Vortrag von Geistlichem Rat Pfarrer Peter Zülicke beim Festakt anlässlich des 200. Jahrestages der Gründung einer katholischen Pfarrei in Halle (Saale) am 24. Mai 2008 Die Gunst der Stunde – Gemeinde im Aufbruch Einführung Als Propst Henschel mich wegen eines Vortrags in dieser Feier ansprach, fiel mir ein, dass meine eigene Biographie ein wenig und am Rande mit dem Wachsen dieser Gemeinde verbunden ist. Meine Vorfahren kamen am Ende des 19. Jahrhunderts aus Ostpreußen nach Schkeuditz und fanden in der hiesigen Pfarrei eine geistliche Heimat. So manches Mal erzählten sie davon, wie wichtig ihnen die Gottesdienste und auch die Zusammenkünfte vor allem in der Kolpingsfamilie waren. Meine Großmutter zog dann als junges Mädchen nach Magdeburg weiter und fand dort in der katholischen Gemeinde ihre Beheimatung. Damit wird schon deutlich, welche Rolle unsere Gemeinden in einer extremen Diasporasituation gespielt haben und noch heute unter anderen Voraussetzungen spielen. Sie sind Orte, an denen sich Menschen begegnen, die sich im Glauben verbunden wissen, die dabei auch Bestärkung für ihren Weg erfahren und ihre Verbundenheit in den Gottesdiensten und zu anderen festlichen Anlässen feiern. Zu einem dieser festlichen Anlässe haben wir uns heute versammelt. Diese Pfarrei in Halle wurde vor 200 Jahren offiziell anerkannt. Ich werde meine Ausführungen vor allem auf dieses Ereignis mit seiner Vorgeschichte konzentrieren. Die Situation im 18. Jahrundert In der Zeit der Reformation war die Bevölkerung hier in Mitteldeutschland verhältnismäßig schnell und oft geschlossen zur neuen Lehre übergetreten. Häufig wurde dieser Prozess mit einer sogenannten Visitation, einer Bestandsaufnahme mit Feststellung des neuen Bekenntnisses abgeschlossen. In Halle hatte die Visitation 1563 – 1565 stattgefunden. Die Gesetzgebung in dieser Zeit, abgeschlossen durch den Westfälischen Frieden, bestimmte, die Konfession des Landesherren, habe auch die Konfession der Untertanen zu sein. Da die Landesherren in Mitteldeutschland den reformatorischen Konfessionen angehörten, blieb für Katholiken kein Platz in diesem Raum. Aber es gab Ausnahmen. Einige Klöster hatten sich schon vor der Reformation damaligen Reformbewegungen angeschlossen. Für sie war eine Erneuerung nicht aktuell. Außerdem waren sie häufig wirtschaftlich stark. So konnten sie dem Drängen der Landesherren widerstehen und sich auf das Jahr 1627 berufen, in dem sie noch bestanden und nun rechtlich auch weiterbestehen durften. Mit dreizehn von ihnen war auch eine Pfarrei verbunden. Als im 18. Jahrhundert wieder an einigen Orten Katholiken anzutreffen waren, wurden diese Klöster seelsorglich tätig. Für Halle sind vor allem die Mönche des FranziskanerKlosters in Halberstadt zu nennen. Kirchlich eingegliedert war Mitteldeutschland dem sogenannten Apostolischen Vikariat des Nordens, für das als Missionsgebiet ein Bischof oder Weihbischof aus Westfalen zuständig war. Im Blick auf die politische Zuordnung unseres Gebietes ist folgendes festzustellen: Die Gegend um Halle und Magdeburg gehörte im Mittelalter zum weltlichen Territorium des Erzbistums Magdeburg. Im Westfälischem Frieden 2 wurde festgelegt, dass dieses Gebiet nach dem Tod des letzten Administrators an Preußen falle. Dies trat 1680 ein. Der preußische König verstand sich als der oberste Kirchenherr in seinem Gebiet. Er beanspruchte auch alle geistlichen Vollmachten und übte sie so in der evangelischen Kirche aus. Nur widerstrebend musste er zu Kenntnis nehmen, dass er für die Katholische Kirche keine Weihevollmacht habe. Aber ein Geweihter konnte nur mit der Erlaubnis des Königs seinen seelsorglichen Dienst tun – innerhalb der Klöster und in keiner Weise öffentlich. Gelegentlich visitierte der zuständige Bischof im Geheimen seine Klöster. Die Katholische Kirche war einer Fülle von Einschränkungen unterworfen. Finanziell gab es von öffentlichen Stellen fast keine Unterstützung. Die Stolgebühren für das Spenden von Taufe und Trauung sowie für Beerdigungen mussten an den evangelischen Geistlichen gezahlt werden. Im Wissen um diese Bedingungen schauen wir nun auf die Situation in Halle. Am Anfang des 18. Jahrhunderts wurde Leipzig (Sachsen) häufiger von katholischen Handelsleuten aus Italien besucht, die sich dort auch länger niederließen. Sie wandten sich an den Oberen der Franziskaner in Halberstadt, ihnen regelmäßig einen Geistlichen zu senden. 1703 ließ sich Pater Markus Verkühlen ständig in Leipzig nieder. Von hier aus besuchte er öfter Halle, aber auch Weißenfels, Merseburg und Dessau. 1710 beauftragte ihn der Apostolische Vikar Steffani mit der Errichtung einer Missionsstation in Halle, da dem Pater dieser Ort mit seinen Verhältnissen bekannt war. Es dauerte aber noch zwei Jahre, bis sich eine günstige Gelegenheit ergab, sich in Halle (Preußen) niederzulassen. Ein Graf Pilati absolvierte sein Studium in Halle und nahm das Privileg eines Adeligen in Anspruch, einen eigenen Geistlichen für private Gottesdienste anzustellen. Pater Markus zog nun ebenfalls in dieses Haus und begann, ohne die Konzession der Regierung die wenigen Katholiken aus Halle und Umgebung in diesem Hause zu sammeln. Es entstand eine kleine Gemeinde, zu der auch bald einige Konvertiten fanden. Die Wirksamkeit von Pater Markus sprach sich auch in der weiteren Umgebung herum. So schufen Katholiken aus Merseburg, Weißenfels, Altenburg, Zeitz und Gera die finanziellen Möglichkeiten, dass der Pater seit 1713 einige Male im Jahr auch in diese Städte kam. Als der Graf Pilati nach Abschluss seiner Studien Halle verließ, hatte Pater Markus schon einen anderen adeligen Studenten, Graf von der Natt ausfindig gemacht, der mit einem Jesuiten beim Stadtsyndikus Möschel in der Steinstraße wohnte. Es wurde provisorisch eine kleine Kapelle eingerichtet. Es ließ sich in der Stadt nicht mehr verheimlichen, dass hier katholischen Gottesdienst stattfand. Die protestantische Kirchenbehörde in Halle ließ ihn zu. Sie wertete ihn als private Religionsausübung. In dieser Zeit konnte Pater Markus auch in der Garnison Fuß fassen. Der kommandierende General war Fürst Leopold I. von Anhalt, der „Alte Dessauer“, der dem katholischen Glauben toleranter gegenüberstand, als die preußischen Könige. Bei ihm stand Pater Markus in hohem Ansehen. 3 Eine Denunziation des Paters bei der Regierung in Magdeburg vom September 1816 beendete zunächst sein Wirken. Magdeburg hatte die Anzeige nach Berlin weitergereicht. Von dort ordnete der König an: „Aus Eurem gehorsamsten Bericht vom 14.ten Sept. jüngsthin haben wir nicht ohne sonderbare Befremdung vernommen, dass ein Römisch-Catholischer Pfaffe sich zu Halle aufhalte, welcher in Lic. Möschels Haus den publiquen Gottes-Dienst auf Römische Weise, durch alle Sonntage die Messe daselbst halte, das Sacrament weihe und Leute von beyderseits protestierenden Religionen in der Päbstlichen Lehre informiere, und zu dieser Religion verführe. Gleichwie wir nun dergleichen Unternehmen durchaus nicht gestatten, sondern vielmehr geahndet wissen wollen, so befehlen Wir Euch hiermit in Gnaden, nicht allein den Catholischen Pfaffen so fort beym Kopff zu nehmen und vermittelst beykommender Ordre an Unseren Generallieutnant und Commandanten zu Magdeburg, den von Stiller in die Citadelle nach Magdeburg zu bringen, und wider ihn rechtlich verfahren, sondern auch den Lic. Möchel, dass er solches in seinem Haus zugegeben, durch den Fiscal gehörig actionieren zu lassen.“ Damit war zunächst jeder katholische Gottesdienst in Halle verboten. Mit dieser Order tauchte ein Hofrat im Haus Möchels auf. Pater Markus war schon drei Wochen in Dresden und später in Dessau. Er konnte nicht belangt werden. Möchel redete sich heraus, der Pater habe sich als Student eingemietet. Er habe von einer Messe nichts gewusst und wäre der Meinung gewesen, wenn Leute morgens gekommen wären, hätten sie ein Morgenlob gehalten. Ein Bericht mit der Bitte um Anweisungen für weiteres Vorgehen wurde nach Berlin geschickt. Die Antwort aus Berlin war überraschend milde. Inzwischen hatten vermutlich katholische Kurfürsten beim König interveniert. Ein Jahr später wurde das Gottesdienstverbot aufgehoben. Nun bat der Fürstbischof Franz Arnold von Paderborn Pater Markus nach Halle zurück zu kehren, was auch 1718 geschah. Seine zunächst eingeschränkte Tätigkeit in einem Privathaus wurde im Laufe der Zeit immer mehr erweitert. Die Seelsorge dehnte sich auf katholische Kaufleute und Studenten aus. Durch die Bemühungen Fürst Leopolds wurden seine Vollmachten 1723 im Blick auf die Militärgemeinde erweitert, die auf über 500 Soldaten angewachsen war. Wie an anderen Orten ähnlich, kam die öffentliche Religionsausübung in der Militärgemeinde auch der Zivilgemeinde zugute. Es wurden Tatsachen geschaffen, die zunehmend einfach geduldet wurden. Von Generation zu Generation verbesserte sich der Rechtsstatus der Gemeinde. Trauungen und Taufen mussten aber immer von evangelischen Geistlichen vollzogen werden. Die Katholiken umgingen diese Vorschrift durch die Spendung der Sakramente im nahegelegenen Ausland (Passendorf oder Leipzig), wo diese nicht galt. Seit 1724 sandte der Franziskanerorden immer zwei Patres nach Halle – einen für die Seelsorge vor Ort, den anderen für die Orte in der näheren und weiteren Umgebung. 4 Im Jahre 1723 erhielt die Gemeinde durch Vermittlung von Fürst Leopold zum ersten Mal einen eigenen Gottesdienstraum in der ehemaligen erzbischöflichen Residenz, der mit einem feierlichen Gottesdienst in Besitz genommen wurde. In den folgenden Jahren veranlasste der Magistrat aber den Umzug in einen Saal, den die Stadt im Weinhaus „Zum kühlen Brunnen“ würdig herrichten ließ. Dieser Saal erwies sich aber in den folgenden Jahren zu klein, da die Gemeinde, vor allem die Zahl der Soldaten wuchs. Außerdem brachte der Weinausschank unter dem Gottesdienstraum manche Störungen mit sich. So baten die Patres 1855 König Friedrich II. um die Zuweisung eines geeigneten Kirchenraumes. Die Gemeinde erhielt nun in der Residenz den sogenannten „Bildersaal“ zur ausschließlichen Nutzung. Damit war ein weiterer Schritt in die Öffentlichkeit getan. Zu den Predigten, die nach den lateinischen Messen gehalten wurden, fanden sich häufig auch Nichtkatholiken ein. Die anfallenden Reparaturen sollte eigentlich die Gemeinde übernehmen. Das war aber unmöglich. So wurde immer wieder der König um Abhilfe gebeten – und er zahlte auch. Die beiden Franziskaner-Patres wohnten nacheinander in Häusern zur Miete, die sich in einem erbärmlichen Zustand befanden. Das änderte sich 1774. In diesem Jahre kaufte ein Gönner der Gemeinde der polnische Graf Oginski aus Wilna der Gemeinde ein Haus gegenüber der Residenz, ließ es renovieren und bezahlte auch die erste Jahressteuer. Im gleichen Haus richteten die Patres nun sofort eine Schule ein. Fünfzig Schüler nahmen bei der Eröffnung am Unterricht teil, den die Patres selbst erteilten. Sechs Jahre später gelang es ihnen, einen Lehrer anzustellen und neben der Kapelle in der Residenz eine bescheidene Wohnung für ihn sowie einen Schulraum einrichten zu können. Die Zahl der Schüler wuchs und betrug 1792 schon fast hundert. Katastrophal war die finanzielle Situation der Gemeinde. Sie wurde recht drastisch in einem Bericht des Paters Athanasius Kremper an die PropagandaKongregation in Rom geschildert. Da heißt es: „Nun zu dem, was uns betrifft. Jedem, der unsere Lage kennt, ist klar, dass wir überreiche Mühe und Arbeit haben. Wenn einer von uns notwendiger Weise abwesend sein muss, kann der andere sie allein kaum leisten. Wir haben keinerlei feste Einkünfte, weder vom König, noch vom Fürsten, noch von unserer eigene Gemeinde, sondern sind völlig auf Almosen angewiesen an diesem Ort der Drangsal, wo alles teuer ist. Die Unterstützung, die uns von der Propaganda-Kongregation gewährt wird, ist, mit Ausnahme von 77 Talern für die Miete unseres Hauses , für die Mission in Dessau bestimmt. Alles, was wir sonst für unseren Unterhalt und für die Bedürfnisse der Kirche brauchen, müssen wir in Leipzig und Dresden erbetteln. Mein Kollege muss dreimal jährlich zur Zeit der Messe nach Leipzig gehen, um von den katholische Kaufleuten, die nach dort kommen, Almosen zu sammeln. Ich selbst bin außerdem durch die drückende Not gezwungen, in jedem Jahr nach Dresden zu reisen und den Sächsischen Hof um Gaben zu bitten. Dieser Hof hat uns in größtem Wohlwollen für unsere Mission jederzeit mit verschiedenen kostbaren Ausstattungstücken, mit reichlich Kerzen und anderen notwendigen Dingern versorgt. Doch da, wie allgemein bekannt, Sachsen jetzt 5 schon jahrelang selbst in großer Bedrängnis ist, haben diese milden Gaben in solchem Maße abgenommen, dass unsere Mission schließlich aus übergroßer Not aufgegeben werden müsste, wenn diese Verhältnisse weiterhin so bleiben. Ich werde, was an mir liegt, zuverlässig tun, was ich 22 Jahre lang in den verschiedenen Nöten getan habe, und ich habe auch nicht die Absicht, die mir anvertraute Herde jemals zu verlassen. Wenn aber keine Mittel mehr da sind für Nahrung und Kleidung und für die notwendigen Bedürfnisse der Kirche, was soll dann werden? Alle diese jammervollen Verhältnisse haben wir schon früher und in aller Demut der Nuntiatur in Wien und ebenso unserem Apostolischen Vikar geschildert. Sie haben uns auch ihre Unterstützung und hilfreiche Vermittlung bei der Kongregation gnädigst versprochen, aber immer sind wir mit leeren Hoffnungen hingehalten worden, und so streifen wir umher, während wir eigentlich als Hirten über unsere Herde wachen sollten.“ Gerade aus den letzten Worten geht hervor, was sich im ganzen 18. Jahrhundert bestätigte: Trotz äußerster materieller Armut wirkten hier Seelsorger, die ihre ganze Kraft einsetzten, um katholische Menschen zu sammeln und ihnen in der Diaspora ein geistliches Zuhause zu geben. Waren es zuerst geheime Zusammenkünfte, gewann der Gottesdienst und das Wirken der Patres immer mehr Öffentlichkeit. Versagt blieb ihnen nur die volle staatliche Anerkennung durch die preußische Regierung und die pfarramtliche Gleichberechtigung neben den evangelischen Pfarrern und Gemeinden. Eine neue Zeit – neuen Möglichkeiten Das sollte sich am Beginn des 19. Jahrhunderts ändern. Die Französische Revolution und die anschließende Errichtung des französischen Kaiserreiches hatte für Europa umwälzende Neuerungen zur Folge. Napoleon, auf dem Weg als Beherrscher Europas, zog 1806 gegen Preußen in den Krieg. Unfähige Generale und Räte, eine veraltete Kriegstechnik und ein Denken, das sich allem Neuen verschloss, waren die Ursachen für eine verheerende Niederlage Preußens bei Jena 1806. Im Frieden von Tilsit 1807 musste Preußen alle Gebiete westlich der Elbe und Saale Napoleon überlassen, der durch ein Dekret im August 1807 das Königreich Westfalen errichtete. Hauptstadt war Kassel. Der Bruder Napoleon, Jerome, wurde als König eingesetzt. Nach französischem Vorbild gliederte man das Gebiet in Departements. Der Distrikt Halle gehörte zusammen mit den Distrikten Halberstadt und Blankenburg zum SaaleDepartement. Nach dem Vorbild des französischen bürgerlichen Gesetzbuches wurde für das neue Land eine Verfassung erarbeitet, die am 15.11.1807 von Napoleon verordnet wurde. Damit existierte zum ersten Mal auf deutschem Boden ein bürgerlich-liberales Staatwesen. Für die Katholiken in Preußen war das ein entscheidender Fortschritt. Wurde doch die Gleichheit aller Untertanen vor Staat und Gesetz proklamiert. Die Privilegien des Adels fielen weg und ebenso die Vorrechte der evangelischen Landeskirche. Die freie Religionsausübung einer kirchlichen Gemeinschaft war gewährleistet. Im März 1808 forderte die Regierung in Kassel vom Präfekten des SaaleDepartements einen Bericht über die finanzielle Lage der Kirchengemeinden an. Darin konnte nur festgestellt werden, das die katholische Gemeinde in Halle in keiner Weise feststehenden Beträge erhielt – im Gegenteil: noch 1804 waren Anfragen in dieser Angelegenheit von der preußischen Regierung abschlägig beantwortet worden. Der seit 1804 in Halle wirkende neue Geistliche Franz-Josef Vahron (OFM) spürte, dass jetzt der richtige Augenblick gekommen sei, die katholische Gemeinde in Halle endlich in eine anerkannte Pfarrei umzuwandeln. Er erkannte die Gunst der Stunde und wandte sich über den Kirchenbeauftragten bei der Kasseler Regierung Weihbischof Baron von Wendt an den Minister des Innern und der Justiz Simeon. Die Eingabe des Pfarrers hatte Erfolg. Umgehend wies die Regierung den Präfekten des Saale-Departements an, rückwirkend vom 1. Januar 1808 den beiden Geistlichen in Halle einen festen Betrag von Staats wegen zu zahlen. Der Pfarrer bekam jährlich ein Gehalt von 800 Franken und der Vikar von 600 Franken. Diese Beträge waren reduziert und entsprachen nicht denen, die von Preußen den Pfarrern aufgelöster Klosterpfarreien gezahlt wurden. Das führte in den Zukunft noch zu manchen ärgerlichen Auseinandersetzungen. Außerdem bewilligte der Minister 1000 Franken zur Tilgung der Schulden, die durch den Aufbau des abgebrannten Pfarrhauses entstanden waren. Ebenso wies er den Präfekten an, die Schäden reparieren zu lassen, die durch die Benutzung der Kirche in der Residenz als Lazarett entstanden waren. Die Gewährung der Dotation galt grundsätzlich als Zeichen der staatlichen Anerkennung der katholischen Gemeinde. Damit war die Pfarrerhebung von Seiten des Staates praktisch vollzogen. Eine Pfarrerrichtungsurkunde wurde nicht extra ausgestellt. Mit Recht kann also 2008 das zweihundertjährige Jubiläum der jetzigen Hallenser Propsteigemeinde gefeiert werden. Kurz sei hier an den damaligen Pfarrer Franz-Josef Vahron erinnert, der im richtigen Augenblick der richtige Mann am richtigen Ort war. Er stammte aus Geseke und sah sich schon in seiner Jugendzeit zur Seelsorgearbeit in einem Orden hingezogen. Er entschied sich, bei den Franziskanern einzutreten. Nach seinen Studien in Paderborn weihte ihn der dortige Bischof Franz Egon von Fürstenberg 1795 zum Priester. Nach seiner Weihe studierte er noch ein Jahr vor allem kanonisches Recht und wirkte dann als Seelsorger und Lehrer in Vechta und Dorsten. Bischof Franz Egon, der zugleich Apostolischer Vikar des Nordens war und damit die Jurisdiktion für unser Gebiet hatte, schickte ihn 1804 nach Halle, wo er bis Weihnachten 1830 – 26 Jahre – wirkte. Auch nach der Aufhebung seines Klosters in Halberstadt lebte er als Ordensmann im Sinne des hl. Franziskus weiter. Seine ganze Kraft investierte er in diese Gemeinde, selbstlos in der Seelsorge und tatkräftig beim Bau von Gebäuden und Strukturen. Er wollte wohl in der Nähe von Halle bleiben. So zog er sich mit 59 Jahren in die damalige Einsamkeit des Giebichenstein zurück. Hier lebte er noch 22 Jahre und starb 1852. Bischof Franz Egon von Paderborn musste mit ansehen, wie die Preußen und auch die Franzosen die Aufhebung der noch bestehenden Klöster im ehemaligen 7 Erzbistum Magdeburg und dem Bistum Halberstadt betrieben. Diese Klöster waren das Rückrat katholischen Lebens. Nun musste eine neue Struktur geschaffen werden. Im Jahre 1811 gründet der Bischof deshalb im Gebiet des Elbe- und Saale-Departements ein Geistliches Kommissariat. Zum ersten Bischöflichen Kommissar ernannte Franz Egon den ehemaligen Prior der Benediktiner-Abtei Huysburg Carl van Ess. Dieser Mann war als Priester und Mitbruder gut geeignet für diese Aufgabe. Allerdings bereiteten ihm die Verhandlungen mit den staatlichen stellen viele Mühen. Für Pfarrer Vahron war nun van Ess der Ansprechpartner in allen Angelegenheiten der Pfarrei. Die umfangreiche noch vorhandene Korrespondenz der beiden zeigt, wie sehr sie einander verstanden und nach Möglichkeit auch helfen wollten, obwohl sie sich nie persönlich begegneten. Nachdem Carl van Ess seinen Priestern seine Ernennung mitgeteilt hatte, antwortete Pfarrer Vahron gleich mit einigen Bitten. Für die Pfarrei Halle sei in Zukunft ein Bischöflicher Kommissar notwendig, der ihre Sache an höherer Stelle vertrete. Er solle sich einsetzen für einen jährlich festen Zuschuss zu den Kultuskosten, ein Gehalt für den Lehrer und für die Erhöhung der Gehälter der Geistlichen. Er brauche alle notwendigen Geräte zu Abhaltung des Gottesdienstes in Eisleben und Mansfeld. Von den aufgehobenen Klöstern sei doch noch einiges vorhanden. Außerdem bat er um die Zusendung eines kurzen Katechismus und einer kleinen Schulbibel. Die Gehaltsfrage wurde von der Regierung in Kassel barsch abgewiesen. Van Ess spricht in seinem Antwortschreiben an den Minister von der Schwierigkeit seiner Lage. Da heißt es: “Ew. Exelenz kennen die Verwirrung, worin sich die kirchlichen Angelegenheiten des mir anvertrauten Commissariat-Sprengels bis jetzt befinden. Mit welchem gerechten Eifer Hochdieselben am 21. Okt.v. J. sich darüber geäußert haben, ist mir bekannt, und können leicht erachten, dass ich, da ich ohne Instruktion so auf verlorenen Posten gestellt bin, im Dunkeln oft herumtappe und mich fürs erste an den Buchstaben halten muss, bis ich den Geist der bestehenden Verhältnisse zwischen Staat und Kirche kennen gelernt habe.“ In diesem Schreiben bat er auch um zwei Glocken für Halle und die Erlaubnis sie aufzuhängen, was gewährt wurde. Die Glocken waren für Pfarrer Vahron ein besonders Anliegen. Unterstrichen sie doch den Öffentlichkeitscharakter der katholischen Gemeinde. Auf seinen Wunsch hin hatte van Ess angefragt: „Zwei Glocken für ihre Kirche gedenke ich Ihnen noch zu verschaffen – aber haben Sie denn einen Turm?“ Der Pfarrer antwortete: „ Der Turm schwebt mir noch in den Lüften...Das Frontispiz unserer Kirche ist schon für einen Turm angelegt, es braucht also nur einer kleinen Erhöhung auf dem Dach und die Arbeit ist vollendet.“ Das ganze Jahr über (1812) wurde gebaut. Inzwischen hatte van Ess zwei Glocken aus dem säkularisierten Halberstädter St. Johanneskloster bekommen können. Im Oktober konnte der Pfarrer schreiben „Die Arbeiten sowohl am Glockenstuhl wie am Dach sind bereits in vollem Gange.. Sollte die Witterung unsere Arbeiten begünstigen, so hoffe ich noch in diesem Herbste das Ganze vollendet 8 zu sehen.“ Bald darauf konnte der Pfarrer mit Freude verkünden: „Morgen werden die Glocken aufgehängt, und am künftigen Sonntage, den 15. November, als am Geburtstag unseres Königs Hieronymus, wird zum ersten Mal eingeläutet werden. Da man zur Ehre Gottes nicht zuviel leisten kann und ein Glockenturm ein Werk für Jahrhunderte sein muss, so habe ich nicht auf ein paar Thaler, sondern auf die Dauer und die äußere Eleganz Rücksicht genommen.“ Der Kirche wurde wohl als Dank für die gewährte Unterstützung durch die Westfälische Regierung der Name des Heiligen gegeben, der auch der Namenspatron des Königs war: St. Hieronymus. In den Augen mancher protestantischer Patrioten, die auf die Wiederherstellung der alten preußischen Ordnung hofften, erschienen die Katholiken allerdings als „Vaterlandsverräter“. Aus der Sicht der Stadtverwaltung erfreute sich die katholische Gemeinde aber eines gewissen Wohlwollens, was ihnen sicher nach den langen Zeiten der Ungleichbehandlung gut tat. Pfarrer Vahron hatte dazu notiert: „In Halle verdient die tolerante Gesinnung und die liebreiche Handlung ihrer Einwohner gerühmt zu werden, die sich besonders nach dem Hausbrand und beim Turmbau 1812 geäußert hat, indem dieselbe jedes Mal bei der abgehaltenen Kollekte 200 Taler beitrug. Namentlich ist das Benehmen des Maire und nachmaligen Landrates Herrn Streiber zu loben, der nicht nur in Hinsicht der durch die Franzosen zerrütteten Kirche und des Kirchendachs sich derselben gleich einem Kirchenvater annahm, sondern auch zur Befreiung des Hauses von allen bürgerlichen Abgaben trotz aller Einwendungen von Seiten des hiesigen Kämmerers aufs kräftigste mitwirkte. ...Nicht minder verdienen hier eine Stelle unsere friedlichen Nachbarn. Der mühevolle Ausbau der Gemeinde Im Jahre 1813 wendete sich das Kriegsglück Napoleons. Der Pfarrer notierte: „Mordgeschrei und Kriegesdonner haben meine Hand gelähmt. Unsere Lage in Halle ist gegenwärtig sehr traurig. Die Monate April und Mai waren eine zusammenhängende Kette von Schreckensszenen, verbunden mit unaufhörlichen Geld- und Materialforderungen.“ Im Sommer des Jahres erschien der Kaiser selbst in Halle und ließ die Universität wegen der preußischen Gesinnung der Professoren und Studenten schließen. Sofort kam der Pfarrer auf den Gedanken, einige Räume der Universität, die in der Nachbarschaft der Kirche in der Residenz lagen, der Pfarrei übertragen zu lassen. Nach den turbulenten Ereignissen im Hebst des Jahres 1813 mit dem Sturz Napoleons waren solche Pläne erledigt. Jegliche Hoffnungen auf eine wohlwollende Haltung der Westfälischen Regierung im Blick auf die Pfarrei waren zerstört. Nach der Völkerschlacht bei Leipzig, fiel Halle wieder an Preußen zurück. Nun stellte sich die bange Frage: Wird die katholische Pfarrei weiterhin anerkannt und den evangelischen gleichgestellt bleiben? Wie wird die Unterstützung durch die Regierung aussehen? 9 Schon sehr schnell zeigte sich, dass die Behörden die katholische Pfarrei in gleicher Weise behandelten, wie die evangelischen Gemeinden. Allerdings musste der Kommissar van Ess in einem Schreiben deutlich darauf hinweisen, dass es nun keinen Pfarrzwang mehr gebe und Katholiken in ihrer Kirche getauft und getraut werden mussten. Dabei komme die Gebühr auch dem katholischen Pfarrer zu. Schwieriger gestaltete sich das Bemühen, ein höheres Gehalt für die Geistlichen und den Lehrer zu erwirken. Hinzu kam ein anderes, die Situation erschwerendes Ereignis. Die Kirche wurde im Herbst 1813 wieder als Lazarett eingerichtet. In dieser Zeit brach eine fieberhafte Epidemie unter den verwundeten Soldaten aus. Bei dem Beistand, den die Geistlichen den Kranken gaben, steckten sich beide an. Wochenlang mussten die Gottesdienste ausfallen. In dieser Situation bat Pfarrer Vahron seinen Vorgesetzten van Ess, ihm dringend einen Priester zur Aushilfe zu schicken. Sein Mitbruder war zwar geheilt entlassen worden. Er sei aber so schwach, dass sein Tod zu befürchten sei. Diese Notsituation sollte den Behörden die Dringlichkeit einer besseren Besoldung noch deutlicher vor Augen führen. So sei ein erneuter Antrag mit dem Hinweis auf eine im Vorjahr zugesagte wohlwollende Prüfung zu stellen. Inzwischen war der Kaplan Fruktuosus Schade in Halle gestorben. Alle Priester, die von Ess um Vertretung ansprach, lehnten aus Angst vor dem Fieber ab. Erst im nächsten Jahr erklärte sich ein Pater Vielhaus bereit, in Halle zu vertreten und schließlich auch als zweiter Geistlicher zu bleiben – bis Ostern 1817. Durch seine Krankheit bedingt, konnte der Pfarrer auch nicht zu seinen Betteltouren nach Dresden und Leipzig aufbrechen. So verschlechterte sich die finanzielle Situation immer mehr. Die Behörden verwiesen darauf, dass durch die schweren Zeiten nach dem Kriege auch in den staatlichen Kassen kein Geld für eine Gehaltserhöhung sei. Nun schlug der Pfarrer als schlechte aber notwendige Lösung die Streichung der Kaplanstelle vor nach dem Grundsatz: Besser einer lebt, als zwei verhungern. Nach einigem Zögern stimmten der Kommissar und der Bischof zu. Das Geld wurde auf Pfarrer, Lehrer und Kultuskosten verteilt. Durch die zunehmenden seelsorglichen Aufgaben musste sich aber jetzt die Situation verschärfen. Nach dem Wiener Kongress 1815 wurden die staatlichen und kirchlichen Verhältnisse in unserem Gebiet neu geordnet. Die preußische Provinz Sachsen wurde geschaffen und in drei Regierungsbezirke eingeteilt: Magdeburg, Erfurt und Merseburg. Halle gehörte zu Merseburg. Dieser Regierungsbezirk umfasste den gesamten Südteil des heutigen Bistums Magdeburg. Während in den anderen Regierungsbezirken etliche Pfarreien existierten, gab es im Merseburger Bezirk nur eine Pfarrei St. Hieronymus in Halle. Für diese, die in der westfälischen Zeit eine anerkannte Pfarrei geworden war, musste die Frage der Anerkennung durch die preußische Regierung endgültig geklärt werden. Bei den Verhandlungen zwischen dem Hl. Stuhl und Preußen wurde unser Gebiet dem Bistum Paderborn unterstellt und im Laufe der Jahre auch ein Bestandteil des Bistumsgebietes. In der Bulle „De salute animarum“ von 1821, 10 die einem völkerrechtlich anerkannten Staatsvertrag mit Preußen gleichkam, wird Halle als existierende Pfarrei in der Provinz Sachsen ausdrücklich genannt und damit ihre Existenz bestätigt und gesichert. Eine weit ausgedehnte Pfarrei Schauen wir auf die seelsorgliche Situation in dem Gebiet der Pfarrei. Sie muss als katastrophal bezeichnet werden. Wir müssen bedenken, dass sich das Territorium bis Eilenburg – Torgau – Lauchhammer im Osten, Naumburg – Zeitz – Weißenfels im Süden und Eisleben – Mansfeld – Sangerhausen im Westen ausdehnte. In diesem Gebiet war ab 1817 nur ein Priester (bis 1830 Pfarrer Vahron) tätig. Er erhielt gelegentlich kurzfristig auch Unterstützung von anderen Mitbrüdern, war aber im Grunde total überfordert. Da die Regierung für das Gehalt weiterer Geistlicher aufkommen musste, aber die finanziellen Mittel fehlten, vergingen 41 Jahre, bis in Halle wieder ein Vikar angestellt wurde. Rückblickend auf diese Zeit schreibt Pfarrer Christian Löffler 1858 über die Situation der Gemeinde in Halle: „Numerisch ist die Gemeinde zurückgegangen. Die Zählung von 1810 wies 904 Katholiken in der Stadt Halle nach, die Zählung von 1840 ergab trotz der bedeutenden Steigerung der Einwohnerzahl überhaupt, nur 428 Katholiken. Jetzt zählt die Pfarrei 700 Katholiken. Doch ist diese Zunahme nur dem Zuzug von Fremden zuzuschreiben, und es wäre diese Gemeinde bereits ausgestorben, wenn der Zuwachs von außen nicht noch mächtiger wäre als der innere Abfall... Da diese Zustände seit vielen Jahren unverändert fortdauern, können sie auch nicht ohne die traurigsten Folgen geblieben sein...dass die Gemeinde qualitativ und quantitativ zurückgegangen ist in ihrem kirchlichen Sinn.“ Bedingt durch das Betreiben einer extensiveren Landwirtschaft und die Anfänge der Industrialisierung setzte auch im Regierungsbezirk Merseburg ein verstärkter Zuzug von Katholiken ein. In den östliche Kreisen der Pfarrei zählte man 1841 664 Gläubige, in den südlichen und westlichen Kreisen 552 und in Halle und Umkreis 574. Die Vereinzelung der kleinen Gemeinden in diesem riesigem Gebiet wird deutlich. Von 1850 bis 1855 gelang es dann, in Torgau, Eilenburg und Naumburg eigene Seelsorgestellen zu errichten. 1856 wurde Konrad Martin Bischof von Paderborn. Er hatte einige Zeit an der Universität in Halle studiert und kannte daher die kirchliche Situation der Region sehr gut. In den folgenden zehn Jahren förderte er die Gründung von Seelsorgestellen mit eigenen Geistlichen in Delitzsch, Wittenberg, Eisleben, Merseburg, Alsleben, Zeitz, Weißenfels und Zappendorf. Nur am Rande ist hier zu vermerken, dass der 1849 gegründete Bonifatiusverein dabei starke finanzielle Unterstützung gewährte. 1866 gab es in dem Bereich, in dem vor sechzehn Jahren eine Pfarrei bestand, dreizehn neugegründete Missionspfarreien und entsprechende Pfarrvikarien. Jetzt wirkten hier fünfzehn Geistliche. Sie wurden in einem 1867 gegründeten Landdekanat zusammenfasst, um eine Zusammenarbeit zu ermöglichen und die in der Vereinzelung lebenden Priester zu bestärken Die Zusammenkünfte dienten dem Erfahrungsaustausch, der Planung pastoraler 11 Zusammenarbeit, der theologischen Weiterbildung und der Klärung verwaltungstechnischer Fragen. Da dem Bischöfliche Kommissariat in Magdeburg viele andere Pfarreien zugeordnet waren, wurde das Landdekanat Halle dem Geistlichen Gericht Erfurt als übergeordnete kirchliche Behörde unterstellt. Dieser Zustand blieb bis zur Gründung der Kirchenprovinz Paderborn 1929 bestehen. Der Blick nach vorn Wenn wir auf die Ereignisse der Vergangenheit zurückschauen, werden wir deutlich daran erinnert, dass dieses Gebiet trotz des Wandels der Verhältnisse Diaspora geblieben ist. Noch radikaler als vor 200 Jahren ist hier ein religiöses Umfeld weggebrochen, das gläubige Menschen trug. Lag damals die Hauptlast der Seelsorge auf den Schultern der Priester, so sind heute mehr als früher gläubige Christen gefragt, Frauen und Männer die das Leben in ihren Gemeinden tragen, Verantwortung übernehmen, die Zeichen der Zeit deuten und geistliche Impulse geben. Die Vereinzelung, in der die Priester damals standen, muss schrecklich gewesen sein. So wird auch heute das gemeinsame Wollen und Handeln der Priester und Diakone für unser Bistum von großem Gewicht bleiben. Vor allem dürfen wir wohl dieser Pfarrei und allen unseren Gemeinden wünschen, dass sie Zentren seien, in denen Menschen im Geiste Jesu Christi zusammenkommen und ein Stück Geborgenheit finden. In unseren Gottesdiensten aber auch zu vielen anderen Anlässen sollten wir die Tatsache feiern, dass Gott zu uns steht auch wenn wir durch lange Durststrecken gehen müssen. Dieser Gemeinde ist aber auch zu wünschen, dass sie Ausstrahlungskraft besitze für diese Stadt und die Menschen, die hier wohnen, dass sie das Leben hier mitgestalte – sicher immer mit bescheidenen Kräften - , dass sie Zeichen der Hoffnung setze für alle, die Zukunft gestalten wollen. Daran sollte diese Gemeinde heute erkannt und wohl auch anerkannt werden. Peter Zülicke