Berichtigung vom

Werbung
Protokoll
von
Brigitte Walkowiak
Katharina Woroniuk
Teilgebiet: Thermodynamik
Thema: Temperatur und Wärme
1
Inhaltsverzeichnis
Seite
1. Definition und Einordnung des Themas in den
Physikunterricht…………………………………………………………………………………………………2
2. Physikalische Grundlagen……………………………………………………………………………2
3. Beschreibung der Experimente

Mischungskalorimeter…………………………………………………………………………5

Siedepunkterniedrigung……………………………………………………………………7
4. Quellenangaben………………………………………………………………………………………………………9
2
1. Definition und Einordnung des Themas in den Physikunterricht
Im Folgenden werden Versuche zum Teilgebiet Thermodynamik beschrieben.
Thermodynamik wird im Allgemeinen in der sechsten Klasse unterrichtet. Wir haben uns zum
einen mit dem Thema Wärme beziehungsweise Wärmeenergie und Wärmeaustausch
beschäftigt und zum anderen mit Aggregatzuständen, konkreter mit dem Übergang zwischen
flüssig und gasförmig. Der erste Versuch ist ein Schülerversuch, der zweite ist ein
Demonstrationsversuch.
2. Physikalische Grundlagen:
o Wärmekapazität:
Die für einen Temperaturanstieg T benötigte Wärmemenge Q ist proportional zu
diesem und zur Masse m der vorhandenen Substanzmenge
Q = CT = mcT
(1).
C ist die Wärmekapazität, das heißt die Wärmemenge, die erforderlich ist, um die
vorliegende Substanzmenge um 1°C zu erwärmen. Die spezifische Wärme c ist die
Wärmekapazität pro Masseneinheit einer Substanz
c = C/m
(2) .
Die Wärmekapazität einer Substanz kann man zum Beispiel mit einem
Mischungskalorimeter ermitteln (siehe unten). Dazu benötigt man Wasser, die zu
messende Substanz und ein Kaloriemeter.
Sei die Masse der Substanz ms, deren spezifische Wärme sei cs und die
Anfangstemperatur Ts. Tw sei die Temperatur der Wassers, mw dessen Masse und cw
die Wärmekapazität. Außerdem sei Tm die Temperatur, die sich beim thermischen
Gleichgewicht einstellt. C ist die Wärmekapazität des Kaloriemeters, diese ist
entweder am Kaloriemeter angegeben oder man kann jene selber ermitteln (dazu
weiter unten).
3
Da die Energie des gesamten System, also die der Substanz, des Wassers und des
Kaloriemeters (näherungsweise) erhalten bleibt also (nahezu) nichts nach außen
verloren geht, gilt folgende Gleichung:
QWasser + QKalorimeter + QSubstanz = 0.
Damit und mit (1) und (2) ergibt sich:
cs 
 C (Tm  Ts )  cw mw (Tm  Tw )
(3a)
ms (Tm  Ts )
falls das Wasser erhitzt wird und
cs 
 C (Tm  Tw )  cw mw (Tm  Tw )
(3b)
ms (Tm  Ts )
falls die Substanz erhitzt wird.
o Dampfdruck
Genauso wie im Gas sind auch in Flüssigkeiten Moleküle mit gewissen
Geschwindigkeiten und kinetischer Energie, die einer Maxwell-Boltzmann-Verteilung
folgen. Die schnellsten Moleküle können die Flüssigkeit verlassen, falls die
Komponente in Richtung Oberfläche ihrer kinetischen Energie groß genug ist, um aus
der Bindung (im Wasser) herauszutreten und in den Wasserdampf überzugehen. Wenn
Moleküle auf die Flüssigkeitsoberfläche treffen, können sie in jene wieder eintreten.
Flüssigkeit und Dampf befinden sich beim Sättigungsdruck ps(T) im Gleichgewicht,
dann verdampfen und kondensieren pro Zeiteinheit gleich viele Moleküle. Je höher die
Temperatur ist, desto größer ist die kinetische Energie der Moleküle und umso mehr
Moleküle können aus der Flüssigkeit austreten.
Die Van’t Hoffsche Gleichung stellt einen Zusammenhang zwischen dem Dampfdruck
ps und der Temperatur T her.
ps  p0 Ae  / RT
(1)
(p0= p(T0) wobei T0=273,15K, A=e-/RT0 ist stoffspezifische Konstante,  ist die Verdampfungswärme:
Wasser=2256kJ/kg, R=8,31J/molK ist die Gaskonstante)
4
Diesen Zusammenhang kann man im Diagramm der Dampfdruckkurve des Wassers
(Abb. 1) erkennen.
Abbildung 1: Phasendiagramm des Wassers[Wikipedia]
Im Verlauf der Dampfdruckkurve sind die beiden Phasen im Gleichgewicht.
Sobald der Dampfdruck aber größer wird als der äußere Druck, können sich
Dampfblasen innerhalb der Flüssigkeit bilden und nach oben steigen. Eben dieses
Verhalten der Flüssigkeit wird als Sieden bezeichnet. Der Zusammenhang zwischen
Siedetemperatur und Druck (Formel (2))lässt sich aus der Van’t Hoffschen Gleichung
herleiten zu
(2).
o Arithmetisches Mittel
x
1
 xi
n
(3)
und dessen Fehler
Sx 

1
 xi  x
n(n  1)

2
(4)
5
3. Beschreibung der Experimente
Mischungskalorimeter:
Ein Mischungskalorimeter oder Kalorimeter ist ein Gefäß, welches thermisch isoliert ist (d.h.
dessen Wände aus Material bestehen, welches Wärme nur sehr langsam aufnimmt und
abgibt). Es sollte sich darin eine Mischungsvorrichtung befinden (man könnte auch durch ein
kleines Loch einen Löffel einführen und damit mischen). Es muss außerdem einen Einlass für
ein Thermometer besitzen.
Vorkenntnisse:
Nullter Hauptsatz der Thermodynamik: „Befinden sich zwei Körper im thermischen
Gleichgewicht mit einem dritten, so stehen sie auch untereinander im thermischen
Gleichgewicht.“
Material:

zwei Messbecher

Thermometer (wenn möglich digitales, wegen höherer Genauigkeit)

digitale Waage

Wasserkocher

Kalorimeter
Abbildung 2: Kalorimeter-Versuch
Gezeigt werden soll, dass Stoffe bestimmte Wärmekapazitäten haben und wie man diese
ermitteln kann.
Durchführung:
Die Substanz, deren spezifische Wärme man ermitteln will, muss zunähst gewogen werden
und ihre Temperatur (die der Raumtemperatur entsprechen müsste) gemessen. Dann wird
diese in das Kalorimeter gefüllt. Mit einem Wasserkocher erwärmt man nun Wasser und gießt
anschließend eine abgewogene Menge (Wasser sollte aber nicht mehr kochen), deren
Temperatur man ebenfalls ermittelt hat, ins Kaloriemeter zur Substanz hinzu. Nun mischt man
die beiden Flüssigkeiten und misst dann die Mischungstemperatur, die sich letztendlich
einstellt.
6
Auswertung:
Wir haben die spezifische Wärme von Ethanol bestimmt. Dabei haben wir einmal das Ethanol
erhitzt (Formel (3b)) und zweimal das Wasser (Formel (3a)). Mit den oben genannten
Formeln kann man nun aus den Messwerten die spezifische Wärme bestimmen.
Hierbei möchten wir allerdings den dritten Wert herausnehmen. Ethanol siedet bei einer recht
niedrigen Temperatur, daher haben wir es nur wenig erhitzt. Dadurch wird aber die Messung
unbrauchbar, da der Temperaturunterschied zu gering ist, zudem muss sich auch das
Thermometer einstellen (wir hatten kein digitales), dies verfälscht ebenfalls schon die
Messung ein wenig. Außerdem sieht man auch am Ergebnis, dass der Wert viel zu stark
abweicht.
Zur Messung benutzt man also Formel 3a bzw. 3b, dabei ist die spezifische Wärme des
Wassers cw=4,18 kJ/kgK.
mw/kg
ms/kg
Tw/°C
Ts/°C
Tm/°C
cs/(kJ/kgK)
0,078
0,034
67
20
51
2,5
0,1424
0,0295
61
20
52
2,0
0,081
0,020
20
30
24
14,5
Tabelle 1: Auswertung des Kalorimeter-Versuchs
Wenn die Wärmekapazität des Kalorimeters nicht schon angegeben ist, kann man sie selbst
bestimmten. Man führt dazu die oben genannte Messung für Wasser aus, wobei eine
Wassermenge erhitzt wird und die andere Menge bei Raumtemperatur bleibt, denn jene
spezifische Wärme ist ja bekannt.
Auch wir haben auf diese Weise die Wärmekapazität unserer Kalorimeters bestimmt, dazu
kann man eine der Formeln 3 umstellen, so ergibt sich
C
cs ms (Tm  Ts )  cw mw (Tm  Tw )
(5)
(Tm  Ts )
So haben wir für unser Kalorimeter mit mw1=0,062kg, mw2=0,098kg, Tw1=30°C, Tw2=47°C
Tw2=39°C den Wert 0,1 kJ/kgK berechnet.
Mit Hilfe von Formel (3) und (4) haben wir für die beiden Werte (aus der Tabelle) den Wert
cs =2,25 ± 0,25 kJ/kgK erhalten. Der Theoriewert liegt bei 2,4 kJ/kgK.
7
Siedepunkterniedrigung:
Gezeigt werden soll, dass die Siedetemperatur vom Druck abhängig ist, außerdem soll der
Begriff Dampfdruck damit näher gebracht werden.
Material:
o Erlenmeyerkolben
o Glycerin
o Digitales Thermometer
o Wasserstrahlpumpe
o Stopfen mit Öffnung für Thermometer und Verbindung mit Wasserstrahlpumpe
o Halterung für Kolben
Anmerkung: Bevor man den Stopfen in den Kolben steckt oder andere Materialien in
Verbindung mit dem Gummi, sollte man ihn mit Glycerin einreiben, ansonsten kann man die
Gegenstände anschließend nicht mehr von einander lösen!
Aufbau:
Durchführung:
Kochendes Wasser wird in den Erlenmeyerkolben gefüllt. Der Kolben wird sofort
verschlossen und die Wasserstrahlpumpe wird sofort eingeschaltet.
Beobachtung: Zu beobachten ist, dass sich die Temperatur im Gefäß erniedrigt. Außerdem
sollte ein Sieden des Wassers zu beobachten sein.
Erklärung: Da hier der Druck durch das Abpumpen der Luft erniedrigt wird, können nun mehr
Wassermolekühle aus der Flüssigkeit treten. Dies hat zur Folge, dass das Wasser Energie an
den Wasserdampf, der dann wiederum abgepumpt wird, abgibt. Zusätzlich kann das Wasser
sieden, falls der Druck entsprechend klein wird (siehe dazu Abbildung 1).
Bei unserem Versuch konnten wir zwar die Temperaturerniedrigung beobachten, leider haben
wir aber kein Sieden feststellen können, da die Wassertemperatur nicht hoch genug war für
8
den erzeugten Unterdruck. Auch wenn wir das Wasser zunächst gekocht haben, hatte das
Wasser im Kolben bereits etwa 75°C. Es ist wichtig darauf zu achten, dass es sich wirklich
noch um kochendes Wasser handelt. Wenn man dies beachtet, dann kann man sogar, wenn
man zusätzlich ein Barometer in den Kolben einbaut, die Werte der Dampfdruckkurve
experimentell ermitteln.
Problem: Das kochende Wasser muss sofort in den Kolben und mit dem Versuch muss sofort
begonnen werden. Da das Wasser aber so heiß ist, ist es natürlich schwierig dies so schnell
umzusetzen, ohne sich zu verbrennen, also nur als Lehrerversuch geeignet!
9
Quellen:
 Paul A. Tipler: Physik , Spektrum Verlag 1994, S.540-542
 Demtröder, Experimentalphysik 1 – Mechanik und Wärme, Springer-Verlag, 1998,
S.321-324
 Internet:

http://www.physik.uni-wuerzburg.de (leider wurde diese Internetseite
überarbeitet und der konkrete Link zur „Siedepunkterniedrigung existiert nicht
mehr)

[Wikipedia]: http://de.wikipedia.org/wiki/Phasendiagramm

http://de.wikipedia.org/wiki/Wasser#Schmelz_und_Verdampfungsw.C3.A4rme
 Die Abbildungen haben wir selbst mit einem Zeichenprogramm hergestellt
Herunterladen