Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie Göttingen Pressemeldung - 15. September 2000 </TD< TR> MAX-PLANCK-GESELLSCHAFT Wie Neuronen Glutamat ausschütten Wissenschaftler um Prof. Reinhard Jahn am Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie haben jetzt einen entscheidenden weiteren Prozess bei der Erregung von Nervenzellen aufgeklärt. Um Signale zwischen Zellen zu übermitteln, setzt die vorgeschaltete Zelle einen Transmitter frei - häufig Glutamat -, der dort in kleinen Bläschen (Vesikeln) gespeichert ist. Aber wie kommt das Glutamat in die Vesikel hinein? In einer gerade erschienenen Veröffentlichung in Nature weisen die Wissenschaftler nach, dass die Glutamat-Speicherung durch ein bestimmtes Protein, das BNPI, bewirkt wird. Diese Beobachtung fördert nicht nur das Verständnis neuronaler Übertragungsprozesse, sondern macht auch Hoffnungen auf Behandlungsmöglichkeiten bestimmter Krankheiten, bei denen die Glutamatabhängige Signalübertragung gestört ist. Takamori, S., Rhee, J.S., Rosenmund, C., Jahn, R., Nature 407, 189-194 (2000). Glutamat ist eine Aminosäure, die überall im Körper vorkommt. Im Gehirn hat es eine besondere Aufgabe, es dient als Neurotransmitter bei der Signalübertragung zwischen Nervenzellen. Dazu wird Glutamat in vielen Nervenendigungen in kleinen Bläschen, den sogenannten synaptischen Vesikeln, gespeichert. Nervenzellen sind durch einen kleinen "synaptischen Spalt" von einander getrennt, den Signale bei der Weiterleitung überwinden müssen. Wird die vorgeschaltete Nervenzelle aktiviert, gibt sie den Inhalt der Vesikel in den synaptischen Spalt frei, Glutamat erreicht die nachgeschaltete Zelle und löst dort eine neue Aktivierung aus. So können Signale in komplexen Neuronennetzen übertragen werden, ohne dass sich die Nervenzellen berühren müssen, und so werden im Gehirn hoch-komplizierte Verschaltungswege in dichten Ansammlungen von Nervenzellen realisiert. Einige Prozesse dieses Erregungsablaufs sind inzwischen schon recht gut verstanden. Neben Glutamat ausschüttenden Neuronen gibt es z.B. auch solche, die GABA freisetzen, einen Neurotransmitter, der die Erregung nachgeschalteter Zellen unterdrückt und damit die Signalübertragung von anderen Zellen behindert. Weitgehend unklar war aber bisher noch immer, wie ein Neuron überhaupt in die Lage versetzt wird, den Transmitter Glutamat freizusetzen. Dazu haben die Wissenschaftler Shigeo Takamori, Jeong Seop Rhee, Christian Rosenmund und Reinhard Jahn aus den Abteilungen Neurobiologie und Membranphysik am MaxPlanck-Institut für biophysikalische Chemie jetzt neue Erkenntnisse gewonnen. Nachdem das Glutamat in den synaptischen Spalt gelangt ist und über eine Reihe von Prozessen die nachgeschaltete Nervenzelle erregt hat, muss es von dort wieder entfernt werden, um die Möglichkeit für einen neuen Signal-Übertragungsprozess zu schaffen. Das besorgen andere Zellen, Astrogliazellen, die das umherschwimmende Glutamat wie ein Staubsauger aus dem Spalt entfernen. Diese Zellen geben es in etwas anderer Form, als Glutamin, wieder ab, in der es von den Nervenzellen aufgenommen und wieder in Glutamat zurückverwandelt wird. Die Arbeitsgruppe am MPI in Göttingen hat jetzt zeigen können, dass die Aufnahme und Speicherung von Glutamat in den Vesikeln durch ein bestimmtes Protein, BNPI, bewerkstelligt wird, das Glutamat aus dem umgebenden Intrazellulärraum in die Vesikel pumpt. Führt man dieses Protein in hormonsezernierende Zellen ein, schütten diese neben ihrem eigentlichen Hormon auch Glutamat aus. Die Wissenschaftler konnten sogar Nervenzellen, die normalerweise nur GABA ausschütten, durch Einbau des BNPI dazu bewegen, neben GABA auch Glutamat auszuschütten – also zwei Transmitter gleichzeitig freizusetzen, was in dieser Form in der Natur nicht vorkommt. Diese Beobachtungen belegen, dass BNPI die entscheidende Rolle bei der vesikulären Speicherung von Glutamat spielt. Das weckt Hoffnungen für eine gezielte Steuerung der Glutamat-Übertragung im Nervensystem. Viele neurologische Krankheiten, von der Epilepsie bis zu chronisch degenerativen Störungen wie der Chorea Huntington, gehen mit Änderungen der Glutamat-Übertragung einher. Die Beobachtung, dass diese Übertragung durch ein bestimmtes Molekül zustande kommt, lässt hoffen, dass man in naher Zukunft die genetischen Ursachen dieser Krankheiten besser verstehen und Medikamente entwickeln kann, mit denen man diese Krankheiten behandeln und vielleicht sogar verhindern kann. Für Rückfragen: Prof. Dr. Reinhard Jahn, Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie, Abt. Neurobiologie, 37070 Göttingen; Tel.: 0551 201 1635; Fax: 0551 201 1639; eMail: [email protected] Herausgegeben von Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie Presse- und Öffentlichkeitsarbeit - Dr. Christoph Nothdurft 37070 Göttingen Tel: 0551 201 1641 Fax: 0551 201 1151 eMail: [email protected] Gehirnzerstörer Natriumglutamat - Nervengift in Mensa-Essen! Noch immer wird die umstrittene Substanz Glutamat als sog. "Geschmacksverstärker" in unzähligen Fertignahrungsmitteln und Würzmitteln eingesetzt, obwohl es sich hierbei um einen der schwersten, legal zugelassenen Gehirnzerstörer handelt, der in Schweden daher seit langem verboten ist. "Geschmacksverstärker" sind keine Gewürze, sondern Substanzen, die unabhängig vom Aroma eines Nahrungsmittels ein künstliches Hungergefühl im Gehirn simulieren, um den Absatz theoretisch geschmacklich ungenießbarer Produkte zu ermöglichen. Da die verschiedenen, gebräuchlichen Glutamate (Natriumglutamat, Kaliumglutamat, Calciumglutamat und Glutaminsäure) in ihrer Wirkungsweise nahezu identisch sind, soll im Folgenden von "dem" Glutamat die Rede sein. Beim Glutamat handelt es sich, neurologisch betrachtet, um ein Rauschgift. Es ist eine suchterzeugende Aminosäureverbindung, die über die Schleimhäute ins Blut geht, und von dort direkt in unser Gehirn gelangt, weil die recht kleinen Moleküle des Glutamats unsere schützende Blut-Hirnschranke z. T. problemlos überwinden. HH H Die Glutamate enthalten zusätzlich || | jeweils ein Alkali-Atom an einer H-O--C--C-C--C---C--O--H Sauerstoff-Doppelbindung. || | | | || O HH N O /\ Glutaminsäure H H Im Unterschied zu den bekannteren Rauschgiften macht Glutamat nicht vorwiegend "high", sondern es erzeugt künstlich Appetit, indem es u. a. die Funktion unseres Stammhirns stört. Das Stammhirn (limbisches System) regelt neben den elementaren Körperfunktionen unsere Gefühlswahrnehmung und daher auch den Hunger. Durch die Störungen verursacht das Glutamat Schweißausbrüche und Streßwirkungen wie Magenschmerzen, Bluthochdruck und Herzklopfen. Es führt bei sensibleren Menschen häufig zu Migräne. Die Sinneswahrnehmung wird deutlich eingeschränkt und die Lernfähigkeit und das allgemeine Konzentrationsvermögen nehmen nach Einnahme von Glutamat bis zu mehrere Stunden lang nachhaltig ab. Bei Allergikern kann Glutamat epileptische Anfälle bewirken oder sogar zum Soforttod durch Atemlähmung führen. In Tierversuchen führte Glutamat zu schweren Gehirnschäden; wurde es schwangeren Ratten über die Nahrung in Dosierungen verabreicht, wie sie z. B. in Kartoffelchips oder Fertigsuppen durchaus üblich sind, so konnte sich beim Embryo im Mutterleib kein voll funktionsfähiges Nervensystem mehr entwickeln. Die Neugeborenen wären wahrscheinlich in der Natur nicht überlebensfähig gewesen. Auch bei erwachsenen Tieren traten deutliche Gehirnveränderungen auf. Auch die schwersten Gehirnschäden nach dem Schlaganfall entstehen nicht dadurch, dass der Sauerstoffmangel sehr viele Gehirnzellen zerstört; die wenigen wirklich so zerstörten Zellen setzen u. a. große Mengen an Glutamat frei, das die eigentliche Hauptzerstörung verursacht. Die Nahrungsmittelindustrie nimmt solches in Kauf und hat vermutlich mit großzügigen Geldspenden bewirkt, dass sich aus den wenigen Zeitungsanzeigen gegen Glutamate kein Skandal entwickeln konnte. Vom Einsatz solcher Geschmacks- verstärker" hängen Milliardenbeträge ab; würde z. B. der Eigengeschmack von Tüten - Spargelcremesuppe plötzlich wahrnehmbar, so würde deren nach salziger Mehlpampe schmeckendes Aroma vermutlich von der Mehrheit der Menschen als ungenießbar empfunden. ähnlich, wie eine halb verweste, von mehreren Autos überrollte Taube von einem Verhungernden ohne Zögern aufge-gessen würde, so machen die "Geschmacksverstärker" die "Essleistung" des Konsumenten vom Aroma der gekauften Produkte unabhängig, indem diese den Geschmackssinn betäuben und eine physische Sucht hervorrufen. Auch im Mensa-Essen der FH Hamburg wurden fast alle Suppen, Soßen, Dressings, Pa- und Marinaden sowie Hackfleischprodukte mit diesen gefährlichen Substanzen künstlich angereichert. Lebensmittelchemiker behaupteten 1954 paradoxerweise sogar noch, dass "das gewisse Tröpfchen Etwas" (Glutaminsäure) zur "Steigerung der geistigen Leistungsfähigkeit" taugen würde, da diese Substanz ja auch "so natürlich" in unserem Gehirn vorkommt und es daher so logisch wäre, sie auch künstlich in möglichst rauen Mengen zuzuführen. So zerstört Glutamat Dein Gehirn... Die Schaltkreise unseres Gehirns sind aus Nervenzellen, den Neuronen aufgebaut. Signale wandern als elektrische Impulse durch die Nervenbahnen. An den Verbindungsstellen solcher Nervenbahnen befinden sich die Synapsen. Erreicht ein Signal die Synapse, so werden wenige Moleküle eines Datenübertragerstoffs, eines sog. Neurotransmitters übertragen, der ein elektrisches Signal im gegenüberliegenden Neuron einschaltet, sofern dieses nicht durch andere Neurotransmitter auf "inaktiv" geschaltet wurde. Einer dieser Neurotransmitter ist die Glutaminsäure. Um die elektrischen Signale übertragen zu können, erzeugen die Neuronen eine Zellenspannung von ca.70mV, indem sie geladene Ionen von Kalium und Natrium ähnlich einer Batterie verwenden. Die Nervenbahn hat die Gestalt eines feinen Schlauches, gebildet durch die Nervenmembran; innen negativ, außen positiv geladen. Um ein Signal zu übertragen, öffnen sich darin molekülgroße Schleusentore, die positive Kalzium-Ionen hinauslassen, so dass an dieser Stelle eine Umpolung entsteht. Die Umpolung öffnet, durch elektrische Felder gesteuert, weitere Ionentore, sodass sich das Signal vorwärts ausbreiten kann. Hinter der Umpolung werden durch ähnliche Tore positive Natrium-Ionen hereingelassen, die die alte Polung wieder herstellen,.ähnlich einem selbsttacktenden Schieberegister, wandert das Signal die Nervenbahn in festgelegter Richtung entlang. Verglichen mit den in unseren Computerschaltungen gebräuchlichen Elektronen, sind die Ionen des Nervensystems aufgrund ihrer Masse ca. 50000 mal träger. Damit ein so komplexes, kybernetisches System wie unser Gehirn mit ausreichender Geschwindigkeit funktionieren kann, brauch man zur Beschleunigung der Ionen sehr hohe Feldstärken. Daher ist die Nervenmembran nur die Winzigkeit von 5nm dünn, sodass die 70mV Zellenspannung einer effektive Beschleunigungsspannung von ca. 100kV/cm entsprechen. Bei diesen Betriebsbedingungen ist es verständlich, dass jeder Nervenimpuls an Teilen der Membran kleine Beschädigungen verursacht, da Isolationsdurchschläge entstehen und das elektrische Feld, ähnlich einem elektrostatischen Lautsprecher, die Membran in starke Schwingungen versetzt. Diese Schäden müssen ständig von einer Reparaturautomatik in der Zelle behoben werden, damit kein Kurzschluss entsteht. Wird ein Neuron mit ununterbrochenen Dauersignalen bombardiert, so wird es in kurzer Zeit zerstört, da die Reparaturautomatik die Schäden nicht mehr schnell genug beseitigen kann oder dieser gemeinsam mit der gesamten Zelle die Energie ausgeht. Der "Geschmacksverstärker" Glutamat ist eine Glutaminsäureverbindung, die wie andere Rauschgifte auch, im Gehirn mit Neurotransmittern verwechselt wird. Gerät solch eine Substanz in den Blutkreislauf, so ergibt sich im Gehirn eine ähnliche Situation, als wenn eine eingeschaltete Computerplatine mit Salzwasser o.ä. übergossen würde; überall in den zum jeweiligen Neurotransmitter gehörenden Subsystemen entstehen durch Kurzschlüsse Störimpulse, die die Datenverarbeitung ins Chaos stürzen. Genau wie die Kurzschlüsse im nassen Computer Schaltkreise durch Überlastung zerstören, so schießen die von dem unechten Neurotransmitter erzeugten Dauerimpulse im Gehirn unsere Neuronen durch... It's all over now! Um die Dauerdröhnung des Glutamats überleben zu können, baut eine Automatik in den noch unzerstörten Neuronen schließlich die Sensoren für diesen Neurotransmitter ab, damit kein gefährliches Dauersignal mehr entstehen kann. Alles scheint wieder normal zu sein - bis das Nervengift den Körper verlassen hat. Nun fehlen die abgebauten Sensoren und die normalen Neurotransmitter der angrenzenden Zelle reichen nun nicht mehr aus, ein korrektes Signal zu übertragen. Der Datentransfer ist nun unterbrochen - der Mensch ist SüCHTIG !!! So kannst Du dich davor schützen... Lese beim Einkauf von Nahrungsmitteln IMMER die Inhaltsangabe: Kaufe nichts mit Glutamat, Geschmacksverstärker oder E-Nummern der 600erSerie (Merke Dir, auch "E605" ist ein Nervengift...). Guanylat wirkt noch eine Zehnerpotenz stärker als Glutamat - Finger weg! Kaufe nichts, was mit "Würz-" beginnt oder soetwas enthält. (Würze, Würzsalz, Würzsoße, Würzstoff, Würzmittel etc.;auch Sojasoße ist "Würze") Gewürze sind aromatische Pflanzenteile. "Würze" ist eine beliebige "Substanz zur geschmacklichen Aufpeppung" - normalerweise glutamathaltig. "Würze" kann als Synonym für Geschmacksverstärker stehen, daher muß auf Würzsoßen dieser nicht extra ausgewiesen sein. (z. B. "pflanzliches Eiweiß - biologisch aufgeschlossen" o.ä.). Kaufe keine Fertignahrung uneindeutiger Zusammensetzung. Die INHALTSSTOFFE VON ZUTATEN müssen NICHT GENANNT sein. ("mit Pizzasoße", "mit Salamischeiben", "mit Ketchup" etc.) Falls Du außer Haus isst: Esse NIE Kartoffelchips, Fertigsuppen und -soßen; sie enthalten i. a. Geschmacksverstärker in allerhöchsten Dosierungen. Benutze niemals Würzmittel. Frage in Restaurants IMMER nach "Geschmacksverstärker", "Würze" und "Glutamat" (alle drei) im Essen; jeder Mensch hat nach Art. 2.2 des deutschen Grundgesetzes das Grundrecht auf körperliche Unversehrtheit, daher sind alle Restaurants verpflichtet, über solche Dinge Auskunft zu erteilen. Tut ein Restaurant dieses nicht, dann solltest Du solch eine Giftküche gleich vergessen. (Auch die Mensa der FH ist zu dieser Auskunft verpflichtet!) ©'93,95 by =CO= Windler PROTESTAUFRUF an ALLE Mitesser der FH-Hamburg-Mensa (sowie auch aller anderen Mensen). Sofern Ihr alle Euer Gehirn noch behalten wollt: Fragt die Köche nach Geschmacksverstärkern aus, bis sie es nicht mehr hören können! Boykottiert Soßen, Suppen, Hack und fertig Paniertes - Laßt den Glutamatsch links liegen! Schreibt Beschwerden und schickt Eure Unterschriften an die Mensa-Zentrale Anschrift: Deutsches Studentenwerk Abt. Mensa-Aufsicht Weberstraße 55 5300 Bonn 1 LASST EUCH NICHT VERGIFTEN - SAMMELT UNTERSCHRIFTEN !!! PS: Falls Ihr Euer Gehirn nicht mehr braucht; welchen Sinn hat Euer Studieren dann noch? Quellenangabe: Spektrum der Wissenschaft (Buch) - Gehirn und Nervensystem ISBN 3-922508-21-9 Der Spiegel 10/92: "Lernen, wie Geist funktioniert" Lebensmittelzutaten-Liste der Verbraucherzentrale ("E-Nummern-Liste") ISBN 3-922940-12-9 Bücher über Lebensmittelchemie diverse Zeitungsmeldungen etc. schmerzhafte, eigene Erfahrungen als Allergiker Glutamat ist ein Naturprodukt aus Pflanzeneiweiß, das in Japan und China hergestellt wird. Es hat keinen Eigengeschmack, im Gegenteil: Es stärkt und "hebt" den Eigengeschmack der Speisen. Ein wenig Glutamat (auf 1 l oder 1 Kg- 1,5 g Glutamat) genügt für alle pikanten- fertig gekochten- Gerichte. Es kann anstelle von Salz für die kochsalzfreie Diätkost genommen werden. Glutamat wirkt nervenstärkend. Eduard A. Brecht schreibt in seiner Broschüre "Die magische Droge" über Glutamat: "Glutamin kommt natürlich in allen zusammengesetzten Proteinen vor. Es handelt sich um eine Aminosäure, die für den menschlichen Körper von außerordentlicher Bedeutung ist für Wachstum und andere biochemische Reaktionen. Sie hat zwei sehr bemerkenswerte Eigenschaften, um derentwillen es sich verlohnt, sich mit ihr zu beschäftigen: sie unterstreicht den Wohlgeschmack und das Eigen-Aroma aller Speisen sie hat auf die Nervenzellen einen stark belebenden Einfluss, der bis in die seelischen Bezirke reicht Die Glutaminsäure wurde zum erstenmal 1866 von dem deutschen Chemiker Ritthausen im Weizenkleber (Gluten) gefunden. Die Ritthausensche Entdeckung hatte zunächst nur mehr theoretisches Interesse. Nach der Jahrhundertwende griff der Japaner Dr. Ikedo, Tokio, die Sache wieder auf. Er fand Glutaminsäure in einer Meeresalge und entwickelte ein Verfahren, sie zu gewinnen. Dieses Verfahren wurde 1909 patentiert und von der Suzuki Compagnie unter dem Namen AJI-NO-MO (Geschmacksessenz) auf den Markt gebracht (in China erschien es unter dem Namen VETSIN). Die Alge erwies sich als wenig ertragreich. Man nahm wieder Weizen als Ausgangsstoff." Quelle: Das HEYNE Gewürzbuch Gepostet von: Renate Schnapka Aus: www.glutamat.com Mononatriumglutamat, allgemein Glutamat genannt, ist das Salz der Glutaminsäure, eine der Aminosäuren, die die Bausteine für tierische und pflanzliche Eiweiße darstellen. Fleisch, Fisch, Gemüse und Milchprodukte sind natürlicherweise reich an Glutamat. Glutamat ist außerdem ein wichtiges Bindeglied in verschiedenen lebenserhaltenden Stoffwechseln. Sowohl in Nahrungsmitteln als auch in Geweben und Organen kann Glutamat in zwei Formen vorkommen: in „gebundener“ Form, d.h. verknüpft mit weiteren Aminosäuren in Proteinen, und in „freier“ Form, d.h. nicht in Verbindung mit anderen Aminosäuren. Nur freies Glutamat entwickelt geschmacksverstärkende Eigenschaften in Nahrungsmitteln und spielt eine besondere Rolle für die Schmackhaftigkeit und Akzeptanz vieler Lebensmittel. Wie aus Zuckerstoffen Glutamat wird Da Glutamat in nahezu allen Proteinen mit großen Anteilen vorkommt, basiert die erste Herstellungsmethode auf der Proteinhydrolyse. Das heute als Würzmittel verwendete Glutamat wird durch Fermentation gewonnen, einem biologischen Prozess, der auch bei der Herstellung von Bier, Essig und Sauerkraut zum Einsatz kommt. Natürliche, zuckerhaltige Substanzen dienen als Ausgangsprodukte. Seit dem Ende der 60er Jahre wird diese Methode weltweit zur Gewinnung von Glutamat eingesetzt. Beim Gärprozess wird Rohglutaminsäure unter kontrollierten Bedingungen von einem Mikroorganismus (Corynebacterium glutamicum) aus einer zuckerhaltigen Substanz (Melasse, Stärke, Hydrolysate) erzeugt, der Sauerstoff und verschiedene andere Nährstoffe (Vitamine, Mineralien) zugesetzt werden. Die Rohglutaminsäure wird dann gefiltert, gereinigt und durch Neutralisation in Mononatriumglutamat umgewandelt. Nach einem weiteren Reinigungsgang, dem Kristallisieren, Trocknen und Sieben hat Glutamat die Form reiner weißer Kristalle und ist versand- und gebrauchsfertig. Weniger ist mehr Glutamat wird dank seiner vielseitigen Verwendungsmöglichkeiten Fertig-und Halbfertigprodukten zugefügt wie beispielsweise Tüten- oder Dosensuppen und Saucen, Tiefkühlkost, Gewürzmischungen, Fisch, Fleisch- und Wurstwaren. „Umami“ – die 5. Geschmacksdimension Neben den vier traditionellen Geschmacksrichtungen süß, sauer, salzig und bitter existiert eine weitere, die „umami“ genannt wird. Der Begriff „umami“ (japanisch: „Köstlichkeit“) beschreibt die Geschmacksempfindung des Glutamats. Wissenschaftler haben aufgrund von Untersuchungen, die in der Geschmacksphysiologie in den letzten 25 Jahren durchgeführt wurden, „umami“ als 5. Geschmackskomponente wissenschaftlich anerkannt. Rezeptoren, die für die Wahrnehmung des „Umami“-Geschmacks verantwortlich sind, wurden in den zellularen Geschmacksknospen der Zunge gefunden. Genauso wie Nervenzellen auf süß und salzig reagieren, existieren Zellen, die die Geschmacksinformation umami (Glutamat) von der Zunge zum Gehirn transportieren. Ebenso hat man in einigen Gehirnregionen Nervenzellen gefunden, die die Geschmacksempfindung „umami“ wahrnehmen. Ende 2001 haben amerikanische Wissenschaftler Hinweise für einen weiteren Geschmackssinn gefunden. Die somit sechste Geschmacksempfindung ist auf Fett spezialisiert. Jahrelang ging man davon aus, dass reines Fett keinen Geschmack habe und nur als Geschmacksträger dient. Nach zahlreichen Studien konnte jedoch nachgewiesen werden, dass Fett tatsächlich von den Geschmacksknospen auf der Zunge wahrgenommen wird. Glutamat auf dem Prüfstein Da Glutamat als Nahrungsbestandteil verwendet wird, wurden umfangreiche wissenschaftliche Untersuchungen zu seiner Sicherheit durchgeführt. Das Joint Expert Committee on Food Additives (JECFA), ein Beratergremium der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisationen der Vereinten Nationen und der Weltgesundheitsorganisation (WHO), hat 1987 die wissenschaftliche Literatur über Glutamat analysiert. Der JECFA-Ausschuss ermittelte aufgrund seiner Ergebnisse einen ADI-Grenzwert (Acceptable Daily Intake) von „not specified“, d.h. dass keine mengenmäßige Begrenzung für die Verwendung von Glutamat notwendig ist. Dies ist die günstigste Beurteilung für Nahrungsmittelzusätze. Ein im Auftrag der FDA (U.S. Food and Drug Administration) von der Federation of the American Societies for Experimental Biology eingesetzter Expertenausschuss hat ebenfalls alle vorliegenden Berichte über angeblich durch Glutamat verursachte Unverträglichkeitsreaktionen ausgewertet. Das Ergebnis: Glutamat blieb auf der GRAS-Liste (Generally Recognised as Safe) neben Salz und Pfeffer. Im Hohenheimer Konsensus Gespräch von 1997 unter der Leitung von Prof. Biesalski von der Universität Hohenheim haben Wissenschaftler eine Fülle von Untersuchungen in Augenschein genommen und kamen zu folgendem Ergebnis: „Insgesamt lässt sich auf der Basis gesicherter wissenschaftlicher Daten, die als Grundlage des Konsensusgesprächs dienen, festhalten, dass gegenüber einem vernünftigen Einsatz von MSG [Monosodiumglutamat] in der menschlichen Ernährung keine Bedenken bestehen“. Die Wissenschaftler bestätigten, dass Glutamat auch für Schwangere und Säuglinge keine gesundheitliche Gefährdung darstellt. Als Lebensmittelzusatzstoff ist Glutamat heute offiziell in Europa, USA, Japan und anderen asiatischen Ländern sowie Südamerika, Afrika und Australien zugelassen.