Ernst Langthaler - Universität Wien

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Das ländliche Österreich II
LehrerInnen-Seminar des Pädagogischen Instituts Wien am 28.10.2003
Ernst Langthaler
Ludwig Boltzmann Institut für Geschichte des ländlichen Raumes
www.ruralhistory.at
MATERIALIEN
1. Fachliteratur
Ernst Bruckmüller u.a., Geschichte der österreichischen Land- und Forstwirtschaft im 20.
Jahrhundert, 2 Bde., Wien 2002-2003.
Die beiden Bände bieten die erste Gesamtschau zur Entwicklung der österreichischen Agrargesellschaft im 20.
Jahrhundert, die sich über den Kreis der Fachleute hinaus auch an ein breiteres Publikum wendet. Während der
erste Band Politik, Wirtschaft und Gesellschaft in gesamtösterreichischer Perspektive darstellt, widmet sich der
zweite Band agrarischen Lebenswelten in verschiedenen Regionen.
Ernst Langthaler / Reinhard Sieder (Hg.), Über die Dörfer. Ländliche Lebenswelten in der
Moderne, Wien 2000 [www.ruralhistory.at].
Der im Internet kostenlos verfügbare Band versucht eine Neubestimmung der sozial- und
kulturwissenschaftlichen Forschung zur Geschichte ländlicher Gesellschaften in der Moderne. Neben einer
theoretischen Einleitung enthält er eine Reihe empirischer Fallstudien, die an Themen wie Mündlichkeit /
Schriftlichkeit, bäuerlicher Identität, Schmuggel über die Grenze, Blasmusik und jugendlicher Freizeitkultur
Aspekte des ländlichen Alltags im 20. Jahrhundert beleuchten.
Elisabeth Lichtenberger, Österreich, Darmstadt 1997.
Diese derzeit wohl aktuellste Länderkunde Österreichs behandelt in mehreren Kapiteln auch den Wandel des
ländlichen Raumes seit 1945. Das Buch eignet sich als Erstinformation und bietet einen umfassenden Überblick
über das Thema. Eine Fülle von Tabellen, Grafiken und Fotografien, die sich auch als Materialien für den
Unterricht eignen, begleitet den Text.
Karl Kaser / Karl Stocker, Bäuerliches Leben in der Oststeiermark seit 1848, 2 Bände, Wien
u.a. 1986-1988.
Diese beiden Bände bieten eine instruktive, verständlich geschriebene Regionalstudie zur Geschichte der
ländlichen Gesellschaft seit Mitte des 19. Jahrhunderts. Die Wechselwirkungen zwischen den übergreifenden
Strukturen und dem Alltag der BewohnerInnen vor Ort werden an Texten, Zahlen und Bildern herausgearbeitet.
Zahlreiche Tabellen und Abbildungen eignen sich zur Verwendung im Unterricht.
2. Statistisches Material
www.statistik-austria.at
Die Website der Statistik Austria bietet neben einer Fülle an themenbezogenen Tabellen, Grafiken und
Landkarten eine Datensammlung zu jeder österreichischen Gemeinde, die unter anderem Angaben zu
Bevölkerungsentwicklung, Geburten- und Wanderungsbilanz, Altersstruktur, Gebäudebestand und
Steuereinnahmen enthält. Die Darstellungen eignen sich zum Einsatz im Unterricht.
www.gruener-bericht.at
Der „Grüne Bericht“, der seit 1959 jährlich erscheint, bietet einen umfassenden Überblick über die jeweilige
Lage der österreichischen Landwirtschaft. Die Berichte der letzten Jahre sind auch im Internet zugänglich und
bieten eine Vielzahl an Tabellen und Grafiken, die sich auch für den Unterricht eignen.
Österreichs Wirtschaft im Überblick, Wien 1974 ff.
Die alljährlich im September im Verlag Orac erscheinende Broschüre bietet unter anderem aktuelle Daten zur
österreichischen Landwirtschaft. Einige der Tabellen und Grafiken beleuchten auch die historische Entwicklung
der behandelten Aspekte. Die Seiten eignen sich als Kopiervorlagen für den Unterricht.
3. Lebensgeschichtliche Selbstzeugnisse
Bernhard Ecker / Ernst Langthaler / Martin Neubauer, Denk-Orte. Aus dem Gedächtnis eines
Dorfes (1930-1960), Audio-CD, Frankenfels 2000 (Bezugsquelle: Marktgemeinde
Frankenfels, 3213 Frankenfels, Markt 10, Tel. 02725-245-12).
Die CD enthält kommentierte Erzählungen von DorfbewohnerInnen über alltägliche Erfahrungen, die sie mit
verschiedenen Orten (Haus, Straße, Kirche, Wirtshaus, Eisenbahn usw.) verbinden. Sie ist im Rahmen eines
kulturhistorischen Forschungsprojekts entstanden. Die Erzählungen eignen sich auch für den Einsatz im
Unterricht.
Maria Gremel, Mit neun Jahren im Dienst (Damit es nicht verloren geht, Bd. 1), Wien – Köln
1983.
Dieser Band begründete eine mittlerweile mehrere Dutzend Bände umfassende Buchreihe („Damit es nicht
verloren geht“), die Autobiografien von Personen aus bäuerlichen, proletarischen und bürgerlichen Milieus
enthält.
2
4. Grafiken
Proletarisierung
des Dorfes
Modernisierung
des Dorfes
neue Sozialwissenschaften
(z.B. Politologie)
alte Sozialwissenschaften
(z.B. Agrarsoziologie)
neomarxistische
Gesellschaftskritik
liberaler und sozialdemokratischer Reformismus
ca. 1970-1990
modern
Wissenschaftliche Bilder über den ländlichen Raum im 20. Jahrhundert (Entwurf: Ernst Langthaler)
ca. 1950-1970
Eigensinn des
Dorfes
Untergang des
Dorfes
neue Kulturwissenschaften
(z.B. Alltagsgeschichte)
Gesellschaftskritik der
neuen sozialen Bewegungen
national-konservative
Gemeinschaftsideologie
ca. 1980-2000
ca. 1900-1950
‚links‘
romantisch
alte Kulturwissenschaften
(z.B. Volkskunde)
‚rechts‘
Strukturschwache und –starke Gemeinden in Österreich 2000 (Entwurf: Institut für Raumordnung und
ländliche Neuordnung der Universität für Bodenkultur in Wien)
3
Mobilitätsprozesse im ländlichen Raum nach 1945 (gelbe Pfeile: wechselseitige Abhängigkeiten in der
ländlichen Gesellschaft der späten 1940er Jahre, rote Pfeile: soziale, sektorale oder regionale
Mobilitätsprozesse seit 1945, Entwurf: Ernst Langthaler)
B
C
Besitzlose
Hausbesitzer
Grundbesitzer
KAPITALMENGE
Dorfbourgeoisie
Arbeiter und
Angestellte
1
„Oberschicht“
Bauern
Gewerbetreibende
+
A
2
„obere Mittelschicht“
3
„untere Mittelschicht“
-
Kleinhäusler
4
bäuerliche
Dienstboten
Boden -
„Unterschicht“
KAPITALART
Boden +
5. Linksammlung
www.ruralhistory.at
Die Seite des Ludwig Boltzmann Instituts für Geschichte des ländlichen Raumes bietet viele weiterführende
Links zum ländlichen Raum, die auch Unterrichtsmaterialien erschließen.
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