aDOWNWRITTENofPOLPHILbodinHOBBESof051203byMICHAEL:

Werbung
aDOWNWRITTENofPOLPHILbodinHOBBESof051203byMICHAEL:
Liebe Kommiliton(Inn)en !
Ich bedanke mich für das prompte Protokoll, das eingedenk unserer Arbeitsbedingungen
toll geklappt hat. Ich bedanke mich auch für Ihr Ausharren bei kaltem, nassem Wetter auf
der ‚Hacke’. Ich muß ehrlich zugeben: Ich sehne mich wieder nach einem Freitag morgen
im warmen HFB, HS C. – Beschließen Sie am Dienstag inbezug auf den Streik, was Sie für
richtig halten. Aber lassen Sie uns wieder in der Uni tagen. Oder wir tagen am Marx-EngelsDenkmal und machen uns – da dort die Bäume weiter entfernt sind- ein richtiges Lagerfeuer.
Gestern habe ich doch deutlich gemerkt, wie ich bei klammen Fingern und einem sehr kleinen
Tisch nicht immer die richtige Übersicht hatte. Vor allem an den MS-Stellen, wo’Improvisation’ steht, fiel mir dann in der Kälte oft performativ nicht alles so ein, wie es sollte.
Wer kann schon bei solcher Kälte und so viel Ablenkung immer richtig assoziieren. Ich war
diesmal mit meiner Vorlesung nicht ganz so zufrieden. Ich werde versuchen, dies durch
Ergänzungen und Korrekturen im Protokoll wieder auszugleichen.
Es folgt erst mal das Protokoll der 7. Sitzung zur POLPHIL zu Jean Bodin
und THOMAS HOBBES am 5.12.2003 durch MICHAEL LATTEK::
Protokoll zur Vorlesung vom 05.12.03
Titel: Der Beginn neuzeitlichen SOUVERÄNITÄTS-DENKENS
bei:Jean Bodin, sowie des VERTRAGS-DENKENS (Kontraktualismus)bei: T H O M A S H O B B E S:
Gliederung:
I
-
Vorbemerkungen zu den Vorlesungen
II
-
Zum historischen Hintergrund im 16. und 17. Jahrhundert
a) Realgeschichtlich
b) Denkgeschichtlich
c) Methodologische Auswirkungen des Individualismus:
Normativer Individualismus
III -
JEAN BODIN’S (1529-1596) Lehre von der Souveränität
a) Die Souveränitäts-Lehre
b) Ihre Bedeutung für weitere politische Denk-und Bewußtseins- Geschichte.
IV -
THOMAS HOBBES und sein kontraktualistischer Gegenakzent zu Antike und
Mittelalter (zu ‚Alteuropa’ )
-2–
A - Hobbes’ Versuch der Begründung des neuen Denkansatzes
B - Leben und Werk
C - Szientismus (und Konstruktivismus)
D - Anthropologie und Naturzustand
(Kap. 13 - Bitte im Reader lesen!!!!!!!!)
E - Der Vertrag
F - Der (Leviathan-) Staat
(Kap 17 - Bitte im Reader lesen !!!!!!!!)
G - Souveränität und Bürgerrechte (Widerstandsrecht ?)
V
- Wirkungen und Interpretationen
A - Leviathan und Behemoth
B - Religion und Politik (Teile III und IV des ‚Leviathan’)
C - Wirkungsgeschichte
D - Beispiel: C.B. Macpherson’s Hobbes-Interpretation als ‚Besitz-Individualismus’
VI
A R I S T O T E L E S und
H O B B E S : Zu einer paradigmatischen
Grundspannung im westlich-abendländischen Politik-Denken. (Ausblick)
II - Zum historischen Hintergrund im 16. und 17. Jahrhundert
Zu a) Realgeschichtlich: Wir hatten den realgeschichtlichen Faden nach Renaissance und
Reformation etwa 1530 (I – Mach.) , bzw. 1560 (D, F – Luther und Calvin) verlassen. Wenn
Sie den ironischen Gebrauch des Begriffs ‚Weltgeist’ von Hegel (siehe dazu später) gestatten,
dann könnte man sagen, daß der Weltgeist jetzt weiterzieht in andere Länder.
Da wir ja in diesen beiden Vorlesungen vor allem auch problemgeschichtlich die
Weiterentwicklung der Denkgeschichte betrachten, so kann man sagen, daß sich in bestimmten pol-ök-kulturell fortgeschrittenen Ländern die Probleme so bündeln, daß in diesen
Ländern und von seinen Theoretikern bestimmte Probleme stellvertretend für die anderen
-3–
europäischen Länder durchreflektiert werden, so daß die für bestimmte Probleme gefundenen
Lösungen einen für alle exemplarischen Charakter erhalten . (Memo: challenge and
response)
Die im Westen Europas zuerst aufkommenden territorialen Nationalstaaten sind zumeist
absolutistisch regiert, in der Ökonomie merkantilistisch organisiert, in der Religionsfrage
zutiefst gespalten und umkämpft, bis sich nach vielen Jahrzehnten des Kampfes in Frankreich
wieder ein Katholizismus durchsetzt, in England ein (anglikanisch geprägter) Protestantismus
obsiegt etc. ------ Vom Konzil von Trient (1545 - 1563) geht die Gegenreformation gegen
Protestantismus und Neuerungsbewegungen im allgemeinen aus.Diese Gegenreformation
führt in südeuropäischen Ländern, vor allem in Spanien zu einer Befestigung und
Verschärfung des anti-reformatorischen Katholozismus. In diesen Ländern erhält die
tridentinisch inspirierte Gegenaufklärung einen starken Halt.. ---- In den anderen Ländern
entwickelt sich eher eine stark rationalistisch geprägte Aaufklärungsbewegung. mit Anfangsimpulsen vor allem aus Frankreich, dann übergreifend auf das ganze nicht katholische
West- und Mittel-Europa.
Portugal wird um 1500 als dominante Kraft abgelöst durch die Habsburger (Heiliges
Römisches Reich Deutscher Nation). Mit der Spaltung dieses Reiches wird Spanien ab 1550
zur bestimmenden Nation. England schlägt dann aber die als unbesiegbar geltende spanische
Armada 1588, wodurch nicht nur England zur ersten Macht aufsteigt, sondern auch der
Protestantismus auf lange Sicht weiterreichenden Einfluss gewinnt als der Katholizismus. In
der Folge kommt es zur Rückeroberung der Hegemonie durch England.
1600 – 1660: Die Zeit der europäischen Kriege (der Konfessionskriege)
Der Westfälische Friede (Friede von Münster & Osnabrück) von 1648 findet im sog.
Westfalicum einen wegweisenden Kompromiß inbezug auf die Funktion des Staates. Er
wird nämlich immer mehr zu einer neutralen Position gegenüber den konfessionell
festgelegten Bürgerkriegsparteien . Der Staat vertritt tendenziell nicht mehr als solcher eine
konfessionelle Position, sondern hat nur noch die Aufgabe, zwischen den streitenden
Konfessionsprteien einen modus vivendi, eine äußerlich friedliche Koexistenz zu schaffen,
die dann als solche äußerlich freidvolle Koexistenz auch allerserst zur Grundlage der späteren
Demokratie werden kann. Demokratie hätte man nicht im Zustand von Bürgerkriegen
einführen können. Die Entstehung eines souveränen Staates, der aufgrund seiner neutralen
Position auch das Gewaltmonopol hat und die konfessionellen Parteien zur Entwaffnung
zwingt, ist also zu einer wesentlichen realen Bedingung für die Herbeiführung der
späteren Demokratie in Amerika und in Europa geworden.
In Frankreich herrscht im Vergleich zum Heiligen Römischen Reich Deutscher Natione kein
Religionsfrieden, wie ihn das Reich in Augsburg 1555 gefunden hatte. . Hier kommt es 1572
nach machiavellistischem Vorbild zur Bartholomäusnacht, in der über 20.000 Hugenotten
(calvinistische Protestanten) ermordet werden. In der späteren Folge dieser Ereignisse
emigrierten viele französiche Hugenotten in andere Länder Europas (u.a. auch nach BerlinBrandenburg)
(so weit der geschichtliche Hintergrund für Bodin – s.u.)
Zwischen 1603 - 1688 ist England geprägt von der Entstehung des Parlamentarismus. Hieran
zeigen sich die fortschrittlichen Probleme der damaligen Zeit und ihre Lösungsansätze. Mit
ähnlicher Motivation wie in der Bartholomäusnacht kommt 1605 in England zum Gun
Powder Plot. Dies ist ein katholischer Attentatsversuch auf die englische Staatsspitze, der
-4misslingt, wodurch der Katholizismus als Ganzes diskreditiert wird.
Die Zeit bis 1688 ist von zwei Bürgerkriegen geprägt (1642 – 1646 und 1648) sowie dem
Streit zwischen Parlament und König. (Hinrichtung des Königs Charles I 1649). Die
Übergangszeit bis 1660 ist durch Oliver Cromwells republikanisches Interregnum
gekennzeichnet. 1660 bis zur Glorious Revolution (1688) steht unter dem Zeichen der StuartRestauration. (Darüber in der Locke-Vorlesung mehr)
b) Denkgeschichtlich: Suchbewegungen
Das politik-theoretische Denken zwischen 1450 und 1600 (1650) befand sich insgesamt in
einer Übergangszeit, in der nach neuen Lösuingen gesucht wurde. Übergangszeit heißt auch:
Die alten Lösungen (Aristotelismus) gelten nicht mehr. Die wirklich neuen und mordernen
Lösungen, die sich in der forgeschrittenen Aufklärung etwa bei KANT finden, in denen PolDenken auf Recht und Moral gestützt werden soll, gelten noch nicht.. Übergangszeit mit
Ihren Such-Bewegungen liegt also zwischean einem ‚NICHT-MEHR’ und einem ‚NOCHNICHT’:
Kritik am nicht mehr tragfähig erscheinenden Aristotelismus
Der weltliche wie der christlich interpretierte (Aquin) Aristotelismus gilt als gescheitert.
Besonders die entelechiale Annahme, Dinge die man zuvor in die Natur projiziert hat wieder
als Lösungsansätze herauszulesen stößt auf Kritik.Die Welt sei nicht mehr unter der Voranahme einer kosmologisch, bzw. theologisch aufgeladenen metaphysischen Natur zu
verstehen.
Neuer Denkansatz
Erst viel später (bei Kant) wird Politik zunehmend vom RECHT und der MORAL her
gedacht, aber bereits im 17 Jh. sind erste Ansätze erkennbar. Mit dem Verlust Gottes als
objektive Instanz und dem dazugehörigen Zusammenbruch der kirchlichen Macht bleibt das
Individuum sich in der fundamentalsten Frage selbst überlassen: Der PROZESS DER
SELBSTERHALTUNG. Dies wird zur ersten Aufgabe der Menschen selber, d.h. sie können
sich nicht mehr einem Beschützer überantworten. Da hinzukommt, dass sie ebenfalls nicht
von einem sittlichen Gefüge (die Polis bei Aristoteles) ausgehen konnten, war ein Anknüpfen
an Bestehendes unmöglich. Aus der NOTWENDIGKEIT NEUES zu erfinden entstand so der
KONSTRUKTIVISMUS als neuer Ansatz des Denkens gegenüber der Realität.
Paradigmenwechsel: Vom OBJEKTIVISMUS zu einem SUBJEKTIVISMUS (d.h. von einem
Be-gründungsansatz, dessen Stütze in einer objektiven Struktur außerhalb des Menschen
lag (Kosmos, Gott, Natur als metapysisch aufgeladene Instanzen) hin zu einem Begründugnsansatz, dessen Stütze in der Struktur der Grundbefindlichkeit von Menschen als
Individuen liegt.)
Die Denker dieses reformistischen Übergangs sind zum entscheidenden Teil protestantisch:
Locke, Hobbes, Rousseau, Kant, die Federalists......................
Widerstand hiergegen kommt vor allem von katholischer Seite, von den tridentinisch, gegenaufklärerisch orientierten Ansatzen..
-5–
Zu c) Methodologische Auswirkungen des Individualismus: Normativer Individualismus
Wir knüpfen hier an unsere Ausführungen zum Individualismus und seine Entstehung
zwischen 1200 und 1600 n.u.Z an (J. Burckhardt etc.) Auf allen möglichen Gebieten wird
seither vom Menschen als Individuum her gedacht. ---Dies trifft nun auch auf die
Methode zu.
Auch die Methode wird aus dem Individuum her entwickelt. ---Wir hatten bisher schon gesagt, daß das neuzeitliche Denken nicht mehr an Bestehendes
anknüpfen kann und will, z.B. an Sittenbestände im zwischenmenschlichen Bereich.
Was heißt dies nun methodologisch ? Wenn man nicht an Bestehendes anknüpfen kann,
dann muß man stattdessen versuchen, etwas nach vorne Weisendes neu zu konstruieren.
Diesen Vorsatz können Sie schon aus dem Namen ‚normativer Individualismus’
entnehmen. Man will einen normativen Ansatz entwickeln, dessen Begründung aus der
genaueren Betrachtung des Individuums her sich ergibt. Aus einer genaueren Bertrachtung
des Individuums sollen sich Normen ergeben. Kürzer gesagt: Aus dem Individuum sollen
Normen hervorgetrieben werden. ------ Jetzt entsteht aber die neue Fragen: was sind denn
Normen ? Normen sind keine in der Welt gültige schon bestehende Sitten; Normen sind
zunächst abstrakt. Es sind abstrakte (losgelöst von der bestehenden Wirklichkeit ) gefundene
Regeln, die gewonnen wurden aus Vernunft-Überlegungen und die das zukünftige
Handeln der Menschen anleiten sollen. Im Unterschied zu den Ist-Kategorien des vorangegangenen Denkens in sittlichen Kategorien : sind Normen Soll-Kategorien, die das
menschliche Handeln in Zukunft anleiten sollten
: Stellen Sie sich einfach vor: Das menschliche Denken ist
ohne dies natürlich schon genau zu wissen,auf dem Weg
zu KANT,zu dessen kategorischem Imperativ (ca 1785)
‚Handle so daß die Maxime Deines Handelns jederzeit zu
einer allgemeinen Gesetzgebung verwandt werden kann.’
Der kat. Imperativ ist ein ‚Du sollst....’ , das diesbezügliche Denken nennt man Deontologie =Du sollst=
Es ist Deine Pflicht, deon =Pflicht))
Einen gewissen Normativismus gab es auch schon in dem vorangegangenen Denken. Sitten
sollten durch die Aktualisierung von Tugenden aufgebessert werden. Diese Tugenden aber
kamen aus höheren Regionen (Kosmos, Gott,Natur etc.) und wurden dem Menschen von
oben oder von außen auferlegt. Hiervon unterscheiden sich nun die neuezeitlichen Normen
des Individualismus. Diese werden abgeleitet – und dies ist das spezifisch Neuzeitliche
an ihnen – aus einer Analyse der Grundprobleme und Grundbedürfnisse des Menschen als
Indidviduum und aus: seinen INTERESSEN. Dies ist ganz neu. Die eigenen Impulse des
Menschen zählten früher eigentlich gar nicht. Die Menschen mußten nach Vorstellungen
handeln, die man aus höheren, nicht menschlichen Regionen gewonnen hatte.Jetzt aber stehen
Meanschen im Vordergrund. Menschen als Individuen haben Interessen und über diese
Interessen bestimmen sie selber; die können nicht mehr nach höheren Instanzen bevormundet werden. Menschen haben Interessen und Bedürfnisse. Diese sind nicht nur
verschieden zu interpretieren. Sie sind auch praktisch zu befriedigen.
-6–
Wenn also ‚Normativer Individualismus’ besagen sollte, daß Normen aus dem Individuum
hervorgetrieben und hervorgebracht werden sollen, dann können wir dies jetzt genauer bestimmen: Die abstrakten Normen sind Vorgaben für zukünftiges Hadeln, die aus den
Interessen der Menschen von diesen selber ( zunächst noch von ihren menschlichen
Vordenkern Hobbes, Federalist, Kant, Hegel, Marx etc. – später aber auf die Realität übertragen: von den Menschen draußen selber, vom Volk und vom Einzelnen)
artikuliert werden und damit prgrammatisch in seine Kultur-, Wirtschafts- und PolitikProjekte eingehen. -----Nehmen Sie dies bitte als einen Beleg für jenen Paradigmenwechsel,
von dem wir oben zu Beginn der Neuezit geredet haben. Macht dies nicht einen Unterschied ums Ganze aus ?
Normen und die Prozedur ihrer Gewinnung (Prozeduralismus)
M.a.W.und noch einmal:Hieraus entwickeln sich abstrakte Normen, d.h. Vorstellungen über
Regeln, nach denen sich die (politische) Realität richten soll. Da Normen nicht existent sind,
wird ihre Realisierung zum vordringlichsten Ziel. Die Realisierung kann nur gelingen wenn
die Menschen diese Normen legitimeren, d.h. Voraussetzung ist das Einverständnis /
Akzeptanz der Mehrheit. Um dies zu gewährleisten, müssen Normen auf Grundbedürfnissen
basieren.Ob sie dies auch tun, darüber entscheiden auch die Menschen selber. Bejahen die
Menschen diesen Sachverhalt, dann spricht man von LEGITIMITÄT, nämlich davon, daß die
jene Normen für innerlich (von ihrem Wissen um sich selber, von ihrem Wissen um
ihresgleichen her, von ihrem Wissen und Wollen um die Verbesserung der Menschlichen
Verhältnisse her.......) gerechtfertigt halten, von ihrem besten Wissen und Gewissen her.
Die Entstehung von Normen kann daher natürlich nur partizipatorisch stattfinden und nicht
monarchisch vorgegeben werden. Nur wenn Menschen im Prozess der Normenfindung ihre
Interessen einbringen können, können diese schließlich auch Allgemeingültigkeit erlangen.
Hierin sind zwei entscheidende Neuerungen auf dem Weg zur Demokratie zu erkennen:
Partizipation großer Teile der Bevölkerung an der politischen Realität und das Nachdenken
über den Weg, die Prozedur, das Wie, ihrer Entstehung (Prozeduralismus).
(Auch heute noch ist bei allen Gesetzen z.B. wichtig, welchen Inhalt sie haben, aber auch, auf
welchem Wege sie zustandendegekommen sind.)
Diese Dinge werden wir gleich bei Hobbes genauer kennen lernen.!!!!!!!!!!!
III - JEAN BODIN’S Lehre von der Souveränität
Zur Person: 1529 – 1596, katholisch, studiert Jura, trägt mit seinem Werk „ Die sechs Bücher
der Republik“ zur theoretischen Begründung des Absolutismus bei
a) Die Souveränitäts-Lehre
Geprägt durch den Bürgerkrieg zwischen Katholiken und Hugenotten sucht Bodin nach einer
dritten Gruppe, den Politischen, die den Frieden sicherstellen und Neutralität wahren soll
gegenüber den Fragen, über die die beiden ersten Lager sich so unerbittlich zerstritten haben,
nämlich der Religionsfrage.. Hierin klingt die Idee der Staatsaufgaben an.
In Anlehnung an die römische Antike und deren Rechtsgedanken entwirft Bodin seine
Definition der Republik als Regierungsrecht (droit gouvernement) von mehreren Haushalten
und ihren Gemeinsamkeiten. Das Regierungsrecht ist mit absoluter und souveräner Macht
auszustatten. Da diese Regierung das Gerechte durchsetzen will, ein absoluter
-7–
Willenssouverän ist , muss ihr die Möglichkeit gegeben werden das Gesetz der Gesamtheit
und dem Einzelnen vorzuschreiben. „Souveränität fungiert also als logische
Ausgangsprämisse einer sich nach unten ableitenden und differenzierenden Rechtsordnung
und sie ist deshalb unteilbar . Diese Theorie setzt die dritte Gruppe als einzige Instanz zur
Erlassung von Gesetzen ein. Neu hierbei ist, dass es sich um Formalgesetze handelt, wodurch
inhaltliche (konfessionelle) Fragen inbezug auf die Gesetze zurücktreten.
Als zweite Argumentation führt Bodin das Eigentumsrecht an. Bei Eigentum entsteht die
Frage der Besteuerung . Bei Besteuerung entsteht wiederum die Frage nach der Beteiligung der Bürger an der Festlegung der Steuergesetze. Durch die Steuerpflicht erwirbt der
Bürger auch ein Recht auf Partizipation an ihrer Verwendung. Hier sind erste Ansätze an
Volkssouveränität erkennbar.
b) Ihre Bedeutung für weitere politische Denk-und Bewußtseins- Geschichte.
Bodins Versuch den Willenssouverän als funktionales System zu legitimeren kann als
erfolgreich bezeichnet werden. Die inhaltliche Begründung für die individuelle Abgabe von
Souveränität bleibt jedoch aus. Bodin erschöpft sich weitgehend in sehr plausiblen Hinweisen
auf die Erfordernis eines solchen Souveräns. Aber er kann ihn noch nicht in der Weise begründen, wie wir dies gleich bei Hobbes, Locke u.a. kenennlernen werden. Hobbes und Locke
knüpfen also an die – was die Begründung aus Individualität, nicht für die Indidvidualität
angeht - noch abstrakte Theorie-Gebärde an, so plausibel sie auch schon erscheinen mag.
Aber Plausibilität ist noch keine Begründung, kein Zurückführen auf einen zwingenden
Grund, der natürlich – wir sagten es bereits – in der Neuzeit nur im Individuum selber
liegen kann. Es reicht also nicht nur, zu zeigen, daß es für die Individuen (etwa objektiv)
wichtig ist oder sein kann.
Hobbes kann in diesem Zusammenhang die Entstehung des souveränen Staates rational
ableiten sowie dessen Entstehungsgrundsatz legitimieren.
IV - THOMAS HOBBES und sein kontraktualistischer Gegenakzent zu Antike und
Mittelalter (zu ‚Alteuropa’ )
a) - Leben und Werk (1588 – 1679)
Hobbes wird mit der Furcht als seinem Geschwister im Jahr der Seeschlacht 1588 mit der
spanischen Armada geboren. Diese Angst der Mutter bei der Geburt und die Angst der
damaligen Zeit waren zentraler Bestandteil seines Lebens und finden ihren Niederschlag in
seinen Theorien. Er arbeitete als Hauslehrer eines englischen Provinzadels, der ihn finanziell
unterstützt und ihm zahlreiche Reisen ermöglicht. Beeinflusst war Hobbes weniger von
Aristoteles als mehr von den Realisten der Antike, hier vor allem von Thukydides. Hobbes
hatte eine feste Verbindung zum politischen Alltagsgeschäft. Zwischen 1628 - 1640 bezieht er
offen Stellung, weshalb er 1640 als Royalist ins Exil nach Paris gehen muss. Die Hinrichtung
Charles I 1649, trägt wahrscheinlich zur Abfassung und Veröffentlichung seines Hauptwerkes
„Leviathan“ (1651) bei. Er kehrt nach England zurück und nimmt ab 1652 nicht mehr so aktiv
an der Politik teil. Ab 1666 wird ihm Häresie und Atheismus nachgesagt er bleibt aber
zeitlebens durch das adlige Haus geschützt.
-8-
Leviathan
Im Alten Testament (Hiob) ist die Figur des Leviathans (Krokodil) eine Personifikation für
Gottesfeindlichkeit. Hobbes übernimmt es als Symbol für einen starken Staat, der den
Naturzustand auflöst. Außerdem vereint er weltliche (Schwert) und kirchliche (bischöflicher
Krummstab) Macht. Nach Hobbes ist der Leviathan die Konzentration der absoluten
Souveränität in der Person eines sterblichen Gottes, der sich aus allen Menschen
zusammensetzt
(Titelbild: Kraftübertragung). Bitte anschauen im Handapparat.!!
’Behemoth or the long parliament’ (1666)
In seinem weitern wichtigen Werk liefert Hobbes ein Analyse des englischen Bürgerkriegs.
Wieder bedient er sich eines Tiersymbols der Bibel. Der Behemoth (Nilpferd) ist ein Tier der
Endzeit und symbolisiert bei Hobbes die Störung des sozialen Gefüges durch das
Missverhältnis zwischen Untertanen und der Souveränität. Hier kritisiert Hobbes das long
parliament das eine Teilung der Macht befürwortete, was nach Hobbes eine Beschränkung der
Macht des Königs bedeutet, die er ablehnt.
Zwischenfazit
Hobbes Werk und Leben ist geprägt von der Kritik des Alten und dem Versuch etwas Neues
zu erschaffen.
Methode: More geometrico (mos heißt auch die Art und Weise; more geometrico heißt
also: auf geometrische , d.h. im weiteren Sinne : auf naturwissenschaaftliche Weise; Hobbes
wird methodologisch stark von den Naturwissenschaften seiner Zeit, z.B. G. Galilei beeinflußt)
Definition: Beweis auf geometrische Weise
Diese neutrale, den Naturwissenschaften entliehene Methode versucht Hobbes auf die Politik
zu übertragen. Ihr Vorzug sei ihre Leidenschaftslosigkeit, die objektive und allgemeingültige
Lehre erlaube. Die Übertragung der Geometrie wird in der Sekundärliteratur als resulotiv kompositive Methode bezeichnet. Hierbei findet eine Zerlegung der Teile in Einzelteile und
eine kompositive Neuordnung unter neutralen Gesichtspunkten statt, die allgemeingültige
Modelle ermöglichen soll.
Hobbes geht hierbei von der Annahme aus, daß die Begrifflichkeiten aus den Menschen
selbst stammen und nicht willkürlich sind. Sie haben eine Mitteilungsfunktion und sollen die
Vorstellung über das Mitgeteilte im Gegenüber entstehen lassen (generative Definitionen).
Vor diesem Hintergrund ist Sprache das Hauptwerkzeug zur Entstehung von Verträgen wie
dem Leviathan, der aus sprachlicher Übereinkunft erzeugt wird (kompositiver
Schöpfungsakt).
c) - Anthropologie und Naturzustand
Grundannahmen
1. Der in der Antike und im Mittelalter vorherrschenden Annahme eines guten
Ausgangszustands, in der Theologie auch eines paradiesischen Zustands, setzt Hobbes den
Naturzustand entgegen, in dem ein Kampf aller gegen alle herrscht (Homo homini lupus =
Der Mensch ist dem Menschen ein Wolf).Es herrscht ein’ bellum omnium contra omnes’.
2. Die aristotelische Vorstellung des summum bonum (Streben nach dem höchsten Gut) ist
-9–
durch ein maximum bonum abgelöst worden, d.h. Menschen streben nach Maximierung ihrer
Güter.
Daraus folgt, dass die Schnittstelle zwischen Ethik und Politik verloren gegangen ist.
In Hobbes Analyse finden sich hierfür drei Ursachen im menschlichen Verhalten selber : Die
Konkurrenz, das Misstrauen und die Ruhmsucht. Es ist daher notwendig diese zu
bündeln und im Interesse einer friedlichen Koexistenz einzudämmen.
3. geht Hobbes davon aus, dass der Mensch nach Macht um der Macht willen strebt, d.h. zu
seinem Selbsterhalt soviel Macht auf sich zu konzentrieren versucht, dass ihm keine Gefahr
mehr drohen kann. Das Novum hieran ist, dass Macht nicht mehr Mittel, sondern Zweck von
menschlichem Handeln ist.
4. Hobbes geht zuletzt auch von einer Gleichheit der menschlichen Veranlagungen aus. Im
Bezug auf das Machtstreben bedeutet dies zwangsläufig Konflikte. Die machiavellistische
Vorstellung eines uomo virtuoso ist damit ebenfalls zum Scheitern verurteilt, da keiner so
stark sein kann, als dass er nicht von einer Gruppe bezwungen werden könnte. (Die Arnold
Schwarzenegger-Strategie von Machiavelli scheidet also aus )
Das Experiment des Naturzustands
Aus diesen pessimistischen Grundannahmen seiner Anthropologie heraus ergibt sich die
Notwendigkeit etwas Neues zu konstruieren. Ein Anknüpfen an Bestehendes würde
zwangsläufig zu Chaos führen. Daher setzt Hobbes eine Gruppe von Menschen in einen
fiktiven, historisch nicht lokalisierbaren Naturzustand. Aus der Erfahrung, die die Menschen
hier machen entscheiden sie sich freiwillig,ihre Freiheiten zu Gunsten eines Schutzes durch
den Staat (Leviathan) aufzugeben. Hobbes geht davon aus, dass die einzige Lernerfahrung aus
dem Naturzustand die Flucht aus diesem sein kann.=Exeundum e statu naturae) Das Mittel
hierzu ist kontraktualistisch, die Menschen schließen einen auf Gegenseitigkeit beruhenden
Vertrag. Das natürliche Recht ist die Freiheit eines Jeden, seine Macht zur Selbsterhaltung
nach seinem Willen einzusetzen, dies schließt das Leben anderer ein. Das natürliche Gesetz
ist die durch Vernunft gefundene Regel, die die Vernichtung der Mittel zur Selbsterhaltung
verbietet. Hieraus leitet Hobbes die Regel ab, dass zur Verteidigung alle Mittel eingesetzt
werden dürfen = Das erste Naturgesetz. Da dies den Naturzustand nicht beendet wird ein
zweites Naturgesetz notwendig: Wenn andere ebenfalls zu der Aufgabe aller Rechte bereit
sind soll jeder dies freiwillig tun um Sicherheit und Frieden zu gewährleisten. Jeder soll sich
mit soviel Freiheit begnügen wie er anderen gegenüber sich selbst zugestehen würde.
Reziprozität
Das zentrale an Hobbes Herrschaftsvertrag ist, dass die Menschen diesen aus freiem Willen
und auf Gegenseitigkeit beruhend abschließen. Die dritte Instanz (Leviathan), der selber nicht
am Vertag beteiligt ist, sondern nur vom Vertrag beünstigt wird) wird durch die Menschen
zur Regierung autorisiert. Der Staat kann hierbei sowohl durch einen Monarchen wie auch
durch ein Parlament geführt werden. Die Autorisierung geschieht mit der Aufgabe, die
Menschen (voreinander)und vor der aggressiven Natur des anderen zu schützen und ihnen
ihre Freiheiten zu garantieren. Scheitert der Herrschaftsvertrag fällt der Mensch direkt in den
Naturzustand zurück, es gibt keinen vorgeschalteten Gesellschaftsvertrag.(wie dies früher gedacht worden war)
- 10 –
e) - Der Vertrag
Die Übertragung des Gewaltrechts auf den Leviathan dient der Abschreckung durch
Machtkonzentration. Außerdem bedarf ein Vertrag zwangsläufig der Gewalt da er sonst nicht
das durchsetzen kann wozu er geschaffen wurde. Der Staat ist daher ein Vertrag eines Jeden
mit Jedem zur Schaffung einer absoluten Souveränität. Hierbei übertragen die Individuen
auch ihre Subjektivität auf den Staat, wodurch sie ihre „eine Sekunde historische Freiheit“
verlieren. Insgesamt kann man beim Vertrag von einem Tauschgeschäft von Schutz gegen
Gehorsam
OBOEDIENTIA
pro
PROTECTIONE
sprechen, bei dem beide Parteien Rechte und Pflichte haben, Kommt der Leviathan seiner
Pflicht nicht nach und bedroht den Selbsterhalt der Menschen, verliert er seinen
ursprünglichen Sinn und das Individuum hat ein Recht auf Widerstand.
In Hobbes Vertrag sind die Menschen jedoch noch keine Bürger sondern Untertanen. Sie
haben gewisse Freiheiten, ein minimales Widerstandsrecht und Glaubensfreiheit, aber die
absolute Souveränität des Leviathan beschränkt sie in erheblicher Weise.Sie geben ihre für
eine fiktive historische Sekunde gewonnene Freiheit (vor dem Vertragsabschluß)gleich
wieder auf. Der Mensch hat bei Hobbes noch die Freiheit, die Freiheit auch wieder
aufzugeben zugunsten des Staates.
Bisher haben wir von der Politischen Theorie des Hobbes geredet. Es gibt aber auch
Ansätze zu einer Gesellschaftstheorie, also dazu, wie und nach welchen Vorgaben die
Gesellschaft funktionieren kann und soll. Im Mittelpunkt von Hobbes’ Gesellschaftstheorie
steht die Insititution des Eigentums. Hobbes geht scheinbar davon aus, daß – nachdem
die politische Herrschaft absolutistisch geregelt worden ist – von der Eigentums-Gesellschaft
keine Gefahr für jene politische Herrschaften ausgeht.
Innerhalb seiner Gesamttheorie hat diese Gesellschaftstheorie offentichtlich die Fuinktion,
dem Menschen eine ersatzweise Aktivität einzuräumen. Er hatte ja in seiner Anthropologie von dem Menschen als einem motorisch sehr aktiven , auf Streben zur Maximierung
von Gütern: ausgerichtetes Wesen begriffen. ------Nachdem er dieses im Bereich der Politik quasi stellgestellt hat, stellt für ihn nun der wirtschaftliche Bereich der Gesellschaft offensichtlich das Feld da, auf dem die Menschen
ihr Streben realisieren können, ohne den politischen Autoritarismus zu stören, gar in
Frage zu stellen.
V - Wirkungen und Interpretationen
Die Rezeption von Hobbes teilt sich in eine weiße und schwarze Rezeptionslinie. Vor allem in
den weißen Rezeptionslini in den USA und England ist die Grundannahme von der
notwendigen Wahl zwischen Chaos und Absolutismus nicht angenommen worden.
Die schwarze Rezeptionslinie führte vor allem in Deutschland zu einer fragwürdigen Hochachtung von Hobbes
(Dies ist alles sehr verkürzt)
- 11 -
VI ARISTOTELES und HOBBES : Zu einer paradigmatischen
Grundspannung im westlich-abendländischen Politik-Denken. (Ausblick)
Aristoteles
versus
A. denkt vom Ganzen her, von der
Polis als Objektstruktur her
A. ist ein Anknüpfer (an Bestehendes)
Hobbes
(Ein schemat. Vergleich)
Hobbes denkt vom Einzelen her, also von
der Subjektstrukttur des Menschen her
Hobbes kann nicht vom Bestehenden
ausgehen, weil dieses chaotisch ist:
Also muß er etwas Neues machen =
er ist ein Konstruktivist.
A. denkt von der Gemeinschaft aus (koinonia)
H. denkt vom Individuum als einem
einsamem Wesen aus, das etwas für
sich tun muß, um nicht unterzugehen.
A. hat noch ein Urvertrauen in die Welt,
daß sie letztlich gut sei.
H. geht davon aus:Draußen herrscht
Chaos, in dem keine Sicherheit zu
finden ist. Diese müssen wir erst herstellen.
A. geht von bestehenden Sittenbeständen
aus, die höchstens durch Tugenden nachund -aufzubessern sind.
H.geht vomSittenverfall aus, dem wir nur
durch kollektives reasoning inbezug auf
unsere Selbsterhaltung begegnen können
(und common sense)
A. denkt im wesentlich teleologisch, wodurch vieles schon als entelechial in
Natur metaph. angelegt begriffen wird.
H. denkt in naturwiss. Tradition eher
kausal-mechanisch vom Menschen als
erstem Impulsgeber her.
A. denkt bei der Human-Orientierung zuerst
an das Glück als von der Polis mitzubewirkendes telos her.
H. denkt bei der Humanorientierung
zuerst an die Selbsterhaltung, in deren
Verfolg: Glück allerhöchstens Individualziel (Privatsache) ist.
(Diese Nichtbehandlung der Heils- und
- 12 –
Sinn-Frage wird dann als Defizit zu
einem wesentlichen Impuls des Puritanismus in England und in USA wird
(Vergl. hiezu: die nächste blaue Vorlesung/Übung)
A. hält letztlich für eine demokratische
Selbstregulierung der Polis
H. = ‚Auctoritas, non veritas facit
legem.’ = Autoritarismus
A. denkt nur in Kategorien der bestehenden
Sittlichkeit, die für ihn sogar noch
‚Sklaverei von Nautr aus’ zuläßt
H. hat zwar keinen Rechtsstaat, keinen
Verfassungsstaat, keinen Freiheitsstaat entwickelt, aber: er hat die
die Grundlagen dafür gelegt, daß
später auf seiner kontraktualistischen
Basis: die moralische (nicht mehr nur
ethisch-sittliche) Grundlage schafft für
die Anerkennenung der allgemeinen
Menschenrechte und d.h. der Sklaverei
die Basis entzieht. (Kant gehört zur
gleichen kontrakt. Theoriefamilie wie
Hobbes)
Insgesamt muß man auch Hobbes als einen Denker des Übergangs kennzeichnen, allerdings
mit ganz entscheidenden Impulsen für die weitere Entwicklung.
Man kann von Hobbes aus zweierlei aufzeigen:
1) Erstens hat er die Grundlagen gelegt dafür, daß auif seiner Basis die politische
Philosophie der Freiheit (bei und seit Locke) und der Moralität (bei und seit
Rousseau und Kant) gelegt wurde.
2) Zweitens aber hat Hobbes durch seinen bornierten Selbsterhaltungs-Realismus
und dessen Sinn- und Heils-Defizite auch die Grundlage dafür mit gelegt hat,
daß gerade die englischen Dissidenten vom Anglikanismus (Hobbes war Anglikaner) die Anknüpfung an die alternative Denktradition der Politischen Theologie von CALVIN suchten und diese in Richtung auf Gemeinde-Demokratie
sowie auf wirtschaftlichen Erlösungs-Erfolg fortentwickeln konnten, mit den
für Neu-England (Winthrop war Gouv. von Mass)so wichtigen Folgen für die
politiökonomische Weiterentwicklung
- 13 –
Nachbemerkung:
Ich konnte heute das ganze Protokoll nicht so gründlich durcharbeiten wie beim letzten Mal.
Es schluckt so viel Zeit. Ich habe in der nächsten Woche drei Diplomprüfungen; ich muß
zudem etwa 10 Gutachten ganz dringend schreiben. Dann war Nikolaus. Wir haben noch vier
Kinder und zur Zeit sieben Enkel im Haus. Ich mußte im Famnilienumkreis mindestens
fünfmal den Nikolaus spielen, aber mit künstlichem blauen Bart, , damit die Kinder mich
nicht sofort erkennen konnten. Das war und ist alles etwas viel im Augenblick.
Zur Sache und zu unserem Vorgehen noch: Vielleicht sollten wir uns doch wieder mehr Zeit
für das Anfertigen der Protokolle nehmen. Damit Sie mehr Zeit haben es ein wenig auszuarbeiten; und damit ich nicht noch mal so weit ausholen muß. Aber diesmal lag es nicht nur
am Protokoll. Von einer so gerade noch hin-genuschelten Vorlesung kann man schließlich
auch kein so super über- sichtliches Protokoll machen. Dies zur Ehrenrettung von Michael
Lattek!!!!!! Was wäre mit der alten Deadline von Samstag mittag um 12.00 Uhr ????? und
was wäre, wenn wir uns alle (ich auch) wieder mehr anstrengen ????????
Meine Bitte: Bitte lesen Sie für Dienstag Winthrop, und für Freitag: Locke in den Readern.
An eine kunstvolle Verzahnung beider Vorlesungen – was ihre problemgeschichtliche
Verweisung aufeinander angeht: vor dem Hintergrund einer in die Menschheitsgeschichte eingebundenen Denk- und Bewußtseinsgeschichte des Politischen – kann ich nur noch
melancholisch zurückdenken. Es war ein Experiment. Vielleicht holen wir es nach,hm.
_______________________________________________________________________DL.
Herunterladen