Menschenbilder Einführung (Kemser) Definition: Menschenbilder sind Einstellungen von Personen oder Gruppen gegenüber anderen Menschen. Es sind Auffassungen bzw. Grundannahmen einer Person, es sind Meinungen, Erwartungen, Vermutungen. Menschenbilder als Grundlage von Führungstheorien: Nach Weinert wird die Wichtigkeit der Annahme von Führungskräften gegenüber der menschlichen Natur betont. Diese impliziten Theorien ( aus der Philosophie entwickelt) sind deshalb wichtig, weil sie: bewusste und rationale unbewusste und affektive Einstellungen eine Person einem anderen Menschen und damit Interaktionen und Handlungen von Führungskräften mit Kollegen Vorgesetzten und Untergebenen beeinflussen. Durch Menschenbilder wird die Zusammenarbeit zwischen Organisationen und Individuen zu einem erheblichen Teil mitbestimmt. Es werden Annahmen über Menschen gemacht, über Ihre Motivation, Fähigkeiten, Ziele, Wünsche, Werte..... „was sucht der Mensch, was möchte er erreichen, wonach strebt er.............?“ Die in der Literatur dargestellten und beschriebenen Menschenbilder sind durchweg reine Gedankenprodukte und stützen sich auf Beobachtungen des Verhaltens und der Interaktion von Führungskräften. Der Mensch (im allgemeinen, nicht speziell in Organisationen) wird in Typologien eingeteilt: z.B. Jung: es gibt zwei Erlebnistypen: den extrovertierten und den introvertierten Schein´s Modell (1980) siehe auch Skript a) der rational-ökonomische Mensch die Annahme wird aus der Philosophie des Hedonismus übernommen also eine ethische Richtung, die den Sinn und Zweck menschlichen Handelns in der Sinnlust und im Genuss sieht. b) der soziale Mensch die Annahme stammt aus der aristotelischen Lehre: der Mensch geht ein, wenn er keine soziale Gruppe hat. Der Mensch ist durch soziale Bedürfnisse motiviert und leitet sein Gefühl der Identität ab c) der selbst-aktualisierende Mensch die Annahmen stammen aus der Organisationslehre. Prinzipien der Macht, Kontrolle, Verantwortlichkeit... 1 Der Mensch ist primär selbstmotiviert und selbstkontrolliert . Von außen auferlegt Reize bedeuten für ihn eine innere Bedrohung Oder: der Mensch sucht danach, am Arbeitsplatz selbständig zu sein, und er ist auch Dazu fähig. Er sucht nach Autonomie und Unabhängigkeit. (Leitungsposition!) d) der komplexe Mensch (vor allem in der Operationalen, mittleren Führungsebene) Der Mensch ist nicht nur komplex sondern auch höchst variabel. Der hat viele Motive, die für ihn in irgendeiner Art von Hierarchien der Wichtigkeit nach geordnet sind. Diese Hierarchie ist Gegenstand von Veränderungen. Oder: der Mensch kann auf viele verschiedene Führungsstrategien reagieren, abhängig von seinen eigenen Motiven und Fährgkeiten. McGregor`s Theorien (1972) 1. Theorie X: Organisationstypus Der Mensch hat eine angeborene Abneigung gegenüber der Arbeit und meidet sie, wann immer er kann. Oder: Der Mensch bevorzugt es, dirigiert zu werden, vermeidet Verantwortung und sehnt sich nach Sicherheit. 2. Theorie Y. Bedürfnistypus Der Durchschnittsmensch hat keine angeborene Abneigung gegenüber der Arbeit. Sie kann für ihn sogar eine Quelle der Zufriedenheit sein. Oder: Der Durchschnittsmensch lernt- unter geeigneten Umständen- nicht nur Verantwortung zu übernehmen, sondern sie sogar zu suchen. Angelehnt an diese zwei Typologien (X und Y) entwickelte OUCHI die Organisation vom Typ Z. Es ist das Bild einer Organisation, deren Philosophie darauf ausgerichtet ist, einen Wandel vom bürokratischen zur kooperativ, partizipativen Organisation zu vollziehen. Die Theorie Z betont die notwendige Ganzheitsperspektive einer Organisationsphilosophie, deren Werte und Ziele auf die Integration ökonomischer und menschlicher Prinzipien ausgerichtet ist. Wandel des Führungsverständnisses Pugh´s Theorien Er fasst in seiner Organisationstheorie sowohl das Studium der Struktur und des Funktionierens von Organisationen, als auch Studium des Verhalten von Gruppen und Individuen innerhalb dieser Organisationen zusammen. Er postuliert hierzu sechs verschiedene Theorien, die die Annahme über die Natur des Menschen im Arbeitsprozess reflektieren. 1. Management- Theoretiker 2. Strukturalisten 3. Gruppentheoretiker 4. Individualtheoretiker 5. Technologen 6. Ökonomische Theoretiker (genaueres dazu im Skript von Kemser nachlesen!) 2 Das Menschenbild (als Grundlage von Führungstheorien) I. Im Zusammenhang mit Arbeit (Prof. Kemser) Ein Menschenbild ist nötig: als Wegweiser um seine Ziele zu erreichen sie geben uns Halt Jeder Mensch trägt ein Menschenbild in sich, geprägt durch Religion etc. Die Arbeitssituation hat sich verändert. Aber: Die Arbeit macht den Menschen aus, denn der Mensch ist Schöpfer seiner Arbeit. These: Der Mensch findet durch Arbeit zu sich selbst Selbst werden kann, wer in seiner Arbeit einen Prozess erlebt, in der er sich seiner Natur aneignet (zum Beispiel: Baum fällen, Tisch schreinern das Resultat sehen) Ich-Selbst-Bestimmung Die Arbeit macht den Menschen aus Eine Arbeit, die keinen Spaß macht, macht krank! Das bedeutet, dass ein Mensch der nicht arbeitet auch keine Bedürfnisbefriedigung erlebt. Arbeitslosigkeit bedeutet für den Betroffenen Sinnlosigkeit und Wertlosigkeit Der Mensch kann jedoch mit seiner Arbeit eine Entfremdung erleben. z.B. Einer fällt einen Baum, ein anderer macht daraus den Tisch er hat keine Ahnung von der Zukunft des Baumes) Art der Entfremdung in 4facher Weise: von sich selbst vom Akt des Produkts von seinen Mitmenschen von seinem Produkt II. Das Menschenbild im Zusammenhang mit Freiheit Die Freiheit macht den Menschen aus (subjektive Sichtweise: Jean Paul Sartre) Der Mensch lernt, die Freiheit zu erlernen. Er muss es. Weg von der Vergangenheit, über die Gegenwart zur Zukunft Es ist nutzlos, vergangenes und zukünftiges zu leben. Leben muss man in der Gegenwart und im Augenblick. Aber: Jeder Mensch ist für sich selbst verantwortlich und muss eine Wahl treffen, wie er leben will. Die Gegenwart ist hier die Bruchstelle, die dem Menschen Angst macht, da er wählen muss, wie er lebt (es gibt aber auch Drückeberger, die Angst vor Entscheidungen haben.) Noch eine Bruchstelle erlebt der Mensch in dem er erfährt, dass jede Entscheidung Verzicht ist. Aber genau das ist die Freiheit des Menschen, dass er sich entscheiden Kann. So entscheidet sich ein Mensch zum Beispiel zwischen zwei Menschen. Interessant sind die Hintergründe für die Entscheidung, denn oft fallen Entscheidungen, um Konflikte zu vermeiden 3 III: Das Menschenbild nach Emanuel Kant im Zusammenhang mit Aufklärung „Aufwachen sollt ihr!“ Nutze deinen Verstand, suche deine eigenen Ressourcen (Stärken) und nutze sie. Dahinter verbirgt sich die Mündigkeit des Menschen. Faulheit und Feigheit dagegen sind die Ursachen von Unmündigkeit (zum Beispiel andere für sich denken und entscheiden lassen) Anspruch heute: die Fähigkeiten des Geistes, der Seele und des Körpers müssen vernetzt werden. Dafür ist der Verstand erforderlich, den ich einsetzen muss. Die Menschen entfremden sich, indem sie nur noch auf einen Teil ihrer Persönlichkeit (Ganzheit) Konzentriert sind. Zum Beispiel: Körper/Leib Muskelaufbau, Fitnessstudio Resümee: Wenn ich meine Ganzheit wahrnehme und meine Ressourcen nutze, kann ich in meiner Persönlichkeit glänzen und strahlen. Studienbereich I Das Menschenbild aus ethischer Sicht (Giese) 1. Menschenbilder aus philosophischer Sicht Mit Menschenbild bezeichnet man eine Deutung des Menschen aus religiöser oder philosophischer Sicht. Sie steht in Zusammenhang mit der Vorstellung vom Naturzustand des Menschen und mit der jeweiligen Weltdeutung, welche die Stellung und die Aufgaben des Menschen in der Welt und sein Verhältnis zu Gott oder einem Absoluten und Höchsten bestimmt. Der Begriff "Person" hat seinen Ursprung im lateinischen persona -Maske (des Schauspielers}. Aber das Wort wurde auch in erweiterter Bedeutung verwendet und bezeichnete die Rolle, die der Schauspieler darstellt, und schließlich die Rolle, die der Mensch in der Gesellschaft spielt. Es kommt dem modernen Begriff "Image" nahe. Der romische Redner, Politiker und philosophische Schriftsteller Marcus Tulliucero (106-43 v. Chr.) spricht von den vier Masken die jeder Mensch gleichzeitig trägt. Er meint damit die Vernunft, die körperlichen und charakterlichen Eigenschaften. die Würde und Anerkennung, die er genießt. mit anderen Worten die gesellschaftlichen Umstande, in denen er lebt. sowie die eigenen Entscheidungen. insbesondere in beruflicher Hinsicht. 4 Die ersten beiden "Masken“ sind Gattungsmerkmale, die auf jeden Menschen zutreffen. Die beiden weiteren sehen ihn vor allem in seinem Verhältnis zur Gesellschaft. N ach dieser kommt es darauf an, seine persönliche Eigenart (Identität) zu wahren. Sie wird aber nicht vom Einzelnen her, sondern von der Gesellschaft her bestimmt. Nach ihr muss er seine Rollenwahl und sein Rollenverhalten ausrichten. Wer seine gesellschaftliche Stellung auf diese Weise gefunden hat, strebt in Obereinstimmung mit sich selbst. Erst die vier Merkmale, die eine Person ausmachen, lassen einen Menschen auch vor dem Gesetz eine Person sein. Denn nur rechtsfähige Personen können über sich selbst verfügen und ihr Handeln selbst bestimmen; Allgemeinbegriffe (wie die Gattung Mensch an sich) entstehen und er kommt zu dem Ergebnis: Nur ein vernunftbegabtes Einzelwesen (Individuum) kann Person sein, Später versteht der Theologe und Philosoph Thomas von Aquin (1225-1274) Person als "das Vollständigste überhaupt in der gesamten Natur. Die besondere Würde der Person begründet er mit drei Merkmalen: 1. der Tatsache, an sich zu bestehen, 2. zu Erkenntnis fähig und 3. ein Einzelwesen zu sein In der Fähigkeit zu Erkennen und zu Wollen sieht er die Grundlage der Wahrheitsfindung und der Freiheit, Auch der englische Philosoph John Locke (1632-1704) geht von der Person als einem Wesen aus, das Vernunft besitzt. Weiter stellt er fest, dass sie fähig ist, sich selbst zu erkennen, Die Person besitzt also Selbstbewusstsein, das hier im Unterschied zur Alltagssprache als "Bewusstsein von sich selbst verstanden wird, Es ermöglicht ihr, Handlungen, die sie in der Vergangenheit getan hat, noch zu einem späteren Zeitpunkt als eigene zu erkennen. Durch das Selbstbewusstsein begreift sich der Mensch über Zeiträume hinweg als ein und dieselbe Person. Dies gilt auch für die Zukunft. Nach Locke blickt der Mensch auf das zu erwartende Totengericht, das über unendliches Glück oder unendliche Qualen entscheidet. Er hat ein Selbstinteresse, dieses Glück zu erlangen. Da er aber auch die vergangenen Handlungen als die seinen erkennt, wird er sich der Verantwortung über sein Handeln bewusst. So wird bei Locke Person als ein Wesen bestimmt, das auf Grund seines Selbstbewusstseins für seine Handlungen in moralischer und rechtlicher Hinsicht verantwortlich ist. Wer jedoch wie Gottlose oder Kriminelle gegen Gottes Gesetze handelt, verliere sein Recht. Person zu werden. und durfte getötet werden. Nach dem deutschen Philosophen der Aufklärung Emanuel Kant (1724-1804) gehören zu dem Wesen des Menschen Vernunft und sinnliche Begierden. Durch die Begierden ist er Unfrei. Dank der Vernunft aber gehört er auch dem Reich der Freiheit an. Die Freiheit ermöglicht die Selbstbestimmung. Der Mensch als freie Person stellt sich die Frage. was er aus sich selbst machen kann und soll. Denn er hat einen Spielraum, sein Leben nach seinen eigenen Erfahrungen zu gestalten, und besitzt die Möglichkeit der Selbstvervollkommnung. Kant sieht .das Wesen der Person darin, dass der Wille an moralische Grundsatze des Handelns ("praktische Prinzipien") gebunden ist, die er sich durch seine eigene Vernunft unabänderlich vorgeschrieben hat". In der Selbstbestimmung vermag die Person dem von der eigenen Vernunft gegebenen Gesetz zu folgen. Dieses Vermögen nennt Kant die Autonomie der Person. Personen, vernünftige Wesen", stellen einen Wert an sich dar; anders als Sachen, 5 vernunftlose Wesen". Sie werden als Mittel eingesetzt, um bestimmte Zwecke zu verwirklichen. Ihr Wert bezieht sich nur auf diese Zwecke. Sie besitzen also einen relativen Wert. Personen, die ja einen absoluten Wert darstellen die ja einen absoluten Wert darstellen, werden dagegen nicht bloß als Mittel zum Zweck gebraucht; ihr Dasein ist an sich selbst Zweck. Kant spricht von der Selbstzwecklichkeit der Person. In der idealen Sicht der Kant'schen Philosophie wird der Mensch als Person um seiner selbst willen geschatzt und nicht, weil er zu einem bestimmten Zweck und in einer bestimmten Funktion benutzt werden kann. Er besitzt einen absoluten inneren Wert. Würde ein Mensch überhaupt ohne Ziel handeln oder nur handeln, um die von anderen gesetzten Ziele zu verwirklichen, wäre er nicht mehr Person. Diese Überlegungen bilden die Grundlage für den kategorischen2 Imperativ: „ Handle so, dass du die Menschheit sowohl in deiner Person, als in der Person eines jeden anderen, jederzeit zugleich als Zweck, niemals nur als Mittel brauchest“ Der englische Philosoph Thomas Hobbes zeichnet ein pessimistisches Menschenbild. Nach seiner Auffassung sind die Menschen im Naturzustand alle gleich, und alle haben ein Recht auf alles. Die Selbsterhaltung ist ihr oberster Wert. Daher sind die Menschen im Naturzustand skrupellos und egoistisch. Sie sind wir Tiere und ihren Trieben unterworfen. Für ihn haben die Menschen keine Moral welche die zwischenmenschlichen Beziehungen regeln könnte. Selbst für den Stärksten gibt es keine Sicherheit. Der französische Schriftsteller Jean-Jacques Rousseau verleiht dem Naturzustand natürliche Züge. Es ist ein paradiesischer Friedenzustand. Er sieht im Naturmenschen den edlen Wilden. Dieser ist von Natur aus gut, lebt als Einzelgänger und verlässt sich auf sein unverfälschtes Gefühl, das sich in Form des Gewissens ausdrückt. Die natürliche Gleichheit der Menschen hört mit der Kultur auf. An Rousseau´s These, das der Mensch durch den Einfluss der Gesellschaft und der Kultur sich selbst entfremdet wird, knüpft Max Weber (1818-1883) an Auch er wollte die Selbstentfremdung des Menschen aufheben. Nach seiner Lehre wurde sie Durch die Arbeits- und Produktionsverhältnisse der Kapitalismus hervorgerufen. 2. Menschenbilder aus religiöser Sicht: Der Mensch ist durch die Erbsünde belastet und bedarf zusätzlich zu seinem guten Willen noch der Gnade Gottes, um das Böse zu überwinden. Alle drei Religionen sprechen davon, dass die Seele oder der Geisthauch Gottes im Menschen sein besonderes, persönliches Wesen ausmacht. Nichtpersonales Menschenbild Ein nichtpersonales Menschenbild liegt fernöstlichen Religionsformen und Philosophien zu Grunde. Es geht nicht von der Selbstbestimmung des Menschen aus, sondern von einer Vorherbestimmung. Nach der Lehre des Hinduismus und des Buddhismus ist er in die allumfassende, vorgegebene Daseinsordnung eingeordnet. 6 Der Einzelne wählt nach dieser Auffassung nicht frei und verantwortlich die Grundsatze, nach denen er handelt. Nach buddhistischer Lehre ist das Wesen des Menschen nicht an eine Person mit ihrem unverwechselbaren Ich gebunden, da er in anderen Existenzformen wieder geboren werden kann. Die Vorstellung eines Ich gilt als Tauschung, die der Mensch überwinden muss. Der Gedanke der Selbstverwirklichung, wie er im westlichen Kulturkreis geläufig ist, hat in diesem Menschenbild keinen Platz. Richtig oder falsch handeln heißt hier, seine Stellung und Aufgabe in der Daseinsordnung zu erkennen oder zu verfehlen. Von dem Wesen des früheren Menschen ist in seiner folgenden Existenzform nichts erhalten. Ziel des richtigen Lebens ist es, sich der Selbstlosigkeit bewusst zu werden. Von den Wiedergeburten erlöst, verströmt das entpersönlichte Wesen in die Leere des Alls, den Urgrund des Seins. 3. Konkurrierende Menschenbilder in Geschichte und Gegenwart WAS IST DER MENSCH? 1) Normalisierte Frühgeburt (A. Portmann) 2) Instinktreduziertes Wesen (K. Lorenz) 3) Zoon politicon (Aristoteles) 4) Homo homini lupus (T. Hobbes) 5) Weltoffenes Wesen (M. Scheler) 6) Zur Freiheit verdammt (J. P. Sartre) 7) Das eindimensionale Wesen (H. Marcuse) 8) Ebenbild Gottes (Gen 1,27) 9) Nackter Affe (D. Morris) 10) Unspezialisiertes biologisches Mängelwesen (A. Gehlen) 11) Triebgesteuertes Wesen (S. Freud) 12) Animal educandum (M. J. Langeveld) 13) Das Ensemble gesellschaftlicher Verhältnisse ( K. Marx) 14) Homo homini deus (L. Feuerbach) 15) Sinnorientiertes Wesen (V. E. Frankl) 16) Das noch nicht festgestellte Tier (F. Nietzsche) 17) Der erste Freigelassene der Schöpfung (J. G. Herder) 18) Zur Freiheit berufen (Paulus) 4. Die Unantastbarkeit der Menschenwürde und die Personalität des Menschen die Begründungsfigur des Christentums : Vier Optionen 1. Jedem Menschen ohne Unterschiede kommt unantastbare Würde zu. Es gibt keine weiteren Voraussetzungen oder Qualifikationen für diesen Status des Menschen 2. Die Menschenwürde ist unteilbar. Der Wert und die Würde eines Menschen werden letztlich nicht aus seinen Funktionen, Leistungen, Verdiensten oder aufgrund bestimmter Eigenschaften, schon gar nicht nach individuellen oder sozialem Nutzen und Interesse bestimmt. 3. Die Person hat Vorrang vor Sachen, damit auch vor Institutionen, wirtschaftlichen Prozessen oder Interessen. Menschen sind deshalb für andere nie nur Mittel zum Zweck.(Kant!) 4. Menschen dürfen nicht über das Leben anderer Menschen verfügen, so dass sie sich dadurch zu Herren über Leben und Tod machen. 7 8