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EUROPÄISCHE KOMMISSION
PRESSEMITTEILUNG
Brüssel, 25. Oktober 2012
Digitalisierung der Medien
Verbraucher, aber Umsatz
langsam
und Inhalte nutzt dem
der Branche steigt nur
Die Ausgaben für den Erwerb von Medienprodukten in digitalem Format haben sich
zwischen 2006 und 2010 weltweit verdreifacht. Auf dem Markt für Musikaufnahmen
werden bereits 30 % der weltweiten Verkäufe im digitalen Bereich getätigt. Der
erfolgreiche Verkauf digitaler Produkte in der Musikbranche findet keine Entsprechung in
anderen Bereichen der Medien- und Inhalteindustrie, bei denen der digitale Vertrieb
langsamer anläuft. Bei Film-/Videoerzeugnissen, Zeitungen, Zeitschriften und Büchern
wurden nur 6 % der Verkäufe im digitalen Bereich getätigt. Dies geht aus dem Bericht der
Gemeinsamen Forschungsstelle (JRC) über die Medien- und Inhalteindustrie (The media
and content industries. A quantitative overview) hervor, der einen wichtigen Beitrag zur
jüngsten Wachstums- und Beschäftigungsstrategie der Kommission für die Kultur- und
Kreativwirtschaft darstellt. Sektorspezifische Studien zu Produktion, Vertrieb,
Preisgestaltung und Nutzung in den Bereichen Film, Musik, Zeitungen, Videospiele,
Buchverlagsgeschäft und Rundfunk/Fernsehen sind in diese Studie eingeflossen, die heute
auf einer Konferenz in Brüssel erörtert wird.
Die für Forschung, Innovation und Wissenschaft zuständige EU-Kommissarin GeogheganQuinn hierzu: „Die Medien- und die Inhalteindustrie sind innovative Branchen und für
Europa von großer gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Bedeutung. Unsere Reaktion auf
die Herausforderungen der Globalisierung und Digitalisierung wird von zentraler
Bedeutung sein. Wir brauchen neue Geschäftsmodelle, die diese Herausforderungen in
Chancen verwandeln. Dieser Bericht liefert wertvolle Informationen für die betroffenen
Branchen und die Politik und wird dazu beitragen, dass wir gemeinsam die richtigen
Antworten finden.“
Der JRC-Bericht erläutert, wie die neuen Technologien zu einem effizienten Vertrieb, zur
Erschließung neuer Märkte und zu niedrigeren Kosten für die Verbraucher führen können.
Weltweit nahmen die Umsätze der einschlägigen Branchen bis 2010 jedoch nur
geringfügig zu. Die Studie hebt die immer stärkere Vernetzung und Konvergenz der
Inhalteindustrie und der IKT-Branche (Informations- und Kommunikationstechnologien:
Telekommunikation, Computer- und Softwareindustrie) hervor. Die Inhaltebranche und die
IKT-Branche zusammengenommen haben im Zeitraum 2006-2010 weltweit um 8,4 %
jährlich zugenommen, die Inhaltebranche allein wuchs jedoch nur um 4,9 %.
IP/12/1151
Die Untersuchung stützt sich auf die jüngsten offiziellen Statistiken (Eurostat-Daten für die
EU-Mitgliedstaaten, OECD-Daten und Daten der nationalen statistischen Ämter) und auf
inoffizielle Daten aus unterschiedlichen Quellen, die die Analyse erleichtert haben.
Heute und morgen werden auf einer Konferenz über hundert internationale Experten aus
führenden Unternehmen, Industrieverbänden, Politik und Wissenschaft zu Diskussionen
zusammenkommen, die Input für die Bemühungen der Kommission liefern sollen, das
volle Potenzial dieses Sektors zu erschließen.
Nach Auffassung der Kommission bietet die Digitalisierung der Medien- und
Inhalteindustrie neue Möglichkeiten zur Rentabilisierung von Investitionen durch Nutzung
neuer Vertriebswege und neuer Geräte. Außerdem werden die Möglichkeiten zur
grenzüberschreitenden Verbreitung von Medienprodukten und Inhalten voll genutzt
werden müssen, wenn ein größtmögliches Publikum, eine maximale Anzahl von Lesern
und ein höchstmöglicher Umsatz erreicht werden sollen.
Diese Fragen wurden im Rahmen jüngerer Initiativen der Kommission (z. B. des
Aktionsplans für den elektronischen Handel) bereits behandelt und werden auch
Gegenstand eines in den kommenden Monaten zu erwartenden Strategiepapiers der
Europäischen Kommission zur Konvergenz und zum vernetzten Fernsehen sein.
Die Gemeinsame Forschungsstelle (JRC)
Die JRC ist die einzige Kommissionsdienststelle, die direkte Forschungsarbeiten
durchführt. Sie leistet unabhängige wissenschaftliche und wirtschaftsbezogene
Unterstützung für die politischen Prioritäten der Strategie „Europa 2020“ in den Bereichen
„Wettbewerbsfähigkeit“, „Nachhaltigkeit“ und „große gesellschaftliche Herausforderungen“
(wie Gesundheit, Sicherheit und Gefahrenabwehr).
Weitere Informationen
MEMO/12/805: 10 Fakten zur Digitalisierung in der Medien- und Inhalteindustrie
JRC-Bericht: The media and content industries. A quantitative overview
Website der Konferenz: http://is.jrc.ec.europa.eu/pages/ISG/MCI/conference.html
Tagesordnung: http://is.jrc.ec.europa.eu/pages/ISG/MCI/conference.html#agenda
Website
zur
Medienund
http://is.jrc.ec.europa.eu/pages/ISG/MCI.html
Inhalteindustrie
(Sektorstudien):
Pressemitteilung:
„Europäische
Kommission:
neue
WachstumsBeschäftigungsstrategie für die Kultur- und Kreativwirtschaft“ IP/12/1012
und
Mitteilung der Kommission „Die Kultur- und Kreativwirtschaft als Motor für Wachstum und
Beschäftigung in der EU unterstützen“:
http://ec.europa.eu/culture/our-policy-development/documents/com537_de.pdf
Ansprechpartner :
Michael Jennings (+32 2 296 33 88)
Monika Wcislo (+32 2 298 65 95)
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