Kritischer Beweis Patient Frau Hildegard Meyer Störungsbild Wernicke Aphasie Erarbeitet durch: Nicola Pugh (0933465) Logopädie Hochschule Zuyd, Heerlen Praktikumsbegleiter: Mareike Mir Dozentenbegleiter: Nicole Hamers Inhalt Theoretischer Hintergrund: Theoretisches Hintergrundwissen zum Störungsbild Aphasie 2) Diagnostik: Anamnesebericht Untersuchungsplan Untersuchungsbericht Logopädischer Befund ICF (Beginn Situation) / ICF (Status Präsens) ICIDH 3) Therapie Therapieplan Behandlungen ( 1-3) ◦ Behandlungsvorbereitungen ◦ Ausführungen ◦ Evaluierungen 4) Evaluation Evaluierung der gesamten Therapiephase ◦ ◦ Eigenes logopädisches Handeln Fortschritte des Patienten in der vergangenen Behandlungsphase Theoretischer Hintergrund Aphasie “Aphasie wird auf verschiedene Weise definiert. Wenn wir ein halbes Dutzend Experten nach ihrer Meinung fragen würden, erhielten wir wahrscheinlich ein halbes dutzend Definitionen. So scheint eine allgemein gültige Definition der Aphasie ein Ding der Unmöglichkeit zu sein“ (Brookshire 1983: 19) Definition(en) Aphasie (aus dem griech.) bedeutet dem Wort nach „Sprachlosigkeit“ und wurde 1864 vom französischen Neurologen Armand Trousseau als Bezeichnung für eine Sprachstörung nach Hirnschädigung eingeführt. Zwei Bestimmungsstücke herrscht üblicherweise eine gewisse Ewigkeit: die Ursache einer Aphasie ist eine Schädigung des Gehirns, die sprachliche Leistung der Betroffenen ist beeinträchtigt. Im deutschsprachigen Raum weitverbreitete, darüber hinausgehende Annahmen bzw. definitorische Bestimmungsstücke der Aphasie sind die folgenden: Aphasie ist die Folge einer plötzlich auftretenden, umschriebenen kortikalen Läsion der linken Hemisphäre Aphasie betrifft sprachliche Leistungen bei relativer Intaktheit von Intelligenz und Gedächtnis Aphasie tritt nach vollzogenem Spracherwerb auf Aphasie ist eine Störung aller sprachlichen Modalitäten und Ebenen, Aphasien sind relativ stabil und chronisch Klassifikationen: Es ergibt sich die Notwendigkeit, die Definition der Aphasie zu präzisieren bzw. die Aphasien noch weiter zu klassifizieren. Gängige Kriterien der Klassifikation sind u.a. Ätiologie, Läsionstyp, Merkmale der Sportansprache, Schwerpunkte der Störung, zusätzliche Symptome und Symptomcluster. Ätiologie: Man kann die plötzlich auftretende Ursache noch weiter differenzieren. Ort der Läsion: anteriore oder posteriore Aphasie, perisylvische und extrasylvische Aphasie Verhalten in der Spontansprache: Eine auf Wernicke (1874) zurückgehende Unterscheidung, teilt Aphasien in flüssige und nicht – flüssige Aphasien Störungsschwerpunkt: expressive vs. Rezeptive Aphasie Zusätzliche Defizite: Unterschiedliche Erscheinungsformen der Aphasien werden von manchen dadurch erklärt, dass zu einer aphasischen Grundstörung zusätzlich kognitive, motorische oder andere Defizite auftreten. z.B Aphasie mit visueller Beteiligung und Aphasie mit sensomotorischer Beteiligung Symptomcluster: Bestimmte Symptomenkombinationen treten häufig zusammen auf und bilden die sog. Aphasischen Syndrome. Symptome und Syndrome “The aphasic symptoms may or my not be present in all cases. Symptoms that are present may be striking or subtle (Hegde, 1994: 88)“ “Die Kombination der aphasischen Symptome ..(...) wird nicht in beliebeiger Vielfalt beobachtet. Vielmehr lassen sich (..) typische Störungsmuster erkennen (…) Diese Syndrome bleiben in ihren wesentlichen Charakteristika konstant. (Hubert et al., 1989:107) Symptome der Aphasie Spontansprache (freie Rede) ◦ Phonologie ▪ → umfasst das Laut – bzw. Phonemsystem einer Sprache, die Silbenstruktur-Regeln und die korrekte Laut,- bzw. Phonemanordnung. Die supreasegmentale Phonolgie betrifft Prosodie, Intonation und Betonung) Paraphrasieren (Zielwort wird nicht adäquat realisiert) phonologische (Phonematische, literale) Paraphrasieren (Abweichungen auf der Laut – oder Silbenebene) Antizipationen (nachfolgende Laute werden vorgezogen) Perseverationen (Vorangegangene Laute wiederholen sich) Phonematische Neologismen (Wenn statt eines bestimmten Wortes eine Lautkette produziert wird, die kein Wort formt welches es gibt) Assimilation (Beeinflussung benachbarter Laute) abstruse Neologismen (Formen die keinen erkennbaren Bezug zu einer Zielform haben) ▪ Wortebene Semantik (Lehre von sprachlicher Bedeutung) ◦ Wortfindungsstörung (Bestimmte Wörter, die für eine normale Äußerung notwendig sind, können nicht, nur verzögert oder partiell abgerufen werden) ◦ Nullreaktionen ◦ Phonologische Paraphrasieren ◦ Neologismen ◦ Verbale paraphrasieren (ein anderes, nicht intendiertes Wort wird anstatt eines Zielwortes produziert) ◦ Semantische Paraphrasien (Wenn eine semantische Nähe zum Zielwort zu erkennen ist) ◦ Formale Paraphrasien (Wenn die ersetzenden Wörter keinen semantischen Bezug, sehr wohl aber einen äußerlichen, phonologischen Bezug auf das Zielwort haben) ◦ Syntagmatische paraphrasieren (Das Zielwort wird durch eine Wortfolge (Satzfragmenten. Sätze, Äußerungen) ersetzt) Wortarten ◦ Offene Klasse (Diejenigen Wortarten die (fast) beliebig erweiterbar sind) ▪ Inhaltswörter (N,V,A) ◦ Geschlossene Klasse (Diejenigen Wortarten die sich nur diachron verändern lassen) ▪ Präpositionen ▪ Artikel ▪ Pronomen Morphologie (Wortbildung) ◦ Morphem (kleinste bedeutungstragende Einheit) ◦ Freie Morpheme (Morpheme die alleine stehen können) ◦ Gebundene Morpheme (Morpheme die nur als Teil eines Wortes realisiert werden können) ◦ Flexionen (betrifft die verschiedenen flektierten Formen eines Worts) ◦ Derivationen (Betrifft die Ableitung von Wörtern) ◦ Kompositionen (Betrifft die Zusammensetzung von Kernmorphemen) ◦ Morphologische Paraphrasieren (Wenn flektierte oder derivierte Formen eines Worts anstelle des Zielworts produziert werden) ◦ Vereinfachungen Neologismen ◦ Phonematische (phonologische) Neologismen (Wenn die Lautkette kein Wort der Zielsprache ist) ◦ Abstruser Neologismus (Wenn die Lautkette kein Wort der Zielsprache ist und keine klare Beziehung zum Zielwort besteht) ◦ Morphematische Neologismen (technisch mögliche Kombinationen von Morphemen, die aber aus inhaltlichen Gründen nicht möglich sind) ◦ Semantische Neologismen (Wortzusammensetzungen aus existierenden Morphemen, die in dieser Weise nicht üblich aber manchmal semantisch interpretierbar sind) ◦ Kontaminationen (Zusammenbildungen) ▪ Satzebene Syntax (Struktur der Sätze) ◦ Agrammatismus Oberbegriff für Auslassung, Unterrepräsentation von Elementen der geschlossenen Klasse) ▪ Schlagwort – oder Telegrammstil ◦ Paragrammatismus (bezeichnet ein Bündel von Merkmalen → ) ▪ Satzabbrüche ▪ Satzteilverdoppelungen ▪ Satzverschränkungen ▪ falsche Flexionen und Funktionswörter ◦ Jargon (verwendet als deskriptiver Terminus für flüssig artikulierte Sprachproduktion) ▪ Jargon ▪ Neologistischer Jargon (gekennzeichnet durch häufiges Auftreten von Neologismen im Kontext von Wörtern der Muttersprache) ▪ Phonematischer Jargon (Überwiegen hingegen die Neologismen oder bestehen die Äußerungen gänzlich aus Neologismen) ▪ semantischer Jargon (Semantische Paraphrasieren, Wörter und Redefloskeln werden in inhaltlich sinnloser Weise aneinandergereiht, häufig allerdings in syntaktisch-strukturell komplexer Weise) ▪ ▪ ▪ ▪ ◦ Nicht – propositionale Sprache ▪ Nicht propositionale (bzw. automatisierte) Sprache Textebene Redefluss und Sprechablauf Wortfindungsstörungen (Unterbrechung des Sprachflusses) Conduite d´approche Conduite d´ecart Flüssige Aphasiker (normale Sprechgeschwindigkeit und kaum beeinträchtigte Artikulation) Nicht flüssige Aphasiker (verlangsamt, oft mit großer Anstrengung und mit vielen, oft langen Pausen, sprechen) Logorrhoe (ungehemmte, überschießende und inhaltsarme Sprechweise) Sprechanstrengungen Sprachanstrengungen (Schwierigkeit, Gedanken sprachlich auszudrücken) Prosodie (umfasst Erscheinungen, welche über das einzelne Segment hinausgehen, aber mit der Lautgestalt zu tun haben) ◦ Betonte & unbetonte Silben ◦ Wort & Satzakzent ◦ Intonationsmuster ◦ Intonationsverläufe Dysprosodie Repetitive Phänomene (Eine Erscheinung aphasischer Spontansprache, die man schwer einer einzelnen linguistischen Ebene allein zuordnen kann) Sprachautomatismen ◦ Reccuring utterances (inadäquate und quasi-zwanghafte Wiederholungen pathologischer Sprachäußerungen die keine oder nur eine geringe phonologische Variabilität besitzen) ◦ Nicht – lexikalische Automatismen (sinnlose Silben aneinander gereiht) ◦ Lexikalische Automatismen (Wörter, Satzfragmente oder Sätze) ◦ Monphasen (Ein Patient ist nur auf ein Wort oder eine Wortgruppe in seinen Äußerungen reduziert) Stereotypien (feste Redefloskeln die zumeist noch situationsadäquat eingesetzt werden, aber relativ wenig Inhalt übermitteln) ◦ Feste Redefloskeln Perseverationen ◦ ungewollte Wiederholungen von vorher geäußerten Lauten, Silben, Wörtern oder Sätzen Echolalie ◦ Wenn ein Sprecher unbeabsichtigt Äußerungen die zuvor gemacht wurden, gleich oder fast gleich wiederholt. Verstehen: Aphasiker haben in unterschiedlichen Ausmaße Schwierigkeiten, gesprochene Sprache zu verstehen. Zu beachten ist, dass aphasische Verstehensprobleme unabhängig von Problemen des Hörens, der Aufmerksamkeit und des Gedächtnisses sind. Typische Untersuchungsformen sind Aufforderungen, Fragen und Wort / Satz – Bild – Zuordnungsaufgaben. In der normalen Konversation bemerkt man Nicht oder Missverstehen oftmals gar nicht oder erst, wenn der Kommunikationspartner „falsch“ reagiert. Probleme beim Verstehen können auf ganz verschiedenen Ebenen entstehen. Auf der phonologischen Ebene kann ein Defizit in der Phonem - Diskrimination dazu führen, dass Wörter wie /tane/ und /pane/ nicht unterschieden werden können.Auf der Wortebene haben Aphasiker oft Schwierigkeiten, die Bedeutung eines Wortes abzurufen.Wer grammatikalische Morpheme nicht mehr richtig interpretieren kann, hat auf der syntaktischen Ebene Probleme, auch wenn er Inhaltswörter noch richtig versteht. Auf der Ebene des Textes haben Aphasiker naturgemäß Schwierigkeiten, wenn sich Probleme tieferer Ebene auswirken. ▪ Kommunikation und Pragmatik Pragmatische Themen sind interaktionale Aspekte der Kommunikation, deren zugrundeliegende Regeln, die sozialen Aspekte von Sprache, und der Zusammenhang von Verbalem und Nicht-Verbalem (z.B Gestik, Mimik) in der Kommunikation. Für die meisten Aphasiker gilt, dass sie besser kommunizieren als sprechen können. Durch die linguistische Einschränkungen ergeben sich für Aphasiker natürlich Einschränkungen in der Kommunikation, sofern diese auf sprachliche Mittel aufbaut.Zum einen können Aphasiker nicht oder nur eingeschränkt verstehen, was ihre Kommunikationspartner ihnen mitteilen, zum anderen können Aphasiker ihre Redeabsichten nicht mehr adäquat bzw. nicht mehr schnell genug in der kommunikativen Situation ausdrücken, so dass sie ihre Ziele und Absichten nur mehr in eingeschränktem Umfange verfolgen bzw. erreichen können. Für die meisten Aphasiker gilt aber, dass sie trotz linguistischer Einschränkungen pragmatisches Grundwissen erhalten haben. ▪ Schriftsprache ◦ Aphasiker haben neben dem Produzierten und Verstehen gesprochener Sprache typischerweise auch Probleme mit der Schriftsprache.Damit sind vor allem Lesen und Schreiben gemeint, aber auch Leistungen wie Buchstabieren. Schreiben ◦ Eine Störung des Schreibens nach Hirnschädigung nennt man Agraphie bzw. Dysgraphie. ▪ Abbrüche (Nach 1 oder 2 Graphemen) ▪ Graphematische (einzelne Buchstaben oder Buchstabengruppen werden ausgelassen, vertauscht oder substituiert) und semantische Paragraphien (semantisch verwandte Wörter werden geschrieben) ▪ Orthographische Paragraphien (Die graphematische , nicht aber die phonologische Struktur des Zielwortes ist verändert) ▪ Graphematische und semantische Neologismen ▪ Neographien (schriftliche Neologismen) Buchstabieren ◦ Aphasische Patienten haben oft aufgrund diverser motorischer Schwierigkeiten, Probleme den Schreibprozess in der üblichen, oft recht automatisierten Weise ablaufen zu lassen Lesen: ◦ Das Deutsche hat eine ziemlich regelhafte Orthographie dh. Lautwerte und orthographische Umschrift entsprechen sich in den meisten Fällen. ▪ Nullreaktionen ▪ Abbrüche ▪ ▪ ▪ ▪ ▪ ▪ ▪ ▪ Paralexien Visuelle und phonologische / phonematische Paralexien Verbale Paralexien semantische Paralexien (Wenn für die Zielwörter semantisch verwandte Wörter produziert werden) Morphologische Paralexien (Ersetzungen eines Zielwortes durch eine morphologisch verwandte Form) Syntagmatische Paralexien (Umschreibung des Zielworts in mehr als einem Wort) Globale Alexie (Kaum Leseleistungen vorhanden) Lautierendes Lesen ▪ Zusätzliche Symptome Aphasiker haben neben den genannten aphasischen Symptomen oft zusätzliche, auf die Hirnschädigung zurückgehende Beeinträchtigungen, die sich auf die sprachliche Leistung mehr oder weniger auswirken können und auch in der Diagnose und der Therapie entsprechend berücksichtigt werden müssen. ◦ Syndrome der Aphasie: ▪ Standardsyndrome Amnestische Aphasie Broca Aphasie Wernicke Aphasie: ◦ Spontanproduktion: flüssig (logorrhoeisch, phonematische und semantische Paraphrasieren, Neologismen, Jargon) ◦ Satzebene: Paragrammatische Erscheinungen ◦ Für den Kommunikationspartner oft schwierig dem Geäußerten zu folgen ◦ Verstehen: große Schwierigkeiten auf der Ebene der Wortsemantik (Besonders Inhaltswörter) ◦ Lese und Schreibeleistung sind beeinträchtigt ◦ Kommunikation ist unter einem oberflächlichen Gesichtspunkt gut erhalten ◦ Können lange Gespräche führen ◦ Verstandene und erfolgreiche vermittelte Inhalte sind selten ◦ Kommunikationsfähigkeit ist also stark eingeschränkt Globale Aphasie: ◦ Schwerste Form der Aphasie ◦ starke Reduzierung der Ausdrucksmöglichkeiten des Patienten (Einzelne Wörter, Sprachautomatismen, Perseverationen) ◦ Sprachverständnis, Lesen und Schreiben sind stark beeinträchtigt ◦ Insgesamt ist die Kommunikation stark beeinträchtigt ▪ Nicht Standard Syndrome Leitungsaphasie Transkortikal-motorische Aphasie Transkortikal – sensorische Aphasie Gemischt transkortikale Aphasie Lokalisation der Aphasie: Ursachen der Aphasie: ◦ Durch eine plötzlich auftretende und umschriebene (fokale) Hirnläsion der Großhirnrinde der linken Hemisphäre verursacht ◦ Linkshemisphärische ischämische Hirninfarkt nach Schlaganfall (apoplektischer Insult) ◦ Hirninfarkte sind Durchblutungsstörungen im Gehirn (zerebrale Ischämien) von hinzuführenden oder von Hirnarterien selbst, so dass es zu abgestorbenen also nekrotisch gewordenen Gewebsbezirken kommt. ◦ Ursachen sind ▪ Thrombosen (Lokale Gerinselblutung) ▪ Embolien ( verschlepptes thrombotisches Material ▪ Neben Schlaganfälle sind, Ätiologische Hirnverletzungen, Hirntumoren, Atrophien, Hirnentzündungen oder diffuse degenerative Hirnerkrankungen die Ursache. Verlauf und Folgen ◦ Auch bei Aphasien lassen sich Verläufe beschreiben, obwohl wesentliche Erscheinungen bei chronischer Aphasie relativ stabil bleiben. Verlauf und Prognosen: ◦ Ganz allgemein sind wesentliche Erscheinungen des Verlaufs einer Aphasie aufgrund allgemeiner Erscheinungen nach Hirnschädigung erklärbar. In der Zeit unmittelbar nach dem Hirnschädigenden Ereignis kommt es häufig zur sog. Sportanremission. Das heißt dass sich die aphasische Symptomatik mehr oder weniger stark von selbst zurückbildet. Die Angaben über die Dauer der Spontanremission variieren: Sie reichen von einem Monat bis zu einem Jahr. ◦ Innerhalb der Aphasien wird deshalb zwischen akuten und chronischen Aphasien unterschieden. Die Dauer der Akutphase wird üblicherweise auf den Zeitraum der ersten bis vierten bzw. sechsten Woche nach Ereignis eingeschränkt. Die chronische Phase spätestens nach vier bis sechs Monaten. Die Übergänge zwischen akuter und chronischer Phase sind fließend. ◦ Bei akuten Aphasien kommt es häufig zu sich rasch verändernder Symptomatik , chronische Aphasien sind wesentlich stabiler. Die klassischen Syndrome formen sich erst in der chronischen Phase aus und sind in der Akutphase kaum zu finden. Die Akutphase ist auch oft durch Beeinträchtigungen der Basisleistungen begleitet, die in der chronischen Phase nicht mehr in dieser Weise die Sprachverarbeitung beeinflussen. ◦ Einen anderen Verlauf nehmen die inzwischen gut dokumentierten primär progressiven Aphasien. Diese sind gekennzeichnet durch sich verschlechternde sprachliche Leistungen bei relativ konstanter kognitiver Leistung und bei normalen Alltagsfähigkeiten der Patienten. ◦ Prognostische Faktoren: Auf der Ebene der Syndrome haben bestimmte Syndrome eine bessere Prognose als andere. Die Prognose der amnestischen Aphasie ist günstig, die der globalen Aphasie eher ungünstig. Dazwischen liegen Broca und Wernicke Aphasie, wobei die Broca Aphasiker die bessere Prognose haben. Ein wesentlicher Aspekt ist der Zeitpunkt nach verursachendem Ereignis, zu dem aphasische Syndrome festgestellt wurden. Je länger dieser Zeitraum, desto schlechter die Prognose. Oft wird das Geschlecht als prognostischer Faktor genannt, und es wird immer wieder berichtet, dass Frauen eine bessere Rückbildung aufweisen als Männer. Ein unklarer Faktor ist auch die Händigkeit der Patienten. Man sagt die Linkshändler haben eine bessere Prognose als die Rechtshänder. Eine wesentliche Rolle spielen Art, Ort und Ausmaß der Hirnschädigung. Bei der Ätiologie scheinen traumatische Aphasien eine bessere Prognose zu haben als cerebro vaskuläre Aphasien. Es ist umstritten, dass die Größe einer Läsion eine direkte Beziehung zur Schwere der aphasischen Syndrome aufweist. Je größer die Läsion, desto schwerer die Aphasie. Der Ort der Läsion ist für viele eng mit dem auftretenden Syndrom verbunden. Das Alter der Aphasiker an sich spielt keine wesentliche Rolle für die Rückbildung der Symptomatik oder für die Therapieerfolge bei Aphasie. Weitere einflussreiche Faktoren sind Begleitsymptomatik, Motivation, soziales Umfeld und allgemeiner Gesundheitszustand. Auch hohes prämorbides Intelligenzniveau verspricht eine gute Prognose. Folgen der Aphasie: ◦ Menschen mit Aphasie haben neben den sprachlichen auch mit vielen anderen Problemen zu kämpfen: ▪ persönliche Probleme (psycho-soziale Folgen) ▪ körperliche Einschränkungen Hemiparese Hemiplegie ▪ emotionale Reaktionen: Katastrophenreaktion (Angst, Aggression, Verzweiflung, Fluchen etc..) Differenzierter Ausdruck von Angst und Depression Indifferenz bis zur Euphorie Anosognosie (Nicht-Wahrnehmung der Krankheit) Angstzustände Verleugnung der Probleme unrealistische Erwartungen Regression Egozentrismus Infantilismus Verlust des Selbstwertgefühls Einsamkeit und Isolation emotionale Instabilität Aggression, Scham und Schuldgefühle Passivität Enthemmung Euphorie Depression Diagnostik und Therapie: ◦ Klinisch relevante Fragen sind natürlich, wie man eine Aphasie feststellt, und bei Vorliegen einer solchen, wie man therapeutisch vorgeht. Grundlage für eine fundierte Therapie muss eine differenzierte (sprachtherapeutische) Diagnostik sein. ▪ Testverfahren informelle Aufgabensammlungen (auf individuelle Bedürfnisse zugeschnitten und beruhen auf persönlicher Erfahrung – diagnostischer Wert wird in Frage gestellt!) formelle Testverfahren (liefern dem auch klinisch Unerfahrenen das gewünschte Ergebnis – Vorliegen einer Aphasie, klinische Untertypen , wesentliche Störungsschwerpunkte) ◦ Testmaterial . ▪ Western Aphasia Battery (WAB) ▪ Boston Diagnostic Aphasia Examination (BDAE) ▪ Minnesota Test for Differential Diagnosis of Aphasia (MTDDA) ▪ Tübinger Luria-Christensen Neuropsychologische Untersuchungsreihe ( TÜLUC) ▪ Aachener Aphasie Test (AAT) ▪ Differntialdiagnose: Unter Differentialdiagnose versteht man die Begründung einer Diagnose unter gleichzeitiger begründeter Ausschließung anderer, ähnlicher Störungsbilder. Im Falle der Aphasie wird sich die Differentialdiagnose mit den folgenden Störungen befassen müssen: ◦ Dysarthrie ◦ Sprechapraxie ◦ Demenz ◦ Verwirrtheit ◦ Kommunikationsstörungen Rechtshirngeschädigter ▪ Therapie: Aphasiker brauchen professionelle Hilfe. Auf der einen Seite müssen im Rahmen der sprachtherapeutischen Interventionen die aphasische Symptomatik und deren Folgen minimiert werden, auf der anderen Seite bedürfen aphasischer Personen der Unterstützung bei der Bewältigung der immensen psycho - sozialen Folgen einer Aphasie (In Anlehnung an die WHO Einteilung kann man die grundsätzliche Ausrichtung des therapeutischen Vorgehens betrachten). Medizinische Versorgung (pharmakologische Interventionen) Sprachtherapie (Schädigung, Alltagsbeeinträchtigung) ◦ Hilfestellung für maximale Kommunikationsfähigkeit ◦ funktionale Kompensation der Sprachdefizite ◦ Akzeptanz des veränderten Zustand durch den Aphasiker ◦ Restitution, Substitution, Kompensation ◦ aphasische Symptome minimieren ◦ funktionale Folgen eindämmen ◦ psycho – soziale Folgen beachten ◦ Kompensation ◦ Folgen Minimierung ◦ Anpassung der Lebensumstände ◦ Wichtig sind Angehörige und Selbsthilfegruppen Qualifizierte psychologische und soziale Betreuung Therapiephasen: ◦ drei Phasen: ▪ Aktivierungsphase: generelle sprachliche Stimulierung um Spontanremission zu unterstützen ▪ Störungsspezifische Phase: chronische Phase: es wird an einzelnen Symptomen in bestimmten Modalitäten und auf bestimmten linguistischen Ebenen gearbeitet ▪ Konsolidierungsphase: es wird versucht, die Ergebnisse der störungsspezifischen Phase für die kommunikativen Bedürfnisse des Alltags nutzbar zu machen bzw. den Transfer zu ermöglichen Methoden: ◦ Systemische Ansätze ▪ holistische Ansätze ◦ Die pragmatisch oder kommunikative Schule ◦ Strategie Ansatz ◦ Modalitäten Ansatz ◦ Linguistischer und psycholinguistischer Ansatz ◦ Symptomorientierter Ansatz ◦ Computerprogramme Quellenangabe: 1. Tesak, J. (1997).Einführung in die Aphasiologie. Stuttgart – New York: Georg Thieme Verlag 2. Huber, W. & Poeck, K. & Springer, L. (2006). Forum Logopädie – Klinik und Rehabilitation der Aphasie. Stuttgart – New York. Georg Thieme Verlag Anamnesebericht Hildegard Meyer Personalien: Name: Adresse: Telefonnummer: Geburtsdatum: Versicherung: Hausarzt: ____________________________________ Hildegard Meyer Klumponer Straße 85 52156 Monschau 02472/279013 05.04.1937 AOK Herr Dr. Schneider Einleitung (Stand September 2012) Frau Hildegard Meyer ist 75 Jahre alt und wurde im Februar 2011 vom Hausarzt Herr Dr. Schneider (UK Aachen) aufgrund einer kurzfristig möglich entwickelten Aphasie zur Logopädin überwiesen. Hier sollte ein Diagnoseverfahren anhand des „AAT“ (Aachener Aphasie Test) durchgeführt werden um abzuklären ob der mögliche Befund einer Aphasie wirklich besteht und wenn ja, welche Art und Weise. Anfangsituation: (Januar 2011) Vegetative Anamnese: Appetit schlecht seit Dezember. Gewichtsabnahme 20 Kg in den letzten 6 Monaten. Miktion und Stuhlgang sind unauffällig. Atemnot bei geringer Belastung. Husten mit wesentlichen Auswurf. Schläft gut. Kein Fieber, Nachtschweiß oder Erbrachen. Nikotin und Alkoholabusus werden verneint. Gynäkologische Anamnese: 4 Geburten, 3 Abrasio Allergien: Nicht bekannt Familienanamnese: Gallenkoliken bei der Mutter Sozialanamnese: Geschieden, Patientin ist Rentnerin und versorgt sich und lebt alleine, 4 Kinder Angehörige: Sohn: Herbert Meyer (42 Jahre), 2 Enkelkinder (14 und 16 Jahre alt) Körperlicher Untersuchungsbefund: Bei Aufnahme auf Normalstation: RR mmHg, HF / min, Gewicht, Größe: Patientin in reduziertem Allgemeinzustand und adipösem Essenszustand, neurologisch orientierend unauffällig. Pupillen isokor, lichtreagibel, Carotiden frei, Schilddrüse oder Lypmhknoten nicht tastbar, Pulmo: diffuse Spastik, Cor: rein, rhythmisch, keine vitientypische Herzgeräusche, Bauchdecke:weich, Leib adipös, kein DS, kein KS, Peristalik, rege Wirbelsäule; kein KS, Nierenlager frei, Extremitäten: frei beweglich, Ödeme an den OS, US: multiple Excoriationen und Ulcera, sowohl keine Ulcerationen am Handrücken rechts und US links dorsal. Relevante Laborparameter: Entnehmen Sie bitte dem beiliegenden Kumulativbericht EKG vom 25.01.2011 Sinusarhytmie: LT, HF 90/min, RS-Umschlag in V4, S-Persistenz bis V6, keine signifikante ST Hebung aus dem tiefen S in V1-V3 Virologie vom 06.01.2011 Hepatitis A Virus (HAV) Serologie: Material: Serum lgG anti HAV EIA positiv Beurteilung Stellungnahme; Frühere Infektionen oder Z.n Impfung Immunität nachgewiesen Hepatitis B Virus (HCV) Serologie: Material: Serum Hbs Antigen Qualitativ EIA negativ Anti Hbc EIA negativ Beurteilung Stellungnahme: Frische oder frühere Infektion nicht nachgewiesen Hepatitis C Virus (HCV) Serologie: Material: Serum Anti HCV EIA negativ Beurteilung Stellungsnahme: Aktive Infektion nicht nachgewiesen Der Antikörpernachweis kann in der frühen Phase negativ sein Unterschenkelabstrich rechts vom 08.01.2011 Streptococcus dysgalactiae ssp dysgalactiae viel Klebsiella oxytoca mäßig viel Eine Sproßpilze nachgewiesen Gynäkologisches Konsil vom 09.01.2011 3 Wochen offene Beine, nässend. Letzte Gyn U vor 36 Jahren nach der letzten Geburt Spontanspartus, 4x Fehlgeburten mit Abrasio Z.n AppX mit 17 Jahren. Verwachsungsschmerzen postOP T.n Lungenentzündung vor Jahren 1977. Bekannte chronische Bronchitis. Z.n Gallenkoliken im November 2010 symptomatisch behandelt. Medis: keine Allergien: Keine Auf näheres Nachfragen vaginale Blutung seit 3 Monaten Gyn U: vaginale Blutung bei stark ulzeriertem Uterustotalprolaps. PAP Abstrich abgenommen. Pessar eingesetzt. Hinzuziehen von Prof. Melen. Procedere: in Abhängigkeit des weiteren Skulitisbehandlung empfehlen wir dringend die baldige Sanierung des Uterusprolaps. Bitte Abklärung der Operabilität für vaginale Hysterektomie (Prämed. Nierendarstellung). Wenn Patientin operabel gerne Übernahme durch uns in der kommenden Woche. Bitte Tumormarker EA, CA 125. Befund (peripheres Blut) vom 09.01.2011 Ein normaler Leukozytenzahl zeigt die Differenzierung eine relative Lymphopenie. Es findet sich eine Linksverschiebung der Neutrophilen bis zum Myelozyten. Bei normchromer normozytärer Anämie zeigen die Erythrozyten eine leichte Anisozytose und Poikilozytose. Es findet sich zudem eine deutliche Geldrollenbildung der Erythrozyten. Die Thrombozyten sind unauffällig. Beurteilung: Kein Hinweis auf atypische zellen, zytologisch am ehesten reaktiv. Wegen der Geldrollenbildung der Erythrozyten sollte eine monoklonale Gammopathie ausgeschlossen werden. Mikrobiologischer Befund vom 13.01.2011 Mittelstrahlurin: Keine Bakterien nachgewiesen Antibakteriell wirksame Substanzen nachgewiesen Lungenfunktion vom 09.01.2011 Ruheblutgasanalyse: leichte respiratorische Partialinsuffizienz Ganzkörperplethysmographie: soweit bei unzureichender Patientenmitarbeit beurteilbar Eine Obstruktion der zentralen Atemwege. Keine Restriktion KG Befund vom 13.01.2011 Deutlich eingeschränkte Schallbarkeit, soweit beurteilbar Global visuell schwer reduzierte LV-Pumpfunktion Inferiorwand akinetisch, ansonsten diffuse Hypokinesie Alle Herzhöhlen dilatiert, RVEDD 40 mm Leichte MI Noch leichte TI mit RVDD erhöht, 44 mm Hg + ZVD Aktuell tachykard bis 120 / min, Wiedervorstellung bei Normfrequenz Abdomensonographie vom 10.01.2011 Leber: gut beurteilbar, normal groß, und regelrecht konfiguriert, homogene echonormale Struktur, einzelne echofreie, homogene, polyzyklische, regelmäßig und scharf begrenzte Leberzyste mit Septierung und einer Größe von 12 mm im Segment VIII. In übrigen Leber normal groß und regelrecht konfiguriert, homogene echonormale parenchymstruktur, keine fokalen Läsionen, unauffällige Gefäßarchitektur Lebervenen erweitert (max 17 mm), tryphasisches Flussprofil, kein Hinweis auf Thrombose. Gallenblase: Gallenblase ohne Nachweis von Studge. Mehrere kleine Konkremente im Korpus. Gallenblasenwand nicht verdickt. Gallenwege: Gut beurteilbar, kein Nachweis einer intra- oder extrahepatischen Gallenwegerweiterung. Kein Steinnachweis. Pankreas: Pankreas eingeschränkt beurteilbar, soweit erkennbar unauffällig. Milz: Milz gut beurteilbar, normal groß, echonormales homogenes Binnenreflexmuster, keine fokalen Veränderungen. Nieren: Beide Nieren gut beurteilbar und orthotop gelegen, diskret verkleinert mit verschmälertem Parenchymsaum, kein Harnstau, keine Konkremente. Abdominelle Gefäße. Retroperitoneum: Die Aorta und Vena Cava ist kaum beurteilbar, soweit erkennbar unauffällig. Magen / darm: kein Nachweis von freier Flüssigkeit in der Bauchhöhle. Blase / Genitalie: Harnblase gut beurteilbar, unauffällige Wandverhältnisse, intraluminal keine pathologischen Echostrukturen. Sonstiges: minimaler Pleuraerguss beidseits, rechts > links, echoarm. Beurteilung: Nieren sonographisch lediglich verkleinert und parenchymverschmälert, insbesondere kein Harnstau Echofreie Zyste im rechten Leberlappen ( max. Größe 12 mm) Erweiterung der Lebervenen Cholezystolithiasis. Kein Nachweis von freier Flüssigkeit. Geringgradiger Pleuraerguss beidseits. Rö-Thorax 2 Ebenen vom 11.01.2011 Linksventrikulär vergrößertes Herz mit Zeichen der pulmonalvenösen Stauung und am ehesten stauungsassoziierten Infiltraten beidseits basal. Pleuraergüsse beidseits. Kein Pneumothorax. Tracheobroncialsklerose. Plumper rechter Hilus, ggf. zur weiteren Abklärung CT-Untersuchung empfohlen. Immunofixation vom 16.01.2011: kein Anhalt für eine monoklonale Glammopathie in der Immunfixation des Serums Pathologiebefund vom 17.01.2011 makroskoprische Befundung: A) (Zervix) und B) (Portio): jeweils ein ungefärbtes Ausstich preparät Gutachten: A und B) Proliferationsgrad 3-4 Mischflora, Endozervikale Zylinderepithelien erfasst Münchner Nomenklatur II: PAP – Gruppe II Sonographie vom 18.01.2011 A. dors. Pedis rechts: 175 mmHg A. dors.pedis links: 180 mmHg A. tibialis post. Rechts: 170 mmHg A.tibialis post. Links: 180 mmHg Systemdruck A. Brach.links/rechts: 150/100 mmHg Zusammenfassung: Kein Hinweis auf Stenosierung mit vorgeschalteten arteriellen Stromgebiet Dermatohistopathologische Begutachtung vom 06.01.2011 Beurteilung: Gut vereinbar mit Pyoderma gangraenosum. DD. Leukoozytoklastische Vaskulitis Pleurasonographie vom 21.01.2011: Beidseits lassen sich weiterhin nur geringe Pleuraergüsse nachweisen. UKG vom 27.01.2011 Global noch mittelschwere reduzierte sytolische LV Funktion, EF= biplan 0 35 %. Konzentrische LV- Hypertrophie. Inferiorwans hypo bis akinestisch, ansonsten diffuse Hypokinesie. Leichtgradig Mitralinsuffizienz. Rechte Herzhöhlen nicht vergrößert. RVSD nicht messbar. Kein Perikarderguss. Asynchronie Screening negative. Urin Kultur vom 27.01.2011: Streptomycins dysgalactiae ssp. Equismilis O2 Stufentest vom 28.01.2011 Arterielle Kapillar PO2 BGA pCO pH O2 Sättigung Ohne O2 37,4 58,5 7,58 86,9 1l O2 59,7 69,6 7,53 95,6 2l O2 58,5 32,3 7,52 95,5 3l O2 70,5 72,5 7,5 97,6 4l O2 106 71,6 7,51 98,5 Ohne O2: Schwere respiratorische Globalinsuffizienz 1l O2: mittelschwere Globalinsuffizienz CAVE: CO2 Retention, keine LTOT! Gynäkologisches Konsil vom 30.01.2011 XV nach vag. Ausfluss: Entfernen des Würfelpessars: Hierbei entleert sich reichlich übelriechendes Sekret. Vag-Spülung mit Octenisept. Empfehle: Gabe von metronidazol supp für 5d danach ggf. Wiedereinsetzen des Pessars bzw. operative Sanierung des Unterusprolaps nach Abklärung der Operabilität für vaginale Hysterektomie (Prämed. Nierendarstellung). Wenn Patientin operabel gerne Übernahme durch und in der kommenden Woche. Bei neuerlichem Prolaps: Re-Position des uterus unter Anwendung von Ovestin Creme ggf Info Gyn zur Reposition Sonographie der Schilddrüse vom 03.02.2011 1. Normal große Schilddrüse – kein Struma 2. Zyste im linken SD-Lappen Sonographie des Abdomens vom 03.02.2011 1. Cholezystolithiasis 2. kleine Niere bds. 3. Kein Stau der Nierenbecken CT Thorax vom 01.02.2011 Technik: Native mehrphasen. Mehrzeilen-Spiral CT-Untersuchung des Thorax. 5/1mm Rekonstruktionen in Weichteil-und Lungenfenstertechnik. Anfertigung multiplanarer Reformationen. Aufgrund der bekannten Niereninsuffizienz (Serum.Kreatinin von 2,1 mg/dl) wurde auf eine i.v. Kontrastmitteinjektion verzichtet. Befund: Nachweis von 3 Rundherden im linken Unterlappen mit einem Durchmesser bis 0,6 cm. Weiter verkalkter Rundherd im linken Unterlappen mit einem Durchmesser von 0,3 cm. Es zeigt sich eine rundherdartige Verdichtung am großen lappenspalt rechts, mit einem Durchmesser von 0,3 cm unspezifische, teil verkalkte, Lymphknoten rechts hilär sowie mediastinal bis 1,0 cm. Keine pathologische Lymphknotenvergrößerung soweit in der nativen Untersuchung beurteilbar. Erweiterung des rechten Departementshauptstadt auf 2,9 cm retroaortal, passend zu einer pulmonalarteriellen Hypertonie. Geringe Dystelektasen im linken Unterlappen, Pleuropulmonale Narbenbildung beidseits basal. Gering milchglasartige Trübung des Lungenparenchyms beidseits sowie verdickte Septen im Sinne einer pulmonalvenösen Stauung. Kardiomegalie. Keine pneumonischen Infiltrate. Kein Pleuraerguss. Kein Nachweis einer Lungengerüserkrankung. Leberzyste (1,3 cm) im Segment Iva Beurteilung: Multiple malignomsuspekte Rundherde, betont im linken Unterlappen Geringe pulmonalvenöse Stauung Zeichen der pulmonalarteriellen Hypertonie Keine Infilrate In der nativen Untersuchung kann die Frage nach einer Lungenembolie nicht beantwortet werden Entlassbericht der stationären Behandlung 14.02.2011 Es wurde eine Nierenbiopsie während eines stationären Aufenthaltes im Universitätsklinikum Aachen durchgeführt. Hierbei erbrachte der Befund eine Sklerose mit Glomerulosklerose als Ursache der Nierenisuffizienz. Die Ursache hierfür ist eine arterielle Hypertonie und die Herzinsuffizienz. Im Verlauf des Aufenthaltes ist es zu einer deutlichen Besserung der Läsionen an beiden Beinen gekommen. Aus Sicht der Erkrankung besteht keine Indikation für eine Fortführung der Therapie. Nach der Entlassung aus dem UK Aachen entwickelte Frau Meyer jedoch eine Aphasie bei fehlender kognitiver Funktionseinschränkung. Bei dieser klinischen Symptomatik wird eine Indikation für eine neurologische Diagnostik empfohlen. Untersuchungsbefund (Logopädie / Neurologie) vom 28.02.2011) Im Februar 2011 wurde Frau Meyer neurologisch untersucht. Zusätzlich wurde der AAT (Aachener Aphasie Test) durchgeführt. Die Ergebnisse leiten zu dem Befund einer Globalen Aphasie / Wernicke Aphasie. Bisherige Diagnostik Differenzialdiagnose: Globale Aphasie / Wernicke Aphasie Bisherige Therapie UK Aachen (aber keine logopädische Therapie) Empfehlungen/Behandlungsplan Aufgrund der deutlichen Schwächen die anhand des Diagnostikverfahrens wahrgenommen wurden, wird eine logopädische Behandlung empfohlen. Einheit: 2 mal wöchentlich. Untersuchungsplan Hildegard Meyer (Februar 2011) Was wird untersucht? Da Frau Hildegard Meyer nach Aufenthalt im UK Aachen, aufgrund einer Sklerose mit Glomerulosklerose als Ursache der Niereninsuffizienz, eine mögliche Aphasie entwickelt haben könnte wird der AAT (Aachener Aphasie Test) abgenommen. Hierbei kann festgestellt werden, ob eine eventuelle Aphasie besteht und wenn ja welche Art und Schweregrad? Dieses Diagnostikverfahren ist von größter Relevanz um eine möglich bevorstehende logopädische Therapie zielorientiert und patientengerecht ausführen zu können. Warum möchte ich die oben genannten Punkte untersuchen? Um einen eventuelle optimale Behandlung des Patienten gewährleisten zu können, ist es wichtig auf dem neusten und aktuellsten Stand von Frau Meyers sprachlichen,-und kognitiven Könnens zu sein. Da der Neurologe des UK Aachen die Empfehlung ausgesprochen hat im logopädischem Sinne eine Aphasie diagnostisch bestätigen zu lassen, ist es nun unumgänglich solch eine Diagnose zu stellen. Warum benutze ich genau diese Teste/ Instrumente? Der Aachener Aphasie Test ist ein standardisierter Aphasietest und besteht aus 6 Untertests: Spontane Sprache, Token Test, Nachsprechen, Schriftliche Sprache, Benennen und Sprachverständnis. Der Aachener Aphasie-Test (AAT) ist ein speziell entwickeltes Verfahren zur Diagnose von Aphasien infolge erworbener Hirnschädigungen. Er wurde 1983 von Walter Huber, Klaus Poeck, Dorothea Weniger und Klaus Willmes in Aachen entwickelt. Der Aachener AphasieTest (AAT) dient zur Diagnose und Beschreibung aphasischer Störungen und kann für Aphasiker aller Ätiologien verwendet werden. Bei diesem Verfahren werden, vor allem durch das Testen der Spontansprache, alle sprachlichen Ebenen verlässlich überprüft. Es wird versucht sprachliche Störungen beim Nachsprechen, beim Lesen und Schreiben, beim Benennen und im Sprachverständnis verlässlich zu identifizieren. Bei der routinemäßigen klinischen Untersuchung besteht die Gefahr, dass aphasische Störungen übersehen werden. Um das Vorkommen solcher Störungen systematisch zu erfassen, wurde unter anderem der AAT entwickelt. Der AAT bietet mehrere Möglichkeiten für eine Diagnose. Dazu gehören: Differentialdiagnose: Dadurch trifft man eine Auslese von aphasischen Patienten aus einer Population von Patienten mit Neuronalenschädigungen ohne Aphasie; Eine Differenzierung der aphasischen Patienten in die vier aphasischen Standardsyndrome. Diese werden benannt als: Globale Aphasie, Broca Aphasie, Wernicke Aphasie und amnestische Aphasie. Die Identifizierung von Nicht-Standard-Aphasien und anderen Sprachstörungen; Eine Identifizierung von nicht-klassifizierbaren Aphasien; Die Bestimmung des Schweregrades der aphasischen Störung anhand eines Leistungsprofils (leicht- mittel-schwer); Die Beschreibung der aphasischen Störung auf den verschiedenen sprachlichen Verarbeitungsebenen (Phonologie, Lexikon, Syntax und Semantik), Der Aachener Aphasie-Test eignet sich sowohl für die einmalige Diagnose und Beschreibung aphasischer Syndrome als auch für die wiederholte Anwendung zur kontrollierten Beobachtung des Krankheitsverlaufs und des Einflusses von Sprachtherapie. Der AAT kommt in der Regel bei Jugendlichen ab 14 Jahren und Erwachsenen zum Einsatz. Die Benutzer des AAT sind Logopäden, klinische Psychologen, klinische Linguisten, Sprachheilpädagogen und Ärzte. Der Test ist zuverlässig, valide und hat eine COTAN Beurteilung. Was mache ich mit den Untersuchungsresultaten? Aufgrund der Untersuchungsresultate werde ich eine logopädische Diagnose stellen können, in der die Frage zur Hilfestellung für den Patienten und seine Umgebung berücksichtigt wird. Ich stelle eine Diagnose folgens des ICF und des ICIDH und kann die wichtigsten Störungsfaktoren und die hierdurch möglichen Ursachen und instandhaltende Faktoren festhalten. Hierdurch kann ich auch ein vorläufiges Fazit ziehen. Aufgrund dessen ist es möglich weitere Empfehlungen für den Patienten auszusprechen und einen Behandlungsplan zugespitzt auf den Patienten, aufzustellen. Meine Therapie kann ich schließlich aufgrund der Untersuchungsresultate optimal aufbauen, vorbereiten, ausführen und evaluieren. Untersuchungsbericht Hildegard Meyer (Februar 2011) __________ Logopädische Untersuchung Interpretation: Um eine eventuelle Erkrankung des Störungsbildes „Aphasie“ ausschließen oder bestätigen zu können wurde der AAT (Aachener Aphasie Test) ausgeführt. Dieser Test besteht aus folgenden Unterteilen: 1. 2. 3. 4. 5. 6. Spontane Sprache Token Test Nachsprechen Schriftsprache Benennen Sprachverständnis Resultate des AAT 1. Spontansprache: Frau Meyer spricht flüssig, auch mit guter Sprachmelodie und fast klarer Artikulation. Ihre Rede ist jedoch inhaltsarm und es ist fast nicht möglich den Gedanken den sie eigentlich hat sprachlich eindeutig mitzuteilen, da sie auch öfters Laute und Wörter vertauscht oder unbewusst abändert. 2. Token Test: Bei dem Token Test konnte Frau Meyer nur wenig richtig umsetzen (Teil Sprachverständnis). Man hatte oft das Gefühl, dass sie nicht wusste was man von ihr wollte. Sie erriet viel und verließ sich auf einen glücklichen Zufall. Bei diesem Test kann man eigentlich schon festlegen ob eine aphasische Störung vorliegt oder nicht. In diesem Fall tendiere ich stark zu einer aphasischen Störung. Jedoch wird hierbei noch nicht festgelegt welche Art von Aphasie hier vorliegt. 3. Nachsprechen Laute einsilbigen Wörter Lehn- und Fremdwörter zusammengesetzten Wörter Sätze Kaum möglich kaum möglich Sehr schlecht Sehr schlecht Gar nicht möglich 1 1 0-1 0-1 0 Auffällig bei diesem Unterteil ist es, dass Frau Meyer bei Spontanerzählungen sehr viel und deutlich sagen konnte (Test 1), wobei es beim Nachsprechen kaum klappt. Wahrscheinlich spricht sie korrekte Wörter und Sätze in der Spontansprache unbewusst richtig aus, da sie nicht richtig darüber nachdenkt. Beurteilung ( 0 gar nicht möglich, 1 kaum möglich, 2 geht so, 3 kein Problem) 4. Schriftsprache: Frau Meyer hat keinerlei Lähmungen, sodass physiologisch das Schreiben selber möglich ist. Jedoch ist ihre Schrift sehr unleserlich und sie vertauscht oft Buchstaben. Wenn man sie auffordert die Buchstaben zu benennen während sie diese einzeln niederschreibt, kommen entweder oft falsche Laute heraus oder gar andere Buchstaben. (Wort,-und Lautverwechslungen, Satzverdopplungen und Verschränkungen). Jedoch ist es plötzlich vereinzelnd zwischendurch möglich. 5. Benennen Bei Frau Meyer kommt beim Untertest „Benennen“ stark hervor, dass sie eigentlich weiß, was sie sagen möchte aber dies nicht gezielt sagen kann. Sie vertauscht die Laute , sodass logischerweise dann nicht die richtigen Wörter herauskommen. Ein Beispiel wäre z.b die Biene. Dazu sagt sie Bliese. Man merkt wie sie sich innerlich aufregt, dass es nicht klappen will, da sie ja eigentlich weiß, was es ist. Dies frustriert sie sehr. Manchmal wird sie dadurch auch etwas aggressiv. 6. Sprachverständnis Nicht möglich abzunehmen aufgrund sehr starker Frustration. Fazit: Aufgrund der festgestellten Befunde ist deutlich geworden, dass eine Aphasie vorliegt. Anhand der Ergebnisse wird zu einer mittelschweren Wernicke Aphasie tendiert. Auffälligkeiten der Wernicke Aphasie sind: Spontanproduktion: flüssig (logorrhoeisch, phonematische und semantische Paraphrasieren, Neologismen, Jargon) Satzebene: Paragrammatische Erscheinungen Für den Kommunikationspartner oft schwierig dem Geäußerten zu folgen Verstehen: große Schwierigkeiten auf der Ebene der Wortsemantik (Besonders Inhaltswörter) Lese und Schreibleistung sind beeinträchtigt Kommunikation ist unter einem oberflächlichen Gesichtspunkt gut erhalten Können lange Gespräche führen Verstandene und erfolgreiche vermittelte Inhalte sind selten Kommunikationsfähigkeit ist also stark eingeschränkt! Praxis Mareike Mir, Stern Straße 9a, 52156 Monschau _________________________ Logopädischer Befund: März 2011 Name: Adresse: Telefonnummer: Geburtsdatum: Versicherung: Hausarzt: Hildegard Meyer Klumponer Straße 85 52156 Monschau 02472/279013 05.04.1937 AOK Herr Dr. Schneider Patient: Geb.: Hildegard Meyer 05.04.1937 Logopädische Diagnose zum Zeitpunkt der Vorstellung (Februar 2012): Vermutungsdiagnose durch den Neurologen (UK Aachen): Aphasie Befund (Februar 2011) Zur Zeit der Übernahme von der Patientin Frau Hildegard Meyer lag mir kein bisheriger logopädischer Befund vor. Es lag jedoch die neurologischeVermutung nahe, dass sich eine aphasische Störung nach Aufenthalt im UK Aachen, aufgrund einer Sklerose mit Glomerulosklerose als Ursache der Niereninsuffizienz, entwickelt hat. Es wurde aufgrund dessen der Aachener Aphasie Test abgenommen, welcher den deutlichen Befund einer mittelschweren Wernicke Aphasie diagnostizierte. Therapieziele (Februar-März 2011) Für die folgende Therapieeinheit ist es das Ziel das globale Erkennen von rezeptiven und expressiven Störungen zu erreichen. Die Schwierigkeiten die dieses Störungsbild mit sich trägt sollten auch spezifisch erkannt werden. Vor allem ist es von großer Relevanz die Selbstkontrolle und Selbstkorrektur in Angriff zu nehmen. Wenn diese Punkte erreicht sind, kann man sich auf die Aktivierung des Wortschatzes sowie auf das Verstehen konzentrieren. Andere Begleitsymptome die das Trainieren der auditiven Merkspanne, der phonematischen Störungen, des Nachsprechens, sowie des Schreibens und Lesens beinhalten werden hartnäckig bleiben und gegebenenfalls den Patienten sehr frustrieren. Es muss mit größter Behutsamkeit, Verständnis und Geduld mit dem Patienten gearbeitet werden. Vor allem das Einbeziehen der nächsten Umgebung des Patienten wird hier sehr wichtig sein, um einen zielorientierten und bestmöglichen Therapieerfolg gewährleisten zu können. Therapiebestand /Prognose (Oktober 2012) Aus logopädischer Sicht ist eine logopädische Therapie dringend erforderlich. Frau Hildegard Meyer weist zum Teil schwere aphasische Symptome auf, die schnellst möglichst bearbeitet und verringert werden sollten. Hierdurch kann ein progressiver Verlauf der Krankheit verbessert und verringert werden. Für eventuelle Rückfragen stehen wir ihnen gerne zur Verfügung und verbleiben mit freundlichen Grüßen logopädische Praxis Mir März 2011 ICF Beginnphase → Siehe Website unter diesem Dokument (Separate Datei) ICF Endphase → Siehe Website unter diesem Dokument (Separate Datei) ICIDH → Siehe Website unter diesem Dokument (Separate Datei) Behandlungsplan Hildegard Meyer Frau Hildegard Meyer ist 75 Jahre alt und wurde im Februar 2011 vom Hausarzt Herr Dr. Schneider (UK Aachen) aufgrund einer kurzfristig möglich entwickelten Aphasie zur Logopädin überwiesen. Hier sollte ein Diagnoseverfahren anhand des „AAT“ (Aachener Aphasie Test) durchgeführt werden um abzuklären ob der mögliche Befund einer Aphasie wirklich besteht und wenn ja, welche Art und Weise. Bei der logopädischen Untersuchung wurde schließlich eine Wernicke Aphasie diagnostiziert. Hieraus wurde eine Therapieeinheit von 2 mal pro Woche festgelegt. Im Oktober 2012 wurde sie dann durch mich in die logopädische Therapie übernommen. Zuvor wurde sie durch Mareike Mir behandelt. (Zeitraum 19 Monate). Frau Mir konnte erfolgreich das Ziel erreichen, das Frau Meyer rezeptive und expressive Störungen global zu erkennen vermag. Auch die Schwierigkeiten die dieses Störungsbild mit sich trägt konnten durch die Patientin spezifisch erkannt werden. Es war vor allem von großer Relevanz die Selbstkontrolle und Selbstkorrektur in Angriff zu nehmen. Dies konnte glücklicherweise auch erreicht werden und in den Alltag integriert werden. Nun wollen wir uns weiterhin mit der Erweiterung des Wortschatzes sowie auf das Verstehen von kleinen Anweisungen konzentrieren. Das Trainieren der auditiven Merkspanne, der phonematischen Störungen, des Nachsprechens, sowie des Schreibens und Lesens werden wir auch in Angriff nehmen. Ich werde mit größter Behutsamkeit, Verständnis und Geduld mit der Patientin arbeiten. Wir werden das Therapieprogramm Modak für die Behandlungen einsetzen. Lange Termin Ziele: (Über 12 Monate) 1. In 12 Monaten ist Frau Meyer in der Lage kleine versprachlichte Anweisungen von zwei Wörtern korrekt aktiv umzusetzen. (Sprachverständnis, auditive Merkspanne) 2. In 12 Monaten ist Frau Meyer in der Lage kurz auditiv Gehörtes (Geräusch) einem passenden Bild zuzuordnen (Auditive Merkspanne, Verbindungen legen auditiv und visuell) 3. In 12 Monaten ist Frau Meyer in der Lage ein Wort mit vorgelegtem passenden Bild und vorgeschriebener Vorlage, korrekt abzuschreiben (visuelle Unterstützung). 4. In 12 Monaten ist Frau Meyer in der Lage ein Wort , nach Schreiben dieses Wortes, richtig auszusprechen. 5. In 12 Monaten ist Frau Meyer in der Lage ein kurzes Wort von vier Buchstaben was ganz kurz zuvor gesehen wurde, ohne Vorlage aufzuschreiben (visuelle Merkspanne) Kurze Termin Ziele: (5 Wochen) In 5 Wochen ist Frau Meyer in der Lage zumindest 5 kurzen Anweisungen, bestehend aus 2 Wörtern, richtig zu folgen. In 5 Wochen ist Frau Meyer in der Lage zumindest 5 Tiergeräuschen (auditiv gehört) dem passenden Tierbildern zuzuordnen. In 5 Wochen ist Frau Meyer in der Lage die Zahlen 1-10 in der richtigen Reihenfolge aufwärts anzuordnen. In 5 Wochen ist Frau Meyer in der Lage zumindest 3 verschriftlichte Tiere anhand Bild,und Schreibvorlage richtig abzuschreiben. In 5 Wochen ist Frau Meyer in der Lage zumindest 3 Tiere anhand Bild,-und Schreibvorlage richtig auszusprechen. Arbeitsweise Frau Meyer ist nun 75 Jahre alt und leidet immer noch an der aphasischen Erkrankung Wernicke. Frau Mir konnte zusammen mit Frau Meyer schon einige Ziele die vor allem mit der inneren Einstellung zu tun haben erreichen. Sie hat ihr Störungsbild akzeptiert, weiß sich zu helfen, hat mehr Selbstkontrolle bekommen und weiß wie sie sich selbst korrigieren oder äußern kann, sodass man sie versteht. Nun ist es wichtig an den Begleitsymptomen der Aphasie zu arbeiten, um diese etwas reduzieren und minimieren zu können. Motivation und Wille kann man bei Frau Meyer durchaus erkennen, sodass dies eine gute Voraussetzung ist mit ihr erfolgreich zu arbeiten. Wir werden mit Hilfe des Therapieprogrammes „Modak“ arbeiten, welches extra auf Aphasiker zugespitzt ist. Weiterhin ist es wichtig mit Geduld und Ruhe zu arbeiten, um vielleicht aufkommende Frustration zu vermeiden bzw. zu minimieren. Hilfsmittel zur Gestaltung der Therapien: Modak Zahlenklötze Kassettenrekorder Listening skills Twin Fit Kurzer Ausschnitt der Behandlungen: Behandlung 1: Hildegard Meyer, 75, Wernicke Aphasie Anfangssituation Frau Hildegard Meyer ist 75 Jahre alt und wurde im Februar 2011 vom Hausarzt Herr Dr. Schneider (UK Aachen) aufgrund einer kurzfristig möglich entwickelten Aphasie zur Logopädin überwiesen. Hier sollte ein Diagnoseverfahren anhand des „AAT“ (Aachener Aphasie Test) durchgeführt werden um abzuklären ob der mögliche Befund einer Aphasie wirklich besteht und wenn ja, welche Art und Weise. Bei der logopädischen Untersuchung wurde schließlich eine Wernicke Aphasie diagnostiziert. Hieraus wurde eine Therapieinheit von 2 mal pro Woche festgelegt. Dies fand Frau Meyer selber aber zu viel, sodass sie jetzt nur noch 1 mal pro Woche Therapie bekommen möchte. Im Oktober 2012 wurde sie dann durch mich in die logopädische Therapie übernommen. Zuvor wurde sie durch Mareike Mir behandelt. (Zeitraum 19 Monate). Frau Mir konnte erfolgreich das Ziel erreichen, das Frau Meyer rezeptive und expressive Störungen global zu erkennen vermag. Auch die Schwierigkeiten die dieses Störungsbild mit sich trägt konnten durch die Patientin spezifisch erkannt werden. Es war vor allem von großer Relevanz die Selbstkontrolle und Selbstkorrektur in Angriff zu nehmen. Dies konnte glücklicherweise auch erreicht werden und in den Alltag integriert werden. Nun wollen wir uns weiterhin mit der Erweiterung des Wortschatzes sowie auf das Verstehen von kleinen Anweisungen konzentrieren. Das Trainieren der auditiven Merkspanne, der phonematischen Störungen, des Nachsprechens, sowie des Schreibens und Lesens werden wir auch in Angriff nehmen. Ich werde mit größter Behutsamkeit, Verständnis und Geduld mit der Patientin arbeiten. Wir werden das Therapieprogramm Modak für die Behandlungen einsetzen. Ziele für diese Behandlung In dieser Behandlung ist Frau Meyer in der Lage zumindest 3 kurzen Anweisungen durch den Therapeuten, bestehend aus jeweils immer 2 Wörtern korrekt auszuführen. Arbeitsweise: Ich lege Frau Meyer insgesamt 5 Bilder auf den Tisch. Diese Bilder bilden fünf verschiedene Tiere ab. Keine seltenen Tiere sondern Tiere mit denen wir im alltäglichen Leben zu tun haben: Pferde, Hunde, Katzen etc. Anschließend frage ich Frau Meyer meinen Anweisungen nach auf das richtige Bild zu zeigen. Dann sage ich z.B „Zeige Pferd“. Dann muss Frau Meyer mit dem Finger auf das Bild des Pferdes zeigen. Hierbei trainieren wir das Sprachverständnis. Material: Listening skills, Modak Weitere Ziele: In dieser Behandlung ist Frau Meyer in der Lage zumindest 3 Tiergeräusche den richtigen Tierbildern zuzuordnen. Arbeitsweise: Nachdem sie die kurzen Anweisungen ausgeführt hat, werde ich den Kassettenrekorder mit verschiedenen Tiergeräuschen abspielen und richtig zuordnen lasse,. Frau Meyer hört das Tiergeräusch und soll anschließend das richtige Tier einem Tierbild zuordnen. Sie soll einfach darauf zeigen. Material: Listening skills, Modak Weitere Ziele: In dieser Behandlung ist Frau Meyer in der Lage zumindest zwei Wörter anhand der Bild und Schriftvorlage korrekt aufzuschreiben. Arbeitsweise: Nachdem ich die kurzen Anweisungen und die Tiergeräusche ausgeführt habe, soll sie anhand kurzen Schriftstreifen und dem passenden Bild, das Wort erst mal abschreiben. Hierbei soll sie während des Schreibens parallel wirklich jeden einzelnen Buchstaben benennen, um vielleicht später eine Deblockierung zu erreichen, sodass sie es aussprechen kann. Material: Listening skills, Modak, Stift, Schreibpapier Weitere Ziele: In dieser Behandlung ist Frau Meyer in der Lage zumindest ein Wort, nach vollständiger eigener Verschriftlichung des Wortes, korrekt auszusprechen. Arbeitsweise Nachdem Frau Meyer das Wort anhand der Bild,-und Schriftvorlage ausgesprochen hat, soll sie versuchen es auszusprechen. Hierbei können wir feststellen ob eine Deblockierung stattgefunden hat. Alternative: Frau Meyer hat eine mittelschwere Wernicke Aphasie. Sie ist jedoch ein freudiger Mensch und hat sich ja mit der Krankheit abgefunden. Nur ab und zu treten noch Frustrationsmomente auf. Wenn ich merken sollte, dass die Anweisungen noch zu schwer sind werde ich einfach das Wort vom Tier sagen und zusammen mit ihr auf die Bilder zeigen. Wenn ich merken sollte dass die Geräuschzuordnung noch zu schwer für sie ist werde ich sie dort auch unterstützen und das zusammen mit ihr machen. Wenn dies beides nicht so gut klappt, werden wir erst mal die Verschriftlichung und die Aussprache des Tieres weglassen. Dann werden wir uns erst mal nur auf die Anweisungen und Geräuschidentifikation konzentrieren. Evaluierung: Frau Meyer war sehr motiviert und freudig bei der Sache. Man merkt, dass sie zwischendurch gerne erzählt und dabei auch richtige und klare Worte raus kommen. Hierbei gebe ich ihr immer reflektierendes Feedback und weise sie darauf hin, dass sie das nun z.B sehr deutlich ausgesprochen hat etc. Dies hebt die eventuelle Frustration etwas auf und motiviert sie dazu weiter zu machen. Sie hat jedes Ziel der Behandlung erreichen können. Wir haben zwar immer sehr lange für jede einzelne Übung gebraucht, da sie einfach länger braucht mit Nachdenken und Umsetzung, jedoch konnte sie alles nach einiger Zeit und mehreren Versuchen gut umsetzen. Behandlung 2: Hildegard Meyer, 75, Wernicke Aphasie Anfangssituation Frau Hildegard Meyer ist 75 Jahre alt und wurde im Februar 2011 vom Hausarzt Herr Dr. Schneider (UK Aachen) aufgrund einer kurzfristig möglich entwickelten Aphasie zur Logopädin überwiesen. Hier sollte ein Diagnoseverfahren anhand des „AAT“ (Aachener Aphasie Test) durchgeführt werden um abzuklären ob der mögliche Befund einer Aphasie wirklich besteht und wenn ja, welche Art und Weise. Bei der logopädischen Untersuchung wurde schließlich eine Wernicke Aphasie diagnostiziert. Im Oktober 2012 wurde sie dann durch mich in die logopädische Therapie übernommen. Zuvor wurde sie durch Mareike Mir behandelt. (Zeitraum 19 Monate). Frau Mir konnte erfolgreich das Ziel erreichen, das Frau Meyer rezeptive und expressive Störungen global zu erkennen vermag. Auch die Schwierigkeiten die dieses Störungsbild mit sich trägt konnten durch die Patientin spezifisch erkannt werden. Es war vor allem von großer Relevanz die Selbstkontrolle und Selbstkorrektur in Angriff zu nehmen. Dies konnte glücklicherweise auch erreicht werden und in den Alltag integriert werden. Nun wollen wir uns weiterhin mit der Erweiterung des Wortschatzes sowie auf das Verstehen von kleinen Anweisungen konzentrieren. Das Trainieren der auditiven Merkspanne, der phonematischen Störungen, des Nachsprechens, sowie des Schreibens und Lesens werden wir auch in Angriff nehmen. Ich werde mit größter Behutsamkeit, Verständnis und Geduld mit der Patientin arbeiten. Wir werden das Therapieprogramm Modak für die Behandlungen einsetzen. Ziele für diese Behandlung In dieser Behandlung ist Frau Meyer in der Lage zumindest 6 kurzen Anweisungen durch den Therapeuten, bestehend aus jeweils immer 2 Wörtern korrekt auszuführen. Arbeitsweise: Ich lege Frau Meyer insgesamt wie letztes mal auch Bilder auf den Tisch. Diese Bilder bilden aber nicht mehr fünf verschiedene Tiere, sondern acht verschiedene Tiere ab. Wieder natürlich keine seltenen Tiere sondern Tiere mit denen wir im alltäglichen Leben zu tun haben: Pferde, Hunde, Katzen etc. Anschließend frage ich Frau Meyer wieder meinen Anweisungen nach auf das richtige Bild zu zeigen. Dann sage ich wieder z.B „Zeige Hund“. Dann muss Frau Meyer mit dem Finger auf das Bild des Hundes zeigen. Hierbei trainieren wir das Sprachverständnis. Material: Listening skills, Modak Weitere Ziele: In dieser Behandlung ist Frau Meyer in der Lage zumindest 6 Tiergeräusche den richtigen Tierbildern zuzuordnen. Arbeitsweise: Nachdem sie wieder die kurzen Anweisungen ausgeführt hat, werde ich wiederholt den Kassettenrekorder mit den verschiedenen Tiergeräuschen abspielen und richtig zuordnen lassen. Frau Meyer hört dann also das Tiergeräusch und soll anschließend das richtige Tier einem Tierbild zuordnen. Es reicht erst mal wenn sie darauf zeigt. Material: Listening skills, Modak Weitere Ziele: In dieser Behandlung ist Frau Meyer in der Lage zumindest vier Wörter anhand der Bild und Schriftvorlage korrekt aufzuschreiben. Arbeitsweise: Nachdem ich die kurzen Anweisungen und die Tiergeräusche ausgeführt habe, soll sie wieder anhand kurzen Schriftstreifen und dem passenden Bild, das Wort abschreiben. Hierbei soll sie auch wieder während des Schreibens parallel wirklich jeden einzelnen Buchstaben benennen. Letztes mal haben wir ja gesehen, dass eine Deblockierung stattgefunden hat. Dies versuchen wir also heute wieder. Material: Listening skills, Modak, Stift, Schreibpapier Weitere Ziele: In dieser Behandlung ist Frau Meyer in der Lage zumindest drei kurze Wörter, nach vollständiger eigener Verschriftlichung des Wortes, korrekt auszusprechen. Arbeitsweise Nachdem Frau Meyer wieder das Wort anhand der Bild,-und Schriftvorlage ausgesprochen hat, soll sie versuchen es auszusprechen. Vielleicht kann hierbei wieder eine Deblockierung erreicht werden. Alternative: Wenn ich merken sollte, dass sie während irgendeiner Übungseinheit z.B bei den Anweisungen befolgen, Tiergeräusche zuordnen, Schreiben oder Aussprechen Probleme hat werde ich es mit ihr zusammen versuchen umzusetzen. Wenn dies jedoch auch nicht klappen sollte gehe ich wieder einen Schritt zurück und zwar auf das Niveau von letzter Woche um keine Frustration hervorzurufen und um sie nicht zu überfordern. Evaluierung: Frau Meyer war mal wieder sehr motiviert und freudig bei der Sache. Die Anweisungen wurden richtig ausgeführt, obwohl dies auch ein bisschen gedauert hat. Auch das richtige Zuordnen der Tiere war erfolgreich, wobei sie auch hier etwas Unterstützung brauche. Die Verschriftlichung sowie die Aussprache war dieses mal eher etwas problematisch. Sie vertauschte oft Buchstaben und schrieb ganz andere hin als dort eigentlich geschrieben standen. Daher war die Deblockierung nicht vorhanden was zu einer verkehrten Aussprache der Worte führte. Komisch ist nur, dass sie in der Spontansprache oft Wörter richtig und korrekt aufsagt. Behandlung 3: Hildegard Meyer, 75, Wernicke Aphasie Anfangssituation Frau Hildegard Meyer ist 75 Jahre alt und wurde im Februar 2011 vom Hausarzt Herr Dr. Schneider (UK Aachen) aufgrund einer kurzfristig möglich entwickelten Aphasie zur Logopädin überwiesen. Hier sollte ein Diagnoseverfahren anhand des „AAT“ (Aachener Aphasie Test) durchgeführt werden um abzuklären ob der mögliche Befund einer Aphasie wirklich besteht und wenn ja, welche Art und Weise. Bei der logopädischen Untersuchung wurde schließlich eine Wernicke Aphasie diagnostiziert. Im Oktober 2012 wurde sie dann durch mich in die logopädische Therapie übernommen. Zuvor wurde sie durch Mareike Mir behandelt. (Zeitraum 19 Monate). Frau Mir konnte erfolgreich das Ziel erreichen, das Frau Meyer rezeptive und expressive Störungen global zu erkennen vermag. Auch die Schwierigkeiten die dieses Störungsbild mit sich trägt konnten durch die Patientin spezifisch erkannt werden. Es war vor allem von großer Relevanz die Selbstkontrolle und Selbstkorrektur in Angriff zu nehmen. Dies konnte glücklicherweise auch erreicht werden und in den Alltag integriert werden. Nun wollen wir uns weiterhin mit der Erweiterung des Wortschatzes sowie auf das Verstehen von kleinen Anweisungen konzentrieren. Das Trainieren der auditiven Merkspanne, der phonematischen Störungen, des Nachsprechens, sowie des Schreibens und Lesens werden wir auch in Angriff nehmen. Ich werde mit größter Behutsamkeit, Verständnis und Geduld mit der Patientin arbeiten. Wir werden das Therapieprogramm Modak für die Behandlungen einsetzen. Ziele für diese Behandlung In dieser Behandlung ist Frau Meyer in der Lage zumindest 10 kurzen Anweisungen durch den Therapeuten, bestehend aus jeweils immer 3 Wörtern korrekt auszuführen. Arbeitsweise: Ich lege Frau Meyer insgesamt wie letztes mal auch Bilder auf den Tisch. Diese Bilder bilden aber nicht mehr acht verschiedene Tiere, sondern zehn verschiedene Tiere ab. Wieder natürlich keine seltenen Tiere sondern Tiere mit denen wir im alltäglichen Leben zu tun haben: Pferde, Hunde, Katzen etc. Anschließend frage ich Frau Meyer wieder meinen Anweisungen nach, diesmal aber bestehend aus drei Wörtern, auf das richtige Bild zu zeigen. Dann sage ich z.B „Zeige das Huhn“. Dann muss Frau Meyer mit dem Finger auf das Bild des Huhns zeigen. Hierbei trainieren wir wieder das Sprachverständnis sowie die Merkspanne (auditiv). Material: Listening skills, Modak Weitere Ziele: In dieser Behandlung ist Frau Meyer in der Lage zumindest 10 Tiergeräusche den richtigen Tierbildern zuzuordnen. Arbeitsweise: Nachdem sie wieder die kurzen Anweisungen ausgeführt hat, werde ich wiederholt den Kassettenrekorder mit den verschiedenen Tiergeräuschen abspielen und richtig zuordnen lassen. Frau Meyer hört dann also das Tiergeräusch und soll anschließend das richtige Tier einem Tierbild zuordnen. Es reicht wenn sie wie bei den letzten malen drauf zeigt. Material: Listening skills, Modak Weitere Ziele: In dieser Behandlung ist Frau Meyer in der Lage zumindest vier Wörter anhand der Bild und Schriftvorlage korrekt aufzuschreiben. Arbeitsweise: Nachdem ich die kurzen Anweisungen und die Tiergeräusche ausgeführt habe, soll sie wieder anhand kurzen Schriftstreifen und dem passenden Bild, das Wort abschreiben. Hierbei soll sie auch wieder während des Schreibens parallel wirklich jeden einzelnen Buchstaben benennen. Letztes mal haben wir gesehen, dass eine Deblockierung auch mal nicht klappt. Dies versuchen wir jedoch durch gezielte Übung trotzdem zu erreichen. Material: Listening skills, Modak, Stift, Schreibpapier Weitere Ziele: In dieser Behandlung ist Frau Meyer in der Lage zumindest drei kurze Wörter, nach vollständiger eigener Verschriftlichung des Wortes, korrekt auszusprechen. Arbeitsweise Nachdem Frau Meyer wieder das Wort anhand der Bild,-und Schriftvorlage ausgesprochen hat, soll sie versuchen es auszusprechen. Vielleicht kann hierbei eine Deblockierung erreicht werden. Alternative: Wenn ich merken sollte, dass sie wie beim letzten Mal Probleme bei der Verschriftlichung und Aussprechens des Wortes Probleme haben sollte, werde ich erst mal auf die Verschriftlichung konzentrieren. Sie soll sich dann erst mal darauf konzentrieren, dass sie die Buchstaben nicht vertauscht und dass sie wirklich die richtigen Buchstaben hinschreibt. Wenn dies klappt, fangen wir langsam an während des Schreibens die Buchstaben parallel zu versprachlichen. Es ist wirklich wichtig hierbei in kleinen Schritten voran zu gehen. Wenn dies dann klappt kann man zur richtigen Aussprache über gehen. Evaluierung: Frau Meyer hatte wie bei den letzten Malen, trotz erhöhter Sequenz, keine Probleme bei den Anweisungen und der Zuordnung der Tiergeräusche. Probleme kamen erst wieder bei der Verschriftlichung auf. Jedoch besser als letztes mal. Wir schrieben mehrmals bestimmte Wörter und nahmen kürzere wie z.B Maus. Hierbei sollte sie dann auch mehrmals mit dem Stift über die Buchstaben gehen, um eine eventuelle Blockierung zu erreichen. Ich war aber erst mal zufrieden, dass sie die Buchstaben nicht mehr vertauschte. Das Versprachlichen ließen wir erst mal weg. Das hätte sie wahrscheinlich überfordert. Evaluierung der Therapiephase Eigenes logopädisches Handeln: Um einen optimalen Behandlungsplan und einzelne Behandlungen vorbereiten, ausführen und evaluieren zu können, habe ich mir zuerst die Akte der Patientin Hildegard Meyer durchgelesen. Bei der Übernahme meinerseits im Oktober 2012 war das Störungsbild schon diagnostiziert: Wernicke Aphasie. Aufgrund dessen habe ich ein ICF vor dem Start der Behandlung und am Ende der Therapiephase aufgestellt. Zusätzlich habe ich anhand des Schemas ICIDH gearbeitet. Mit diesen Daten und Informationen war es mir möglich einen patientenbezogenen Behandlungsplan mit einzelnen Behandlungen aufzustellen, diese auszuführen und zu evaluieren. Mein eigenes logopädisches Handeln habe ich versucht nach dem Schema des „Methodisch handeln in der Logopädie“ (Henriette Kuiper) aufzubauen und durchzuführen, um meine Entschlussnahme anhand relevanter Literatur belegen zu können. Ich habe stets bedacht und auf den Patienten gerichtet gearbeitet, um eine Behandlung mit den bestmöglichen Resultaten erzielen zu können. Fortschritte des Patienten in der vergangenen Behandlungsphase Ich kenne Frau Meyer leider nicht seit Anfang ihrer logopädischen Therapie. Der Akte nach aber kann man sagen, dass sie große Fortschritte innerhalb des gesamten Behandlungszeitraumes gemacht hat, nicht nur symptomatisch gesehen, sondern auch im Bezug auf ihre Persönlichkeit und inneren Einstellung. Es war denke ich ein großer Schritt für sie diese Krankheit anzunehmen und zu akzeptieren, dass es nun mal jetzt so ist. Sie hat gelernt mehr Selbstkontrolle zu haben und kann sich mittlerweile selbst korrigieren. Sie weiß was die Krankheit bedeutet, mit allen Begleitsymptomen die hierin vorkommen. Dies finde ich persönlich ist der größte Fortschritt den sie machen konnte. Mit der Krankheit umgehen und diese auch annehmen können ist eine gute Voraussetzung, um wieder einigermaßen auf die Beine zu kommen. Frau Meyer war in meinen Behandlungen stets bemüht und motiviert. Kurze Anweisungen sowie Geräuschzuordnungen waren kein großes Problem für sie, was mir zeigte, dass das Sprachverständnis sowie die auditive Merkspanne besser wurden. Es muss weiterhin jedoch an der Schriftsprache und bewussten Aussprachen gearbeitet werden, da sie hierbei z.B Buchstaben und Laute vertauscht, sodass die Wörter letztendlich keinen Sinn ergeben. November 2012