Die Niere Beim Menschen liegen dei Nieren zu beiden Seiten der Wirbelsäule an der hinteren Wand der Bauchhöhle. Ein langer, enger Schlauch, der Harnleiter, führt den Harn zur Blase ab, die maximal einen Liter aufnehmen kann. Starke Blutgefäße versorgen die Niere reichlich mit Blut: Sie machen ca. 1% des Körpergewichts aus, aber 20-25% der Blutmenge befinden sich in der Niere. Im Schnitt erkennt man einen Hohlraum, das Nierenbecken. Aus ihm entspringt der Harnleiter. Die Niere besteht im wesentlichen aus Mark und Rinde. In der Rinde befindet sich ein dichtes Kapillarnetz, hier wird in den Nephronen der Primärharn gebildet. Die Nephronen bestehen aus dem Nierenkörperchen und dem daraus abgehenden Nierenkanälchen. Man findet hier verzweigte, knäuelförmige Kapillaren (Glomeruli), die von Bowman'schen kapseln umschlossen werden. Durch eine dünne Wand wird das Blutplasma gepreßt. Die Porenweite beträgt 30 nm, man spricht hier auch von Ultrafiltration. Blutkörperchen und die meisten Proteine können nicht hindurch und bleiben im Blutplasma, das stark eingedickt an den Nierenkanälchen entlang weiterfließt. Innerhalb der Rinde sind die Nierenkanälchen geknäuelt,gehen dann in der Henleschen Schleife gerade durch die Markschicht, knäueln sich in der Rinde erneut auf und münden in Sammelkanälchen, die wiederum in den Nierenpyramiden landen und letzlich im Nierenbecken ankommen. Die Wand der Niernkanälchen ist gerade mal eine Zellschichtdick. Der Primärharn enthält (fast, s.o.) alle im Blut gelösten Stoffe in gleicher Konzentration.Da die Proteine zurückbleiben, wirken sie dem auspressen der Flüssigkeit aus den Glomeruli entgegen. Ca. 20% des Plasmawassers, das durch die Nieren fließt, gelangt in die Nierenkanälchen. Ein Erwachsener bildet am Tag ca. 180 Liter Primärharn, dem in der ersten Aufknäuelung der Nierenkanälchen durch aktive Transportvorgänge die verwertbaren Stoffe wieder entzogen werden. Der osmotische Druck im Nierenkanälchen sinkt dadurch unter den der umgebenen Gewebes, so dass ein großer Teil des Wassers passiv in die 1 Gewebsflüssigkeit ausströmt (ca. 75% bis zur Henleschleife). Im weiteren Verlauf des Nierenkanälchens wird weiterhin Wasser entzogen. Dabei spielt eine wichtige Rolle, dass das eingedickte Blut im Gegenstrom an denHenleschleifen vorbeifließt. Am wasserdichten Ende der Henleschleife (aufsteigender Ast) wird aktiv undpassiv Kochsalz entzogen, das den osmotischen Druck des Gewebswassers und somit auch den des vorbeifließenden Blutes steigert. Das kommt dann an dem ionendichten vorderen Teil der Schleife (absteigender Ast) vorbei, wo espassiv Wasser aufnimmt. Auch Harnstoff spielt eine wichtige Rolle beim Wasserentzug: In den Sammelrohren kamm er über die Membranen ins Nierenmark strömen und einige hundert mmol/l können so im Nierenmark akkumuliert werden. Daher ist der Harn im absteigenden Ast der Henleschleife hypoton. Ionen können hier nicht über die Membran strömen, also strömt Wasser aus der Schleife hinaus, um den Gradienten auszugleichen. Es bildet sich ein NaCl-Gradient. Der wird im aufsteigenden Ast ausgeglichen, wo kein Wasser sondern nur Ionen über die Membran strömen können. Also diffundiert Salz in das Gewebswasser, von da aus ins Blut, am ionendichten Teil der Henleschleife vorbei... An der Spitze der Schleife ist der Harn bis zu 4fach hyperton im Vergleich zum Primärharn. In den Harnsammelrohren wird der Harn je nach Bedarf weiter konzentriert. Beeinflußt wird das durch das Hormon Adiuretin, das von der Hypophyse ausgeschüttet wird. Sinneszellen im Zwischenhirn messen permanent den osmotischen Druck der Zwischenzellflüssigkeit (Lymphe) und melden den Wert der Hypophyse, die entsprechend reagiert um den Salzgehalt des Körpers konstant zu halten. Je höher der Adiuretinspiegel ist, desto stärker wird Wasser resorbiert. Alkohol hemmt die Adiuretinausschüttung. Elektrolythaushalt [c] = mmol/l Die drei Körperflüssigkeiten Blutplasma, Interstitielle Flüssigkeit (ISF) 2 und Intrazelluläre Flüssigkeit (IZF) haben eines gemeinsam: Den osmotischen Druck. Sie alle kommen auf eine Osmolytenkonzentration von 290 mosmol/kg. (wahrscheinlich mmol Osmolyte / kg) Blutplasma und ISF haben im Wesentlichen gleiche Ionenkonzentrationen, nur die Proteinkonzentration in der ISF ist geringer als die des Blutes. Beide Flüssigkeiten beinhalten viel Na(144) Cl(~110), dafür kaum andere Kationen. Calcium kommt, trotz geriner Konzentration, noch wesentlich seltener in der IZF vor (2,5/0,001). Die IZF enthält viel Kalium (155/4), ein Bißchen Magnesium (15/1,5), ein kleineres Bißchen Natrium (10) und fast kein Chlorid (2). Man denke hier bitte auch an Neuro bei Joachim. Sinnvollerweise enthalten Blut und ISF mehr Hydrogencarbonat (30/10) als die IZF und außerdem ein paar organische Säuren. Die IZF dagegen enthält viel Phosphate (50/1) und auch Sulfate (10/0,5) , dazu noch wesentlich mehr Proteine als die beiden anderen Flüssigkeiten (63/16/?). 3