Schnelligkeit & Sprungkraft

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Schnelligkeit & Sprungkraft
St. Pölten, 11.6.2005
Schnelligkeit & Sprungkraft
Schnelligkeit
Definition
„Schnelligkeit ist die Fähigkeit, aufgrund kognitiver Prozesse, maximaler Willenskraft und
der
Funktionalität
des
Nerv-Muskel-Systems
höchstmögliche
Reaktions-
und
Bewegungsgeschwindigkeiten unter bestimmten gegebenen Bedingungen zu erzielen.“
(Grosser 1991, 13)
Schnelligkeit ist von sehr vielen Faktoren abhängig, die hier zu erläutern eine empirisch
gefertigte Arbeit verlangen würde. Fest steht jedoch, dass sie (vor allem im Kindes- und
frühen Jugendalter) trainierbar ist.
Schnelle Bewegungen werden primär auf eine vollendete Koordination der Funktion der
Nervenzentren zurückgeführt, dem Zentralnervensystem wird also die führende Rolle bei
Schnelligkeitsleistungen zugeschrieben. Doch auch das ZNS ist limitiert, und zwar
insofern, als dass bei sehr kurzen Bewegungszeiten von unter 200ms keine
Bewegungskorrektur von externen Rückmeldungen möglich ist. Darunter fallen Würfe,
Absprünge, Stops, Drehungen etc. Das bedeutet, dass die Qualität schneller und vor allem
präziser Bewegungen überwiegend von der Qualität der im ZNS erstellten motorischen
Programme abhängt, die es früh zu speichern gilt.
Conclusio: auf das Training der Schnelligkeit sollte größter Wert gelegt werden! Und zwar
auf
alle
Komponenten
der
Schnelligkeit,
wie
z.B.
Aktionsschnelligkeit,
Reaktionsschnelligkeit, Antrittsschnelligkeit etc., denn eine hohe Laufgeschwindigkeit zu
haben heißt nicht, eine hohe spielspezifische schnell zu sein.
Im dem von mir durchgeführten Trainingsplan standen neben der technischen Komponente
die Reaktionsschnelligkeit, die Antrittschnelligkeit, die Schnellkraft und die Sprungkraft
auf dem Programm.
Marlies Kiefer
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Technik
Dass man beim Laufen sehr vieles falsch, besser gesagt uneffektiv und unökonomisch,
machen kann, kann man im Detail erst dann feststellen, wenn man sich mit der Technik des
Laufschrittes befasst hat. Da eine „falsche“ Technik vor allem in Spielsportarten häufig zu
beobachten ist, möchte ich den korrekten Sprintschritt nun ein wenig näher bringen bzw.
Gründe darlegen, weshalb es sinnvoll ist, diesen zu erlernen.
Der Sprintschritt lässt sich in Phasen unterteilen, das hier verwendete Modell beinhaltet vier
davon.
Phase
Hintere Schwungphase
Beginn
Lösen des Fußes
vom Vertikalmoment
Vordere Schwungphase
Vordere Stützphase
Hintere Stützphase
Vertikalmoment
Fußaufsatz
Vertikalmoment
Vertikalmoment
Lösen des Fußes
(mittlerer Stütz)
vom Boden
- Amortisation des
- Entwicklung einer
Ende
Funktion
Vertikalmoment
Fußaufsatz
-Entspannung,
- Beitrag zur Sicherung
-Vorbereitung eines
der Schrittlänge,
effektiven Kniehub
- Vorbereitung der
Landesdrucks,
- Aufbau einer Vorspannung
optimalen, horizontalen
Abdruckskraft
aktiven Landung
Merkmale - lockeres, entspanntes
- aktiver, schneller Kniehub
Auspendeln nach
mit möglichst spitzem
hinten-oben bis in
Kniewinkel bis knapp
Gesäßhöhe
unter die Waagerechte
- Pendelverkürzung und
- lockeres, optimal weites
- aktiver Fußaufsatz hoch auf
- optimale Streckung
dem Außenrist des Ballens
im Fuß-, Knie- und
- greifende Bewegung,
Zugbewegung mit dem Fuß
nach hinten,
Schwungmassen-
Vorpendeln des Unter-
Hüfte schnell über
Verlagerung durch
schenkels
Fußaufsatzpunkt bringen
Anfersen
- maximales Anfersen
- Rückführen des Unter-
- elastisches Abfangen des
schenkels zum aktiv
Landesdrucks,
greifenden Fußaufsatz
geringes Senken der Ferse
Hüftgelenk
- Rumpf in leichter
Vorlage bis aufrecht
- aktive, wechselseitige
Armarbeit
- entspannter Rumpf
ohne Bodenberührung,
- leichtes Einbeugen im
Kniegelenk
- möglichst kurze Stützdauer
Marlies Kiefer
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Eine korrekte, effektive Sprinttechnik kann in vielerlei Hinsicht von Vorteil sein.
Schöllhorn (2003, 8 + 32) gibt Gründe der Ökonomie, der Verletzungsprophylaxe,
der Biomechanik und der Physiologie bzw. Anatomie an:
„Eine verbesserte Lauftechnik führt nicht nur zu einer Steigerung der maximalen
Laufgeschwindigkeit, es ermöglicht auch ein ökonomischeres Laufen bei
geringeren Geschwindigkeiten. Die dabei eingesparte Energie steht dann vor allem
gegen Spiel- und Wettkampfende noch länger für kontrollierte Bewegungen zur
Verfügung, wodurch Ausweichbewegungen vermieden werden können, die früher
oder später zu Fehlbelastungen oder Verletzungen führen können.“
In Anlehnung an die vorhin erklärten Phasen des Sprintschritts schreibt Schöllhorn
weiters:
„ Führen wir das Knie am Ende der Stützphase weiter hinter den Körper und
fersen den Unterschenkel an, dann wird der gerade Oberschenkelstrecker sowohl
durch die Hüftstreckung als auch die Kniebeugung gedehnt und somit
vorgespannt. Durch diese erhöhte Vorspannung kann die anschließende
Hüftbeugung (das Nachvornebringen des Knies) mit größerer Anfangskraft und
damit schneller ausgeführt werden.“
Sprich, jemand, der beispielsweise beim Sprinten „hinten drin“ sitzt, d.h. über die
Fersen läuft, kann es nur schwierig zu jener besagten Hüftstreckung bringen, da
dies gar nicht möglich ist.
„Durch das Anziehen der Fußspitzen vor dem Aufsetzen auf den Boden werden
der Wadenmuskel und der Schollenmuskel stärker vorgespannt, wodurch die
anschließende Streckung des Sprunggelenks mit größerer Geschwindigkeit
erfolgen kann.“
Auch hier spielt die Vorspannung eine wichtige Rolle. Das Anziehen der
Fußspitzen ist nicht möglich, wenn der Fußaufsatz nicht in der Vertikale unterhalb
des KSP liegt, d.h. wenn man in den Boden hineinstampft, was ebenso wie das
„Fersenlaufen“ häufig zu beobachten ist.
Marlies Kiefer
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Die Armarbeit beim Sprint
Ein wichtiger, jedoch oft vernachlässigter Aspekt ist das aktive Mitführen der
Arme beim Beschleunigen bzw. Sprinten. Vier wesentliche Funktionen zeigt
Schöllhorn (2003, 68) auf:

Die Arme gleichen die Seitwärtsbewegungen des Rumpfes aus und sorgen
somit für eine relativ geradlinige Bewegung des Körperschwerpunktes

Beide Arme sollen den Drehimpuls um die Körperlängsachse des Körpers
ausgleichen, der durch die Beine erzeugt wird

Die
Reaktionskraft,
die
während
der
Aufwärtsbewegung der
Arme
entgegengesetzt nach unten wirkt, sorgt für eine erhöhte Kraftentwicklung der
Beinstreckmuskulatur

Durch das Abbremsen der Arme am Umkehrpunkt wird der Impuls der Arme
auf den Körper übertragen und führt dadurch zu einer größeren Schrittlänge.
Faustregel für die Haltung der Arme  während des Schwingens wird ein
Ellbogenwinkel von 90° mit gestreckter Hand und gestreckten Fingern
angenommen. In dieser Haltung sollten die Finger vorne bis in Augenhöhe
schwingen und hinten so weit, dass die Finger gerade noch den Hüftknochen
berühren.
Methodische Hinweise
Einige methodische Hinweise zum Erlernen des Lauf-ABC, speziell des
Fußgelenkklappens:

Klappen des Fußgelenks gegen den Boden auf dem Stand  zuerst aus dem
gestreckten Bein, dann das Knie beugen und immer weiter Richtung Brust
ziehen

Im Gehen das Fußgelenk bei jedem Schritt zu Boden klappen bzw. in der
Luft anziehen  zuerst einseitig, dann bei jedem Schritt, danach aktiv die
Arme mitführen
Marlies Kiefer
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
Fußgelenkslauf im lockeren Trab  evtl. erneut zuerst einseitig

Fußgelenkslauf mit variierten Armpositionen  aktives Mitführen normal,
beide Arme gestreckt zur Seite (Handflächen zeigen nach oben), beide
Arme gestreckt in die Höhe (Handflächen zeigen nach oben)

Einseitiger Kniehebelauf mit Anziehen und Klappen des Fußgelenks 
gleiche Vorgangsweise wie beim Fußgelenkslauf
 eine Länge wird gearbeitet, als Pause das Zurückgehen verwenden
 alle Übungen zuerst einseitig und langsam ausführen lassen, erst dann das
Tempo erhöhen
 bei Ungeübten wenige Übungen aus Sammlung durchführen und Kombinationen
weglassen
 bei allen Übungen auf das aktive, geradlinige Mitführen der Arme achten
 bei allen Übungen auf eine „hohe Hüfte“ achten (KSP möglichst hoch)
 bzw. ausprobieren lassen, wie und ob das Fußgelenksklappen funktioniert,
wenn man „hinten drin sitzt“
 Armvariationen helfen, die Hüfte hoch zu halten  möglichst immer
einbauen, außerdem bringt es Abwechslung
 Einheiten mit Antritten beenden, um das soeben Geübte umzusetzen
Sprungkraft
Sprünge sind ein wesentlicher Bestandteil des Basketballspiels, vor allem hinsichtlich der
Entwicklung einer wichtigen Komponente der Schnelligkeit und Sprungkraft, der
Schnellkraft.
„Das Schnellkrafttraining ist eines der wichtigsten Elemente im Trainingsprozess von
Basketballspielern, bedingt durch den sehr großen Anteil von Schnellkrafthandlungen an
den gesamten Bewegungshandlungen der Basketballspieler.“
Marlies Kiefer
(Weineck1999, 206)
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Definition
„Schnellkraft ist die Fähigkeit des Nerv-Muskel-Systems, Widerstände mit einer hohen
Kontraktionsgeschwindigkeit zu überwinden.“
Um möglichst kraftvoll oder schnell auf einen Reiz reagieren zu können, sind so genannte
kurze Zeitprogramme notwendig, heißt, möglichst schnell und ökonomisch auf einen Reiz
antworten können. Ein entscheidender Faktor ist die die Voraktivität, d.h. die Vorspannung
der Muskulatur, was bereits beim Sprintschritt erläutert wurde. Die Muskelfasern müssen
darauf trainiert werden, möglichst schnell und gleichzeitig rekrutiert und aktiviert zu
werden. Dies soll mittels Sprungkrafttraining entwickelt werden.
Methodische Hinweise
Mit Sprungkrafttraining kann bereits früh begonnen werden.
Bevor man ein Sprungkrafttraining mit einer unbekannten Gruppe/Mannschaft beginnt,
sollten jedoch einige Informationen bekannt sein:
-
auf welchem Leistungsniveau befinden sich die Trainierenden (Anfänger oder
Spieler von Schulleistungsmodellen bzw. Leistungszentren)
-
welche sportlichen Vorerfahrungen haben sie
-
gibt es in der Gruppe körperlich retardierte bzw. akzelerierte Jugendliche gibt
-
ist es eine Mädchen- oder Burschengruppe
-
wie alt sind die Spieler
Da sich vor allem Jugendliche in ihren körperlichen Voraussetzungen stark unterscheiden,
kann man nur Richtlinien setzen, die zu beachten sind.
Kriterien für die Sprungauswahl und Übungsgestaltung im Jugendalter:

Kein sprunghafter Aufbau  systematische Steigerung der Intensität, des Umfangs,
der Schwierigkeit

Verletzungsprophylaxe  z.B. keine Einbeinsprünge, wenn die dafür notwendige
Rumpfmuskulatur zu schwach ist

Keine langandauernden Sprungserien  Serien eher kurz halten, bei Sprüngen ist
höchste Konzentration gefragt;
- Richtwerte Anfänger: 2-3 Serien pro Sprungart, 2-3 Sprungarten pro Einheit, ca.
Marlies Kiefer
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60-80 Sprünge pro Training
- Richtwerte Fortgeschrittene: 3-4 Serien pro Sprungart, 3-4 Sprungarten pro
Einheit, ca. 120-150 Sprünge pro Einheit

Keine Zusatzlasten  das Eigengewicht reicht vollkommen aus, abgesehen davon
muss die Muskulatur und der Sehnen-Bänder-Apparat optimal ausgebildet sein

Keine überhöhten Absprunghöhen  gilt vorwiegend für das Kindesalter,
Dropjumps können ab einem Alter von ca. 14 Jahren durchgeführt, sofern die
physischen Voraussetzungen gegeben sind, da Dropjumps oder andere
hochintensive Sprünge große Belastungen für den Sehnen-Bänder-KnochenApparat darstellen

Ausreichende Pausenzeiten 
- Richtwerte Anfänger: ~2’ nach einer Serie (~ 6-8 Wh), 4-5’ nach einem
Serienblock
- Richtwerte Fortgeschrittene: ~1’ Serienpause (~10Wh), 3-4’ Serienblock
Als übliche „Reihenfolge“ einer Sprungeinheit wird die Steigerung von nicht-reaktiven zu
reaktiven Sprüngen angenommen 
1. Squatjumps: ruhende Ausgangsposition in der halben Kniebeugenposition 
Körper ist kontrolliert, Sprünge werden ohne Schwungbewegung ausgeführt
2. Countermovementjumps: Sprünge aus einer kontrollierten Position mit
Schwungbewegung  kontrollierbar, da keine möglichst kurzen
Bodenkontaktzeiten verlangt werden
3. Reaktivsprünge, Dropjumps, Prellsprünge, Sprünge mit Vorhopser etc.:
entscheidend ist eine kurze Bodenkontaktzeit  starke Rumpfmuskulatur
notwendig um keine Ausweichbewegungen zuzulassen, Muskulatur muss vor jedem
Sprung vorgespannt sein, da sonst keine kurzen Bodenkontaktzeiten möglich sind
 höchste Intensität
Methodischer Aufbau:

Vor einer intensiven Sprungeinheit ein lockeres Aufwärmen ohne große muskuläre
Belastung durchführen
Marlies Kiefer
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
Stretching kurz halten  max. 10 sec pro Position

Vor jeder Sprungeinheit Rumpfstabilisationsübungen oder dynamische BauchRücken-Übungen durchführen; Rumpfstabilisation möglichst bald mit erschwerten
Positionen durchführen (dynamisch, einbeinig  siehe DVD)

Möglichst viele Arten von Sprüngen im Repertoire haben, um das Training variabel
gestalten zu können

Sprungreihenfolge: nicht reaktiv – reaktiv  ausschlaggebend sind die
Bodenkontaktzeiten und Beanspruchung der Rumpfmuskulatur

Ausgangspositionen, Zielpositionen, Schlüsselelemente erklären bzw. vorzeigen

Bei Ungeübten zu Beginn wenige Wiederholungen durchführen lassen  auf die
richtige Technik achten:
- Füße schulterbreit (nicht breiter/ schmäler)
- Knie über den Zehenspitzen (keine X-Beine)
- Armeinsatz
- Hüftstreckung bei jedem Sprung
- Fußgelenksarbeit
- entsprechende Bodenkontaktzeit
- angespannte Rumpfmuskulatur
- Rücken gerade, Oberkörper bleibt eher aufrecht (nicht nach vorne kippen)

Steigt das Leistungsniveau, den Schwierigkeitsgrad und die Intensität anpassen 
Variationen einbauen. Zum Beispiel:
- Sprunghöhen variieren: statt Hürdensprünge abwechselnd einen Sessel und eine
Bank aufstellen  Anpassung während des Springens an hoch – niedrig
- Zusatzbelastungen : vor und nach Reaktivsprüngen Tapping  3-4“ Tapping
Dropjumps/Triplejumps/Einbeinsprünge etc. – Tapping – Pause
- kognitive Komponente einbauen: auf Farben, Rechnungen etc. reagieren  z.B:
Ausgangsposition Squatjump – Summe einer Rechnung gerade/ungerade – daraus
resultierende, vorher bestimmte Anzahl der Sprünge

Im Anschluss an das Sprungkrafttraining einige Antritte durchführen  die soeben
trainierten schnellkräftigen Bewegungen müssen umgesetzt werden

Am Ende der Einheit ca. 5 Minuten locker auslaufen
Marlies Kiefer
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
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WICHTIG: jedes Training, das auf Schnelligkeit/Schnellkraft/Sprungkraft abzielt
muss mit höchster Intensität durchgeführt werden  deshalb systematische
Steigerung des Umfangs, der Schwierigkeit etc.  weniger statt zuviel, leichter statt
zu schwierig, ausreichende Pausen
Mustertrainings
Sprungschule
Legende:
Pos = Positionen
Dg = Durchgänge
SP = Serienpause
SbP = Serienblockpause
re = rechts
li = links
Training für Anfänger:
Übung
Einlaufen mit Ball
Stretching
Stabilisation: alle 4 Positionen je 20" halten, 2 Dg ohne Pause
Sprungblock: je 90“ SP und 4’ SbP
SS1: Squatjumps, 2 x 8
SS4: Counter-Move-Jumps 2 x 10
SS10: Seitwärtssprünge über ein Gummipad, 2 x 10
LS14: 5 Antritte über 10 m
Auslaufen
 darauf achten, dass die Squatjumps aus der halben Kniebeugenposition ohne
Auftaktbewegung durchgeführt werden
 die Knie zeigen bei allen Sprüngen über die Zehenspitzen  kein X-Bein Stellung
(belastet den Meniskus)
 Seitwärtssprünge trotz des niedrigen Pads in die Höhe! Bauchmuskeln anspannen
 Antritte aus verschiedenen Positionen mit verschiedenen Kommandos
Marlies Kiefer
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Training für fortgeschrittene Jugendspieler:
Übung
Einlaufen mit Ball
Stretching
Stabilisation: 4 Positionen, je 20" halten, 2 Dg ohne Pause
Sprungblock: je 90' IP und 3' SP
SS3: Squatjumps auf Kasten, 3 x 8
SS4: Counter-Move-Jumps 3 x 8, davor jeweils 6" Tapping
SS15: Triple-Jump, 3 x 7
SS12: Niedersprünge: seitlich von der Bank, 3 x 5 pro Seite
Auslaufen
 Squatjumps ohne Auftaktbewegung, in der Luft Hüfte strecken!
 Triple-Jumps mit kurzem Kontakt auf der Bank, nach dem Absprung von der Bank die
Hüfte strecken, Bauchmuskeln anspannen
 seitliche Niedersprünge benötigen starke seitliche Bauchmuskeln! Kurzer Bodenkontakt
- kurze Pause zwecks Balancesuche auf der Bank
 Catchword: “Heiße Herdplatte”  schnell weg vom Boden
Training für geübte, sprungerfahrene Jugendspieler:
Übung
Einlaufen mit Ball
Stretching
Stabilisation: 4 Pos., 2 Dg., jede Pos. 15“ halten, erschwert
Sprungblock: 1' IP, 3' SP
SS2: Sprünge aus der Schrittstellung, Arme in der Hüfte, 3 x 7 pro Bein
SS16: Sprünge mit Vorhopser, 3 x 10
LS8: Schrittsprünge, 3 x 12
SS17: Niedersprünge: von Bank hinunter - über zweite Bank drüber auf dritte Bank hinauf, 3 x 8
LS14: 5 Antritte
 Sprünge aus der Schrittstellung mit kurzem Verharren nach der Landung (~ 2”)
 Ausfallschritt nicht zu klein  vorderes Knie ist in der Ausgangsposition ca. 100°
gebeugt
Marlies Kiefer
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Laufschule
Training für Anfänger:
Übung
Einlaufen mit Ball/ Aufwärmspiel
Stretching
Lauf-ABC: je 3x
LS1: AFG
LS2: FGD
LS4 a): KH auf jeden 3. Schritt
LS4 b): KH mit variierender Armhaltung
LS3: ANF
LS5: Indianerlauf
LS12 a): Lokomotive, 4 x anschieben, danach 3’ Pause
LS14: Antritte: 10 x bis zur Mittellinie aus verschiedenen Positionen, Pause
= Zurückgehen: aus dem Gehen, Langsitz + Hände hoch, Liegestützposition, seitl.
Defense-Position, aus dem Rückwärtslaufen, auf re Bein stehend + Augen zu,
Liegestützposition rücklings, seitl. Defenseposition (andere Seite), auf dem Rücken
liegend + Arme gestreckt neben dem Kopf, auf li Bein stehend + Augen zu
Auslaufen
 Lauf-ABC: Hauptaugenmerk anfangs auf das Anziehen und Klappen des Fußgelenks
 Arme aktiv, geradlinig mitführen
 Lokomotive: Widerstand so wählen, dass ein hoher Kniehub und eine hohe Frequenz
möglich ist
 Antritte mit höchster Intensität
Training für fortgeschrittene Jugendspieler ohne Laufschulerfahrung:
Übung
Einlaufen mit Ball/ Aufwärmspiel
Stretching
Lauf-ABC: je 3x
LS1: AFG
LS2: FGD mit variierender Armhaltung
LS4 b): KH
LS3: ANF
LS6 b): ANF – FGD
LS7: Hopserlauf mit Schleuderbein 4 x, danach 3’ Pause
LS11: KH auf dem Stand + anschließende Steigerungsläufe; 4 x, danach 3’ Pause
LS13: 6x Tapping + Sprint
Auslaufen
Marlies Kiefer
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 Kombination: im Wechsel 5x Anfersen – 5x FGD Wechsel zwischen Bein unter dem
KSP durchziehen + zur Schulter bringen und aktives, druckvolles Klappen des Fußgelenks
 Hopserlauf  wichtig: Oberschenkel in die Waagrechte – Fußschaufel anziehen –
Unterschenkel pendelt nach vorne-unten – Fuß setzt druckvoll in der Vertikale unter dem
KSP auf – Abdruck
 KH + Steigerungslauf: Steigerer langsam beginnen – nicht lossprinten! Hauptaugenmerk
 hohe Hüfte + hohes Knie, den ganzen Steigerer über darauf achten – auch beim Erhöhen
des Tempos!
Training für geübte, laufschulerfahrene Jugendspieler:
Übung
Einlaufen mit Ball/ Aufwärmspiel
Lauf-ABC: je 3x
LS1: AFG – bis Mittellinie Arme seitlich, ab Mittellinie Arme hinauf
LS2: FGD – bis Mittellinie Arme normal, ab Mittellinie Arme hinauf
LS4 a): KH auf jeden 3. Schritt
LS4 b): KH Arme seitlich
LS3: ANF
LS6 neu: AFG mit Armen oben - KH Arme seitlich
LS6 b): ANF Arme seitlich – FGD Arme oben
LS11: Steigerungslauf mit hohem Knie, davor eine Runde Skippen, 5 x
LS10: Schuhe mit 5 Fuß Abstand:
a) 5x durchskippen
a) 5x 2 Kontakte pro Zwischenraum
b) 4x pro Bein einbeinig
c) 7x durchlaufen mit hohem Knie + druckvollem Abdruck
Antritte:
LS15: 5 x bis kurz vor Mittellinie – abbremsen – erneuter Antritt
LS14: 5 x: Liegestützposition, aus dem Rückwärtslaufen, Liegestütz rücklings,
Defenseslides re, Slides li
 Laufen über Schuhe: hohe Hüfte, aktives Mitführen der Arme!
 LS10 c): Schuhe weiter auseinander stellen. mit Tempo durchlaufen – „auf Zug
gehen“  hohe Hüfte, hohes Knie + druckvoll Abdrücken
 Tempowechselläufe: deutliches Abbremsen wichtig  entspricht Stop-and-go
Momenten im Spiel
Marlies Kiefer
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Literatur

Schöllhorn, W. (2003). Differenzielles Lernen. Eine Sprint- und
Laufschule für alle Sportarten. Aachen: Meyer und Meyer

Hohmann, A./ Lames, M./ Letzelter, M. (2003). Einführung in die
Trainingswissenschaft. Wiebelsheim: Limpert

Weineck, J./ Haas, H. (1999). Optimales Basketballtraining. Balingen:
Spitta

Aus dem USZ-Skriptum „VU Sprung- und Sprungkrafttraining“ SS 2005,
Leitung: E. Mucha

Aus dem BafL-Skriptum „Leichtathletik 1“ SS 2002, Leitung: H. Ertl
Marlies Kiefer
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