Sportkonzept der Sehusaschule Seesen Seite - 1 Sportkonzept der Sehusaschule Seesen - Förderschule mit dem Schwerpunkt Lernen I. Übersicht über die Vielfalt von Lernsituationen in unserem Sportunterricht. 1. Koexistente Lernsituationen Individuelle Handlungspläne; die Aufmerksamkeit gilt nur am Rande dem anderen – Beispiele: Stationenbetrieb (u.a. mit Laufzettel), Zirkeltraining 2. Kommunikative Lernsituationen Betonung des sozialen Miteinanders in offenen Situationen – Beispiele: Partner- und Gruppenübungen, Gespräche 3. Unterstützende Lernsituationen Arbeiten an individuellen Zielen mit geringer, helfender sozialer Interaktion – Beispiele: Hilfestellungen geben, Besorgen von Geräten, Materialien aus dem Geräteraum, Hinweis auf einen Fehler 4. Prosoziale Lernsituationen Individueller Inhalt mit umfassender helfender, sozialer Interaktion, Lernpartner für ein anderes Kind – Beispiele: Ein Schüler baut für einen anderen etwas auf, Sportassistent sein 5. Kooperative Lernsituationen a) Komplementäre Lernsituationen Beide Partner verfolgen unterschiedliche Ziele, die nur durch die aktive Mitwirkung des anderen verwirklicht werden können – Beispiele: Mannschafts- und Partnerspiele, Rollenspiele, Regelspiele b) Solidarische Lernsituationen Kooperative Tätigkeit am „gemeinsamen Gegenstand“ (Inhalt) mit gemeinsamen Ziel / Produkt – Beispiele: arbeitsteilige Vorhaben und Projekte (z.B. Zirkus, Tanz) II. Grundsätze des Sportunterrichts Zugang zu Bewegung und Sport ist ein Grundrecht der Menschen (WHO). Daher kommt dem bewegungsorientierten Unterrichtsgegenstand eine tragende Rolle bei der Gestaltung der Schule als gesundheits- und bewegungsfördernder Lebensraum für alle Schüler/innen zu. Der Bewegungs- und Sportunterricht wird so gestaltet, dass Sportkonzept der Sehusaschule Seesen Seite - 2 gemeinsame Lernprozesse für Kinder mit unterschiedlichen motorischen Fähigkeiten in möglichst vielen Bereichen ermöglicht werden. Es sollen Situationen geschaffen werden, die zur gemeinsamen Bewältigung von Bewegungsaufgaben, zu gemeinsamen Problemlösungen und zu Alternativen führen, z.B. durch kooperative Spiele, naturnahe Sportarten (Outdoor-Aktivitäten, Erlebnispädagogik), Motopädagogik, Rhythmik, etc. Gleichzeitig sollte aber auch der Leistungs- und Fähigkeitsgedanke nicht ganz außer Acht gelassen werden. Ziel ist eine optimale Förderung aller Schüler und Schülerinnen bei der Aneignung von Kenntnissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten unter Berücksichtigung der individuellen Lernausgangslage und der Interessensschwerpunkte. Selbstständigkeit, soziale Lernund Kooperationsfähigkeit sollen gefördert werden. Unterschieden wird dabei: - Differenzierung im Bereich von Methoden und Medien, ausgehend von gleichen Lernzielen und Lerninhalten (z.B. Stationsbetrieb mit verschiedenen Geräten und Materialien) - Qualitative Differenzierung der Lernziele und –inhalte ausgehend von einem unterschiedlichen Anforderungsniveau (z.B. motorische Grundanforderungen für alle, Zusatzanforderungen nach Bedarf und Möglichkeiten) Ziel unseres Bewegungs- und Sportunterrichts ist nicht nur die Heranführung an den außerschulischen Sport, sondern auch die Freude an der Bewegung und die Vermittlung von sozialer Handlungsfähigkeit sein (z.B. im gemeinsamen Turnunterricht von Mädchen und Jungen, von Schülern und Schülerinnen mit und ohne motorischen Beeinträchtigungen). Relevante soziale Lernfelder sind: 1. Kooperationsfähigkeit = wechselseitiges Zusammenwirken zweier Partner 2. Regeln verstehen und handhaben = selbstständiges Finden von Regeln und Erfahren der Wirkungen 3. Mit Unterschieden umgehen lernen = die Bereitschaft zur Rücksichtnahme auf weniger leistungsfähige Kooperationspartner Sportkonzept der Sehusaschule Seesen Seite - 3 Die vorrangige Aufgabe besteht darin, der Individualität jedes/r Einzelnen zur Entfaltung zu verhelfen und Unterrichtssituationen zu arrangieren, die den Schüle/innen Möglichkeiten zu einem selbstverwirklichenden und selbstgesteuerten Handeln gewähren. Das Sportverständnis verlangt eine erweiterte Perspektive hin zu auch offenen Bewegungsaufgaben und bedingt Veränderungen der Lehrer/innenrolle. III. Vorgaben durch den Bildungsplan der Förderschule mit dem Schwerpunkt Lernen Der Themenbereich "Bewegungserziehung/Sport" ist im Lernbereich "Spiel, Gestaltung, Freizeit, Arbeit" enthalten. Inhaltlich umfasst er: Grundlegende Bewegungsformen (mit dem ganzen Körper, (Geschicklichkeitsspiele, mit Händen Laufspiele, und Füßen, Ballspiele) und mit Geräten), Sportarten Sportspiele (Schwimmen, Leichtathletik, Gymnastik/Turnen). Außerdem wird darauf hingewiesen, dass die "Bewegungserziehung" unter "besonderer Berücksichtigung der Ziele des Lernbereichs Basale Förderung" steht. Im ersten Lernbereich "Basale Stimulation" wird als Ziel die "Fähigkeit, die eigene Person zu erfahren und ein Lebenszutrauen aufzubauen" genannt und weiter differenziert: ⇒ Fähigkeit, körperliche Beeinflussung zu erleben o Wahrnehmung der Raumlage des Körpers und Erhalten des Gleichgewichts in Ruhe und Bewegung (Schaukeln, Balancieren, Klettern, Rutschen ...) o Erfahren der physischen Einheit des Körpers durch Kennen der Körperteile und ihrer Funktionen und Empfinden der Körperoberfläche (durch Körperkontakt, Übungen mit den Armen und Beinen) o Wahrnehmung und Einordnung von Sinnesreizen (unterschiedliche Geräusche und Klänge, vielfältige sensomotorische Eindrücke) ⇒ Fähigkeit, Eigenaktivität zu erleben, zu differenzieren und zu steuern o Aktivierungshilfen an sich geschehen lassen und sie unterstützen (Berührungen, Lageveränderungen, Beschäftigungen) o Bewegungsstereotypien aufgeben und gezielte Bewegungen aufnehmen (Bereitstellung besonders motivierender Handlungsangebote) Sportkonzept der Sehusaschule Seesen Seite - 4 Die Turnhalle als Ort der Unterrichtsgestaltung Die Turnhalle eignet sich gut, zu einem Erlebnisraum mit vielfältigen Angeboten für Bewegung und Wahrnehmung ausgestaltet zu werden. Für die einzelnen Stationen können unterschiedliche Materialien verwendet werden wie Matten, Weichbodenmatten, Schwungtücher, Rollen, Keile, Kästen, Bänke, Rollbretter, Bälle, Reifen. Die Schüler/innen werden in ihrer Bewegung und Wahrnehmung auf vielfältige Weise angeregt. Dabei sind sie eingebettet in ein soziales Interaktions- und Kommunikationsgeschehen, das durch Offenheit und Freude am Zusammensein geprägt ist.. IV. Sportcurriculum 1. Sportunterricht - Eingangsstufe bis Klasse 4 ErfahrungsKlassenstufen und Lernbereiche Eingangsstufe / Klasse 1 + 2 1. Spielen und - Orientierung im Schulhaus bzw. Weg zur Spiel Umkleide - Übungen des täglichen Lebens (Kleidung, Schule wechseln - u.a. Vorbildfunktion) - Freies und gelenktes Spielen allein, mit Partner und in der Gruppe: o Spielen mit Geräten, Gegenständen und Materialien o Einführung einfacher Spiele in der Gruppe ( z.B. kleine Spiele, Fang-, Führungs- Platzwechselspiele) - Bewegungsreiche Improvisations- und Nachahmungsaufgaben - Spiele zur Schulung der Sinne - Spiele erfinden und gemeinsam spielen Klasse 3 + 4 (plus Vertiefung) - Spiel- und Übungsformen zur Verbesserung der Grundfertigkeiten (werfen, fangen, prellen, schießen...) - Fortsetzung der kleinen Spiele (z.B. mit der Hand, mit dem Fuß, mit dem Schläger) - Spielsituationen unter Vorgabe eines Bewegungsthemas entwerfen (z.B. Fächerübergreifende Projekte wie Karneval der Tiere, Zirkus, Reisen, Indianer…) - Einfache Schiedsrichteraufgaben kennen und an spezifische Situationen anpassen Erfahrungsbereiche I. Spielformen Den Möglichkeiten entsprechend angepasste Spielformen, z.B. - Pendelball-Spiele - Fallschirm - Kegeln - Kleine Spiele Sportkonzept der Sehusaschule Seesen Seite - 5 lernen - Spielregeln einhalten lernen und weiter entwickeln 2. Körper und Sinne Eingangsstufe / Klasse 1 + 2 - Verbessern der körperlichen, räumlichen und zeitlichen Wahrnehmungsfähigkeit o Aufgaben zum Kennen lernen des eigenen Körpers (Begriffe vorne – hinten etc., tasten, hören, sehen, spüren) o Raumorientierung (u.a. Räume über verschiedene Fortbewegungsarten erfahren und erfassen) - Sich am eigenen Körper orientíeren - Spiele zum Kennen lernen von Raum und Zeit (durch Tasten, Sehen, Hören, Spüren) - Die Sinne in Bewegungshandlungen erfahren - Koordination (Förderung des Zusammenwirkens der Körperteile und der Sinne) Klasse 3 + 4 (plus Vertiefung) – Erweiterung der Körperorientierung und des Körperbewusstseins (im Raum) – Schutz und Pflege des Körpers – Atem- und Entspannungsübungen Körperteile erfahren (Zieh- und Schiebekämpfe) – Partner- und Gruppenaufgaben zur Schulung der Sinne 3. Sich bewegen ohne, mit und am Gerät Eingangsstufe / Klasse 1 + 2 – Vielfältige Bewegungsmöglichkeiten (z.B. gehen, laufen, hüpfen, fahren) erproben und vertiefen – Freies und gelenktes erproben von Kleingeräten (Ball, Reifen, Stab, Seil, Luftballon…) – Bewegungslandschaften nach Themen gestalten – Umgang mit Fahrgeräten – Einfache rhythmische Bewegungsspiele – Grundbewegungen an Großgeräten, Gerätekombinationen und Bewegungslandschaften – Proben und erfinden von II. Wahrnehmungsförderung Materiale Erfahrungen mit Sportmaterialien, die in der Psychomotorik verwendet werden, in Verbindung mit Bewegung, z.B. - Klassische Wahrnehmungsförderung III. Entspannungsmöglichkeit en, z.B. - Musik - Schaukeln und Schwingen Entspannungsgeschichten IV. Den eigenen Körper durch günstige äußere Bedingungen selbst in Bewegung setzen. Positionen halten oder Positionen verändern. Positionen und Grundbewegungsarten durch materiale Situationen eigenaktiv erfahren, z.B. Rollen, Rutschen, Drehen, Aufund Abbewegungen, Schaukeln, Wippen, Fahren usw. Sportkonzept der Sehusaschule Seesen Seite - 6 Bewegungsformen mit dem Partner und in der Gruppe Klasse 3 + 4 (plus Vertiefung) – Heranführung an grundlegende Bewegungsformen der Leichtathletik (laufen, springen, werfen) – Einführung einfacher Wettkampfformen (Vorbereitung auf Schulsportwettbewerbe) – Grundlegende Bewegungsformen aus Gymnastik und Tanz (mit und ohne Musik) – Weiterführung der oben genannten Bereiche – Geräteaufbau und Geräteabbau 4. Schule, Freispiel-fläche und Natur V. Bewegt-Werden (Passiv) - Bewegungsfähigkeit der einzelnen Körperteile erleben - Positionen und Grundbewegungsarten durch materiale Situationen erfahren, z.B. Rollen, Rutschen, Drehen, Auf- und Abbewegungen, Schaukeln, Wippen, Fahren usw. Eingangsstufe / Klasse 1 + 2 – Tägliche Bewegungszeiten in Schule und gelände o Klassenzimmer und Schulgebäude (→ Transfers in natürliche Bewegungsräume ermöglichen) – Erkennen möglicher Bewegungsräume in der nahen und weiteren Schulumgebung und für Spiel, Bewegung und Sport nutzen Alle Erfahrungsbereiche (I – V) Klasse 3 + 4 (plus Vertiefung) – Sachgerechter Umgang mit Einrichtungen und Geräten – Schonender Umgang mit der Natur – Geeignete Kleidung tragen und zweckmäßige Ausrüstung benutzen – Gefahren kennen und entsprechend reagieren 3. Klasse 5/6 Jahrgang Individualsportarten 5/6 Sportartbezogene Erfahrungen: Gerätturnen: Boden Kasten mit Sprungbrett Langbank Leichtathletik: Laufen 50 m und 400 m Springen (weit); Rollis: Geschicklichkeitsparcour 50 m werfen Mannschaftssportarten Sportartbezogene Erfahrungen: Spiele mit der Hand: (hinführende Spiele) Basketball nach vereinfachten Regeln Ball über die Schnur (Spiel- und Übungsformen zur Verbesserung der Grundfertigkeiten) werfen und fangen prellen Sportkonzept der Sehusaschule Seesen Wettkampfformen Boccia (m. Regelwerk): Kleine Spiele und Geschicklichkeitsübungen zur Vorbereitung Wettkampfformen Tischtennis/ Kleine Spiele und Geschicklichkeitsübungen zur Vorbereitung Wettkampfformen 2. Schwimmunterricht - Klasse 5 Klassenstufe 5 - Orientierung im Schwimmbad - Verhaltens- und Baderegeln - Hygienische und gesundheitsbezogene Maßnahmen - Wassergewöhnung, - vertrautheit - Wasser in spielerischer Form erleben - Erwerben von Wassersicherheit (ausatmen, gleiten, treiben…) - Heranführung an eine Schwimmart - Springen und Tauchen - Vertiefung einer Schwimmart / ggf. weitere Schwimmarten erlernen - Einfache Schwimmregeln - Einfache Wettkampfformen 7/8 Gerätturnen: Turnen an Gerätearrangements: Rollen, Springen, Schwingen, Klettern, Balancieren Trampolin Boden, Sprung, Barren, Langbank/Schwebebalken Gymnastik und Tanz: Spielerischer Umgang mit den verschiedenen Geräten: Handgeräte: Ball, Seil Improvisationsaufgaben: Rhythmen in Bewegung umsetzen, Tanzschritte mit Partner und in der Gruppe, überlieferte Tanzformen Leichtathletik: Laufen: Dauerlauf, Mittelstrecke (400 m), Kurzstrecke (50 m), Start Springen: allg. springen über Hindernisse, Seite - 7 Spiele mit dem Fuß: (hinführende Spiele) Einfache Torschussspiele auf ein, zwei oder mehrere Tore (Spiel- und Übungsformen zur Verbesserung der Grundfertigkeiten) Torschuss und Zuspiel Erfahrungsbereiche Alle Erfahrungsbereiche (I – V), u.a. - Wahrnehmungsförderung im und mit Wasser ) Kleine Spiele und Freizeitspiele: Brennball, , Jägerball, Völkerball, Staffelspiele, ... Spiele mit Geräten (Rollbrett, ...) Parteiballspiele (Hockey, Fußball, ...) Freizeitspiele ( Federball, Speckbretttennis, Frisbee, Schnitzeljagd, (4 kleine Spiele sollten erarbeitet werden) Ball über die Schnur: Passen und Fangen Täuschen Strategien entwickeln Ball über die Schnur spielen Kenntnisse der Regeln Basketball: Sportkonzept der Sehusaschule Seesen weit, hoch Werfen: Schlagball Kondition Boccia (m. Regelwerk): Kleine Spiele und Geschicklichkeitsübungen Zielgenaues werfen Kenntnisse der Regeln Tischtennis 9W Gerätturnen: Turnen an Gerätearrangements: Rollen, Springen, Schwingen, Klettern, Balancieren Trampolin Boden, Sprung, Reck, Langbank/Schwebebalken Gymnastik und Tanz: Spielerischer Umgang mit den verschiedenen Geräten: Handgeräte: Reifen, Band Leichtathletik: Laufen: Dauerlauf, Mittelstrecke (400 m), Kurzstrecke (50 m), Start Springen: allg. springen über Hindernisse, weit, hoch Werfen: Schlagball Kugelstoßen Kondition Boccia (m. Regelwerk): Kleine Spiele und Geschicklichkeitsübungen Zielgenaues werfen Wettkampfform kennen Kleine Spiele und Geschicklichkeitsübungen Gezieltes Spiel mit Täuschung Seite - 8 Kleine Spiele zur Vorbereitung (Kastenkorbball, ...) Ball ins Ziel bringen –Körbe erzielen- (beliebige Körbe, z.B. Eimer, ...) Einhandwurf Ball erobern Dribbeln Passen und Fangen Täuschen Verteidigen Basketball spielen Kenntnisse der Regeln Fußball: Spielen auf Tore Ball ins Tor bringen -Tore erzielen Ballannahme und Passen Dribbeln, usw. s.o. Torwartschulung Fußballspielen Kenntnisse der Regeln Ball über die Schnur: Passen und Fangen Täuschen Strategien entwickeln Ball über die Schnur spielen Kenntnisse der Regeln Basketball: Kleine Spiele zur Vorbereitung (Kastenkorbball, ...) Ball ins Ziel bringen –Körbe erzielen- (beliebige Körbe, z.B. Eimer, ...) Einhandwurf Ball erobern Dribbeln Passen und Fangen Täuschen Verteidigen Basketball spielen Kenntnisse der Regeln Fußball: Spielen auf Tore Ball ins Tor bringen -Tore erzielen Ballannahme und Passen Dribbeln, usw. s.o. Sportkonzept der Sehusaschule Seesen Wettkampfform kennen Seite - 9 Torwartschulung Fußballspielen Kenntnisse der Regeln