Auge, gehirn, andere teile des zns - Otto-von-Guericke

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Jahresbericht
des Tumorregisters
Magdeburg
1997
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
Medizinische Fakultät
Institut für Biometrie und Medizinische Informatik
Elke Burger, Uwe Schmidt, Dr. Bernd Blobel
Kassenärztliche Vereinigung Sachsen-Anhalt
Onkologische Nachsorgeleitstelle Magdeburg
Andrè Buckisch
Vorwort
Etwa 10 000 Menschen in Sachsen-Anhalt erkranken jährlich an Krebs, d. h. etwa 4
000 auf eine Million Einwohner. 350 000 Frauen werden weltweit in diesem Jahr laut
Angaben der Weltgesundheitsorganisation an Brustkrebs sterben. Diesen Zahlen
stehen
spektakuläre
Ergebnisse,
aber
auch
enorme,
kaum
öffentlich
wahrgenommene Anstrengungen zur Verbesserung der Therapie und damit zur
Prognose für Krebspatienten sowie für die Vorsorge und Nachsorge gegenüber.
Gegenwärtig laufen in den USA fast 400 klinische Studien über Impfstoffe und
Medikamente zur Krebsvorsorge und –therapie. Folglich konnten die Heilerfolge bei
verschiedenen Tumoren im Kindesalter, bei bösartigen Lymphknotenerkrankungen
und akuten Formen des Blutkrebses weiter verbessert werden.
Dennoch nehmen bösartige Neubildungen nach den Herz-Kreislauf-Erkrankungen
weiterhin die zweite Position in der Todesursachenstatistik ein, was der Gestaltung
und Verbesserung der Versorgung Krebskranker weiterhin ein hervorragendes
öffentliches Interesse und hohe Akzeptanz sichert. Daraus resultieren zahlreiche
Präventivmaßnahmen, eine immer sensitivere und spezifischere Diagnostik, neue
bzw.
verbesserte
Behandlungsmethoden
Nachsorgeorganisation.
aufwandsoptimierende
Dieses
sowie
umfassende,
Shared-Care-Konzept
eine
verbesserte
qualitätssteigernde
erfordert
eine
und
umfassende
interdisziplinäre Zusammenarbeit verschiedener Fachdisziplinen, Einrichtungen und
Organisationen.
Klinische Tumorregister bieten die Möglichkeit, die regional oftmals sehr verteilten
Informationen aller in die Betreuung der Krebspatienten involvierten Ärzte der
Kliniken, Spezialambulanzen, Reha-Abteilungen bis hin zu den Hausärzten zu
erfassen und patientenbezogen in einer elektronischen onkologischen Krankenakte
zu konzentrieren. Damit werden die klinischen Krebsregister der Komplexität dieser
Erkrankung und ihrer Behandlung gerecht. Sie begleiten den Patienten von der
Erstdiagnose über die Therapie bis hin zur Nachsorge und Rehabilitation. Die
Tumordokumentation ist derzeit die umfassendste medizinische Dokumentation in
Deutschland überhaupt. Mit den von den klinischen Registern angebotenen
Servicefunktionen
unterstützung,
wie
Arztbriefschreibung,
Nachsorgeorganisation,
der
Therapieempfehlung
Bereitstellung
bzw.
jeglicher
Art
–
von
Übersichten sowie der elektronischen Datenbereitstellung für die epidemiologischen
Register
sind
sie
Tumorregister Magdeburg
längst
über
den
Status
des
Sammelns
von
Daten
3
hinausgewachsen. Sie unterstützen direkt klinische Studien zur Entwicklung und
Verbesserung
diagnostischer
und
therapeutischer
Verfahren
und
sind
ein
wesentliches Mittel zur umfassenden Qualitätssicherung. Durch die Entwicklung
komplexer onkologischer Netzwerke sowie die Einführung multimedialer Techniken
werden die Möglichkeiten klinischer Tumorregister wesentlich erweitert.
Die erstrebenswerte „Medaille“ der Verwirklichung des Shared-Care-Konzeptes und
der Realisierung einer elektronischer Krankenakte in der Onkologie hat jedoch zwei
Seiten, die in unbedingtem Einklang betrachtet werden müssen. Die umfassende
Nutzung der Daten zur hochqualitativen und effizienten Versorgung des Patienten
sowie zur wissenschaftlichen Aufarbeitung einerseits setzt die Gewährleistung
adäquaten Datenschutzes für die Betroffenen und adäquater Datensicherheit im
Sinne der Korrektheit und Verfügbarkeit der Informationen andererseits voraus. Das
Tumorregister Magdeburg/Sachsen-Anhalt hat auf diesem Gebiet in Deutschland
und darüber hinaus eine führende Rolle übernommen und beispielgebende
Verfahren für Datenschutz und Datensicherheit zum Einsatz gebracht. Es sei an
dieser Stelle darauf aufmerksam gemacht, daß es in Deutschland keinen
bekanntgewordenen Mißbrauch in Krebsregister gesammelter Daten gibt.
Mit Wirkung vom 1. Januar 1995 trat das Bundeskrebsregistergesetz in Kraft, das
alle Bundesländer verpflichtet, bis zum 1.1.1999 epidemiologische Krebsregister
einzuführen und die Rahmenbedingungen für deren Arbeit festlegt. Damit wurde
insbesondere in den neuen Bundesländern eine wesentliche Grundlage für die
Fortführung der Tumorregistration für die epidemiologische Forschung und
Gesundheitspolitik
geschaffen.
Die
konkreten
Verfahrensweisen
sind
durch
Landeskrebsregistergesetze zu regeln. Mit der angestrebten flächendeckenden und
vollständigen Erfassung von Tumordaten im Regierungsbezirk Magdeburg leistet
unser
Register
einen
wirksamen
Beitrag
für
eine
länderübergreifende
Krebsepidemiologie.
Der vorliegende Bericht spiegelt die Leistungen des klinischen Tumorregisters im
vergangenen Jahr wider, wobei die Informationen vielfach an den 96er Daten bzw.
am Gesamtdatenbestand des Registers relativiert werden. Die Arbeit des Registers
als eine spezifische Form der medizinischen Dokumentation lebt vom Engagement
der Dokumentierenden sowie vom förderlichen Umfeld. Deshalb möchte ich an
dieser Stelle wiederum allen dokumentierenden Einrichtungen und ihren Mitarbeitern
danken, wobei ich neben den Krankenhäusern und den Universitätskliniken
4
Tumorregister Magdeburg
insbesondere
die
Onkologische
Nachsorgeleitstelle
der
Kassenärztlichen
Vereinigung Sachsen-Anhalt erwähnen möchte. Obwohl wir dank des deutlich
gewachsenen Engagements einen großen Schritt in Richtung einer durchgehenden
und vollständigen Dokumentation der Tumoren in unserer Region getan haben,
werden gegenwärtig im Klinischen Tumorregister Magdeburg/Sachsen-Anhalt nur
etwa die Hälfte aller in der Region auftretenden Krebserkrankungen dokumentiert.
Somit hoffe ich zugleich, daß das sich ausweitende gute Beispiel möglichst viele
Nachahmer findet. Mein Dank gilt nicht zuletzt dem Vorstand und der Geschäftsstelle
des Tumorzentrums Magdeburg / Sachsen-Anhalt. Schließlich danke ich besonders
meinen Mitarbeitern für ihr engagiertes und qualifiziertes Wirken im Register sowie
bei der Erstellung des Berichtes.
Dem aufmerksamen Leser danke ich für sein Interesse am Bericht sowie für
Kommentare, Kritiken und Hinweise, die uns helfen, mit unserer Arbeit noch besser
und gezielter zur Krebsvorsorge und zur Versorgung der Krebspatienten beitragen zu
können.
Dr. Bernd Blobel
Leiter des Tumorregisters
Tumorregister Magdeburg
5
6
Tumorregister Magdeburg
Inhaltsverzeichnis
1.
Das Klinische Tumorregister Magdeburg/Sachsen-Anhalt
1.1
1.2
1.3
1.4
1.5
Ziel
Aufgaben und Leistungen des klinischen Registers
Vergütungsrichtlinien des Gemeinsamen Krebsregisters
Aufgaben und Ziele der Onkologischen Nachsorgeleitstellen
Datenschutz und Datensicherheit
8
9
9
12
19
2.
2.1
2.2
2.3
Demographie
Altersstruktur der Bevölkerung von Sachsen-Anhalt
Altersverteilung der Patienten
Anteil bösartiger Neubildungen in der Todesursachenstatistik
22
22
24
25
3.
Statistik
26
3.1
3.2
3.3
3.4
3.5
3.6
3.7
3.8
Tumorerfassung 1997 – Allgemeine Zahlen
Meldungen aus klinischen und ambulanten Bereichen
Qualität der Erfassung
Altersverteilung der 1996 / 97 gemeldeten Patienten
Häufigkeiten der 1997 gemeldeten Tumorerkrankungen
Häufigkeiten der gesamt gemeldeten Tumorerkrankungen
Sterbefälle 1997
Sterbefälle gesamt
26
29
32
33
34
36
38
39
4.
Lokalisationen
C00-C14
Lippen, Mundhöhle, Pharynx
C15-C26,C48 Verdauungsorgane
C30-C39
Atmungssystem
C40-C41
Knochen, Gelenke, Gelenkknorpel
C42
Hämatopoetisches u. retikuloendotheliales System
C44
Haut
C49
Bindegewebe, subkutane u.a. Weichteilgewebe
C50
Brust (männlich, weiblich)
C51-C58
Weibliche Genitalorgane
C60-C63
Männliche Genitalorgane
C64-C68
Harnorgane
C47,C69-C72 Auge, Gehirn, ZNS
C73-C75
Endokrine Drüsen
C76
Mangelhaft bezeichnete Lokalisationen
C77
Lymphknoten
C80
Unbekannte Primärlokalisation
Künftige Entwicklungen
Verzeichnis der Tabellen
Verzeichnis der Abbildungen
41
42
43
44
45
46
47
48
49
50
51
52
53
54
55
56
57
58
60
60
5.
6.
7.
Tumorregister Magdeburg
8
7
1.
1.1
Das Klinische Tumorregister Magdeburg/Sachsen-Anhalt
Ziel
Das klinische Tumorregister in Magdeburg wurde Ende 1992 über das Tumorzentrum Magdeburg/Sachsen-Anhalt mit Mitteln des Bundesministeriums für
Gesundheit und mit Unterstützung der Deutschen Krebshilfe aufgebaut. Es ist an das
Institut für Biometrie und Medizinische Informatik der Medizinischen Fakultät der
Otto-von-Guericke-Universität
Magdeburg
angebunden,
das
Mitglied
im
Tumorzentrum ist.
Ein klinisch orientiertes Register begleitet den Patienten während seiner gesamten
Erkrankung von der Diagnose über die Therapie bis zur Nachsorge und
Rehabilitation. Somit kann durch die Einbeziehung aller in die Betreuung Krebskranker
involvierten
Ärzte
in
die
gemeinsame
patientenorientierte
Tumor-
dokumentation eine unmittelbare und umfassende Kommunikation und Kooperation
zwischen allen Beteiligten gefördert werden.
Epidemiologische Register, wie sie derzeit gemäß dem Bundeskrebsregistergesetz
in allen Bundesländern aufgebaut werden*, stellen eine Momentaufnahme des
Tumorfalls dar und sind damit für Inzidenzaussagen und ähnliche wissenschaftliche
Untersuchungen der Krebsentstehung und –entwicklung unerläßlich.
Im Berichtszeitraum konnte die Beteiligung an der Dokumentation auf nunmehr 51
Kliniken der Krankenhäuser der Stadt Magdeburg sowie Burg, Neindorf, Wernigerode, Stendal, Quedlinburg, Halberstadt, Gardelegen, Wolmirstedt, Schönebeck,
Staßfurt und Salzwedel ausgedehnt werden. Darüber hinaus gehen auch aus den
Onkologischen Schwerpunkten des Landes Brandenburg Berichte zu Patienten des
RB Magdeburg ein, die außerhalb der Landesgrenzen therapiert wurden.
Hervorzuheben ist hier insbesondere die Strahlentherapie in Potsdam.
Über die Onkologische Leitstelle der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen-Anhalt
sind
darüber
hinaus
inzwischen
137
onkologisch
tätige
Ärzte
aus
dem
niedergelassenen Bereich in die Nachsorgeorganisation eingebunden.
Das klinische Tumorregister arbeitet in enger Wechselwirkung mit dem Landesbeauftragten für den Datenschutz Sachsen-Anhalt und in voller Übereinstimmung mit
*
8
Für die neuen Bundesländer und Berlin wird ein gemeinsames Register in Berlin geführt.
Tumorregister Magdeburg
den entsprechenden verfassungsrechtlichen, strafrechtlichen, berufsständischen und
anderen Bestimmungen und Regelungen.
1.2
Aufgaben und Leistungen des klinischen Registers
Das Klinische Tumorregister Magdeburg/Sachsen-Anhalt erfüllt als öffentlichrechtliche Institution im Auftrage die Aufgaben aller Teilnehmer an der klinischen
Tumordokumentation. Dazu gehören









die Pflege und Weiterentwicklung des Gießener Tumordokumentationssystems
(GTDS) in Zusammenarbeit mit dem Institut für Standards in der Onkologie
(ISTO) der Deutschen Krebsgesellschaft, der Onkologischen Nachsorgeleitstelle
der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen-Anhalt und den anderen GTDSAnwendern
die Erfassung der Dokumentationsbögen
Unterstützung bei deren Erstellung
Qualitätssicherung, Prüfung von Plausibilitäten und Vollständigkeit der Daten
die Einhaltung des Datenschutzes, insbesondere die Sicherung des
ausschließlich autorisierten Zugriffs auf das Dokumentationssystem und der
konsequenten Rechteverwaltung
die Gewährleistung der Datensicherheit incl. der Verfügbarkeit der Daten durch
eine umfassende Datensicherung
die Organisation der Nachsorge durch die Nachsorgeleitstelle mit der
- Terminüberwachung, Einbestellungen, Erinnerungen
- Erstellung von Checklisten
das Erarbeiten der Register-Jahresberichte und Übersichten auf der Basis der
Daten einzelner Anwender auf deren spezielle Anforderung, das Aufstellen von
Statistiken
Meldungen an das epidemiologische Register in Berlin auf der Grundlage des
Bundeskrebsregistergesetzes sowie die Überweisung der entsprechenden
Vergütung an die Meldenden
1.3
Vergütungsrichtlinien des Gemeinsamen Krebsregisters
Die am häufigsten genutzte Form für Meldungen an das klinische Tumorregister ist
die Papierdokumentation sowohl im niedergelassenen Bereich als auch bei den
externen Krankenhäusern. Sie steht allen Partnern kostenfrei zur Verfügung und
stellt anhand des vorgeschlagenen Verteilers für die Dokumentationsbögen die
Informationen allen beteiligten Partnern (mitbehandelnde Kliniker, Hausarzt,
Tumorregister) zur Verfügung.
Tumorregister Magdeburg
9
Für die Basisdokumentation stehen der Erstbericht (Diagnose), der Behandlungs–
und der Nachsorgebericht zur Verfügung. Der Abschlußbogen, der neben den
Verstorbenenmeldungen
insbesondere
für
Autopsien
gedacht
ist,
wird
dementsprechend selten eingesetzt. Der Abschluß einer Dokumentation kann auch
mit dem letzten Nachsorgebericht vollzogen werden. Ein spezieller Konsilbogen für
Fälle, die im Rahmen des onkologischen Konsils im Tumorzentrum vorgestellt
werden, hat sich nicht bewährt, da die besprochenen Fälle noch nicht während des
Konsils für das Tumorregister dokumentiert werden. Die Dokumentationsbögen sind
in der Abbildung 9 wiedergegeben.
Im Erstbericht sind gleichzeitig alle Angaben für das epidemiologische Register in
Berlin enthalten, die durch das klinische Register weitergeleitet werden, so daß keine
zusätzliche Meldung mehr an dieses Register geschickt werden muß.
Für die medizinischen Einrichtungen des Universitätsklinikums Magdeburg ist die
Möglichkeit einer Online-Nutzung des GTDS über das Campusnetz gegeben, so daß
die jeweiligen Partner ihre Daten selbst eingeben bzw. abrufen können.
Die Meldungen der ambulanten und niedergelassenen Bereiche werden durch die
Nachsorgeleitstelle organisiert und zentral erfaßt. Sie ist über eine speziell gesicherte
ISDN-Leitung mit dem Rechner des klinischen Krebsregisters direkt verbunden, so
daß die Daten in einer gemeinsam geführten onkologischen Krankenakte
zusammenlaufen können.
Meldungen für das epidemiologische Krebsregister in Berlin werden mit den bereits
erwähnten farbigen Meldebögen durch das klinische Register abgeleitet und auf
elektronischen Weg nach Berlin geschickt, es entsteht hierfür kein zusätzlicher
Aufwand. Der Meldeweg über die klinischen Krebsregister entspricht dem
Krebsregistergesetz vom 4.11.94 und wird auch im Land Sachsen-Anhalt favorisiert.
Die Vergütung der Berlin-Meldung wurde in der Richtlinie der am Gemeinsamen
Krebsregister
(GKR)
beteiligten
Länder
Berlin,
Brandenburg,
Mecklenburg-
Vorpommern, Sachsen-Anhalt und der Freistaaten Sachsen und Thüringen vom 12.
Dezember 1996 festgelegt (Ärzteblatt 8/97). Darin heißt es: Werden Meldungen an
das GKR durch Klinikregister im Auftrag von Ärzten übermittelt (§ 3 Abs. 1 KRG),
übernehmen diese auch die Weiterleitung des entsprechenden Vergütungssatzes an
die Ärzte. Da klinische Krebsregister pro per Diskette gemeldetem Fall 16,-- DM
erhalten, kann die Vergütung der Ärzte in Magdeburg wie folgt erweitert werden:
10
Tumorregister Magdeburg
a)
Erstmeldung (Primärtumor)
b)
Therapiemeldungen:
c)
6,-- DM
erste gemeldete operative Therapie pro Tumor
3,-- DM
erste gemeldete internistische Therapie pro Tumor
3,-- DM
erste gemeldete Radiatio pro Tumor
3,-- DM
Meldung eines Autopsieergebnisses
3,-- DM
Tumorregister Magdeburg
11
1.4
Aufgaben und Ziele der Onkologischen Nachsorgeleitstellen
Nachdem 1994 durch die Kassenärztliche Vereinigung Sachsen-Anhalt (KVSA) der
Krebsnachsorgepaß eingeführt wurde, kam es 1995 mit Unterstützung der
Deutschen Krebshilfe und der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen zur
Gründung der Onkologischen Nachsorgeleitstelle Magdeburg an der KVSA. Damit
war der Weg für ein landesweites System für die Nachsorge onkologischer Patienten
geebnet.
Die Nachsorgeleitstelle an der KVSA stellt ein Modellprojekt der Deutschen
Krebshilfe in den neuen Bundesländern dar und arbeitet in Anlehnung an die
Prinzipien der Nachsorgeleitstellen in Niedersachsen und Bremen, wo sich das
System bereits seit vielen Jahren positiv bewährt hat. Speziell die Verfahrensweisen
der Nachsorgeorganisation wurden von Niedersachsen übernommen. Verbunden mit
der 1996 erfolgten Gründung der Onkologischen Leitstelle Halle der KVSA ist der
Ausbau
eines
landesweiten
elektronischen
Kommunikationssystems
zur
qualitätsorientierten Sicherstellung patientennaher Langzeitbetreuung.
Durch die Onkologischen Nachsorgeleitstellen wird die ambulante Nachsorge
überregional koordiniert und organisiert. Das Einzugsgebiet der Leitstellen umfaßt
alle drei Regierungsbezirke Sachsen-Anhalts mit etwa 2,8 Mio. Einwohnern.
Über dieser Organisationsebene liegt die Qualitätssicherungsebene. Grundlage aller
Qualitätssicherungsmaßnahmen ist eine hochwertige Dokumentation, die die
Bedingungen
der
zunehmend
arbeitsteiligen
medizinischen
Versorgung
berücksichtigt.
In den regional verteilten Tumorregistern Magdeburg und Halle wurde durch die für
Deutschland modellhafte Integration der niedergelassenen Ärzte über die online an
die Tumorregister angeschlossenen Onkologischen Nachsorgeleitstellen der KVSA
die Voraussetzung für die Durchgängigkeit der Tumordokumentation im Sinne einer
regional verteilten Tumorkrankenakte geschaffen.
Hauptaufgabe der Leitstellen ist es, die flächendeckende und wohnortnahe
Versorgung der Tumorpatienten im Land Sachsen-Anhalt sicherzustellen, damit
Krebspatienten unabhängig vom Wohnort und der Nähe onkologisch spezialisierter
Ärzte
bzw.
Krankenhäuser
eine
dem
Stand
des
medizinischen
Wissens
entsprechende qualifizierte Betreuung erfahren können.
12
Tumorregister Magdeburg
Abb. 1: Beteiligte Fachgruppen bei der Zusammenarbeit mit der Nachsorgeleitstelle
Chirurgie
9,4%
MKG-Chirurgie
4,8%
andere Gynäkologie
16,2%
1,6%
Dermatologie
31,1%
Urologie
33,9%
Innere Medizin
3,0%
Mit der Errichtung und dem Betrieb der Nachsorgeleitstellen soll erreicht werden:

daß möglichst viele Tumorpatienten regelmäßig und differenziert nach Art ihrer
Erkrankung nachgesorgt werden

daß die Kommunikation und Kooperation zwischen den an der Behandlung/
Nachsorge beteiligten Ärzten verbessert wird
daß Informationen über die verschiedenen Untersuchungsbefunde und
Behandlungsmaßnahmen zu einem Patienten an einer Stelle zusammengeführt
werden und
diese Informationen den behandelnden Ärzten schnell zur Verfügung stehen
daß die nachsorgenden Ärzte durch die Bereitstellung von Serviceleistungen von





administrativ-organisatorischen Arbeiten entlastet werden
daß für jeden der Leitstelle gemeldeten Tumorpatienten in Sachsen-Anhalt eine
einheitliche, auswertbare Basisdokumentation erstellt wird, die die Grundlage zur
Beantwortung von Fragen zur Struktur der onkologischen Versorgung sowie für
epidemiologische und weitergehende wissenschaftliche Untersuchungen bieten
soll.
Die Nachsorgeleitstellen sind ihrer Funktion nach also direkt behandlungsunterstützende Instrumente der ärztlichen Tätigkeit und institutionell gesehen
Einrichtungen von onkologisch tätigen Ärzten einer Region.
Neben diesen direkt versorgungsorientierten Funktionen der Leitstellen zählen zu
den weiteren wesentlichen Aufgaben die Bereitstellung der Tumornachsorgepässe,
die Organisation von Fortbildungsveranstaltungen sowohl für Ärzte als auch für
Betroffene, die Vermittlung von Telefonkonsilien, im noch beschränkten Umfang die
psycho-soziale
Tumorregister Magdeburg
Beratung
von
Betroffenen
und
die
enge
13
Zusammenarbeit mit den Tumorzentren und Krebsselbsthilfegruppen des Landes
Sachsen-Anhalt und darüber hinaus.
Abb. 2: Entwicklung der Nachsorgedokumentationen im ambulanten Bereich
in Tausend
6
5
4
3
2
1
0
1995
1996
1997
Erfassungsjahr
Erfassungsjahr
Organisation der Tumornachsorge
Nachsorgeregister haben in erster Linie die Funktion, das Follow-up für alle
Tumorpatienten zu überwachen. Dies ist überwiegend eine organisatorische
Aufgabe.
Bei der Organisation sind Planung bzw. Überwachung der Durchführung von
Nachsorgemaßnahmen der Mindestservice, der durch die Nachsorgeleitstellen
geboten wird.
Hauptaufgabe der Onkologischen Leitstellen ist es, eine wohnortnahe, flächendeckende, EDV-gestützte Nachsorge mit dem Ziel einer qualitätsgerechten terminierten Betreuung des Betroffenen durchzuführen, um möglichst frühzeitig Rezidive,
Metastasen, Zweit- und Mehrfachtumoren oder Progressionen erkennen zu können
und behandeln zu lassen. Dasselbe gilt für das frühzeitige Erkennen von
Tumorfolgeerkrankungen, Therapiefolgen und Nebenwirkungen sowie von psychosozialen und anderen Problemen. Um dies zu erreichen ist es erforderlich,
Untersuchungen in regelmäßigen Abständen durchzuführen. So werden durch die
Leitstellen zum Beispiel Termine vorgegeben, ihre Einhaltung wird kontrolliert und es
wird sichergestellt, daß „überfällige“ Patienten an die ausstehenden Untersuchungen
über den behandelnden Arzt erinnert werden. Die letzte Entscheidung über die
Nachsorgeterminierung aber bleibt in der Hand des nachsorgenden Arztes, d.h. es
ist auch eine individuelle Termin- und Untersuchungsplanung möglich.
14
Tumorregister Magdeburg
Pathogramme
Pathogramme sind Auszüge von gespeicherten Daten aus der Datenbank. Sie
werden automatisch mit dem Aufruf der Nachsorge über das Rechnerprogramm
erstellt. Im Rahmen des Einbestellverfahrens wird dann den nachsorgenden Ärzten
zu Beginn der Nachsorgeuntersuchungen und immer dann, wenn wesentliche neue
Untersuchungsergebnisse
Krankheitsübersicht
und
geliefert,
Befunde
die
den
vorliegen,
aktuellen
eine
Stand
des
ausführliche
bisherigen
Krankheitsverlaufs in übersichtlicher Form (Pathogramm) zusammenfaßt. Ein
aktuelles Pathogramm kann zudem jederzeit angefordert werden. Die Qualität der
Krankheitsübersichten ist abhängig von der Qualität der in den Leitstellen
eingegangenen Informationen.
Nachsorgeempfehlungen
Als ein Mittel zur Erleichterung der Arbeit vor Ort geben die Onkologischen
Leitstellen zu jedem Nachsorgetermin tumorspezifische Nachsorgeempfehlungen
heraus, welche auf die entsprechenden Nachsorgebögen als Checkliste aufgedruckt
werden.
Diese Empfehlungen sind identisch mit denen der KV Niedersachsens und basieren
auf den Empfehlungen der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Tumorzentren und
Onkologischer Arbeitskreise. Der Inhalt der Nachsorgeempfehlungen findet sich in
den Einlegebögen (Nachsorgeschemata s.u.) für den Nachsorgepaß wieder.
Die Nachsorgeempfehlungen stellen ein problemorientiertes Angebot möglicher
Untersuchungen dar. Sie dürfen auf keinen Fall als starre Richtlinien mißverstanden
werden, die unabhängig vom individuellen Krankheitsbild in jedem Fall absolute
Gültigkeit besitzen.
Die
Empfehlungen
ersetzen
nicht
die
enge
Zusammenarbeit
mit
einem
onkologischen Spezialisten im Rahmen der Langzeitbetreuung von Tumorpatienten.
Im Hinblick auf die Durchführung von Labor– und apparativen Untersuchungen sollte
immer mitbedacht werden, welche therapeutischen Möglichkeiten sich bei einer
frühzeitigen Diagnose von Rezidiven oder Metastasen noch ergeben.
Für Patienten, die lediglich palliativ behandelt wurden und bei denen noch
Tumormanifestationen nachweisbar sind, verzichten wir auf die Herausgabe
schematisierter Nachsorgeempfehlungen. Der Umfang der hier notwendigen,
Tumorregister Magdeburg
15
regelmäßigen
Kontrolluntersuchungen
ist
daher
vom
für
die
Nachsorge
verantwortlichen Arzt individuell festzulegen.
Nachsorgepaß
Ein weiteres Mittel zur Koordinierung der Langzeitversorgung der Tumorpatienten
und zur Dokumentation der im Rahmen der Nachsorge durchgeführten Untersuchungen ist der Nachsorgepaß. Im Unterschied zum o.g. Nachsorgebogen wird im
Nachsorgepaß keine Tumordiagnose, sondern lediglich das erkrankte Organ
eingetragen, in dem der Tumor lokalisiert ist. Auf dem im Paß enthaltenen Faltblatt
werden die zu einem Nachsorgetermin durchgeführten Untersuchungen, nicht jedoch
das Ergebnis dieser Untersuchungen dokumentiert. Die Dokumentation der
durchgeführten Untersuchungen erfolgt durch Ankreuzen der entsprechenden
Kästchen
durch
den
nachsorgenden
Arzt.
Im
Gegensatz
zu
den
Tumordokumentationsbögen, die als Arztbriefe Verwendung finden und der
Information der Leitstelle dienen, ist der Nachsorgepaß für die Hand des Patienten
bestimmt. Damit die Eintragungen im Nachsorgepaß vollständig sind, ist es
notwendig, daß bei Vorliegen einer malignen Geschwulst dieser bereits von der
primärbehandelnden Stelle ausgestellt wird, also in der Regel von einem in der Klinik
tätigen Arzt. Die Empfehlungen zur Nachsorge, wie sie auf den Einlegeschemata für
den Nachsorgepaß gegeben werden, existieren z. Z. für 24 Tumorentitäten (Stand
1995).
Diese
Nachsorgeempfehlungen
stimmen
selbstverständlich
mit
den
Empfehlungen überein, die auf den vorbereiteten Nachsorgebögen durch die
Leitstelle gegeben werden.
16
Tumorregister Magdeburg
Es stehen folgende Einlegeschemata für den Nachsorgepaß zur Verfügung:
 Mamma
 Oesophagus
 Magen
 Kolon
 Analring
 Prostata
 Hoden
 Haut (Melanom)
 Haut (Basaliom)
 Haut (Spinaliom)
 weibliche Genitalorgane
 Hepatopankreatische Region (incl. Pankreas)
 Leber (primär)
 Rektum
 Niere
 Harnblase / ableitende Harnwege
 Bronchialsystem (Kleinzeller)
 Bronchialsystem (Adeno, Großzeller, Plattenepithel)
 Plasmozytom (multiples Myelom)
 Hochmaligne Non-Hodgkin-Lymphome
 Morbus Hodgkin
 Niedrigmaligne Non-Hodgkin-Lymphome
 HNO-Bereich
 Knochen- und Weichteilsarkome
 Allgemeines Schema (ohne Aufdruck einer Lokalisation)
Serviceleistungen
Die Nachsorgeleitstellen der KVSA in Magdeburg und Halle bieten dem Arzt folgende
organisatorische Unterstützung für Tumorpatienten:
 Terminverwaltung und Vorbereitung des Nachsorgebogens für einen Patienten
mit:
 Patientenidentifikationsdaten
 Adressen der nachsorgenden Ärzte bzw. mitbetreuenden Ärzte
 Tumordiagnose
 Kurzfassung des bisherigen Krankheitsverlaufs
 Angaben zum Nachsorgemonat
 Empfehlungen zur Nachsorge
 eine Sammelliste nachzusorgender Patienten für einen bestimmten Zeitraum
 ein vorbereitetes Patientenanschreiben
 eine ausführliche, freitextliche Krankheitsübersicht
Zu den Serviceleistungen der Nachsorgeleitstellen gehört das sogenannte
Einbestellverfahren, in dessen Rahmen der für die Nachsorge verantwortliche Arzt
rechtzeitig informiert wird, wenn eine Nachsorgeuntersuchung der von ihm betreuten
Patienten notwendig wird. Das Einbestellverfahren kommt grundsätzlich nur für
Nachsorgepatienten zur Anwendung.
Tumorregister Magdeburg
17
Die mit den Leitstellen kooperierenden Ärzte erhalten in regelmäßigen Abständen
eine Sammelliste nachzusorgender Patienten für einen Untersuchungszeitraum von
14 Tagen. Diese Liste liegt den Ärzten zusammen mit allen anderen Unterlagen
(Krankheitsübersicht, Patientenanschreiben, vorbereiteter Nachsorgebogen) in der
Regel mindestens 14 Tage vor diesem Zeitraum vor, so daß sie die Patienten
rechtzeitig über die notwendig werdende Untersuchung informieren können. Dazu
kann sich der Arzt des von der Leitstelle für ihn vorbereiteten Patientenanschreibens
bedienen. In diesem Schreiben wird der Patient auf die Notwendigkeit und den
Termin einer Nachsorgeuntersuchung hingewiesen. Wenn der Arzt ein solches
Anschreiben nicht wünscht, kann er dies der Leitstelle mitteilen.
Damit die Leitstellen stets über den aktuellen Krankheitsstand informiert sind, und
um weitere organisatorische Unterstützung im Verlauf der Nachsorge geben zu
können, ist es notwendig, daß ein Durchschlag des ausgefüllten Nachsorgebogens
möglichst umgehend nach der durchgeführten Nachsorgeuntersuchung an die
Leitstelle zurückgeschickt wird.
Erhält die Nachsorgeleitstelle im Rahmen des Einbestellverfahrens keine Rückmeldung über eine durchgeführte Nachsorgeuntersuchung, folgt eine Erinnerung:
1. Ist 4 Wochen nach dem letztmöglichen Nachsorgetermin eines zweiwöchigen
Intervalls keine Rückmeldung vom Arzt erfolgt, schickt die Leitstelle ein
Erinnerungsschreiben an den Arzt. Dieses beinhaltet eine Liste der Patienten für
die kein Nachsorgebogen zurückgeschickt wurde.
2. Erfolgt innerhalb von 2 Wochen keine Rückmeldung auf diese Erinnerung, wird
eine zweite Erinnerungsliste versandt.
3. Hat die Leitstelle auch daraufhin wieder keine Rückmeldung erhalten, wird der
nachsorgende Arzt darüber informiert, daß der betreffende Patient aus der
Nachsorgeterminverwaltung herausgenommen wird.
18
Tumorregister Magdeburg
1.5
Datenschutz und Datensicherheit
Das Klinische Tumorregister Magdeburg/Sachsen-Anhalt bietet die Möglichkeit, alle
Tumorpatienten des Regierungsbezirks Magdeburg flächendeckend zu erfassen, in
ihrem Verlauf zu dokumentieren und während der Nachsorge zu betreuen. In diesen
Prozeß werden alle Einrichtungen wie Krankenhäuser, Spezialambulanzen bis hin
zum niedergelassenen Arzt einbezogen.
Jeder Dokumentierende innerhalb der selbst definierten Einheit (einzelner Arzt,
Station, Fachabteilung, Klinik, Krankenhaus) ist Besitzer seiner Daten und damit
verantwortlich für diese Daten. Mit der Überweisung seiner Patienten an eine andere
organisatorische Einheit im Rahmen der kooperativen Krebsbetreuung sollte der
Dokumentierende seine Daten der (erweiterten) Basisdokumentation in die
patienten- und fallbezogene durchgehende Krebs-Krankenakte einordnen, somit
seinen Kooperationspartner auch informationell in die kooperative Betreuung des
Patienten
einbeziehen
und
dadurch
die
Fortschreibung
der
Krankenakte
ermöglichen. Die retrospektiv und prospektiv in die kooperative Dokumentation
einbezogenen Partner haben dabei für die Daten des jeweils Dokumentierenden nur
Leserechte, können aber eigene Daten, die während ihrer Betreuung entstehen,
dokumentieren (schreiben), die von den anderen wieder nur gelesen und nicht
verändert werden können.
Für eine erfolgreiche Zusammenarbeit kommt es darauf an, die Interessen aller
Beteiligten zu beachten, ohne gleichzeitig das Ziel einer kooperativen Krankenakte
zu blockieren. Deshalb werden im folgendem die wichtigsten Aspekte des
Datenschutzes einmal aus Sicht des Patienten, aber auch aus Sicht des Arztes
zusammengefaßt.
Der Patient
Um die Meldungen, die im Verlauf der Betreuung entstehen, patientenbezogen
zusammentragen zu können, müssen die Daten des Patienten personenbezogen
gespeichert werden. Dabei werden die einschlägigen datenschutzrechtlichen,
strafrechtlichen und sonstigen Bestimmungen strikt beachtet. Grundlage der
Datenerfassung und –verarbeitung ist die schriftliche Einwilligung des durch den Arzt
aufgeklärten Patienten. Eine unrechtmäßige Weitergabe seiner Daten aus dem
Register an Dritte (Arbeitgeber, Versicherungen) ist ausgeschlossen. Zusätzlich zur
Tumorregister Magdeburg
19
mündlichen Information kann dem Patienten ein Informationsblatt zu Fragen des
Datenschutzes ausgehändigt werden.
Der Arzt
Aus der Sicht der Ärzte gibt es zum Teil sehr unterschiedlich gelagerte Interessen,
die
im
Sicherheitskonzept
des
Registers
Berücksichtigung
finden.
Der
dokumentierende Arzt bleibt Urheber der Informationen und bekommt diese auch
vergütet. Er kann den in die Betreuung des Patienten einbezogenen und somit
berechtigten Dritten Zugriff auf die Daten und deren Nutzung erlauben. Zugriff und
Nutzung durch unberechtigte Dritte sind ausgeschlossen. Durch diese Maßnahme,
die auch für Organisationen gilt, ist der Datenmißbrauch (z.B. zur Verletzung von
Persönlichkeitsrechten (Copyright) oder zu Kontrollzwecken) ausgeschlossen. Die
Berechtigung erteilt ausschließlich der Arzt unter Berücksichtigung der Interessen
und eventuellen Willensbekundungen des Patienten.
Aus diesen Gründen gibt es strenge Richtlinien, die die Kooperation in der
Tumordokumentation regeln und die Patienten und Ärzte gleichermaßen in ihren
Interessen berücksichtigen:
Der Zugriff auf Daten des Registers erfolgt patientenbezogen. Dem Patienten werden
die jeweils betreuenden Abteilungen* zugeordnet. Für diesen Zugriff sind die
Abteilungen mit unterschiedlichen Rechten ausgestattet. Schreibrecht hat eine
Abteilung lediglich für die eigenen erhobenen Daten. Auf die Daten anderer
mitbetreuender und mitdokumentierender Abteilungen haben die Kooperationspartner lediglich Leserechte, also keine Möglichkeit der Löschung oder Veränderung.
Der Zugriff auf Daten des Registers erfolgt mehrstufig paßwortgeschützt. Jede
Abteilung verfügt über einen eigenen Nutzernamen und ein eigenes Paßwort.
Wird für die Übertragung von Daten eine öffentliche Leitung benutzt (ISDN), so
werden
die
Daten
für
diesen
Zweck
verschlüsselt.
Zusätzlich
wird
die
Zugriffsberechtigung des Anrufers geprüft.
Die Erfassung der Daten im Register geschieht entweder direkt durch die Abteilung
oder durch Dokumentationsassistenten des Tumorregisters auf der Grundlage von
Erhebungsbögen aus den Abteilungen. Die Abteilungen sind und bleiben Eigentümer
*
Eine Abteilung ist die kleinste Behandlungseinheit, die mit den gleichen Rechten ausgestattet ist. Sie kann eine
ganze Klinik oder aber auch nur einen einzelnen Arzt umfassen. Der Umfang einer Abteilung wird von den
Kooperationspartnern selbst festgelegt.
20
Tumorregister Magdeburg
ihrer Daten. Ohne ihre ausdrückliche Freigabe sind die Daten für keine andere
Abteilung sichtbar.
Die Freigabe der Daten erfolgt patientenbezogen gezielt für eine mitbetreuende
Abteilung und kann nur durch den Besitzer der Daten vollzogen werden. Erst mit
dieser Freigabe kann die Dokumentation für diesen Fall durch die andere Abteilung
fortgeführt werden.
Der Patient gibt mit der Einwilligungserklärung einmalig die Erlaubnis zur
Verarbeitung und Nutzung seiner personenbezogenen medizinischen Daten, die er
jederzeit widerrufen kann. Die Genehmigung zur Fortschreibung der Dokumentation
durch Mit- bzw. Weiterbehandelnde wird immer fallweise erteilt, umgekehrt kann der
Patient auch einen einzelnen Arzt von der Kenntnisnahme ausschließen.
Die Verantwortung für die Daten in den jeweiligen Abteilungen tragen die
autorisierten Mitarbeiter. Das betrifft die Verwahrung und Behandlung der Belege, die
Geheimhaltung der Paßworte und die Sicherung ausschließlich autorisierter Zugriffe.
Die ordnungsgemäße Behandlung der Daten im Registerbereich wird durch das
Klinische Tumorregister Magdeburg / Sachsen-Anhalt garantiert. Die Mitarbeiter, die
Umgang mit den medizinischen bzw. persönlichen Daten im Register geführter
Personen haben, sind rechtsverbindlich analog der ärztlichen Schweigepflicht zur
Verschwiegenheit verpflichtet.
Tumorregister Magdeburg
21
2.
Demographie
Im Klinischen Tumorregister Magdeburg / Sachsen-Anhalt werden die bösartigen
Neubildungen dokumentiert für Patienten, die ihren Wohnsitz im Regierungsbezirk
Magdeburg haben. Neben der Alters- und Geschlechtsverteilung der Fälle im
Register werden in diesem Kapitel Zahlen der Bevölkerung des Regierungsbezirkes,
des Landes bzw. Deutschlands zur vergleichenden Bewertung genannt.
2.1
Altersstruktur der Bevölkerung von Sachsen-Anhalt
In der Abbildung 3 ist der Bevölkerungsstand nach Altersjahren im Land SachsenAnhalt am 31.12.1996 dargestellt. Dieser Lebensbaum trägt charakteristische Züge,
die für Deutschland (2. Weltkrieg, „Pillenknick“) und zum Teil für den Osten
Deutschlands (Geburtenrückgang) typisch sind.
Geschlechtsspezifische Unterschiede in der Altersverteilung treten etwa ab dem 55.
Lebensjahr auf und werden ab dem 65. Lebensjahr sehr deutlich. Sie sind auch in
den
Abbildungen 4 und 5
dargestellt
und
müssen
bei
der
Bewertung
der
Altersverteilungen der registrierten Patienten berücksichtigt werden.
Da es auch in der Inzidenz bezüglich einzelner Tumorlokalisationen deutliche
Unterschiede zwischen den Geschlechtern gibt, werden die Altersverteilungen
generell getrennt für Frauen und Männer betrachtet.
Tab.1:
Altersverteilung der bis 1997 gemeldeter Patienten bei Ersterkrankung
von...bis...unter
Frauen
0
-
10
47
19
10
-
20
44
38
20
-
30
95
132
30
-
40
145
402
40
-
50
274
654
50
-
60
777
1 154
60
-
70
1 159
1 121
70
-
80
638
826
80
-
90
208
315
90
-
100
14
17
3 401
4 678
Insgesamt
22
Männer
Tumorregister Magdeburg
Abb. 3: Altersverteilung der Bevölkerung von Sachsen-Anhalt am 31.12.1996
100
95
90
85
80
75
70
65
60
55
50
45
40
35
30
25
20
15
10
5
30
25
20
15
10
5
Männer
0
5
10
15
20
25
30
Frauen
in Tausend
Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt
Tumorregister Magdeburg
23
2.2
Altersverteilung der Patienten
Die Alters- und Geschlechtsverteilung der gemeldeten Patienten werden zur Zeit
noch
von
Effekten
wie
Meldeaktivität
bzw.
Organisiertheit
der
beteiligten
Einrichtungen überlagert. So ist beispielsweise der hohe Anteil der Frauen im
Register erklärbar. Während der Anteil an Neuerkrankungen 1987 55% betrug, sind
im Register derzeit 58% Frauen. Hier spiegeln sich die Aktivitäten der Gynäkologen
und die starke Zurückhaltung der Kliniken für Lungenheilkunde wider.
In den Abbildungen 4 und 5 sind die Altersverteilungen aller im Register gemeldeten
Patienten vor dem Hintergrund der Gesamtbevölkerung Sachsen-Anhalts dargestellt.
Abb. 4: Altersverteilung der im Register
erfaßten Frauen (linke Skala) vor der
Altersverteilung der Frauen Sachsen-Anhalts
Abb. 5: Altersverteilung der im Register
erfaßten Männer (linke Skala) vor der
Altersverteilung der Männer Sachsen-Anhalts
250
250
1250
200
1250
200
1000
150
1000
150
750
100
750
100
500
50
500
50
250
0
250
0
0
0-10
20-30
10-20
40-50
30-40
60-70
50-60
Frauen im Register
24
80-90
70-80
90-100
Frauen im LSA
0
0-10
20-30
10-20
40-50
30-40
60-70
50-60
Männer im Register
70-80
80-90
90-100
Männer im LSA
Tumorregister Magdeburg
2.3
Anteil bösartiger Neubildungen in der Todesursachenstatistik
Die bösartigen Neubildungen sind nach wie vor sowohl bei den Frauen als auch bei
den
Männern
die
zweithäufigste
Todesursache
nach
den
Herz-Kreislauf-
Erkrankungen. Das unterstreicht die Bedeutung einer wissenschaftlichen Aufarbeitung von Tumordaten.
Auffällig an dieser Statistik ist, daß die Mortalität bei Männern trotz der geringeren
Inzidenz größer ist als bei Frauen. Verwiesen sei an dieser Stelle auf die
Geschlechtsunterschiede bei den Verteilungen der Lokalisationen und deren
unterschiedliche Prognose.
In Sachsen-Anhalt sind bei Männern Luftröhre, Bronchien und Lunge mit 30% die
häufigsten Lokalisationen (Bundesdurchschnitt: 27%), die zum Tod führen, bei den
Frauen ist es die Mamma mit 14% (Bundesdurchschnitt: 18%).
Bundesweit beträgt der Anteil der Männer, die an bösartigen Neubildungen
versterben, 26% aller Todesfälle, bei den Frauen sind dies 22%. In Sachsen-Anhalt
liegt der Anteil der Todesfälle, die auf bösartige Neubildungen zurückzuführen sind,
auf dem gleichen Niveau*. Bei den Männern sind es 26,2%, bei den Frauen 20,7%.
Die folgende Graphik gibt die Anzahl der Todesfälle an bösartigen Neubildungen für
die Lokalisationsgruppen an.
Abb. 6: An bösartigen Neubildungen Verstorbene 1996
*
Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt, Todesursachenstatistik 1996
Tumorregister Magdeburg
25
3.
Statistik
3.1
Tumorerfassung 1997 - Allgemeine Zahlen
Abb. 7: Entwicklung der Tumorerfassung in den ersten 5 Jahren
In der Abbildung 7 ist die
3500
Anzahl der pro Jahr erfaßten
3000
Tumoren seit Bestehen des
2500
Registers dargestellt. Allein
2000
1500
72% fallen dabei auf die
1000
Jahre 1996 und 1997, wobei
500
0
1993
1994
1995
Erfassungsjahr
Erfassungsjahr
1996
1997
1997
der
Erfassungsgrad
wiederum deutlich höher lag
als im Vorjahr. Das Register erlaubt noch keine Aussage zu Inzidenzen, da es in der
relativ kurzen Zeit der Arbeit des Registers noch keine stabilen Meldestrukturen gibt.
Das wird auch durch das Fehlen einheitlicher Vergütungsrichtlinien für die klinische
und Nachsorgedokumentation im Vergleich zur Epidemiologie verursacht (vgl.
Ärzteblatt Sachsen-Anhalt, Heft 8 1997).
Deshalb wird für die Inzidenz-bezogenen Aussagen an dieser Stelle noch einmal auf
die Zahlen des Krebsregisters der ehemaligen DDR Bezug genommen. In unserem
Einzugsgebiet gab es 1987 4 570 bösartige Neuerkrankungen. Die Inzidenzen
einiger Tumoren (z.B. Mamma) sind seit dieser Zeit deutlich angestiegen, zum Teil ist
diese Tatsache auch auf bessere diagnostische Möglichkeiten zurückzuführen (z.B.
Nierenzellkarzinom). Andererseits hat sich die Altersstruktur ebenfalls erheblich
verändert. In der folgenden Grafik sind alle im Register enthaltenen Fälle dem Jahr
der Diagnose zugeordnet. Es sei darauf hingewiesen, daß aufgrund des (noch)
häufig anzutreffenden Meldeverzuges (siehe auch Abschnitt 3.3) insbesondere das
Jahr 1997 noch nicht als komplett bewertet werden kann, was bei der Beurteilung der
Abbildung 8 zu berücksichtigen ist. Für die bis 1997 im Register erfaßten 8 079
Patienten wurden insgesamt 48 454 Dokumente angelegt, das sind 6,0 Dokumente
im Durchschnitt pro Patient. Diese Zahl kann die Breite der Dokumentation
repräsentieren. Im vergangenen Jahr waren es noch 5,7.
Abb. 8: Verteilung der Diagnosejahre
26
Tumorregister Magdeburg
Wie sich diese Dokumente
2268
im einzelnen auf Diagnose,
2500
2000
1724
1564
1500
Abschlüsse verteilen, zeigt
1001
774
die Tabelle 2. Die Zahlen
1000
424
500
0
201
132
1990
1991
Therapien, Nachsorge und
von 1997 sind dem Vorjahr
1992
1993
1994
Diagnosejahr
1995
1996
1997
und der Gesamtzahl gegenübergestellt.
Tab. 2: Dokumentierte Meldebögen und Verläufe*
Bogenart
1996
1997
gesamt
Diagnosebögen
Operationsbögen
Chemotherapiebögen
Bestrahlungsbögen
Verläufe
Nachsorgebögen
Abschlußbögen
2 731
2 330
1 137
377
4 457
3 571
214
3 325
3 131
1 699
1 134
6 251
6 060
330
8 351
7 407
3 481
2 049
15 125
11 315
726
14 817
21 930
48 454
Insgesamt
* Verlaufsbögen werden im Register nach jeder Therapie angelegt. Hier wird der jeweils aktuelle
Status der Tumorerkrankung des Patienten eingetragen bzw. geplante Maßnahmen vermerkt (linke
Spalte des Therapiebogens). Verläufe können auch bei einer Nachuntersuchung ohne Therapie oder
Langzeitbetreuung angelegt werden. Konsilbögen werden im Zentrum derweilen nicht benutzt und
können somit bei der Zählung vernachlässigt werden.
Im vorliegenden Jahresbericht wird jeder Tumor als Fall betrachtet, es gibt also mehr
Tumorfälle als Patienten. Viele Zweittumoren werden retrospektiv und damit zum Teil
sehr unvollständig erhoben, so daß auf eine detailliertere Darstellung derzeit noch
verzichtet werden muß. Über das Vorkommen von Mehrfachtumoren im Register gibt
die folgende Tabelle Aufschluß.
Tab. 3: Mehrfachtumoren
Anzahl der Tumoren
1
2
3 und mehr
Tumorregister Magdeburg
Anzahl der Patienten
8 079
246
26
27
Abb.9: Schematische Darstellung der Dokumentationsbögen
28
Tumorregister Magdeburg
3.2
Meldungen aus klinischen und ambulanten Bereichen
Ebenso wie die Verteilung der Fälle nach Lokalisationen wird auch die regionale
Verteilung der dokumentierten Fälle noch immer stark von der Intensität der
Beteiligung an der Führung einer gemeinsamen onkologischen Krankenakte geprägt.
Beides spiegelt das Dokumentationsbewußtsein sowie die Dokumentationskultur des
Einzelnen, der Organisation bzw. der Fachdisziplin wider. Betrachtet man die
Chancen, die die Kommunikation und Kooperation der Betreuungsbeteiligten auf der
Basis der onkologischen Krankenakte für den Patienten bietet, reflektiert das
Meldeverhalten auch Verantwortungsbewußtsein gegenüber dem Patienten. Die
folgenden Übersichten geben an, wie sich die erfaßten Patienten auf die Landkreise
des Regierungsbezirks verteilen.
Tab. 4: Wohnorte der Patienten
Wohnorte der Patienten
Meldungen
1996
Meldungen
1997
Meldungen
gesamt
Altmarkkreis Salzwedel
Landkreis Aschersleben / Staßfurt
Bördekreis Oschersleben
Landkreis Halberstadt
Jerichower Land
Magdeburg
Ohrekreis Haldensleben
Landkreis Quedlinburg
Landkreis Schönebeck
Landkreis Stendal
Landkreis Wernigerode
Regierungsbezirk Magdeburg
255
104
134
74
237
535
79
69
103
172
367
2 129
238
143
193
116
212
645
150
104
111
255
314
2 481
603
374
575
297
654
1 987
391
212
304
586
809
6 792
Halle, Dessau
außerhalb Sachsen-Anhalt
Insgesamt
549
53
2 731
780
64
3 325
1 358
200
8 350
Noch deutlicher werden diesbezüglich die Zahlen, wenn man die Anzahl der
Meldungen betrachtet, die aus den verschiedenen Landkreisen stammen. Dabei sind
Krankenhäuser, Kliniken und niedergelassene Ärzte gleichermaßen berücksichtigt.
Tumorregister Magdeburg
29
Tab. 5: gemeldete Diagnosen aus den Kreisen
Ort der meldenden Einrichtung
Meldungen
1996
Meldungen
1997
Altmarkkreis Salzwedel
Landkreis Aschersleben / Staßfurt
Bördekreis Oschersleben
Landkreis Halberstadt
Jerichower Land
Magdeburg
Ohrekreis Haldensleben
Landkreis Quedlinburg
Landkreis Schönebeck
Landkreis Stendal
Landkreis Wernigerode
Regierungsbezirk Magdeburg
209
35
87
28
190
989
23
44
72
87
382
2 146
181
45
104
68
107
1 443
30
81
43
154
297
2 553
Halle, Dessau
außerhalb Sachsen-Anhalt
Insgesamt
518
67
2 731
717
55
3 325
Beide Tabellen sind in der folgenden Grafik zusammengefaßt.
Abb. 10: Gegenüberstellung Wohnorte der Patienten und Herkunft der Meldungen
An der komplexen Betreuung krebskranker Patienten sind oft mehrere Einrichtungen
beteiligt. Dies spiegelt sich natürlich auch in dem breiten Spektrum der an der
Dokumentation im Register beteiligten Einrichtungen wider. Im Einzelnen konnte die
Beteiligung auf 51 Kliniken und 137 Arztpraxen ausgedehnt werden. Eine Übersicht
zu den Fachbereichen gibt die Tabelle 6.
Tab. 6: Meldende Fachabteilungen
30
Tumorregister Magdeburg
Fachgebiet
Kliniken
Arztpraxen
Gynäkologie
Innere Medizin
Chirurgie
Strahlentherapie/Radiologie
Urologie
Dermatologie
HNO
Orthopädie
Neurologie
Pädiatrie
Allgemeinmedizin
Andere
9
11
16
3
2
1
2
1
1
1
4
40
15
7
1
30
26
2
16
-
Insgesamt
51
137
In der obigen Darstellung wurde jede Klinik/Arztpraxis berücksichtigt, aus der
mindestens eine Meldung einging. Insgesamt gibt es inzwischen 6 Kliniken, von
denen mehr als 1 000 Meldungen eintrafen und weitere 50 Kliniken bzw. Arztpraxen
mit über 100 Meldungen (Diagnosen, Therapien, Nachsorgen, Abschlüsse).
Tumorregister Magdeburg
31
3.3
Qualität der Erfassung
Die Qualität einer Dokumentation wird entscheidend davon bestimmt, wie zeitnah es
gelingt, die Daten nach Diagnosestellung im Register zu erfassen. Während der
Aufbauphase eines Registers liegt dieser Wert erfahrungsgemäß relativ hoch.
Während im ersten Jahr der Tätigkeit im Median 245 Tage von der Diagnosestellung
bis zur Erfassung vergingen waren es 1997 noch 132 Tage.
Tab. 7: Zeit zwischen Diagnose und erster Erfassung im Register (Median in Tagen)
Erfassungsjah
r
Zeit von Diagnose bis Erfassung (Median in Tagen)
1993
1994
1995
245
196
203
(n=
(n=
(n=
341)
780)
1 204)
1996
1997
177
132
(n=
(n=
2 731)
3 325)
Die folgende Graphik gibt die Verteilung dieser Zeitabstände etwas genauer wieder.
Abb. 11: Zeit zwischen Diagnose und erster Erfassung im Register
1993
1994
1995
1996
1997
0%
20%
< 3 Mo.
3 - 6 Mo.
40%
6 - 12 Mo.
60%
1 - 2 J.
80%
2 - 3 J.
100%
> 3 J.
Der Anteil der Diagnosen, die innerhalb eines Vierteljahres erfaßt wurden, konnte
weiter gesteigert werden. Etwa drei Viertel aller Patienten gelangen innerhalb eines
Jahres ins Register. Der Anteil anamnestisch erfaßter Tumoren nimmt weiter ab.
32
Tumorregister Magdeburg
3. 4
Altersverteilung der 1996/97 gemeldeten Patienten
Tab. 8: Altersverteilung bei Ersterkrankung 1997 im Vergleich zum Vorjahr
Männer
von...bis...unter
Frauen
1996
1997
1996
1997
0
10
20
30
40
-
10
20
30
40
50
7
7
41
46
78
8
10
27
62
117
3
11
34
86
198
1
5
30
112
214
50
60
70
80
90
-
60
70
80
90
100
275
425
263
81
8
342
533
300
98
4
366
320
278
108
7
408
447
340
120
7
1 231
1 501
1 411
1 684
Insgesamt
Abb. 12: Altersverteilung der 1997 gemeldeten Patienten
Männer
Frauen
600
500
400
300
200
100
0
0-10 10-20 20-30 30-40 40-50 50-60 60-70 70-80 80-90 90-100
Tumorregister Magdeburg
33
3.5
Häufigkeiten der 1997 gemeldeten Tumorerkrankungen
Tab.9: Häufigkeiten der 1997 gemeldeten Tumorerkrankungen
ICD9
ICD10
ICD-O
Lokalisationen
140
141
142
143
144
145
145
146
146
147
148
148
149
140-149
C00
C01-02
C07
C03
C04
C05
C06
C09
C10
C11
C12
C13
C14
C00
C01-02
C07
C03
C04
C05
C06
C09
C10
C11
C12
C13
C14
Lippen
Zunge
Parotis
Mundschleimhaut
Mundboden
Gaumen
Andere u. n.n.bez. Teile des Mundes
Tonsille
Oropharynx
Nasopharynx
Sinus piriformis
Hypopharynx
Mundbereich o.n.A.
LIPPEN, MUNDHÖHLE, PHARYNX
150
151
153
154
154
154
155
156
156
157
158
150-159
C15
C16
C18
C19
C20
C21
C22
C23
C24
C25
C48
C15
C16
C18
C19
C20
C21
C22
C23
C24
C25
C48
160
160
161
162
163,164
164
160-165
C30
C31
C32
C34
C38
C37
170
170
Gesamt
männlich
weiblich
2
10
6
1
7
5
3
8
6
4
3
11
1
67
1
8
3
1
7
5
2
7
4
3
2
8
1
52
1
2
3
1
1
2
1
1
3
15
Ösophagus
Magen
Dickdarm
Rektosigmoid
Rektum
Anus und Analkanal
Leber und intrahepatische Gallengänge
Gallenblase
Andere und n.n.bez. Teile der Gallenwege
Pankreas
Retroperitoneum und Peritoneum
VERDAUUNGSORGANE
11
92
194
38
136
3
18
23
10
35
5
565
9
55
92
21
76
1
12
7
3
17
2
295
2
37
102
17
60
2
6
16
7
18
3
270
C30
C31
C32
C34
C38
C37
Nasenhöhle und Mittelohr
Nebenhöhlen
Larynx
Bronchien und Lunge
Herz, Mediastinum, Pleura
Thymus
ATMUNGSSYSTEM UND
THORAXORGANE
3
3
16
164
5
1
192
1
3
15
133
152
2
1
31
5
1
40
C40
C40
7
3
4
C41
C41
Knochen, Gelenke und Gelenkknorpel der
Extremitäten
Knochen, Gelenke und Gelenkknorpel
anderer und n.n.bez. Lokalisationen
KNOCHEN, GELENKE UND
GELENKKNORPEL
10
5
5
170
17
8
9
16
9
7
171
C49
C49
BINDEGEWEBE, SUBKUTANE U. ANDERE
WEICHTEILGEWEBE
172-173
C44
C44
HAUT
680
349
331
174
C50
C50
BRUST
551
7
544
179,182
180
183
184
184
C54-55
C53
C56
C51
C52
C54-55
C53
C56
C51
C52
Corpus uteri
Cervix uteri
Ovar
Vulva
Vagina
34
86
106
50
12
2
-
86
106
50
12
2
Tumorregister Magdeburg
ICD9
ICD10
ICD-O
Lokalisationen
184
C57
C57
Andere und n.n.bez. Bereiche der weiblichen
Genitalorgane
WEIBLICHE GENITALORGANE
179-184
C61
C62
C60
Gesamt
8
männlich
weiblich
-
8
264
-
264
Prostata
Hoden
Penis
MÄNNLICHE GENITALORGANE
225
59
4
288
225
59
4
288
-
146
150
10
2
308
108
103
8
1
220
38
47
2
1
88
185
186
187
185-187
C61
C62
C60
188
189
189
189
188-189
C67
C64
C65
C66
C67
C64
C65
C66
Harnblase
Niere
Nierenbecken
Ureter
HARNORGANE
190
191
192
190-192
C69
C71
C70
C69
C71
C70
Auge und Adnexe
Gehirn
Hirnhäute
AUGE, GEHIRN, ANDERE TEILE DES ZNS
2
37
5
44
1
18
4
23
1
19
1
21
193
194
194
193-194
C73
C74
C75
C73
C74
C75
Schilddrüse
Nebennieren
Andere endokrine Drüsen
ENDOKRINE DRÜSEN
31
4
2
37
8
1
9
23
3
2
28
195
C76
C76
ANDERE UND MANGELHAFT BEZ.
LOKALISATIONEN
8
3
5
196
C77
C77
LYMPHKNOTEN
31
17
14
199
C80
C80
UNBEKANNTE PRIMÄRLOKALISATIONEN
31
16
15
200-208
C42
C42
HÄMATOPOETISCHES UND
RETIKULOENDOTH. SYSTEM
292
159
133
3 391
1 607
1 784
140-208
Insgesamt
-
Abb. 13: Häufigkeiten der 1997 gemeldeten Tumorerkrankungen
Verdauung.
18,4%
Haut
18,6%
andere
8,8%
Atmung.
9,5%
Verdauung.
15,2%
andere
6,1%
Haut
21,8%
Harnorg. Brust
13,7% 30,6%
Blut u.a.
9,9%
Genital.
18,0%
Männer
Tumorregister Magdeburg
Atmung.
2,2%
Harnorg.
4,9%
Blut u.a.
7,5%
Genital.
14,8%
Frauen
35
3.6
Häufigkeiten der gesamt gemeldeten Tumorerkrankungen
Tab. 10: Häufigkeiten der gesamt gemeldeten Tumorerkrankungen
ICD9
ICD10
ICD-O
Lokalisationen
140
141
142
142
143
144
145
145
146
146
147
148
148
149
140-149
C00
C01-02
C07
C08
C03
C04
C05
C06
C09
C10
C11
C12
C13
C14
C00
C01-02
C07
C08
C03
C04
C05
C06
C09
C10
C11
C12
C13
C14
Lippen
Zunge
Parotis
Große Speicheldrüsen
Mundschleimhaut
Mundboden
Gaumen
Andere u. n.n.bez. Teile des Mundes
Tonsille
Oropharynx
Nasopharynx
Sinus piriformis
Hypopharynx
Mundbereich o.n.A.
LIPPEN, MUNDHÖHLE, PHARYNX
150
151
152
153
154
154
154
155
156
156
157
158
159
150-159
C15
C16
C17
C18
C19
C20
C21
C22
C23
C24
C25
C48
C26
C15
C16
C17
C18
C19
C20
C21
C22
C23
C24
C25
C48
C26
160
160
161
162
163,164
164
160-165
C30
C31
C32
C34
C38
C37
170
170
männlich
weiblic
h
12
21
9
1
3
12
6
3
25
12
5
10
28
1
148
9
15
4
2
11
5
2
24
10
3
9
23
1
118
3
6
5
1
1
1
1
1
1
2
2
1
5
30
Ösophagus
Magen
Dünndarm
Dickdarm
Rektosigmoid
Rektum
Anus und Analkanal
Leber und intrahepatische Gallengänge
Gallenblase
Andere und n.n.bez. Teile der Gallenwege
Pankreas
Retroperitoneum und Peritoneum
Verdauungsorgane o.n.A.
VERDAUUNGSORGANE
28
165
3
322
73
230
11
36
38
17
56
19
2
1 000
24
91
1
145
42
137
3
22
12
5
27
6
2
517
4
74
2
177
31
93
8
14
26
12
29
13
0
483
C30
C31
C32
C34
C38
C37
Nasenhöhle und Mittelohr
Nebenhöhlen
Larynx
Bronchien und Lunge
Herz, Mediastinum, Pleura
Thymus
ATMUNGSSYSTEM UND
THORAXORGANE
5
13
47
354
20
5
444
2
9
45
295
5
3
359
3
4
2
59
15
2
85
C40
C40
33
16
17
C41
C41
Knochen, Gelenke und Gelenkknorpel der
Extremitäten
Knochen, Gelenke und Gelenkknorpel
anderer und n.n.bez. Lokalisationen
KNOCHEN, GELENKE U.
GELENKKNORPEL
37
21
16
170
171
171
C47
C49
C47
C49
171
C49
C49
172-173
C44
C44
36
Gesamt
Periphere Nerven
Bindegewebe, subkutane u. andere
Weichteilgewebe
BINDEGEWEBE, SUBKUTANE U. ANDERE
WEICHTEILGEWEBE
HAUT
70
37
33
3
39
3
18
21
42
21
21
1 816
871
945
Tumorregister Magdeburg
ICD9
ICD10
ICD-O
Lokalisationen
174
C50
C50
BRUST
1 391
10
1 381
179,182
180
183
184
184
184
179-184
C54-55
C53
C56
C51
C52
C57
C54-55
C53
C56
C51
C52
C57
Corpus uteri
Cervix uteri
Ovar
Vulva
Vagina
weibliche Genitalorgane o.n.A.
WEIBLICHE GENITALORGANE
303
600
180
63
35
18
1 199
-
303
600
180
63
35
18
1 199
185
186
187
187
185-187
C61
C62
C60
C63
Prostata
Hoden
Penis
männliche Genitalorgane o.n.A.
MÄNNLICHE GENITALORGANE
516
120
10
2
648
516
120
10
2
648
-
188
189
189
189
189
188-189
C67
C64
C65
C66
C68
C67
C64
C65
C66
C68
Harnblase
Niere
Nierenbecken
Ureter
Harnorgane o.n.A.
HARNORGANE
336
331
20
6
4
697
245
212
13
3
2
475
91
119
7
3
2
222
190
191
192
192
190-192
C69
C71
C70
C72
C69
C71
C70
C72
Auge und Adnexe
Gehirn
Hirnhäute
Rückenmark, ZNS o.n.A.
AUGE, GEHIRN, ANDERE TEILE DES ZNS
12
151
21
3
187
2
74
7
3
86
10
77
14
0
101
193
194
194
193-194
C73
C74
C75
C73
C74
C75
Schilddrüse
Nebennieren
Andere endokrine Drüsen
ENDOKRINE DRÜSEN
52
6
19
77
11
2
4
17
41
4
15
60
195
C76
C76
ANDERE UND MANGELHAFT BEZ.
LOKALISATIONEN
18
8
10
196
C77
C77
LYMPHKNOTEN
120
63
57
199
C80
C80
UNBEKANNTE PRIMÄRLOKALISATIONEN
88
41
47
200-208
C42
C81-96
HÄMATOPOETISCHES UND
RETIKULOENDOTH. SYSTEM
626
339
287
8 571
3 610
4 961
C61
C62
C60
C63
140-208
Gesamt
Insgesamt
männlich
-
weiblic
h
-
Abb. 14: Häufigkeiten der gesamt gemeldeten Tumorerkrankungen
Haut
24,3%
Blut u.a.
9,5%
Haut
19,1%
Verdauung.
14,4%
Atmung.
1,7%
Harnorg.
4,5%
Brust
28,1%
Genital.
18,1%
Verdauung.
9,8%
andere
6,8%
andere
10,3%
Harnorg.
13,2%
Männer
Tumorregister Magdeburg
Atmung.
10,0%
Blut u.a.
5,8%
Genital.
24,2%
Frauen
37
3.7
Sterbefälle 1997
Tab. 11: 1997 gemeldete Sterbefälle
ICD9
141
144
146
146
148
140-149
ICD10
C01-02
C04
C09
C10
C13
ICD-O
C01-02
C04
C09
C10
C13
Lokalisationen
Zunge
Mundboden
Tonsille
Oropharynx
Hypopharynx
LIPPEN, MUNDHÖHLE, PHARYNX
150
151
153
154
154
154
155
156
157
150-159
C15
C16
C18
C19
C20
C21
C22
C23
C25
C15
C16
C18
C19
C20
C21
C22
C23
C25
Ösophagus
Magen
Dickdarm
Rektosigmoid
Rektum
Anus und Analkanal
Leber und intrahepatische Gallengänge
Gallenblase
Pankreas
VERDAUUNGSORGANE
2
7
21
4
8
1
1
4
9
57
2
3
10
3
3
1
2
7
31
4
11
1
5
1
2
2
26
161
162
160-165
C32
C34
C32
C34
Larynx
Bronchien und Lunge
ATMUNGSSYSTEM UND THORAXORGANE
1
37
38
1
30
31
7
172-173
C44
C44
HAUT
8
7
1
174
C50
C50
BRUST
20
-
20
180
183
179-184
C53
C56
C53
C56
Cervix uteri
Ovar
WEIBLICHE GENITALORGANE
2
6
8
-
185
187
185-187
C61
C60
Prostata
Penis
MÄNNLICHE GENITALORGANE
14
1
15
14
1
15
-
188
189
188-189
C67
C64
Harnblase
Niere
HARNORGANE
13
11
24
8
8
16
5
3
191
192
190-192
C71
C70
4
1
1
-
195
C76
C76
199
C80
200-208
C42
140-208
C61
C60
C67
C64
C71
C70
Gehirn
Hirnhäute
AUGE, GEHIRN, ANDERE TEILE DES ZNS
Gesamt männlich
1
1
1
1
1
1
1
1
1
5
4
-
5
1
weiblich
1
1
7
2
6
8
-
8
6
5
1
ANDERE UND MANGELHAFT BEZ.
LOKALISATIONEN
3
2
1
C80
UNBEKANNTE PRIMÄRLOKALISATIONEN
4
1
3
C42
HÄMATOPOETISCHES UND
RETIKULOENDOTH. SYSTEM
20
7
13
208
119
89
Insgesamt
Es sind insgesamt 177 Verstorbene gemeldet worden, 98 Männer, 79 Frauen
38
Tumorregister Magdeburg
3.8
Sterbefälle gesamt
Tab. 12: gesamt gemeldete Sterbefälle
ICD9
ICD10
ICD-O
Lokalisationen
141
142
142
144
146
146
147
148
140-149
C01-02
C07
C08
C04
C09
C10
C11
C13
C01-02
C07
C08
C04
C09
C10
C11
C13
Zunge
Parotis
Große Speicheldrüsen
Mundboden
Tonsille
Oropharynx
Nasopharynx
Hypopharynx
LIPPEN, MUNDHÖHLE, PHARYNX
150
151
153
154
154
154
155
156
156
157
158
159
150-159
C15
C16
C18
C19
C20
C21
C22
C23
C24
C25
C48
C26
C15
C16
C18
C19
C20
C21
C22
C23
C24
C25
C48
C26
161
162
163,164
160-165
C32
C34
C38
170
170
9
6
weiblic
h
1
1
1
3
Ösophagus
Magen
Dickdarm
Rektosigmoid
Rektum
Anus und Analkanal
Leber und intrahepatische Gallengänge
Gallenblase
Andere und n.n.bez. Teile der Gallenwege
Pankreas
Retroperitoneum und Peritoneum
Verdauungsorgane o.n.A.
VERDAUUNGSORGANE
8
25
29
7
20
2
5
8
2
16
2
1
125
8
14
15
6
11
1
4
3
10
1
73
11
14
1
9
1
1
5
2
6
2
52
C32
C34
C38
Larynx
Bronchien und Lunge
Herz, Mediastinum, Pleura
ATMUNGSSYSTEM UND THORAXORGANE
2
85
4
91
2
70
2
74
15
2
17
C40
C40
5
3
2
C41
C41
Knochen, Gelenke und Gelenkknorpel der
Extremitäten
Knochen, Gelenke und Gelenkknorpel anderer
und n.n.bez. Lokalisationen
KNOCHEN, GELENKE UND
GELENKKNORPEL
2
2
-
170
Gesamt
1
1
1
1
1
1
1
2
männlich
1
1
1
1
1
1
7
5
2
2
-
2
171
C49
C49
BINDEGEWEBE, SUBKUTANE U. ANDERE
WEICHTEILGEWEBE
172-173
C44
C44
HAUT
36
20
16
174
C50
C50
BRUST
55
1
54
179,182
180
183
184
184
184
C54-55
C53
C56
C51
C52
C57
C54-55
C53
C56
C51
C52
C57
Corpus uteri
Cervix uteri
Ovar
Vulva
Vagina
Andere und n.n.bez. Bereiche der weiblichen
Genitalorgane
WEIBLICHE GENITALORGANE
13
34
26
3
6
2
84
-
Prostata
Penis
MÄNNLICHE GENITALORGANE
50
2
52
50
2
52
179-184
185
187
185-187
C61
C60
C61
C60
Tumorregister Magdeburg
-
13
34
26
3
6
2
84
-
39
ICD9
ICD10
ICD-O
Lokalisationen
188
189
189
189
188-189
C67
C64
C65
C68
C67
C64
C65
C68
190
191
192
190-192
C69
C71
C70
C69
C71
C70
193
193-194
C73
195
C76
C76
196
C77
199
200-208
140-208
C73
Gesamt
männlich
Harnblase
Niere
Nierenbecken
Harnorgane o.n.A.
HARNORGANE
26
26
2
1
55
16
15
2
1
34
Auge und Adnexe
Gehirn
Hirnhäute
AUGE, GEHIRN, ANDERE TEILE DES ZNS
2
11
1
14
6
1
1
1
Schilddrüse
ENDOKRINE DRÜSEN
weiblic
h
10
11
21
2
5
-
7
7
-
1
1
-
ANDERE UND MANGELHAFT BEZ.
LOKALISATIONEN
6
3
3
C77
LYMPHKNOTEN
4
3
1
C80
C80
UNBEKANNTE PRIMÄRLOKALISATIONEN
16
4
12
C42
C42
HÄMATOPOETISCHES UND
RETIKULOENDOTH. SYSTEM
59
32
27
616
315
301
Insgesamt
Es sind insgesamt 579 Verstorbene gemeldet worden, 292 Männer, 287 Frauen
40
Tumorregister Magdeburg
4.
Lokalisationen
Für die folgenden Übersichten wurde der Lokalisationsschlüssel 5. Auflage der ADT
zugrunde gelegt. Dieser Schlüssel wird ebenfalls im Register zur Diagnostik des
Tumors verwendet. Verschiedene Diagnosen werden durch mehrere Haupt- und
Nebenlokalisationen belegt. In der vorliegenden Auswertung wurden lediglich die
Hauptlokalisationen berücksichtigt, die in einigen Fällen jedoch ebenfalls mehrfach
verwendet werden können. Die dadurch entstehenden Differenzen zu den Fallzahlen
erklären sich somit.
Derzeit wird in den meldenden Einrichtungen unterschiedlich sowohl mit der
ICD 9. Revision aber auch mit der 10. Revision gearbeitet, da es vom Gesetzgeber
bislang noch keine endgültige Regelung gibt. Wir nehmen in den Einzeldarstellungen
auf beide Schlüssel Bezug. Bei verschiedenen Entitäten ergaben sich zu geringe
Häufigkeiten,
so
daß
die
Diagnosen
in
größere
Lokalisationsgruppen
zusammengefaßt wurden.
Für ausgewählte Diagnosen* bei genügend hohen Fallzahlen wird die Ausbreitung
des Tumors (TNM-Klassifizierung) bei Diagnosestellung, TNM-Schlüssel 5. Auflage,
UICC bzw. für die Systemerkrankungen und Hauttumoren die Histologien nach dem
Histologieschlüssel ICD-O 2. Auflage dargestellt (dieser Schlüssel erschien kürzlich
vom Springerverlag als Neuauflage).
* Die Ausfüllquote des TNM-Schlüssels bei Diagnose der entsprechenden Lokalisationen liegt zwischen 75 und 100% für die TKategorie.
Tumorregister Magdeburg
41
C00 - C14
Lippen, Mundhöhle, Pharynx
von...bis...unter
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
-
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
Insgesamt
Durchschnittsalter
Männer
Frauen
2
24
22
2
2
-
1
9
1
3
1
-
52
15
60,2 Jahre
62,1 Jahre
ICD9
140 – 149
ICD10
C00 – C14
TNM der Zungenkarzinome
Altersverteilung bei Diagnosestellung
4
3
2
1
0
is
Männer
25
Frauen
10
20
8
15
6
10
4
5
0
2
0
0-10 10-20 20-30 30-40 40-50 50-60 60-70 70-80 80-90 90-100
Alter in Jahren
Verteilung der Tumorarten
T
N
M
TNM der Hypopharynxkarzinome
Hypopharynx
21,4%
Hypopharynx
15,2%
4
3
2
1
0
10
andere
37,0%
Oropharynx
14,3%
Tonsille
15,2%
andere
35,7%
Zunge
17,4%
Mundboden
15,2%
8
6
Parotis
14,3%
Zunge
14,3%
4
2
Männer
42
Frauen
0
T
N
M
Tumorregister Magdeburg
C15 - C26, C48
Verdauungsorgane
150 – 158
ICD9
ICD10 C15 - C26, C48
von...bis...unter
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
-
Männer
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
Insgesamt
Durchschnittsalter
Frauen
1
2
27
74
108
63
19
1
7
16
54
92
72
26
3
295
270
64,2 Jahre
66,1 Jahre
Altersverteilung bei Diagnosestellung
TNM der Magenkarzinome
Männer
120
4
3
2
1
0
70
Frauen
100
60
80
50
40
60
30
40
20
20
10
0
0
0-10 10-20 20-30 30-40 40-50 50-60 60-70 70-80 80-90 90-100
Alter in Jahren
T
Rektum
22,5%
Rektosigmoid
7,2%
Gallenblase
6,0%
Leber
4,1%
Rektosigmoid
6,4%
Dickdarm
31,4%
andere
6,4%
andere
6,8%
Magen
18,8%
Männer
Tumorregister Magdeburg
4
3
2
1
0
is
200
150
Pankreas
6,7%
Pankreas
5,8%
M
TNM der Dickdarmkarzinome
Verteilung der Tumorarten
Rektum
25,9%
N
100
Dickdarm
38,2%
Magen
13,9%
50
Frauen
0
T
N
M
43
C30 - C39
Atmungssystem
von...bis...unter
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
-
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
Insgesamt
Durchschnittsalter
Männer
Frauen
1
1
8
56
63
22
1
-
4
10
17
9
-
152
40
61,5 Jahre
160 – 165
ICD10
C30 - C39
63,0 Jahre
TNM der Larynxkarzinome
Altersverteilung bei Diagnosestellung
Männer
70
ICD9
4
3
2
1
0
14
Frauen
60
12
50
10
40
8
30
6
20
4
10
0
2
0-10 10-20 20-30 30-40 40-50 50-60 60-70 70-80 80-90 90-100
0
T
Alter in Jahren
Verteilung der Tumorarten
N
M
TNM der Bronchialkarzinome
Bronchien
87,5%
Bronchien
77,5%
4
3
2
1
0
140
120
100
Herz
12,5%
80
60
andere
2,6%Larynx
andere
10,0%
9,9%
40
20
Männer
44
Frauen
0
T
N
M
Tumorregister Magdeburg
C40 - C41
Knochen, Gelenke, Gelenkknorpel
von...bis...unter
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
-
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
Insgesamt
Durchschnittsalter
Männer
Frauen
1
1
4
1
1
-
2
1
2
1
2
1
-
8
9
39,3 Jahre
44,9 Jahre
ICD9
170
ICD10
C40 - C41
Altersverteilung bei Diagnosestellung
Männer
5
Frauen
4
3
2
1
0
0-10 10-20 20-30 30-40 40-50 50-60 60-70 70-80 80-90 90-100
Alter in Jahren
Verteilung der Tumorarten
Rumpf 17,6%
Schädel 35,3%
andere 5,9%
Obere Extremitäten 17,6%
Untere Extremitäten 23,5%
Tumorregister Magdeburg
45
C42
Hämatopoetisches und retikuloendotheliales System
ICD9
169
ICD10 C81 – C96
von...bis...unter
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
-
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
Insgesamt
Durchschnittsalter
Männer
Frauen
4
3
7
12
22
48
43
16
4
-
1
3
10
4
11
28
36
30
10
-
159
133
54,2 Jahre
59,3 Jahre
Altersverteilung bei Diagnosestellung
Männer
50
Frauen
40
30
20
10
0
0-10 10-20 20-30 30-40 40-50 50-60 60-70 70-80 80-90 90-100
Alter in Jahren
Histologische Typen
sonstige 3,2%
28,1%
CLL 52,6%
4,8%
32,5%
AML 24,2%
12,0%
CML 14,7%
13,0%
Leukämien
46
ALL 5,3%
9,6%
NHL
andere
Mb. Hodgkin
Plasmazell.
Lymphome
Tumorregister Magdeburg
C44
Haut
ICD9
172 – 173
ICD10 C44
von...bis...unter
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
-
Männer
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
Insgesamt
Durchschnittsalter
Frauen
3
8
22
47
133
95
39
2
7
16
26
64
82
92
41
3
349
331
66,7 Jahre
65,2 Jahre
TNM der Plattenepithelkarzinome der Haut
Altersverteilung bei Diagnosestellung
n = 123
Männer
140
Frauen
120
4
3
2
1
0
is
100
80
100
80
60
60
40
40
20
0
20
0-10 10-20 20-30 30-40 40-50 50-60 60-70 70-80 80-90 90-100
0
T
Alter in Jahren
N
M
Clark-Level der Melanome
n = 73
Histologische Typen
Plattenep. 18,1%
30
Melanome 10,7%
25
20
andere 2,8%
15
10
5
Basaliome 68,4%
Tumorregister Magdeburg
0
1
2
3
4
5
47
C49
Bindegewebe, subkutane u.a. Weichteilgewebe
von...bis...unter
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
-
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
Insgesamt
Durchschnittsalter
Männer
Frauen
1
2
2
1
2
1
-
2
1
1
1
1
1
-
9
7
57,6 Jahre
57,2 Jahre
ICD9
171
ICD10
C49
Altersverteilung bei Diagnosestellung
Männer
Frauen
2
1
0
0-10 10-20 20-30 30-40 40-50 50-60 60-70 70-80 80-90 90-100
Alter in Jahren
48
Tumorregister Magdeburg
C50
Brust (männlich, weiblich)
von...bis...unter
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
-
Männer
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
Insgesamt
Durchschnittsalter
4
28
105
175
143
70
18
1
7
544
ICD10
C50
58,2 Jahre
TNM der Mammakarzinome
Altersverteilung bei Diagnosestellung
Männer
200
174 – 175
Frauen
4
2
1
-
61,9 Jahre
ICD9
4
3
2
1
0
is
600
Frauen
500
150
400
100
300
50
200
100
0
0-10 10-20 20-30 30-40 40-50 50-60 60-70 70-80 80-90 90-100
Alter in Jahren
0
T
N
M
Regionen
Unterer äuß. Quadrant
5,4%
Oberer äuß. Quadrant
29,0%
Unterer inn. Quadrant
4,0%
andere
8,7%
Oberer inn.Quadrant
8,7%
Zentr. Drüsenkörper
3,3%
o.n.A.
40,8%
Tumorregister Magdeburg
49
C51 - C58
Weibliche Genitalorgane
von...bis...unter
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
-
ICD9
179 – 184
ICD10
C51 - C58
Frauen
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
8
48
34
52
50
56
16
-
Insgesamt
264
Durchschnittsalter
57,0 Jahre
TNM der Zervixkarzinome
Altersverteilung bei Diagnosestellung
Frauen
60
50
4
3
2
1
0
is
100
80
40
60
30
20
40
10
20
0
0-10 10-20 20-30 30-40 40-50 50-60 60-70 70-80 80-90 90-100
0
Alter in Jahren
T
Verteilung der Tumorarten
N
M
TNM der Korpuskarzinome
Vulva 4,5%
Ovar 18,9%
4
3
2
1
0
is
80
Corpus uteri 32,6%
60
Vagina 0,8%
40
20
n.n.bez. 3,0%
Cervix uteri 40,2%
0
50
T
N
M
Tumorregister Magdeburg
C60 - C63
Männliche Genitalorgane
von...bis...unter
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
-
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
Insgesamt
ICD9
185 – 187
ICD10
C60 - C63
Männer
4
15
30
8
32
94
74
29
2
288
Durchschnittsalter
62,3 Jahre
TNM der Prostatakarzinome
Altersverteilung bei Diagnosestellung
Männer
100
80
4
3
2
1
0
200
150
60
100
40
20
0
50
0-10 10-20 20-30 30-40 40-50 50-60 60-70 70-80 80-90 90-100
0
T
N
M
Alter in Jahren
Verteilung der Tumorarten
Prostata 78,1%
Hoden 20,5%
Penis 1,4%
Tumorregister Magdeburg
51
C64 - C68
Harnorgane
von...bis...unter
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
-
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
Insgesamt
Durchschnittsalter
Männer
Frauen
1
4
16
64
87
38
10
-
2
6
20
28
21
11
-
220
88
62,7 Jahre
188 – 189
ICD10
C64 - C68
65,9 Jahre
TNM der Harnblasenkarzinome
Altersverteilung bei Diagnosestellung
Männer
100
ICD9
4
3
2
1
0
a
is
140
Frauen
120
80
100
60
80
40
60
20
40
20
0
0-10 10-20 20-30 30-40 40-50 50-60 60-70 70-80 80-90 90-100
0
Alter in Jahren
T
Verteilung der Tumorarten
N
M
TNM der Nierenkarzinome
Harnblase
49,1%
Harnblase
43,2%
4
3
2
1
0
140
120
100
Niere
53,4%
andere
4,1%
Niere
46,8%
Männer
80
60
andere
3,4%
40
Frauen
20
0
52
T
N
M
Tumorregister Magdeburg
C69 - C72
Auge, Gehirn, ZNS
von...bis...unter
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
-
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
Insgesamt
Durchschnittsalter
Männer
Frauen
2
1
3
5
4
6
2
-
1
2
2
6
6
4
-
23
21
47,5 Jahre
56,7 Jahre
6
Männer
16
Frauen
14
ICD10
C69 - C72
4
3
2
1
0
12
5
10
4
8
3
6
2
4
1
2
0
190 – 192
TNM der Hirntumoren
Altersverteilung bei Diagnosestellung
7
ICD9
0-10 10-20 20-30 30-40 40-50 50-60 60-70 70-80 80-90 90-100
0
T
N
M
Alter in Jahren
Verteilung der Tumorarten
Auge
4,3%
Auge
4,8%
Hirnhäute
4,8%
Hirnhäute
17,4%
Gehirn
78,3%
Gehirn
90,5%
Männer
Tumorregister Magdeburg
Frauen
53
C73 - C75
Endokrine Drüsen
ICD9
193 – 194
ICD10 C73 - C75
von...bis...unter
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
-
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
Insgesamt
Durchschnittsalter
Männer
Frauen
1
3
3
2
-
1
3
9
9
4
2
-
9
28
53,5 Jahre
51,9 Jahre
TNM der Schilddrüsentumoren
Altersverteilung bei Diagnosestellung
Männer
10
4
3
2
1
0
25
Frauen
8
20
6
15
4
10
2
5
0
0-10 10-20 20-30 30-40 40-50 50-60 60-70 70-80 80-90 90-100
0
T
N
M
Alter in Jahren
54
Tumorregister Magdeburg
C76
Mangelhaft bezeichnete Lokalisationen
von...bis...unter
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
-
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
Insgesamt
Durchschnittsalter
Männer
Frauen
1
1
1
-
4
1
-
3
5
41,2 Jahre
57,8 Jahre
ICD9
195
ICD10
C76
Altersverteilung bei Diagnosestellung
Männer
5
Frauen
4
3
2
1
0
0-10 10-20 20-30 30-40 40-50 50-60 60-70 70-80 80-90 90-100
Alter in Jahren
Tumorregister Magdeburg
55
C77
Lymphknoten
von...bis...unter
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
-
Männer
Frauen
3
1
4
2
2
2
3
-
1
2
1
4
4
2
-
17
14
42,5 Jahre
53,4 Jahre
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
Insgesamt
Durchschnittsalter
ICD9
196
ICD10
C77
Altersverteilung bei Diagnosestellung
Männer
5
Frauen
4
3
2
1
0
0-10 10-20 20-30 30-40 40-50 50-60 60-70 70-80 80-90 90-100
Alter in Jahren
Histologische Typen
NHL
25,8%
andere
9,7%
Malignes Lymphom
29,0%
Morbus Hodgkin
35,5%
56
Tumorregister Magdeburg
C80
Unbekannte Primärlokalisation
von...bis...unter
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
-
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
Insgesamt
Durchschnittsalter
Männer
Frauen
1
3
4
6
1
1
-
1
4
3
3
2
2
-
16
15
59,6 Jahre
60,0 Jahre
ICD9
199
ICD10
C80
Altersverteilung bei Diagnosestellung
Männer
7
Frauen
6
5
4
3
2
1
0
0-10 10-20 20-30 30-40 40-50 50-60 60-70 70-80 80-90 90-100
Alter in Jahren
Tumorregister Magdeburg
57
5.
Künftige Entwicklungen
Zur weiteren Verbesserung der Versorgung tumorkranker Patienten wurden und
werden durch das Tumorzentrum Magdeburg/Sachsen-Anhalt vielfältige Initiativen
entwickelt. In diesem Zusammenhang sind besonders zwei begonnene bzw.
anhängige Vorhaben zu nennen. So werden im Rahmen internationaler und
nationaler Projekte Videokonferenzen zur Qualitätssicherung zwischen Praxen
niedergelassener Ärzte, Krankenhäusern und Kliniken der Magdeburger Universität
testweise eingeführt. Des weiteren wurde im Rahmen des Tumorzentrums die
Förderung der Prävention und der komplexen Versorgung von Mammakarzinomen
auf
der
Basis
Krankenhäuser,
eines
umfassenden
Universitätskliniken
Netzwerkes
und
-instituten,
niedergelassener
Ärzte,
Nachsorgeeinrichtungen,
Selbsthilfegruppen, Kostenträgern, involvierter Ministerien und dem Tumorregister
Magdeburg/Sachsen-Anhalt
beantragt.
Dabei
sollen
moderne
Kommunikationsverfahren einschließlich der Intranet-/Internet-Technologie und der
Videokonferenztechnik eine schnelle, umfassende Zusammenarbeit aller Beteiligten
sichern und alle erforderlichen Informationen und Leistungen zur richtigen Zeit am
richtigen Ort für den Patienten und die Versorger verfügbar machen.
Um die Online-Nutzung des GTDS für die direkte, informationelle Unterstützung der
Betreuung unserer Patienten zu verbessern, wird gegenwärtig durch die Abteilung
Medizinische Informatik am Institut für Biometrie und Medizinische Informatik der
Magdeburger Universität kurzfristig ein onkologischer Arztarbeitsplatz entwickelt und
eine künftige modernste Lösung verteilter interoperabler Systeme für die Onkologie
vorbereitet. Letztere Lösung erlaubt eine virtuelle onkologische Krankenakte, bei der
der Besitzer der jeweiligen Information jederzeit alleiniger und souveräner Herr seiner
Daten bleibt und diese nur zur Nutzung zur Verfügung stellt. Es gibt dann keine
zentralen Speicher mehr.
Zur Erhöhung der Sicherheit bei der Online-Nutzung wird gegenwärtig die Nutzung
spezieller Ausweise, sogenannter Health Professional Cards, für den Zugriff auf das
Tumorregister
vorbereitet.
Diese
Ausweise
ermöglichen
die
zweifelsfreie
Authentifizierung jedes Nutzers sowie die Verschlüsselung der kommunizierten
Daten, um sie gegen das Abhören durch unbefugte Dritte zu sichern. Außerdem
erlauben sie Verfahren zur Überprüfung der Informationen auf nichtautorisierte
Veränderungen sowie zum verbindlichen Beweis des Urhebers und des Empfangs
58
Tumorregister Magdeburg
von Nachrichten bzw. Datenübermittlungen. Diese Verfahren beruhen auf der
digitalen
Signatur
oder
elektronischen
Unterschrift,
die
inzwischen
durch
Bundesgesetz geregelt ist.
Alle Bemühungen um die organisatorische und technische Fortentwicklung der
Tumordokumentation können jedoch nicht das Engagement der Ärzte ersetzen, die
Tumordaten zu erheben, die Daten zu nutzen und sie entsprechend den
Erfordernissen der Versorgung, dem Willen des Patienten und der Beachtung der
gesetzlichen und ethischen Grundlagen Mitbetreuenden verfügbar zu machen.
Tumorregister Magdeburg
59
Verzeichnis Tabellen
Tab.
1:
Altersverteilung der bis 1997 gemeldeten Patienten bei Ersterkrankung
22
Tab.
2:
Dokumentierte Meldebögen und Verläufe
27
Tab.
3:
Mehrfachtumoren
27
Tab.
4:
Wohnorte der Patienten
29
Tab.
5:
Gemeldete Diagnosen aus den Kreisen
30
Tab.
6:
Meldende Fachabteilungen
31
Tab.
7:
Zeit zwischen Diagnosestellung und erster Erfassung im Register
32
Tab.
8:
Altersverteilung bei Ersterkrankung 1997 im Vergleich zum Vorjahr
33
Tab
9:
Häufigkeiten der 1997 gemeldeten Tumorerkrankungen
34
Tab.
10: Häufigkeiten der gesamt gemeldeten Tumorerkrankungen
36
Tab.
11: 1997 gemeldete Sterbefälle
38
Tab.
12: gesamt gemeldete Sterbefälle
39
Verzeichnis Abbildungen
Abb.
1:
Beteil. Fachgruppen in Zusammenarbeit mit der Nachsorgeleitstelle
13
Abb.
2:
Entwicklung der Nachsorgedokumentation im ambulanten Bereich
14
Abb.
3:
Altersverteilung der Bevölkerung von Sachsen-Anhalt am 31.12.96
23
Abb.
4:
Altersverteilung der im Register erfaßten Frauen
24
Abb.
5:
Altersverteilung der im Register erfaßten Männer
24
Abb.
6:
An bösartigen Neubildungen Verstorbene 1996
25
Abb.
7:
Entwicklung der Tumorerfassung in den ersten fünf Jahren
26
Abb.
8:
Verteilung der Diagnosejahre
27
Abb.
9:
Schematische Darstellung der Erfassungsbögen
28
Abb.
10: Gegenüberstellung Wohnorte der Patienten / Herkunft der Meldungen
30
Abb.
11: Zeit zwischen Diagnosestellung und erster Erfassung im Register
32
Abb.
12: Altersverteilung der 1997 gemeldeten Patienten
33
Abb.
13: Häufigkeiten der 1997 gemeldeten Tumorerkrankungen
35
Abb.
14: Häufigkeiten der gesamt gemeldeten Tumorerkrankungen
37
60
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