Annäherungen an die Systematische Theologie

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KONTAKT: http://www.uni-kiel.de/fak/theol/systematik
Institut für Systematische Theologie
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Leibnizstr. 4, 24118 Kiel
Philipp David, Wiss. Ang.
Institut für Systematische Theologie
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
Überarbeitete Auflage Wintersemester 2003/04
Lehrstuhl für Systematische Theologie mit Schwerpunkt Dogmatik
Prof. Dr. Hartmut Rosenau
Sprechstunde: Mi 11-12h
[email protected]
R. 134
Tel.: 880-2395
Philipp David, Wiss. Ang.
R. 133
Sprechstunde: Fr 10-11h und bei Anwesenheit
[email protected]
Tel.: 880-2396
Sekretariat: M. Rutz-Guttau
Täglich 7-12 h
[email protected]
Tel.: 880-2348
Fax: (0431) 880-1650
R. 132
ANNÄHERUNGEN AN DIE
SYSTEMATISCHE THEOLOGIE:
Lehrstuhl für Systematische Theologie mit Schwerpunkt Ethik
N.N.
N.N.
Am Institut tätig:
Prof. em. Dr. Eberhard Wölfel
VERSTEHST DU AUCH, WAS DU GLAUBST?
Schleiermacher Forschungsstelle
(Akademie der Wissenschaften zu Göttingen)
Professur für Systematische Theologie
mit Schwerpunkt Theologiegeschichte
Prof. Dr. Dr. Günter Meckenstock
R. 101
Sprechstunde: Mi 10-11h
[email protected]
N.N.
Tel.: 880-3484
Zentrum für Ethik http://www.uni-kiel.de/zfe
Sprecher:
Prof. Dr. Hartmut Rosenau, Institut für Systematische Theologie und Sozialethik, s.o.
Prof. Dr. Dr. Hans-Jürgen Kaatsch, Institut für Rechtsmedizin ,
Arnold-Heller-Str.12, 24105 Kiel, Tel.: 597-3570/3600, Fax: 597-3612
E-Mail: [email protected]
Geschäftsstelle/Webpublishing:
Maren Rehder, Zentrum für Ethik (ZfE),
Leibnizstr. 4, 24118 Kiel, Tel.: 880-2351
E-Mail: [email protected].
Seid allezeit bereit zur Verantwortung vor jedermann,
der von euch Rechenschaft fordert über die Hoffnung,
die in euch ist. (1 Petr 3,15)
ANNÄHERUNGEN AN DIE SYSTEMATISCHE THEOLOGIE 1
Systematische Theologie ist diejenige Gestalt von Theologie, die auf dem Boden des
biblischen Zeugnisses und im Horizont der (kirchen-) geschichtlichen Tradition als
Funktion der Kirche den auf Offenbarung beruhenden christlichen Glauben nach seinen
zentralen Inhalten (Dogmatik) und nach seinen praktischen Handlungsorientierungen
(Ethik) auf wissenschaftliche Weise, d.h. methodisch begründend und kritisch, und
systematisch, also als klares und gegliedertes Ganzes, denkend entfaltet, auf die jeweilige
Situation bezieht und so die christliche Wahrheit als eine gegenwärtige verantwortet.
(HERMANN FISCHER, Systematische Theologie, Stuttgart 1992, S. 237);
Die Aufgabe der Theologie: Christliche Theologie ist kein Selbstzweck. Sie ist eine
Funktion des christlichen Glaubens. Das besagt Mehreres:
- Es gibt Theologie nur, weil und solange es Glauben gibt.
- Der Glaube ist der Gegenstand der Theologie.
- Der Glaube braucht Theologie, um nicht unkritisch zu werden.
- Die Reflexion des Glaubens ist die Aufgabe der Theologie.
(W. HÄRLE, „Wilfried Härle“, in: C. Henning/K. Lehmkühler (Hg.), Systematische Theologie
der Gegenwart in Selbstdarstellungen, Tübingen 1998, 360f.)
ZIEL DES STUDIUMS DER DOGMATIK:
"In der Systematischen Theologie wird die Fähigkeit erstrebt, unter Rückgriff auf
biblisch-theologische Exegese und dogmatische Tradition eine Stellungnahme zu
gegenwärtigen Problemen zu erarbeiten." (27)
Ziel ist es also die eigene theologische Urteilsbildung zu schärfen und den
Wahrheitsanspruch des christlichen Glaubens vor der Gegenwart
verantwortlich zur Sprache zu bringen.
DER WEG ZUM ZIEL:
1. Proseminar und Hauptseminar (Referate!!)
2. Seminararbeit schreiben! (Eigenständige Lektüre!!! vor Examensvorbereitung!!!)
3. Vorlesungen: Prolegomena, (Religionsphilosophie), Gotteslehre, Schöpfungslehre,
Christologie, Ekklesiologie, Eschatologie; Theologiegeschichte des 19. u. 20. Jh.
4. Vorlesung/Seminar Philosophie: besonders wichtig: Platon, Aristoteles, Kant
5. Repetitorium: Hier muss vor allem die Fähigkeit erlernt werden, einen bestimmten,
ausgewählten Stoff umzusetzen in eine mehrstündige Examensklausur und eine 20-30
Minuten andauernde mündliche Prüfung.
1
EKD-Richtlinien "Prüfungsanforderungen Dogmatik und Ethik", aus: Reform der theologischen
Ausbildung (RthA). Bd. 4: Empfehlungen und Vorschläge zum Ersten theologischen Examen und zur
Reform des akademischen Unterrichts, hrsg. v. H.-E. Hess und H.E. Tödt im Auftrag der Gemischten
Kommission für die Reform des Theologiestudiums, Stuttgart, Berlin 1969, 27f.. Einige Anregungen
und Hinweise verdanke ich Arbeitsblättern von Joachim Zehner.
Zum dritten ist da Tentatio, Anfechtung. Die ist der Prüfstein, die lehrt dich nicht allein
wissen und verstehen, sondern auch erfahren, wie recht, wie wahrhaftig, wie süß, wie
lieblich, wie mächtig, wie tröstlich Gottes Wort sei, Weisheit über alle Weisheit. Darum siehst
du, wie David in dem genannten Psalm so oft klagt über allerlei Feinde, frevle Fürsten oder
Tyrannen, über falsche Geister und Rotten, die er leiden muß, weil er meditiert, das ist: mit
Gottes Wort umgeht (wie gesagt) auf allerlei Weise. Denn sobald Gottes Wort ausgeht durch
dich, so wird dich der Teufel heimsuchen, dich zum rechten Doktor machen und durch seine
Anfechtung lehren, Gottes Wort zu suchen und zu lieben. Denn ich selber (daß ich
Mäusedreck auch mich unter den Pfeffer menge) habe sehr viel meinen Papisten zu danken,
daß sie mich durch des Teufels Toben so zerschlagen, bedrängt und geängstet, das ist, einen
rechten, guten Theologen gemacht haben, wohin ich sonst nicht gekommen wäre. Und was
sie dagegen an mir gewonnen haben, da gönne ich ihnen die Ehre, Sieg und Triumph
herzlich wohl. Denn so wollten sie es haben.
Siehe, da hast du Davids Regel: Studierst du nun wohl diesem Exempel nach, so wirst du mit
ihm auch singen und rühmen in demselben Psalm: 'Das Gesetz deines Mundes ist mir lieber
denn viel tausend Stück Goldes und Silbers.' Item: 'Du machst mich mit deinem Gebot
weiser denn meine Feinde sind; denn es ist ewiglich mein Schatz. Ich bin gelehrter denn alle
meine Lehrer; denn deine Zeugnisse sind meine Rede. Ich bin klüger denn die Alten; denn
ich halte deine Befehle' etc. Und wirst erfahren, wie schal und faul dir der Väter Bücher
schmecken werden. Wirst auch nicht allein der Widersacher Bücher verachten, sondern dir
selbst in beidem, im Schreiben und Lehren, je länger je weniger gefallen. Wenn du hierher
gekommen bis, so hoffe getrost, du habest angefangen, ein rechter Theologe zu werden, der
du nicht allein die jungen unvollkommenen Christen, sondern auch die zunehmenden und
vollkommenen mögest lehren. Denn Christi Kirche hat allerlei Christen in sich: junge, alte,
schwache, kranke, gesunde, starke, frische, faule, schlichte, weise etc.
Fühlst du dich aber und läßt dich dünken, du habest es gewiß, und kitzelst dich mit deinen
eigenen Büchlein, Lehren oder Schreiben, als habest du es sehr köstlich gemacht und trefflich
gepredigt, gefällt es dir auch sehr, daß man dich vor anderen lobe, willst auch vielleicht
gelobt sein, sonst würdest du trauern oder nachlassen, - bist du von der Art, Lieber, so greif
dir selber an deine Ohren. Und greifst du recht, so wirst du finden ein schön Paar großer,
langer, rauher Eselsohren. So wende vollends die Kosten dran und schmücke sie mit
güldnen Schellen, auf daß, wo du gehst, man dich hören könnte, mit Fingern auf dich weisen
und sagen: Seht, seht, da geht das feine Tier, das so köstliche Bücher schreiben und trefflich
wohl predigen kann. Alsdann bist du selig und überselig im Himmelreich. Ja, wo dem Teufel
samt seinen Engeln das höllische Feuer bereitet ist. Summa, laßt uns Ehre suchen und
hochmütig sein, wo wir mögen. In diesem Buch ist Gottes die Ehre allein und heißt: 'Deus
superbis resistit, humilibus autem dat gratiam.' (1 Petr 5,5) Cui est gloria in saecula
saeculorum. Amen."
Luther über das Studium der Theologie (Oratio, Meditatio, Tentatio)
(vgl. M. Luthers Vorrede zum ersten Band der Wittenberger Ausgabe der deutschen
Schriften, 1539, WA 50; 658, 29-661,8)
"Darüber hinaus will ich dir anzeigen eine rechte Weise, in der Theologie zu studieren - denn
ich habe mich geübt. Wenn du dieselbe hältst, sollst du so gelehrt werden, daß du selbst
geradeso gute Bücher machen könntest (wenn es not wäre) wie die Väter und Concilia. Wie
ich mich (in Gott) auch zu vermessen und ohne Hochmut und Lüge zu rühmen wage, daß
ich etlichen der Väter wollte nicht viel nachstehen, wenn es sollte Büchermachen gelten. Des
Lebens kann ich mich bei weitem nicht ebenso rühmen. Und zwar ist es die Weise, die der
heilige König David im 119. Psalm lehrt (und ohne Zweifel auch alle Patriarchen und
Propheten gehalten haben). Darin wirst du drei Regeln finden, durch den ganzen Psalm
reichlich vorgestellt. Und heißen also: Oratio, Meditatio, Tentatio.
Erstlich sollst du wissen, daß die heilige Schrift ein solches Buch ist, das aller andern Bücher
Weisheit zur Narrheit macht, weil keines vom ewigen Leben lehrt als dies allein. Darum
sollst du an deinem Sinn und Verstand stracks verzagen. Denn damit wirst du es nicht
erlangen, sondern mit solcher Vermessenheit dich selbst und andere mit dir stürzen vom
Himmel (wie es Lucifer geschah) in den Abgrund der Hölle. Sondern kniee nieder in deinem
Kämmerlein und bitte mit rechter Demut und Ernst zu Gott, daß er dir durch seinen lieben
Sohn wolle seinen heiligen Geist geben, der dich erleuchte, leite und Verstand gebe.
Wie du siehst, daß David im oben genannten Psalm immer bittet: 'Lehre mich, Herr,
unterweise mich, führe mich, zeige mir' und solcher Worte viel mehr. Obwohl er doch den
Text des Mose und anderer Bücher mehr wohl kannte, auch täglich hörte und las, will er
noch den rechten Meister der Schrift selbst dazu haben, auf daß er ja nicht mit der Vernunft
drein falle und sein eigener Meister werde. Denn daraus werden Rottengeister, die sich
lassen dünken, die Schrift sei ihnen unterworfen und leicht mit ihrer Vernunft zu erreichen,
als wäre es Marcolfus oder Aesops Fabeln, wozu sie keines heiligen Geistes noch Betens
bedürfen.
Zum anderen sollst du meditieren, das ist: nicht allein im Herzen, sondern auch äußerlich
die mündliche Rede und geschriebenen Worte im Buch immer treiben und reiben, lesen und
wiederlesen, mit fleißigem Aufmerken und Nachdenken, was der heilige Geist damit meint.
Und hüte dich, daß du nicht überdrüssig werdest oder denkst, du habest es ein Mal oder
zwei genug gelesen, gehört und gesagt und verstehst es alles bis auf den Grund. Denn
daraus wird nimmermehr ein sonderlicher Theologe. Und sind wie das unzeitige Obst, das
abfällt, ehe es halb reif wird.
Darum siehst du in demselben Psalm, wie David immerdar rühmt, er wolle reden, dichten,
sagen, singen, hören, lesen Tag und Nacht und immerdar, doch nichts denn allein von Gottes
Wort und Geboten. Denn Gott will dir seinen Geist nicht geben ohne das äußerliche Wort.
Danach richte dich. Denn er hat es nicht vergeblich befohlen, äußerlich zu schreiben,
predigen, lesen, hören, singen, sagen etc.
WAS ICH AM ENDE KANN UND WEIß (DOGMATIK):
1. Vertrautheit mit einer dogmatischen Konzeption seit dem Aufkommen des
Neuprotestantismus (Schleiermacher, Barth, Tillich, Pannenberg u. a.) unter
Berücksichtigung seines Gegenwartsbezuges und seiner charakteristischen Unterschiede
gegenüber einem anderen Entwurf.
2. Überblick über die dogmatischen Traktate und Grundlagenkenntnisse in den
Prolegomena, der Gotteslehre etc.; Kenntnis wichtiger Grundbegriffe der altprotestantischen
Orthodoxie und zentraler Fragen der gegenwärtigen systematischen Diskussion. Kenntnis
der Grundlagen reformatorischer Theologie und ihrer Wirkungsgeschichte in den
lutherischen und reformierten Bekenntnisschriften und in der altprotestantischen
Lehrtradition.
3. Vertieftes Wissen um ein relevantes dogmatisches Problem (z. B. der Frage von Kinder-,
Säuglings- und Erwachsenentaufe) unter Berücksichtigung der Fragen dogmatischer
Methodik; Verhältnisbestimmung von Problemen der Dogmatik zur Philosophie und zu den
Human- und Naturwissenschaften.
Weitere Beispiele dogmatischer Probleme: die Frage nach der Existenz Gottes in der
gegenwärtigen Diskussion; die Bedeutung des historischen Jesus für die Christologie; die
Einheit der Kirche und die Verschiedenheit der Konfessionen; Geschichtlichkeit und
Verbindlichkeit der Schrift; das Verhältnis christlicher Eschatologie zu gegenwärtigen
Formen der Zukunftserwartung; Kenntnis der Hauptprobleme in der gegenwärtigen
Sakramentenlehre unter Berücksichtigung der wichtigsten Lehrunterschiede gegenüber den
anderen Kirchen; das Verhältnis des christlichen Glaubens zu anderen Religionen im
gegenwärtigen religiös-weltanschaulichen Pluralismus, die Frage der Theodizee, etc.
4. Grundkenntnisse im Bereich RMÖ (Religion, Mission, Ökumene). Die Kenntnis
mindestens einer anderen nichtchristlichen Religion; Klärung des Verhältnisses von Mission
und interreligiösem Dialog; Vertiefte Kenntnis der ökumenischen Situation und Vertrautheit
neben der eigenen Konfession mit anderen (z. B. Römischer-Katholizismus, Anglikanische
Kirchengemeinschaft).
5. Vertrautheit mit den Bekenntnissen der Kirche (z. B. EG 804-811): Apostolikum, NicaenoConstantinopolitanum, Kleiner Katechismus, Heidelberger Katechismus (Auszug) und
Confessio Augustana. Als Lehrtexte des 20. Jahrhunderts: Barmer Theologische Erklärung,
Konkordie Reformatorischer Kirchen in Europa (Leuenberger Konkordie).
Unter den Disziplinen der christlichen Theologie, wie sie gegenwärtig akademisch betrieben wird,
haben nicht alle die Wahrheit des christlichen Redens von Gott zum Thema. In Lehre und Forschung
der historischen Disziplinen wird diese Frage nicht gestellt. [...] Für die historisch-kritische
Schriftauslegung der Neuzeit [...] sind die biblischen Schriften grundsätzlich Dokumente eines
vergangenen Zeitalters. Die gegenwärtige Relevanz ihres Inhalts ist daher im Rahmen der historischen
Schriftauslegung prinzipiell nicht mehr entscheidbar. Damit hat sich das Gewicht der Frage nach der
Wahrheit des Redens von Gott ganz auf die Dogmatik verlagert.
WOLFHART PANNENBERG, Systematische Theologie I, Göttingen 1988, S. 17f.
SYSTEMATISCHE THEOLOGIE: ETHIK (EINSCHLIEßLICH SOZIALETHIK)
Im Studium soll deutlich werden, wie methodisch begründete Urteile der theologischen
Ethik heute gefunden werden. Da es im ethisch-reflektierten Verhalten um die
Konfrontation von ethischen Aussagen der biblischen Botschaft und der christlichen
Tradition mit den Problemen und Strukturen der modernen Welt geht, ist die Vertrautheit
mit ethischer Theorie vordringlich; sie soll anhand von Spezialthemen geprüft werden. Auf
eine gesonderte Prüfung von Grundwissen in der Ethik wird verzichtet.
Methodisches Können und kritisches Verständnis im Rahmen von
Spezialwissen
1. Kenntnis mindestens einer wichtigen theologisch-ethischen oder philosophisch-ethischen
Konzeption aus dem 18. bis 20. Jahrhundert auf Grund der Interpretation einer wesentlichen
Schrift; Zuordnung dieser Konzeption zur Theologiegeschichte. (z. B. Kants 'Grundlegung
zur Metaphysik der Sitten', Schleiermachers 'Christliche Sittenlehre', Wilhelm Herrmanns
'Ethik').
RGG4 Religion in Geschichte und Gegenwart. Handwörterbuch für
Theologie und Religionswissenschaft. Vierte, völlig neu
bearbeitete Auflage, hrsg. v. Hans Dieter Betz, Don S. Browning,
Bernd Janowski, Eberhard Jüngel. Band 1ff. Tübingen 1998ff.
Das "Gedächtnis des Protestantismus" erscheint an der Wende zum 21. Jahrhundert mittlerweile in der
vierten Neuauflage. Die dritte Auflage galt und gilt als zuverlässiges Standardwerk, das ganze
Theologengenerationen geprägt hat. Die Artikel informieren grundlegend und umfassend und wollen
zugleich ein Beitrag zur Forschung sein und auf offene Fragen und künftige Forschungsvorhaben
aufmerksam machen. Die Leitlinien der vierten Auflage beschreiben die Herausgeber folgendermaßen:
In Fortführung der mit der ersten Auflage begründeten Konzeption will auch diese vierte Auflage die
wesentlichen Phänomene des religiösen und kirchlichen Lebens und die zu diesem Leben gehörende
theologische Reflexion zur Darstellung bringen. Allerdings wurde der Titel um den missverständlichen
Artikel gekürzt. Das Lexikon heißt fortan "Religion in Geschichte und Gegenwart". Die RGG4 ist
keiner bestimmten theologischen Tendenz oder Schule mehr verpflichtet und will aus der Mitte des
evangelischen Glaubens dem Leser zu einer sachlichen Urteilsbildung, insbesondere in
Auseinandersetzung mit fremden religiösen Wirklichkeiten, verhelfen. Unter www.mohr.de findet sich
das aktuelle Stichwortverzeichnis samt Autor. Ein gelegentlicher Blick in die drei älteren Auflagen
bleibt trotzdem immer noch vielversprechend.
2. a) Behandlung eines ethischen Problems der Gegenwart unter dem Aspekt der
sogenannten Ethik der Person (Individualethik): z. B. Selbstmord, ein Problem der
Sexualethik, theologisches und psychoanalytisches Verständnis des Gewissens, der Eid vor
öffentlichen Instanzen.
TRE
b) Behandlung eines ethischen Problems der Gegenwart unter dem Aspekt der sogenannten
Sozialethik: z. B. Eigentum, politischer Gehorsam und Widerstand, Verständnis des Berufes
in unserer Gesellschaft, kirchliche Erklärungen, Studien oder Denkschriften zu
Gegenwartsfragen, Probleme der Entwicklungsländer.
Die monographischen Artikel der TRE spiegeln den Stand der theologischen Forschung in allen ihren
Disziplinen aus dem letzten Viertel des 20. Jahrhunderts ausführlich zusammengefasst wider und sind
zugleich Beiträge zur Forschung. Die Artikel (Sach-, Orts- und Personal- usw.) werden jeweils durch
umfassendste Literaturübersichten abgerundet. Die TRE ist ein unentbehrliches Arbeitsmittel für
Theologen und will darüber hinaus auch ein wichtiges Nachschlagewerk für alle
Geisteswissenschaftler und interessierte Laien sein. Unter www.deGruyter.de findet sich ein Register
aller Artikel. (Auch als Studienausgabe zunächst bis Bd. 27 erhältlich)
c) Dabei muss das methodische Problem erörtert werden können, wie Bezugnahme auf die
christliche Tradition und Erkenntnisse heutiger Wissenschaften in einem theologischethischen Urteil zu verbinden sind. Der Kandidat soll mit den methodischen
Hauptbegriffen der gegenwärtigen Ethik vertraut sein:
Formale Ethik - materiale Ethik
Situationsethik - Prinzipienethik
Gesinnungsethik - Verantwortungsethik
Ethik ist die Theorie menschlich guter Lebensführung. Sie bedenkt diese
hinsichtlich ihrer Motive, Ziele, Folgen und Inhalte. Ihr letztes Worumwillen ist
das Gelingen menschlichen Lebens in seinen individual- wie sozialethischen
Dimensionen. Ethik soll in diesem Sinne verbindliche Orientierung und Halt
bieten [...].
HARTMUT ROSENAU, Wertewandel in der theologischen Ethik seit 1945, in: Schriftenreihe Praktische
Psychologie, Band XXI (1998), S. 28-52.
Theologische Realenzyklopädie. Hrsg. v. Gerhard Krause u.
Gerhard Müller. Bd. 1ff., Berlin/New York 1976ff.
Personenlexikon Religion und Theologie. Hrsg. v. Martin Greschat,
Göttingen 1998 (UTB 2063). [€ 19,90]
Dieses Taschenbuch umfasst sämtliche Artikel über Personen aus Religions-, Kirchen- und
Theologiegeschichte und benachbarten Disziplinen des Registerbandes des EKL3. Die Artikel sind
sehr kurz gehalten und eignen sich besonders zur Erstinformation während der Lektüre eines
Aufsatzes o. ä.
LthW Lexikon der theologischen Werke. M. Eckert, E. Herms, B.-J. Hilberath,
E. Jüngel (Hgg.), Stuttgart 2003
Dieses Lexikon orientiert über mehr als 1000 der bekanntesten und wirkungsgeschichtlich
bedeutendsten Werke der Theologie vom frühen Christentum bis zur Gegenwart. Der
Schwerpunkt liegt auf der römisch-katholischen und der protestantischen Theologie in
Europa bis 1980.
Neuere Nachschlagewerke
Lexikon der katholischen Dogmatik, hrsg. v. Wolfgang Beinert,
3. bearb. Aufl., Freiburg u.a. (1987) 1991, NA 1997. [€ 22,50]
Dieses Nachschlagewerk referiert auch die evangelische Position. Es gibt solide, präzise erste
übersichtlich gestaltete Grundinformationen zu allen wesentlichen Fragen des christlichen Glaubens.
Es ist biblisch fundiert, ökumenisch ausgerichtet und auf dem neuesten Stand der Diskussion. Die
Artikel folgen dem Schema: 1) Biblische Grundlagen; 2) Dogmengeschichtlicher Aufriß; 3)
Lehramtliche Aussagen; 4) Ökumenische Perspektiven; 5) Theologische Erläuterung. Es folgen
Literaturangaben zur Weiterbeschäftigung. Zudem enthält es systematische Übersichten über die
dogmatischen Themengebiete und ihren zentralen Begriffe. Ein Verzeichnis wichtiger theologischer
Fachlexika und dogmatischer Handbücher sowie ein Abkürzungsverzeichnis und ein ausführliches
Namens- und Sachregister runden dieses empfehlenswerte Lexikon ab.
WBC
Wörterbuch des Christentums. Hrsg. v. Volker Drehsen,
Hermann Häring, Karl-Josef Kuschel und Helge Siemers in
Zusammenarbeit mit Manfred Baumotte, Düsseldorf 1988.
Das WBC ist auf das moderne Christentum in seiner historischen, empirischen und theologischen
Vielfalt ausgerichtet. Es behandelt weder nur die gegenwärtigen Erscheinungsformen des Christlichen
noch auch nur – wie traditionelle theologische Lexika – die klassischen Themen christlicher
Theologie. Vielmehr gibt das WBC Auskunft über Phänomene, mit denen Theologie und Glaube heute
konfrontiert sind: über neue Religionsformen und religiöse Bewegungen, über theologische
Strömungen und Fragen einer gemeinsamen Zukunft sowie über die Weltreligionen ebenso wie über
fundamentale anthropologische Gegebenheiten sozialer, ethischer und philosophischer Art, sofern sie
das Denken der Gegenwart bestimmen.
EKL3
Evangelisches Kirchenlexikon. Internationale theologische
Enzyklopädie. Hrsg. v. Erwin Fahlbusch, Jan Milič Lochmann,
John Mbiti, Jaroslav Pelikan und Lukas Vischer. 4 Bde. 1 Reg.
Bd. 3. Aufl. (Neufassung), Göttingen (1986-1997).
(Sonderausgabe 2001). [€ 399,00]
Das EKL3 will für Studium und Examen eine Art Kernbibliothek sein, die wesentlichen Wissensstoff
benutzerfreundlich zugänglich macht. International ausgewiesene Fachvertreter als Herausgeber und
Fachvertreter bieten inhaltliche Kompetenz, ökumenische Weite und modernes Problembewusstsein in
den klassischen wie auch in den aktuellen Sachgebieten. Dabei nehmen die Lebensäußerungen und
Arbeitsfelder von Kirche einen wesentlichen Raum ein. Die ökumenischen Aspekte und die breite
Information über das religiös-weltanschauliche, das politische, soziale, rechtliche und
wissenschaftliche Umfeld des Christentums tragen dezidiert zur Dialogfähigkeit der Kirche bei. Der
Registerband mit seinen ca. 10 000 Sachbegriffen erlaubt viele inhaltliche Entdeckungsreisen und
Verknüpfungen. Der Biographische Index enthält ca. 6000 Personeneinträge, auch in Form längerer
biographischer Artikel. Rundum ein gelungenes Lexikon und für die nächsten Jahre noch das einzig
vollständige aktuelle Lexikon im protestantischen Bereich.
Literatur für das Studium der Systematischen Theologie
Eine erste Anschaffung:
HAUCK, FRIEDRICH; SCHWINGE, GERHARD, Theologisches Fach- und
Fremdwörterbuch. Mit einem Verzeichnis von Abkürzungen aus Theologie und
Kirche und einer Zusammenstellung lexikalischer Nachschlagewerke, 9.,
aktualisierte Auflage, Göttingen 2002. [€11,90]
Orientierende Hilfestellung im wissenschaftlichen Betrieb der Theologie bieten:
RAFFELT, ALBERT, Theologie studieren. Wissenschaftliches Arbeiten und
Medienkunde, Freiburg 2003. [€14,90]
FRENSCHKOWSKI, MARCO, Literaturführer Theologie und Religionswissenschaft,
Paderborn 2004. [angekündigt]
EKD-Texte 28 (2003), Studium der Evangelischen Theologie. Übersicht über die
Studienmöglichkeiten im Bereich der EKD (http://www.ekd.de/EKDTexte/2059_33249.html)
Erste Einstimmungen:
AUGUSTINUS, Confessiones/Bekenntnisse (um 397/398) (div. Ausgaben)
BARTH, KARL, Einführung in die evangelische Theologie, Zürich 1962 u.ö.
EBELING, G., Studium der Theologie, Tübingen 1975.
LUTHER, M., Von der Freiheit eines Christenmenschen (1520), WA 7,20-38.
MCGRATH, ALISTER, Der unbekannte Gott, Mödling 2000.
NOWAK, K., Das Christentum. Geschichte, Glaube, Ethik, München 1997.
ROSENAU, H., Fragen ist die Frömmigkeit des Denkens, Moers 1996.
TILLICH, PAUL, Der Mut zum Sein, Berlin/New York 1991.
Dogmatik
Erste Annäherungen und einen guten Überblick, didaktisch aufbereitet, (auch für Lehramt), bietet:
LEONHARDT, ROCHUS, Grundinformation Dogmatik. Ein Lehr- und
Arbeitsbuch für das Studium der Theologie, Göttingen 2001 (UTB 2214)
Zur Methodik der Systematischen Theologie mit Fallbeispielen:
ZEHNER, JOACHIM, Arbeitsbuch Systematische Theologie. Eine
Methodenhilfe für Studium und Praxis, Gütersloh 1998
Speziell für Religionspädagogen ist kürzlich erschienen:
BIEHL, PETER/JOHANNSEN, FRIEDRICH, Einführung in die Glaubenslehre. Ein
religionspädagogisches Arbeitsbuch, Neukirchen-Vlyun 2002
Vertiefende Annäherungen:
Für "unterwegs", weil handlich (Reclam), aber anspruchsvoll:
DEUSER, HERMANN, Kleine Einführung in die Systematische Theologie,
Stuttgart 1999 (UB 9731).
In Aufsatzform: "Klassiker":
BARTH, K., Das Wort Gottes als Aufgabe der Theologie, in: Anfänge der
dialektischen Theologie 1, hg. v. J. Moltmann, München 61996, 197-218.
BULTMANN, RUDOLF, Welchen Sinn hat es von Gott zu reden?, in: ders.,
Glauben und Verstehen I. Gesammelte Aufsätze, Tübingen 41961, 26-37.
RATSCHOW, C.H., Das Christentum als denkende Religion, in: NZSTh 5
(1963), 16-33.
Neuere Ansätze:
ROSENAU, HARTMUT, Vom Sinn des Systematischen in der Theologie, in:
Andrée, U., u.a., Leben und Kirche. FS W. Härle, Marburg 2001 (MThSt
68) , 67-77.
SCHWÖBEL, CHRISTOPH, Doing Systematic Theology – Das Handwerk der
Systematischen Theologie, in: ders., Gott in Beziehung. Studien zur
Dogmatik, Tübingen 2002, 1-24.
Als kompakte Lehrbücher:
HÄRLE, WILFRIED, Dogmatik, Berlin/New York (1995) 22000.
Zur theologiegeschichtlichen Ergänzung eignet sich:
JOEST, WILFRIED, Dogmatik, Bd. 1 Die Wirklichkeit Gottes/Bd. 2
Der Weg Gottes mit dem Menschen, Göttingen (1984/1986), 4.
Aufl. 1995/96.
19 Vertreter der gegenwärtigen evang. Dogmatik und Ethik bieten Einblicke zu Person und zentralen
theologischen Gedanken:
HENNING, CHRISTIAN/LEHMKÜHLER, KARSTEN, Systematische Theologie der Gegenwart in
Selbstdarstellungen, Tübingen 1998 (UTB 2048).
Für den fortgeschrittenen systematisch-theologischen Leser:
LANGE, DIETZ, Glaubenslehre I/II, Tübingen 2001.
PANNENBERG, W., Systematische Theologie I-III, Göttingen 1988-1993.
EBELING, G., Dogmatik des christlichen Glaubens I-III, Tübingen 1979.
JENSON, ROBERT W., Systematic Theology. Vol. 1: The Triune God/Vol. 2:
The Works of God, New York: Oxford University Press 1997/1999.
Für den Blick über die eigene Religion hinaus:
BARTH, HANS-MARTIN, Dogmatik. Evangelischer Glaube im Kontext der
Weltreligionen. Ein Lehrbuch, Gütersloh (2001) 22002.
Zum Umgang mit dem gegenwärtigen religiös-weltanschaulichen Pluralismus:
SCHWÖBEL, CHRISTOPH, Christlicher Glaube im Pluralismus. Studien zu
einer Theologie der Kultur, Tübingen 2003.
"Klassiker":
BARTH, KARL, Die Kirchliche Dogmatik, Bd. I/1-IV/4, Zollikon-Zürich 1932-1967.
SCHLEIERMACHER, FRIEDRICH, Der christliche Glaube nach den Grundsätzen der
evangelischen Kirche im Zusammenhange dargestellt (1830/31), hrsg. v. Martin
Redeker, Nachdr. d. 7. Auflage 1960, Berlin/New York 1999. 2 Bde in einem Bd.
SCHLEIERMACHER, FRIEDRICH, Über die Religion. Reden an die Gebildeten unter
ihren Verächtern (1799). Hrsg. v. Günter Meckenstock, Berlin/New York 2001.
TILLICH, PAUL, Systematische Theologie I-III, Berlin/New York 8./4. Aufl. 1987.
Ethik Übersichten und erste Orientierung zu Themen der (evangelischen) Ethik:
HÄRLE, W., Die gewinnende Kraft des Guten. Leitbild und Vision of Life, in: ZZ
11/2003, 56-58.
ANDERSEN, SVEND, Einführung in die Ethik, Berlin/New York 2000.
KÖRTNER, ULRICH H. J., Evangelische Sozialethik. Grundlagen und
Themenfelder, Göttingen 1999 (UTB 2107).
LANGE, DIETZ, Ethik in evangelischer Perspektive. Grundlagen christlicher
Lebenspraxis, Göttingen (1992) 22002 (UTB 2293).
PANNENBERG, W.,
Grundlagen
der
Ethik.
Philosophisch-theologische
Perspektiven, Göttingen 2003.
RENDTORFF, TRUTZ,
Ethik I/II,
Grundelemente,
Methodologie
und
Konkretionen der ethischen Theologie, Stuttgart u.a. (1980/1981) 21990/1991.
ROSENAU, HARTMUT, Wertewandel in der theologischen Ethik seit 1945, in:
Schriftenreihe praktische Psychologie Band 21 (1998), 28-52
Speziell für Religionspädagogen ist kürzlich erschienen:
BIEHL, PETER/JOHANNSEN, FRIEDRICH, Einführung in die Ethik. Ein
religionspädagogisches Arbeitsbuch, Neukirchen-Vlyun 2002
Theologiegeschichte
HÄGGLUND, BENGT, Geschichte der Theologie. Ein Abriß, München (1983)
31997 (Kaiser Taschenbücher 79). € 19,90 (der erste Einstieg in die Dogmen- und
Theologiegeschichte von der Alten Kirche bis ins 20. Jh.)
ZAHRNT, HEINZ, Die Sache mit Gott. Die protestantische Theologie im 20.
Jahrhundert, München (1968), Neuausg. 1996. (immer noch lesenswert)
FISCHER, HERMANN, Protestantische Theologie im 20.Jahrhundert, Stuttgart
2002. (Deutschsprachige Theologie seit 1914; Darstellung aktueller Positionen)
LOHSE, BERNHARD, Luthers Theologie in ihrer historischen Entwicklung und in
ihrem systematischen Zusammenhang, Göttingen 1995
(Religions-)Philosophie Überblickartige Kenntnisse der Philosophiegeschichte:
STÖRIG, HANS JOACHIM, Kleine Weltgeschichte der Philosophie,
Stuttgart u.a. (1950) 15. Aufl. 1990 u.ö.
STEENBLOCK, VOLKER, Kleine Philosophiegeschichte, Stuttgart 2002
(UB 18198) [11,90 €]
Vertiefende Einführungen:
MAURER, ERNSTPETER/ALLEN, DIOGENES, Philosophie für das Theologiestudium,
Gütersloh 1995.
KUTSCHERA, FRANZ VON, Vernunft und Glaube, Berlin u.a. 1991.
KUTSCHERA, FRANZ VON, Die großen Fragen. Philosophisch-theologische
Gedanken, Berlin/New York 2000.
ROSENAU, HARTMUT, Auf der Suche nach dem gelingenden Leben.
Religionsphilosophische Streifzüge, Neukirchen-Vluyn 2000.
Hilfreich für das Nachschlagen philosophischer Begriffe ist:
Philosophisches Wörterbuch. Begründet von Heinrich Schmidt. Neu bearbeitet von
Georgi Schischkoff, 22. Aufl. Stuttgart 1991.
FRANZ, A. U.A. (HG.), Lexikon philosophischer Grundbegriffe der Theologie,
Freiburg 2003. [kath.]
ZNThG/JHMTh: Zeitschrift für Neuere Theologiegeschichte/Journal for the
History of Modern Theology (seit 1994)
Die ZNThG versteht sich als akademische Fachzeitschrift, die Beiträge
zur Geschichte der Theologie seit der Aufklärung publiziert. Dabei fühlt sie sich
keiner bestimmten Schule verpflichtet, hat jedoch ein grundsätzlich liberales
Gepräge. Diese Offenheit zeigt sich gegenüber dem römischen Katholizismus und
dem Judentum, wie auch in der Berücksichtigung des europäischen und
nordamerikanischen Sprachraums. Neben Artikeln zu den Wechselwirkungen
zwischen Theologie und ihrem kulturellem Umfeld, wissenschaftsgeschichtlicher,
wie disziplingeschichtlicher Art enthält die ZNThG einen eigenen Editionsteil als
Forum kleinerer Editionen sowie einen Rezensionsteil und Forschungsberichte.
Dabei soll das besondere Gewicht deutlich gemacht werden, das theologische
Traditionen, Ideen und Begriffe in der Geschichte des "modernen Geistes" gehabt
haben. Herausgegeben wird sie von Richard E. Crouter; Friedrich Wilhelm Graf
und Günter Meckenstock. Sie erscheint zweimal jährlich. [Z 307]
ZThK: Zeitschrift für Theologie und Kirche (ev.) (seit 1891)
Die traditionsreiche ZThK, begonnen als Organ der Schule Albrecht
Ritschls, informiert gründlich über die wichtigsten Forschungen in allen
theologische Disziplinen besonders in der deutschsprachigen Theologie. Die ZThK
erhebt einen hohen wissenschaftlichen Anspruch und verwehrt sich falschen
Aktualisierungen. Keine Buchbesprechungen. Langjähriger Herausgeber nach
dem WK II waren Gerhard Ebeling (Tübingen/Zürich, bis Jg. 75) und
anschließend Eberhard Jüngel (Tübingen, bis Jg. 100). Jetzt Michael Beintker
(Münster). Erscheint viermal jährlich. In loser Folge erscheinen auch Beihefte. Im
Jahr 2003 erschien der 100. Band. [Z 95]
ZEE: Zeitschrift für Evangelische Ethik. Studien – Kommentare – Dokumente
Die ZEE informiert zuverlässig über die aktuelle ethische Diskussion und
enthält fortlaufend weiterführende bibliographische Angaben, die nach Themen
geordnet aufgestellt werden. [Z 141]
Zeitzeichen. Evangelische Kommentare zu Religion und Gesellschaft (seit
10/2000)
Monatliches Magazin, das aus den drei protestantischen Magazinen
Lutherisches Monatsheft (LM), Evangelische Kommentare. Monatsschrift zum
Zeitgeschehen in Kirche und Gesellschaft (EK) und Zeichen der Zeit (ZdZ) im
Oktober 2000 hervorgegangen ist. Informiert über die aktuelle kirchliche und
gesellschaftliche Situation. [Z 229a] www.zeitzeichen.net
Fachzeitschriften (Auswahl):
Die Aufsätze in den Fachzeitschriften informieren über die jeweils aktuelle Forschungslage und die
lebendige Diskussion in der Forschung. Damit sind sie eine unentbehrliche Hilfe für das eigene
wissenschaftliche Arbeiten. Zugleich archivieren die vergangenen Jahrgänge den Gang der
wissenschaftlichen theologischen Forschung.
Conc (D): Concilium. Internationale Zeitschrift für Theologie (seit 1965)
(deutsche Ausgabe, kath.)
Hier finden sich Beiträge aus allen theologischen Disziplinen von
Theologen aus aller Welt zu einem Thema, insbesondere zu dogmatischen
Fachfragen für eine erneuerte kirchliche Praxis. Der internationale
Herausgeberkreis ist geprägt sowohl durch die inter-konfessionelle als auch durch
die inter-kulturelle Ökumene. Conc erscheint fünfmal jährlich gleichzeitig in
mehreren verschiedenen Sprachen. [Z 123]
EvTh: Evangelische Theologie. Zweimonatsschrift (1934-38, ab 1946
weitergeführt)
Geprägt wird diese Zeitschrift vor allem durch die Tradition der
Bekennenden Kirche und die vielfältigen Positionen, die sich auf die Barmer
Theologische Erklärung berufen. Sie informiert über aktuelle und klassische
Themen der Theologie, verbindet ökumenische Weite mit zeitkritischem
Engagement und bleibt dabei den biblischen Überlieferungen, der Reformation
und der dialektischen Theologie verpflichtet. In der Regel ist jedes Heft einem
Schwerpunktthema gewidmet. Verantwortlicher Herausgeber ist Frank
Crüsemann. [Z 20]
GlLern: Glaube und Lernen. Zeitschrift für die theologische Urteilsbildung (ev.)
(seit 1986)
Herausgegeben von Christofer Frey (Bochum, Syst. Theol.) und Heinz
Schmidt (Heidelberg, Rel. Päd.). Jeweils zu einem Thema wird theologisches
Basiswissen geboten sowie theologische, kirchliche und pädagogische Streitfragen
erörtert. [Z 282]
IJST: International Journal of Systematic Theology (seit 1999)
Die IJST publiziert neueste Forschungen auf höchstem Niveau aus der
systematischen Theologie, will so eine Diskussion anregen und trägt dabei der
internationalen Diskussion dieses Fachbereichs Rechnung. Herausgegeben von
Colin Gunton, John Webster und Ralph Del Colle.[Z 333]
KuD: Kerygma und Dogma. Zeitschrift für theologische Forschung und
kirchliche Lehre (ev.) (seit 1955)
Die Zeitschrift will kirchliches Lehren und Handeln theologisch begleiten.
Der internationale Herausgeberkreis lutherischer Theologen bemüht sich
insbesondere um den ökumenischen Dialog. Schriftleitung bei Gunther Wenz. [Z
93]
MDKI: Materialdienst des Konfessionskundlichen Instituts Bensheim
Herausgegeben vom Konfessionskundlichen Institut des Evangelischen
Bundes in Bensheim. Es bietet neben einem Leitartikel zu aktuellen Fragen und
einem Hauptaufsatz zahlreiche Berichte , Analysen, Texte und Dokumente aus
dem gesamten Bereich der weltweiten Ökumene. Dazu Rezensionen und
Zeitschriftenschau. [Z 133]
MJTh: Marburger Jahrbuch Theologie (seit 1987)
Das MJTh veröffentlicht einmal jährlich im September fünf Aufsätze von
Mitgliedern des Theologischen Arbeitskreises Pfullingen (TAP) zu einem
bestimmten gemeinsamen Thema (z. B.: "Religion. Begriff – Phänomen – Methode"
(2003) "Ethik und Recht" (2002); "Woran orientiert sich Ethik?" (2001); "Ökumene"
(2000); "Reich Gottes" (1999). Herausgegeben wird das MJTh von W. Härle
(Heidelberg) und R. Preul (Kiel) und erscheint in den MThSt. Der TAP ist ein
Verein von deutschsprachigen ev. Hochschullehrerinnen und –lehrern
vornehmlich aus der Systematischen Theologie, der der Förderung der
theologischen Forschung und des theologischen Nachwuchses dient. Gefördert
wird der Verein von verschiedenen Landeskirchen, auch von Nordelbien.
Vorsitzender ist H. Rosenau (Kiel). Webseite: http://www.tap-theologie.de.
NZSTh:
Neue
Zeitschrift
für
Systematische
Theologie
und
Religionsphilosophie (ev.) (seit 1959)
Ursprünglich eine Zeitschrift in Ergänzung und Widerspruch zur
dialektischen Theologie (ZSTh, 1923-1943, ab 1950 weitergeführt), hrsg. v. Carl
Stange mit Paul Althaus, Georg Wehrung, Emanuel Hirsch. Heute geht es um
einen kritischen Dialog lutherisch-reformatorischer Theologie mit der modernen
Kultur und dem Erbe der Aufklärung. Der internationale Herausgeberkreis sorgt
für einen Austausch zwischen deutsch- und englischsprachiger Theologie. Wie der
Titel sagt, konzentriert sie sich auf Fragen der Systematischen Theologie und
Religionsphilosophie und deren Grenzbereiche. Vereinzelt sind ganze Heft einem
Schwerpunktthema gewidmet. Die Artikel enthalten am Ende immer ein
englisches (je nach Sprache des Aufsatzes) Summary. Jedes Heft präsentiert eine
selektive Zeitschriftenschau aus den Bereichen der Dogmatik, Ethik und Kultur
und Philosophie. Herausgegeben wird die NZSTh hauptverantwortlich von
Oswald Bayer, Tübingen, vorher lange Zeit von Carl Heinz Ratschow. [Z 28a]
Internet!
ÖR: Ökumenische Rundschau. Eine Vierteljahrsschrift (seit 1952)
Die ÖR enthält Aufsätze und Rezensionen zu Themen der ökumenischen
Theologie, sowohl aus den Bereichen der evangelisch-katholisch-orthodoxen als
auch der weltweiten Ökumene. Autoren aus vielen Konfessionen. [Z 151; seit 1959]
ThLZ: Theologische Literaturzeitung. Monatsschrift für das gesamte Gebiet der
Theologie und Religionswissenschaft (ev.) (seit 1876)
Das Rezensionsorgan mit Zeitschriftenschau aller Disziplinen mit jährlich
über 500 nach Fachgebieten geordneten Rezensionen wichtiger Bücher, 12
Aufsätzen sowie diverse Titel- und Zeitschriftenanzeigen. Auf diese Weise kann
man sich einen schnellen Überblick über den Inhalt eines Buches verschaffen, was
allerdings das Bilden eines eigenen Urteils nicht ersetzen sollte. In den
Anfangsjahren stand die ThLZ in enger Verbindung mit der Schule Albrecht
Ritschls und wurde hrsg. v. Emil Schürer und Adolf v. Harnack. Seit 1999
erscheint einmal jährlich ein Schwerpunktheft als Forum Theologische
Literaturzeitung (ThLZ.F). [Z 25] Internetzugang!
ThPh: Theologie und Philosophie. Vierteljahrsschrift (seit 1926/1966) (kath.)
Das katholische Pendant zur NZSTh wird herausgegeben von den
Professoren S.J. der Philosophisch-Theologischen Hochschule St. Georgen in
Frankfurt/M. und den Professoren S.J. der Hochschule für Philosophie München.
Bis 1965 unter dem Namen "Scholastik" herausgegeben änderten die Hgg. den
Namen um Missverständnisse zu vermeiden. ThPh fühlt sich neben der
Erforschung der reichen scholastischen Vergangenheit von Theologie und
Philosophie im Rahmen einer erneuerten ganzheitlichen Theologie und
Philosophie verpflichtet ebenso wie Themen aus der Exegese, Biblischen
Theologie, Patristik und der Erörterung von Gegenwartsfragen in Theologie und
Philosophie. Ausführliche Literaturbesprechungen. [Z 265]
ThR: Theologische Rundschau (seit 1897) (ev.)
Wurde mit dem Ziel gegründet die Kluft zwischen Theologie und
praktischem Kirchenleben zu überbrücken. Sie ist wissenschaftlich ausgerichtet,
international, aber keiner bestimmten Konfession oder Schule verpflichtet. Sie
veröffentlicht Literaturberichte/Forschungsberichte zu den Teildisziplinen der
Theologie und einzelne Rezensionen. Hrsg. v. Andreas Lindemann. [Z 15b]
VF: Verkündigung und Forschung. Beihefte zur "Evangelischen Theologie" (ev.)
Zweimal jährlich werden Forschungsberichte zu den Teildisziplinen
veröffentlicht. Auf diese Weise kann man sich schnell einen Überblick über die
neuesten Diskussionen in den einzelnen Disziplinen der Theologie verschaffen.
Ca. alle drei Jahre wird die Systematische Theologie/Dogmatik berücksichtigt. [Z
144]
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