Über Primteiler von Stirlingschen Zahlen zweiter Art Autor(en): Harborth, Heiko Objekttyp: Article Zeitschrift: Elemente der Mathematik Band (Jahr): 29 (1974) Heft 6 PDF erstellt am: 30.10.2017 Persistenter Link: http://doi.org/10.5169/seals-29905 Nutzungsbedingungen Die ETH-Bibliothek ist Anbieterin der digitalisierten Zeitschriften. Sie besitzt keine Urheberrechte an den Inhalten der Zeitschriften. Die Rechte liegen in der Regel bei den Herausgebern. Die auf der Plattform e-periodica veröffentlichten Dokumente stehen für nicht-kommerzielle Zwecke in Lehre und Forschung sowie für die private Nutzung frei zur Verfügung. Einzelne Dateien oder Ausdrucke aus diesem Angebot können zusammen mit diesen Nutzungsbedingungen und den korrekten Herkunftsbezeichnungen weitergegeben werden. Das Veröffentlichen von Bildern in Print- und Online-Publikationen ist nur mit vorheriger Genehmigung der Rechteinhaber erlaubt. 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Geburtstag Werden n+l Objekte auf k+1 gleichberechtigte Schubfächer so verteilt, dass kein Fach leer bleibt, und gibt es S(n, k) verschiedene Möglichkeiten dies zu tun, so nennt man S(n, k) Stirlingsche Zahlen zweiter Art (siehe etwa [1], [4], [5]; man be¬ achte die verschiedenen Arten der Zählung, die in dieser Note in Zeilen und Spalten mit Null beginnen soll). Es gilt S(n, k) S(n-l,k-l) + (k + 1) S(n - 1, k), (1) und mit S(n, 0) S(n, n) l für n ^0 (2) sind alle Zahlen S(n, k) rekursiv zu bestimmen. Es widerspricht (1) und (2) nicht, wenn gegebenenfalls zusätzlich die Werte S(n, k) 0 für k > n, n ^ 0, und k < 0, n ^ - 1, (3) definiert werden. Die Zahlen S(n, k) lassen sich entsprechend einem Pascalschen Drei¬ eck so anordnen, dass in der n-ten Zeile an /e-ter Stelle S(n, k) zu finden ist (nt k 0,1,...). Da nur die Teilbarkeit durch eine Primzahl p von Interesse sein soll, gentigt 3, aufzuschreiben. es die Reste modulo p, wie in der Figur für p Werden nun die Stirlingschen Zahlen zweiter Art Zeile für Zeile von links nach rechts fortlaufend von 1 bis N numeriert, und wird dabei mit A(N) die Anzahl der nicht durch p teilbaren Zahlen gezählt, so soll das Verhältnis A(N)/N für N -> oo be¬ trachtet werden. Es wird der folgende Satz gezeigt, dessen Analogon für Bmomial¬ koeffizienten in [2], und mit behebigen Teilern in [3] und [6] bewiesen wurde. Satz: fede Primzahl teilt fast alle Stirlingschen Zahlen zweiter Art» Dabei soll «fast alle» bedeuten, dass »m ^--0 (4) gilt, die natürliche Dichte der N — A(N) durch p teilbaren Zahlen S(n, k) also Eins ist. Zum Beweis wird zunächst die einfache Kongruenz S(n, k) sS(n-p,k~p) + S(n~~p + 1, k) (mod p) (5) H. Harborth : Über Primteiler von Stirlingschen Zahlen zweiter Art 130 für alle ganzen k und n^p nachgewiesen. Ist n Korollar (4.2) aus [7] S(p -l,k)~ 0, - S(p ausser p S(p 1, 0) - — 1, so p 1, - gilt mit mit (mod p) 1 1) (2), (3) und Hieraus folgt mit (1) S(p, k) 0, ausser S(p, 0) Mit diesen Resten und mit S(p + m + 1, k) (mod p) 1 prüft man die Gültigkeit von (2), (3) Aus der Annahme, dass (5) für n ergibt sich S(p, p) ~ S(p, 1) — p + m bereits bewiesen ist (m (5) für n ^0), p nach. und mit (1) - - p) + S(m + k - + (k + {S(m, k - p) + S(m + k)} S(m, k-p-l) + (k-p+1) S(m, k - p) + S(m + k - + (k + S(m + k) S(m + k - p) S(m, k 1 1, 1) 1) 1, + S(m + 1, 1) 2, k) (mod p) 1, 1) 1, und damit (5) durch vollständige Induktion über die Zeilenzahl. Wegen (3) ist (5) 0 richtig. auch für n p — 1 und k 1 1 l"0 t 1 110 1 10 111 0 2~0 10 12 2 0 1 1 1 1 1 1 1 110 0 1 0 1 0 1 1 1 0 0 2 1 1 0 0 0 0""0 1 1~0 0 0 0 0 1 0 2 0 0 1 1 0*0 0 1 1 1 0 0 0 1~ö 1 1012201001101 11000211010111 0 2~0 10 10 0 0 0 0 2~0 110100000 12201 10 1110." 1 1 1 1 Die Kongruenz (5) entspricht der Rekursion für die Bmomialkoeffizienten. Aus (5) folgt durch vollständige Induktion über v S(v(p — 1) + w + i, wp + j) v^O, Q<w <J v, für l | S(i, j) j ^i^p-2 + j (mod p), und 0 <: j: ^ p - 1. Hiernach kann das Zahlendreieck der Reste modulo p von S(n, k) in p(p — 1) disjunkte Zahlendreiecke aufgeteilt werden, deren Zahlen die jeweils mit S(i, j) mul¬ tiplizierten Reste modulo p des Pascalschen Dreiecks sind. Die unterstrichenen Reste H Harborth Über Primteiler von Stirlingschen Zahlen zweiter Art 131 in der Figur bilden etwa em solches Teildreieck (% 1,) 0, p 3). Ist S(i,;) nicht durch p teilbar, so smd m dem zugehörigen Teildreieck genau diejenigen Zahlen nicht durch p teilbar, deren entsprechende Pascal-Zahlen es nicht smd Nun gilt sicher A(N)^p(p-l)Z(v) für alle N mit /v(f-l) + 2\ <N<((v + 1)^-1) + 2\i wenn mit Z(n) die im Pascalschen Dreieck bis einschliesslich der Zeile n nicht durch P teilbaren Bmomialkoeffizienten gezahlt werden Weiterhin ist Z(v) ^ Z(pr - 1) fur alle v mit pr~l -l<v^pr-l erfüllt, und m [3] und [6] wurde Z(p--1) crr gezeigt Mit diesen Abschatzungen ergibt sich 0<j(gO< P(t-VZ(^ N - /v(p-l) + 2\ F Z^ v2 - F Z(fir^ p2r~2 2 "m**®'und der letzte Ausdruck strebt gegen Null fur beliebig grosses r Hiermit ist die Richtigkeit von (4) und damit der Satz bewiesen Fur Primzahlpotenzen, und daher dann auch fur beliebige Teiler, ist das ent¬ sprechende Ergebnis zu erwarten. Man scheint jedoch nicht in gleicher Weise, wie hier fur Primteiler, die bekannte Verteilung im Pascalschen Dreieck ausnutzen zu Heiko Harborth, TU Braunschweig können LITERATURVERZEICHNIS II (Paris 1970) [1] L Comtet, Analyse Combmatoire [2] N J Fine, Binomial coefficients modulo a prime, Amer Math Monthly 54, 589—592 (1947) [3] H Harborth, Über die Teilbarkeit im Pascal-Dreieck, Math -Phys Semesterberichte (er¬ scheint) [4] C Jordan, Calculus of Finite Differences (New York 1965) [5] J Riordan, Combmatorial Identities (New York 1968) Any integer divides almost all binomial [6] D Singmaster, Notes on binomial coefficients Soc London Math coefficients, J (to appear) [7] H Wegner, Über das Maximum bei Stirlingschen Zahlen zweiter Art, J reine u angew Math 262)263, 134-143 (1973) - III