ESF-I: ALLE LERNZIELE

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UNIBWM FAK PÄD/SWI
ESF: TARNAI / SCHMOLCK / WÖHLING
FT 2009
ESF-I: ALLE LERNZIELE
1
WISSENSCHAFTSTHEORIE
Sie sollen folgendes wissen bzw. können:
1) erläutern, inwiefern Beschreibung, Erklärung und
Vorhersage (Prognose) sowohl bei praktischen als
auch theoretischen Forschungsfragen eine wichtige
Rolle spielen
2) singuläre und allgemeine Aussagen unterscheiden; die
Rolle beider Aussagearten in den empirischen Wissenschaften erläutern
3) die Struktur von Erklärungen und Vorhersagen
(Prognosen) beschreiben; die Adäquatheitsbedingungen von beiden angeben
4) darlegen, was ein deduktiver Schluss ist, was ein induktiver Schluss ist; die Problematik der Induktion
aufzeigen
2
der Definition von Grundgesamtheit und Stichprobe; K. des Unterschiedes zwischen angestrebter
Grundgesamtheit auf der einen Seite und Erhebungsgrundgesamtheit (Auswahl- bzw. Inferenzgesamtheit) auf der anderen; K. des Unterschiedes zwischen Auswahl- und Erhebungseinheit
2)
folgender nicht zufallsgesteuerter Auswahlverfahren:
willkürliche A., bewußte A., Quotenverfahren
3)
der Definition einer Zufallsauswahl
4)
folgender zufallsgesteuerter Auswahlverfahren:
einfache Wahrscheinlichkeitsauswahl, Klumpen-A.,
geschichtete A.
3
6) erläutern, was Begriffe mit direktem empirischen
Bezug (Beobachtungsbegriffe) und Begriffe mit indirektem empirischen Bezug sind; welche Rolle in diesem Zusammenhang Indikatoren, Operationalisierungen, Interpretationen spielen
7) die Ablaufschritte einer empirischen Untersuchung
zum Test einer Hypothese (Theorie) kennen
8) wissen, welche Möglichkeiten des Vorgehens es im
Falle erwartungskonträrer Daten gibt
STICHPROBENVERFAHREN
Kenntnis ....
1)
5) die Methodologie der Konstruktion und Prüfung von
Hypothesen (hypothetisch-deduktive Methode) darstellen; erläutern, welche Rolle in dieser Methodologie die Begriffe Hypothese, Test, Bestätigung, Entkräftung, Beweis (Verifikation) und Widerlegung
(Falsifikation) spielen
5)
des "Gesetzes der großen Zahl" und seiner Relevanz
für die Kontrolle des Stichprobenfehlers (bzw. des
Standardfehlers)
6)
der Vor- und Nachteile der zufallsgesteuerten Auswahl gegenüber dem Quotenverfahren hinsichtlich
Repräsentativität, Kontrolle des Stichprobenfehlers,
Kosten- und Zeitaufwand
7)
der wichtigsten Gründe dafür, eine geschichtete bzw.
eine Klumpen-Auswahl vorzunehmen; K. des Zusammenhanges zwischen der Varianz innerhalb der
Schichten bzw. Klumpen und der Genauigkeit der
Schätzung ("Schichtungs- / Klumpeneffekt")
TESTVERFAHREN I: TESTKONSTRUKTION UND ITEMANALYSE
1)
Kenntnis der Unterscheidung verschiedener Arten
von Tests: standardisierte vs. nicht-standardisierte
Tests, Leistungs- vs. Persönlichkeitstests.
5)
Wissen, wie Item-Schwierigkeit und -Trennschärfe
zusammenhängen
2)
Kenntnis der Ablaufschritte der Testkonstruktion
6)
Wissen, wie multiple-choice Items mittels Distraktorenanalyse überprüft werden
3)
Kenntnis der Definitionen der drei Testgütekriterien
Reliabilität, Objektivität und Validität
7)
Wissen, wie Itemantworten codiert, und wie daraus
die sog. Testrohwerte berechnet werden
4)
Kenntnis der Funktion der Itemanalyse im Rahmen
der Testkonstruktion, sowie der verwendeten Itemkennwerte: Schwierigkeit und Trennschärfe.
8)
Kenntnis der Zielsetzungen und der Vorgehensweise
der Testnormierung; K. der Definition und Berechnung von z- und T-Skalen
Datei: D:\68616006.doc (14.05.2016 03:28:00)
ESF-I LERNZIELE
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WT02
TESTVERFAHREN II: RELIABILITÄT
1) K. der Grundannahmen der klassischen Testtheorie:
Beziehung zwischen Testwert, wahrem Wert, Fehler;
Beziehung zwischen den entsprechenden Varianzanteilen; Begriff des systematischen versus zufälligen
Fehlers
2) K. der (theoretischen) Definition der Reliabilität als
Varianzverhältnis bzw. als quadrierte Korrelation,
sowie der (operationalen) Definition als Korrelation
zwischen wiederholten, unabhängigen Messungen
derselben Testvariablen
3) K. der Definition des Standardmessfehlers; K. der
Bestimmungsgrößen für das Konfidenzintervall für
den einzelnen Testwert
5
1) der Beziehungen zwischen den drei Testgütekriterien
Reliabilität, Objektivität und Validität und insbesondere des Zusammenhanges zwischen Reliabilität und
Validität in formaler (vgl. 1. und 2. LZ Reliabilität)
und inhaltlicher Hinsicht
1)
2)
4) K. folgender Methoden zur Bestimmung der Reliabilität: Testwiederholungs- (Retest-) Methode, Paralleltestverfahren, Testhalbierungs- (split-half-) Verfahren,
Verfahren der internen Konsistenz; K. der Annahmen
bzw. Voraussetzungen dieser Verfahren und der möglichen Schlussfolgerungen, die man aufgrund der ermittelten Werte ziehen kann.
5) K. des Zusammenhanges zwischen Testlänge und
Reliabilität
6) K. der Bedeutung des Begriffs Eindimensionalität,
sowie des Zusammenhangs zwischen Eindimensionalität (bzw. Homogenität) und Reliabilität
TESTVERFAHREN III: VALIDITÄT
Kenntnis ...
6
2
2) folgender Validitätsarten: Inhaltsvalidität, Kriteriumsvalidität (als Übereinstimmungsvalidität oder Vorhersagevalidität) und Konstruktvalidität, sowie der sog.
Augenscheinvalidität ("face validity")
3) der Vorgehensweise zur Bestimmung bzw. Beurteilung der jeweiligen Validität
ESF-PROJEKT
Kenntnis des jew. theoretischen Hintergrunds der im
Projekt eingesetzten Instrumente BFI (FünfFaktoren-Modell der Persönlichkeit) und AIST (Persönlichkeitsorientierungen nach Holland) und der
Bedeutung der jeweiligen Grunddimensionen N, E,
O, A und C, bzw. R, I, A, S, E und C.
3)
In der Lage sein, in einer Korrelationsmatrix dargestellte Variablenbeziehungen korrekt zu beschreiben.
4)
In der Lage sein, validitätsrelevante Informationen in
einer (größeren) Korrelationsmatrix zu identifizieren
und daraus zutreffende Folgerungen zu ziehen.
In der Lage sein, ein vorgebenes Testwerte-Profil zu
interpretieren.
7-8 KAUSALANALYSE (I & II)
1)
Kenntnis der Funktion von Prozentzahlen und der
zwei Regeln zur Prozentuierungsrichtung.
2)
In der Lage sein, das Zutreffen einer Kausalhypothese anhand einer vorgegebenen zweidimensionalen
Häufigkeitsverteilung (z.B. Vierfelder-Tafel) mittels
geeigneter Prozentuierung und durch Vergleich der
dafür relevanten Anteilswerte (Prozentzahlen) zu
überprüfen.
3)
Kenntnis der eingeführten Konventionen über Aufbau und Prozentuierung dreidimensionaler Tabellen,
in denen der Zusammenhang zwischen zwei Untersuchungsvariablen bei Einführung einer Testvariablen dargestellt wird.
4)
Fähigkeit, (Prozent-) Angaben in o.g. dreidimensionalen Tabellen korrekt zu umschreiben und vorhandene / nicht-vorhandene Unterschiede in der Beziehung zwischen den Untersuchungsvariablen je nach
Ausprägung der Testvariable zu erkennen und richtig zu benennen.
Datei: D:\68616006.doc (14.05.2016 03:28:00)
ESF-I LERNZIELE
5)
WT02
In der Lage sein, aus den Angaben einer trivariaten
Häufigkeitsverteilung die drei bivariaten Variablenbeziehungen in Form von (korrekt prozentuierten)
Tabellen darzustellen und zu interpretieren.
6)
Kenntnis der 3 notwendigen Voraussetzungen für die
Annahme einer Kausalhypothese (Kaualitätskriterien), sowie der Vorgehensweise bei der Überprüfung der 1. und der 3. Voraussetzung (statist. Assoziation, Ausschluss von Scheinkorrelation) mittels
Tabellenanalyse.
7)
Kenntnis der im "Begleittext Kausalanalyse" unterschiedenen Grundtypen von (3-) VariablenKonstellationen.
8)
In der Lage sein, die in einer theoretischen Beschreibung eines multivariaten Zusammenhangs genannten Variablentypen richtig zu identifizieren:
Unabhängige Variable - Abhängige Variable - Dritt-
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EXPERIMENT
1)
Kenntnis der Definition des Experiments (nach
Krapp & Prell); Kenntnis des Unterschiedes zwischen Experiment und Ex-post-facto- (bzw. Korrelations-) Untersuchung
2)
Kenntnis der Gütekriterien der internen und externen
Validität und der Beziehungen zwischen beiden
3)
Kenntnis folgender Kontrolltechniken: Elimination,
Konstanthaltung, Randomisierung, Parallelisierung,
Ausbalancieren
4)
Kenntnis folgender Fehlerquellen: Auswahl, Einbuße, einseitige Auswahl, zwischenzeitliche Veränderungen, Erwartungshaltung der Vpn, Versuchsleitereinflüsse,
Regressionseffekt,
Vortesteffekt;
Kenntnis der Bedeutung dieser Fehlerquellen für interne und externe Validität
5)
Kenntnis folgender vorexperimenteller Versuchspläne und ihrer Probleme:
a)
b)
O1
X
O2
X
O
O
6) Kenntnis folgender experimenteller Versuchspläne:
c)
d)
R O1
R O1
X
O2
O2
R X
R
O
O
7) Wissen, inwieweit durch diese Pläne die oben genannten Fehlerquellen kontrolliert werden
3
variable, ggf. als Intervenierende Variable, Moderatorvariable, etc.
9)
In der Lage sein, für eine vorgegebene statistische
Beziehung zwischen zwei konkreten Untersuchungsvariablen begründete Hypothesen zu formulieren,
denen zufolge es sich bei der gefundenen empirischen Beziehung um eine Scheinkorrelation oder um
eine scheinbare Non-Korrelation handeln könnte
(durch Nennung eines "plausiblen Kandidaten" für
eine Drittvariable, so daß sich bei ihrer Einführung
als Testvariable die Konstellation Scheinkorrelation
bzw. die der scheinbaren Non-Korrelation ergibt).
10) In der Lage sein - ggf. unter Anwendung der Lernziele 1) bis 6) - eine der unter 7) angesprochenen
Variablenkonstellationen korrekt zu identifizieren
und unter Bezugnahme auf eine (vorgegebene) Ausgangshypothese zu interpretieren.
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