1 9.1 Sei p ≡ 3 (mod 4). Setze r = (p + 1)/4. Dann gilt: p4 = 1r + rp . Falls nun n einen Primteiler p ≡ 3 (mod 4) hat, schreiben wir n = pm und damit 1 1 + rmp . Damit gilt: die Menge derjenigen n, für in obiger Notation n4 = rm 4 die n nicht Summe zweier Stammbrüche ist, besteht höchstens aus denjenigen Zahlen, die keine Primteiler ≡ 3 (mod 4) haben. Solche Zahlen lassen sich aber als Summe von 2 Quadratzahlen darstellen, also gibt es nach Vorlesung höchstens O(x(log x)−1/2 ) solcher Zahlen ≤ x. Bemerkung: 1) Man kann zeigen, dass genau die ungeraden Zahlen, die nur Primteiler ≡ 1 (mod 4) besitzten, nicht Summe höchstens zweier Stammbrüche sind. 2) Man kann zeigen: Sei m eine fest gewählte natürliche Zahl. Dann ist die Anzahl derjenigen Zahlen n ≤ x teilerfremd zu m, für die m/n nicht als Summe höchstens zweier Stmmbrüche geschrieben werden kann, höchstens O(x(log x)−1/φ(m) ). 3) Viele von Ihnen haben (allerdings ohne Erfolg) versucht, die Ausnahmemenge mit einem Sieb abzuschätzen. Die Idee ist gut und das geht auch, allerdings benötigt man dazu das halbdimensionale Sieb, für das man eine ganze Menge mehr Siebtheorie braucht, als wir besprochen haben. 9.2. a) Es gilt 2 X p p X Z(p, h) − Z = |Z(p, h)|2 −2< p h=1 h=1 | ! p p X |Z|2 |Z|2 ZX Z(p, h) + = |Z(p, h)|2 − . p p p h=1 h=1 {z } =|Z|2 /p b) Aus der Vorlesung wissen wir p p X h=1 X ∗ a 2 . S |Z(p, h)| − |Z| = p 2 2 a (p) Die zu zeigende Ungleichung folgt jetzt direkt aus der Ungleichung des großen Siebs. c) Für festes p kann h 7→ Z(p, h) als Zufallsvariable aufgefasst werden, deren Mittelwert Z/p ist. Die Formel aus Teil a) ist dann einfach die aus der Schule bekannte Formel V (X) = E(X 2 ) − E(X)2 , während Teil b) eine obere Abschätzung für die Varianz im Mittel über p ist. 10.1. Sei x√hinreichend groß, A = {n ≤ x}, P = {p ≤ Q} für einen Parameter Q ≤ x, und für jede Primzahl p ∈ P setze Ωp := {h (p) | h2 + 1 ≡ 0 (p)}. Dann ist Q + S(A, P, Ωp ) eine obere Schranke für die gesuchte Anzahl, denn Primzahlen p > Q der Form n2 + 1 überleben sicher den Siebprozess. Aus der elementaren Zahlentheorie ist bekannt 1, p = 2, −1 2, p ≡ 1 (4), ω(p) := #Ω(p) = 1 + = p 0, p ≡ 3 (4). 1 Das große Sieb impliziert nun −1 X g(q) S(A, P, Ωp ) x q q≤Q wobei die g(q) durch die Koeffizienten der Dirichlet-Reihe Y 1 2 D(s) = 1 + s 1+ s 2 p p≡1 (4) gegeben ist. Sei χ der nicht-triviale Charakter mod 4. Dann sieht man durch Vergleich der Euler-Produkte −1 L(s, χ) ζ(s) 1 L(s, χ)ζ(s) = 1− s =: L(s, χ)ζ(s)H(s), D(s) = 2 L(2s, χ ) ζ(2s) 2 ζ(2s)2 wobei H in <s > 1/2 holomorphes Euler-Produkt ohne Nullstellen ist. Damit ist D holomorph in <s > 1/2 bis auf einen einfachen Pol bei s = 1 mit Residuum L(1, χ)H(1) = 2 · π 36 18 · = 3. 4 π4 π (Wir benötigen den Wert nicht.) In Perrons Formel wählen wir jetzt c = 1+ε, T eine kleine Potenz von x und verschieben den Integrationsweg nach <s = 1/2+ε. Dann folgt mit Standard-Abschätzungen für ζ(s) und L(s, χ) ! X 18 x1+ε 1/2+ε 1/2 g(q) = 3 x + O + x x. {zT } | π T } | {z q≤x vertikales Integral mit Konveixtätsschranke Fehler in Perron horizontale Integrale Mit partieller Summation folgt Aufgabe ist gezeigt. P q≤Q g(q)/q log x, und die Behauptung der 10.2. a) Klar: x2 ≡ 1 (mod p) ⇔ x ≡ ±1 (mod p). Nach der Formel für Kern und Bild gibt es damit (p − 1)/2 quadratische Reste und somit auch (p − 1)/2 quadratische Nichtreste. √ b) Sicher sind alle Quadrate quadratischer Rest modulo aller p, also A ≥ [√ x]. Wir betrachten jetzt die Siebsituation A = {n ≤ x}, P = {3 ≤ p ≤ x}, Ωp = {quadratische Nichtreste mod p}, also ω(p) = (p − 1)/2. Die zu untersuchende Kardinalität ist also beschränkt durch S(A, P, Ωp ). Setze 2 Yp−1 Y 2 2 2 g(q) = µ (q) ≥ µ (q) 1− =: g̃(q) p+1 p p|q p|q Das große Sieb liefert −1 S(A, P, Ωp ) x 2 X √ q≤ x g̃(q) Es gilt X g̃(q) q qs = ζ(s) = Y 1+ p Y p 1− 1 − 2/p ps 2 ps+1 = ζ(s) Y p 1 2 − 2s + 2s+1 p p 1+ 1 − 2/p ps 1 1− s p . Dasselbe Argument wie eben liefert X Y 2 3 g̃(q) = Q 1 − 2 + 3 + O(Q1−δ ) Q, p p p q≤Q und mit Q = √ x folgt die Behauptung. 3