Folien zur VO Allgemeinen Psychologie I aus http://www.univie.ac.at/Psychologie/allgemeine/ WS 2001/02 1. Vorlesung am 11.10.2001 Max Weber (1864 – 1920): „Entzauberung der Welt“ durch die moderne Wissenschaft Was ist Psychologie? Identitätskrise der Philosophie im 19. Jahrhundert Was ist Psychologie? „Gegenstand der Psychologie sind Verhalten, Erleben und Bewusstsein des Menschen, deren Entwicklung über die Lebensspanne und deren innere (im Individuum angesiedelte) und äußere (in der Umwelt lokalisierte) Bedingungen und Ursachen.“ Probleme der Erkenntnistheorie in wahrnehmungs- bzw. denkpsychologische Fragestellungen umdeuten Hermann Ebbinghaus (1908): „Die Psychologie hat eine lange Vergangenheit, doch nur eine kurze Geschichte Entstehung der Psychologie: Identitätskrise der Philosophie – eine mögliche Lösung: Probleme der Erkenntnistheorie nach Art der Naturwissenschaften zu behandeln Johannes Müller (1801 – 1858) Hauch, Atem, Seele Physiologie als Vorbild Rudolf Goclenius (1547-1628) verwendet erstmals 1590 den Begriff psychologia „Psychologia, hoc est, de hominis perfectione“ Vitalismus Die deutsche Bezeichnung Psychologie stammt von Christian Wolff (1676-1754) Psychology 1840 erstmals im Titel eines Buches von Friedrich August Rauch (1806-1841) verwendet psychology – mental philosophy Aristoteles (384 – 322 v.u.Z.) Über die Seele Wilhelm Wundt (1832 – 1920) Gründung des ersten experimentalpsychologischen Laboratoriums der Welt an der Universität Leipzig 1879 Anti-Vitalisten • Émil Du Bois-Reymond (1818 – 1896) • Ernst Brücke (1819 – 1892) • Hermann Helmholtz (1821 – 1894) • Carl Ludwig (1816 – 1895) organische Physik „... die Wahrheit geltend zu machen, dass im Organismus keine anderen Kräfte wirksam sind, als die gemeinen physikalisch-chemischen“ Nemo psychologus nisi physiologus! Nur der Physiologe kann Psychologie betreiben! Johannes Müller Handbuch der Physiologie des Menschen (1834 u. 1840) Hermann von Helmholtz (1821 – 1894) „physiologisch“ = „experimentell“ 1862 Wundts erste Psychologie-Vorlesung in Heidelberg: Psychologie vom naturwissenschaftlichen Standpunkt Psychologie: traditionelle Problemstellungen der Philosophie werden mit in der Physiologie erprobten Forschungsweisen zu bearbeiten versucht 1874: Lehrstuhl für induktive Philosophie in Zürich 1875: Lehrstuhl für Philosophie in Leipzig Psychologismus - „führungswissenschaftlicher“ - „reduktionistischer“ Wilhelm von Humboldt (1767 – 1835) Philosophie als „Königin der Wissenschaft“: systematische begriffliche Durchdringung der Wirklichkeit Niedergang von Geschichts- und Naturphilosophie Unterordnung der Theorie unter den Primat der Erfahrung von [email protected] Immanuel Kant Kritik der reinen Vernunft (1781) „Antipsychologismus“ - Neukantianismus - Phänomenologie Diplomprüfungsordnung für Psychologie (1941) Seite 1 von 9 Folien zur VO Allgemeinen Psychologie I aus http://www.univie.ac.at/Psychologie/allgemeine/ WS 2001/02 Otto Selz (1881 – 1943) 2. Vorlesung am 25.10.2001 Wie ist Psychologie als Wissenschaft möglich? Karl Bühler (1879 – 1963) begründete 1922 das Wiener Psychologische Institut „Gegenstand der Psychologie sind Verhalten, Erleben und Bewusstsein des Menschen, deren Entwicklung über die Lebensspanne und deren innere (im Individuum angesiedelte) und äußere (in der Umwelt lokalisierte) Bedingungen und Ursachen.“ Charlotte Bühler (1893 – 1974) Das beobachtende Subjekt fällt mit dem zu beobachtenden Objekt zusammen. Karl Bühler Tatsachen und Probleme zu einer Psychologie der Denkvorgänge (1907/1908) Selbstbeobachtung, Introspektion Immanuel Kant Metaphysische Anfangsgründe der Naturwissenschaft (1786) Immanuel Kant (1724 – 1804) Kritik der Introspektion: „... und selbst die Beobachtung an sich schon den Zustand des beobachteten Gegenstandes alteriert und verstellt“. Franz Brentano (1838 – 1917) „Denn wer den Zorn, der in ihm glüht, beobachten wollte, bei dem wäre er offenbar bereits gekühlt, und der Gegenstand der Beobachtung verschwunden.“ Wilhelm Wundt: „Externalisierung“ psychischer Vorgänge im Experiment Psychisches wird über seine Beziehung zu physischen Vorgängen erfasst Franz Brentano Psychologie vom empirischen Standpunkte (1874) Begründung der phänomenologischen Psychologie Retrospektion Oswald Külpe (1862 – 1915) Würzburger Schule Narziss Ach (1871-1946) Karl Bühler (1879-1963) Ernst Dürr (1878-1913) Karl Marbe (1869-1953) August Messer (1867-1943) Otto Selz (1881-1943) von [email protected] Methode der Würzburger Schule: Rückschauende Selbstbeobachtung von unter experimentellen Bedingungen erzeugten psychischen Vorgängen Hauptergebnisse Karl Bühlers: unanschauliche „Gedanken“ als wesentlicher Bestandteil unseres Denkens geordneter Denkverlauf folgt nicht primär den Gesetzen der Assoziation, sondern den Forderungen der gedachten Gegenstände Problem der sprachlichen Kommunizierbarkeit von inneren Erlebnissen Ist es richtig? Das Zukünftige ist ebenso eine Bedingung des Gegenwärtigen wie des Vergangenen -> Nein „Von Worten oder Vorstellungen war bei alledem keine Spur“ Normierung der Sprache Gestalttheoretische Schule M. Wertheimer (1880-1943) K. Koffka (1886-1941) W. Köhler (1887-1967) John B. Watson (1878-1858) Psychology as the Behaviorist views it (1913) „Behaviorismus“ Psychologie als objektiver Zweig der Naturwissenschaft Vorhersage und Kontrolle von Verhalten Introspektion spielt keine Rolle Verhalten wird nicht in Bewusstseinsbegriffen interpretiert kein prinzipieller Unterschied zwischen tierischem und menschlichem Verhalten Geisteswissenschaftliche Psychologie Verstehende Psychologie Wilhelm Dilthey (1833 – 1911) Ideen über eine beschreibende und zergliedernde Psychologie (1894) Seite 2 von 9 Folien zur VO Allgemeinen Psychologie I aus http://www.univie.ac.at/Psychologie/allgemeine/ Eduard Spranger (1882-1963) Karl Jaspers (1883Theodor Erismann (1883-1961) WS 2001/02 Zirbeldrüse (glans pinealis) als Ort der Wechselwirkung zwischen Seele und Körper psychophysischer Parallelismus „objektiver Geist“ Gustav Theodor Fechner (1801-1887) Erleben – Ausdruck – Verstehen Hermeneutik Methode des Verstehens symbolisch artikulierter Bedeutungen „hermeneutischer Zirkel“: Einzelnes kann nur in seiner Beziehung zum Ganzen, das Ganze aber wiederum nur über die Auslegung des Einzelnen verstanden werden hermeneutischer Zirkel (inkl. Graphik) Karl Bühler Die Krise der Psychologie (1927) „So viele Psychologien nebeneinander wie heute, so viele Ansätze auf eigene Faust sind wohl noch nie gleichzeitig beisammen gewesen.“ Aspekte Methoden - Erleben - Introspektion - Verhalten - Beobachtung - Bedeutung sinnvoller Lebensäußerungen - Hermeneutik Methodenpluralismus 3. Vorlesung am 8.11.2001 Der Traum vom „objektiven Blick“ ins Erleben Leib-Seele-Problem Dualismus - Monismus Platon (427 – 347 v.u.Z.) Ideenwelt – Körperwelt Seele – Leib Ein und dasselbe Wesen erscheint sich selbst als „Geist“ und zugleich anderen als „Leib“. Ernst Mach (1838-1916) Beiträge zur Analyse der Empfindungen (1886) Ob ein (Bewusstseins-)Element als psychische Eigenschaft oder als physische Eigenschaft zu betrachten ist, hängt einzig und allein von seiner Beziehung zu anderen Elementen ab. Georg Elias Müller (1850 – 1934) G. E. Müller (1896): psychophysische Axiome 1. Jedem Zustand des Bewusstseins liegt ein materieller Vorgang, ein so genannter psychophysischer Prozess, zu Grunde, an dessen Stattfinden das Vorhandensein des Bewusstseinszustandes geknüpft ist. 2. Einer Gleichheit, Ähnlichkeit, Verschiedenheit der Beschaffenheit der Empfindungen [...] entspricht eine Gleichheit, Ähnlichkeit, Verschiedenheit der Beschaffenheit der psychophysischen Prozesse, und umgekehrt. Hubert Rohracher (1903-1972) Elektroenzephalogramm (EEG) „Hirnstrombild“ Hans Berger (1873-1941) Alpha-Wellen (inkl. Graphik) Beta-Wellen (inkl. Graphik) sôma = sçma der Leib als Grabmal der Seele EEG als Indikator für „Aktivierung“: rasche, kleine Wellen sind Ausdruck hoher Aktiviertheit Denken EEG – Frequenzmuster (inkl. Graphik) Wollen evoziertes Potential (EP) event-related-potential (ERP) Begehren René Descartes (1596-1650) res cogitans – res extensa von [email protected] EEG-Audiometrie Computer-Audiometrie kortikale Gleichspannungspotentiale DC-Potentiale Seite 3 von 9 Folien zur VO Allgemeinen Psychologie I aus http://www.univie.ac.at/Psychologie/allgemeine/ DC-Potentiale – Beispiele (inkl. Graphik) linkes Bild: sprachliche Aufgabe rechtes Bild: Raumvorstellungsaufgabe WS 2001/02 Psychophysik ist die „exacte Lehre von den functionellen oder Abhängigkeitsbeziehungen zwischen Körper und Seele, allgemeiner zwischen körperlicher und geistiger, physischer und psychischer Welt“ Positronenemissionstomographie (PET) Funktionelle Magnetresonanztomographie (fMRT) functional Magnetic Resonance Imaging (fMRI) 4. Vorlesung am 22.11.2001 Psychologie und Mathematik – Psychophysik Immanuel Kant (1724-1802) Die Selbstbeobachtung als empirische Grundlage der Psychologie ist problematisch, weil „die Beobachtung an sich schon den Zustand des beobachteten Gegenstandes alteriert und verstellt“. Immanuel Kant Metaphysische Anfangsgründe der Naturwissenschaft (1786) Die „empirische Seelenlehre [muss] jederzeit von dem Range einer eigentlich so zu nennenden Naturwissenschaft entfernt bleiben, [...] weil Mathematik auf die Phänomene des inneren Sinnes und ihre Gesetze nicht anwendbar ist.“ (inkl. Graphik) Immanuel Kant Kritik der reinen Vernunft (1781) „transzendentale Ästhetik“: Wie ist reine Mathematik möglich? transzendental – transzendent diesseits – jenseits aller Erfahrung Raum und Zeit als transzendentale Anschauungsformen Psychologie als Wissenschaft, neu gegründet auf Erfahrung, Metaphysik und Mathematik (1824/1825) Johann Friedrich Herbart (1776-1841) „Intensität“ als neben der Zeit zweite Dimension, in der psychische Erscheinungen existieren Fechners Kritik: Bei Herbart fehlt der Bezug auf körperliche Vorgänge und damit ein konkreter Ansatz zur Messung von [email protected] Gustav Theodor Fechner Elemente der Psychophysik (1860) Zend-Avesta oder über die Dinge des Himmels und des Jenseits (1851) Fundamentalformel: dg = K × db/b dg ...momentane Änderung der Intensität der geistigen Tätigkeit b ....die zu einem bestimmten Zeitpunkt gemessene ursprüngliche Intensität der die geistige Aktivität begleitenden körperlichen Vorgänge db ... momentane Änderung dieser körperlichen Intensität Maßformel: g = log b/b wobei b den Wert von b bezeichnet, für den g = 0 Das ursprüngliche Programm der Psychophysik ist nicht empirisch zu realisieren, weil sich die das subjektive Erleben begleitenden hirnphysiologischen Prozesse nicht eindeutig identifizieren und daher auch nicht messen lassen. Fechners Lösung: „Wir werden [...] den Reiz, das Anregungsmittel der Empfindung, als Elle an die Empfindung anlegen.“ (inkl. Graphik) „innere“ versus „äußere“ Psychophysik Ernst Heinrich Weber (1795-1878) Δ S/S = k = konstant Die relative Unterschiedsschwelle ist konstant. dR = c × dS/S durch Integration erhält man die “Maßformel“: R = C + c × log S wobei c vom Weber-Bruch k und die additive Konstante C von der Absolutschwelle S0 abhängen (iGraphik) absolute Schwelle Unterschiedsschwelle just noticeable difference Messung der subjektiv empfundenen Lautstärke von Schallereignissen Dezibel-Skala Verhältnis I2/I1 in Dezibel: 10 log10 (I2/I1) Seite 4 von 9 Folien zur VO Allgemeinen Psychologie I aus http://www.univie.ac.at/Psychologie/allgemeine/ Wenn I2 doppelt so groß wie I1ist, dann berechnet sich die Differenz zwischen I2 und I1 in Dezibel aus 10 log 2 = 3 Dezibel Graphik: Reiz körperliche Veränderungen Psychische Veränderungen Körperliche Veränderungen Phon-Skala Graphik: „innere Psychophysik“ WS 2001/02 Joseph Plateau (1801-1883) Klassische Methoden zur Bestimmung von Schwellenwerten: • Herstellungsmethode • Konstanzmethode • Grenzmethode Graphik: „äußere Psychophysik“ absolute Schwelle Unterschiedsschwelle just noticeable difference indirekte Skalierungsverfahren direkte Skalierungsverfahren (Graphik) S = k log R (inkl. Graphik) Die Annahme immer gleich großer Intervalle auf der R-Skala ist eine rein spekulative Voraussetzung. Stanley S. Stevens Joseph Plateau (1801-1883) „Potenzgesetz“ R = k·Sn Graphik: Stromstoß n = 3,5 Helligkeit n = 0,5 Empfindungsstärke R Physikalische Reizstärke S Fechner: gleichen Reizverhältnissen entsprechen gleiche Empfindungsunterschiede Stevens: gleichen Reizverhältnissen entsprechen gleiche Empfindungsverhältnisse Fechner: R = log S R1 = 1 S1 = 0 R2 = 2 S2 = 0,3 R3 = 4 S3 = 0,6 R4 = 8 S4 = 0,9 etc. Stevens: R = Sn (n=2) R1 = 1 S1 = 1 R2 = 2 S2 = 4 R3 = 4 S3 = 16 R4 = 8 S4 = 64 Rn+1/Rn = 2 Sn+1 – Sn = 0,3 von [email protected] indirekte Skalierungsverfahren direkte Skalierungsverfahren Stanley S. Stevens „Potenzgesetz“ R = k·Sn Graphik: Stromstoß n = 3,5 Helligkeit n = 0,5 Empfindungsstärke R Physikalische Reizstärke S Fechner: gleichen Reizverhältnissen entsprechen gleiche Empfindungsunterschiede Stevens: gleichen Reizverhältnissen entsprechen gleiche Empfindungsverhältnisse Rn+1/Rn = 2 Sn+1/Sn = 4 5. Vorlesung am 6.12.2001 Psychophysik Fortsetzung Klassische Methoden zur Bestimmung von Schwellenwerten: • Herstellungsmethode • Konstanzmethode • Grenzmethode Fechner: R = log S S1 = 1 R1 = 0 S2 = 2 R2 = 0,3 S3 = 4 R3 = 0,6 S4 = 8 R4 = 0,9 etc. Stevens: R = Sn (n=2) S1 = 1 R1 = 1 Sn+1/Sn = 2 Rn+1 – Rn = 0,3 Sn+1/Sn = 2 Seite 5 von 9 Folien zur VO Allgemeinen Psychologie I aus http://www.univie.ac.at/Psychologie/allgemeine/ S2 = 2 R2 = 4 S3 = 4 R3 = 16 S4 = 8 R4 = 64 Rn+1/Rn = 4 WS 2001/02 Bottom-Up-Signale Top-Down-Objektwissen Hohlgesicht (inkl. Graphik) Zur Psychologie des Sehens Schwelle: kein sprunghafter Wechsel, sondern ein kontinuierlicher, stetiger Prozess (inkl. Graphik) Cambridge Anthropological Expedition 1898 Graphik: Thompson-Effekt Umkehrbrillenversuche George Malcolm Stratton (1865-1957) Theodor Erismann (1883-1969) Ivo Kohler (1915-1985) Alfred Cort Haddon (1855-1940) Torres-Strait-Islands Edward B. Titchener (1867-1927) Signalentdeckungstheorie Green & Swets, 1966 (inkl. Graphik) Graphik: A:„Jasager“ Graphik: B:„Neinsager“ Umkehrbrille nach Erismann u. Kundratitz (inkl. Graphik) Thomas S. Kuhn Die Struktur wissenschaftlicher Revolutionen (1962) Experiment mit Spielkarten Bruner & Postman (1949) Hermann Helmholtz (1821-1894) Theorie der unbewussten Schlüsse „Sehstrahl“ Sensitivitätsparameter d‘ Wahrnehmungsschärfe Entscheidungsparameter b Antworttendenz Ibn al-Haitham (965-1039) „Alhazen“ camera obscura („verdunkelter Raum“) (inkl. Graphik) 6. Vorlesung am 13.12.2001 Zur Psychologie des Sehens Albert Michotte „phänomenale Kausalität“ (inkl. Graphik) Alexius Meinong (1853-1920) Grazer Schule der Gestaltpsychologie Luis Buñuel (1900-1983) Müller-Lyersche Pfeiltäuschung (inkl. Graphik) Kreiskultur der Zulus (inkl. Graphik) doppeldeutige Figuren Graphik: Verschiedene Typen mehrdeutiger Figuren: a) Alternieren zwischen Figur und Hintergrund b) Umschlagen der Tiefenwahrnehmung c) Objektwechsel Graphik: Necker-Würfel Borings doppeldeutige Figur von [email protected] Giovanni Battista della Porta Magica naturalis (1558) Johannes Kepler (1571-1630) Ad Vitellionem Paralipomena (1604) Christoph Scheiner (1575-1650) René Descartes (1596-1649) La dioptrique (1637) Brechungsgesetz: Wenn Licht von einem Medium A in ein Medium B übertritt, steht der Sinus des Einfallswinkels zum Sinus des Ausfallswinkels in einem konstanten Verhältnis. Willebrord Snell van Rojen (1580-1626) Graphik Isaac Newton (1643-1727) Korpuskulartheorie Christiaan Huygens (1629-1695) Wellentheorie (inkl. Graphik) Seite 6 von 9 Folien zur VO Allgemeinen Psychologie I aus http://www.univie.ac.at/Psychologie/allgemeine/ Akkommodation (inkl. Graphik) Graphik: Bipolare Zellen Horizontalzellen Amakrinzellen Graphik: Stäbchen - Zapfen WS 2001/02 „Steilwandversuch“ E. Gibson & R. D. Walk (inkl. Graphik) Konvergenz (inkl. Graphik) „Tiefencue“ (inkl. Graphik) Querdisparation Korrespondierende Netzhautstellen skotopisches Sehen fotopisches Sehen „Duplizitätstheorie“ Johannes von Kries (1853-1928) „Horopter“ Ort aller Punkte, die bei einer gegebenen Konvergenzstellung der Augen auf korrespondierenden Netzhautpunkten abgebildet werden. Graphik Fovea centralis („Sehgrube“ oder „gelber Fleck“) „Ort des deutlichsten Sehens“ laterale Inhibition Breitenabweichung Verschmelzung zu einem „räumlichen“ Bild fortwährendes Zurückweisen von Bildern, die unser Gehirn nicht verschmelzen kann Machsche Bänder (inkl. Graphik) 7.Vorlesung am 10.01.2002 Charles Wheatstone (1802-1875) Contributionsto the physiology of vision: on some remarkable and hitherto unobserved phenomena of binocular vision (1838) Zur Psychologie des Sehens II: Kortikale Detektoren, Tiefensehen, optische Täuschungen Stereoskop (inkl. Graphik) Nervus opticus Bewegungsparallaxe Chiasma opticum Abbildungsfaktoren Tractus opticus Verdeckung (inkl. Graphik) Corpus geniculatum laterale „seitlicher Kniehöcker“ Verteilung von Licht und Schatten (inkl. Graphik) Colliculus superior (inkl. Graphik) binokolare – monokulare Tiefencues Größen-Distanz-Relation (inkl. Graphik) lineare Perspektive (inkl. Graphik) Formatio reticularis Ponzo- oder Schienentäuschung (inkl. Graphik) Stephen Kuffler Texturgradient (inkl. Graphik) Graphik: On-Off-Zellen Off-On-Zellen Luftperspektive David H. Hubel & Torsten N. Wiesel Ames-Raum (inkl. Graphik) Graphik Hering Orbison (inkl. Graphik) komplexe Zellen Poggendorf Zöllner Poggendorf-Täuschung (inkl. Graphik) richtungsspezifische Bewegungsdetektoren empiristisch - nativistisch von [email protected] Größenkonstanz-Größenskalierung Müller-Lyersche Pfeiltäuschung (inkl. Graphik) Seite 7 von 9 Folien zur VO Allgemeinen Psychologie I aus http://www.univie.ac.at/Psychologie/allgemeine/ 8. Vorlesung am 17.01.2002 Zur Psychologie des Sehens III: Gestalttheorie; kognitive Wahrnehmungsforschung „Gestalt“ Max Wertheimer (1880-1943) Experimentelle Studien über das Sehen von Bewegung (1912) Isomorphie-Annahme: Strukturgleicheit von psychischen Erlebnissen und kortikalen Vorgängen Grundpostulat der Gestalttheorie: Wie die Außenweltobjekte für uns aussehen, hängt nicht nur von den ihnen entsprechenden Reizgrundlagen, sondern von der Gesamtstruktur der jeweils vorhandenen Reizverhältnisse ab. Gestaltgesetze stroboskopische Bewegungen Gesetz der Nähe (inkl. Graphik) Graphik: Phénakistiscope (Lebensrad, Stroboskop) Joseph Plateau (1801-1883) Gesetz der Ähnlichkeit (inkl. Graphik) Schumannsches Radtachistoskop (inkl. Graphik) Prägnanztendenz Christian Ehrenfels (1859-1932) Über Gestaltqualitäten (1890) Eine Melodie ist 1. gegenüber der Summe ihrer Einzeltöne etwas Neues („Übersummenhaftigkeit“); 2. bleibt sie auch dann dieselbe, wenn sie in eine andere Tonart transponiert wird („Transponierbarkeit“) Franz Brentano (1838 – 1917) „deskriptive Psychologie“ Alexius Meinong (1853-1920) Zur Psychologie der Komplexionen und Relationen (1891) Ehrenfels Meinong „Gestaltqualität“ (z. B. Melodie) „fundierte Inhalte bzw. Gegenstände“ „Superiora“ Vorstellungskomplex (z. B. Folge von Einzeltönen) „fundierende Inhalte bzw. Gegenstände“ „Inferiora" WS 2001/02 Kanizsa-Dreieck (inkl. Graphik) Rudolf Arnheim (geb. 1904) (Diverse Graphiken) I GING - Hexagramm Nr. 64 WE DSI / VOR DER VOLLENDUNG Struktureigenschaften Reizgegebenheiten Bedeutungseigenschaften Lernprozesse Kognitive Wahrnehmungsforschung Objekterkennung „Schablonenabgleich“ (inkl. Graphik) Vorstellungsproduktion Stephan Witasek (1870-1915) Vittorio Benussi (1878-1927) Gestalttheoretischen Schule Kurt Koffka (1886-1941) Wolfgang Köhler (1887-1967) Die physischen Gestalten in Ruhe und im stationären Zustand (1920) von [email protected] Seite 8 von 9 Folien zur VO Allgemeinen Psychologie I aus http://www.univie.ac.at/Psychologie/allgemeine/ 9. Vorlesung am 24.01.2002 Farbensehen Zur Psychologie des Hörens Synästhesie Isaac Newton (1643-1727) Opticks (1704) Komplementärfarben (inkl. Graphik) WS 2001/02 Schallwellen (inkl. Graphik) Ohr • äußerer Gehörgang • Trommelfell • Gehörknöchelchen • ovales Fenster • Cochlea (Schnecke) • Cortisches Organ • Basilarmembran • Haarzellen Hermann Helmholtz (1821-1894) Tonhöhe Lautstärke Klangfarbe negatives Nachbild Heinrich Rudolf Hertz (1857-1894) Kontrast Tonhöhe – Anzahl der Schwingungen Lautstärke – Amplitude der Schwingungen Klangfarbe – Form der Schwingungskurven farbige Schatten (inkl. Graphik) Humberto R. Maturana Francisco J. Varela Der Baum der Erkenntnis (1984) additive Farbmischung subtraktive Farbmischung (inkl. Graphik) Farbenkreis (inkl. Graphik) Farbton Sättigung Thomas Young (1773-1829) Lautstärkenmessung Dezibel-Skala Phon-Skala Sone-Skala Jean Baptiste Joseph Fourier (1768-1830) Fourieranalyse Schallspektrum Grundton - Obertöne Klang „harmonische Obertöne“ Hermann Helmholtz (1821-1894) Grundtonfrequenz bestimmt die wahrgenommene Tonhöhe, die Obertöne bestimmen die Klangfarbe Dreikomponenten-Theorie Geräusch „Farbenblindheit“ • Protanopie (Rotschwäche) • Deuteranopie (Grünschwäche) • Tritanopie (Blauschwäche) „weißes Rauschen“ Ewald Hering (1834-1918) Gegenfarbentheorie Dissimilation - Assimilation 3 verschiedene Sehsubstanzen: Rot-Grün-Substanz Gelb-Blau-Substanz Weiß-Schwarz-Substanz Kombinationsmodell (inkl. Graphik) Zur Psychologie des Hörens von [email protected] Seite 9 von 9