Ozongeräte und Ionisatoren

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RLT
Ozongeräte und Ionisatoren
Inhalt
1
Grundlagen .................................................................................................................... 3
1.1
1.1.1
Was ist bei den Staubpartikeln so gefährlich? .................................................. 3
1.1.2
VOC ................................................................................................................. 4
1.1.3
Luftgüte ............................................................................................................ 6
1.2
Elektrostatisches Feld der Erde ........................................................................ 6
1.2.2
Ionisation ......................................................................................................... 8
1.2.3
Anwendungen der Ionisation .......................................................................... 10
Ozon ..................................................................................................................... 11
1.3.1
Herkunft ......................................................................................................... 11
1.3.2
Physikalische Eigenschaften .......................................................................... 12
1.3.3
Gesundheitliche Gefahren ............................................................................. 12
1.3.4
Ozonbildung ................................................................................................... 13
1.3.5
Ozonloch ....................................................................................................... 14
1.3.6
Ozonkonzentration in geschlossenen Räumen ............................................... 17
Geräte .......................................................................................................................... 18
2.1
3
Ionisation ................................................................................................................ 6
1.2.1
1.3
2
Eine gute Luft .......................................................................................................... 3
Ozonherstellung .................................................................................................... 18
2.1.1
Siemensröhre ................................................................................................ 19
2.1.2
Patt Fläche .................................................................................................... 19
2.1.3
Unterschiede beider Systeme ........................................................................ 20
2.1.4
Lebensdauer .................................................................................................. 20
2.1.5
Regelbarkeit / Steuerbarkeit ........................................................................... 20
2.1.6
Anwendbarkeit in rauer Umgebung ................................................................ 20
2.1.7
Industrialisierbarkeit ....................................................................................... 21
Umrechnung von gm³ in ppm ....................................................................................... 21
1 Grundlagen
1.1 Eine gute Luft
Frage: Was ist eine gute Luft? Beziehungsweise, wie definieren wir eine saubere Luft?
Jeder wird eine saubere Luft anders bewerten. Gewünscht wird eine Luft wie in der Alpen oder an
der See. Allgemein gibt es Kriterien, die die meisten Menschen für eine saubere Luft definieren:




eine optimale Luftzusammensetzung
eine Luftfeuchtigkeit von etwa 20 bis 40%
eine Temperatur zwischen 15°C und 25°C
keine Staubanteile
Nun, was tun bei geschlossenen Räumen? Um Energie zu sparen, sollte der direkte Kontakt mit der
Außenluft vermieden werden. Dies führt aber zu stickigen Räumen mit hohen Staubanteilen, also nicht
gerade das, was man eine gute Luft nennen kann.
Mit kontrollierter Wohnraumlüftung kann man zwar die Energieverluste drastisch einschränken, aber
die Luft von außen ist auch nicht immer optimal. Ideal wäre also ein System in der die Luft von außen
gereinigt und die Innenluft regeneriert wird. Rein im Umluftbetrieb kann leider nicht gefahren werden,
da nach gegebener Zeit der Kohlendioxidanteil so hoch wäre, dass eine gute Sauerstoffversorgung
nicht mehr möglich ist.
Dazu kommen noch die Ausdünstungen von Mensch und Material, im allgemeinen VOC genannt.
Zusammen mit den Staubpartikeln in der Luft sorgen sie für eine schlechte Luft.
1.1.1
Was ist bei den Staubpartikeln so gefährlich?
Jede Hausfrau kennt es: man kann machen was man will, Staub setzt sich überall hin. Grobstaub ist
zwar lästig, im Grunde aber nicht gefährlich. Gesundheitlich bedenklich werden die Stäube erst, wenn
sie so klein sind, dass sie nicht von der Lunge nach draußen transportiert werden. Partikel, die größer
sind als PM10 (10μm) können noch vom Körper gebunden und über Husten nach außen transportiert
werden. Bei kleineren Partikeln ist dies nicht mehr möglich. Besonders Partikelgrößen von PM 0,1 und
kleiner werden über die Lungenateriolen in die Blutbahn aufgenommen und verursachen so
gesundheitliche Probleme, wie Herzinfarkte oder Thrombosen, so eine medizinische Studie der North
Western University of Chicago. Das Umwelt Bundesamt (UBA) stellt fest, dass die Wirkungen von
vorübergehenden Beeinträchtigungen der Atemwege bis zur vermehrten Krankenhausaufnahmen
sowie einer Zunahme der Sterblichkeit reichen. Immungeschwächte Patienten oder Menschen, die
bereits unter Allergien, Asthma oder Herz- /Kreislauf-Beschwerden leiden, sind besonders gefährdet.
1.1.2
VOC
Volatile Organic Compound (übersetzt: Flüchtige Kohlenwasserstoffe; VOC) sind instabile und
chemisch gut reagierende C-H-Verbindungen (ketten- oder ringförmig), welche bei Erreichen geringer
Aktivierungsenergien schnell mit anderen Oxydativen (z.B. O2 oder O oder über Zwischenreaktionen
mit O3) zu vorrangig CO2 und H2O reagieren. Mitunter genügt nur die Konzentrationserhöhung eines
der Reaktionspartner (meist der Oxydative) um eine sogenannte Kaltoxidation einzuleiten. Das Wort
flüchtig impliziert, dass die zu der Gruppe der VOC zählenden Stoffe aufgrund ihres hohen
Dampfdruckes bzw. niedrigen Siedepunktes schnell verdampfen (sich verflüchtigen). Flüchtige
organische Verbindungen werden gemäß der WHO nach ihrem Siedepunkt bzw. der daraus
resultierenden Flüchtigkeit eingeteilt: VOCs werden von einer Vielzahl anthropogener und biogener
Prozesse in die Umwelt emittiert.
Pflanzen, Tiere, Böden und Meere sind natürliche Quellen; die industrielle Lösemittelanwendung und
deren Verwendung im Wohnungsbau sowie der Verkehr gehören zu den wichtigsten anthropogenen
Quellen. Alle Lebewesen (Menschen, Tiere, Pflanzen, Mikroorganismen) emittieren organische
Verbindungen in die Umwelt. So stellen z. B. Sümpfe gewaltige Methan-Quellen dar. Viele Pflanzen
emittieren Terpene und andere organische Stoffe. Bei der vom Menschen verursachten Freisetzung
von flüchtigen organischen Verbindungen dominieren die Verwendung von Lösemitteln und der
Straßenverkehr.
Betrachtet man die Methan-Emission aus dem Reisanbau als anthropogene Quelle für VOCs, so
ergibt sich hier ebenfalls eine signifikante Quelle. Neben den VOCs in der Atmosphäre finden sich
flüchtige organische Stoffe auch in der Innenraumluft. Quellen für diese VOCs sind u. a. Baustoffe,
Möbel und Teppiche, Reinigungsmittel, sowie der Konsum von Tabakprodukten.
sVOC ist die Abkürzung für „semivolatile organic compounds”, die englische Bezeichnung für „mittel
bis schwerflüchtige organische Verbindungen”.
Beschreibung
Very Volatile Organic Compound (VVOC)
Volatile Organic Compound (VOC)
Semi Volatile Organic Compound (SVOC)
Organic compound associated with particulatematter
or particulate organic matter (POM)
Siedebereich
<0 bis 50 .... 100°C
50 ....100 bis 240 ....260°C
240...260 bis 380...400°C
380°C
Die sVOC lassen sich in vielen Holzschutzmitteln und in einigen hochsiedenden
Lösemittelersatzstoffen nachweisen, sowie in vielen Klebern und Lacken. Zu den sVOC gehören auch
polycyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK), Pestizide, Flammschutzmittel, PVC und
Weichmacher. Gerade bei letzteren werden enorme Konzentrationen in Bau- und
Raumausstattungsmaterialien nachgewiesen. Wie bei den anderen Kriterien sind für die
Konzentrationen der VOCs in den einzelnen Raumluftqualitäten in der VDI 6022 Blatt 3 (Entwurf)
Orientierungswerte angegeben.
1.1.3
Luftgüte
Luftgetragene Ionen haben keine Bedeutung für den Chemismus der stofflichen Umwandlung
oxidierbarer Luftbestandteile! Wirksam in Bezug auf Luftqualität ist allein die oxidative
Wirkung des Ozon!
Übliche klassische Ionisatoren erzeugen lt. Aussage einschlägiger Anbieter Ionenkonzentrationen von
einigen 10.000 Ionen je cm3. Gleichzeitig erzeugen diese Ionisatoren aber auch Ozon in einer
Konzentration von wenigen hg , in kleiner Luftströmung oder in Räumen meist ca. 20 ppb. Dies liegt
an der unteren Geruchsschwelle und wird deshalb häufig nicht wahrgenommen.
Eine Ozonkonzentration von 20ppb = 20 * 10−9 oder 20 Ozonmoleküle auf 109 (1 Milliarde)
Luftmoleküle (N2, O2) lässt sich umrechnen auf die Anzahl der Ozonmoleküle je cm3: 1 Mol eines
Gases enthält
NL = 6,011 * 1023 Teilchen (Atome/Moleküle) (Losschmidtzahl)
1 Mol eines Gases hat bei Standardbedingungen ein Volumen von
VM = 22,4
Liter
Mol
(Molvolumen)
Damit ergibt sich die Zahl n der Moleküle je cm³
n=
Nl
=
VM
1
Mol
cm3
* 103 Mol
6,011
22,4
= 2,7 * 1019cm1 3
Ein cm3 Luft enthält also 2, 7 * 1019 Moleküle. Bei einer sehr geringen Ozonkonzentration von 20ppb
(20 * 10−9) sind also 5, 4 * 1011 Ozonmoleküle in jedem cm³ enthalten. Vergleicht man dies mit 10.000
Luftionen je cm³, ergibt sich ein Verhältnis von 1: 54.000.000, d.h. auf 1 Ion in der Luft kommen 54
Millionen Ozonmoleküle. Dies dürfte deutlich machen, dass alle oxidativen Wirkungen vom Ozon
ausgehen und nicht von den Ionen, zumal wenn man zusätzlich berücksichtigt, das Ozon nach dem
Fluor das stärkste bekannte Oxidationsmittel ist. Im Chemismus der Luftreinigung und
Luftsterilisierung mit Hilfe chemo-physikalischer Verfahren spielen Luftionen keine bzw. eine
untergeordnete Rolle.
1.2 Ionisation
1.2.1 Elektrostatisches Feld der Erde
Das elektrostatische Feld der Erde resultiert daraus, dass die Erdoberfläche eine Überschussladung
von −6 * 105C aufweist. Diese Überschussladung entsteht durch ionisierende Strahlung aus dem
Weltraum. Dabei werden positiv ionisierte Teilchen in Richtung der Erde beschleunigt. Die negativ
geladenen Teilchen werden von der Erde weg beschleunigt.
In der Nähe der Erdoberfläche kann man etwa 1000 Ionen
feststellen, wobei ein Kubikzentimeter bei
cm3
19
Normaldruck 3 * 10 Moleküle enthält. Die Atmosphäre ist also dort nur schwach ionisiert, sie enthält
sowohl positive als auch negative Ionen, wobei die Anzahl positiver Ionen überwiegt.
Die Ionendichte nimmt mit der Höhe zu und hat ihr Maximum in der Ionosphäre. Dort ist ein
erheblicher Teil der Gasmoleküle durch die UV-Strahlung der Sonne ionisiert. Diese positive
Raumladung der Atmosphäre bewirkt durch Influenz eine Konzentration negativer Ladung an der
Erdoberfläche. Zwischen dieser und der positiven Raumladung entsteht das elektrische Feld.
Durch den Überschuss an positiver Ladung in den unteren Schichten der Atmosphäre wird das
elektrische Feld der Erde teilweise abgeschirmt, so dass die die Feldstärke schnell mit der Höhe über
dem Erdboden abnimmt, deutlich schneller als bei einem r2-Zusammenhang. In der Höhe von
Ionosphäre und Magnetosphäre ist die Feldstärke bereits auf einige Volt pro Kilometer abgesunken.
Im in der Messtechnik ermittelten Mittel beträgt die Feldstärke in der Luft (in einigen Metern über dem
Erdboden) 130 mV . Aus dem Zusammenhang
Q = r* E * A
lässt sich die Überschussladung der Erde berechnen. Hierbei ist Q die elektrische Ladung der Erde r
die Dielektrizitätskonstante und damit etwa die Permativität der Luft, E die in der Luft gemessene und
gemittelte Feldstärke und A die Erdoberfläche mit 5,1 ∗ 1014 m2. Es ergibt sich, dass die zeitlich
gemittelte Ladung der Erde
Q = 6 * 105C
beträgt. Ionen werden durch das Erdfeld – zusätzlich zur Schwerebeschleunigung – beschleunigt. Die
Beschleunigung erhält man aus der Gleichung
a= E*Q
m
wobei a die Beschleunigung des Ions aufgrund der des Erdfeldes und m die Masse des Ions ist.
Beispielsweise ist die Beschleunigung eines einfach positiv geladenen Sauerstoffatoms, welche etwa
in der Ionosphäre aufgrund der Sonnenwinde entstehen, wegen des elektrostatischen Erdfeldes etwa
80 Millionen Mal so groß wie die lokale Schwerebeschleunigung. Jedoch werden die so
beschleunigten Ionen durch die Kollision mit anderen Atomen in der Atmosphäre gebremst, weshalb
die so beschleunigten Ionen üblicherweise Geschwindigkeiten von 100 mV (360 km
h ) aufweisen.
Bei wolkenlosem Himmel im ebenen Gelände lassen sich in der Luft elektrische Feldstärken zwischen
100 und 300 mV von oben nach unten mittels Potentialsonden oder mit um die horizontale Achse
drehbaren Plattenkondensatoren, sogenannten Rotationsvoltmetern feststellen. Bei Gewittern
entstehen aufgrund der Ladungstrennung in den Wolken jedoch auch wesentlich höhere Feldstärken
von 25 kV
bis 35 kV
, die man am Boden beobachten kann. Ab diesen Feldstärken kommt es auch in
m
m
Form von Blitzen zu Entladungen (Ladungsausgleich).
Wenn man einen elektrisch leitfähigen Körper in das elektrostatische Feld der Erde einführt, so bildet
die Oberfläche diese Körpers aufgrund von Influenz eine Äquipotentialfläche. Daraus resultiert, dass
ein leitfähiger Körper das elektrostatische Feld quasi um sich herum führt. Er bleibt aufgrund der
Influenz selbst spannungsfrei. Wird der elektrisch leitfähige mit der Erde verbunden, so weist dieser
das gleiche Potential wie die Erde auf, was man zum Beispiel im Fall des Blitzableiters nutzt. dass
sich das elektrische Potential auf der Oberfläche eines leitfähigen Körpers gleichmäßig verteilt, führt
auch dazu, dass der etwa leitfähige menschliche Körper keine Spannungsdifferenzen in der Luft
fühlen kann, sondern bestenfalls eine geringe Kraft zwischen Körpern mit unterschiedlicher Ladung.
Extrembeispiele von Luftionisation sind Ionisationswolken, hervorgerufen durch den NEMP ~ 15 kV
bei
m
der Detonation von Nuklearwaffen, oder den EMP reiner EMP-Waffen (bzw. anderer EMP
verursachender Effekte).
1.2.2
Ionisation
Ionisation heißt jeder Vorgang, bei dem aus einem Atom oder Molekül ein oder mehrere Elektronen
entfernt werden, so dass das Atom oder Molekül als positiv geladenes Ion (Kation) zurückbleibt. Der
umgekehrte Vorgang, bei dem ein Elektron von einem positiven geladenen Atom oder Molekül
eingefangen wird, wird als Rekombination bezeichnet.
Eine weitere Form der Ionisation, die vor allem in der Chemie relevant ist, ist die Anlagerung von
Elektronen an ein neutrales Atom oder Molekül, so dass ein negatives Ion (Anion) entsteht. Ebenfalls
kann Ionisation durch Anlagerung von Ionen (Protonen, Anionen, Kationen) erfolgen, zum Beispiel in
der Massenspektroskopie.
Wird ein Kern eines Atoms aus der Elektronenhülle herausgestoßen,- zum Beispiel durch ein
schnelles Neutron - wird er ebenfalls dadurch zu einem Ion. Jedoch ist für diesen Vorgang die
Bezeichnung Ionisation nicht üblich. Für alle Ionisationsprozesse gilt, dass zur Trennung des
Elektrons vom Atom oder Molekül Energie aufgebracht werden muss (Ionisationsenergie).
Ionisationsenergien liegen typischerweise in der Größenordnung mehrerer Elektronenvolt (zum
Beispiel Argon: 15, 7eV ). Ionisationsenergien sind abhängig vom zu ionisierenden Material und
dessen aktuellem Anregungszustand. So wird es zunehmend schwieriger, bereits ionisierte Atome
oder Moleküle zu ionisieren. Die Ionisierungsenergie steigt mit jedem zu entfernenden Elektron aus
der Elektronenschale exponentiell an. Typische Ionenkonzentrationen sind: Ein Gas mit einem
erheblichen Anteil Ionen und freien Elektronen bei insgesamt gleich großen positiven und negativen
Ladungsmengen nennt man Plasma. Nahezu die gesamte sichtbare Materie im Universum ist mehr
oder weniger ionisiert.
Ionen
cm3
Gebirge, Meer
Stadtrand, Wiesen, Felder
Innerstädtische Parkanlagen
An Straßen (Bürgersteige)
Innerstädtische Wohnungen
Geschlossene klimatisierte Räume
5.000
700 - 1.500
400 - 600
100 - 200
40 - 50
0 - 25
In der Natur werden Ionen auf eine Vielzahl von Möglichkeiten erzeugt, beispielsweise durch UVStrahlung, von Pflanzen oder „fallendes Wasser”. Am Strand, wo Wasser immer fließt, hat man etwa
2000 negative und etwa 1000 positive Ionen. Dieses Verhältnis von zwei zu eins wirkt sich auf das
menschliche Wesen am günstigsten aus. Ein natürlicher „Ionengenerator” ist die Dusche. Fallendes
Wasser bildet tausende von negativen Ionen, indem anderseits neutrale Luftpartikel gespalten
werden.
Negative Ionen sind Vitamine der Luft. Negative Ionen reduzieren Neurosen, Ängste, regen den
Appetit und Durst an und stimulieren selbst das sexuelle Verhalten. Sie verbessern die Leistung,
schärfen die mentalen Funktionen, reduzieren durch Konzentrationsstärke, Fehler. Hyperaktive Kinder
werden ruhiger, sie schaffen Erleichterung bei Heuschnupfen, Migräne oder Verbrennungen und
postoperativen Schmerzen, sie beschleunigen den Heilungsprozess von offenen Wunden und
hinterlassen weniger Narben. In Experimenten des Tchijevski- Teams wurde nachgewiesen: Bakterien
zersetzen sich pro Minute zu 34% bei Luft mit positiven Ionen, jedoch zu mehr als 78% mit negativen
Ionen.
1.2.3
Anwendungen der Ionisation
Durch die ionisierte Luft werden kleinste Staubpartikel wie ein Magnet angezogen. Es ist wie die
Staubanziehung bei einem alten Fernseher. Der Feinstaub bindet sich zu größeren Staubteilchen
zusammen (agglomeriert) und setzt sich an großen Flächen nieder (sedimentiert). „Aktivierte Luft” ist
ein Sammelbegriff für elektrisch positiv und negativ, einfach oder mehrfach geladene Teilchen
(atomarer oder molekularer Größe) in der Luft. Die raumklimatische Bedeutung liegt in erster Linie in
der Erhaltung der elektrischen Leitfähigkeit der Raumluft, der Gewährleistung eines Ausgleichs der
statischen Elektrizität sowie der Reinhaltung der Raumluft durch Sedimentation und natürliche
Oxidation. Hierbei werden auch die feinsten Schwebstoffe aus der Raumluft wie Rauch, Viren,
Mikroorganismen durch rasche Bildung von Kondensationskernen entfernt und aboxidiert.
Bei dieser Betrachtung stellt sich die Frage, wie kommt unsere Erde mit den emittierten Stoffen und
ihrem Abbau klar. Dazu ist das Verständnis für die gaschemischen Prozesse der Außenluft notwendig.
Der Schlüssel für den ständigen Abbau der Emissionen ist die bereits beschriebene „aktivierte Luft”.
Sie entsteht in der Natur durch UV-Einstrahlung der Sonne, Luftreibung und Temperaturunterschiede
zwischen Luftschichten. Dabei werden insbesondere an den Sauerstoff und an Spurenelemente
Elektronen angelagert oder diese Moleküle geben Elektronen ab. Es entsteht also ein dauerhaftes, in
seiner Stärke schwankendes elektrisches Feld. Deutlich sieht man dies an Gewittererscheinungen,
Wetterleuchten oder „Nordlichtern/Polarlicht”.
Aber man kann diese Feldunterschiede auch fühlen, z. B. nahezu jeder hat schon beim Öffnen einer
Autotür bei inversen Wetterlagen einen leichten elektrischen Schlag bekommen. Vereinfacht
betrachtet haben wir somit Stoffe und Gase (Luft + Luftbestandteile), welche eine unterschiedliche
elektrische Ladung aufweisen. Diese geladenen Stoffe oder Gasmoleküle werden durch die
Spannungsdifferenz zu großen Flächen von diesen angezogen. Somit wird die Außenluft durch
einfache physikalische Vorgänge stets gereinigt. Dieses Naturgesetz hat in den 70er Jahren der
französische Atomphysiker Prof. Bricard im Rahmen eines Forschungsauftrages der französischen
Regierung,
über
Klimaauswirkungen
von
Atomtests
gefunden
und
formuliert:
Das Produkt aus Kleinionen und Feinstaub ist konstant und beträgt 1,4*107
1.3
Ozon
Ozon (O3) ist ein natürliches Gas, welches in geringer Konzentration auch in der Erdatmosphäre
vorhanden ist:
Gas
Stickstoff
Sauerstoff
Argon
Kohlendioxid
Neon
Helium
Methan
Krypton
Wasserstoff
Distickstoffoxid
Xenon
Ozon
FCKW
usw…
Prozent
N2
02
Ar
C02
Ne
He
CH4
Kr
H2
N2 O
Xe
03
78,8
20,95
0,93
0,0375
ppm
375
18,2
5,2
1,7
1,1
0,5
0,3
0,09
0,03
0,0008
1.3.1
Herkunft
Das Wort stammt vom griechischen ozein ab, was so viel wie Geruch bedeutet. 1840 wurde es vom
deutschen Chemiker Schönbein zum ersten Mal entdeckt, aber erst 1872 charakterisiert. Es hat bei
einer Konzentration von 0,01 bis 0,02 ppm einen leicht süßlichen Geruch, der ab 0,1 ppm zu
einem scharfen stechenden Geruch wechselt, welcher zum Fernbleiben drängt. Leider gewöhnen
sich unsere Nasen schnell an den Geruch. Die biozide Wirkung ist etwa eineinhalb Mal stärker als
Chlor und ab einer Konzentration von größer 5 ppm wirkt Ozon für den Menschen tödlich.
Im Ruhezustand werden vom Menschen 40% bis 50% des inhalierten Ozons schon von den
Schleimhäuten von Nase, Mund und Rachen aufgenommen. Das in der Lunge aufgenommene Ozon
liegt bei ca. 90%.
1.3.2
Physikalische Eigenschaften
Ozon ist bei Zimmertemperatur und normalem Luftdruck gasförmig und ist farblos, bzw. hat bei hohen
Konzentrationen eine leicht bläuliche Farbe. Es ist diamagnetisch und verflüssigt sich bei einer
Temperatur von −110, 5°C zu einer tiefblauen Flüssigkeit. Ozon unterhält die Verbrennung sehr viel
stärker als bimerer Sauerstoff, das heißt, etliche Materialien flammen schon bei Raumtemperatur bei
Kontakt auf. Gemische aus reinem Sauerstoff und Ozon ab einem Volumenanteil von 11,5%
können sich schon bei normalem Luftdruck und entsprechend hoher Zündenergie
explosionsartig zersetzen. Durch Beimischung von 1% Methan oder NO2 wird die Zündgrenze auf
ca. 5% herabgesetzt. Die Menge an Ozon wird in Dobson-Einheiten (also pro Erdoberfläche) oder in
ppm (also pro Stoffmenge Luft) angegeben. Die höchste Konzentration mit einigen ppm weist Ozon in
der Stratosphäre auf. Ozon ist ein sehr instabiles Molekül, das heißt, es verwandelt sich zu
elementarem Sauerstoff zurück. Die Halbwertszeit liegt zwischen zwei und sechs Minuten.
Wegen der hohen Relativität von Ozon sind nur wenige Materialien gegen Ozon beständig. Dazu
gehören rostfreier Stahl (Qualität 316L), Glas, Polytetrafluorethylen (PTFE), Perfluoralkoxylalkan
(PFA), Polyvinylidenfluorid (PVDF) und Perfluorkautschuk. Bedingt beständig ist Viton, das unter
Ozon keiner mechanischen Wechselbelastung ausgesetzt werden darf.
Geeignete Werkstoffe
Glas
Keramik
Edelstahl
Rein Aluminium
Teflon
Fluor-Kautschuk Verbindungen
ungeeignete Werkstoffe
Kupfer
Titan
Zirkon (und deren Legierungen)
Eisen
Kunststoffe
Gummi
1.3.3
Gesundheitliche Gefahren
Empfohlener WHO Grenzwert bei 8h Dauerbelastung
g
60 ppb
Empfohlener EU Grenzwert bei 8h Dauerbelastung
120 m3
110 g
Reizgrenze der menschlichen Schleimhaut
Ca. 50 m3
m3
55 ppb
g
ca. 25 ppb
1.3.3.1 Ozon in der Atemluft
Die EU hat schon seit längerer Zeit Richtwerte für die Ozonkonzentration festgelegt. Keine Gefahr für
die Gesundheit besteht laut EU-Richtlinie durch Ozon unter einem Gehalt von110 . Ab einem EinStunden-Mittelwert von 180 mg3 erfolgt die Unterrichtung der Bevölkerung, da bei dieser Konzentration
die Leistungsfähigkeit empfindlicher Menschen bereits beeinträchtigt werden kann.
Ab ungefähr 200 mg3 Ozon können Symptome wie Tränenreiz, Schleimhautreizungen in Rachen, Hals
und Bronchien, Kopfschmerzen, verstärkter Hustenreiz, Verschlechterung der Lungenfunktion
auftreten. Ab einem Ein-Stunden-Mittelwert von 360 mg3 werden Warnungen ausgesprochen, da ab
dieser Konzentration Gefahr für die menschliche Gesundheit bestehen kann.
Eine lang anhaltende Erhöhung der Ozonkonzentration in der Atemluft führt zu einem erhöhten Risiko,
an Atemwegserkrankungen zu sterben. Ionisatoren bilden Ozon, um die Gerüche der Umgebungsluft
zu spalten und zu eliminieren. Allerdings bergen die Abbauprodukte von Nikotin und Zigarettenrauch,
neben dem Ozon selbst, hohe gesundheitliche Risiken, so dass z.B. die Deutsche Lungenstiftung
davor warnt, den schlechten Geruch verrauchter Räume mit Ozon generierenden Luftreinigern zu
beseitigen.
1.3.4
Ozonbildung
Wie oben gezeigt, gehört Ozon zu den Spurengasen in der Luft. Es hat keine eigene Quelle auf der
Erdoberfläche sondern wird ausschließlich durch photochemische Prozesse (durch intensives
Sonnenlicht ausgelöste Reaktionen) in der Atmosphäre gebildet. So wird bimerer Sauerstoff mit
Ultraviolettstrahlung der Wellenlängen zwischen 160nm und 180nm zu molekularen Sauerstoff
umgewandelt
kJ
02 + (h ∗ v) ⟶ 2 0 ; ΔH = 498 mol
der sich dann mit bimeren Sauerstoff zu Ozon vereinigt.
kJ
0 + 02 → 03; ΔH = -103 mol
kJ
302 → 203; ΔH = 286 mol
Ozon ist aber seinerseits auch mit Hilfe von Ultraviolettlicht der Wellenlänge 240nm bis 300nm
umwandelbar:
03 + (h ∗ v) → 0 + 02
Das bedeutet, dass Ozon in der Atmosphäre photochemisch erzeugt und wieder abgebaut wird. In der
Stratosphäre existiert eine auf diese Weise gebildete Ozonschicht (Ozonosphäre, etwa 35 bis 40 km
hoch), die kurzwelliges Licht fast vollständig ausfiltert.
1.3.5
Ozonloch
Das Ozonloch wurde zwischen 1956 und 1957 zum ersten Mal gemessen. Als Ozonloch wird eine
Zone in der Ozonosphäre bezeichnet, indem sich die Konzentration um 50 % oder weniger verringert
hat. Die Konzentration an Ozon ist vom Sonneneintrag abhängig. Sie verschwindet innerhalb der
Nacht und bildet sich neu, wenn die Sonne wieder scheint.
Es ist einer der wenigen Spurengasen, die Strahlen sowohl im ultravioletten wie auch im infraroten
Bereich absorbieren können. In der Nähe der Erdoberfläche wird Ozon hauptsächlich über Stickoxide
hergestellt.
N02 + (h ∗ v) → N0 ∗ 0
0 + 02 → 03
Stickstoffdioxid (NO2) wird durch energiereiche Strahlung in Stickstoffmonoxid (NO) und elementarem
Sauerstoff gespalten, welcher dann mit dem Luftsauerstoff zur Ozonbildung zur Verfügung steht.
Dieser Vorgang wird durch vorhandene Kohlenwasserstoffe erheblich beschleunigt. Die bei
Verbrennungsprozessen gebildeten Stickoxide liegen zunächst überwiegend als Stickstoffmonoxid
vor. NO reagiert sehr rasch mit Ozon, so dass Ozon in Anwesenheit von NO schnell abgebaut wird.
N0 + 03 → N02 + 02
Daraus folgt dass sich die Ozonkonzentration in der Atmosphäre aus einem dynamischen
Gleichgewicht zwischen ozonbildenden und ozonabbauenden Reaktionen ergibt, bei dem auch die
meteorologischen Bedingungen eine wichtige Rolle spielen. Insgesamt handelt es sich um einen
Komplex photochemischer Reaktionen von denen hier nur die wichtigsten kurz dargestellt wurden.
Der Ozongehalt der Atmosphäre wird in Dobson-Einheiten gemessen (DU, englisch: Dobson Units).
Gedanklich geht man dabei von einer Säule aus, die aus der Atmosphäre „herausgeschnitten” wird
und die vom Erdboden bis zur Obergrenze der Atmosphäre reicht. Wenn aus dieser Luftsäule alle
Gase außer dem Ozon entfernen würden, ergäbe das Ozon aus allen atmosphärischen Schichten
eine nur wenige Millimeter dicke Ozonschicht. Unter mittlerem Atmosphärendruck entspricht die Dicke
dieser Ozonschicht dem Zahlenwert für die Ozonmenge in DU: Ist die Ozonschicht 1 mm mächtig,
dann beträgt der Ozongehalt 100 DU.
Im Mittel liegt der Ozongehalt der Atmosphäre etwa bei 310 DU. Die „Ozonschicht” ist im Mittel also
3,1 mm mächtig. Von einem Ozonloch spricht man, wenn der Wert unter 200 DU sinkt, weil dann
schädigende UV-Strahlung in größerem Maße zur Erde dringen kann.
Etwa 90 % des in der Atmosphäre vorkommenden Ozons befinden sich in der Stratosphäre in einer
Höhe von 15 bis 35 km. Die restlichen 10 % befinden sich in der Troposphäre. Obwohl Ozon ein
gesundheitsschädliches Gas ist, sind die natürlich auftretenden Ozonkonzentrationen in unserer
Atemluft unproblematisch. Bei hoher Abgasbelastung und starker Sonneneinstrahlung können sich
jedoch gesundheitsschädlich hohe Ozongehalte in Bodennähe ergeben.
1.3.5.1 Stadt und Wald
Das Ausmaß der Ozonbildung ist von den Konzentrationen der Vorläuferstoffe und außerdem auch
noch von der Intensität und Energie der Sonneneinstrahlung abhängig. Diese Tatsache erklärt sowohl
den ausgeprägten Jahresgang der Ozonwerte mit einem Maximum im Sommerhalbjahr als auch den
auftretenden Tagesgang mit einem Maximum am Nachmittag.
Ein hoher Unterschied des Ozongehaltes besteht auch zwischen Stadt- und Waldgebiet. Dies liegt am
höheren NO Gehalt in Stadtgebieten, denn NO baut Ozon rasch ab. (NO Jahresmittel 2007: Stadt:
22−32 mg3 Wald ca. 3 mg3 ) Daher nehmen die Ozongehalte nachts sehr stark ab, wohingegen diese im
Waldgebiet nur sehr wenig absinken.
Das höhere NO-Konzentrationsniveau ist generell dafür verantwortlich, dass hier häufig die niedrigen
Ozonwerte beobachtet werden, obwohl gerade hier die Stickstoffoxide und Kohlenwasserstoffe
schwerpunktmäßig emittiert werden.
Auch zwischen der Lufttemperatur und der Ozonkonzentration besteht ein Zusammenhang. Dieser
kann dazu genutzt werden, um eine Vorhersage für den am nächsten Tag zu erwartenden Ozonwerte
zu treffen. So traten die höchsten Jahresmittelwerte an den Stationen im ländlichen Raum auf, die
niedrigsten in städtischen Gebieten.
Die höheren Ozonwerte in Waldgebieten und ländlichen Gebieten sind auf die hier geringeren
Konzentrationen an ozonzerstörenden Reaktionspartnern wie Stickstoffmonoxid oder Staub
zurückzuführen.
1.3.5.2
Ozonabbau über der Antarktis
Über der Antarktis wird der Abbau von Ozon durch das Zusammenspiel zweier Faktoren verstärkt.
Der erste Faktor ist die extreme Kälte der Polarnacht, die zur Bildung von Wolken in der Stratosphäre
führt (polar stratospheric clouds, PSC). In den stratosphärischen Wolken werden unter den dort
herrschenden stratosphärischen Bedingungen aus FCKW und anderen Stoffen Chlormoleküle (Cl2)
freigesetzt.
Der zweite wichtige Faktor ist der antarktische Polarwirbel, der ebenfalls in der Polarnacht entsteht.
Dieses Windsystem verhindert den Luftaustausch mit angrenzenden Luftschichten, so dass sich die
Chlormoleküle in den stratosphärischen Wolken anreichern.
Wenn im Frühjahr die Sonne zurückkommt, wird das angereicherte Chlor zunächst in das Ozon abbauende Chloroxid (ClO) umgewandelt. Die Folge ist ein lawinenartiger Verlust von Ozon. Erst mit
zunehmender Stärke der Sonneneinstrahlung bildet sich wieder so viel Ozon, dass der Verlust (mehr
oder weniger) ausgeglichen wird. Und durch das sommerliche Aussetzen des Polarwirbels, können
zudem wieder ozonreichere Luftmassen einströmen.
1.3.6
Ozonkonzentration in geschlossenen Räumen
Wird Ozon permanent in einen geschlossenen Raum eingeleitet, reichert sich dieser an und die
Konzentration steigt. Der natürliche Zerfall von Ozon wirkt diesem entgegen, so dass sich bei einer
bestimmten Produktionsrate (in mg
) nach einiger Zeit ein Gleichgewichtszustand ergibt, über den die
h
dann bestehende Konzentration (in ppb ) nicht mehr ansteigen kann.
Weil Ozonkonzentrationen von mehr als 50ppb in Innenräumen nach einer Empfehlung der US-EPA
nicht zulässig sind, muss technisch sichergestellt sein, dass sich eine derartige Konzentration niemals
ergeben kann. Da viele Ozongeneratoren ( Siemensröhren ) ohne weiteres auf eine
Produktionsleistung von 50 - 150 mg
kommen, errechnen sich bei üblichen Raumgrößen
h
außerordentlich kritische Ozonkonzentrationen von bis zu 300ppb, wenn ozonisierte Luft ohne weitere
Vorkehrungen in die Räume eingeblasen würde.
In den viel kleineren Kfz.-Kabinen muss durch sorgfältige Abstimmung der Faktoren

Produktionsmenge von Ozon (mg/h)

Abscheideleistung des Sorbtions-Katalysators

Luftvolumen

dafür gesorgt werden, dass im Grenzfall Umluftbetrieb es niemals zu einer kritischen
Ozonkonzentration kommen kann. ETR hat durch Messungen nachgewiesen, dass die
Ozonkonzentrationen in Fahrzeugen auch bei Umluftbetrieb nach einer Stunde Werte zwischen 10-20
ppb aufweist und damit weder riechbar ist noch physiologisch bedenklich ist.
1.3.6.1 Mathematische Beschreibung der Gesetzmäßigkeiten
Für eine gegeben Ozonquelle mit konstanter Emissionsmenge E und der Annahme eines
exponienziellen Zerfallsgesetztes (wie bei Radioaktivität) ergibt sich die Ozonmenge in Abhängigkeit
von der Zeit mit folgender Differentialgleichung
c(t) =
E e-t

wobei E die Ozoemission pro Zeiteinheit ist (die vom Lüfter je Stunde abgegebene Ozonmenge in
Mikrogramm).
E=
[g]O3
h
Mit der Halbwertszeit t 12 ~ 0,5h ergibt sich
=
In2
t1
~ 1,39
2
Mit t → ∞ ergibt sich die sich im Raum einstellende Gleichgewichtskonzentration
C(t → ∞) =
E

g
Mit einem Molgewicht von 48 mol und einem Molvolumen VM = 22,4 Liter ergibt sich bei
g
Standardbedingungen eine Dichte von ρ(O3) = 2,14 l
2 Geräte
2.1 Ozonherstellung
Zur Herstellung wird meistens getrocknete Luft oder Sauerstoff (Taupunkt mind. 65 °C) als Trägergas
eingesetzt. In selteneren Fällen wird Sauerstoff mit Argon, Kohlenstoffdioxid u.ä. gemischt. Im
Ozonerzeuger werden die Sauerstoffmoleküle durch stille elektrische Entladung zu Sauerstoffatomen
dissoziiert, wonach noch im Plasma der Entladungsfilamente die Ozonsynthese und
Ozonanreicherung stattfindet. In Luft bewegen sich typische Endkonzentrationen zwischen einem und
fünf Prozent Massenanteil, in Sauerstoff zwischen sechs und dreizehn Prozent Massenanteil.
Die in der Praxis eingesetzten technischen Vorrichtungen können auf folgenden
Elektrodenkonfigurationen basieren:




ineinander geschobene Röhren (z. B. metallisch innenbeschichtetes Glasrohr im Stahlrohr)
parallele Platten
drahtumwickelte Elektroden für Oberflächenentladungen
Spitze zu Platte
2.1.1
Siemensröhre
Bei Anlagen mit mehr als 20 kg Ozon pro Stunde werden ¨üblicherweise nur Röhrenozonisatoren
eingesetzt. In erster Näherung ist die Ozonanreicherung eine Funktion des elektrischen
Energieeintrags pro Gasvolumen. Zur Optimierung des Wirkungsgrades können folgende Parameter
variiert werden:




Elektrodenabstand
Elektrodenausrichtung
Dielektrikumsmaterial
Spitzenspannung und Frequenz
Auch durch Überlagerung eines inhomogenen elektrischen Feldes während des Energieeintrags
(Dielektrophorese) kann das chemische Gleichgewicht, welches sich aus Synthese und Zersetzung
bei wenigen Gewichtsprozenten einstellt, zugunsten des Ozons verschoben werden. Obwohl die
Ozonbildung aus Sauerstoff unter Wärmeabsorption erfolgt, sind Ozonerzeugerkessel in industriellen
Anwendungen wassergekühlt, da fast 90 Prozent der eingetragenen Energie infolge der hohen
Zersetzungsrate wieder abgeführt werden müssen. Für den Wirkungsgrad der Ozonsynthese ist die
Gastemperatur ein weiterer dominierender Faktor.
2.1.2
Patt Fläche
Wir verwenden im Gegensatz zu den Mitbewerbern sogenannte Pattflächen.
Die Filamente sind hochmoderne Mikrosystemtechnik. Sie sind eine Weiterentwicklung in Form einer
Miniaturisierung der ”Siemens-Röhre” aus den Anfängen des vorigen Jahrhunderts sowie einer auf
jahrelanger wissenschaftlicher Arbeit basierenden Umsetzung von Grundlagen der kinetischen
Gastheorie und Teilchenphysik für die reine Erzeugung von Kleinionen. Die derzeit vorrangig
verwendete Technologie der dielektrisch behinderten Entladung in Verbindung mit separat betriebener
reiner Koronarentladung garantiert eine stabile und definierte Erzeugung von aktivierter
naturadäquater Luft und einen Betrieb mit geringstem Energiebedarf.
2.1.3
Unterschiede beider Systeme
 Siemens-Röhre
- Luftgetragener Schmutz füllt bei der Siemensröhre den Luftspalt zwischen äußerem
Drahtgitter und Glasdielektrikum auf. Der Schmutz stellt entweder einen elektrischen
Leiter dar oder ist ein weiteres Dielektrikum.
- Im Ergebnis lässt die Effizienz von Siemensröhren im praktischen Betrieb schnell nach.
- Die Produktionsmenge nimmt über die Zeit ab.
 PATT-Modul
- Die Entladung auf der Oberfläche des PATT-Moduls entfernt Schmutz.
- Es kommt zu keiner Behinderung der Entladungstätigkeit. Langzeitkonstanz der
Produktionsdaten von Ozon ist gewährleistet.
2.1.4
Lebensdauer:
 Siemensröhre abhängig von Applikation. Empfindlich gegen Verschmutzung und Feuchte.
 PATT-Flachmodul hat nach heutigem Kenntnisstand fast unbegrenzte Lebensdauer.
2.1.5
Regelbarkeit / Steuerbarkeit
Grundlegendes Prinzip ist die Bestimmung der Zahl der effektiv erfolgten Entladungen / Zeiteinheit,
bei bekannter Produktionsmenge von O3 je einzelner Entladung. Daraus wird rein elektronisch die
Produktionsmenge O3 eingestellt und in Folge geregelt.
 Impulsenergie des PATT-Moduls ist langzeitkonstant, nicht verschmutzungsabhängig.
Automatische Regelung und eigensicherer Betrieb ist möglich.
 Produktionsmenge ( O3 ) der Siemensröhre ist eine Funktion der Luftspaltverschmutzung.
 Regelung der Siemensröhre nur über nachgeschaltete O3-Messung denkbar:
Kostenintensiv
2.1.6
Anwendbarkeit in rauer Umgebung




PATT-Modul ist mit geringem Aufwand heizbar, um Betauung zu verhindern.
Siemensröhre kann mit erheblichem Aufwand geheizt werden.
PATT-Modul ist unempfindlich gegenüber Schmutz
Siemensröhre reagiert mit irreversiblem Wirkungsgradverlust auf Schmutz
 PATT-Flachmodul ist kleiner und leichter als eine Siemensröhre mit vergleichbarer
Produktionsleistung für aktive Sauerstoffionen (Ozon).
2.1.7
Industrialisierbarkeit
 PATT-Flachmodul wird mit planaren Fertigungsmethoden und mit sehr geringen Toleranzen
und weitgehend automatisch produziert.
 Siemensröhre hat systematisch sehr große Herstellungstoleranzen.
 Toleranzen beeinflussen:
o Zündspannung
o Produktionsmenge aktiver Sauerstoffionen / Zeiteinheit
2.1.8
Umrechnung von
g
m3
in ppm
Um einen Umrechnungsfaktor berechnen zu können, muss erst einmal festgestellt werden, wie viel
Ozon bei einem Druck von einer Atmosphäre und einer Temperatur von 20C (293,15 K) in einem
Kubikmeter enthalten wären, wenn kein anderes Gas gegenwärtig ist. Hierzu verwenden wir das
Gesetz für ideale Gase. Dies wird folgendermaßen geschrieben:
p ∗ v = n ∗ Rm ∗ T
wobei p der Druck, V das Volumen, n die Anzahl Mole Gas (mol), Rm die molare
Universalgaskonstante und T die Temperatur in Kelvin (0◦C=+273,15K) ist. Die Universalgaskonstante
hat einen Wert von:
J
RM = 8,315 [ Mol*K
]
Wandelt man jetzt nach n um ergibt sich
N=
1,013 * 105[Pa] * 1[m3]
J
8,315 [ Mol*K ] * 293,15…[K]
= 41,56 [
mol
m3
]
Mit dem Molekulargewicht von Ozon
MOzon = 47,9982 [
g
mol
]
ergibt sich ein Gewicht von
m = n ∗ MOzon = 1994,8052 [
g
m3
]
ppm bedeutet parts per million, also ein Millionstel Anteil. daraus folgt, dass
1ppmOzon = 0,00199481 [
ist.
g
m3
]
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