Sportbiomechanik 2 Körperstreckung aus der Hocke 25 Bilder/s = 40ms Bildwechsel nach Streckung → Entlassung Bewegungskonserve Dynamometrie = Kraftmessung Skopie = Anzeige F t maximale Streckung Gemessenes dynamisches Bewegungsmerkmal Kraft Fz(t) Impulsbetrachtung Kurvendiskussion Horizontal X Transversal Y Vertikal Z Direkte Kraftmessung F Ex Ex NS NS Bewegungsbeginn t maximale Streckung Ex Dynamik zur Kinematik Indirekte Kraftmessung v Geschwindigkeit t s Weg Ex Ws t Über Integration der Kraft und Masse → Geschwindigkeit Über Differenzierung von F zu v und s von s zu v und F Vorlesung Thema: Biomech. Bewegungsanalyse azyklischer Bewegungen 3.1.Landebewegung „weiche Landung“ Bewegungszielstellung: weiche Landung, d.h. geringe Beanspruchung des Bewegungsapparates Bewegungsaufgabe: Aufprallgeschwindigkeit minimieren Kraft – Zeit – Diagramm Kraft (F) in N 1700 Zeit (t) in s 4 „harte Landung“ Bewegungszielstellung: harte Landung, d.h. starke Beanspruchung des Bewegungsapparates Bewegungsaufgabe: durch Muskelkontraktion schnell in Stand kommen Kraft (F) 10000 2000 2 Zeit (t) 3.2.Nieder – Hoch – Sprünge Bewegungszielstellung: kurze Bodenkontaktzeit hohe Reaktivkraftwirkung (Übung für die Ausbildung der spezifischen Reaktivkraft) durch reaktive Spannungsfähigkeit im Dehnungs-– Verkürzungszyklus der Beinextensoren) Bewegungsaufgabe: von 60cm Höhe, so schnell wie möglich nach unten und wieder zurück Kraft (F) 5000 4000 1,0 1,5 Zeit (t) 4. Beitrag der Sportbiomechanik zur Entwicklung sportmotorischer Fähigkeit 4.1.Biomechanische Grundposition zu den sportmotorische Fähigkeiten Begriffdefinition „sportmotorische Fähigkeiten“ Psycho-physische Leistungsvoraussetzungen für das Erlernen und Vollbringen körperlicher Bewegungshandlungen. Die Elemente (Bestandteile) des menschlichen Bewegungssystems als funktioneller Träger objektiv nachweisbarer elementarer Eigenschaften sind hinsichtlich spezieller motorischer Anforderungen unterschiedlich verdoppelt. Da sie in ihrer Gesamtheit auch von psychischen Fähigkeiten (z.B. volitiven Eigenschaften) geprägt werden, es gibt sich aus diesem komplexem Zusammenwirken eine neue Qualität. Derartige komplexe körperliche Leistungsvoraussetzungen werden also als sportmotorische Fähigkeiten bezeichnet. Zur Einteilung sportmotorischer Fähigkeiten Sportliche Bewegung • in der Phase der Rehabilitation • im Freizeit und Breitensport • im Leistungssport Spezielle Bewegungsfertigkeit Sportliche Technik / Bewegungsvorgabemodell Sportmotorische Fähigkeit Vorraussetzung konditionelle / energetisch determinate Fähigkeit koordinative / informelle determinate Fähigkeit Bedingungen Sportmotorische (körperliche) Fähigkeit Intellektuelle Fähigkeiten Konditionelle Fähigkeit Kraftfähigkeit Maximalkraftfähigkeit Koordinative Fähigkeit Schnelligkeitsfähigkeit Schnellkraftfähigkeit Psychisch – moralische Fähigkeiten Ausdauerfähigkeit Ausdauerfähigkeit Merke: Es existiert ein enger funktionaler Zusammenhang zwischen den einzelnen Fähigkeiten und der sportlichen Bewegungsleistung Die verschiedenen motorische Fähigkeiten sind im Trainingsprozess nicht isoliert entwickelbar sondern nur akzentuiert. Auf der Ebene der Mechanik abbildbare und damit objektivbare elementare Eigenschaft des menschlichen Bewegungsapparates zur Kennzeichnung des Ausprägungsgrades physischer Leistungsvoraussetzung für das Vollbringen körperlich – sportlicher Bewegungshandlungen. Aktiver Bewegungsapparat Passiver Bewegungsapparat • Reizleitgeschwindigkeit • rotatorische Freiheitsgrade • Latenzzeit • Amplitudenbereich Nervensystem Gelenke • Betrag / Wirkungsrichtung • Festigkeit und Belastung der Kontraktionskraft • Lähmung der Knochenhebel • Spannungs- Dehnungsverhältnis Muskulatur Knochen • Muskelkraftmoment • Äußeres Moment 4.2.Konditionelle / energetisch determinate Fähigkeit 4.2.1Maximalkraftfähigkeit und ihre biomechanische Indikation Definition: Maximalkraftfähigkeit (MKF) Die Muskelkraft ist eine konditionelle Fähigkeit und Voraussetzung willkürlicher Muskelkontraktionen (bei maximaler Anstrengung) so auszuführen, dass max. Kräfte entwickelt (max. Kraftwerte gemessen) oder maximale Lasten bewegt werden können. Ihre Ausprägungsgrad hängt insbesondere ab: - von der nervalen Aktivierung einer max. Anzahl motorischer Einheiten - den Grad der Mobilisierung energetischer Phosphatverbindungen - den Muskelquerschnitt Von der Spezifik der Sportart bzw. der sportlichen Bewegung hängt es ab welche Muskelgruppe einer kinematischen Kette dabei von Interesse sind. Indikationsmöglichkeiten Kraft (F) ● statisch Fmax dynamisch Zeit (t) Statische Arbeitsweise → Fmax[N] ← dynamische Arbeitsweise Biomechanische Einflussfaktoren auf das Test- / Diagnoseergebnis Arbeitsbedingungen Freiheitsgrade z.B. Bank sitzend Hantelmasse wird einmalig nach oben bewegt konzentrische Kontraktionsformen, vorrangig die Armstrecker Fall 1 Hantelstange im Gleitgerüst → 1 Freiheitsgrad Fall 2 frei bewegliche Handelstange → 6 Freiheitsgrad Arbeitsbedingungen bezüglich der beteiligten Muskulatur Arbeitsbedingungen bezüglich der Körperposition / Anteile der beanspruchten kinematischen Kette (liegend weniger Kraft) Beinpresse (sitzend mehr Kraft) Beindruck Arbeitsbedingungen bezüglich der Körpergliederposition /Gelenkwinkeleinfluss Merke: Nur im Bereich des Gelenkwinkels bei dem die Muskellänge seiner Ruhelänge entspricht kaum die größte Muskelspannung entwickelt werden 400 0 30 60 90 120 Gelenkwinkel(Grad) statisch Fmax = t [φ] * [φ – Gelenkwinkel] Arbeitsbedingungen bezüglich der Körpergliederposition / Gewichtskraftwirkungslinie / Betrag des äußeren Moments 1. 2. M1 < M2 r1 < r2 FG * r1 < FG * r2 Zusammenfassung Einflussfaktoren auf das Maximalkraftfähigkeits- Test bzw. – Diagnoseergebnis - Grad der Aufwärmung Arbeitsweise, Kontraktionsform, Arbeitscharakteristik Länge von innen und äußeren Hebelarmen Arbeitswege der jeweiligen Muskulatur Grad der Vordehnung der aktiven Muskulatur Winkelstellung zwischen den Gelenkgliedern / Gelenkwinkel Optimales Zusammenwirken von Agonist und Antagonist Größe der Freiheitsgrade der zu bewegenden Last Kin. Kette (Anzahl der Glieder und Gelenken zwischen Widerlager und Last) 4.2.2.Schnellkraftfähigkeit und ihre biomechanische Indikation Definition Schnellkraft in der Literatur (Auszüge) „hohe“ Kraftwerte in kürzester Zeit (Röthing 76) „möglichst hohe Kraftwerte pro Zeiteinheit realisieren.“ (Bührle 85) „ Schnellkraft ist diejenige Kraft pro Zeiteinheit, die willkürlich innerhalb eines bestimmten Bewegungsablaufes entfaltet werden kann.“ (Hoffmann 76) „Schnellkraft ist die Fähigkeit ein Maximum an Energie für eine explosive Handlung aufzubringen.“ (Gratty 75) „ ... eine möglichst schnelle Kontraktion des Muskels zu erreichen.“ (Fetz 72) „momentane Schnellkraft ist die muskulär entwickelte momentane Beschleunigungskraft, die gegen eine äußere Kraft wirkt.“ (Hochmuths 79) „SKF (Explosivkraft) kennzeichnet die Bewegung, die eine Entwicklung bedeutender Krafteinsätze in minimaler Zeit erfordern.“ (Verchoanki 71) „Schnellkraft ist die Fähigkeit, Bewegungen gegen submaximale Widerstände mit hoher Geschwindigkeit durchzuführen.“ (Letzler 90) Schnellkraft ist die Fähigkeit, optimal schnell Kraft zu bilden (Martin, Carl, Lenertz 91) Schnellkraftfähigkeit → wichtige konditionelle Leistungsvoraussetzung bei schnellkräftigen Bewegungen Bewegungsbeispiele: - Sprünge (Hoch, Weit, Sprungwurf) - Abwürfe / Abstoß (Speer, Kugel, Diskus) - Schläge (Boxen, Karate) - Stiche (Fechten) „Freiburger – Ansatz“ zur Strukturierung des Schnellkraftverhaltens (nach Bührle, Schmidtbleicher) Kraft Indikator Fmax 3. Phase F max_iso 2. Phase ∆ F / ∆ t ∆F F30 ∆t FSTK Kraftfähigkeit Maximalkraftvermögen (isometrisches) Schnellkraftvermögen Explosivkraftvermögen ExK Startkraftverhalten STK 1.Phase Fmax / ∆ tFmax Schnellkraftindex 30 ms ∆ tFmax Kmax SKI Zeit Definition: Startkraftverhalten (STK) (nach Bührle) Das STK ist die Fähigkeit der Muskeln zu einer schnellen Entwicklung des Krafteinsatzes im Anfangsmoment der Anspannung Es ist eine Konstante Größe für den momentanen funktionellen Zustand des Organismus und dem Trainingszustand Es ist unabhängig von der Größe des zu überwindenden Widerstandes Es ist nur abhängig von der Kontraktionsgeschwindigkeit des Muskels, d.h. von der funktionellen Fähigkeit des Muskels eine bestimmte Geschwindigkeit zu Beginn der Kontraktion / zu beginn ihres Zusammenziehens zu erreichen. Determinierende Faktoren des STK: - die neuronale Muskelaktivierung - das Muskelfaserspektrum Definition: Explosivkraftvermögen (ExK) (nach Bührle) das ExK kennzeichnet die Fähigkeit zu Bewegungsausführung, die eine Entwicklung bedeutender Krafteinsätze in minimaler Zeit erfordern. Es ist in bestimmten Bereichen abhängig von der Größe des zu überwindenden Widerstandes. Deshalb muss seine Objektivierung bei dynamischer Arbeitsweise gegen Widerstände nicht mehr unter 60 bis 80 % des Maximums oder statischer Muskelspannung bei maximaler Anstrengung erfolgen. Es ist abhängig vom Maximalkraftvermögen. Determinierende Faktoren des ExK: - die Muskelquerschnittsfläche - der Anteil der schnellen Fasern (FT) im Muskelfaserspektrum Kraftkomponenten einer dynamischen Kontraktion Kraft Fmax ∆F Indikator Kraftfähigkeit F max_dyn Maximalkraftvermögen (dynamisches) Schnellkraftvermögen Explosivkraftvermögen ExK Startkraftverhalten STK ∆F/∆t ∆t F Last F30 FSTK Fmax / ∆ tFmax Schnellkraftindex 30ms ∆ tFmax Zeit Kraft – Zeit – Verlauf gegen Last (nach Werschoshanskij, 1972) Kraft 150 100% 80% 100 60% 40% 50 20% 0,2 1,0 Zeit (sec) Kmax SKI Zur Schnellkraftdefinition aus biomechanischer Sicht die Schnellkraftfähigkeit ist eine konditionelle Fähigkeit und komplexe Leistungsvoraussetzung um Widerstände mit hoher Bewegungsgeschwindigkeit zu überwinden bzw. bei zunehmender Bewegungs- / Kontraktionsgeschwindigkeit noch hohe Kräfte entwickeln zu können. Ihr Ausprägungsgrad hängt (bei meist submaximalen Widerständen) ab: - von der Rekrutierungsrate und Synchronisation besonders der schnell kontrahierenden Muskelfaser in kürzester Zeit - von einem hohen Niveau der intermuskulären Koordination (bei explosiver Aktivierung) der Synergisten und gleichzeitigen „Hemmung“ der Antagonisten) - von einer maximalen Spaltung energiereicher Phosphate Zusammenhang Kraft – Geschwindigkeit (nach Raiston) max. Geschwindigkeit (cm/s-1) am einzelnen Muskel (Hillsche Gleichung) V = (P0 – P) * b P+a 120 100 V … Verkürzungsgeschwindigkeit P0 … max. isometrische Kraft P ... Last a ... Kraftkonstante (a / P0 ~ 25) b ... Muskellängenkonstante 0 200 Kraft (N) SKF – Indikation in Abhängigkeit von der Bewegungszielstellung Bewegungszustellung Indikatoren SKF (Schnellkraftindex) Fmax ∆ t Fmax - Ein vorgegebener Wert soll in kürzester Zeit überwunden werden. (d.h. explosiv – ballistische Krafteinsätze; z.B. Boxen, Fechten) - über einen vorgegebenen Weg soll eine maximale Endgeschwindigkeit erreicht werden. (Schnellkraftsportarten; z.B. Springen, Kugelstoßen, Boxen Ko-Schlag) - über einen vorgegebenen Weg sind hohe mittlere a. Geschwindigkeiten bei geringeren Zyklusgeschwindigkeiten zu erzielen b. (zyklische Bewegungen; z.B. Rudern, Schwimmen) Pgesmax = (Fges * vi)max ExK ∆F ∆t Pgesmax = (Fges * vi)max 4.2.3.Kraftausdauerfähigkeit und ihre biomechanische Indikation Kraftausdauerfähigkeit → wichtigste konditionelle Leistungsvoraussetzung in den Ausdauersportarten/ bei zyklischen Bewegungsausführungen - Bewegungsbeispiele: Laufen, Schwimmen, Rudern, Ski laufen, Radfahren, Paddeln, Eisschnelllauf Definition: Kraftausdauer „ ... ist die Ermüdungswiderstandsfähigkeit des Organismus bei lang andauernden Kraftleistungen.“ (Harre 70) „ ... ist die Fähigkeit Kraftleistungen über einen durch die sportliche Tätigkeit bestimmten Zeitraum aufrecht- bzw. den ermüdungsbedingten Abfall im Kraftniveau gering halten zu können.“ (Letzler 86) „ ... ist die Fähigkeit bei einer bestimmten Wiederholungszahl von Kraftstößen innerhalb eines definierten Zeitraumes die Verringerung der Kraftstoßhöhen möglichst gering zu halten.“ (Martin, Carl, Lehnertz 91) Differenzierung der Kraftausdauerfähigkeit (KAF) Kraftausdauerfähigkeit Arbeitsweise der Muskulatur (Kontraktionsform) statistischer Krafteinsatz (isometrisch) Belastungsform konstant (intermitierend) Belastungsdauer / Größe Der Krafteinsätze Energiebereitstellung 50 – 80% anaerob laktazid dynamischer Krafteinsatz (isotonisch / auxotonisch) azyklische Bewegungen kurz >80% 60-80% zyklische Bewegungen mittel 30-60% anaerob anaerob/aerob alaktazid laktazid lang <30% vorwiegend aerob Allgemeine Definition der KAF Die Kraftausdauerfähigkeit ist eine komplexe konditionelle Fähigkeit und Leistungsvoraussetzung die es dem Sport treibenden Menschen ermöglicht, über eine bestimmte Zeit Bewegungen mit gezielten Kraftanforderungen bei hohem Ermüdungswiderstand zu vollbringen. Ihr Ausprägungsgrad wird determiniert von den volitiven Eigenschaften (Motivation) von den Funktionsniveau zentraler biologischer Systeme (z.B. Nervensystem, endokrines System, Herz-Kreislauf-System, Atmungs- und Stoffwechselsystem) von der Belastungsanpassung der speziellen Skelettmuskulatur von der Bewegungsfertigkeit beim Ausführen der speziellen Testbewegung von der Bewegungsfrequenz von der Bewegungsamplitude (im Einzelzyklus) Zusammenhang der Größen des Widerstandes Größe der bewegten Masse und der Anzahl von Bewegungswiederholungen Zusatzmasse (%) 100 60 0 5 10 15 20 25 30 35 Wdh Untersuchungsergebnis von 10. Gewichthebern (beim Bankdrücken) mit den Armen Die max. Wiederholungsanzahl in Abhängigkeit von der bewegten Masse. Diagnose der KAF in ausgewählten Themenfeldern des Sports Textaufgabe Last halten bzw. gegen Widerstand drücken (z.B. Rehabilitation im Rahmen von Funktionsdiagnosen) Wiederholtes Halten einer Last (z.B. beim Sportklettern) Randbedingung Indikatoren Statischer KAF 1. Fmax ermitteln • Haltezeit ∆t in s 2. bestimmter Prozentsatz • Ziel: maximale ∆t - Werte der max. statischen Kraft Intermittierender (statisch) KAF 1. Fmax ermitteln • Gesamtzeit ∆t (s) entspricht auch der 2. 70% Fmax bestimmen Wiederholungszahl (n) 3. Haltedauer 10s Pause • Ziel: max. ∆t – Werte 10s Allgemeine dynamische KAF 1. Fmax ermitteln • Wiederholungszahl (n) 2. bestimmte Prozentsatz • Ziel: max. Höhe (m) der max. statischen Kraft 3. Bewegungsfrequenz Vorgabe (akustisch/ optisch) Spezielle dynamische KAF Durchfahren einer 1. konstante Gesamtmasse • Differenz zwischen max. und min. Wettkampfstrecke mit 2. konstante Kraftimpuls einem „Messboot“ (z.B. Bewegungsfrequenz • Ziel: kleine ∆ Kraftimpuls Rudern, Kanu) 3. konstante äußere Bedingungen Biomechanischer Indikator der dynamischen KAF Widerstände durch Zug- / 1. Widerstandskraft ≥ 30% • ∆t bis Randbedingungen 2 und 3 nicht Druckbewegung von von Fmax mehr eingehalten werden können körperlichen Körperteilen 2. konstante • Wges (Arbeit) überwinden Bewegungsfrequenz Schnellkraftausdauerfähigkeit: 3. konstante - ∆ PGesmax (Zyklus) (Leistung) Bewegungsamplitude 4. konstante Rahmenbedingungen der Testdurchführung Drücken mit den Beinen oder Arm gegen eine Last (z.B. in der physische Medizin / Rehabilitation Bestimmung der Widerstandskraft / -last (30% von Fmax Mittelzeitausdauer) F Last 0,17m Vorlesung Fmax Arme F Last = F Arme * 0,86m 0,17m F Last = 7167N 30% F Last = 2150N mLast = 21,5Kg 0,86m Thema: sportliche Technik und Bewegungsmerkmale Sportliche Technik (Leitbild) Orientierungsregulation Ausführungsregulation („inneres Modell“ schaffen) (zu regulierende Organ) Kontrollregulation Antriebsregulation (IST–SOLL–Vergleich) Komplex bewusst Regulierter Handlungen nicht bewusstseinspflichtige regulierte (sensomotorische) Teilhandlungen bzw. Teilbewegungen Sportliche Bewegung 4.3. Darstellung / Widerspiegelung der Sporttechnik Darstellungsvarianten orientieren sich nach: ihren Zweck - für das Erlernen elementarer „Grundtechniken“ - als Vorgabe für sporttechnische Vervollkommnung - Leitbild für das Ausbilden einer „sporttechnischen Perfektion im Spitzensport“ erreichten wissenschaftlichen Erkenntnisstand vorhandenen Objektivierungsmöglichkeiten (Bewegungsmerkmale, die Soll – Ist – Vergleiche unterzogen werden sollen) kinematische Bewegungsmerkmale (KBWM) dynamische Bewegungsmerkmale (DBWM) - KBWM zur Darstellung der räumlichen Bewegungsstruktur - KBWM zur Kennzeichnung der räumlich zeitlichen Bewegungsstruktur - DBWM zur Kennzeichnung der Reaktionskraftwirkungen eines Widerlagers - DBWM zur Kennzeichnung der Wechselwirkung von Kräften / Momenten zwischen Körperteilen - DBWM zur Kennzeichnung von Verformungen des passiven Bewegungsapparates durch Kraft- / Momentwirkung Biomechanische Bewegungsmerkmale als eine Grundlage für die Darstellung sportlichen Techniken Kinematische • Weg • Zeit • Körperwinkel • Geschwindigkeit • Beschleunigung etc. dynamische • Kraft • Impuls • Drehmoment • Antriebswinkel • Drehimpuls neuro-muskuläre • Arbeit • Energie • Leistung • Muskelaktionspotential (→EMG) Bestandteile biomechanisch erarbeiteter Technikdarstellungen 1. Festlegung von Spezialbegriffen (Sportartenspezifisch) 2. Phaseneinteilung des Bewegungsablaufes (vollständig, einzeln) 3. ausführliche Beschreibung des Bewegungsablaufes und dessen optischer Darstellung (Reihenbilder, Video, ...) 4. zu „Bildträgern“ synchrone Darstellung in Kennlinien Form gefasster biomechanischer Bewegungsmerkmale mit nachgewiesener hoher Einflusshöhe auf sportlichen Ergebnis 5. Kennzeichnung prognostizierter Leistungskennziffern 4.4. Kriterien der Zweckmäßigkeit sportlichen Technik globale Zielstellung Schaffung von Erfolgserlebnissen in sportlichen Situationen (Leistungserhöhung durch Effizierungssteigerung motorischer Antriebsmechanismen) (Belastungsreduzierung bzw. Vermeiden von Fehlbelastungen) Einschätzung der zweckmäßigsten Technik 1. allgemeine Kriterien: - Effektivitätskoeffizient (X) X=W/H W … phys. Aufwand H … sportlicher Leistungskoeffizient 2. trainingsmethodische Kriterien: - Technikerwerbsquotient (Y) Y=T/N T ... trainingszeitlicher Aufwand N ... Realisierungsniveau - Verletzungskoeffizient (Z) Z=V/N V ... Verletzungsquote N ... Realisierungsquote 3. mechanische Kriterien: - für zyklische Bewegungen Geschwindigkeitsfaktor (GF) GF = (VS – VSDiff) / VSDiff Ziel : GF – Wert Maximum VS ... Systemgeschwindigkeit VSDiff ... Systemdifferenz im Einzelzyklus - für azyklische Bewegungen Höhenquotient (H) H = hKSP / hSprunghöhe Ziel : H –Wert Minimum hKSP ... Körperschwerpunktshöhe h Sp. ... Sprunghöhe - Widerstandsquotient (ςw) ςw = 2 * Fw / p Av2 Fw … Widerstandskraft p … Mediendichte 4. biomechanische Kriterien: - Bewegungsklassen bezogen auf biomechanische Prinzipien Entwicklung und Erarbeitung sportlicher Technik Abhängig u. a. von: - dem wissenschaftlichen Erkenntnisstand zu den ihnen (den Sporttechniken) zugrunde liegenden Gesetzen den Neu- / Weiterentwicklungen der Sportgeräte dem momentan gültigen Wettkampfreglement der Stellung des Sports / der Sportarten in der menschlichen Gesellschaft der Sporthistorik etc. Erarbeitung sportlicher Techniken in der Biomechanik Arbeitswege: Induktiv deduktiv - Analyse bei „Wettkämpfen“ realisierter Bewegungen - Analyse unter Laborbedingungen - bei theoretische Betrachtungen der Bewegung • Kinematographie (Film, Video) • Expertenbeobachtung • Kinemetrie • Kinematographie • Speedometrie • Goniometrie • Dynamographie • Elektrmyographie • mathemat. – phys. Modellbetrachtung (Bewegungsgleichung) • Simulationsberechnung anhand von Bewegungsgleichungen Analyse unter Experimentalfragestellungen realisierte Bewegungen Sporttechnisches Leitbild Biomechanische Aspekte zu „Techniktrainingsgeräten bzw. -systeme“ Globale Zielstellung: Schaffung untersuchungstechnischen Voraussetzungen für „Soll – Ist – Vergleichesdurchführungen“ anhand biomechanische „Technikmerkmale“ im Rahmen des spezifischen Technik und Konditionstrainingsmittels: 1. Trainingslager (Systeme mit Feedback für Sportler) 2. Sportartspezifische Messplätze / mobile Diagnostiksystems ( komplexe technischer Systeme mit Sofort- /bzw. Schnellinformationsgebung an den Sportler und Trainer) Biomechanische Prinzipien Biomechanische Prinzipien Konstruktionsprinzipien des menschlichen Körpers Funktionsprinzipien des menschlichen Körpers aus biologischer Besonderheiten des menschlichen Bewegungsapparates abgeleiteter biomechanischer Prinzipien Bewegungskreterische Prinzipien zielgerichteter sportlicher Bewegungen auf mechanische Gesetzmäßigkeiten beruhend Sportbiomechanische Aufgaben- / Bewegungslernen mechanische Bedingungen mechanische Ziele 1. Absprung / Abdruck vom starren Widerlager Vmax, fmin 2. Abwurf / Abstoß eines Gerätes mit freien Endglied vom starren Widerlager Vmax, tmin 3. Abwurf / Abdruck von elastischen Widerlager Vmax, tmin 4. Ordnung in freien Flug bzw. senkrechter Achsen in Stützphasen J (opt. Veränderung) 5. Drehungen um feste bzw. elastische Achsen in der Schwerkraft -entwicklung optimale Energiezuführung und Umwandlung 6. Abstoß vom Wasser frei zyklische Bewegungen maximaler Wirkungsgrad der Vortriebswirkung (nach Hochmuth) Ausgewählte sportbiomechanische Prinzipien 1. Art: Gesetzesaussage / Basisaussage beruht auf mechanische Gesetze (Axiome) - Prinzip der Gegenwirkung - Prinzip der (Dreh-) Impulserhaltung 2.Art: - Gesetzesaussage beruht auf mechanische und biologische bzw. auf eine Verkopplung beider Gesetzmäßigkeiten Prinzip der Anfangskraft Prinzip des optimalen Beschleunigungsweges (Länge und Form) Prinzip der optimalen Tendenz im Beschleunigungs- (-kraft) verlauf Prinzip der optimalen Koordination von Einzelimpulsen v Absprunggeschwindigkeit in Abhängigkeit vom χ – Wert Der beidbeinigen Streckung 2 (Leistungssportler) 1 (junger Sportler) 0,3 0,4 0,5 χ 0,6 χ = Bremsstoß Beschleunigungsstoß Prinzip des optimalen Beschleunigungsweges Fa * sa = Ekin2 – Ekin1 = m * ( v22 – v12) / 2 Fa … Beschleunigungskraft sa ... Beschleunigungsweg falls Fa = konstant → ∆V = f (Sa) kognitive Komponente: FaM = f (Sa) Begrenzende Faktoren für Sa: - Wettkampfbestimmungen - Rahmen – Bedingungen (WK) - äußere Momente ∆Sa2 ∆Sa1 FG ra1 FG FG ra3 ra2 MAK1 = FG * ra1 MAK2 = FG * ra2 ra1 > ra2 MAK1 > MAK2 → größeres Moment ungünstig für Absprung, obwohl längerer Beschleunigungsweg (Sa) Form des Beschleunigungsweges Kugelstoß Weitsprung Sy Fz 2 + A+ > A 1 - FG Sx t Prinzip des optimalen Tendenz im Beschleunigungs- (-kraft) verlauf a t v v (t) = v0 ∫a(t) dt t s s (t) = s0 ∫v(t) dt tmin t a.) Bewegungsausführung abhängig von Bewegungszielstellung (z.B. Kugelstoß → maximale Endgeschwindigkeit → Fmax am Ende Boxen → schnelle Vmax in kurzer Zeit → Fmax zu Beginn) b.) Lage von Fmax in der F – t – Funktion → trainierbar c.) Fmax nur „einmal“ bei Kraftäußerung auftretend Prinzip der (Dreh-) Impulserhaltung ∫ MA (t) dt = ∫ d (J * ω) Fω = 0 Fω ... Widerstandskräfte J ... Massenträgheitsmoment (J = Σ mi * ri2) Kognitive Komponente: J1 * ω1 = J2 * ω2 Normative Komponente: Ziel: ω2↓ Weg: J↑ , d.h. mKörper weg von Drehachse Ziel: ω↑ Weg: J↓ , d.h. mkörper nah an Drehachse Prinzip der Gegenwirkung Prinzip optimaler Koordination von Teilimpulsen