Fragen – Trainingslehre USI – Vitallehrer 2004 1) Erkläre den Begriff koordinative Fähigkeit, zähle sie auf motorische Fähigkeiten lassen sich in konditionelle und koordinative Fähigkeiten unterteilen koordinative Fähigkeiten: - Gleichgewicht - Rhythmus - Reaktion - Differenzierung - Koppelung - Orientierung koordinative Fähigkeiten sind auf Bewegungserfahrung beruhende Verlaufsqualitäten spezifischer und situationsgemäßer Bewegungssteuerungsprozesse sind Leistungsvoraussetzungen für die Bewältigung besonderer koordinativer Anforderungen Wirksamkeit und Ausprägung zeigt sich beim Erlernen sportmotorischer Fertigkeiten koordinative Fähigkeiten ~ Gewandtheit 2) Aus welchen Komponenten besteht der Trainingsprozess? Erläutere die einzelnen Komponenten kurz. Trainingsprozess = langsfristiger Handlungsprozess mit kurz-, mittel-, langfristigen Zielen Trainingsziel Trainingsinhalt Trainingsmittel Trainingsmethode Trainingsbelastung Trainingsziel: psychomotorisch, kognitiv, affektiv Trainingsinhalt = Übungen; nach Zweckmäßigkeit, Ökonomie, Effektivität Trainingsmittel: Sportstätten, Hilfsgeräte, Meßgeräte, Höhentraining, Windkanal,… Trainingsmethoden: wie? Trainiere ich bzw. trainiere ich den Sportler U. Zikeli Fragen – Trainingslehre USI – Vitallehrer 2004 3) Welche Methoden des Ausdauertrainings kennst du? Charakterisiere 3 Methoden deiner Wahl. Dauermethode Intervallmethode Wiederholungsmethode Wechselmethode Fahrtspiel Dauermethode: ununterbrochene, längere Dauerleistung in einer Trainingseinheit, konstante Intensität, Grundlagenausdauer Intervallmethode: wiederholter systematischer Wechsel kurzer Belastungs- und Pausenphasen, keine vollständige Erholung Wiederholungsmethode: Wechsel zwischen sehr intensiven, relativ kurzen Belastungsphasen und lang dauernden Erholungsphasen, geringer Gesamtumfang, Schnellkraftausdauer Wechselmethode: mehrfacher Wechsel zwischen aerober und aerob-anaerober Stoffwechselbeanspruchung; Anforderungsprofil: Landschaft, Straße; breite Grundlagenausdauer, schnelle/rasche Erholung Fahrtspiel: verschiedene Ausdauermethoden in einer Einheit beliebig gemischt eingesetzt; Wechsel der Belastungsformen, für keine spezielle Ausdauerform 4) Welche Komponenten sind nötig um die Trainingsbelastung näher zu beschreiben? (kurze Beschreibung, 1 Beispiel) Dichte Häufigkeit Dauer Intensität Umfang Dichte: Verhältnis Belastung – Erholung Umfang: alle Reize Häufigkeit: Trainingseinheiten pro Woche, Monat Dauer: des Einzelreizes (WHanzahl) Intensität: Stärke des Einzelreizes (kg, HF,…) U. Zikeli Fragen – Trainingslehre USI – Vitallehrer 2004 5) Zähle 8 Trainingsprinzipien auf und skizziere sie inhaltlich. Wirksame Reize setzen: trainingswirksame Reize setzen: Belastungsreiz muss eine bestimmte Schwelle überschreiten, damit ein Überkompensationszyklus ausgelöst wird und dadurch ein Leistungszuwachs erzielt werden kann. Individuelle Reize setzen: auf jeden gezielt eingehen Richtige Belastungsfolge: Häufigkeit – Umfang – Intensität – Dichte variierende Belastung: ab bestimmter Leistungshöhe ist die variierende Belastung für eine weitere Leistungverbesserung eine unabdingbare Vorraussetzung, ungewohnte Belastungsmodalitäten, Veränderung der Geschwindigkeit, verschiedene Zusatzlasten, Änderungen in Belastungs- und Pausengestaltung, Wechsel der Trainingsmethoden,… wechselnde Belastung: spielt in komplexen Sportarten eine Rolle, verschiedene Belastungsformen (Kraft-, Ausdauer-, Koordinationstraining) belasten den Organismus unterschiedlich, Umfang bzw. Dauer der Regeneration sind je nach Belastungsart verschieden Optimales Belastungs – Pausenverhältnis: Belastung und Erholung müssen als Einheit geplant sein; Belastung und Erholung mit nachfolgend erhöhter Leistungsfähigkeit sind nicht voneinander zu trennen; = Voraussetzung für eine Leistungssteigerung; Belastungsphase – Wiederholungsphase mit Superkompensation: nach Belastung vorübergehende Abnahme der sportlichen Leistungsfähigkeit und anschließendem Wiederanstieg über das Ausgangsniveau hinaus – Zustand erhöhter energetischer Leistungsfähigkeit wird als Superkompensationsphase bezeichnet Ansteigende Reize setzen Belastungen variieren: ansteigende Belastung: Trainingsanforderung muss adäquat erhöht werden – damit Leistungssteigerung möglich ist Kontinuierliche Belastung: regelmäßige Trainingsfolge führt zu einem Anstieg der Leistungsfähigkeit bis zum Erreichen der Leistungsgrenze; wird die Kontinuität unterbrochen, kommt es zu einem Leistungsabfall. Je schneller etwas erlernt wurde, desto schneller wird etwas verlernt Altersgemäße Belastung: Kinder, Jugendliche, Senioren, … Grundlagentraining: 10-18J, Aufbautraining: 10-13J, Leistungstraining; 13-15J, Hochleistungstraining: 15-18J Zielgerichtete Belastung: Prozeß der zunehmenden Einengung, der sich mehr und mehr auf das konzentriert, was eigentlich gelernt, verbessert, optimiert werden soll (der gewählten Sportart entsprechend) Leistungskomponenten harmonisch entwickeln 6) Welche physiologischen Veränderungen zeigt der Körper nach regelmäßigem Ausdauertraining im Herzkreislauf- und im Stoffwechselsystem? TL II, S.8 U. Zikeli Fragen – Trainingslehre USI – Vitallehrer 2004 Ziel des Ausdauertrainings = Beeinflussung des Muskelstoffwechsels und die Verbesserung der Leistungen des Herzkreislaufsystems aerobe Ausdauerleistung: Gleichgewicht zwischen Energieverbrauch und Energiebereitstellung (sinken) Wirkungen des HK – Trainings: Ruhe – Belastungsherzfrequenz Ruhe – Belastungsblutdruck O2 Verbrauch des Herzmuskels in Ruhe und Belastung Körpergewicht (steigen) HK – System Vitalkapazität Herzminutenvolumen: Blutmenge, die das Herz in 1min in Umlauf bringt Blutvolumen vergrößert sich Myoglobin (Eiweiß im Muskel) max. Sauerstoffaufnahme:höhere Energieausbeute pro Zeiteinheit Kapillarisierung (bessere Oausnutzung in Muskulatur) Arteriovenöse Sauerstoffdifferenz Parasympathikustonus Ruhepulsfrequenz verringert sich Stoffwechselsystem Energiespeicherung Funktion des Fett- und KHstoffwechsels Glukosetoleranz, Glykogengehalt steigt Lipidprofil Aktivität der aeroben Enzyme energetisches Potenzial Mitochondrienanzahl und Größe Vermehrung von ATP, Kreatinphosphat im Muskel allgemein: psychische Belastbarkeit, Wirkungsgrad, Erholungsfähigkeit steigen 7) Welche physiologischen Vorgänge passieren im Körper bei anaerober Energiebereitstellung? TL II, SkriptS.5 anaerobe Ausdauerleitung: Leistungen mit submaximaler oder maximaler Bewegungsgeschwindigkeit, Sauerstoffschuld, hohe Laktatwerte Laktatbildung Energiebereitstellung schnell Energiemenge pro Zeiteinheit = groß Gesamtenergiemenge = klein - Organismus geht O2 Schuld ein; Leistung ist dabei 3x höher als bei aerob Wenn ATP und Cr-Ph aufgebraucht sind, wird Glukose aus Blut und Glykogen aus Muskel/Leber abgebaut Schwere Arbeit hält an – Laktat kumuliert bis Laktatacidose, diese blockiert den Energieabbau – ATP-Mangel – Ermüdung – Arbeitsabbruch Schweiß = Kühlung U. Zikeli Fragen – Trainingslehre USI – Vitallehrer 2004 Bsp. 100m – Lauf 8) Welche physiologischen Vorgänge passieren im Körper bei aerober Energiebereitstellung? TL II, SkirptS.5 aerobe Ausdauerleistung: Gleichgewicht zwischen Energieverbrauch und Energiebereitstellung aerob: Energiebereitstellung relativ langsam: Aktivierung durch Atem und Herztätigkeit und somit die Heranführung des Sauerstoffs zu den Muskelzellen dauert Energiemenge pro Zeiteinheit ist sehr klein breitgestellte Energie = groß Energielieferung von O2-Zufuhr abhängig Bsp. 10.000m – Lauf - Glykogen, Fette (und Eiweiße) werden in den Citratzyklus in oxidativer Verbrennung eingeschleust und in der oxidativen Kette mit Enzymen der aeroben Energiebereitstellung in den Mitochondrien abgebaut und zu Energie (ATP) umgewandelt. Es entstehen CO2 – wird abgeatmet – und H2O 9) Welche Belastungskomponenten charakterisieren, nach Lames 2003, ein Gesundheits –Minimal – Programm bzw. Gesundheits – Optimal – Programm? TL II, SkriptS.10 Gesundheits – Minimal – Programm: gesundheitliche Verbesserung Umfang: 60min/Woche Bsp: 9-12km Lauf, 20-25km Rad Intensität: 50% VO2max, Puls individuell Dichte: 2x30min bis 5x12min (besser für den Körper) ca. 500kcal nach ¾ Jahr bis 1 Jahr wechsel in das Gesundheits – Optimal – Programm Gesundheits – Optimal – Programm: „Gesundheits – Schutz“, Mortalität sinkt U. Zikeli Fragen – Trainingslehre USI – Vitallehrer 2004 Umfang: 180min/Woche Bsp: 35-40km Lauf, 50-175km Rad Intensität: 70/80% VO2max, Puls individuell Dichte: 3x60min bis 6x30min ca.2000kcal/Woche U. Zikeli