und gehört zum FFH - Gebiet. Es liegt ein Planerfordernis vor. 2.4. Gründe zur Planerstellung Das Projekt „Freilichtmuseum für slawische Frühgeschichte“ ist Bestandteil der Kulturlandschaft der Gemeinde Vierkirchen und soll mit seinen Zielen wesentlich zur Verbesserung der Infrastruktur, zur Entwicklung des Tourismus und des Fremdenverkehrs sowie der Erforschung der frühgeschichtlichen Verhältnisse in der Region beitragen. 3. Umweltverträglichkeit 3.1. Landschaftsbild Durch die Bebauung von Teilflächen des Planungsraumes entsteht ein stark durchgrüntes Freilichtmuseum mit insgesamt ca. 5 – 6 Gebäuden mit einer Grundfläche von max. je 25 m2. Die Bebauung erfolgt ausschließlich nach historischen Vorbildern und ausschließlich mit Holz, Lehm und Flechtwerk. Das benötigte Material wird stets zugekauft und nicht aus dem anstehenden Baumbestand genommen. 3.2. Lärmschutz Aufgrund der Nutzungsart und des großen Abstandes zu anderen Bebauungen ist keine Lärmbelästigung zu erwarten. 3.3. Bewertung des Eingriffes in den Naturhaushalt Eine Bestandsaufnahme der derzeitigen Flora und Fauna wird z.Z. vorgenommen. Ferner soll Ein unabhängiges Gutachten die zu erwartenden Veränderungen auf den Naturraum abschätzen und die nötigen Ausgleichsmaßnahmen in Zusammenarbeit mit der Naturschutzbehörde festlegen. 4. Art und Maß der baulichen Nutzung 4.1 Art der baulichen Nutzung Die Bebauung sieht die Rekonstruktion von historischen Block-, Flechtwand-, und Pfahlhäusern nach archäologischen Befunden vor (Abb.7-9). Die Hofstellen werden durch ein Wegesystem aus Knüppeldämmen und Bohlenwegen miteinander verbunden, das ebenfalls nach Bodenbefunden rekonstruiert werden kann. 4.2. Maß der baulichen Nutzung Die Häuser haben eine max. Grundfläche von je 25 m2. Die Rekonstruktionen sind eingeschossig und haben Abmaße zwischen 3*4 m und 5*5 m. 4.3 Gestaltung der baulichen Anlagen (Karte siehe Anlage) Museumsdorf Lage: Bebauung: Flur 5 Melaune 19 Die Bebauung besteht aus Rekonstruktionen slawischer Blockhäuser (einstöckig, Grundfläche ca. 15 – 20 m2 je Haus), überdachte Werkplätzen z.B. für Backöfen (Grundfläche max. 15 m2), einfachen Viehgattern sowie Bohlenwegen und Knüppeldämmen zwischen den Hausstellen. Die durch Bebauung insgesamt versiegelte Fläche wird nicht mehr als 10 % der Gesamtfläche betragen. Im Uferbereich des toten Schöpsarms ist eine Holzwasserungsstelle von ca. 5 m breite geplant, um einen Teil des Bauholzes durch mehrjährige Wasserlagerung witterungsresistent zu machen. Bepflanzung: Projektfeld für: Zuwegung: Der derzeitige Baumbestand der Erlenaue wird erhalten. In den Wasserlauf des Schwarzen Schöps wird nicht eingegriffen Im Uferbereich wird die Bepflanzung dem naturräumlichen Umfeld entsprechend erweitert. Im Umfeld der Blockhäuser werden kleine Hausgärten nach mittelalterlichen Vorbild angelegt. Die nicht bebauten Flächen werden als Wiesenflächen genutzt. Das Museumsdorf stellt das Kernstück der Museumsarbeit dar. Hier befinden sich die Arbeitsflächen für die experimentelle Archäologie sowie die didaktisch genutzten Bereiche der Anlage. In den Häusern werden Handwerke wie Textilverarbeitung, Töpferei, Geweih- und Knochenverarbeitung sowie Lebensmittelverarbeitung dargestellt. Auf den Werkplätzen und Freiflächen des Museumsgeländes werden den Besuchern Hausbau, Schmiedekunst, Färberei, Nutztierhaltung und Gerberei vorgeführt. Die Hauptzuwegung erfolgt über einen Dammweg, der von der „Huhbrücke“ über die vorgelagerten Wiesen geführt wird. Dieser Weg wird als Rettungszufahrt ausgeführt. Der zweite Zugang erfolgt über die Holzbrücke in Richtung Eisstadion. Diese Zuwegung wird in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Vierkirchen geplant. Von hier aus können zukünftig das Bodendenkmal „Merburg“, sowie der vorgesehene Geschichts- und Naturlehrpfad erreicht werden. Wiesen- und Feldflächen Lage: Bebauung: Bepflanzung: Projektfeld: Zuwegung: Flur 5 Melaune 3/1, 4, 7, 10, 18 Für diese Flächen ist keine Bebauung vorgesehen. Lediglich die Hauptzuwegung für das Museumsdorf führt durch diesen Bereich. Im Vorfeld des Museumsdorfes sollen archäzoologisch belegte Nutztierrassen in mittelalterlicher Weidewirtschaft gehalten werden. Dabei werden die bestehenden Feuchtbiotope erhalten und geschützt. Des weiteren ist geplant die Ausgleichspflanzungen in diesem Bereich vorzunehmen. In diesem Bereich des Museums werden die Wirtschaftsweisen im slawischen Raum des frühen Hochmittelalters erprobt. Dabei werden die Mittel der Zeit angewandt, um realitätsnahe Versuchsbedingungen zu gewährleisten. Die Ergebnisse dieser Studien werden im zweiten Schritt dem Publikum anschaulich am Beispiel vermittelt. Das Zusammenspiel von Landbau, Siedlung und Biotopen kann insbesondere für Führungen von Schulklassen thematisiert werden. Siehe Bebauung. Bodendenkmal „Merburg“ (siehe hierzu auch das erweiterte Konzept Natur- und Geschichtslehrpfad) Lage: Flur 5 Melaune 16/1 Bebauung: Eine Bebauung ist nicht vorgesehen. Vielmehr soll eine feste Wegeführung einerseits das Bodendenkmal begehbar machen und andererseits vor weiterer Erosion schützen. Informationstafeln sollen dem Besucher helfen, sich das Bodendenkmal zu erschließen. Die Maßnahmen werden im Einvernehmen mit dem sächsischen Landesamt für Archäologie geplant und durchgeführt. Bepflanzung: Zuwegung: Projektfeld: Der vorhandene Bestand wird erhalten und gepflegt. In Zusammenarbeit mit der Gemeinde Vierkirchen wird die „Merburg“ an das lokale Wegenetz angebunden. Ausgangspunkt ist dabei der Weg, der vom Museumsdorf zum Eisstadion führt. Besucher, die den Rundgang durch das Museumsdorf beendet haben können über die Holzbrücke und den Bohlenweg die „Fluchtburg“ erreichen. Ziel dabei ist es , die funktionelle Zusammengehörigkeit von Siedlung und „Merburg“ anschaulich darzustellen. Natur- und Geschichtslehrpfad (Waldflächen) (hierzu auch das ausführliche Konzept Natur- und Geschichtslehrpfad) Lage: Flur 5 Melaune teilweise 16/1, 11, 6/1 Bebauung: Eine Bebauung ist nicht vorgesehen. In Zusammenarbeit mit der Gemeinde Vierkirchen sollen die bereits bestehenden Wege zu einem Lehrpfad verbunden und ausgebaut werden, auf dem an einzelnen Stationen mittelalterliche Arbeitsfelder wie Köhlerei oder Imkerei ebenso thematisiert werden können, wie das Zusammenspiel der Ökosysteme im Wald. Bepflanzung: Der derzeitige Baumbestand wird erhalten und gepflegt. An der östlichen Waldkante werden schrittweise die Nadelbäume durch gezielte Laubbaumbepflanzung ausgetauscht. Zuwegung: Eine Zuwegung ist durch das bestehende bereits Wegenetz gewährleistet. Projektfeld: Themenbezogene Führungen für z.B. Schulklassen, die das Ökosystem Wald aus biologischer und historischer Perspektive vermitteln. 5. Erschließung 5.1. Parkflächen Außerhalb des Planungsbereiches steht im Innenbereich von Melaune ein Parkplatz mit einer Kapazität von ca. 20 PKWs und einem Bus zur Verfügung, Langfristig jedoch sind die Museumsparkplätze außerhalb der Ortschaft und westlich vom Museumsgelände an der Kammstraße Richtung Meuselwitz geplant. Die entsprechenden Maßnahmen werden mit den Grundbesitzern abgestimmt. 5.2. Funktionsgebäude und sanitäre Anlagen Für die Erschließung mit Sanitäranlagen sowie Funktionsbauten für Ausstellungsräume und Museumsshop ergeben sich derzeit zwei realisierbare Varianten: 1) Einbeziehung anstehender Bausubstanz als Funktionsgebäude mit den oben genannten Nutzungen. Eine mögliche Immobilie wäre die alte „Engelke – Wassermühle“, die zu dem noch ein kulturelles Gemeindezentrum mit vielfältigen Betätigungsfeldern beherbergen kann. 2) Ist es nicht möglich, den Sanitärbereich in bestehende Bausubstanz einzubinden, so wird die sanitäre Erschließung über transportable Containersysteme realisiert, die der restlichen Bebauung entsprechend angepasst umbaut werden. 5.3. Trinkwasser Die Trinkwasserversorgung wird über einen Anschluss an das örtliche Trinkwassernetz sichergestellt. Eine Wasserleitung liegt am Planungsgebiet an. 5.4. Abwasser Die entstehenden Abwässer werden in Sammelbehälter geleitet und regelmäßig von lokalen Entsorgern abgepumpt. 5.5. Regenwasser Durch Art und Maß der baulichen Nutzung ist das Einsickern des Regenwassers in die Wiesenflächen gewährleistet. 5.6. Versorgung mit Elektroenergie Im Plangebiet ist keine elektroseitige Erschließung vorgesehen. 5.7 Wärmeversorgung Im Planungsgebiet ist keine Wärmeversorgung vorgesehen. 5.8 Fernmeldeversorgung Im Plangebiet wird die Fernmeldeversorgung über Funktelefon realisiert. 5.9. Müllentsorgung Die Müllentsorgung funktioniert entweder über ein Funktionsgebäude im Dorfinnenbereich oder durch die direkte Anbindung des Museums an das lokale Wegenetz. 5.10 Straßen- und Wegeverbindung Die überregionale Anbindung des Museums an den Touristenverkehr ist durch die Autobahnabfahrt Niederseifertsdorf der A4 außerordentlich gut. Die Hauptzuwegung zum Museum erfolgt über die Straße von Melaune in Richtung Meuselwitz. Von einem geplanten Parkplatz westlich oberhalb des Schöpstals gelangen die Besucher zu Fuß über die „Huhbrücke“ und einen Verbindungsdammweg zum Museumsdorf und können über eine Holzbrücke das Museum nördlich Richtung Melaune wieder verlassen. Der Weg über die „Huhbrücke“ besteht bereits und wird schon über Jahrzehnte als Landwirtschaftsweg genutzt. Der Verbindungsweg zum Museumsdorf wird so geplant, dass er auch unter schwierigen Witterungsbedingungen für Feuerwehr-, Krankenwagen und Versorgungsfahrzeuge befahrbar ist. Die Sicherung der Wege über private Flächen erfolgt mittels Baulast. IV. Anlagen