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Mein Gott und Walter – Episode 18: Die Sakramente
Mein Gott und Walter
Episode 18: Die Sakramente
Heilige Schrift
Joh 3,5; Mt 28,19 (Taufe)
Apg 8,14-16; Eph 4,30 (Firmung)
2 Tim 1,6 (Weihe)
Jak 5,14-15 (Krankensalbung)
Katechismus der katholischen Kirche
1066-1131; 1136-1209
Katechismus der katholischen Kirche
- Kompendium
218-232; 233-249
Youcat
166-178;179-192; 193-271
Die Gemeinschaft der Heiligen
Das Glaubensbekenntnis bekennt die Gemeinschaft der Heiligen, die „communio sanctorum“.
Diese kann man in einem doppelten Sinn verstehen: Als Gemeinschaft heiliger Menschen
oder als Gemeinschaft in heiligen Dingen.
Interessant ist vor allem die zweite Deutung: Die „communio sanctorum“ als Gemeinschaft
in heiligen Dingen bezieht sich vor allem auf die Sakramente. Denn wenn die sichtbare
Kirche auch nicht immer der Aufenthalt super-heiliger Menschen ist, so finden wir doch in
der Kirche alle Mittel, um unser Leben zu heiligen, Christus ähnlich zu werden. Und da
unser eigenes Bemühen oft reichlich schwach ist, unterstützt Gott uns mit seiner Gnade.
Verschiedene Arten von Gnade
- Die heiligmachende Gnade: Sie hat eine verwandelnde Kraft in unserer Seele. Sie
macht uns zu wahren Kindern Gottes und zur Wohnstatt des Heiligen Geistes.
Wir können die heiligmachende Gnade in uns vermehren, aber natürlich geht es auch
anders herum: Durch jede schwere Sünde – also durch jede wissentliche und
willentliche Abwendung von Gott in einer schwerwiegenden Sache - können wir das
Licht unseres Herzens auslöschen. Nur Umkehr und Versöhnung können es neu
entzünden. Christus hat seinen Jüngern im Vergebungsdienst der Beichte ein eigenes
Sakrament dafür hinterlassen (Joh 20,22-23).
- Aktuelle Gnaden: Sie stützen und begleiten unser menschliches Handeln, damit
uns das Gute gelingt.
- Äußere Gnaden: Es sind Gaben, ja Geschenke Gottes, die uns umgeben; z.B. die
Begegnung mit einem Menschen, der uns im Glauben tiefer führt oder irdische Güter,
die wir nach dem Willen Gottes zum Segen für uns und andere werden lassen.
All diese Gnaden beziehen wir von Gott - genauer gesagt von der Erlösungstat Christi.
Die Sakramente als Hilfen Gottes in der Nachfolge Christi
Damit die Heilstat Christi für uns wirksam wird, müssen wir sie in unser Leben
aufnehmen und Christus nachfolgen, versuchen, ihm ähnlich zu werden. Dies geschieht
nicht so sehr durch unsere eigene Anstrengung, sondern durch Gottes Hilfe, die er uns in den
Sakramenten zuwendet: Sakramente sind äußere Zeichen, die von Christus eingesetzt
sind, um eine Gnade zu bezeichnen und diese Gnade auch zu bewirken.
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Mein Gott und Walter – Episode 18: Die Sakramente
Die verschiedenen Arten von Gnade kommen aber nicht nur über die Sakramente zu uns:
- Gerade äußere Gnaden erreichen uns natürlich auf anderem Weg. Auf eine Weise sind
die Sakramente mit ihren äußerlich sichtbaren Handlungen selbst eine äußere Gnade.
- Aktuelle Gnaden, die man auch helfende Gnaden nennt, erwirken wir oftmals durch
das aufrichtige Gebet.
- Selbst die heiligmachende Gnade kann uns auf anderem Weg geschenkt werden.
„Deus non alligatur Sacramentis“ heißt eine theologische Maxime: „Gott ist nicht an die
Sakramente gebunden.“ Aber wir für unseren Teil sind an die Sakramente gebunden. Sie
sind uns als normaler Weg von Gott geschenkt, um die Gnade - allem voran die
heiligmachende Gnade - zu erlangen und zu vermehren.
Die Sakramente entsprechen der leib-seelischen Verfasstheit des Menschen
Dass Gott nun in den Sakramenten eine geistige Wirkung mit einem materiellen Zeichen
verbindet, verstehen wir von unserer menschlichen Natur her: Der Mensch erfährt seine
Umwelt durch die Sinne. Entsprechend handelt Gott an ihm nach Sinnbildern, die er verstehen
kann. Das Wasser der Taufe lässt ihn verstehen, dass die Gnade des Sakraments ihn innerlich
ebenso reinigt und er zu einem neuen Leben berufen ist. Die Gnade wird also bezeichnet
mit einer passenden sichtbaren Handlung und Worten, die das, was innerlich dadurch
geschieht, zum Ausdruck bringen.
Die Sakramente bewirken Gnade. Zuerst einmal die heiligmachende Gnade oder deren
Vermehrung. In manchen Fällen vermitteln Sakramente auch besondere Gnaden, wie etwa
beim Weihe- oder Ehesakrament.
Wir bekennen, dass Christus alle sieben Sakramente eingesetzt hat - manche davon hat er
genau festgelegt, wie die Taufe und die Eucharistie, andere hingegen wurden in
allgemeiner Form der Kirche anvertraut. So hat Christus den Aposteln und ihren
Nachfolgern zwar ein Sakrament der Versöhnung hinterlassen – „Wem ihr die Sünden
vergebt, dem sind sie vergeben; wem ihr die Vergebung verweigert, dem ist sie verweigert.“
(Joh 20,23) –, die genaue Ausgestaltung dieses Versöhnungsdienstes war in der Geschichte
jedoch unterschiedlich.
Die Sakramente als Mittel, um in der Christusnachfolge voran zu kommen
Sakramente sind äußere Zeichen, von Christus eingesetzt, um eine Gnade zu bezeichnen
und diese Gnade auch zu bewirken. Sie sind unser wichtigstes Mittel, um in der
Christusnachfolge voran zu kommen. Und sie stützen uns auf verschiedene Weise auf
unserem ganzen Lebensweg:
- Mit der Taufe - ob sie einem Kind oder einem Erwachsenen gespendet wird - beginnt
eine echte Gotteskindschaft.
- Die Firmung stärkt den Menschen. Er soll furchtlos und auch im Gegenwind „firm“ also fest - stehen können. Er soll den Glauben mutig nach außen hin verkünden.
- Die Ehe oder die Weihe stützen uns im Leben einer bestimmten Berufung.
- In gefahrvoller Krankheit hilft die Krankensalbung dem Leib und vor allem der Seele
bei ihrem schweren, vielleicht auch letzten Gang.
Zwei Sakramente sind besonders häufig unsere Stützen:
- Die Eucharistie entspricht der irdischen Nahrung. Sie stärkt das übernatürliche Leben
in uns und verbindet uns immer enger mit Christus.
- Die Beichte hingegen hilft uns im Kampf gegen die Sünde, sie stärkt uns im Guten
und stellt uns wieder her, wenn wir die Gnade Gottes verloren haben.
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