Ozon - Fluch und Segen?

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Ozon-Fluch und Segen?
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Ozon – Fluch und Segen ?
Einleitung
Das Ozonloch über der Antarktis, eine durch den Menschen verursachte Umweltzerstörung, gehört wohl
zu den beunruhigendsten Entdeckungen der Moderne. Es ist bekanntlich nicht die einzige dieser Art.
Aber die Vorstellung, der glühenden Sonne ohne den schützenden Ozonschild voll ausgesetzt zu sein,
scheint doch sehr beängstigend. Ein wenig früher als das Ozonloch ist eine andere Umweltverschmutzung festgestellt worden: der Ozonsmog oder Sommersmog. In Los Angeles war er schon
länger bekannt. Bald wurde jedoch erkannt, daß es sich nicht um ein lokales Phänomen handelt, sondern
daß es fast in allen Weltgegenden auftritt, sowohl in Städten als auch auf dem Land.
Auch wenn neuere Erkenntnisse und Prognosen den Ozonabbau in der Stratosphäre nicht mehr ganz so
dramatisch sehen wie noch vor 10 Jahren, bleibt die Tatsache bestehen, daß die Ozonkonzentration in
der Stratosphäre wegen der FCKWs weiter abnehmen wird. Wie schlimm die Folgen für die Menschheit
und alle Lebewesen sein werden, darüber gehen die Meinung der Experten weit auseinander.
Es herrscht eine gewisse Unsicherheit, weil dem Laien nicht einleuchtet, daß Ozon hier am Boden dem
Menschen schaden soll und in der Stratosphäre nützen. Und wenn es doch bei uns zuviel hat, wieso ist
es nicht möglich, damit das Ozonloch zu stopfen?
Die Lufthülle - Aufbau der Erdatmosphäre
Siehe Anhang 1: Die "Stockwerke" der Atmosphäre
Wie ist die Erdatmosphäre aufgebaut?
Wo sind die Grenzen der verschiedenen Schichten?
Abb. Zusammensetzung der Atmosphäre in Bodennähe (trockene Luft)
Volumenanteil
Prozent
ml/m³
(ppm)
Gas
Stickstoff
Sauerstoff
N2
O2
78,08
20,95
Argon
Kohlenstoffdioxid
Ar
CO2
0,93
0,0357
Neon
Helium
Ne
He
18,2
5,2
Methan
Krypton
CH4
Kr
1,7*
1,1
Wasserstoff
Distickstoffoxid
H2
N2O
0,5
0,3*
Xenon
Ozon
Xe
O3
0,09
0,03
FCKW
usw.
357*
0,0008*
*ansteigende Tendenz
Da für das Verständnis der Ozonproblematik die Begriffe Strahlung (spez. UV-Strahlung), Wellen und
Energie sehr wichtig sind, solltet ihr vor dem Kapitel "Was ist Ozon?" unbedingt die Kopie II.5
(elektromagnetische Strahlung, aus der Sonderwoche) wiederholen.
Was ist Ozon?
Ozon ist eine Verbindung, die aus drei Sauerstoffatomen besteht ("normaler" molekularer Sauerstoff - O2
ist zweiatomig).
Daniela Weber
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Ozon- "Steckbrief"
Name:
Entdecker:
Formel:
Schmelztemperatur:
Siedetemperatur:
Farbe:
Geruch:
Giftigkeit:
Löslichkeit:
Oxidationswirkung:
Ozon, von griech ozein, nach etwas riechen
Ch. F. Schönbein 1840 bei der Elektrolyse von verdünnter Schwefelsäure
O3
- 192,5°C
- 112°C
O3(g) blau, O3(l) blauviolett, O3(s) schwarzviolett
O3(l) und O3(s) explodieren bei Berührung
Ozon erzeugt einen charakteristischen Geruch
In hohen Konzentration riecht Ozon süßlich und sticht in der Nase. Der Geruch
von verdünntem Ozon erinnert dagegen an den von Halogenen oder Stickoxiden
(NOx)
stark toxisch (siehe "Wirkung auf den Menschen")
schlecht löslich in Wasser
eines der stärksten Oxidationsmittel
Ozon entsteht aus der Reaktion von molekularem mit atomarem Sauerstoff. Da Sauerstoff eine sehr
stabile Verbindung ist, neigen Ozonmoleküle dazu, ihr "überflüssiges" Sauerstoffatom durch Oxidation
abzugeben, um den stabilen Zustand des Sauerstoffs zu erreichen. Ozon ist deshalb chemisch sehr
reaktiv, greift also viele andere Stoffe an und kann Menschen, Pflanzen und Materialien (zum Beispiel
Kunststoffe und Metalle) schädigen. Darüber hinaus ist Ozon ein Treibhausgas, trägt also zur Erwärmung
der Erdatmosphäre bei.
Ozon gehört zu den Spurengasen, die keine eigene Quelle auf der Erdoberfläche besitzen, sondern
ausschließlich über photochemische Prozesse (durch intensives Sonnenlicht ausgelöste Reaktionen) in
der Atmosphäre gebildet werden. Es ist eines der wenigen Spurengase, die sowohl Strahlen im UV- als
auch im infraroten Bereich absorbieren können.
Wo entsteht Ozon natürlich?


Durch UV-Strahlung
Durch Blitze
Wo entsteht Ozon künstlich?




Im Lichtbogen (Schweißen)
Bei Hochspannungsleitungen
Bei UV-Lampen
Bei gewissen chemischen Reaktionen
Wo wird Ozon verwendet?




Zur Entkeimung von Trinkwasser, Badewasser
Zur Sterilisation
Für gewisse chemische Reaktionen (Ozonlyse)
Zusatz zu Raketentreibstoffen
Anmerkung zum praktischen Teil:
Die Darstellung von Ozon erfolgt durch Elektrolyse von verdünnter Schwefelsäure im Hoffmannschen
Wasserzersetzungsapparat.
Der an der Anode gebildete Sauerstoff enthält zu 1-2 Promille Ozon. Das Anodengas enthält soviel Ozon,
daß man es riechen kann und sogar die Reizung der Nasenschleimhäute bemerkt. Die Abnahme des
Ozons erfolgt deshalb im Abzug.
Suche dir 2 KlassenkameradInnen, führe die Versuche durch und notiere deine Beobachtungen.
Entsorge die Chemikalien nach Anleitung!
Die Versuchsanleitung findest du im Praktikum.
Versuch1: Schönbeins einfacher Ozonnachweis
Versuch 2: Oxidationswirkung von Ozon auf anorganische Substanzen
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a) Oxidation von Mangan(II)-Salzen
b) Enteisen von Mineralwasser (Fällung von Eisen(III)-Hydroxid)
Versuch 3: Ozon bleicht Farbstoffe ( oder : Wie Ozonteströhrchen funktionieren)
Die Versuchsanleitung findest du im Praktikum.
Versuch 4: Ozon zerstört Gummi
Ozonschicht - "Die Sonnenbrille der Erde" oder Ozon in der Stratosphäre
Ohne Ozon kein Leben! Dies gilt gewiß für die Erde. 90% des Ozons in der Atmosphäre befinden sich in
der unteren Stratosphäre in einer Höhe zwischen 20 und 30 Kilometer. Diese Bereich wird Ozonschicht
genannt. Streng genommen handelt es sich hierbei nicht um eine Schicht, sondern lediglich um einen
Schleier. Denn selbst in dieser Höhe beträgt die Ozonkonzentration nur 5-10 parts per million (ppm), das
heißt, unter einer Million Gasteilchen befinden sich jeweils 5-10 Ozonmoleküle. Die gesamte Ozonschicht
wäre unter "irdischen" Luftdruckbedingungen gar nur 3,5 mm dick!
Für die Bildung von Ozon aus Sauerstoff ist energiereiche Strahlung nötig. Die kurzwelligen UV-Strahlen
passieren die oberen Schichten der Atmosphäre ungefiltert. In der Stratosphäre sorgen dann die UV-CStrahlen dafür, daß Sauerstoffmoleküle (O2) durch photochemische Reaktion in Sauerstoffatome (O)
aufgespalten werden, die mit anderen O2-Molekülen zu Ozon (O3) reagieren. Auf der anderen Seite wird
ein Teil des Ozons durch UV-Strahlen wieder in ein Sauerstoffmolekül und ein Sauerstoffatom gespalten.
Diese Reaktionsketten absorbieren einen großen Teil der in die Atmosphäre gelangten
kurzwelligen UV-Strahlen. Das Ozon hat dort die lebenswichtige Funktion eines Filters gegen den
schädlichen ultravioletten Anteil der Sonnenstrahlung (UV-B und UV-C)
Aufgabe: Notiere die Reaktionsgleichungen für die Bildung und den Zerfall von Ozon
„Schutzschild“ Ozon: Die UV-Absorption des Ozons schliesst die Lücke zwischen 240 und 310 nm
Gleichzeitig sorgt die bei der Absorption (der UV-Strahlung) freiwerdende Wärme für vergleichsweise
hohe Temperaturen (zwischen 0 bis -20°C) in der Stratosphäre. Damit ist die Stratosphäre wesentlich
wärmer als die Tropopause (Grenzbereich zwischen Troposphäre und Stratosphäre). Da warme Luft
bekanntlich nach oben steigt, kalte dagegen absinkt, durchmischen sich die beiden
Atmosphärenschichten nur sehr langsam.
Die photochemische Bildung von Ozon findet hauptsächlich in der Stratosphäre über dem Äquator statt.
Hier herrscht im Jahresverlauf eine hohe, nahezu gleichbleibende Sonnenintensität, so daß die
Ozonproduktion nicht wesentlich schwankt. Auch in höheren geographischen Breiten wird Ozon
photochemisch gebildet, die Hauptmenge fließt aber über atmosphärische Transporte aus der
äquatorialen Stratosphäre in Richtung der Pole. Dieser Transport ist im Winter infolge stärkerer
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Zirkulation am intensivsten. Der polwärtige Ozontransport sorgt dafür, daß die Ozonmenge vom Äquator
zu den Polen ständig zunimmt.
Ozonschicht, UV-Strahlen und FCKWs
Nur ca. 15% der von uns ausgestossenen FCKW (Fluorchlorkohlenwasserstoffe) und andere
halogenhaltige Stoffe werden in der Troposphäre abgebaut, die restlichen 85% steigen in einer Zeitdauer
von 2 -3 Jahren in die Stratosphäre auf. Erst dort wird die stabile Kohlenstoff-Chlor-Bindung von
kurzwelligem UV-Licht gespalten und Chlorradikale (Cl) werden frei. Diese Chlorradikale reagieren dann
mit den Ozonmolekülen und bauen so Ozon ab.
Und so funktioniert`s
Die Chemiker CRUTZEN, MOLINA und ROWLAND (Nobelpreis 1995) kämpften seit 1974 für einen
Stopp der FCKW-Produktion. Erst 13 Jahre später reagierten die Politiker mit dem "Montrealer Protokoll".
Im „Montreal Protokoll“ von 1987 und folgenden internationalen Konferenzen sind weltweite
Vereinbarungen getroffen worden, um die Emissionen dieser Stoffe zu verringern. Seit Ende 1995 dürfen
weltweit keine FCKW mehr hergestellt und verwendet werden (Ausnahmen gelten für
Entwicklungsländer). In den nächsten 5 bis 10 Jahren ist noch mit einer Zunahme der Größe der
"Ozonlöcher" zu rechnen. Der stärkste Ozonabbau (ca. 50 %) wird über der Antarktis im Zeitraum von
September bis November, dem antarktischen Frühling, beobachtet (das sogenannte Ozonloch). In
unseren Breiten findet ein verstärkter Abbau in den Winter- und Frühjahrsmonaten statt. Während des
Zeitraums von 1968 bis 1992 betrug der Ozonrückgang über Europa im Durchschnitt drei Prozent pro
Jahrzehnt. Dieser Trend hatte sich seit Ende der siebziger Jahre verschärft. Derzeit wird in den Monaten
Januar bis März mit einem Ozonrückgang von vier Prozent pro Jahrzehnt gerechnet.
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Demonstrationsversuch 1: Ozon absorbiert UV-Strahlung
Demonstrationsversuch 2: Spektrum von Ozon und Sonnenschutzmittel im Vergleich
Sommersmog/ Los Angeles Smog - Bodennahes Ozon
1. Entstehung von bodennahem Ozon
Während der Sommermonate treten bei schönem Wetter häufig erhöhte Ozonkonzentrationen infolge der
Luftverschmutzung auf. Ozon ist Hauptbestandteil des Sommersmogs. Es entsteht unter Einwirkung von
Sonnenstrahlen aus Stickoxiden und Kohlenwasserstoffen (Vorläufersubstanzen). Die drei Hauptquellen
der Stickoxide und Kohlenwasserstoffe sind der motorisierte Straßenverkehr, die Industrie- und
Gewerbebetriebe sowie Haushalte. In der Schweiz hat der Ausstoß von Stickoxiden und
Kohlenwasserstoffen seit den fünfziger Jahren stark zugenommen. Als folge davon wurde im gleichen
Zeitraum auch ein Anstieg des Ozongehalts in der Luft festgestellt.
Aufgabe (zu Emissionsquellen der Vorläufersubstanzen):
Studiere die Abbildungen in der Broschüre "Luftpost": S:6 zur NO x-Emission, S.9/10 zur VOC-Emission;
(Notiere die Hauptverursacher der oben genannten Emissionen.)
Erhöhte Ozonkonzentrationen kommen im Sommerhalbjahr bei Schönwetterlagen - vorwiegend am
Nachmittag - in allen Gegenden der Schweiz vor. Dabei werden nicht etwa in den Städten, sondern am
Stadtrand und in den ländlichen Gegenden die höchsten Ozonkonzentrationen gemessen. Die höhere
Ozonbelastung auf dem Land kommt daher, daß so gut wie kein Stickstoffmonoxid (NO) vorhanden ist
um das Ozon abzubauen. Die Ozonkonzentration ist daher am Ende des Tages in den Reinluftgebieten
höher als in den Innenstädten.
Sommersmog ist somit ein überregionales und nicht nur ein lokales Problem, was bei der Beurteilung der
Ozonlage zu beachten ist.
Natürlicherweise kommen in bodennahen Luftschichten maximale Ozonkonzentrationen von 60 bis 80
g/ m³ vor. In der schweizerischen Luftreinhalte-Verordnung ist der Grenzwert für Ozon auf einen
maximalen Stundenwert von 120 g/ m³ Luft festgelegt. An Hochsommertagen wird dieser Grenzwert bei
uns täglich rund 5-10 mal überschritten.
Beispielhafter Tagesgang (siehe Abb.) der Ozonbelastung an einem Sommertag bei bedecktem
und unbedecktem Himmel. Deutlich erkennbar ist die starke Bedeutung der Sonneneinstrahlung als
„Motor“ für die Ozonbildung. An einem sonnigen Sommertag steigt die Konzentration in der Luft mit
Beginn der Sonneneinstrahlung sehr stark an und erreicht ihr Maximum in den Nachmittagsstunden. Bei
Temperaturen über 25°C ist mit einer Überschreitung des Grenzwerts zu rechnen. Bei bedecktem
Himmel ist die Ozonbelastung deutlich geringer.
Daniela Weber
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Aufgabe: Lies S.23 (in "Luftpost") - Bildung von Ozon und regionale Belastungsunterschiede und
studiere den Tagesgang der Ozonbelastung für die Städte Basel und Lugano.
Sonderteil Appenzell A.Rh.: S:III
2. Wirkungen auf den Menschen
Das für den Sommersmog typische Photooxidantiengemisch enthält eine Vielzahl von Reizstoffen,
allerdings nicht in konstanter Zusammensetzung. Die starke Reizwirkung des "photochemischen Smogs"
auf die Augen und Schleimhäute der oberen Atemwege (Nasen-Rachen-Raum) kommt nur zu einem
geringen Teil durch Ozon zustande, hauptsächlich aber durch andere Photooxidantien, die als
Nebenprodukt der atmosphärischen Ozonbildung entstehen, zum Beispiel Peroxiacetylnitrat (PAN),
Peroxibenzoylnitrat (PBN), Acrolein und Formaldehyd. Diese Substanzen sind - im Gegensatz zu Ozon gut wasserlöslich. Im Hinblick auf ihre gesundheitlichen Wirkungen sind sie allerdings weniger bedeutend
als Ozon, da sie in geringeren Konzentrationen auftreten und weniger toxisch (giftig) sind als Ozon.
Ozon selbst reagiert durch seine hohe Reaktionsbereitschaft fast ausschließlich am Auftreffort, das heißt
an den Oberflächen des Atemtraktes. Durch seine geringe Wasserlöslichkeit wird es in viel geringerem
Maße als beispielsweise Schwefeldioxid in den oberen Atemwegen zurückgehalten. Folglich dringt Ozon
viel weiter in die Lunge ein. In der Lungenperipherie trifft es auf Gewebe, das nicht durch eine
Schleimschicht geschützt ist. Hier kann es zur Schädigung der Zellmembran mit den damit verbundenen
entzündlichen Prozessen kommen.
WIE SCHÄDLICH IST OZON?
Bei den schädlichen Wirkungen des Ozons stehen im Vordergrund Reizerscheinungen an den Augen
und Schleimhäuten sowie Husten, Kopfschmerzen und Atembeschwerden. Letztere können sich unter
körperlicher Belastung verstärken. Ozon dringt (wie oben beschrieben) mit der Atemluft tief in die Lunge
ein und verursacht in den Lungenbläschen eine Entzündung, die sich nach Beendigung der Ozonwirkung
in der Regel im Verlauf weniger Stunden folgenlos zurückbildet. Lediglich extrem hohe und lange
einwirkende Ozonkonzentrationen, wie sie in Los Angeles, USA häufig vorkommen (werden in Schweiz
und Deutschland nie erreicht), können zu bleibenden Einschränkungen der Lungenfunktion führen.
Die Schädlichkeit des Ozons hängt hauptsächlich von drei Einflussgrößen ab:

Höhe der Ozonbelastung
Je höher die Ozonkonzentration ist, desto stärker ist die giftige Wirkung.

Dauer der Einwirkung
Je länger eine bestimmte Ozonkonzentration einwirkt, desto stärker und nachhaltiger ist die
giftige Wirkung.

Ort der Ozonwirkung/ Höhe des Atemminutenvolumens
Das Ozon entfaltet an den Bindehäuten der Augen seine "einfache" Reizwirkung, während es in
der Lunge durch verstärktes Atmen unter körperlicher Anstrengung eine wesentlich stärkere
Giftigkeit zeigt.
(Atemminutenvolumen = Luftvolumen, das während einer Minute ein-oder ausgeatmet wird)
Die individuelle Empfindlichkeit gegenüber Ozon ist sehr unterschiedlich. Da sich die Wirkung des Ozons
nicht von den Wirkungen der übrigen Sommersmog-Bestandteile trennen läßt, kann nicht exakt bestimmt
werden, welchen ursächlichen Anteil die verschiedenen Schadstoffe an den beobachtbaren
Schadwirkungen haben. Als gesichert gilt aber, dass die Hauptursache gesundheitlicher Schadwirkungen
im Ozon begründet ist.
Etwa 10% der Bevölkerung reagieren besonders empfindlich auf Ozon. Körperliche Aktivität bzw.
Anstrengung steigern wegen der verstärkten Atmung die schädigende Wirkung an der Lunge. Durch
Ozon besonders betroffen sind daher Personen, die während Sommersmog-Episoden bei Spiel, Sport
oder Arbeit häufig längerdauernde, anstrengende körperliche Tätigkeiten im Freien ausüben.
Aus Vorsorgegründen müssen grundsätzlich alle Säuglinge und Kleinkinder als Risikogruppe eingestuft
werden, weil sie im Vergleich zu Erwachsenen "mehr" atmen müssen. Auch Menschen mit einer bereits
bestehenden Funktionsstörung der Lunge können durch Ozoneinwirkung besonders stark beeinträchtigt
werden.
Daniela Weber
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WIE KANN MAN SICH SCHÜTZEN?
Der beste Schutz vor schädlichen Ozonwirkungen besteht darin, die Exposition gegenüber hohen
Ozonkonzentrationen zu vermeiden oder zu begrenzen:
Während der Tageszeiten mit hohen Ozonkonzentrationen - in Ballungsgebieten in den Nachmittags- und
frühen Abendstunden, auf dem Land von spätnachmittags bis spätabends - sollten sich sensible
Personen möglichst im Haus aufhalten und körperliche Anstrengungen meiden. Notwendige Aufenthalte
im Freien und körperliche Aktivitäten sollten so kurz wie möglich gehalten werden oder nach Möglichkeit
dann erfolgen, wenn die Ozonwerte unkritisch sind.
MÜSSEN KÖRPERLICHE AKTIVITÄTEN EINGESCHRÄNKT WERDEN?
Körperliche Aktivitäten sollten während der Tageszeiten mit hohen Ozonkonzentrationen eingeschränkt
werden. Dies gilt für gesunde Erwachsene erst bei wesentlich höheren Werten als für ozonsensible
Menschen,
Säuglinge,
Kleinkinder
und
Patienten
mit
eingeschränkter
Lungenfunktion.
Keinesfalls muss gerade dann, wenn das Wetter am schönsten ist, auf jeden Sport im Freien
verzichtet werden. Einerseits können sportliche Aktivitäten auf "unkritische" Tageszeiten verlegt werden.
So besteht in ländlichen Regionen z.B. keine Veranlassung, Schulsport am Vormittag bzw. am frühen
Nachmittag ausfallen zu lassen, weil hier erst spätnachmittags hohe Ozonwerte erreicht werden.
Andererseits haben wissenschaftliche Untersuchungen gezeigt, dass erst eine mehrstündige körperliche
Belastung unter hohen Ozonwerten zu gesundheitlichen Störungen führt. Somit lassen sich eine Reihe
Sportarten finden, die selbst bei hoher Ozonbelastung (bis 360 µg/m³) ausgeübt werden dürfen:
z.B. Leichtathletik wie Springen, Werfen und Kurzstreckenläufe, aber auch Mannschaftsspiele von kurzer
Dauer und Techniktraining, z.B. beim Fußball. Ausdauersportarten wie z.B. Mittel- und Langstreckenlauf,
Mannschaftsspiele mit Ausdauerleistungen und Ausdauertraining sollten dagegen ab Ozonwerten von
180µg/m³ unterlassen oder auf unkritische Tageszeiten verlegt werden.
SCHWELLENWERTE
Zur Beurteilung der Ozonkonzentration sind im Gebiet der Europäischen Union (EU) Schwellenwerte
festgelegt worden:
 Schwellenwert für den Gesundheitsschutz: 110 µg/m³ als 8-Stunden-Mittelwert Solange
dieser Schwellenwert nicht überschritten wird, muss mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen
auch im Falle länger andauernder körperlicher Belastung nicht gerechnet werden. Oberhalb des
Schwellenwertes müssen ozonempfindliche Menschen nach langdauernder körperlicher
Belastung mit reversiblen gesundheitlichen Beeinträchtigungen rechnen.

Schwellenwert für die Unterrichtung der Bevölkerung: 180 µg/m³ als1-Stunden-Mittelwert
Bei Überschreitung dieses Schwellenwertes müssen besonders ozonempfindliche Menschen
auch bei kurzzeitiger Einwirkdauer mit begrenzten und reversiblen gesundheitlichen
Beeinträchtigungen rechnen.

Schwellenwert für den Schutz der Vegetation: 200 µg/m³ als 1-Stunden-Mittelwert und 65
µg/m³ als 24-Stunden-Mittelwert Oberhalb dieser Schwellenwerte ist mit Schäden an Pflanzen
in Form von Braunverfärbungen bis zum Absterben von Blättern und mit Wachstumsminderung
zu rechnen.

Schwellenwert für die Auslösung des Frühwarnsystems: 360 µg/m³ als 1-StundenMittelwert Ab dieser Ozonkonzentration wird der gesamten Bevölkerung empfohlen, länger
andauernde und körperlich anstrengende Tätigkeiten im Freien insbesondere nachmittags und
abends zu vermeiden.
Bereits bei Erreichen eines Schwellenwertes von 180 µg/m³(D) sieht das Ozongesetz einen Appell an
die Bevölkerung vor, Kraftfahrzeuge, motorgetriebene Rasenmäher und andere nicht gewerbliche
Verbrennungsmotoren nicht zu benutzen.
Immissionsgrenzwerte für Ozon in der Schweiz:
100 µg/m³
98% der Halbstunden-Mittelwerte eines Monats müssen darunter liegen.
120 µg/m³
1-Stunden-Mittelwert darf höchstens einmal pro Jahr überschritten werden
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Wirkung von Ozon und EU-Schwellenwerte
3. Wirkungen auf Pflanzen
Zur Wirkung von Ozon auf Pflanzen liegen hauptsächlich Untersuchungen an landwirtschaftlichen
Nutzpflanzen und an Waldbäumen vor. Einige wenige Untersuchungen wurden an Wildpflanzen
durchgeführt. Sobald Ozon von der Pflanze direkt über die Spaltöffnungen aufgenommen wird, greift es
hier wegen seiner oxidativen Wirkung die Zellstruktur des Pflanzengewebes an.
Bei einer gezielten Begasung sind sowohl Zuwachsminderungen als auch sichtbare Schädigungen wie
Blattnekrosen (abgestorbene Blätter) oder Verfärbungen zu verzeichnen. Untersucht worden sind vor
allem Sommerweizen, Klee, Bohnen und Mais sowie Buche, Eiche, Fichte und Kiefer.
Das Ausmaß der Schädigung hängt nicht allein von der einwirkenden Konzentration, sondern auch von
der Dauer der Belastung ab.
Versuch 5: Wirkung von Ozon auf Pflanzen
Die Versuchsanleitung findest du im Praktikum.
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Entsorge die Chemikalien nach Anleitung!
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