Ethische Fragen im Umgang mit dem menschlichen Embryo – Schwangerschaftskonflikt, Reproduktionsmedizin, Embryonenforschung Kurzkommentar In der Frage, wie in sittlich gerechtfertigter Weise mit menschlichen Embryonen umgegangen werden soll, man denke an Pränataldiagnostik, Schwangerschaftsabbruch, Invitrofertilisation, Präimplantationsdiagnostik, Embryonenforschung, gehen im ethischen Diskurs unserer Gesellschaft die Meinungen weit auseinander. Genauer gesagt, es stehen sich in der „Embryonendebatten“ besonders zwei Argumentationsmuster gegenüber, zwischen denen es keine Möglichkeit der Verständigung zu geben scheint: einerseits eine auf Prinzipien gegründete Ethik, in der den Begriffen Leben, Person und Menschenwürde letztverbindliche normative Bedeutung zugesprochen wird, und andererseits ein Konzept der Interessenabwägung, das nicht auf Letztbegründung und Allgemeingültigkeit zielt, sich aber der Verschiedenheit lebensweltlicher Bedingungen bewusst ist und die Gewissensfreiheit als unabdingbare Voraussetzung sittlichen Handelns und selbstverantworteter Lebensgestaltung in den Vordergrund stellt. In Vortrag und Diskussion soll von daher die Frage erörtert werden, ob zwischen diesen beiden ethischen Argumentationen wirklich keine Verbindung besteht oder ob diese im zuweilen kulturkampfartig geführten Disput nur nicht gesehen wird? Referent – Prof. em. Dr. med. Josef N. Neumann Urachstr. 9a D-79102 Freiburg i. Br. Tel.: 0761-888 54 8 44 e-mail: [email protected]