CH / Bs PRAKTIKUM KOHLENHYDRATE CHROMATOGRAFISCHE TRENNUNG VERSCHIEDENER ZUCKER Grundlagen: Bei einer chromatografischen Trennung bringt man das Gemisch der zu trennenden Stoffe auf ein Trägermaterial (STATIONÄRE PHASE), wie Papier, mit Aluminiumoxid beschichtete Plastikfolie o.Ä.. auf. Dies bringt man dann in eine Chromatografiekammer, die ein Flüssigkeitsgemisch enthält (MOBILE PHASE), so ein, dass die Flüssigkeit den unteren Rand des Trägers benetzt und auf Grund von Kapillarkräften nach oben wandert. Während des Hochwanderns nimmt die mobile Phase die aufgetragenen Substanzen in Abhängigkeit von der Polarität des Flüssigkeitsgemischs sowie der Polarität und Größe der zu trennenden Substanzen, unterschiedlich gut mit. Die stationäre Phase hingegen hält die zu trennenden Substanzen in Abhängigkeit von ihrer eigenen Polarität und von Polarität und Größe der zu trennenden Substanzen unterschiedlich gut fest. Die Wechselwirkung zwischen diesen Effekten führt dazu, dass verschiedene Substanzen in derselben Zeit verschieden große Strecken auf dem Träger zurücklegen und es so zu einer Auftrennung kommt. Geräte: Chromatografiepapier, Schere, Lineal, Bleistift, Standzylinder, Deckel für Standzylinder, Auftragkapillaren, Fön, Messpipetten, Pipettierhilfe, Erlenmeyer-Kolben, Uhrgläser, Trockenschrank, Büroklammern Chemikalien: Glucose, Fructose, Saccharose, Wasser, 1-Propanol, Essigsäureethylester, Anilinphthalat-Sprühreagenz. Durchführung: Schneiden Sie ein Chromatografie-Papier in der Breite so zu, dass es, wenn man es zu einem Zylinder faltet, in den Standzylinder eingestellt werden kann, ohne dass es die seitlichen Wände des Zylinders berührt. Die Höhe ist so wählen, dass der Standzylinder mit einem Deckel verschlossen werden kann.. Tragen Sie ca. 1,5 cm vom unteren Rand des Papiers mit BLEISTIFT eine waagrechte Linie auf (STARTLINIE). Stellen Sie kleine Mengen von Lösungen der genannten Zucker her, indem Sie jeweils auf ein Uhrglas ca. ½ mL Wasser geben und in diesem eine kleine Spatelspitze des Zuckers auflösen. Markieren Sie auf der Startlinie 4 Punkte, welche jeweils untereinander etwa gleichen Abstand haben sollen. Die beiden äußeren Markierungen sollen auch etwa diesen Abstand vom seitlichen Rand des Papiers haben. Tragen Sie nun auf die Startpunkte 1-3 jeweils eine der Zuckerlösungen mit Hilfe der Auftragekapillaren auf. Achten Sie darauf, dass nur jeweils ein kleiner Fleck entsteht; dieser wird sofort nach dem Auftragen mit dem Fön getrocknet – dabei soll die Auftragestelle aber nicht zu stark erhitzt werden, da sich die Zucker sonst thermisch zersetzen.. Tragen Sie auf jede Stelle 3-4 mal auf. Auf den Startpunkt 4 wird ein Gemisch der drei Zuckerlösungen entsprechend aufgetragen. Stellen Sie im Standzylinder eine Mischung aus 14 mL 1-Propanol, 2 mL Essigsäureethylester und 4 mL dest. Wasser her. Formen Sie das Papier zu einem Zylinder und fixieren Sie diesen mit zwei Büroklammer. Stellen Sie nun das vorbereitete Chromatografie-Papier in den Standzylinder. Achten Sie darauf, dass die Startlinie nicht in die Flüssigkeit eintaucht. Warten Sie jetzt (GEDULD !), bis die Flüssigkeit bis ca. 2 cm unter den oberen Rand des Papiers gewandert ist. D:\68617565.doc CH / Bs PRAKTIKUM KOHLENHYDRATE Nehmen Sie das Papier aus dem Standzylinder heraus, markieren Sie mit Bleistift die Stelle, bis zu welcher die Flüssigkeit hochgewandert ist und trocknen Sie das Papier mit dem Fön achten Sie auch hier wieder darauf, dass das Papier nicht zu heiss wird. Besprühen Sie das Papier nun mit dem Anilin-Phthalat-Sprühreagenz (ABZUG, SCHUTZHANDSCHUHE) und geben Sie es für 5-10 Minuten in den auf 1100 C vorgeheizten Trockenschrank (ENTWICKELN DES CHROMATOGRAMMS). Nehmen Sie das Chromatogramm aus dem Trockenschrank und markieren Sie mit Bleistift die nun sichtbaren Substanzflecken. Falls Sie nicht für jeden aufgetragenen Zucker einen Substanzfleck finden, so geben Sie das Chromatogramm für weitere 5-10 Minuten in den Trockenschrank – dabei wird die Temperatur auf 1800C erhöht. Auswertung: Bestimmen Sie die RF-Werte der untersuchten Zucker für die gewählten Chromatografiebedingungen. THEORIE: RF-Wert (RETENTIONSFAKTOR = „Rückhaltewert“) macht eine Aussage über die von der Substanz unter den genannten Bedingungen zurückgelegte Strecke. Dieser Wert ist – unter genormten Bedingungen – für den Stoff charakteristisch und kann zu einem ersten Identifikationsversuch verwendet werden: RF Laufstrecke der Substanz Laufstrecke der mobilen Phase Aufschlussreicher ist es, vermutete Substanzen neben dem zu untersuchenden Gemisch aufzutragen und die Laufstrecken der Substanzflecke auf dem Chromatogramm direkt zu vergleichen. Ordnen Sie die Substanzflecken im Gemisch (Startpunkt 4) den untersuchten Zuckern zu. D:\68617565.doc