Schramek Christopher 5HL Proteinkonformationen Primärstruktur: Die Primärstruktur bezeichnet die Abfolge der Aminosäuren. Sie ist durch die Mesomerie der Peptidbindung stabilisiert. Mesomeriestabilisierung: Durch ausbildung einer partiellen Doppelbindung ist keine freie Drehbarkeit möglich → Die Peptidbindung ist starr und planar (2-dimensional). Sekundärstruktur: Die Sekundärstruktur bezeichnet die Anordnung der Aminosäureketten. Ausbildung einer α-Helix oder einer β-Faltblattstruktur, aufgrund sterischer Eigenschaften der Aminsäuren. Beide Strukturen werden durch intramolekulare H-Brücken stabilisiert. α-Helix: Die Helix - Struktur bildet eine Spiralform die durch intramolekulare H-Brücken stabilisiert wird. Schramek Christopher β-Faltblattstruktur: Mersomerie der Peptidbindung: → partielle Doppelbindungen (nicht frei drehbar) → Stabilisierung der Proteine Strukturbildner sind die Aminosäuren: Von der Struktur der Seitenkette einer Aminosäure hängt es ab, ob in der Peptidbindung bevorzugt Helix- oder Faltblattstrukturen ausgebildet werden. Helix Bildner: Glu, Ala, Leu, Met Helix Brecher: Gly, Pro Faltblatt Bildner: Tyr, Val, Ile Faltblatt Brecher: Gly, Pro, Asp 5HL Schramek Christopher 5HL Tertiärstruktur: Räumliche Anordnung (Erscheinungsbild) der gesamten Peptidkette. Nur globuläre Proteine besitzen eine Tertiärstruktur! Man unterscheidet zwei Arten: Unechte Tertärstruktur (=unecht, weil nur eine Art der Sekundärstruktur vorhanden ist) Faserproteine: Die gesamte Kette liegt in einer regulären Struktur vor. z.B.: Wollkeratin (α - Helix), Seidenfibroin (β - Faltblatt), Collagen (Tripelhelix) Die Stabilisierung der einzelnen Moleküle untereinander (Faserbildung) erfolgt durch intermolekulare Wechselwirkungen (meist H-Brücken). Die Abbildung zeigt zwei Arten von Faserproteinen: α - Helix (links) und β Faltblatt (rechts) Echte Tertärstruktur (=echt, da eine Mischung der Arten der Sekundärstruktur vorhanden ist) Globuläre Proteine Die gesamte Kette besteht aus regulären Abschnitten (α - Helix und β - Faltblatt), die sich mit irregulären Abschnitten (random coiled) abwechseln. Die Stabilisierung des Proteinmoleküls („Faltung“) erfolgt durch intramolekulare Wechselwirkungen (H-Brücken, Disulfid-Brücken, etc.) Schramek Christopher 5HL Quartärstruktur: Anordnung mehrer Untereinheiten (Peptidketten) eines Moleküls. Viele globuläre Proteine (z.B.: regulatorische Enzyme, Transportproteine wie Hämoglobin, allosterische Proteine) bestehen in ihrer aktiven Form aus zwei oder mehr Untereinheiten. Für gewöhnlich besitzt jede Untereinheit ein aktives Zentrum Die Peptidketten sind untereinander durch intermolekulare H – und Disulfidbrücken verbunden. Die Abbildung zeigt ein Protein mit 3 Untereinheiten. Supersekundärstruktur: Liegt vor, wenn in einer Polypeptidkette bestimmte Elemente der Sekundärstruktur vorherrschen. 1) 2) 3) 4) Proteine mit überwiegender α- Str. z.B. Myoglobin Proteine mit überwiegender β- Str.: z.B. Immunglobuline Zusammenhängender Helix und Faltblattbereich z.B.: Lysozym Proteine mit regelmäßig abwechselndem Helix- und Faltblattbereich (α-β-α-β) z.B.: Dehydrogenasen Domäne: Eine bestimmte, räumlich abgegrenzte Zone in einem Protein mit einer speziellen Aufgabe. Antikörper bestehen aus 4 Domänen (jede Kette ist eine eigene Domäne) Beispiel(Domäne): Die verschiedenen GTP/GDP-bindenden Proteine besitzen alle die gleiche Polypeptidstruktur („Kerndomäne“) im Bereich des aktiven Zentrums, die G-Domäne. Schramek Christopher 5HL Raumstruktur der Skleroproteine: Faserproteine besitzen keine echte Tertiärstruktur, da sie zum überwiegenden Teil aus einem bestimmten Element der Sekundärstruktur bestehen. Beispiele für solche „Reinstruktur-Proteine“ sind: Kollagen, α-Keratin und, β-Seidenfibroin 1. α- Helix- Struktur: α- Keratin (Prot. Für Haare) Zwei α-Helices werden zu einer zweikettigen superspiralisierten Doppelhelix verdrillt. Diese bilden höher geordnete Strukturen. Protofilamente und Protofibrillen. Diese sind in eine Proteinmatrix mit hohem S-Gehalt eingebettet. Etwa 4 Protofibrillen (32 α-Helices) ergeben ein Intermidiärfilament (IF) Mehrere zellen bilden ein Haar. Schramek Christopher 5HL 2. β- Faltblatt- Struktur: Seide (Seidenfibroin) Die Abbildung zeigt antiparallele β- Ketten β - Faltblätter können entweder von benachbarten Polypeptidketten, die in die gleiche Richtung laufen (parallele Ketten) (Die eine Kette läuft von C in N Richtung und die benachbarte auch in von C in N Richtung) gebildet werden oder von einer Polypeptidkette, die auf sich selbst zurückfaltet, so dass die Laufrichtung zu der des direkten Nachbarn entgegengesetzt ist (antiparallele Ketten) (die eine Kette läuft von C in N Richtung und die Benachbarte von N in C). Sowohl das antiparallele als auch das parallele β -Faltblatt werden durch Wasserstoffbrücken, die die Peptidbindungen benachbarter Ketten verbinden, zusammengehalten und erzeugen somit eine sehr starre Struktur. Schramek Christopher 3. Kollagen: KollagenheliKollagen: Kollagenhelix (Faserprotein des Bindegewebes) Besteht zu je einem Drittel aus Glycin, Prolin und Hydroxiprolin Die Abbildung zeigt die Helixstruktur des Kollagens 5HL