INSTITUT FÜR UNTERNEHMENSFÜHRUNG Georg-August-Universität Göttingen Prof. Dr. Günther Schanz Projektarbeit in der Veranstaltung „Karrieremanagement“ Dr. Marion Brehm Thema: Persönliches Karrieremanagement von Studenten vorgelegt von: Christina Borchert 0551-5083244 BWL 7. Semester Matthias Nolte 0551-3078958 Wipäd I 7. Semester Ina Pfleiderer 0551-4882138 Wipäd II 7. Semester Inhaltsverzeichnis I Inhaltsverzeichnis Seite Abkürzungsverzeichnis II Abbildungsverzeichnis III Tabellenverzeichnis IV Gleichungsverzeichnis V 1 Einleitung 1 2 Theoretischer Hintergrund und dessen Implementierung im Fragebogen 2 3 2.1 Allgemeine Prinzipien der Fragebogengestaltung 2 2.2 Theorie des geplanten Handelns 3 2.2.1 Die Einstellungskomponente 4 2.2.2 Subjektive Norm 8 2.2.3 Wahrgenommene Verhaltenskontrolle Auswertung 13 18 3.1 Demographische Daten 18 3.2 Theoriegeleitete Auswertung 20 3.2.1 Berufsorientierungen 20 3.2.2 Subjektive Norm 27 3.2.3 Wahrgenommene Verhaltenskontrolle 31 3.3 Ergänzende Auswertung 35 4 Kritische Betrachtung der Ergebnisse 48 5 Fazit 50 6 Literaturverzeichnis 51 Anhang VI Abkürzungsverzeichnis II Abkürzungsverzeichnis Abb. Abbildung AE Alternatives Engagement AO alternative Orientierung BWL Betriebswirtschaftslehre bzw. beziehungsweise c.p. ceteres paribus d.h. das heißt FO Freizeitorientierung Hrsg. Herausgeber Kap. Kapitel KO Karriereorientierung n Anzahl o.J. ohne Erscheinungsjahr o.V. ohne Verfasser s. siehe S. Seite Sowi Sozialwissenschaftler u. und u.a. und andere vgl. vergleiche vs versus Wipäd Wirtschaftspädagogik Wiwi Wirtschaftswissenschaftler z.B. zum Beispiel Abbildungsverzeichnis III Abbildungsverzeichnis Seite Abbildung 1: Theorie des geplanten Verhaltens 3 Abbildung 2: Ein Erklärungsmodell für geplantes Verhalten ‚Theorie 14 of planned behavior’ Abbildung 3: Angaben zu Praktika 19 Abbildung 4: Angaben zur bereits absolvierten Ausbildung 19 Abbildung 5: Angaben zu Tätigkeiten neben dem Studium 20 Abbildung 6: Berufsorientierungen in der Stichprobe 22 Abbildung 7: Berufsorientierungen Betriebswirtschaftsstudenten 23 Abbildung 8: Berufsorientierungen Wirtschaftspädagogikstudenten 24 Abbildung 9: Berufsorientierungen Studenten der Sozialwissenschaft 24 Abbildung 10: Berufsorientierungen Frauen 25 Abbildung 11: Berufsorientierungen Männer 26 Abbildung 12: Ausprägung Subjektive Norm nach Gruppen 28 Abbildung 13: Werte der subjektiven Norm aufsteigend sortiert 29 Abbildung 14: Mittelwerte der subjektiven Norm von Frauen 30 und Männern Abbildung 15: Mittelwerte interne Verhaltenskontrolle 32 Abbildung 16: Mittelwerte externe Kontrolle 33 Abbildung 17: Mittelwerte wahrgenommene Verhaltenskontrolle 35 Abbildung 18: Studienwahlmotive 36 Abbildung 19: Motive zur Wahl des Studienortes 37 Abbildung 20: Einstiegsgehalt nach dem Studium 38 Abbildung 21: Gehaltsvorstellung nach 5 Jahren 40 Tabellenverzeichnis IV Tabellenverzeichnis 6.1 Tabelle 1 Zuordnung Fragen normative Überzeugung – 11 Bezugsgruppen Tabelle 2 Zuordnung Fragen Konformität – Bezugsgruppen 12 Tabelle 3 Arten interner Bestimmungsfaktoren u. zugehörige Fragen im 16 Fragebogen Tabelle 4 Arten externer Bestimmungsfaktoren u. zugehörige Fragen im 17 Fragebogen Tabelle 5 Aufteilung der Stichprobe nach Studienfächer 18 Tabelle 6 Gründe für eine Arbeitstätigkeit neben dem Studium 20 Tabelle 7 Berufsorientierungen in den 80er Jahren (Rosenstiel) 22 Tabelle 8 Karriereorientierung Betriebswirtschaftler vs. Sozialwissenschaftler 27 Tabelle 9 Alternatives Engagement Frauen vs. Männer 27 Tabelle 10 Gruppierung der absoluten Ausprägungen der subjektiven Norm 28 Tabelle 11 Verhaltenskontrolle (intern u. extern) 33 Tabelle 12 Angestrebter Berufseinstieg 38 Tabelle 13 Durchschnittliches Bruttojahresgehalt (Quelle: Geva – 39 Institut) Tabelle 14 Durchschnittliches Bruttogehalt nach 5-6 Jahren (Quelle: Geva – 40 Institut) Tabelle 15 Matrix Ranking nach Gruppen 41 Tabelle 16 Rangreihe der einzelnen Berufsziele in HIS – Vergleichsstudie 45 Tabelle 17 Korrelation zwischen Berufsorientierungen der Kinder und den 46 entsprechenden Orientierungen der Eltern Gleichungsverzeichnis V Gleichungsverzeichnis Seite Gleichung 1: Erwartungs-Wert-Modell der Einstellung 4 Gleichung 2: Ein Erklärungsmodell für geplantes Verhalten ‚Theory of Planned 9 behavior’ 1. Einleitung 1 1 Einleitung Im Rahmen der Veranstaltung ‚Karrieremanagement‘ des Instituts für Unternehmensführung der Georg-August-Universität Göttingen, unter der Leitung von Frau Dr. Marion Brehm wurde im Sommersemester 2001 eine Studie zum persönlichen Karrieremanagement der Seminarteilnehmer durchgeführt. Die Teilnehmer wurden zu Beginn der Seminarstunde am 16.05.01 gebeten, in einem Zeitrahmen von 20 Minuten einen Fragebogen zu beantworten, mit dem Ziel ihre Einstellungen zur Karriere zu ermitteln. Karriere soll hier als „Folge von objektiv wahrnehmbaren Positionen eines Individuums innerhalb organisationaler Strukturen im Zeitablauf“1 verstanden werden. Dabei nehmen sowohl individuelle Entscheidungen als auch institutionelle Umstände Einfluss auf die Karriere. In der vorliegenden Studie liegt das Augenmerk besonders auf den individuellen Entscheidungen. Der Fragebogen wurde in Anlehnung an die Theorie des geplanten Verhaltens von Icek Ajzen2 konzipiert, die ein Konzept zur Erklärung individuellen Karriereverhaltens darstellt. Im folgenden Kapitel soll zunächst auf den theoretischen Hintergrund, sowie auf dessen Umsetzung im Fragebogen eingegangen werden. Daraufhin werden in Kapitel 3 die Ergebnisse der Befragung dargestellt. Die kritische Betrachtung der Studie und deren Ergebnisse ist in Kapitel 4 vorzunehmen. Schließlich soll in Kapitel 5 ein Fazit gezogen und ein Ausblick gegeben werden. 1 2 Vgl. Brehm (2001), S. 2 Vgl. Ajzen (1985) 2. Theoretischer Hintergrund und dessen Implementierung im Fragebogen 2 2 Theoretischer Hintergrund und dessen Implementierung im Fragebogen 2.1 Allgemeine Prinzipien der Fragebogengestaltung Bei der Gestaltung von Fragebögen sollten einige allgemeine Kriterien beachtet werden, um die Güte der Befragung sichern zu können. Vor allem ist es angebracht, auf eine möglichst einheitliche Struktur des Fragebogens zu achten, um die Probanden nicht zu zwingen, bei jeder Frage umdenken zu müssen und so unnötige Verwirrung zu vermeiden. In der vorliegenden Studie wurden die Antworten, soweit möglich, anhand bipolarer Skalen abgefragt. Ein Vorteil dieser Skalierung zwischen den Polen ‚stimmt keineswegs’ und ‚stimmt absolut’, liegt darin, dass sie in Fragebögen sehr verbreitet ist und die korrekte Handhabung für die Befragten kein Problem darstellen sollte. Überdies wurde durch die Vorgabe von sechs Skalenkategorien ein sogenanntes ‚ResponseSet-Verhalten’3 seitens der Probanden, also ein standardmäßiges Ankreuzen der Mittelkategorie, vermieden und somit die Notwendigkeit einer tendenziellen Festlegung erreicht. Auch für die spätere Auswertung der Daten ist diese Art der Fragestellung vorteilhaft. Den Antwortmöglichkeiten können genaue Zahlenwerte zugeordnet werden, und die eigentlich ordinalskalierten Werte können bei der Auswertung als nahezu intervallskaliert behandelt werden, was für Zwecke der Deskription durchaus zulässig und in der empirischen Forschung weit verbreitet ist4. Bei den Fragen, die keine Skalierung zuließen, wurden größtenteils ebenfalls geschlossene Antwortmöglichkeiten gewählt. Offene Fragen wurden aus Gründen der schwierigen Operationalisierung nur dort verwendet, wo es keine sinnvolle Alternative gab. Außerdem sollte bei der Gestaltung des Fragebogens darauf geachtet werden, dass das Thema der Befragung genannt, die Befragten zur Sorgfalt angehalten und die Wahrung der Anonymität versichert werden. Abschließend ist den Teilnehmern zu danken. 3 4 Vgl. Diekmann (1998), S. 386 Vgl. Fassheber et al. (2000/01), S. 13 2. Theoretischer Hintergrund und dessen Implementierung im Fragebogen 3 2.2 Theorie des geplanten Handelns Allgemeiner Überblick über die Theorie von Icek Ajzen Die vorliegende Studie über das „persönliche Karrieremanagement“ wurde in Anlehnung an die Theorie des geplanten Verhaltens ‚theorie of planned behavior’ von Icek Ajzen entwickelt. Diese Theorie eignet sich für das Verständnis von beruflichem Entwicklungsverhalten und erlaubt die Vorhersage eines individuellen Karriereverhalterns.5 In der Literatur wird diese Theorie als eine der einflussreichsten und verbreitesten Modelle beschrieben, die die Beziehung zwischen Einstellung und Verhalten verdeutlicht.6 Nach Ajzen wird das Verhalten einer Person von Verhaltensintentionen gesteuert, die von drei Determinanten abhängen: 1. Der Einstellungskomponente, die angibt, ob das intendierte Verhalten von der Person selbst positiv oder negativ bewertet wird. 2. Der subjektiven Norm, die darstellt, wie hoch der Druck durch andere Personen ist. 3. Der wahrgenommenen Verhaltenskontrolle, die ausdrückt, wie leicht oder schwierig es ist, das beabsichtigte Verhalten auch tatsächlich ausführen zu können7. Die Grafik in Abbildung 1 zeigt diese Zusammenhänge: Einstellungskomponente Subjektive Norm Verhaltensintention Wahrgenommene Verhaltenskontrolle Abbildung 1: Theorie des geplanten Verhaltens8 5 Vgl. Brehm (1999), S. 144 Vgl. Stroebe, Hewstone & Stephenson (1996), S. 247 7 Vgl. Stroebe, Hewstone & Stephenson (1996), S. 247ff 6 Verhalten 2. Theoretischer Hintergrund und dessen Implementierung im Fragebogen 4 Um individuelles Karriereverhalten zu untersuchen und vorherzusagen, müssen diese drei Komponenten betrachtet werden. Dementsprechend werden einerseits die Einstellungen der Person hinsichtlich der Karriere erfragt, andererseits aber auch die Erwartungen relevanter anderer und die Motivation der Person, diesen Erwartungen auch entsprechen zu wollen. Als drittes wird bei der Untersuchung die von der Person erwartete Durchsetzbarkeit und Kontrollierbarkeit erfasst, da Karriereplanung auch von den eigenen und organisationalen Möglichkeiten abhängt9. Im folgenden soll zunächst auf die Einstellungskomponente näher eingegangen werden. 2.2.1 Einstellungskomponente Erwartungs-Wert-Modelle bilden die Grundlage für die nähere Betrachtung von subjektiven Einstellungen gegenüber einem intendierten Verhalten (z.B. eine Position zu wechseln). Die Erwartung betrifft die subjektive Einschätzung der antizipierten Konsequenz des Verhaltens (z.B. „der Wechsel führt zu weniger Zeit für Familie und Freizeit“ oder „ der Wechsel führt zu mehr Gehalt“). Der Wert des Verhaltens beschreibt die subjektive Bewertung dieser Konsequenzen („weniger Zeit für Familie und Freizeit ist schlecht“ oder „mehr Gehalt ist gut“). Der Zusammenhang dieser Komponenten der Einstellungsbildung kommt in folgender Formel zum Ausdruck: n Aact = ∑ Bi ai i=1 Gleichung 1: Erwartungs-Wert-Modell der Einstellung Das heißt, eine Einstellung (Aact) wird vorhergesagt, indem man die Erwartungsund Wertkomponenten (Bi, ai), die mit jeder Verhaltenskonsequenz assoziiert werden multipliziert und die erhaltenen Produkte addiert10. Deshalb wird diese Theorie auch als Erwartungs-mal-Wert-Theorie11 bezeichnet. In der Studie sollten nicht konkrete Karriereschritte erfasst werden (wie z.B. „soll ein Positionswechsel von A nach B vorgenommen werden?“), daher konnte man 8 Vgl. Brehm (1999), S. 145 Vgl. Brehm (1999), S. 144 10 Vgl. Stroebe, Hewstone & Stephenson (1996), S. 247f 11 Vgl. Gaugler (1992), S. 793f 9 2. Theoretischer Hintergrund und dessen Implementierung im Fragebogen 5 auf die erwartete Konsequenz nicht eingehen. Es wurde lediglich die Bewertung von Berufsorientierungen untersucht. Berufs- und Karriereorientierungen Die Basis der individuellen Einstellungen zum Karriereverhalten liefern die Berufs- und Karriereorientierungen. Der Anreiz einen bestimmten Karriereschritt zu vollziehen, ist abhängig von den Motiven eines Menschen. Karriereorientierungen geben Aufschluss darüber, wie eine Person zu Arbeit und Karriere steht12. Grundlage der Bewertung von Karriereschritten: die Theorie von Rosenstiels Bei der Fragebogenerstellung zum Thema „persönliches Karrieremanagement“ diente die Theorie Lutz von Rosenstiels als Grundlage, da sie für den Fragebogen geeignet schien. Sie ermöglichte uns, die Einstellungen unserer Kommilitonen in Bezug auf ihre Berufsorientierung im Gesamtüberblick zu ermitteln. Lutz von Rosenstiel nennt drei unterschiedliche Berufsorientierungen: die ‚Karriereorientierung’, die ‚Freizeitorientierung’ und die ‚alternativ engagierte Berufsorientierung’. Von Karriereorientierung wird gesprochen, wenn sich die Individuen, „die sich vor einer stark fordernden, Karrierechance versprechenden Situation in einem Unternehmen der Wirtschaft befinden, (..) positiv und voller Identifikationsbereitschaft mit dieser beruflichen Perspektive auseinandersetzen und darin eine Chance suchen wollen“13. Diese Personen investieren überdurchschnittlich viel Zeit in ihren Beruf, nehmen gegenüber Wachstum und Technik eine positive Sicht ein und präferieren somit traditionelle Unternehmensziele. Eine Gehaltssteigerung wird gegenüber Arbeitszeitverkürzungen vorgezogen, was auf eine eher materialistische Einstellung dieser Kategorie zugeordneten Personen deutet14. Im Fragebogen wurde diese Einstellung in folgenden Items erfasst: (15) Arbeit sehe ich als etwas Positives. (17) Bewährten Methoden gebe ich den Vorzug vor neuen Methoden. (19) Häusliche und familiäre Pflichten sollten zwischen den Partnern aufgeteilt werden. 12 Vgl. Brehm (1999), S. 146 Vgl. von Rosenstiel (1993), S. 74 14 Vgl. von Rosenstiel (1993), S. 76 13 2. Theoretischer Hintergrund und dessen Implementierung im Fragebogen 6 (20) Ich bin der Auffassung, dass man sich mit den organisationalen Zielen identifizieren sollte. (32) Gute Noten sind mir wichtig. (42) Ich ziehe eine Gehaltserhöhung gegenüber einer Reduzierung der Wochenarbeitszeit vor. (44) Ich möchte mein Studium so schnell wie möglich abschließen. (53) Ich will das in mein Studium investierte Geld mit einem höheren Verdienst im Beruf ausgleichen. Zur Unterstützung wurden zusätzlich auch folgende Items ausgewertet: (14) Gründe für einen Nebenjob: b) Praxiserfahrung, d) Kontakte für Berufseinstieg knüpfen. (62) Ziele der beruflichen Laufbahn: c) Macht, f) fachliche Herausforderungen, h) Verantwortung, i) Ansehen. (68) Motive zur Studienwahl: i) Status des Berufes. (69) Motive zur Studienortwahl: d) guter Ruf. Bei der freizeitorientierten Personengruppe wird die berufliche Arbeit als Mittel zum Zweck gesehen, nämlich die Freizeitinteressen verfolgen zu können. Deshalb vermeiden die Verfechter solcher Interessen eine stark fordernde, Aufstiegschancen versprechende Situation im Unternehmen. Dementsprechend ist die Arbeitsmoral bei den Freizeitorientierten schwach ausgeprägt15. Im Fragebogen wird diese Orientierung in folgenden Items beobachtet: (22) Ich nehme mir im Studium auch während der Woche Zeit für meine Freizeit. (23) Sie jobben zur Finanzierung Ihres Studiums in einer Personalabteilung. Kündigen Sie, wenn Sie eine Million DM im Lotto gewinnen? (27) Ich freue mich schon immer aufs Wochenende, da kann ich endlich mal das machen, wozu ich Lust habe. (36) Ich könnte mich mit jemandem identifizieren, der sagt, das Studium sei z. Zt. „das Zentrum seines Lebens“. (52) Während der Arbeit vereinzelt mal „blau zu machen“, ist nicht weiter tragisch. Zur Unterstützung dienten folgende Items: (14) Gründe für einen Nebenjob: c) Abwechslung zum Studium, e) Finanzierung von Freizeit/ Urlaub. (62) Ziele einer beruflichen Laufbahn: g) viel Freizeit. (68) Motive zur Studienortwahl m) kleinstes Übel. Alternatives Engagement liegt vor, wenn die Bereitschaft groß ist, sich im Beruf einzusetzen, sobald damit wertorientierte Ziele erreicht werden können. Menschen dieser Berufsorientierung stehen dem wirtschaftlichen Wachstum und der Technik kritisch gegenüber. Das zeigt ein Missverhältnis zwischen erlebten Zielen (sogenannten Ist-Zielen) und aus ihrer Sicht wünschenswerten Zielen (soge15 Vgl. Brehm (1998), S. 122f 2. Theoretischer Hintergrund und dessen Implementierung im Fragebogen 7 nannten Soll-Zielen) auf. Alternativ Engagierte setzen sich für den Umweltschutz, die Persönlichkeitsentwicklung der Mitarbeiter und die Entwicklung der dritten Welt ein. Sie plädieren also eher für postmaterialistische Ziele. Eine Arbeitszeitverkürzung wird einer Gehaltssteigerung vorgezogen16. Alternativ engagiertes Interesse wurde in die nachstehenden Items eingebunden: (18) Ich bin der Meinung, dass der Umweltschutz bislang von den Unternehmen ignoriert wurde. (25) Statt ewig an uns zu denken, sollten wir mehr auch an die Entwicklung z.B. in der Dritten Welt im Auge haben. (38) Ich möchte mit meiner Arbeit vieles nachhaltig verbessern. (39) Unternehmen sollten sich mehr auf die Persönlichkeitsentwicklung der Mitarbeiter als auf rein profitorientierte Ziele konzentrieren. (51) Ich glaube, dass es wichtig ist, einen gesellschaftlich sinnvollen Beruf zu haben. Zur Unterstützung dienten folgende Items: (67) Engagement neben dem Studium: b) politisch, c) in sozialen Einrichtungen, d) im Umweltschutz. (68) Motive zur Studienwahl: c) zur Veränderung beitragen, d) anderen zu helfen. Weitere Theorien Neben der Theorie Lutz von Rosenstiels über Berufsorientierungen findet man in der Literatur weitere Ansätze, die Erklärung von Karriereschritten vorzunehmen. Einen kurzen Überblick soll der nachstehende Text liefern. Alvin Gouldner nimmt eine Unterscheidung von ‚Cosmpolitains’ und ‚Locals’ vor. Bei den sogenannten ‚Cosmopolitains’ ist die Einstellung zum Berufsbild wissenschaftlich und international ausgerichtet. Sie sind an fachlichen Herausforderungen interessiert und „orientieren ihre Handlungen an betrufsständischen Bezugsgruppen außerhalb der Organisation“17. ‚Locals’ sind eher betrieblich orientiert, das heißt sie fühlen sich mit ihrer beschäftigten Organisation stark verbunden. „Sie orientieren ihr Verhalten an Referenzgruppen innerhalb der Organisation“18. Im Gegensatz zu den ‚Cosmopolitains’ weisen die ‚Locals’ eine „geringe zwischenbetriebliche Mobilitätsbereitschaft auf“19. 16 Vgl. Brehm (1998), S. 123 Vgl. Brehm (1998), S. 107 18 Vgl. Brehm (1998), S. 107 19 Vgl. Brehm (1998), S. 107 17 2. Theoretischer Hintergrund und dessen Implementierung im Fragebogen 8 Für Edgar Schein ergeben sich fünf dominante Karriereziele. Er bezeichnet sie als Karriereanker, denn seiner Meinung nach behält ein Individuum eines der nachfolgend angeführten Orientierungsmuster ein Leben lang bei: 1. Managementkompetenz: Der Umfang der Verantwortung steht im Mittelpunkt. 2. Technisch-funktionale Kompetenz: Die Herausforderung wird in einem Spezialgebiet gesucht. 3. Sicherheit: Der Schwerpunkt wird auf Stabilisierung der beruflichen Entwicklung gelegt. 4. Kreativität: Der Wunsch Neues zu entwickeln. 5. Autonomie und Unabhängigkeit: Suche nach größtmöglicher Freiheit und Unabhängigkeit von organisationalen Zwängen20. Curt Tausky und Robert Dubin differenzieren zwischen einer ‚Aufwärtsorientierung’ und einer ‚Abwärtsverankerung’. Letzterer wird eine limitierte Erfolgsorientierung zugeschrieben. Die einmal erreichte Position soll aufrechterhalten werden. Bei der Aufwärtsorientierung wird während des gesamten Berufslebens eine höhere Position angestrebt, mit dem Ziel eine höchstmögliche Ebene der organisationalen Hierarchie zu erreichen21. 2.2.2 Subjektive Norm Neben individuellen Einstellungen und Berufsorientierungen sind für das karrierebezogene Verhalten auch Einflüsse des Umfeldes zu berücksichtigen. Dabei wird bei Ajzen zwischen ,subjektiver Norm‘ und ,wahrgenommener Verhaltenskontrolle‘ unterschieden22. Zunächst soll der Begriff ,soziale Norm’ und dessen Inhalt genauer beschrieben, sowie die Operationalisierung im Fragebogen dargestellt werden. Normen: Begriff und Vermittlung Unter einer ,Norm’ versteht man im allgemeinen Gebote oder Verhaltenserwartungen. Sie stellen somit Erwartungen dar, wie menschliches Verhalten aussehen sollte. 20 Vgl. Schanz (2000), S. 515ff Vgl. Brehm (1998), S. 108f 22 Vgl. Stroebe, Hewstone & Stephenson (1996), S. 248 21 2. Theoretischer Hintergrund und dessen Implementierung im Fragebogen 9 Gleichzeitig dienen sie als Vergleichsmaßstab für die Beurteilung von Verhalten23. Träger von Normen sind Individuen, die teilweise recht unterschiedlichen Verhaltenserwartungen ihres Umfeldes unterliegen, wodurch es zu Rollenkonflikten kommen kann. Jedoch nehmen nicht alle Individuen die gleichen Erwartungen wahr, die an sie gestellt werden. Im vorliegenden Modell wird dies explizit berücksichtigt, indem man von ,subjektiver’ Norm spricht. Im Fragebogen konnte dieser Sichtweise recht gut gefolgt werden, da die Befragten subjektive Urteile zu den von ihnen wahrgenommenen äußeren Erwartungen bzw. Normen abgeben sollten. Es stellt sich die Frage, auf welche Weise Normen überhaupt vermittelt werden. Dabei wird davon ausgegangen, dass vor allem die frühen Sozialisierungsphasen, aber auch das spätere soziale Umfeld eine entscheidende Rolle spielen24. Da der Mensch ein soziales Wesen ist25, bewegt er sich innerhalb sozialer Gefüge und erfährt, dass bestimmte Verhaltensweisen zu Sanktionen oder Belohnungen durch sein Umfeld führen. Somit kann er sich einen Eindruck über die an ihn gestellten Erwartungen bilden. Diese Anforderungen werden als ,normative Überzeugungen’ bezeichnet. Dabei gilt es im Folgenden weiter zu untersuchen, inwieweit auch an die jeweiligen Geschlechter unterschiedliche Erwartungen herangetragen werden und ob dadurch ein verändertes Karriereverhalten von Männern oder Frauen entfaltet wird. Subjektive Norm bei Fishbein/Ajzen: normative Überzeugung und Konformität Erwartungen, die an ein Individuum gestellt werden, müssen nicht unbedingt sein Verhalten beeinflussen. Verhält sich eine Person nicht konform, beugt sie sich diesen Erwartungen nicht. Damit sind sie für ihr Verhalten nicht relevant. Diese Erkenntnis ist auch im Modell von Fishbein/Ajzen wiederzufinden, in n NBi (Mci) = SN i=1 dem zur Bestimmung der subjektiven Norm folgende Gleichung26 aufgestellt wird: Die subjektive Norm (SN) ergibt aus Gleichung 2 : Berechnung der subjektiven Norm der 23 Vgl. Brehm (1998), S. 135 Vgl. Brehm (1998), S. 137 25 Vgl. Schanz (1993), S. 58 26 Vgl. Brehm (1998), S. 141 24 Addition der Produkte der 2. Theoretischer Hintergrund und dessen Implementierung im Fragebogen 10 normativen Überzeugung einer bestimmten Gruppe (NBi) und der Motivation der Person, sich diesen normativen Erwartungen entsprechend zu verhalten (Mci). Dabei kommt ein weiterer Faktor zur Sprache: relevante27 Gruppen, die an ein Individuum Erwartungen stellen und deren Erwartungen auch Auswirkungen auf das Verhalten der betroffenen Personen haben. Wie stark der Einfluss dieser externen Gruppen ist, hängt jedoch vom Grad der Konformität ab. „Orientiert sich eine Person an den karrierebezogenen Normen einer Gruppe, so fungiert diese als (positive) normative Bezugsgruppe28. Lehnt sie hingegen die Normen ab und sucht sie bewusst nicht zu übernehmen, kann man von einer negativen Bezugsgruppe sprechen“29. Für die folgende Untersuchung wurden in Anlehnung an die Theorie von Fishbein/Ajzen für das Karriereverhalten der Studenten relevante Bezugsgruppen identifiziert. Dabei sind für individuelles karrierebezogenes Verhalten vornehmlich „Bezugsgruppen aus der beruflichen und der privaten Sphäre zu berücksichtigen“30. Das sind: Die Familie (Vater, Mutter, Verwandte, Geschwister), Freunde (Kommilitonen und andere) und die Gesellschaft als Gesamtheit31. Dabei stellt die Familie eine wichtige Bezugsgruppe dar, da in ihr eine Vielzahl von Sozialisierungsprozessen stattfindet. Weiterhin wird in der Literatur die Stärke des Einflusses des privaten Umfeldes (insbesondere der Familie) auf die Karriereentscheidungen hervorgehoben32. Da nicht davon auszugehen ist, dass viele der Befragten bereits eine eigene Familie gegründet haben33, wird der Kreis der Familie entsprechend auf die Verwandten definiert. Freunde sind meist Personen, deren Urteil und Meinungen auch für ein Individuum wichtige Maßstäbe setzen. Andererseits wird davon ausgegangen, dass sich unter ihnen zum größten Teil ebenfalls Studenten befinden, so dass hier eine Analogie zum beruflichen Umfeld gezogen werden soll. 27 Dabei ist zu beachten, dass für verschiedene Fragestellungen unterschiedliche Bezugsgruppen herangezogen werden und als relevant bezeichnet werden! 28 Man versteht unter normativen Bezugsgruppen Gruppen, von denen relevante Verhaltens- und Einstellungsnormen ausgehen. Komparative Gruppen hingegen dienen eher dem Vergleich zur Selbsteinschätzung. 29 Brehm (1998), S. 143 30 Brehm (1999), S. 148 31 Die Gruppen sind nicht trennscharf voneinander abzugrenzen. So sind die Freunde und die Familie zwar Teilgruppen der Gesellschaft, jedoch sind sie nicht mit ihr gleichzusetzen. Deshalb scheint eine Unterscheidung an dieser Stelle zweckmäßig. 32 Vgl. Brehm (1997), S. 149 33 So ergab die Untersuchung, dass nur zwei der Befragten verheiratet sind und eine Person ein Kind hat. 2. Theoretischer Hintergrund und dessen Implementierung im Fragebogen 11 Schließlich stellen gesellschaftlich-kulturelle Normen einen wichtigen Bezugspunkt dar, so dass es unerlässlich ist, auch die gesellschaftlichen Erwartungen einzubeziehen, da sie in bestimmten Situationen sogar den stärksten Einfluss ausmachen können34. Eigentlich sind sämtliche Berufsorientierungen zu ermitteln, die von den Bezugsgruppen an die Individuen herangetragenen werden35. Inwieweit beispielsweise von der Gesellschaft eine alternative oder eine auf Karriere ausgerichtete Orientierung erwartet wird. In der durchgeführten Erhebung wurde aus Gründen des Umfangs lediglich die erwartete Karriereorientierung erfasst. Für jede Bezugsgruppe wurden Items aufgestellt, deren Antwortmöglichkeiten Fragen in skalierter Form vorgegeben waren. Damit wurde eine Messung der Stärke sowie der Richtung der Erwartungen aus den jeweiligen Gruppen möglich. Folgende Übersicht stellt die den jeweiligen Gruppen zugeordneten Fragen zur Erfassung der normativen Überzeugungen dar: Gruppe Familie Freunde Gesellschaft Fragen (16) Ich glaube, dass mich meine Verwandten nach dem Studium in einer leitenden Position sehen (30) Meine Freunde wollen in ihrem späteren Berufsleben möglichst keinen Stress haben. (41) Wenn ich meinen Kommilitonen erzählen würde, dass ich später lieber Teilzeit arbeiten und mich um die Familie kümmern möchte, würden sie mich schief angucken. (19) Häusliche und familiäre Pflichten sollten zwischen den Partnern aufgeteilt werden. 36 (29) Ich glaube, dass man von einem Uni-Absolvent erwartet, dass er später in Unternehmen Spitzenpositionen einnimmt. Tabelle 1 : Zuordnung der Fragen zur normativen Überzeugung zu den Bezugsgruppen Doch wie bereits angedeutet, hängt die subjektive Norm noch von einem weiteren Faktor, der Konformität zum normengerechten Verhalten ab. Das Streben nach Konformität wird u.a. damit erklärt, dass Individuen allgemein soziale Akzeptanz wünschen37. Einen Erklärungsbeitrag liefert weiterhin die Impressions-Management-Theorie. Hierin geht es im Wesentlichen um das Bild, das ein 34 Vgl. Brehm (1999), S. 148 An dieser Stelle wird abermals deutlich, dass das Modell von Fishbein/Ajzen auf die vorliegende Untersuchung nur schwer anzuwenden ist. Bei ihnen geht es um die Normen die von den relevanten Bezugsgruppen bezüglich eines konkreten Karriereschrittes vermittelt werden. Ein solcher liegt hier jedoch nicht vor. So liegt der Schwerpunkt in dieser Studie darauf, wie die Bezugsgruppen allgemein zu den Berufsorientierungen stehen bzw. welche sie vom Individuum erwarten. 36 Anm.: Hierbei liegt die Hypothese zugrunde, dass bei ausbleibender Aufteilung häuslicher und familiärer Pflichten auf einem Partner eine erhöhte Karriereerwartung lastet. (Vgl. Brehm (1999), S. 150). Weiterhin drückt diese Frage die gesellschaftliche Akzeptanz der Aufteilung dieser Tätigkeiten zwischen Männern und Frauen aus. 35 2. Theoretischer Hintergrund und dessen Implementierung im Fragebogen 12 Individuum gegenüber anderen abgeben möchte, wie es gesehen werden will. Die Reaktion des Interaktionspartners wird antizipiert und daran das eigene Verhaltern ausgerichtet38. Konformes Verhalten dient letztlich der positiven Selbstdarstellung gegenüber anderen. Es wird davon ausgegangen, dass die Konformitätsmotivation zu einzelnen Parteien davon abhängt, inwieweit diese Gruppe Macht über die betreffende Person besitzt39. Somit scheint es nicht verwunderlich zu sein, wenn festgestellt wird, dass es zu Rollenkonflikten kommen kann40, wenn die eigenen Berufsorientierungen und die an ein Individuum herangetragenen Orientierungen im Widerspruch stehen. Folgende Zuordnung von einzelnen Fragen zur Konformität und den jeweiligen Gruppen wurde vorgenommen: Gruppe Familie Freunde Gesellschaft Fragen41 (21) Mir ist es wichtig, von meinem Umfeld respektiert und geschätzt zu werden. (28) Mir ist egal, wie andere mich sehen und was sie von mir denken. (37) Bei wichtigen Entscheidungen lege ich auf den Rat meiner Eltern Wert. (65e) Vater/Mutter: Ist mein berufliches Vorbild. (21) Mir ist es wichtig, von meinem Umfeld respektiert und geschätzt zu werden. (34) Um vor den anderen nicht als Spielverderber dazustehen, bin ich zu jedem Spaß bereit. (50) Mit seinem Outfit sollte man sich schon nach der Mode richten. (68f) (Studienwahlmotive): Freunde gleicher Beruf. (69c) (Studienortwahlmotive): Freunde auch hier. (21) Mir ist es wichtig, von meinem Umfeld respektiert und geschätzt zu werden. (28) Mir ist egal, wie andere mich sehen und was sie von mir denken. (50) Mit seinem Outfit sollte man sich schon nach der Mode richten. Tabelle 2 : Zuordnung der Fragen zur Konformität zu den Bezugsgruppen Bei der Formulierung wurde darauf geachtet, dass die Intention, die hinter den Fragen steckt, nicht unmittelbar deutlich wird. Dem liegt die Hypothese zugrunde, dass ungern zugegeben wird, dass man sich konform zu bestimmten Gruppen verhält, bzw. von anderen beeinflussen oder gar kontrollieren lässt. 37 Vgl. Brehm (1998), S. 149 Vgl. Brehm (1998), S. 149 39 Vgl. Brehm (1998), S. 152 40 Vgl. Brehm (1998), S. 150 41 Es ist zu beachten, dass einige Fragen mehrfach zugeordnet wurden, da sie über die Konformität zu mehreren Gruppen Auskunft geben. 38 2. Theoretischer Hintergrund und dessen Implementierung im Fragebogen 13 Zusammenfassend lässt sich über den Inhalt der sozialen Norm folgendes sagen42: Sie umfasst die von einem Individuum angenommene Wahrscheinlichkeit, dass von bestimmten Bezugsgruppen ein entsprechendes Verhalten erwartet wird und die Bereitschaft, diesen Erwartungen zu folgen. Mit den aufgestellten Fragen zu den jeweiligen Bezugsgruppen soll die subjektive Norm, die an eine Person gestellten Karriereerwartungen und die Konformität gegenüber diesen Erwartungen, erfasst werden. 2.2.3 Wahrgenommene Verhaltenskontrolle Gelegentlich ist zu beobachten, dass ein Verhalten nicht gezeigt wird, obwohl die Einstellung und die subjektive Norm diesbezüglich positiv sind. An dieser Stelle greift das Konstrukt der ‚wahrgenommenen Verhaltenskontrolle‘. Es beschreibt die von einer Person „erwartete Leichtigkeit oder Schwierigkeit, das beabsichtigte Verhalten auch tatsächlich ausführen zu können.“43 Durch die Einbindung dieses Aspekts erweiterte Ajzen seine ‚Theorie des überlegten Handelns‘44 in die ‚Theorie des geplanten Verhaltens‘45, die der vorliegenden empirischen Studie als theoretischer Hintergrund dient. Wie in Abbildung 2 ersichtlich wird, kann die wahrgenommene Verhaltenskontrolle nicht nur Einfluss auf die Verhaltensintention, sondern auch auf das konkrete Verhalten haben. Dies ist immer dann der Fall, wenn die eigene Verhaltenskontrolle besonders gut in Übereinstimmung mit der Realität eingeschätzt wird46. Angenommen eine Person bewirbt sich für eine Arbeitsstelle, die sie selbst unbedingt haben will, und die auch von ihrer sozialen Umwelt stark befürwortet wird. Da es jedoch viele Konkurrenten gibt, rechnet sie sich nicht allzu große Chancen aus. Das tatsächliche Antreten der Stelle wird hier mit zunehmender Zahl der Mitbewerber unwahrscheinlicher. Wird ein Verhalten unter den genannten Umständen also nicht gezeigt, nimmt das Individuum an, dass bestimmte Faktoren ein erfolgreiches Ergebnis der Handlung verhindern. Ajzen unterscheidet hier zwischen internen und externen Bestimmungsfaktoren der wahrgenommenen Handlungskontrolle, die im Folgenden näher zu beschreiben sind. 42 Vgl. Brehm (1999), S. 148, 150 Stroebe, Hewstone & Stephenson (1996), S. 249 44 Im englischen Original: ‚theory of reasoned action‘. 45 Im englischen Original: ‚theory of planned behavior‘. 46 Vgl. Stroebe, Hewstone & Stephenson (1996), S. 249 43 2. Theoretischer Hintergrund und dessen Implementierung im Fragebogen 14 Einstellungskomponente Subjektive Norm Verhaltensintention Verhalten Wahrgenommene Verhaltenskontrolle Abbildung 2: Ein Erklärungsmodell für geplantes Verhalten 'Theory of Planned behavior'47 Interne Bestimmungsfaktoren Interne Bestimmungsfaktoren der wahrgenommenen Verhaltenskontrolle können der Person selbst zugeschrieben werden, das heißt, dass sie im Bereich individueller Kontroll- und Beeinflussungsmöglichkeiten liegen. Bei Ajzen finden sich vier unterschiedliche Bereiche innerer Faktoren48, die zum Teil auch in der Generierung der Fragen für diese Studie Berücksichtigung finden. Als erster Faktor ist das Empfinden, das eigene Leben selbst bestimmen zu können, zu nennen. Individuen verspüren in der Regel unterschiedlich starke Einflussmöglichkeiten auf die Richtung, in der sich ihr Leben bewegt. Zu einem gewissen Maße machen sie sowohl innere, als auch äußere Faktoren für die Konsequenzen ihres Handelns verantwortlich, wobei das Verhältnis interindividuell schwankt. Innere Faktoren können z.B. psychisches und physisches Wohlbefinden sein, während sich äußere Faktoren eher auf Rahmenbedingen, die die Umwelt an das Individuum stellt, beziehen. Der zweite Bereich interner Bestimmungsfaktoren bezieht sich auf die Informationen, die das Individuum besitzt, seine Fähigkeiten und Möglichkeiten. Je mehr Informationen eine Person besitzt, um so besser kann sie die Folgen, sowie Kosten und 47 Vgl. Brehm (1998), S. 62 2. Theoretischer Hintergrund und dessen Implementierung im Fragebogen 15 Nutzen ihres Handelns einschätzen, und um so höher wird sie die eigene Verhaltenskontrolle einschätzen. Analog verhält es sich mit den Fähigkeiten und Möglichkeiten. Besteht für eine konkrete Aufgabe nur geringe Handlungskompetenz, wird die Erfolgswahrscheinlichkeit entsprechend gering eingeschätzt. Ist man umgekehrt bereit, sich neuen Herausforderungen zu stellen und sich nicht auf dem bereits Erreichten auszuruhen, sondern sich aktiv weiterzubilden, hat das einen positiven Einfluss auf die wahrgenommene Verhaltenskontrolle. Als dritten Bereich interner Faktoren führt Ajzen Willenskraft und Charakterstärke an. Individuen müssen bei ihren Handlungen immer mit dem Widerstand anderer rechnen, deren Bedürfnisse möglicherweise im Konflikt zu den eigenen Bedürfnissen stehen. Erfolg oder Misserfolg ist in so einer Situation dann davon abhängig, wie gut sich der Einzelne behaupten kann. Eine erfolgreiche Karriere ist außerdem nicht selten in der Disziplin des Individuums begründet. Auch in Spitzenpositionen sind nicht alle Arbeitsaufgaben gleich interessant und herausfordernd, werden sie trotzdem zügig bearbeitet und nicht erst lange hinausgeschoben, können später alle Energien auf wichtige Projekte verwandt werden. Zuletzt führt Ajzen Gefühle und Zwänge als Faktoren interner Verhaltenskontrolle. ein. Darunter sind zum einen Lebensgrundstimmungen und Erlebnistönungen und zum anderen zwanghafte Handlungen zu verstehen. Alle diese Konstrukte weisen eine mittel- bis langfristige zeitliche Dauer, sowie fehlenden Objektbezug auf49. Es ist einleuchtend, dass ein eher pessimistisch eingestellter Mensch seine Erfolgschancen auch dementsprechend negativ bewertet. Als weitere Dimension interner Faktoren wurde im Kontext dieser Studie die Mobilität der Befragten ausgewählt. Der Einstieg in den Beruf bedeutet gleichzeitig den Beginn eines neuen Lebensabschnittes und erfordert sehr viele Umstellungen und Neuerungen für den Menschen. Auch bei späteren Karriereschritten werden diese Anforderungen auf den Einzelnen, wenn auch in der Regel etwas abgeschwächter, zukommen. Unter Umständen werden gute Karrieremöglichkeiten nicht genutzt, weil die individuelle Mobilität zu gering, bzw. die Bindung an einen bestimmten Ort sehr hoch ist. 48 49 Vgl. Ajzen (1985), S. 25ff, siehe auch: Brehm (1998), S. 157ff Vgl. Temme/Tränkle (1996), S. 282 2. Theoretischer Hintergrund und dessen Implementierung im Fragebogen 16 Tabelle 3 gibt eine Übersicht der Art der internen Bestimmungsfaktoren und die zugehörigen Fragen im Fragebogen wieder. Interner Bestimmungsfaktor das Empfinden, das eigene Leben selbst bestimmen zu können Informationen, Fähigkeiten und Möglichkeiten Willenskraft und Charakterstärke Mobilität Frage (26) Ich fühle mich fit und voller Energie. (48) Ich schätzte den Anteil, zu dem ich mein Leben selbst bestimmen kann, sehr hoch ein. (49) Ich habe bei schlechten Klausuren häufig das Gefühl, dass die Klausur ungerecht gestellt wurde. (31) Ich habe Angst, meine Ziele nicht zu erreichen. (33) Ich habe das Bestreben, mich ständig weiter zu entwickeln (und auch beruflich voranzukommen). (24) Ich erledige auch langweilige Aufgabenzügig, wenn sie für mein Fortkommen wichtig sind. (45) Mir fällt es leicht, mich in meinem Leben ganz neu zu orientieren und neue Bekanntschaften zu schließen. (47) Mir ist es wichtig, später in der Nähe meiner Heimatstadt oder Verwandten zu arbeiten. (57) Wie viele Stunden würden Sie insgesamt maximal täglich zur Arbeit fahren? Tabelle 3: Arten interner Bestimmungsfaktoren und zugehörige Fragen im Fragebogen Externe Bestimmungsfaktoren Externe Bestimmungsfaktoren der wahrgenommenen Verhaltenskontrolle sind nicht mehr der Person, sondern der Umwelt zuzuordnen. Ajzen unterteilt sie in Zeit und Gelegenheit und die Abhängigkeit von anderen50. Auf die Gelegenheiten, bestimmte Karriereschritte zu ergreifen, können zahlreiche Faktoren einwirken. Zunächst haben die allgemeine Wirtschafts- und Arbeitsmarktlage Einfluss auf die Verfügbarkeit adäquater Arbeitsstellen. Außerdem können organisationale Karrieresysteme Karriereabsichten unterstützen oder behindern. Nicht zuletzt kann die Konstitution des Menschen unterschiedlich anfällig für arbeitsbedingte Krankheiten, die zunehmend auf dem unzureichenden Abbau von schädlichem Stress (Distress) beruhen, sein. Die Abhängigkeit von anderen bezieht sich darauf, dass Entscheidungen über Karriereschritte immer auch von außenstehenden Personen, wie der Personalabteilung, Vorgesetzten oder dem Betriebsrat abhängen51. Gute ‚Beziehungen’ zu haben kann bei der Arbeitssuche z.T. hilfreicher sein, als fachliche Qualifikation allein. Das Wissen um gute Kontakte kann demnach das Karriereverhalten beeinflussen. 50 51 Vgl. Ajzen (1985) S. 27ff; siehe auch: Brehm (1998), S. 159ff Vgl. Brehm (1999), S. 163ff 2. Theoretischer Hintergrund und dessen Implementierung im Fragebogen 17 Tabelle 4 zeigt die Einbindung des theoretischen Hintergrundes der externen Bestimmungsfaktoren der wahrgenommenen Verhaltenskontrolle in den Fragebogen. Externer Bestimmungsfaktor Bestehende Gelegenheiten Abhängigkeit von anderen Frage (40) Ich schätze meine Chancen auf dem Arbeitsmarkt als sehr gut ein. (46) Ich glaube, dass in der Zukunft flexiblere Arbeitszeitmodelle und Teilzeitjobs verstärkt angeboten werden. (54) Stress hat bei mir schnell gesundheitliche Auswirkungen. (55) Ich denke, dass die allgemeine wirtschaftliche Entwicklung meinen Berufsplänen entgegenkommt. (35) Ich kenne viele Leute, die sich für meine berufliche Entwicklung einsetzen könnten. Tabelle 4: Arten externer Bestimmungsfaktoren und zugehörige Fragen im Fragebogen 3. Auswertung 18 3 Auswertung 3.1 Demographische Daten Insgesamt wurden 88 Fragebögen ausgeteilt, von denen 86 ausgefüllt zurückgegeben wurden; damit fällt die Rücklaufquote mit fast 98% sehr hoch aus. Drei Fragebögen mussten von der Auswertung ausgeschlossen werden, da ein Großteil der Fragen nicht beantwortet wurde. Ein weiterer Fragebogen wurde nachträglich aus der Auswertung genommen, da er mit den festgelegten Entscheidungskriterien52 keiner der drei Berufsorientierungen zugeordnet werden konnte und eine Verzerrung aller darauf aufbauenden Ergebnisse vermieden werden sollte. Insgesamt wurden demnach Fragebögen von 82 Personen im Alter zwischen 20 und 36 Jahren mit einem Mittel von 24,68 Jahren ausgewertet. Die Geschlechter waren mit 50 Frauen und 32 Männern recht ungleichgewichtig verteilt53. Außerdem konnte festgestellt werden, dass sich die Teilnehmer aus relativ vielen unterschiedlichen Studiengängen zusammensetzten, wie auch Tabelle 5 entnommen werden kann. Studiengang Biologie BWL BWL u.a.54 Psychologie Sozialwissenschaften Wirtschaftsinformatik Wirtschaftspädagogik Gesamt Häufigkeit 2 42 4 2 17 4 11 82 Prozent 2,4 54,2 4,9 2,4 20,7 4,9 13,4 100,0 Tabelle 5: Aufteilung der Stichprobe nach Studienfächern55 In der Erhebung wurde auch nach absolvierten Ausbildungen und Praktika, sowie nach Arbeitstätigkeit neben dem Studium gefragt, da diese Praxiserfahrung sowohl die individuelle Einstellung zur Karriere als auch spätere Einstellungschancen beein- 52 Vgl. Kapitel 3.2.1 Die entsprechenden Statistiken hierzu sind im Anhang angefügt. (‚Deskriptive Statistik Alter’ und ‚Häufigkeiten Geschlecht’) 54 ,BWL u.a.’ bezeichnet die Personen, die außer BWL noch andere Fächer studieren. Da bei der Belegung mehrerer Studiengänge die Setzung von Prioritäten anders erfolgt und somit die Schwerpunktlegung des Studiums nicht unmittelbar ersichtlich ist, wurden diese Personen in einer gesonderten Gruppe zusammengefasst. 55 Eine Abbildung ‚Aufteilung der Stichprobe nach Studienfächern und Geschlecht’ ist im Anhang eingestellt. 53 3. Auswertung 19 flussen können56. Von den Befragten haben ca. 32% vor dem Studium bereits eine Ausbildung genossen und ca. 75% ein Praktikum absolviert (Abb. 3 und 4). 1,22% 1,0 Praktikum keine Ang. Nein Ja 24,39% 20,0 74,39% 61,0 Abbildung 3: Angabe zu Praktika 1,22% 1,0 Ausbildung keine Angabe keine Ausbildung Ausbildung 31,71% 26,0 67,07% 55,0 Abbildung 4: Angaben zur bereits absolvierten Ausbildung Abbildung 4 kann entnommen werden, dass mehr als ¾ aller Befragten neben dem Studium arbeiten. Die Gründe, die sie hierfür nannten, werden in Tabelle 6 dargestellt57. Zuerst werden hier materielle Gründe und erst danach die positiven Auswirkungen auf den späteren Karriereverlauf genannt. 56 In einer Studie darüber, wie Unternehmen den eigenen Nachwuchs rekrutieren, ist die Häufigste Antwort (53%), ‚Bindung durch/nach Praktika’. Vgl. unicompakt, Heft 2/01, Ausgabe Göttingen 57 Bei der Frage nach den Gründen für die Arbeit waren Mehrfachnennungen möglich. 3. Auswertung 20 Arbeit neben dem Studium job 0: keine Arbeit 1: Arbeit neben dem Studium 23,17% Kreise zeigen Prozent 76,83% Abbildung 5: Angaben zu Tätigkeiten neben dem Studium Gründe Finanzierung von Freizeit/Urlaub Studienfinanzierung Praxiserfahrung Kontakte für Berufseinstieg knüpfen Abwechslung zum Studium Anzahl der Nennungen58 42 (67%) 40 (63%) 31 (49%) 21 (33%) 19 (30%) Tabelle 6: Gründe für eine Arbeitstätigkeit neben dem Studium 3.2 Theoriegeleitete Auswertung 3.2.1 Berufsorientierungen Vorgehensweise Auf dem Fragebogen zum persönlichen Karrieremanagement war eine Skala mit 6 Abstufungen vorgegeben, um bei der Auswertung sowohl die Richtung als auch die Intensität der Einstellung der Studenten messen zu können. Die niedrigste Stufe (1) wurde mit „stimmt keineswegs“, die höchste (6) mit „stimmt absolut“ bezeichnet. 58 Die Zahlen in Klammern geben an, wie viel Prozent der 63 Arbeitenden den jeweiligen Grund angaben. 3. Auswertung 21 Bei der Auswertung war zu beachten, dass einige Fragen negativ und andere positiv in Bezug auf den zu untersuchenden Sachverhalt formuliert waren. Während bei der Frage „Ich freue mich schon immer aufs Wochenende, da kann ich endlich mal das machen, wozu ich Lust habe“ der Wert 6 für eine besonders ausgeprägte Freizeitorientierung stand, verhielt es sich bei der Frage „Ich könnte mich mit jemanden identifizieren, der sagt, das Studium sei z. Zt. ‚das Zentrum seines Lebens’“ genau umgekehrt. Für die Auswertung war infolge dessen eine Umkodierung der negativ formulierten Fragen vorzunehmen. Um die Berufsorientierungen der Studenten aus dem Fragebogen ermitteln zu können, bildeten wir Mittelwerte aus den skalierten Fragen59. Zum Teil fielen die Differenzen zwischen einzelnen Mittelwerten sehr gering aus. Betrug der Unterschied weniger als 6% der maximalen Spanne 5 (entsprechend einer Punktzahl von 0,3), wurde auf unterstützende Faktoren60 zurückgegriffen. Dieses Vorgehen ermöglichte dann eine Zuordnung zu den untersuchten Punkten Karriereorientierung, alternativem Engagement oder Freizeitorientierung. Ein unterstützendes Item stellte beispielsweise Nummer (62) im Fragebogen dar, bei der auf die Frage nach den drei wichtigsten Zielen der beruflichen Laufbahn der Reihe nach von eins bis drei nummeriert werden sollte. Auch hier musste eine Umkodierung vorgenommen werden. Der höchste Rang eins wurde mit drei Punkten stärker gewichtet als Rang zwei mit zwei Punkten und Rang drei mit einem Punkt. Berufsorientierung bei Studenten Anhand der ausgewerteten Fragebögen konnte man feststellen, wie die Berufsorientierung bei Studenten verteilt ist. In unserer Stichprobe wurden Studenten erfasst, die Betriebswirtschaftslehre, Wirtschaftspädagogik, Sozialwissenschaften, Wirtschaftsinformatik, Biologie und Psychologie studieren. Zuerst sollen die Orientierungen in der Gesamtstichprobe betrachtet werden (siehe Abb. 6). 59 60 Siehe Seite 6-8 Siehe Seite 6-8 3. Auswertung 22 Stichprobe nach Berufsorientierungen 42 a: alternative Orientierung f: Freizeitorientierung k: Karriereorientierung 23 17 Abbildung 6: Berufsorientierungen in der Stichprobe Am häufigsten geben Studenten (n=82) der oben genannten Fächer an, karriereorientiert zu sein (42%). Eine alternativ engagierte Berufsorientierung ist bei 23% zu beobachten und nur bei 17% der Studenten liegt eine freizeitorientierte Berufsorientierung vor. Vergleicht man diese Ergebnisse mit der von Rosenstiel61 in den 80er Jahren durchgeführten Studie an Führungsnachwuchskräften (siehe Tabelle 7), ergibt sich ein völlig neues Bild über die Berufsorientierung bei Studenten: Konnte Rosenstiel bei den Studenten noch das alternative Engagement als häufigste Berufsorientierung feststellen, weisen unsere Daten darauf hin, dass sich diese Priorität zugunsten der Karriereorientierung verschoben hat. Karriereorientierung 27,9 % Freizeitorientierung 32,3 % Alternatives Engagement 38,2 % Tabelle 7: Berufsorientierungen in den 80er Jahren (Rosenstiel) Als Grundlage für diese Veränderung können zwei Ursachen vermutet werden: Zum einen kann sich innerhalb der letzten 20 Jahre ein Wertewandel vollzogen 61 Vgl. von Rosenstiel (1993) S. 74 3. Auswertung 23 haben, zum anderen kann diese Ergebnisdifferenz aber auch auf methodische Unzulänglichkeiten zurückgeführt werden. Diese methodischen Mängel beziehen sich auf Unterschiede in den untersuchten Fragestellungen oder in der untersuchten Stichprobe. Deshalb werden im folgenden die Angaben zur Häufigkeit der verschiedenen Berufsorientierungen nach Studienfächern getrennt aufgeführt. Dabei werden Studenten der Fächer Wirtschaftsinformatik, Biologie und Psychologie außer acht gelassen, da diese Teilstichproben zu klein waren, um relevante Aussagen aus den Häufigkeiten ableiten zu können. Berufsorientierung getrennt nach Studienfächern Die Berufsorientierung der BWL Studenten wird in Abbildung 7 dargestellt. Es wird deutlich, dass Studenten dieses Faches mit 57% mehrheitlich karriereorientiert sind. Weniger Studenten beschreiben sich als freizeitorientiert (24%) und nur bei 19% der Probanden ist eine alternativ engagierte Berufsorientierung zu beobachten. Berufsorientierungen 57% 50% a: alternative Orientierung f: Freizeitorientierung k: Karriereorientierung Prozente 40% 30% 24% 19% 20% 10% n=8 n=10 n=24 a f k Berufsorientierung Abbildung 7: Berufsorientierungen Betriebswirtschaftsstudenten Auch über die Hälfte der Wirtschaftspädagogen sind karriereorientiert, während die restlichen 45% alternativ orientiert sind (siehe Abb. 8). Keiner der Studenten dieser Fachrichtung war freizeitorientiert. 3. Auswertung 24 Berufsorientierungen Wipäd 55% 45% 50% a: alternative Orientierung k: Karriereorientierung Prozente 40% 30% 20% 10% n=5 n=6 a k Berufsorientierung Abbildung 8: Berufsorientierungen Wirtschaftspädagogikstudenten Am ehesten entsprechen die Sozialwissenschaftler der Studie von Rosenstiel. Abbildung 9 zeigt, dass Studenten dieses Faches am häufigsten alternativ orientiert sind, während sich Karriere- und Freizeitorientierung den zweiten Platz teilen. Berufsorientierungen Sowi 38% 31% 31% Prozente 30% a: alternative Orientierung f: Freizeitorientierung k: Karriereorientierung 20% 10% n=6 n=5 n=5 f k 0% a Berufsorientierung Abbildung 9: Berufsorientierungen Studenten der Sozialwissenschaft Insgesamt zeigen die Ergebnisse, dass unter Studenten eine karriereorientierte Berufszielausrichtung sehr weit verbreitet ist. Ob dieses Ergebnis jedoch aufrechterhalten werden kann, wenn die Stichprobe durch Studenten anderer Fachbereiche erweitert wird, ist fragwürdig. Dieser Ungewissheit müsste in Folgeuntersuchun- 3. Auswertung 25 gen nachgegangen werden. In diesem Fall kann vermutet werden, dass die mehrheitliche Karriereorientierung der Gesamtstichprobe auf einen Stichprobeneffekt zurückführbar ist. Berufsorientierung getrennt nach Geschlecht Des weiteren wurde untersucht, ob ein Geschlechtereffekt hinsichtlich der Berufsorientierung beobachtet werden kann (Abb. 10 und 11). Beide Geschlechter sind vor allem karriereorientiert, wobei dies bei Männern mit 57% noch stärker ausgeprägt zu sein scheint als bei Frauen mit 48%. Frauen (36%) sind in stärkerem Maße als Männer (16%) an alternativem Engagement interessiert. Während bei 28% der Männer Freizeit im Vordergrund steht, sind Frauen lediglich in 16% der Fälle freizeitorientiert. Berufsorientierungen Frauen 48% Prozente 40% 36% a: alternative Orientierung f: Freizeitorientierung k: Karriereorientierung 30% 16% 20% 10% n=18 a n=8 n=24 f k Berufsorientierung Abbildung 10: Berufsorientierungen Frauen 3. Auswertung 26 Berufsorientierungen Männer 56% 50% a: alternative Orientierung f: Freizeitorientierung k: Karriereorientierung Prozente 40% 28% 30% 20% 16% 10% n=5 n=9 n=18 f k a Berufsorientierung Abbildung 11: Berufsorientierungen Männer Signifikanzanalyse Mittels t-Test62 wurden einige Gruppenvergleiche auf Signifikanz überprüft. Dazu wurden folgende H1-Hypothesen formuliert: Studienfachunterschiede: 1. Betriebswirtschaftler sind stärker karriereorientiert als Sozialwissenschaftler. 2. Sozialwissenschaftler sind stärker alternativ engagiert als Betriebswirt- schaftler. Geschlechtsspezifische Unterschiede: 3. Männer sind stärker karriereorientiert als Frauen. 4. Männer sind stärker freizeitorientiert als Frauen. 5. Frauen sind stärker alternativ engagiert als Männer. Bei einem Signifikanzniveau von 10 % konnten nur die erste und die fünfte Hypothese bestätigt werden. Das bedeutet, dass die Studenten des Studienfaches Betriebswirtschaftslehre stärker karriereorientiert sind als die Sozialwissenschaftler (s. Tabelle 8) und dass Frauen stärker alternativ engagiert sind als Männer (s. Tabelle 9). Alle anderen Ergebnisse sind nicht signifikant und geben deshalb nur 62 Siehe Anhang, Anlage: 1 3. Auswertung 27 tendenzielle Unterschiede an. Allerdings muss bei der Interpretation dieser Resultate berücksichtigt werden, dass es sich um eine kleine Stichprobe handelt. Studienfach Freiheitsgrade (df) Irrtumswahrscheinlichkeit Bwl Mittelwert 4,03 57 0,015 Sowi 3,64 Tabelle 8: Karriereorientierung Betriebswirtschaftler vs. Sozialwissenschaftler Geschlecht Freiheitsgrade (df) Irrtumswahrscheinlichkeit Feminin Mittelwert 3,36 80 0,00 Maskulin 3,96 Tabelle 9: Alternatives Engagement Frauen vs. Männer 3.2.2 Subjektive Norm Nachdem die Befragten zunächst bestimmten Berufsorientierungen zugeordnet wurden, geht es nun darum, die Normen zu bestimmen, denen sie unterliegen. Vorgehensweise bei der Auswertung Zunächst wurden die Mittelwerte der Fragen63 mit den normativen Überzeugungen für die jeweiligen Gruppen gebildet64. Es sei nochmals darauf hingewiesen, dass lediglich normative Überzeugungen hinsichtlich der ,allgemeinen’ Karriereorientierung, die an die Individuen herangetragen werden, erfasst wurden. Somit wird Fishbein/Ajzen nicht unmittelbar gefolgt, die normative Überzeugungen bezüglich eines konkreten Karriereschrittes berücksichtigten. Damit sei auf eine eingeschränkte Aussagefähigkeit unserer Ergebnisse gedeutet. Anschließend wurde entsprechend mit den Fragen zur Konformität zu den jeweiligen Bezugsgruppen vorgegangen. Dabei war zu beachten, dass die Skala der Konformität Die sechs Ankreuzmöglichkeiten wurden dabei von –2,5:,stimmt keineswegs’ bis 2,5 :,stimmt absolut’ bewertet. Somit konnten ablehnende und zustimmende Haltungen berücksichtigt werden. 64 Die Zuordnung der Fragen ist bei der Fragebogenkonstruktion beschrieben worden. 63 3. Auswertung 28 von 0 bis 5 in Einer-Schritten abgestuft ist, da auch eine fehlende Konformität möglich ist. Um die Gesamthöhe der subjektiven Norm (in unserem Verständnis) zu bestimmen, wurden die Mittelwerte der normativen Überzeugung und der Konformität für die einzelnen Gruppen jeweils multipliziert und deren Produkte anschließend addiert65. Um die nun vorliegenden Ergebnisse besser interpretierten zu können, wurde eine Gruppierung vorgenommen: der maximal zu erreichende Wert der subjektiven Norm war 37,566; der minimale –37,5. Nun wurden für negative und positive Gesamtgrößen der subjektiven Norm jeweils drei Gruppen gebildet: Bereich Gruppe -37,5 bis –25,0 -3 - 24,99 bis –12,5 -2 -12,49 bis 0 -1 0,01 bis 12,5 1 12,51bis 25,0 2 25,1 bis 37,5 3 Tabelle 10 : Gruppierung der absoluten Ausprägungen der subjektiven Norm Liegt ein Wert im Bereich 3, so ist die wahrgenommene subjektive Norm verhältnismäßig stark für Karriereorientierung ausgerichtet. Gruppen subjektive Norm 69 Gruppe -3: -37,5 bis -25,0 Gruppe -2: -24,49 bis -12,5 Gruppe -1: -12,49 bis 0 Gruppe 1: 0,01 bis 12,5 Gruppe 2: 12,51 bis 25,0 Gruppe 3: 25,01 bis37,5 Anzahl 60 40 20 8 5 0 -1 1 2 Gruppierung Abbildung 12: Ausprägung Subjektive Norm nach Gruppen 65 66 Zum Vorgehen: Vgl. Brehm (1998), S. 151; vgl. Gleichung 1 Dieser berechnet sich aus 2,5 (der stärksten möglichen normativen Überzeugung im Mittelwert) multipliziert mit 5 (der stärksten möglichen Konformität im Mittelwert) und dies wiederum multipliziert mit der Anzahl der Bezugsgruppen (3): 2,5 * 5 * 3 = 37,5. 3. Auswertung 29 Es ist zu sehen, dass die meisten der Befragten (69) einer subjektiven Norm im bereich 0,01 bis 12,5 unterliegen. Nur wenige (2) empfinden externe Karrierenormen im Bereich 2 von 12,51 bis 25,5. Acht der Befragten konnten in die Gruppe -1 eingeordnet werden und nehmen eher eine der Karriereerwartung entgegenstehende subjektive Norm wahr. Die äußeren Gruppen -3, -2 und 3 sind nicht vertreten. Diese Verteilung ist auch in der folgenden Abbildung ersichtlich: Subjektive Norm aufsteigend sortiert subjek tive Norm 15,00 10,00 5,00 0,00 -5,00 1 82 Probanden Abbildung 13: Werte der subjektiven Norm aufsteigend sortiert Nur sehr wenige Individuen haben Werte der subjektiven Norm von unter null oder über 12,51. Die meisten Werte können dem Bereich zwischen null und 12,5 zugeordnet werden. Da sich die Größe der subjektiven Norm nicht wieder direkt auf die verwendete Sechser-Skala zurückbeziehen lässt, sind keine Aussagen über die Stärke der subjektiven Norm bei den vorliegenden Werten möglich67. Es kann jedoch angenommen werden, dass gemessen an der Stichprobe im Bereich von null bis 12,5 eine durchschnittlich starke karrierebezogene subjektive Norm besteht, im Bereich unter null eine eher schwache und bei Werten von über 12,5 von einem eher stärkeren Druck durch die Umwelt bezüglich karriereorientiertem Verhalten auf das Individuum gesprochen werden kann. 67 Es geht im wesentlichen darum, wie der absolute Wert der subjektiven Norm zu interpretieren ist. 3. Auswertung 30 Die Einstellungskomponente und die subjektive Norm werden bei Fishbein/Ajzen anschließend zusammengefasst und gegenübergestellt. Dabei kann es zu konträren oder korrespondierenden Beziehungen kommen. In unserem Fall kann eine solche Zusammenführung nicht vollzogen werden, da man sich hierbei zu sehr von der Bezugstheorie weg bewegt, und eigene Hypothesen über die Verrechnung individueller und von außen herangetragener Karriereorientierung aufgestellt werden müssten68. Interpretation Besonderes Augenmerk soll auf die geschlechtsspezifischen Unterschiede zwischen den Karriereerwartungen der Umwelt gerichtet werden. Folgende Abbildung stellt die Mittelwerte von Frauen, Männern und des Durchschnitts der Gesamtstichprobe dar. Mittelwerte subjektive Norm Karriereorientierung 5,1590 4,7450 5,0000 4,0981 Mittelwerte 4,0000 3,0000 2,0000 1,0000 f rauen gesamt männer Geschlecht Abbildung 14: Mittelwerte der subjektiven Norm von Frauen und Männern Dabei wird deutlich, dass Frauen in der Stichprobe offenbar deutlich einer stärkeren Karriereerwartung von Außen unterliegen. Ihr Mittelwert liegt im Durchschnitt einen 68 Es wäre zu untersuchen, ob ein Konflikt zwischen der individuellen und von außen herangetragenen ( subjektive Norm) Berufsorientierung besteht oder nicht. Bei bestehendem Gegensatz wäre eine Quantifizierung der Stärke vorzunehmen. Es könnte die Hypothese aufgestellt werden, dass beim Bestehen eines Widerspruchs zwischen eigenen und äußeren Vorstellungen, ein bestimmtes Verhalten nicht gezeigt, bzw. einer Orientierung nicht gefolgt wird. Es wird jedoch recht schnell deutlich, dass die Theorie von Fishbein/Ajzen an dieser Stelle extrem ,verbogen’ werden müsste, so dass dieser Untersuchungsstrange im weiteren nicht verfolgt wird. 3. Auswertung 31 Punkt über dem der Männer (5,16 zu 4,1). Dieses Ergebnis verwundert zunächst, da in der Literatur die entgegengesetzte Ausrichtung beschrieben wird69. Eine mögliche Ursache für diesen Widerspruch könnte sein, dass viele der befragten Frauen noch keine eigene Familie gegründet oder Kinder haben, und man somit auch (noch) nicht primär von ihnen erwartet, familiäre Aufgaben wahrzunehmen. Damit wäre eine lebensphasenspezifische Begründung gegeben. Zum anderen könnte eine Verzerrung der Stichprobe - es handelt sich ausschließlich um angehende Akademiker - als Erklärung dienen. Es scheint offensichtlich, dass Frauen mit Studium eher auch ein karrierebezogenes Verhalten zugestanden wird. Doch ließe sich eine Hypothese bestätigen, nach der an Frauen allgemein vom Umfeld stärkere Karriereerwartungen herangetragen werden? Dies würde auf einen gesellschaftlichen Wertewandel hindeuten. Dazu wurde ein T-Test durchgeführt. Es wurde ein empirischer t-Wert von -0,96 bei einem Freiheitsgrad von 80 festgestellt. Der Wert der (2-seitigen) Signifikanz betrug 0,3470. Damit konnte die H0-Hypothese, dass Männer stärkeren Karriereerwartungen unterliegen nicht widerlegt werden. Somit ist eine Verallgemeinerung der in der Stichprobe vorliegenden Ergebnisse nicht zulässig71. Es kann vor den Hintergrund der vorliegenden Ergebnisse nicht von einem Wertewandel gesprochen werden. 3.2.3 Wahrgenommene Verhaltenskontrolle Entsprechend der zugrundegelegten Theorie von Ajzen (Vgl. Kap. 2.2.3) wurde, um die wahrgenommene Verhaltenskontrolle zu ermitteln, zunächst zwischen internen und externen Bestimmungsfaktoren unterschieden. Zur Ermittlung der individuellen Bewertung wurden den zugeordneten Fragen (Vgl. Tabellen 3 und 4) Werte zugeordnet. Die genaue Vorgehensweise wurde bereits in Abschnitt 3.2 beschrieben. Anschließend wurden zunächst getrennt für interne und externe Faktoren die Mittelwerte der Angaben jedes Befragten errechnet. 69 70 Vgl. Brehm (1998), S. 139 Siehe Anhang. 3. Auswertung 32 Interne Bestimmungsfaktoren Abbildung 15 zeigt die Mittelwerte für die wahrgenommene interne Verhaltenskontrolle, die sich für die gesamte Stichprobe ergeben, sowie die Differenzierung zwischen den Geschlechtern. Insgesamt finden sich hier relativ hohe Werte. Für die Gesamtpopulation liegt der Wert mit 4,33 Bewertungspunkten um mehr als 20% über dem arithmetischen Mittel der Bewertungsskala72. Die Geschlechter unterscheiden sich in ihren Werten kaum. Mit einem Mittel von 4,42 liegt das Ergebnis der Frauen nur ca. 6 % über dem der Männer mit 4,18 Bewertungspunkten. Betrachtet man die individuellen, ist jedoch ersichtlich, dass die internen Faktoren der Verhaltenskontrolle nicht von allen Befragten derart hoch eingeschätzt werden (Abb. 15). Die Spanne der Angaben reicht von 2,50 bis 5,88 (Tabelle 9), wobei lediglich zehn Werte kleiner oder gleich dem arithmetischen Mittel der Bewertungsskala sind. Mittelwerte interne Kontrolle 4,4216 4,3266 4,1781 Mittelwerte 4,0000 3,0000 2,0000 1,0000 f rauen gesamt männer Geschlecht Abbildung 15: Mittelwerte interne Verhaltenskontrolle 71 72 Es sei denn, man nähme eine Irrtumswahrscheinlichkeit von 17 (!!) Prozent in Kauf. Das arithmetische Mittel der Bewertungsskala errechnet sich aus der Hälfte der Summe des kleinstsowie des größtmöglichen Wertes, also: ½ * (1+6) = 3,5 3. Auswertung 33 De skri ptive Statistik N INTERN EXTERN VERHKONT Gültige Werte (Listenweis e) 82 82 82 Spannweit e 3,38 3,40 2,54 Minimum 2,50 2,00 2,80 Maximum 5,88 5,40 5,34 Mittelwert 4,3266 4,0122 4,1694 82 Tabelle 11: Verhaltenskontrolle (intern und extern) Externe Bestimmungsfaktoren Bei der wahrgenommenen externen Verhaltenskontrolle sind die Ergebnisse tendenziell ähnlich zu den Werten der internen Kontrolle, sie liegen insgesamt etwas niedriger (Vgl. Abbildung 16). Alle Befragten schätzten die externe Kontrolle mit 4,01 Bewertungspunkten überdurchschnittlich hoch ein (ca. 15% über dem arithmetischen Mittelpunkt). Der Abstand zwischen Männern und Frauen ist hier mit nicht einmal 2% noch geringer, aber auch hier bewerten die Frauen die externe Verhaltenskontrolle höher als die Männer. Auch die Spannweite ist nahezu gleich so groß wie die der internen Bestimmungsfaktoren (3,40 zu 3,38 Bewertungspunkten), die Werte liegen zwischen 2,00 und 5,40, wie in Tabelle 11 dargestellt wird. Mittelwerte externe Kontrolle 4,0360 4,0122 3,9750 f rauen gesamt männer 4,0000 Mittelwerte 3,0000 2,0000 1,0000 Geschlecht Abbildung 16: Mittelwerte externe Kontrolle 3. Auswertung 34 Die wahrgenommene Verhaltenskontrolle Um das Ergebnis für die insgesamt wahrgenommene Verhaltenskontrolle zu erhalten, wurden die Mittelwerte für interne und externe Bestimmungsfaktoren für jeden Befragten addiert und anschließend der Mittelwert aus diesen Zahlen gebildet. Hierbei wurde davon ausgegangen, dass die Individuen beide Dimensionen der Bestimmungsfaktoren gleich gewichten, d.h. sie gleich stark auf die Verhaltensintention einwirken. In der Regel wird diese Gewichtung bei jeder Person unterschiedlich ausfallen. Im Rahmen dieser Studie wurde auf die Erfassung der interindividuellen Bewertung jedoch verzichtet und eine Gleichgewichtung angenommen. In Abbildung werden die Mittelwerte der wahrgenommenen Verhaltenskontrolle für die Gesamtpopulation, sowie für die Geschlechter dargestellt. Natürlich differieren die Werte auch hier kaum. Der gesamte Mittelwert liegt bei 4,17 Bewertungspunkten73. Die Frauen schätzen insgesamt die Verhaltenskontrolle mit 4,23 Punkten um 4% höher ein als die Männer mit 4,08 Punkten. Interessant ist, dass die Spanne zwischen den Werten lediglich 2,54 beträgt, und somit fast einen Bewertungspunkt kleiner ist, als die Spannen der beiden Bestimmungsfaktoren. Daraus lässt sich schließen, dass z.B. eine sehr geringe wahrgenommene interne Verhaltenskontrolle nicht notwendigerweise auch eine geringe Bewertung der externen Bestimmungsfaktoren voraussetzt. 73 Möglicherweise können die hohen Bewertungen der Verhaltenskontrolle darauf zurückgeführt werden, dass sich in der Stichprobe nur Akademiker befinden. In der Regel haben Akademiker auf dem Arbeitsmarkt größere Chancen und auch die Karrieremöglichkeiten sind vielfältiger, so daß die Kontrolle über das persönliche Karrieremanagement evtl. höher eingeschätzt wird. 3. Auswertung 35 Mittelwerte wahrgenommene Verhaltenskontrolle 4,2288 4,1694 f rauen gesamt 4,0766 4,0000 Mittelwerte 3,0000 2,0000 1,0000 männer Geschlecht Abbildung 17: Mittelwerte wahrgenommene Verhaltenskontrolle 3.3 Ergänzende Auswertung Studienwahlmotive Die Reihenfolge der Studienwahlmotive, die in Abbildung 18 dargestellt wird, ergibt sich aus dem Mittelwert der Angaben aller Befragten. Auf den vorderen Rängen sind mit den Gründen ‚viele Berufschancen zu haben’ und ‚selbständig arbeiten zu können’ Aspekte eines großen beruflichen Handlungsspielraumes angesprochen. Individuelle Verbundenheit zum Studienfach bekunden die Gründe ‚Fachinteresse’ und ‚Neigung/Begabung’. Die eher konservativen Studienwahlmotive ‚sichere Berufsposition’ und ,Status des Berufes’ sind im Mittelfeld wiederzufinden. Kaum einen Einfluss auf die Wahl des Studiums wird Vorbildern wie Eltern und Freunden, die bereits den gleichen Beruf ausüben, bescheinigt. 3. Auswertung 36 Studienwahlmotive 5,26 4,89 4,74 4,68 5,00 4,36 4,09 3,80 Mittelwerte 4,00 3,32 3,14 2,69 3,00 2,22 1,91 1,80 1,72 2,00 1,00 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 1. viele Berufschancen zu haben 2. Fachinteresse 3. selbständig arbeiten zu können 4. gute Verdienstmöglichkeiten 5. Neigung/Begabung 6. sichere Berufsposition 7. Status des Berufes 8. fester Berufswunsch 9. zu Veränderungen beitragen 10. anderen zu helfen 11. kleinstes Übel 12. kurze Studienzeiten 13. Eltern/Verwandte gleicher Beruf 14. Freunde gleicher Beruf 14 Rang Abbildung 18: Studienwahlmotive Motive zur Wahl des Studienortes Wie in Abbildung 19 ersichtlich ist, wurden die in der Studie präsentierten Motive zur Wahl des Studienortes von den Befragten insgesamt als eher weniger wichtig für ihre tatsächliche Studienortwahl eingestuft. Lediglich der ‚gute Ruf der Uni’ liegt mit 3,61 Bewertungspunkten knapp jenseits des arithmetischen Mittels der Bewertungsskala. Auffällig war, dass unter dem Punkt ‚Sonstiges’ viele Angaben gemacht wurden74. Besonders Gründe wie ‚Fächerkombination möglich’ aber auch ‚schöne Stadt/Landschaft’ wurden hier mehrfach genannt. 74 Die Angaben sind, obwohl viele Gründe mehrfach genannt wurden, nicht in die Rangliste in Abb. 21 eingearbeitet. In der Regel wurde (auch bei anderen Fragen), wenn überhaupt beim Punkt ‚Sonstiges‘ etwas genannt wurde, dort auch die höchste Punktzahl vergeben. 3. Auswertung 37 Motive zur Wahl des Studienortes 4,00 1. guter Ruf der Uni 2. nächste Uni 3. Freunde auch hier 4. ZVS 5. weit weg von zu Hause 3,61 3,18 3,13 Mittelwerte 3,00 2,40 1,69 2,00 1,00 1 2 3 4 5 Rang Abbildung 19: Motive zur Wahl des Studienortes Berufseinstieg Auf die Frage „In welcher Stellung sehen Sie sich direkt nach dem Studium?“ 75 erhielten wir über 40 Antworten. Drei Studenten sehen sich direkt nach dem Studium in der Stellung eines Geschäftsführers. Das mittlere Management ist das Ziel von drei Testpersonen. Sieben wollen sofort als Abteilungsleiter einsteigen, einer als Projektleiter, ein anderer sieht sich in der Position als Angestellter. Elf unter den Befragten möchten zuerst an einem Trainee-Programm teilnehmen. Von den insgesamt elf Wirtschaftspädagogen wollen sechs ins Referendariat gehen. Zwei Befragte wollen sich selbständig machen. Außerdem wünschen sich drei eine beratende Funktion. Als Einstiegsjob wurden zweimal (Personal-) Referent und einmal Controller angege- ben. Ein Student möchte nach dem Studium promovieren. 75 Vgl. Frage (58) im Fragebogen. 3. Auswertung 38 Geschäftsführer Mittleres Management Abteilungsleiter Projektleiter Angestellter Trainee Referendariat Selbständiger Beratende Funktion (Personal-) Referent Controller Promotion 3 3 7 1 1 11 6 2 3 2 1 1 Tabelle 12: Angestrebter Berufseinstieg Erwartetes Einstiegsgehalt Die Vorstellungen zum erwarteten Einstiegsgehalt konnten wir aus 67 Fragebögen ermitteln. Erwartetes Einstiegsgehalt 24 Balken zeigen Häufigkeiten Gruppe 1: <50 TDM Gruppe 2: 50-59 TDM Gruppe 3: 60-69 TDM Gruppe 4: 70-79 TDM Gruppe 5: 80-89 TDM Gruppe 6: 90-99 TDM Gruppe 7: >100 TDM Anzahl 20 13 15 12 10 6 5 4 3 5 0 1 2 3 4 5 6 7 Gehaltsgruppen Abbildung 20: Einstiegsgehalt nach dem Studium Das niedrigste Gehalt wurde mit 24.000DM, das höchste mit 120.000DM angegeben. Damit liegt eine hohe Spanne von 96.000DM vor. Der Mittelwert von circa 70.000 DM entspricht etwa dem vom Statistik-Institut „Geva“ ermittelten Ein- 3. Auswertung 39 stiegsgehalt von Zuwachsakademikern der Wirtschaftswissenschaften (71.400 DM)76. Derjenige, der in eine gehobene Position einsteigt, erhält in den ersten zwei Jahren laut Geva-Institut77 durchschnittlich folgendes Gehalt in DM (s. Tabelle 13): Berufserfahrung Geschäftsführer Bereichsleiter Abteilungsleiter Projektleiter 146.200 132.300 96.600 83.800 in Jahren 1-2 Tabelle 13: Durchschnittliches Bruttojahresgehalt (Quelle: Geva-Institut) Traumjob Über 40 Antworten erhielten wir zum Thema „Traumjob“. An erster Stelle standen die Berufe im Personalbereich (Personalentwickler = 3, Personalreferent = 3, Personalmanager = 3; Personalbedarfsermittler = 1), an zweiter Stelle ( 8 Angaben) der Beruf des Beraters und an dritter Stelle (5 Angaben) der des Fortbildungsleiters bzw. Trainers. Drei unter den 47 Studenten würden gerne in der Sportbranche arbeiten (Chef beim DFB, Coach, Sportmanager). Jeweils zwei erklären den Beruf als Kommunikationsleiter, Pressesprecher, Selbständiger und Berufsschullehrer zu ihrem Traumjob. Außerdem wurden einmal folgende Berufe angegeben: Chef der Dt. Bank, Geschäftsführer, Logistikmanager, Umweltmanager, Werbemanager, Netzwerkadministrator, Schriftsteller und Landschaftsarchitekt. Gehaltsvorstellung nach 5 Jahren Zur „Gehaltsvorstellung nach 5 Jahren“ äußerten sich insgesamt 56 Personen. 76 77 Vgl. http://focus.de/D/DB/DB28/DB28C/db28c.htm Vgl. http://focus.de/D/DB/DB28/DB28D/db28d.htm 3. Auswertung 40 Erwartetes Gehalt nach 5 Jahren 12,0 12,0 12,0 Balken zeigen Häufigkeiten 10,0 Gruppe 1: <80 TDM Gruppe 2: 80-89 TDM Gruppe 3: 90-99 TDM Gruppe 4: 100-109 TDM Gruppe 5: 110-119 TDM Gruppe 6: >120 TDM Anzahl 10,0 7,5 6,0 4,0 5,0 2,5 0,0 1 2 3 4 5 6 Gehaltsgruppen Abbildung 21: Gehaltsvorstellung nach 5 Jahren Der errechnete Mittelwert hierbei liegt bei 103.044, 50DM. Das niedrigste Gehalt, das unter den Probanden angegeben wurde betrug 50.000 und das höchste 350.000 - eine Spannbreite von 300.000DM! Das tatsächliche durchschnittliche Bruttojahresgehalt nach 5-6 Jahren Berufserfahrung kann man Tabelle 14 entnehmen:78 Berufserfahrung Geschäftsführer Bereichsleiter Abteilungsleiter Projektleiter 234.500 159.500 121.200 102.600 in Jahren 5-6 Tabelle 14: Durchschnittliches Bruttogehalt nach 5-6 Jahren (Quelle: Geva-Institut) Reihenfolge der beruflichen Ziele In Frage 62 sollten die Befragten die ersten drei Ziele, nach denen sie in ihrer beruflichen Laufbahn streben, von eins bis drei durchnumerieren. Dabei kam es z.T. zu Missverständnissen, so dass einige fehlerhaft beantwortete Fragebögen an dieser 3. Auswertung 41 Stelle nicht einbezogen werden konnten79. Um ein Ranking der beruflichen Ziele aufzustellen, wurde ein vergebener Rang von ,1’ mit drei Punkten bewertet, ein Rang von ,2’ mit zwei und von ,3’ mit einem Punkt. Die Summe dieser Punkte für die einzelnen Ziele bildet den Maßstab zum Aufstellen des Gesamtrankings der Stichprobe oder von Teilstichproben (z.B. Männer, Frauen, ...). In folgender Tabelle sind die von einzelnen Teilen der Stichprobe, bzw. der Gesamtstichprobe vergebenen Ränge der einzelnen Ziele in einer Matrix zusammengestellt. Ziel Gesamt (75)80 BWL (39) Wipäd (11) Wiwi (58) Sowi (14) Männer (29) Frauen (46) Vereinbarkeit von Karriere und Familie 1 1 1 1 3 4 1 Selbstverwirklichung 2 5 6 4 2 3 4 Abwechslung 3 3 5 2 1 1 5 Selbständigkeit 4 2 3 3 9 5 3 viele Entwicklungsperspektiven 5 6 2 6 4 7 2 hohes Einkommen 6 4 4 5 7 2 6 viel Freizeit 7 7 11 8 6 6 9 Verantwortung 8 8 7 7 8 8 8 fachliche Herausforderung 9 9 8 9 5 9 7 Ansehen 10 11 9 11 10 11 10 Macht 11 10 10 10 12 10 11 Sonstiges 12 12 12 12 11 12 12 Tabelle 15 : Matrix Ranking nach Gruppen Es ergeben sich einige interessante Unterschiede in der Reihenfolge der Ziele, je nachdem, ob nach Studiengang81 oder Geschlecht differenziert und mit dem Gesam- 78 Vgl. http://focus.de/D/DB/DB28/DB28D/db28d.htm Es wurden 7 fehlerhafte oder unvollständige Fragebögen nicht berücksichtigt. 80 (75) gibt die Anzahl der Personen in der (Teil-)Gruppe an. 81 Es wurde nach den Studiengängen BWL, Wipäd, Sowi differenziert. Eine Gruppierung nach Wirtschaftsinformatikern und Psychologen erschien aufgrund ihrer geringen Anzahl in der Stichprobe nicht sinnvoll. 79 3. Auswertung 42 tranking verglichen wurde82. Beim Vergleich der unterschiedlichen Reihenfolgen muss jedoch die Größe der Teilgruppe und damit ihr Gewicht in der Gesamtauswertung, sowie die Abstände zwischen den einzelnen Rängen der Ziele innerhalb einer Gruppe beachtet werden. Um die Abstände der einzelnen Ränge innerhalb einer Gruppe zu bestimmen und den Vergleich zwischen verschieden Gruppen zu erleichtern, wurde für jede erreichte Punktzahl eines bestimmten Ranges angegeben, wie viel Prozent dies von den in der jeweiligen Gruppe maximal zu vergebenen Punkten ausmacht 83. Diese Prozentangaben sind bei der Interpretation der Ränge nun mit zu berücksichtigen84. Zunächst sollen die Unterschiede zwischen den Studiengängen analysiert werden. Danach werden geschlechtsspezifische Unterschiede Gegenstand der Betrachtung sein. Letztlich soll ein Vergleich zu einer Studie unter ähnlicher Fragestellung vorgenommen werden. Ist das im obigen T-Test festgestellte Ergebnis, dass Studenten der Sozialwissenschaft allgemein eine geringere Karriereorientierung aufweisen als Betriebswirtschaftler, auch im Ranking wiederzufinden? Ja, Ziele, wie hohes Einkommen und Macht, sind von letzteren höher eingeordnet als bei den ersteren. Bei Betriebswirtschaftlern ist ein hohes Einkommen sogar im oberen Drittel der beruflichen Ziele anzutreffen85. Ist für Studenten der Betriebswirtschaft Selbstverwirklichung nicht vorrangig (Platz 5), spielt es für Studierende der Fachrichtung Sozialwissenschaft offenbar eine große Rolle (Platz 2). Auffällig ist weiterhin die unterschiedliche Bewertung der Selbständigkeit bei den beruflichen Zielen. Belegt sie bei den Betriebswirtschaftlern Rang 2 mit 16,24% so wird sie von den Sozialwissenschaftlern mit 2,38% auf Rang 9 platziert. Auch bei den fachlichen Herausforderungen werden Unterschiede bei den Studiengängen deutlich. Studenten der Sozialwissenschaften unserer Stichprobe setzten sie auf Platz 5 mit 10,71%. Betriebswirtschaftsstudenten verwendeten jedoch nur 2,14% ihrer Punkte, so dass nur eine Position im unteren Drittel resultierte (Platz 9). 82 Anm.: Ist im Folgenden von Männern, Frauen, Sozialwissenschaftlern usw. die Rede, so sind damit die in unserer Stichprobe enthaltenen Individuen gemeint. Vor einer Verallgemeinerung dieser Ergebnisse soll nicht die Rede sein. 83 So konnten z.B. im Ranking der Gesamtstichprobe 450 Punkte vergeben werden. Auf den ersten Platz fielen 90 Punkte, das entspricht 20%. 84 Genaue Daten siehe Anhang. 85 Bwl Studenten vergeben 13,45% ihrer Punkte für dieses Ziel, bei Sowi Studenten lediglich 5,95%. 3. Auswertung 43 Auch bei Wirtschaftspädagogikstudenten konnten einige Besonderheiten in der Stichprobe festgestellt werden. So wird bei ihnen die Selbstverwirklichung auf Platz 6 (9,09%), jedoch in der Gesamtstichprobe, wie auch bei den Sozialwissenschaftlern auf Platz 2 angeordnet (15,42% bzw. 17,86%). Dafür steht bei ihnen die Möglichkeit, viele Entwicklungsperspektiven zu haben ganz vorn (Platz 2), - in der Gesamtstichprobe und bei den Betriebswirtschaftsstudenten lediglich auf Platz 6. Hierfür könnte die im Studiengang Wirtschaftspädagogik angelegte Dualität zwischen Vorbereitung auf den Beruf als Lehrer und die durch die Diplomierung guten Chancen in der Wirtschaft als Erklärung dienen. Wird von den Wirtschaftspädagogen in der Stichprobe nicht einmal ,viel Freizeit’ auf die ersten drei Plätze der beruflichen Ziele gesetzt, werden in der Gesamtstichprobe 4,44% der Punkte darauf verwandt. Damit dürfte ein verbreitetes Vorurteil gegen Lehrer ins Wanken geraten. Weitere Unterschiede in den Bewertungen lassen sich zwischen Frauen und Männern aufzeigen. Die Vereinbarkeit von Karriere und Familie steht für viele Frauen der Stichprobe an erster Stelle (Platz 1 mit 23,55%). Männer sehen diese Ziel nicht so vorrangig (Platz 4 mit 14,37%). Die hohe Bewertung dieses Zieles, die daraus resultiert, dass viele sie zu den wichtigsten drei beruflichen Zielen zählten, scheint bemerkenswert. Ein entsprechendes Bestreben ist jedoch auch bei Rosenstiel identifiziert worden, wenn er schildert, dass eine ‚Gleichgewichtsethik‘, d.h. das Bemühen um einen Ausgleich zwischen den verschiedenen Lebensbereichen 86 von den Führungskräften ganz besonders intensiv angestrebt wird87. Für Männer ist Abwechslung ein ganz wichtiger Faktor im Beruf (Platz 1, 21,26%), für Frauen spielt dieser jedoch nur eine weniger wichtige Rolle (Platz 5 mit 10,51%). Was jedoch nicht heißt, dass Frauen nicht nach vielen Entwicklungsperspektiven streben. Ganz in Gegenteil, Entwicklungsperspektiven stellen ein wichtiges Ziel für sie dar (Rang 2 mit 16,67%), wobei dies für Männer kein sehr entscheidendes Ziel im Beruf darstellt (Rang 7, 5,17%). Sie scheinen mehr nach einem hohen Einkommen zu streben (Rang 2, 17,24%), wobei dies bei Frauen eher im Mittelfeld angesiedelt ist (Rang 6, 7,61%). Dieses Ergebnis scheint mit dem unterschiedlichen Stellenwert der Freizeit für beide Geschlechter inkonsistent zu sein. So spielt sie für Frauen eine geringere Rolle als für Männer (Rang 9, 2,17% zu Rang 6, 7,05%). Zu erwarten 86 87 Z.B. Familie, Freizeit und Beruf. Vgl. Rosenstiel, L. (1993), S. 71 3. Auswertung 44 wäre hierbei eher das umgekehrte Verhältnis, da ein hohes Einkommen c.p. mit Freizeit in Substitutionsbeziehung steht. Betrachtet man das Gesamtranking, so sind im ersten Drittel berufliche Ziele, wie ,Vereinbarkeit von Karriere und Familie’88, ,Selbstverwirklichung’, ,Selbständigkeit’ und ,Abwechslung’ eingeordnet. Im zweiten Drittel sind Ziele, wie ,viele Entwicklungsperspektiven’, ,hohes Einkommen’, ,viel Freizeit’ und ,Verantwortung’ zu finden. Eine untergeordnete Rolle scheinen Ziele, wie ,fachliche Herausforderungen’, ,Ansehen’ und ,Macht’ zu haben. Entsprechende Wertorientierungen stellt auch Rosenstiel fest89. So sei in westlichen Industriestaaten eine Zuwendung zu sogenannten ,postmaterialistischen Werten’ festzustellen. Dabei ist, geht man von einer mehrdimensionalen Betrachtung aus, von einem Sinken der ,Pflicht- und Akzeptanzwerte’ und einer zunehmenden Bedeutung von ,Selbstentfaltungswerten’ auszugehen90. Selbstentfaltungswerte, die in der maslowschen Bedürfnispyramide91 erst nach Befriedigung der sogenannten Defizitbedürfnisse als handlungsleitende Motive des Menschen zur Geltung kommen92, werden auch in der vorliegenden Studie als wichtige Ziele genannt93. Damit spiegeln sich in der Stichprobe Tendenzen des allgemein zu verzeichnenden gesellschaftlichen Wertewandels wider. Nachdem die wichtigsten Auffälligkeiten der vorliegenden Erhebung zu den beruflichen Zielen vorgestellt wurden, soll nun ein Bezug zu einer Vergleichsstudie hergestellt werden94. Diese beruht auf einer repräsentativen Befragung von Studienanfängern95 im Wintersemester 1996/97. Im Rahmen dieser Studie wurde eine ähnliche Erhebung der beruflichen Ziele, differenziert nach Studienrichtungen, vorgenommen. Es sei jedoch auf einige wichtige Unterschiede hingewiesen, die im Bezug auf die (eingeschränkte) Vergleichbarkeit, wichtige Hinweise geben. Es wurden 12 Berufsziele vorgegeben, die den Zielen der vorliegenden Studie nicht vollständig gleichen. Inhaltliche Überschneidungen sind jedoch unübersehbar. Weiterhin mussten in der Vergleichsstudie durch die Befragten alle Ziele in eine Reihenfolge von eins bis zwölf gebracht werden. Hieraus können andere Rankings als in unserer Studie resul88 Dies ist durch den hohen Frauenanteil in der Stichprobe zu erklären. Vgl. Rosenstiel, L. (1993), S. 50ff. 90 Vgl. Schanz, G. (1994), S. 173ff. 91 Anmerkung: Es ist zu beachten, dass es sich hierbei um eine eindimensionale Betrachtungsweise handelt. Vgl. Schanz, G. (1994), S. 169 92 Vgl. Schanz, G. (1994), S. 69 93 ,Selbstverwirklichung’, ,Abwechselung’, ,Selbständigkeit’. 94 Lewin, K., Heublein, U. (1998), Berufliche Orientierungen, Zurechtfinden im Studium und Computerkenntnisse im Studium, HIS Kurzinformationen, Jg. A2/98, bmb+f, Hannover 89 3. Auswertung 45 tieren. Die vorliegenden Ergebnisse sollen jedoch, mit dem Hinweis auf ihre eingeschränkte Vergleichbarkeit gegenübergestellt werden, um auf eventuelle Parallelen hinzuweisen und Hinweise auf eine Vereinbarkeit der vorliegenden Ergebnisse mit repräsentativen Ergebnissen zu erhalten. Wirtschaftswissenschaften Sozialwissenschaften Über berufliche Anforderungen das Menschliche nicht vergessen. 4 2 Mich ständig neuen Herausforderungen zu stellen. 6 3 Viel mit Menschen umzugehen. 5 1 Gut zu verdienen. 1 7 Eine leitende Funktion einzunehmen. 2 4 Ein anerkannter Fachmann werden. 7 6 Über gut Aufstiegsmöglichkeiten zu verfügen. 3 8 In fachlicher Hinsicht Überdurchschnittliches leisten. 8 9 Mich vom Beruf nicht vereinnahmen zu lassen. 10 5 Viel Freizeit zu haben. 11 10 Mich selbständig zu machen. 9 11 In der Wissenschaft tätig zu sein. 12 12 Berufsziele Tabelle 16 : Rangreihe der einzelnen Berufsziele in HIS- Vergleichsstudie96 Betrachtet man lediglich die Über- und Unterordnung der Ziele, so lassen sich Übereinstimmungen mit der Vergleichsstudie feststellen. Dort wird „mich ständig neuen Herausforderungen stellen“97 ähnlich dem Item ,Abwechselung’ dieser Studie von den Sozialwissenschaftlern höher bewertet als den Wirtschaftswissenschaftlern98. „Gut zu verdienen“99 mit ,hohes Einkommen’ verglichen, ergibt parallelere Ergebnisse. In beiden Studien siedeln die Wirtschaftswissenschaftler dieses Ziel höher an100. Ebenso verhält es sich mit den Ergebnissen zum Stellenwert der Freizeit101. 95 Damit ist auch schon ein Unterschied zur vorliegenden Stichprobe angesprochen. Vgl. Lewin, K., Heublein, U. (1998), S. 12 97 Lewin, K., Heublein, U. (1998), S. 12 98 Wiwi: Rang 6 (Lewin, Heublein), Rang 2 (vorliegende Studie); Sowi: Rang 1 (Lewin, Heublein), Rang 3 (vorliegende Studie) 99 Lewin, K., Heublein, U. (1998), S. 12 100 Wiwi: Rang 1 (Lewin, Heublein), Rang 5 (vorliegende Studie); Sowi: Rang 7 (Lewin, Heublein), Rang 7 (vorliegende Studie) 101 Wiwi: Rang 11 (Lewin, Heublein), Rang 8 (vorliegende Studie); Sowi: Rang 10 (Lewin, Heublein), Rang 6 (vorliegende Studie) 96 3. Auswertung 46 Klare Widersprüche zwischen den beiden Studien wurden nicht offenbar. Dass wird als ein, wenn auch wenig gewichtiges Indiz für die Gültigkeit der vorliegenden Erhebung im Bezug auf die Grundgesamtheit gesehen. Beziehungen zwischen Berufsorientierungen und weiteren Variablen Um festzustellen, ob bei den Befragten ein Zusammenhang zwischen ihrer eigenen Berufsorientierung und der ihrer Eltern besteht, wurden verschiedene Korrelationen berechnet. Dafür mussten zunächst die Berufsorientierungen der Eltern bestimmt werden. Da in der Befragung lediglich eine Beschreibung der Eltern durch die Probanden zu verschiedenen Aussagen verlangt wurde, musste die Einteilung in die Berufsorientierungen aufgrund dieser Wahrnehmungen vorgenommen werden102. Als karriereorientiert wurden die Eltern eingeteilt, deren Kinder sie als ‚Workaholic‘ oder als jemanden, der sich ‚hochgearbeitet‘ hat beschreiben. Als Indikator für Freizeitorientierung galt die Beschreibung ‚nimmt sich Zeit für Familie und Hobbys‘103. Insgesamt wurden sechs Korrelationen durchgeführt, deren Ergebnisse in Tabelle 15 wiedergegeben werden. Da sich zwar durchweg positive Korrelationskoeffizienten ergeben, diese aber alle sehr gering ausfallen, können hier keine weiteren Schlüsse aus der Berufsorientierung der Eltern in bezug auf die ihrer Kinder gezogen werden104. Karriereorientierung Kind Freizeitorientierung Kind Vater 0.065 Mutter 0,053 Eltern 0,095 0,054 0,121 0,095 Tabelle 17: Korrelationen zwischen den Berufsorientierungen der Kinder und den entsprechenden Orientierungen der Eltern 105 102 Diese Einteilung ist insofern unzulänglich, als dass einerseits nur die subjektiven Einschätzungen der Eltern durch die Probanden als Grundlage für die Einteilung dienen, und weil andererseits nur sehr wenige Fragen gestellt wurden. Die Auswertungsergebnisse sind deshalb mit angemessener Vorsicht zu interpretieren. 103 Alle Antworten stammen aus Frage 65. 104 Hier wäre eine Studie, in der Eltern und Kinder über den gleichen Fragebogen befragt werden, interessant. 105 Die genauen Tabellen mit den Auswertungen finden sich im Anhang. 3. Auswertung 47 Bereits in Kapitel 3.1 wurden die positiven Auswirkungen eines Praktikums auf den späteren Karriereverlauf erwähnt. In diesem Zusammenhang sollte anhand eines TTests überprüft werden, ob die Befragten, die bereits ein oder mehrere Praktika absolviert haben, karriereorientierter sind als die, die noch kein Praktikum gemacht haben. Da der Sig. (2-seitig)-Wert 0,333 beträgt, also eine Irrtumswahrscheinlichkeit von fast 17%, bei einem empirischen t-Wert von 0,974 und 79 Freiheitsgraden besteht, konnte die H0-Hypothese, dass Absolventen von Praktika nicht karriereorientierter sind, nicht widerlegt werden106. Dass Eltern in der Sozialisationsphase eine große Vorbildfunktion für ihre Kinder haben, wurde bereits in Kapitel 2.2.2 diskutiert. Aufgrund dessen lässt sich die Hypothese aufstellen, dass die Befragten eine höhere Karriereorientierung aufweisen, von deren Eltern sich mindestens einer in einer hohen beruflichen Position befindet (leitender Angestellter oder Selbständig). Anhand eines T-Tests wurde die H0-Hypothese überprüft: ‚Die Karriereorientierung der Befragten, deren Eltern in leitender Position oder selbständig arbeiten, ist nicht höher als die der übrigen Befragten.’ Diese Hypothese konnte mit einer Irrtumswahrscheinlichkeit von 9,8 %, bei einem empirischen t-Wert von 1,311 und 56 Freiheitsgraden, widerlegt werden107. Demnach besteht in der Stichprobe tendenziell eine höhere Karriereorientierung bei den Befragten, deren Eltern höhere berufliche Positionen einnehmen. Da es der T-Test ermöglicht dieses Ergebnis auf die Grundgesamtheit zu übertragen, ist davon auszugehen, dass Studenten108, deren Eltern hohe berufliche Positionen einnehmen, allgemein karriereorientierter sind. Mittels zweier T-Tests wurde überprüft, ob diejenigen, die bereits eine Ausbildung genossen haben, eine höhere Karriere- bzw. Freizeitorientierung aufweisen. Im Rahmen dieser Studie kann darüber jedoch keine Aussage getroffen werden. Die H0Hypothesen, dass die Befragten mit einer Ausbildung keine höhere Karriere- bzw. keine höhere Freizeitorientierung haben, können nicht widerlegt werden, es sei denn, man nimmt eine Irrtumswahrscheinlichkeit von 45 bzw. 27% in Kauf109. 106 Die genaue Darstellung der Ergebnisse findet sich im Anhang. Die genaue Darstellung der Ergebnisse findet sich im Anhang. 108 Zumindest Studenten der Fachgruppen, die in der Studie vermehrt auftraten, also Wirtschafts- und Sozialwissenschaftler. 109 Eine Tabelle zu den Ergebnissen ist in den Anhang gestellt. 107 4. Kritische Betrachtung 48 4. Kritische Betrachtung Im bisherigen Verlauf der Arbeit wurde bereits auf einige Schwachpunkte der Untersuchung hingewiesen. An dieser Stelle sollen diese Aspekte noch einmal im Überblick dargestellt werden. Zunächst einmal ist die Stichprobe nicht repräsentativ. In Bezug auf die Lebensphase und den Bildungsstand stellen die Befragten eine relativ homogene Gruppe dar, die Verteilung der einzelnen Studiengänge sowie des Geschlechts sind jedoch recht ungleichmäßig. Außerdem kann die Hypothese aufgestellt werden, dass Studenten mit speziell ausgeprägten Berufsorientierungen eine Veranstaltung mit dem Titel ‚Karrieremanagement’ auswählen, bzw. die Veranstaltung auch tatsächlich besuchen. Eine Exploration der Ergebnisse z.B. auf die gesamte Gruppe der Studenten ist deshalb nur sehr eingeschränkt möglich. In der empirischen Forschung gibt es Fehlerquellen, die zu einer Reduzierung der internen Valididät der Studien führen können110. Man spricht von einem ‚ProbandenErwartungs-Effekt’, wenn die Probenden sich genau so bzw. genau gegenteilig verhalten, wie sie glauben, dass es von den Untersuchern gewünscht wird. Ein solches Verhalten kann bei empirischen Untersuchungen niemals ganz ausgeschlossen werden. Im Fall der vorliegenden Studie ist das Auftreten eines Probanden-ErwartungsEffektes aus verschiedenen Gründen sogar recht wahrscheinlich. Durch die Teilnahme an der Veranstaltung ‚Karrieremanagement’ wurden die Befragten bereits hinsichtlich des Untersuchungsgegenstandes sensibilisiert. Es war für sie leicht zu erkennen, welche Ergebnisse aus der Studie erlangt werden sollten. Außerdem war bekannt, dass die Ergebnisse zu einem späteren Zeitpunkt in der Veranstaltung vorgestellt werden sollten, was die Motivation, besonders positiv oder negativ im Hinblick auf die Karriere wirken zu wollen, noch verstärkt haben könnte. Zuletzt ist in diesem Zusammenhang auch noch auf die Situation der Fragebogenerhebung hinzuweisen. Dadurch, dass die Befragung aller Teilnehmer zur selben Zeit und am selben Ort stattgefunden hat, können sich die Teilnehmer gegenseitig beeinflusst haben. Eine weitere mögliche Fehlerquelle ist der sogenannte ‚Untersucher-ErwartungsEffekt’, der sich darauf bezieht, dass die Untersucher ein von ihnen gewünschtes Ergebnis in die Ergebnisse der Studie ‚hineininterpretieren’. Das Auftreten dieses Effektes soll auch bei der vorliegenden Studie nicht ausgeschlossen werden. Beson- 4. Kritische Betrachtung 49 ders die Tatsache, dass sowohl die Fragebogengestaltung als auch die Auswertungsmethodik den Untersuchern überlassen waren und nicht auf bereits wissenschaftlich untermauerte Verfahren zurückgegriffen werden konnte, kann als Indiz für das Auftreten eines Untersucher-Erwartungs-Effektes gewertet werden. Ein weiterer möglicher Ansatzpunkt für Kritik ist darin zu sehen, dass die Probanden bezüglich ihrer Berufsorientierungen in vorher feststehende Kategorien (nach Rosenstiels Modell) eingeteilt wurden. Es wäre ebenso möglich gewesen, eigene Kategorien, basierend auf den Untersuchungsergebnissen zu bilden. Außerdem dient das zugrundegelegte Modell des geplanten Verhaltens eher der Erklärung von konkreten Karriereschritten, die hier jedoch nicht vorlagen. Dementsprechend mussten bereits bei der Untersuchungskonzeption vereinfachende Annahmen getätigt werden. Zuletzt ist noch darauf hinzuweisen, dass bei der Übertragung der Werte aus den Fragebögen und der Umsetzung des Auswertungskonzeptes in der EDV Fehler aufgetreten sein können. 110 Vgl. Fassheber et al (2000/01), S. 25 5. Fazit 50 5. Fazit Ziel dieser Studie war es, die Einstellungen zum persönlichen Karrieremanagement der Befragten auf theoriegeleitetem Wege zu untersuchen. Dabei wurden die Erwartungen, die das Projektteam hinsichtlich des Karriereverhaltens seiner Kommilitonen hatte, in einigen Bereichen bestätigt. In anderen Bereichen traten jedoch auch überraschende Ergebnisse auf. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die Studie, trotz eingeschränkter Aussagefähigkeit aber gerade in einer personalwirtschaftlichen Veranstaltung zum Thema Karrieremanagement unterstützend für das Verständnis der theoretischen Zusammenhänge wirken kann. Dabei ergaben sich einige Auffälligkeiten bzw. Unterschiede im Hinblick auf die Ausprägung von Berufsorientierungen, der subjektiven Norm und wahrgenommener Verhaltenskontrolle. Genauere Analysen nach Studiengang und Geschlecht brachten zusätzliche Ergebnisse. Teilweise wurden signifikante Resultate erzielt. Diese deuteten auch im Zusammenhang mit Vergleichsergebnissen anderer empirischer Studien auf tatsächlich in der Grundgesamtheit vorliegende Phänomene hin. Die vorliegenden Daten stehen überwiegend im Einklang mit Tendenzen des gesellschaftlichen Wertewandels und ermöglichen somit auch den Bezug zu anderen personalwirtschaftlichen Veranstaltungen herzustellen. Besonders interessant wäre die Ausweitung der Untersuchung auf eine größere Stichprobe bzw. Grundgesamtheit, um genauere Aussagen treffen zu können. Ebenfalls denkbar sind Langzeitstudien, in denen die selben Personengruppen in regelmäßigen Abständen befragt werden, um so Veränderungen in den Einstellungen feststellen zu können. So knüpfe auch diese Studie an eine Erhebung im Rahmen der Veranstaltung ‚Karrieremanagement’ im Sommersemester 2000 an. Jedoch ist für eine Vergleichbarkeit der Ergebnisse im Rahmen einer längerfristigen Erhebung die Verwendung weitreichend identischer Fragebögen notwendig. 6. Literaturverzeichnis 51 6. Liteaturverzeichnis Ajzen, I. (1985), From Intentions to Actions: A Theory of Planned Behavior. in: Julius Kuhl/Jürgen Beckmann (Hg.): Action Control. From Cognition to Behavior. Berlin, Heidelberg, New York, Tokyo: Springer Brehm, M. (1998), Verminderung von Kompetenz u. Verantwortung. Analyse des Karrieremusters ‚Downward Movement‘, Frankfurt am Main u.a. Brehm, M. (1999), Downward Movement: Verminderung von Kompetenz und Verantwortung in verhaltenswissenschaftlicher Perspektive in: Zeitschrift für Personalforschung, 13. Jg., Heft 2, S. 139-161 Diekmann, A. (1995), Empirische Sozialforschung, 4. Auflage, Hamburg Fassheber, P. et al. (2000/01), Grundbegriffe der Methodik in der Wirtschafts- und Sozialpsychologie. Skript zu Schwerpunkten der Einführungsvorlesungen im Rahmen der Praktika (AoS, AoMg und AoW): „Einführung in die Methodik der Wirtschafts- und Sozialpsychologie“. Georg-Elias-Müller-Institut für Psychologie, Abteilung für Wirtschafts- und Sozialpsychologie, Göttingen FOCUS Online, Job & Karriere; http://focus.de/D/DB/DB28/DB28C/db28c.htm, http://focus.de/D/DB/DB28/DB28D/db28d.htm Stand: 24.05.01 Kappelhoff, P. (o.J.), Gesamthochschule Wuppertal; URL: www.wiwi.uni-wuppertal.de/kappelhoff/papers/t-test.pdf, Stand: 29.05.2001 6. Literaturverzeichnis 52 Lewin, K., Heublein, U. (1998), Berufliche Orientierungen, Zurechtfinden im Studium und Computerkenntnisse im Studium, HIS Kurzinformationen, Jg. A2/98, bmb+f, Hannover111 O.V. (1996), Wirtschaftsuniversität Wien; URL: http://www.wuwien.ac.at/marketing/spss/demo/ttest10.html Stand: 29.05.2001 O.V. (2000), Universität Freiburg; URL: http://www.psychologie.unifreiburg.de/signatures/leonhart/tutorat9/node102.html , Stand: 29.05.2001 O.V. (o.J.)‚Erwartung-mal-Wert-Theorie’ in: Gaugler E., Weber W. (Hrsg.) Handwörterbuch des Personalwesens, Enzyklopädie der BWL Band V, Stuttgart, S. 793f 2.Auflage, Stuttgart Rosenstiel, L. u.a. (Hrsg.) (1993), Wertewandel. Herausforderungen für die Unternehmenspolitik in den 90er Jahren, 2. Auflage, Stuttgart Schanz, G. (1993), Personalwirtschaftslehre: Motivationstheoretisches Grundwissen, 2.Auflage, München Schanz, G. (2000), Personalwirtschaftslehre: Berufsbezogene Motive als ‚Karriereanker’, 3.Auflage, München Stroebe, Hewstone & Stephenson (Hrsg.) (1996), Sozialpsychologie, Berlin u.a., S. 247-249 Temme, Germi/Tränkle, Ulrich (1996), Arbeitsemotionen. Ein vernachlässigter Aspekt in der Arbeitszufriedenheitsforschung. in: Arbeit, Heft 3, 5.Jg., S. 275-297 111 Download unter URL: http://www.his.de/doku/publi/kia/pvzkia.htm , Stand 05.06.2001 Anhang VI ANHANG Anhang VII ANLAGENVERZEICHNIS Seite Anlage 1: Allgemeines zum T-Test VIII Anlage 2: Frage 62 Einzelergebnisse des Rankings nach Gruppen IX Anlage 3: Verteilung nach Studienfach XI Anlage 4: Daten zum Alter XI Anlage 5: Daten zum Geschlecht XI Anlage 6: Tabellen zu den T-Tests XI Anlage 7: Korrelationen XVI Anlage 8: Stammdaten XVIII Anhang VIII Anlage 1: Allgemeines zum T-Test Zum verwendeten T-Test im Rahmen der Auswertung: In der Auswertung dieser Studie wurden zum größten Teil Mittelwerte berechnet. Mit einem Mittelwertsvergleich zwischen zwei Gruppen kann man das Vorzeichen und das Ausmaß des durchschnittlichen Unterschiedes bezüglich eines Merkmales zwischen diesen Probanden in der Stichprobe bestimmen. Dabei ist jedoch keine Aussage darüber möglich, ob es sich dabei um eine zufällige Mittelwertsdifferenz in der Stichprobe handelt, oder ob dabei in der Realität bestehende Unterschiede widergespiegelt werden. Dies versucht man durch Signifikanztests zu bestimmen112. In der vorliegenden Studie wurde der T-Test angewandt, der für intervallskalierte Daten zu verwenden ist. Beim T-Test wird die beobachtete Mittelwertsdifferenz (in der Stichprobe) am Standartfehler der Mittelwerte relativiert. Es wird davon ausgegangen, dass die empirischen Mittelwerte mehr oder weniger um den „wahren“ Mittelwert streuen. Nach dem zentralen Grenzwertsatz wird angenommen, dass sich mit wachsendem Stichprobenumfang die Verteilung der Stichprobenmittelwerte zunehmend der Normalverteilung annähert113. Zur Berechnung und Durchführung der jeweiligen Tests wird auf Programmfunktionen von SPSS zurückgegriffen. Dabei erfolgt u.a. eine Ausgabe des empirischen tWertes und des Freiheitsgrades, wodurch ein Vergleich zum theoretischen t-Wert möglich wird und eine Hypothese114 verworfen oder nicht widerlegt werden kann. Zu beachten war in der vorliegenden Studie besonders, dass einseitige T-Tests durchgeführt wurden, d.h. Hypothesen der Art „Mittelwert x > Mittelwert y“ überprüft wurden. Damit musste ein anderer theoretischer t-Wert als bei einem beidseitigen Test („Mittelwert x = Mittelwert y“) herangezogen werden115. 112 Vgl. http://www.psychologie.uni-freiburg.de/signatures/leonhart/tutorat9/node102.html, zugegriffen am 29.05.2001, www.wiwi.uni-wuppertal.de/kappelhoff/papers/t-test.pdf, zugegriffen am 29.05.2001 113 Dabei geht man davon aus, dass sogar Stichproben mit weniger als 30 Mittelwerten für einen TTest ausreichen und er dem z-Test vorzuziehen ist. Vgl. Diekmann, Andreas (1995), Empirische Sozialforschung, 4. Auflage, Hamburg, S. 588 114 Dabei versucht man stets, das logische Gegenteil (H0) der zu beweisenden Hypothese (H1) zu wiederlegen, d.h. ein signifikantes Ergebnis zu bekommen. Gelingt dies, so wird die H 1-Hypothes unterstützt. Schlägt dies fehl, so kann man keinerlei Aussage über die Falsifikation bzw. Verifikation der H0- oder H1-Hypothese machen, - es liegt keine Unterstützung für H1 vor. 115 Hinweis: Zur Auswertung wurde der „Sig. 2-seitig“-Wert des SPSS-Testergebnisses halbiert (da einseitiger Test) und mit dem Signifikanzniveau von 10% dieser Studie verglichen. Von einem signifikanten Ergebnis wurde gesprochen, wenn der halbierte „Sig. 2-seitig“-Wert kleiner als 0,1 (Signifikanzniveau) war, und sich die Mittelwerte der beiden Gruppen in der H 1-Hypothese entsprechenden Weise unterschieden. Damit wurde der Empfehlung von http://www.wuwien.ac.at/marketing/spss/demo/ttest10.html (zugegriffen am 29.05.2001) gefolgt. Anhang IX Zur Überprüfung der Hypothesen ist ein -Fehler von 10% in Kauf genommen worden, d.h. es wurde ein Signifikanzniveau von 10 % zugrundegelegt. Es wurde somit eine Wahrscheinlichkeit von 10 Prozent hingenommen, die H0-Hypothese fälschlicherweise zu verwerfen. Anlage 2: Frage 62 Einzelergebnisse des Rankings nach Gruppen Rang 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 Ranking gesamt (n=75) Punkte % Antwort 90 20,00 Vereinbarkeit von Karriere und Familie 70 15,56 Selbstverwirklichung 66 14,67 Abwechslung 55 12,22 Selbständigkeit 55 12,22 viele Entwicklungsperspektiven 51 11,33 hohes Einkommen 20 4,44 viel Freizeit 17 3,78 Verantwortung 15 3,33 fachliche Herausforderung 5 1,11 Ansehen 4 0,89 Macht 2 0,44 Sonstiges Rang 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 Ranking BWL (n=39) Punkte % Antwort 44 18,80 Vereinbarkeit von Karriere und Familie 38 16,24 Selbständigkeit 34 14,53 Abwechslung 33 14,10 hohes Einkommen 32 13,68 Selbstverwirklichung 25 10,68 viele Entwicklungsperspektiven 10 4,27 viel Freizeit 7 2,99 Verantwortung 5 2,14 fachliche Herausforderung 4 1,71 Macht 2 0,85 Ansehen 0 0,00 Sonstiges Rang 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 Ranking Sowi (n=16) Punkte % Antwort 16 19,05 Abwechslung 15 17,86 Selbstverwirklichung 13 15,48 Vereinbarkeit von Karriere und Familie 10 11,90 viele Entwicklungsperspektiven 9 10,71 fachliche Herausforderung 7 8,33 viel Freizeit 5 5,95 hohes Einkommen 3 3,57 Verantwortung 2 2,38 Selbständigkeit 2 2,38 Ansehen 2 2,38 Sonstiges 0 0,00 Macht Anhang X Rang 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 Ranking Wipäd (n=11) Punkte % Antwort 18 27,27 Vereinbarkeit von Karriere und Familie 12 18,18 viele Entwicklungsperspektiven 10 15,15 Selbständigkeit 8 12,12 hohes Einkommen 6 9,09 Abwechslung 6 9,09 Selbstverwirklichung 4 6,06 Verantwortung 1 1,52 fachliche Herausforderung 1 1,52 Ansehen 0 0,00 Macht 0 0,00 viel Freizeit 0 0,00 Sonstiges Rang 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 Ranking Männer (n=29) Punkte % Antwort 37 21,26 Abwechslung 30 17,24 hohes Einkommen 30 17,24 Selbstverwirklichung 25 14,37 Vereinbarkeit von Karriere und Familie 15 8,62 Selbständigkeit 14 8,05 viel Freizeit 9 5,17 viele Entwicklungsperspektiven 9 5,17 Verantwortung 3 1,72 fachliche Herausforderung 1 0,57 Macht 1 0,57 Ansehen 0 0,00 Sonstiges Rang 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 Ranking Frauen (n=46) Punkte % Antwort 65 23,55 Vereinbarkeit von Karriere und Familie 46 16,67 viele Entwicklungsperspektiven 40 14,49 Selbständigkeit 40 14,49 Selbstverwirklichung 29 10,51 Abwechslung 21 7,61 hohes Einkommen 12 4,35 fachliche Herausforderung 8 2,90 Verantwortung 6 2,17 viel Freizeit 4 1,45 Ansehen 3 1,09 Macht 2 0,72 Sonstiges Anlage 3: Verteilung nach Studienfach Anhang XI STUDFACH Gültig Häufigkeit 2 42 4 2 17 4 11 82 Biologie BWL BWL u.a. Ps ychologie Sowi Winf Wipäd Gesamt Gültige Prozente 2,4 51,2 4,9 2,4 20,7 4,9 13,4 100,0 Prozent 2,4 51,2 4,9 2,4 20,7 4,9 13,4 100,0 Kumulierte Prozente 2,4 53,7 58,5 61,0 81,7 86,6 100,0 Anlage 4: Daten zum Alter De skriptive Statistik N ALTER Gültige Werte (Listenweise) Minimum 20 82 Maximum 36 Mittelwert 24,68 Standarda bweichung 2,78 82 Anlage 5: Daten zum Geschlecht SEX Gültig m w Gesamt Häufigk eit 33 50 83 Prozent 39,8 60,2 100,0 Gültige Prozente 39,8 60,2 100,0 Kumulierte Prozente 39,8 100,0 Anlage 6: Tabellen zu den T-Tests Subjektive Norm - Unterscheidung nach Geschlecht Gruppenstatistike n SUBNOKO SEX m w N 32 50 Mittelwert 4,0981 5,1590 St andardab weichung 4,1955 5,2696 St andardfe hler des Mittelwertes ,7417 ,7452 Anhang XII Test bei unabhängigen Stichproben Levene-Tes t der Varianzgleichheit SUBNOKO Varianzen s ind gleich Varianzen s ind nicht gleich F 1,218 T-Test für die Mittelwertgleichheit Signifikanz ,273 T -,960 -1,009 80 Sig. (2-seitig) ,340 Mittlere Differenz -1,0609 Standardfehle r der Differenz 1,1051 76,113 ,316 -1,0609 1,0514 df 95% Konfidenzintervall der Differenz Untere Obere -3,2601 1,1384 -3,1549 1,0331 Karriereorientierung - Praktikum ja(=1)/ nein (=0) Gruppenstatistike n KARRIERE PRAKTIK 1 0 N 61 20 Mittelwert 3,9849 3,8590 St andardfe hler des Mittelwertes 6,346E-02 ,1164 St andardab weichung ,4956 ,5207 Test bei unabhängigen Stichproben Levene-Tes t der Varianzgleichheit KARRIERE Varianzen s ind gleich Varianzen s ind nicht gleich F ,167 T-Test für die Mittelwertgleichheit Signifikanz ,684 T ,974 ,950 79 Sig. (2-seitig) ,333 Mittlere Differenz ,1259 31,098 ,350 ,1259 df Standardfehle r der Differenz ,1293 ,1326 95% Konfidenzintervall der Differenz Untere Obere -,1314 ,3833 -,1445 ,3963 Stärke der Karriereorientierung der Kinder und Eltern in gehobener Position Gruppenstatistike n KARRIERE ELTSELB 1,00 ,00 N 38 20 Mittelwert 4,0163 3,8430 St andardab weichung ,4679 ,4990 St andardfe hler des Mittelwertes 7,590E-02 ,1116 Test bei unabhängigen Stichproben Levene-Tes t der Varianzgleichheit KARRIERE Varianzen s ind gleich Varianzen s ind nicht gleich F ,057 Signifikanz ,812 T-Test für die Mittelwertgleichheit T 1,311 1,284 56 Sig. (2-seitig) ,195 Mittlere Differenz ,1733 Standardfehle r der Differenz ,1322 36,626 ,207 ,1733 ,1349 df Stärke der Karriereorientierung und eine vorher absolviert Ausbildung 95% Konfidenzintervall der Differenz Untere Obere -9,16E-02 ,4382 -,1002 ,4468 Anhang XIII Gruppenstatistike n KARRIERE AUSBILD 1 0 N 26 55 Mittelwert 3,9415 3,9578 St andardab weichung ,5006 ,5066 St andardfe hler des Mittelwertes 9,818E-02 6,831E-02 Test bei unabhängigen Stichproben Levene-Tes t der Varianzgleichheit KARRIERE Varianzen s ind gleich Varianzen s ind nicht gleich F ,019 T-Test für die Mittelwertgleichheit Signifikanz ,891 T -,136 -,136 79 Sig. (2-seitig) ,893 Mittlere Differenz -1,63E-02 Standardfehle r der Differenz ,1201 49,675 ,892 -1,63E-02 ,1196 df 95% Konfidenzintervall der Differenz Untere Obere -,2554 ,2228 -,2566 ,2240 Stärke der Freizeitorientierung und eine vorher abgeleistete Ausbildung Gruppenstatistike n FREIZEIT AUSBILD 1 0 N Mittelwert 3,3919 3,2793 26 55 St andardfe hler des Mittelwertes ,1519 ,1035 St andardab weichung ,7745 ,7674 Test bei unabhängigen Stichproben Levene-Tes t der Varianzgleichheit FREIZEIT Varianzen s ind gleich Varianzen s ind nicht gleich F ,138 T-Test für die Mittelwertgleichheit Signifikanz ,711 T ,615 ,613 79 Sig. (2-seitig) ,540 Mittlere Differenz ,1127 48,727 ,543 ,1127 df Standardfehle r der Differenz ,1832 ,1838 95% Konfidenzintervall der Differenz Untere Obere -,2520 ,4773 Stärke der Karriereorientierung im Studienfach BWL (2) und Sowi (5) Gruppenstatistike n KARRIERE STUDFA1 2 5 N 42 17 Mittelwert 4,0306 3,6392 St andardab weichung ,4353 ,4647 St andardfe hler des Mittelwertes 6,716E-02 ,1127 -,2567 ,4820 Anhang XIV Test bei unabhängigen Stichproben Levene-Tes t der Varianzgleichheit KARRIERE F ,020 Varianzen s ind gleich Varianzen s ind nicht gleich T-Test für die Mittelwertgleichheit Signifikanz ,887 T 3,068 2,983 57 Sig. (2-seitig) ,003 Mittlere Differenz ,3913 Standardfehle r der Differenz ,1276 28,005 ,006 ,3913 ,1312 df 95% Konfidenzintervall der Differenz Untere Obere ,1359 ,6468 ,1226 ,6601 Stärke der alternativen Orientierung und Studienfächer BWL(2) und Sowi(5) Gruppenstatistike n ALTERNA STUDFA1 2 5 N 42 16 St andardab weichung ,7074 ,7202 Mittelwert 3,6210 3,7413 St andardfe hler des Mittelwertes ,1092 ,1800 Test bei unabhängigen Stichproben Levene-Tes t der Varianzgleichheit ALTERNA Varianzen s ind gleich Varianzen s ind nicht gleich F ,001 T-Test für die Mittelwertgleichheit Signifikanz ,982 T -,576 -,571 56 Sig. (2-seitig) ,567 Mittlere Differenz -,1203 26,734 ,573 -,1203 df Standardfehle r der Differenz ,2088 ,2105 95% Konfidenzintervall der Differenz Untere Obere -,5387 ,2981 -,5525 ,3119 Stärke der Karriereorientierung nach Geschlecht Gruppenstatistike n KARRIERE SEX m w N St andardab weichung ,5042 ,4999 Mittelwert 3,9403 3,9614 32 50 St andardfe hler des Mittelwertes 8,912E-02 7,069E-02 Test bei unabhängigen Stichproben Levene-Tes t der Varianzgleichheit KARRIERE Varianzen s ind gleich Varianzen s ind nicht gleich F ,576 Signifikanz ,450 T-Test für die Mittelwertgleichheit T -,186 -,185 80 Sig. (2-seitig) ,853 Mittlere Differenz -2,11E-02 65,802 ,854 -2,11E-02 df Stärke der Freizeitorientierung nach Geschlecht Standardfehle r der Differenz ,1135 ,1138 95% Konfidenzintervall der Differenz Untere Obere -,2470 ,2049 -,2482 ,2060 Anhang XV Gruppenstatistike n FREIZEIT SEX m w N 32 50 Mittelwert 3,4319 3,2546 St andardab weichung ,8159 ,7317 St andardfe hler des Mittelwertes ,1442 ,1035 Test bei unabhängigen Stichproben Levene-Tes t der Varianzgleichheit ALTERNA Varianzen s ind gleich Varianzen s ind nicht gleich F ,540 T-Test für die Mittelwertgleichheit Signifikanz ,465 T -3,917 -3,875 80 Sig. (2-seitig) ,000 Mittlere Differenz -,6002 63,833 ,000 -,6002 df Standardfehle r der Differenz ,1532 ,1549 95% Konfidenzintervall der Differenz Untere Obere -,9050 -,2953 -,9096 -,2907 Stärke der alternativen Orientierung nach Geschlecht Gruppenstatistike n ALTERNA SEX m w N 32 50 Mittelwert 3,3612 3,9614 St andardab weichung ,6968 ,6637 St andardfe hler des Mittelwertes ,1232 9,386E-02 Test bei unabhängigen Stichproben Levene-Tes t der Varianzgleichheit ALTERNA Varianzen s ind gleich Varianzen s ind nicht gleich F ,540 Signifikanz ,465 T-Test für die Mittelwertgleichheit T -3,917 -3,875 80 Sig. (2-seitig) ,000 Mittlere Differenz -,6002 Standardfehle r der Differenz ,1532 63,833 ,000 -,6002 ,1549 df 95% Konfidenzintervall der Differenz Untere Obere -,9050 -,2953 -,9096 -,2907 Anhang XVI Anlage 7: Korrelationen Stärke der Karriereorientierung des Vaters (KOVATER) und des Kindes (KARRIERE) Korrel ationen KOVATER KARRIERE Korrelation Signifik anz N Korrelation Signifik anz N KOVATER KARRIERE 1,000 ,065 , ,562 81 81 nac h Pearson ,065 1,000 (2-s eitig) ,562 , 81 82 nac h Pearson (2-s eitig) Stärke der Karriereorientierung der Mutter (KOMUTTER) und des Kindes (KARRIERE) Korrel ationen KARRIERE KOMUTTER Korrelation Signifik anz N Korrelation Signifik anz N KARRIERE 1,000 , 82 nac h Pears on ,053 (2-s eitig) ,646 77 nac h Pears on (2-s eitig) KOMUTTER ,053 ,646 77 1,000 , 77 Stärke der Karriereorientierung der Eltern (FOELTERN) und des Kindes (FREIZEIT) Korrel ationen KOELTERN KARRIERE Korrelation Signifik anz N Korrelation Signifik anz N KOELTERN 1,000 , 81 nac h Pears on ,095 (2-s eitig) ,397 81 nac h Pears on (2-s eitig) KARRIERE ,095 ,397 81 1,000 , 82 Anhang XVII Stärke der Freizeitorientierung der Mutter (FOMUTTER) und des Kindes (FREIZEIT) Korrel ationen FREIZE IT FOMUTTER Korrelation Signifik anz N Korrelation Signifik anz N FREIZE IT 1,000 , 82 ,121 ,295 77 nac h Pearson (2-s eitig) nac h Pearson (2-s eitig) FOMUTTER ,121 ,295 77 1,000 , 77 Stärke der Freizeitorientierung des Vaters (FOVATER) und des Kindes (FREIZEIT) Korrel ationen FREIZE IT Korrelation Signifik anz N FOVATER Korrelation Signifik anz N nac h Pearson (2-s eitig) nac h Pearson (2-s eitig) FREIZE IT 1,000 , 82 ,054 ,635 80 FOVATER ,054 ,635 80 1,000 , 80 Stärke der Freizeitorientierung der Eltern (FOELTERN) und des Kindes (FREIZEIT) Korrel ationen FREIZE IT FOELTERN Korrelation Signifik anz N Korrelation Signifik anz N FREIZE IT 1,000 , 82 nac h Pearson ,095 (2-s eitig) ,401 81 nac h Pearson (2-s eitig) FOELTERN ,095 ,401 81 1,000 , 81 Anhang XVIII Anlage 8: Stammdaten Variablenbezeichnung in der Stammdatentabelle Bezeichnung nr alter sex Variable Fragebogennummer Alter Geschlecht famstand Familienstand ausbild Ausbildung praktik Praktika dauer anzahl job Gesamtdauer der Praktika Anzahl der Praktika Arbeit neben dem Studium jobstud jobfrei std gründea gründee gründef f15 – f55 vorbild mobil job1 traumjob gehalt1 gehalt5 f62a – f62l f62linh jobvater Kürzel m männlich w weiblich f fester Partner s Solo v verheiratet 0 nein 1 ja 0 nein 1 ja in Monaten 0 nein 1 ja Arbeit während des Studiums 0 unregelmäßig 1 regelmäßig Arbeit während der Semesterferien 0 unregelmäßig 1 regelmäßig Wochenstunden in Stunden Gründe der Arbeit (a-e) 0 kein Kreuz 1 Kreuz ...Sonstiges Fragen 15 - 55 1 – 6: stimmt keineswegs – stimmt absolut Vorbild maximale Fahrtzeit zur Arbeit in Minuten Stellung direkt nach dem Studium Traumjob erwartetes Einstiegsgehalt bei Angaben von Gehaltsspannen wurde der erwartetes Gehalt nach 5 Jahren Mittelwert genommen Ranking der Berufsziele 1 Rang 1 2 Rang 2 3 Rang 3 Angabe unter sonstige Berufsziele Beruf des Vaters a Arbeiter b Angestellter Anhang XIX jobmutter Beruf der Mutter va - ve ma - me geschw1 – geschw4 gjob1 – gjob4 Einschätzung des Vaters Einschätzung der Mutter Geschwister f67a – f67f Engagement neben dem Studium f67einh Angaben zu sonstigem Engagement Studienwahlmotive f68a – f68o f68oinh f69a – f69f f69finh Tätigkeit der Geschwister Angaben zu sonstigen Studienwahlmotiven Studienortwahlmotive c Beamter d leitender Angestellter e selbständig f Hausfrau/-mann 1 – 6: stimmt keineswegs – stimmt absolut 0 jünger 1 älter 0 niedrigerer Status 1 gleicher Status 2 höherer Status 0 kein Kreuz 1 Kreuz 1 – 6: stimmt keineswegs – stimmt absolut 1 – 6: stimmt keineswegs – stimmt absolut Angaben zu sonstigen Studienortwahlmotiven Bemerkung: Die Rohdaten, sind in der vorliegenden Version aus technischen Gründen nicht angehängt.