KONZEPTION der Kindertagesstätte an der Pauluskirche Ev. Kindertagesstätte an der Pauluskirche, Kurhausstraße 6, 55543 Bad Kreuznach Tel: 0671 - 29 87 145 E-mail: [email protected] Gliederung Vorwort 1. Rahmenbedingungen der Einrichtung 2 Ev. Kindertagesstätte an der Pauluskirche, Kurhausstraße 6, 55543 Bad Kreuznach Tel: 0671 - 29 87 145 E-mail: [email protected] Unsere Einrichtung stellt sich vor 2. Unser Auftrag 2.1. Leitbild des Trägers für die Kindertagesstätte 2.2. Bildungs- und Erziehungsempfehlungen 2.3. Rechtliche Grundlagen 2.4. Schutzauftrag der Kindertagesstätte 3. Leitgedanken unserer pädagogischen Arbeit 3.1. Unser Bild vom Kind / Die Rechte der Kinder 3.2. Ziele unserer pädagogischen Arbeit 3.3. Aufgaben der pädagogischen Fachkräfte 4. Schwerpunkte unserer pädagogischen Arbeit Erläuterung 4.1. Selbstständigkeit 4.2. Bewegung 4.3. Sprache 4.4. Religiöse Bildung 5. Weitere Bildungsbereiche 5.1. Soziale Bildung 5.2. Der gestalterische Bereich 5.3. Musikalische Früherziehung / Rhythmik 5.4. Naturerfahrungen 6. Unsere Kindertagesstätte als Lebens- und Bildungsort 6.1. Leben und Lernen in den Gruppen Unsere beiden Stammgruppen Unsere Arbeit in Kleingruppen Unsere gruppenübergreifenden Angebote Gemeinsame Mahlzeiten / Ernährung Unsere Vorschularbeit Ein exemplarischer Tagesablauf 6.2. Das Spiel als Lernform 6.3. Die Eingewöhnung 6.4. Beobachtung und Dokumentation 7. Erziehungs- und Bildungspartnerschaft mit Eltern 7.1. Ziele und Methoden der Zusammenarbeit 7.2. Das Aufnahmegespräch 3 Ev. Kindertagesstätte an der Pauluskirche, Kurhausstraße 6, 55543 Bad Kreuznach Tel: 0671 - 29 87 145 E-mail: [email protected] 8. Die Zusammenarbeit im Team Ziele und Methoden der Zusammenarbeit 9. Die Zusammenarbeit mit dem Träger / der Kirchengemeinde 10. Zusammenarbeit mit Institutionen / im Gemeinwesen Ziele und Formen der Zusammenarbeit 11. Zusammenarbeit zwischen Kita und Grundschule Ziele und Methoden der Zusammenarbeit 12. Sicherung und Überprüfung der Konzeption Anlagen: Beobachtungsbögen VORWORT Liebe Leserinnen und Leser, in dieser schriftlichen Ausarbeitung haben wir wesentliche Informationen, Ziele, Inhalte 4 Ev. Kindertagesstätte an der Pauluskirche, Kurhausstraße 6, 55543 Bad Kreuznach Tel: 0671 - 29 87 145 E-mail: [email protected] und Arbeitsweisen zu einer Konzeption zusammengestellt, um so einen Einblick in unser alltägliches Tun zu geben. Wir sind uns bewusst, dass diese Konzeption einer regelmäßige Überprüfung, Ergänzung und Veränderung bedarf. Somit haben wir die Chance, auf die Lebenswelt des Kindes einzugehen und ein aktuelles pädagogisches Konzept anbieten zu können. Wir sind niemals am Ziel, sondern immer auf dem Weg (Vinzenz von Paul) Wir wünschen Ihnen viel Vergnügen beim Lesen und hoffen, dass Sie einige Eindrücke über den Alltag unserer Kindertagesstätte gewinnen können. 1. Rahmenbedingungen der Einrichtung Unsere Einrichtung stellt sich vor: ● Unsere Einrichtung liegt in der Stadtmitte, in unmittelbarer Nähe der Pauluskirche. Das Einzugsgebiet erstreckt sich auf den Innenstadtbereich. . ● Träger unserer Regelkindertagesstätte ist die Evangelische Kirchengemeinde Bad Kreuznach. Willkommen sind alle Kinder, unabhängig von ihrer Religionszugehörigkeit. Die Familien „unserer Kinder“ leben überwiegend in Zentrumsnähe und zum Teil auch in dem angrenzenden Kurviertel, welches eine große Grünanlage mit einem Spielplatz und Freizeitmöglichkeiten bietet. Ein Teil der Familien kommt aus anderen Ländern. Deren Lebenssituation ist durch unterschiedliche Kultur, Lebensweise oder persönlichen Erfahrungshintergrund geprägt. Wir wollen auf die Bedürfnisse der einzelnen Familien eingehen, z. B. Kinder aus anderen Kulturkreisen integrieren oder Kindern aus Kleinfamilien, Gemeinschaft unter Gleichaltrigen bieten und Eltern Berufstätigkeit ermöglichen. Die gesellschaftliche Ausgangssituation und die sozialen Rahmenbedingungen im Stadtteil finden in der Ausrichtung des Angebotes und in der täglichen pädagogischen Arbeit Berücksichtigung. ● Unsere Kindertagesstätte besteht aus 2 Gruppen mit je 25 Kindern im Alter von zwei Jahren bis zur Einschulung. Wir bieten 30 Ganztagsplätze (7:30 – 16:00 Uhr) und 20 Plätze mit flexibler Betreuung (7:30 – 14:00 Uhr) an. Freitags ist die Einrichtung bis 14:00 Uhr geöffnet. ● Das Raumangebot besteht aus 2 Gruppenräumen mit je einem angrenzenden Nebenraum, einem großen Bewegungsraum, eine Frühstücksecke, Ruhe- und Schlafraum, drei kleineren Abstellräumen, einer Küche, einem großzügigen Flur, der ebenfalls Spielbereich der Kinder und Platz unseres täglichen stattfindenden Morgenkreises ist, sowie einem Büro mit integriertem Personalraum, ein Kleinstkinderbad, zwei Waschräume mit Kinder WC`s. 5 Ev. Kindertagesstätte an der Pauluskirche, Kurhausstraße 6, 55543 Bad Kreuznach Tel: 0671 - 29 87 145 E-mail: [email protected] Das ebene Außengelände, das direkt an das Kindertagesstättengebäude anschließt, hat eine Fläche von ca. 300 qm und verfügt über mehrere Spielgeräte (eine Rutschanlage mit Brücke und Turm, zwei Schaukeln, eine Nestschaukel und einem Spielhaus). Außerdem sind ein großflächiger Sandkasten, zwei Wipptiere und ein Sandkasten für unsere Kleinsten vorhanden. Unser Stammteam setzt sich aus sechs staatlich anerkannten ErzieherInnen, sowie einer Sprachförderkraft in Teilzeit zusammen. Da wir als Ausbildungsbetrieb anerkannt sind, bieten wir jährlich die Möglichkeit, den Beruf des staatlich anerkannten Erziehers bzw. einer Erzieherin in unserem Haus zu erlernen. Des Weiteren bieten wir die Möglichkeit, ein freiwilliges Soziales Jahr in unserem Haus abzuleisten. Für die Zubereitung des Mittagessens ist eine teilzeitbeschäftigte Hauswirtschaftskraft zuständig. Die Reinigung unseres Hauses wird durch eine Gebäudereinigungsfirma durchgeführt. 2. Unser Auftrag 2.1 Leitbild der Ev. Kirchengemeinde Bad Kreuznach für die Kindertagesstätte an der Pauluskirche Die Ev. Kirchengemeinde Bad Kreuznach versteht sich als offene und gastfreundliche Gemeinde. Diesen Auftrag will sie im Dialog zwischen den Generationen, den verschiedenen Kulturen und Konfessionen, die sich in der Stadt begegnen und im Gespräch mit all denen, die sich verantwortlich für die Belange des Stadtbereichs zeigen, erfüllen. Eine ihrer speziellen Aufgaben sind die gemeindeeigene Kindertagesstätten, in denen sich die multikulturelle soziale Wirklichkeit der Stadt Bad Kreuznach sehr gut widerspiegelt. Wir unseren Auftrag darin, den Kindern einen vertrauten und geschützten Lebensraum anzubieten. Wir wollen sie an Körper, Seele und Geist stärken, ebens9 für den weiteren Lebensweg ermutigen und befähigen. Wir wissen: Kinder sind eine gute Gabe Gottes. Jede und Jeder ist ein einzigartiger Erdenbürger, mit besonderen Gaben, Fähigkeiten und Schwächen - und einer eigenen Lebens- und Lerngeschichte. Wir vertrauen darauf, dass jedes Kind die von Gott gegebenen Fähigkeiten und Kompetenzen selbstständig entdecken und entwickeln kann. Wir glauben an die bedingungslose Annahme Gottes, unabhängig von Fähigkeiten und Leistungen. Unser Ziel ist es, diese Begabungen gemeinsam mit dem Kind (und auch mit den Eltern) zu entdecken, wertzuschätzen und zu fördern. Zugleich ist unsere Tagesstätte Begegnungsort für Kinder verschiedener Kulturen und Religionen und ihrer Eltern. Manche Kinder lernen bei uns zum ersten Mal eine fremde Kultur und Sprache kennen. Gefühlen von Fremdheit und Orientierungslosigkeit begegnen wir mit Respekt und in Begleitung, damit sich diese in Vertrauen und Angenommensein wandeln können. Unsere Kindertagesstätte ist somit ein Lebensort für Kinder unterschiedlicher Kulturen. Hier können sie sich gegenseitig wertschätzen lernen. In geschützter und vertrauensvoller Gemeinschaftsatmosphäre können Erfahrungen gemacht werden, die zum Lernen anregen und dem Leben im Miteinander dienen. 6 Ev. Kindertagesstätte an der Pauluskirche, Kurhausstraße 6, 55543 Bad Kreuznach Tel: 0671 - 29 87 145 E-mail: [email protected] 2.2 Bildungs- und Erziehungsempfehlungen Die Grundlage unserer pädagogischen Arbeit bilden die Bildungs- und Erziehungsempfehlungen für Kindertagesstätten in Rheinland-Pfalz. Alle dort aufgeführtem Entwicklungs-, Kompetenz- und Bildungsbereiche werden im täglichen Miteinander und im Rahmen von gezielten Angeboten, überwiegend durch Kleingruppenarbeit den Kindern aller Entwicklungsstufen vermittelt. 2.3 Rechtliche Grundlagen § 22 SGB VIII Grundsätze der Förderung (1) Tageseinrichtungen sind Einrichtungen, in denen sich Kinder für einen Teil des Tages oder ganztägig aufhalten und in Gruppen gefördert werden. Kindertagespflege wird von einer geeigneten Tagespflegeperson in ihrem Haushalt oder im Haushalt des Personensorgeberechtigten geleistet Das Nähere über die Abgrenzung von Tageseinrichtungen und Kindertagespflege regelt das Landesrecht. Es kann auch regeln, dass Kindertagespflege in anderen geeigneten Räumen geleistet wird. (2) Tageseinrichtungen für Kinder und Kindertagespflege sollen 1. die Entwicklung des Kindes zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftlichen Persönlichkeit fördern 1. die Erziehung und Bildung in der Familie unterstützen und ergänzen 2. den Eltern dabei helfen, Erwerbstätigkeit und Kindererziehung besser miteinander vereinbaren zu können. (3) Der Förderauftrag umfasst Erziehung, Bildung und Betreuung des Kindes und bezieht sich auf die soziale, emotionale, körperliche und geistige Entwicklung des Kindes. Er schließt die Vermittlung orientierender Werte und Regeln ein. Die Förderung soll sich am Alter und Entwicklungsstand, den sprachlichen und sonstigen Fähigkeiten, an der Lebenssituation sowie den Interessen und Bedürfnissen des einzelnen Kindes orientieren und seine ethnische Herkunft berücksichtigen. § 22 a SGB VIII Förderung in Tageseinrichtungen (2) Die Träger der öffentlichen Jugendhilfe sollen sicherstellen, dass die Fachkräfte in ihren Einrichtungen zusammenarbeiten 1. mit den Erziehungsberechtigten und Tagespflegepersonen zum Wohl der Kinder und zur Sicherung der Kontinuität des Erziehungsprozesses, 2. mit anderen kinder- und familienbezogenen Institutionen und Initiativen im Gemeinwesen, insbesondere solchen der Familienbildung und -beratung, 3. mit den Schulen, um den Kindern einen guten Übergang in die Schule zu sichern und die Arbeit mit Schulkindern in Horten und altersgemischten Gruppen zu unterstützen. Die Erziehungsberechtigten sind an den Entscheidungen in wesentlichen Angelegenheiten der Erziehung, Bildung und Betreuung zu beteiligen. (3) Das Angebot soll sich pädagogisch und organisatorisch an den Bedürfnissen der Kinder und ihrer Familien orientieren. Werden Einrichtungen in den Ferienzeiten geschlossen, so hat der Träger der öffentlichen Jugendhilfe für die Kinder, die nicht von den Erziehungsberechtigten betreut werden können, eine anderweitige Betreuungsmöglichkeit sicherzustellen. (4) Kinder mit und ohne Behinderung sollen, sofern ein Hilfebedarf dies zulässt, in 7 Ev. Kindertagesstätte an der Pauluskirche, Kurhausstraße 6, 55543 Bad Kreuznach Tel: 0671 - 29 87 145 E-mail: [email protected] Gruppen gemeinsam gefördert werden. Zu diesem Zweck sollen die Träger der öffentlichen Jugendhilfe mit den Trägern der Sozialhilfe bei der Planung, konzeptionellen Ausgestaltung und Finanzierung des Angebots zusammenarbeiten. (5) Die Träger der öffentlichen Jugendhilfe sollen die Realisierung des Förderauftrages nach Maßgabe der Absätze l bis 4 in den Einrichtungen anderer Träger durch geeignete Maßnahmen sicherstellen. § 1 Kindertagesstättengesetz Rheinland-Pfalz Förderung der Erziehung in Kindertagesstätten und in Kindertagespflege (1) Es ist Aufgabe der Kinder- und Jugendhilfe, in Ergänzung und Unterstützung der Erziehung in der Familie durch Angebote in Kindergärten, Horten, Krippen und anderen Tageseinrichtungen für Kinder (Kindertagesstätten) sowie in Kindertagespflege die Entwicklung von Kindern zu eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Menschen zu fördern. Der Förderauftrag umfasst Erziehung, Bildung und Betreuung des Kindes. Die örtlichen Träger der öffentlichen Jugendhilfe gewährleisten die Erfüllung dieser Aufgabe als Pflichtaufgabe der Selbstverwaltung nach Maßgabe der folgenden Bestimmungen. (2) Kindergärten sind allgemeine Erziehungs- und Bildungseinrichtungen vorwiegend für Kinder vom vollendeten dritten Lebensjahr bis zum Schuleintritt. Sie sollen bei Bedarf die Voraussetzungen dafür schaffen, dass auch Kinder anderer Altersgruppen aufgenommen werden können (altersgemischte Gruppen); dies gilt insbesondere für Kinder ab dem vollendeten zweiten Lebensjahr. (3) Horte sind Tageseinrichtungen für Schulkinder. (4) Krippen sind Einrichtungen zur Betreuung und Förderung von Kindern bis zum vollendeten dritten Lebensjahr. (5) Kindertagespflege wird von einer geeigneten Tagespflegeperson in ihrem Haushalt oder im Haushalt der oder des Personensorgeberechtigten geleistet. Soweit die sonstigen Voraussetzungen vorliegen, können von einer Tagespflegeperson bis zu fünf Kinder in Kindertagespflege betreut werden. (6) Über die notwendige Tagesbetreuung in Kindergärten, Horte, Krippen oder Kindertagespflege hinaus, können andere geeignete Tageseinrichtungen zur Verfügung stehen. § 2 Kindertagesstättengesetz Rheinland-Pfalz Grundsätze der Erziehung, Bildung und Betreuung in Kindertagesstätten (1) Kindertagesstätten sollen die Gesamtentwicklung des Kindes fördern und durch allgemeine und gezielte erzieherische Hilfen und Bildungsangebote sowie durch differenzierte Erziehungsarbeit die körperliche, geistige und seelische Entwicklung des Kindes anregen, seine Gemeinschaftsfähigkeit fördern und soziale Benachteiligung möglichst ausgleichen. Hierzu ist die Beobachtung und Dokumentation der kindlichen Entwicklungsprozesse unter Beachtung der trägerspezifischen Konzeption und des Datenschutzes erforderlich. Diese sind 8 Ev. Kindertagesstätte an der Pauluskirche, Kurhausstraße 6, 55543 Bad Kreuznach Tel: 0671 - 29 87 145 E-mail: [email protected] zugleich Grundlage für Entwicklungsgespräche mit den Eltern. (2) Die Tagesbetreuung von Kindern soll sich an den Bedürfnissen der Kinder und ihrer Familien orientieren. Kindertagesstätten sollen mit den Eltern oder sonstigen Erziehungsberechtigten bei der Erziehung des Kindes zusammenarbeiten und mit ihnen erzieherische Probleme und Bedürfnisse des Kindes erörtern. Sie sollen auf die Inanspruchnahme notwendiger Hilfen auch in Fällen von Gewalt gegen Kinder oder sexuellen Missbrauch hinwirken (3) Kindertagesstätten haben auch die Aufgabe, bei der Früherkennung von Entwicklungsrückständen und Behinderung mitzuwirken. Für die gemeinsame Erziehung behinderter und nicht behinderter Kinder soll eine ausreichende Anzahl geeigneter Plätze in Kindertagesstätten vorhanden sein, die Plätze sollen auch entsprechend den allgemein anerkannten Regeln der Technik, so weit wie möglich barrierefrei im Sinne des § 2 Abs. 3 des Landesgesetzes zur Gleichstellung behinderter Menschen, gestaltet sein. § 2a Kindertagesstättengesetz Übergang zur Grundschule (1) Der Kindergarten soll in dem Jahr, welches der Schulpflicht unmittelbar voraus geht, möglichst von allen Kindern besucht werden. Hierauf wirken die Träger der öffentlichen Jugendhilfe hin. (2) In diesem Kindergartenjahr wird nach Maßgabe der jeweiligen Konzeption, insbesondere der Übergang zur Grundschule, vorbereitet und über die allgemeine Förderung nach § 2 hinaus die Sprachentwicklung der Kinder beobachtet und durch gezielte Bildungsangebote gefördert. (3) Die Kindergärten arbeiten mit den Grundschulen zur Information und Abstimmung ihrer jeweiligen Bildungskonzepte zusammen. Hierzu werden geeignete Kooperationsformen, wie Arbeitsgemeinschaften, gegenseitige Hospitationen und gemeinsame Fortbildungen, zwischen Kindergärten und Grundschulen vereinbart. 2.4 Schutzauftrag der Kindertagesstätte - § 8a SGB Neben dem Auftrag, die Entwicklung der Kinder zu eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Menschen zu fördern, hat unsere Kindertagesstätte auch den Auftrag, Kinder vor Gefährdungen zu schützen. Hier unterscheiden wir Gefährdungen wie körperlich seelische Vernachlässigung, körperlich seelische Misshandlung und sexuelle Gewalt. Mit dem neuen Gesetz zum Schutzauftrag bei Kindeswohlgefährdung wird die Verantwortung der Kindertagesstätte für das Wohl der Kinder gestärkt und zeichnet zugleich den Weg, diese Verantwortung gemeinsam mit den Eltern wahrzunehmen. Das heißt konkret: Wenn es aus Sicht der pädagogischen Fachkräfte Anhaltspunkte für eine Gefährdung des Kindeswohls gibt, wird das Gespräch mit den Eltern gesucht. In diesem Gespräch, das auch mit Unterstützung einer ständig bestellten Fachkraft aus dem Bereich Kindesschutz geführt werden kann, werden gemeinsam Hilfsmöglichkeiten für das Kind und die Familie entwickelt, um die Gefährdung für das Kind abzuwenden. Wenn es nicht möglich ist, zu gemeinsamen Vereinbarungen zu kommen, muss die Kindertagesstätte im Interesse und zum Schutz des Kindes das Jugendamt informieren. Um diesen Schutzauftrag auch in Bezug auf die pädagogischen Fachkräfte unserer 9 Ev. Kindertagesstätte an der Pauluskirche, Kurhausstraße 6, 55543 Bad Kreuznach Tel: 0671 - 29 87 145 E-mail: [email protected] Einrichtung umzusetzen, lässt der Träger sich bei Einstellung neuer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und in regelmäßigen Abständen ein erweitertes Führungszeugnis vorlegen. 3. Leitgedanken unserer pädagogischen Arbeit 3.1 Unser Bild vom Kind / Die Rechte der Kinder Jedes Kind hat seinen Platz im Leben und ist von Gott gewollt. Jedes Kind ist einzigartig. Es wird als individuelles Wesen geboren und entwickelt im Zusammenhang mit seinem sozialen und räumlichen Umfeld, seinen eigenen Zugang zur Welt. Das Kind braucht von Anfang an Schutz, Geborgenheit und Annahme, hat jedoch gleichzeitig das Bedürfnis nach Selbstständigkeit und Unabhängigkeit. Die Entwicklung in diesem Spannungsfeld ist für das Kind selbst und für den begleitenden Erwachsenen immer wieder eine besondere Herausforderung. Bezugspersonen, zu denen ein Kind eine sichere Bindung aufbauen kann, sind für das positive Selbstkonzept des Kindes prägend. JEDES KIND…… 3.2 Ziele unserer pädagogischen Arbeit 10 Ev. Kindertagesstätte an der Pauluskirche, Kurhausstraße 6, 55543 Bad Kreuznach Tel: 0671 - 29 87 145 E-mail: [email protected] 11 Ev. Kindertagesstätte an der Pauluskirche, Kurhausstraße 6, 55543 Bad Kreuznach Tel: 0671 - 29 87 145 E-mail: [email protected] 3.3 Aufgaben der pädagogischen Fachkräfte 12 Ev. Kindertagesstätte an der Pauluskirche, Kurhausstraße 6, 55543 Bad Kreuznach Tel: 0671 - 29 87 145 E-mail: [email protected] 4. Schwerpunkte unserer pädagogischen Arbeit Erläuterung: Nachfolgend finden Sie in unserer Konzeption eine Auswahl von Schwerpunkten unserer täglichen pädagogischen Arbeit mit dem Kind. Unseren Fokus legen wir besonders auf Selbstständigkeit, Bewegung, Sprache und religiöse Bildung. 4.1 Selbstständigkeit Selbstständigkeit ist ein wichtiger Bestandteil der Persönlichkeit. In unserer Kindertagesstätte werden die Kinder im alltäglichen Ablauf möglichst viel beteiligt. Deutlich wird dies unter anderem bei unserem „freien Frühstück“. Uns ist es wichtig, dass die Kinder ihre eigenen Bedürfnisse (wie z. B. „Habe ich Hunger? Habe ich Durst?“) erkennen und damit umgehen lernen. Die Kinder entscheiden selbst, was und wie viel sie von ihrem mitgebrachten Essen zu sich nehmen. Für das Frühstück stehen Teller und Gläser auf einem Teewagen bereit, mit dem die Kinder ihren Platz eindecken. Auch Tee und Wasser stehen auf den Tischen bereit, so dass die Kinder sich selbstständig einschenken bzw. 13 Ev. Kindertagesstätte an der Pauluskirche, Kurhausstraße 6, 55543 Bad Kreuznach Tel: 0671 - 29 87 145 E-mail: [email protected] nachschenken können. Hierbei erhalten die kleineren Kinder oft Hilfe von den Größeren. Ist das Frühstück beendet, wird das Geschirr in einen bereitstehenden Korb geräumt. Danach wird der Stuhl an den Tisch geschoben und eventuell noch der Platz gesäubert. Durch das Eindecken des Tisches und die Begleitung beim gemeinsamen Essen, zum Frühstück und zur Mittagszeit, lernen die Kinder Tischkultur kennen und sie anzuwenden. Die Kinder entscheiden selbst, wo, mit was und mit wem sie spielen möchten. Durch diese Selbstbestimmung über die Spielbereiche bewegen sich die Kinder im ganzen Haus, denn auch die Turnhalle und das Außengelände gehören dazu. Wenn die Kinder in die Turnhalle gehen möchten, wissen sie, dass sie sich umziehen müssen. Die Turnsachen sind in Beuteln verpackt, die mit dem Erkennungszeichen der Kinder (wie z.B. Clown, Ball etc.) versehen sind. Die Turnbeutel sind für die Kinder leicht zu erreichen. Ähnlich verhält es sich, wenn die Kinder nach draußen gehen. An der Garderobe befinden sich die Jacken und Schuhe der Kinder, die sie selbstständig anziehen. Beim Schließen der Jacke oder beim Binden der Schuhe helfen entweder die größeren Kinder oder die ErzieherInnen. In unseren Gruppenräumen stehen den Kindern ausreichend Materialien, wie Papier, Stifte, Kleber etc. und diverse Spiele zur freien Verfügung. So können sie eigene Fähigkeiten entdecken und diese vertiefen. In der aktiven Mitgestaltung und im ungehinderten Spiel kann Neues entdeckt und Ausdauer eingeübt werden. Durch die oben genannte aktive Mitgestaltung lernt das Kind eigene Ideen zu entwickeln. Ferner wird es in der Lage sein, seine eigenen Vorstellungen über Spielthemen, Interessenschwerpunkte, Auswahl des Spielortes und ggf. dessen Umgestaltung zu entwickeln und diese verbal zu verdeutlichen. Im Umgang mit anderen stößt das Kind auch auf Grenzen. Es erfährt, dass seine Vorstellungen nicht die der anderen sind. Aber auch hier liegt für das Kind ein Gewinn, denn beim Üben mit dem Umgang mit Misserfolgen lernt es über Lösungsmöglichkeiten nachzudenken und wird diese ausprobieren. Das Kind erarbeitet sich selbstständig im täglichen Umgang in der Gruppe Bewältigungsstrategien, die ihm dabei helfen, Kompromisse zu schließen und Bedürfnisse sozialverträglich einzufordern. Das Kind entwickelt zunehmend eine psychische Widerstandskraft, die es befähigt, die ihm gestellten Anforderungen als Herausforderung zu verstehen und die wachsende innere Sicherheit hilft ihm diese zu bewältigen. Unter Partizipation verstehen wir, wenn das Kind Vertrauen in sich und seine Lebenswelt entwickelt, schafft es damit die Voraussetzungen, um selbstständig zu werden. Dies wird täglich u.a. durch demokratische Mitbestimmung der Tagesangebote (Morgenkreis) gelebt. 4.2 Bewegung Dass Kinder heutzutage zu Hause genug Bewegungsmöglichkeiten haben, kann nicht mehr vorausgesetzt werden. Deshalb ist es uns ein großes Anliegen, im Gruppenalltag die Bewegungsgrundformen des Kindes jederzeit zu ermöglichen. Dies wird durch eine ansprechende und motivierende Raumgestaltung und Gestaltung des Außengeländes erreicht und wird wie folgt umgesetzt: Bewegungsgrundformen: Krabbeln und kriechen kleine Nischen, durch die die Kinder hindurch bzw. darüber hinweg krabbeln können. Gehen, laufen, rennen - ausreichend Platz und Anreize dazu bieten 14 Ev. Kindertagesstätte an der Pauluskirche, Kurhausstraße 6, 55543 Bad Kreuznach Tel: 0671 - 29 87 145 E-mail: [email protected] Möglichkeiten zum Umkreisen von Hindernissen anbieten, da sich die Kinder dadurch u. a. Formenverständnis erobern. wöchentliche Spaziergänge. Steigen, klettern, springen - hoch, tief, weit weitere Klettermöglichkeiten sind die Sprossenwand und Kästen im Bewegungsraum und im Außengelände. Tragen, schieben, ziehen durch zur Verfügung stehende Kisten, Schubkarren, Buggies, Sitzfahrzeuge, Anhänger etc. die eigenen Kräfte erproben und erleben. Hängen, schaukeln, schwingen durch Schaukelmöglichkeiten sowohl drinnen wie draußen. Auch die weiteren wichtigen Bewegungsgrundformen „rutschen, drehen, wälzen, rollen, werfen, fangen und balancieren“ werden jederzeit durch entsprechendes Material- und Raumangebot ermöglicht. Darüber hinaus bieten wir mehrmals pro Gruppe eine von uns angeleitete Bewegungsstunde an, die es uns ermöglicht, das Bewegungsverhalten der Kinder regelmäßig zu beobachten, um hieran in unserer pädagogischen Arbeit gezielt ansetzen zu können. 4.3 Sprache Bedingt durch die Lage und das Einzugsgebiet unserer Kindertagesstätte erleben wir viele verschiedene Kulturen. Diese Rahmenbedingung begreifen wir als Chance für ein gemeinsames, harmonisches, multikulturelles Miteinander. Eine Rahmenbedingung ist, außer einer auffallenden allgemeinen Spracharmut und Sprachentwicklungsverzögerung bei vielen Kindern, die Sprachbarriere zwischen den Kindern an sich, sowie zwischen Kindern und Erziehern. Dies findet sich auch in der Elternarbeit wieder. In vertrauensvoller Atmosphäre möchten wir für alle Kinder mit ihren Eltern „echte“ Ansprechpartner sein. Wir sind ein Lebens- und Lernort, der großen Wert legt auf das gemeinsame Gespräch mit Kindern und Eltern. Durch eine respektvolle und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Eltern kann sich das Kind in seiner neuen Lebenswelt schnell orientieren und sicher fühlen. Dazu gehört im Besonderen das Knüpfen sozialer Kontakte, sich unserer Gemeinschaft zugehörig zu fühlen und z. B. sprachlich Konflikte lösen zu können. In spielerischer Form lernt das Kind, seinen Sprachschatz im Alltag anzuwenden und diesen sprachlich mitzuteilen. Auf kindgerechte Art und Weise wird die Sprachfähigkeit den Kindern vermittelt, z. B. über das Spiel an sich, sowie über die Bewegung, über die Sinne wahrnehmend, um so ganzheitlich die Sprachfelder erschließen zu können. Die ganzheitliche Sprachförderung ist von großer Bedeutung, da dies im kindlichen Entwicklungsprozess eng miteinander verbunden ist. In der gesamten Kindergartenzeit wollen wir die schon vorhandene Sprachfähigkeit des Kindes fördern, zum Teil auch wecken, den Sprachschatz Ihres Kindes aufbauen, erweitern und differenzieren. Dabei wollen wir uns die Voraussetzungen, die das Kind von Natur aus mitbringt, zunutze machen. Wir ermutigen das Kind, die Sprachkenntnisse anzuwenden, indem wir ihm zuhören, es auffordern, loben, es ernst nehmen und dem Kind Rückmeldungen geben. So haben wir die Chance, gemeinsam mit dem Elternhaus, der Zusammenarbeit mit der 15 Ev. Kindertagesstätte an der Pauluskirche, Kurhausstraße 6, 55543 Bad Kreuznach Tel: 0671 - 29 87 145 E-mail: [email protected] Grundschule, dem Angebot der internen Sprachförderung den für die Schule notwendigen Sprachschatz zu erlernen. Dies fördert die Bildung der eigenen Persönlichkeit des Kindes und stärkt diese. Damit wird ein wichtiger Punkt der Schulfähigkeit erreicht. Die Förderung der Sprachkompetenz und der damit verbundenen Persönlichkeitsentwicklung ist ein wichtiger Schritt im Leben des Kindes, mit dem Ziel, ein mündiges Mitglied einer vielfältige Gesellschaft werden zu können. Beispiele, wie sich aktive Sprachförderung darstellt: Bilderbuchbetrachtungen: Durch das Vorlesen und Erzählen der Bilderbücher erfahren die Kinder einen zusammenhängenden Inhalt einer Geschichte, einen logischen Aufbau und grammatikalisch sinnvollen Zusammenhang. Durch deutliches Vorlesen wird die Sprachschatzerweiterung begünstigt, die Aussprache geschult. Bilder in Büchern wirken anregend, lassen zu, dass der Inhalt in eigenen Worten wiedergegeben werden kann. Es wird darauf geachtet, dass die Kinder in ganzen Sätzen sprechen, unter Berücksichtigung des Entwicklungsstandes und Kenntnisse der deutschen Sprache. Die Erzieher haben eine direkte Möglichkeit zur Einschätzung des Sprachstandes. Lieder, Kreisspiele, Fingerspiele: Durch die vorgegebenen Texte, Reime und Wiederholungen lernt das Kind, meist mit melodischer Unterstützung, Sprache. Durch Rhythmus und Melodie prägen sich die immer wiederkehrenden Texte ein. Dies dient der Sprachschatzerweiterung und Aussprache. Kinder haben Freude beim Singen und es fällt ihnen leichter, durch die Eigenmotivation Sprache zu erlernen. Rollenspiele / Freispiel: In kleinen Spielgemeinschaften unter Kindern sind Rollenspiele sehr begehrt. Hier schlüpfen die Kinder in andere Rollen, bevorzugt ist hier das „Vater-Mutter-Kind-Spiel“. Hier findet das Gespräch untereinander statt, Auseinandersetzungen werden sprachlich gemeistert und Kompromisse werden geschlossen. Die Sprachkompetenz der Kinder wird hier eingesetzt und spielerisch gefestigt bzw. erweitert. 4.4 Religiöse Bildung Zum religiösen Selbstverständnis unserer Kindertagesstätte gehört, dass die Elemente des christlichen Glaubens an die Kinder weitergegeben werden und in alle Bereiche unseres Gruppenalltags mit einfließen. Dies erfolgt in unserer wöchentlich stattfinden Glaubenswerkstatt, sowie im Gruppenalltag, im Morgenkreis, beim Mittagessen oder beim Imbiss. Durch das Wahrnehmen von Welt und Umwelt als Schöpfung Gottes, das Miterleben des Festkreises mit seinen biblischen Erzählungen, das Singen christlicher Lieder, durch die Begegnung mit religiösen Zeichen und Symbolen, durch Gebete und regelmäßige Kindegarten – und Familiengottesdienste mit dem zuständigen Pfarrer/der Pfarrerin, soll es den Kindern in unserer Gemeinschaft ermöglicht werden, religiöse Erfahrungen zu sammeln und ihre Neugier in diesem Bereich geweckt und gefördert wird. Bedingt durch die unterschiedliche religiöse, nationale und kulturelle Herkunft hat das einzelne Kind die Möglichkeit, unterschiedliche Formen von Glauben und Religion wahrzunehmen und eigene, sowie fremde Kulturkreise zu entdecken. Dabei ist es uns wichtig, andere Kulturen und Religionen mit Offenheit und Achtung wertzuschätzen und gleichzeitig unsere eigene kulturelle und religiöse Identität als Leitfaden zu bewahren. 16 Ev. Kindertagesstätte an der Pauluskirche, Kurhausstraße 6, 55543 Bad Kreuznach Tel: 0671 - 29 87 145 E-mail: [email protected] Wir ErzieherInnen verstehen uns dabei im Zusammenleben mit den Kindern als Lebensbegleiter, die im Gruppenalltag Themen wie Hoffnung, Vergebung und Nächstenliebe anlassbezogen einbringen. Besonders achten wir darauf, dass das Leben in unserer Einrichtung von einer Atmosphäre des Vertrauens bestimmt ist. 5. Weitere Bildungsbereiche 5.1 Soziale Bildung Das Leben in der Gruppe ist die Voraussetzung zum Erwerb wichtiger sozialer Fähigkeiten. Um eigenständig und unabhängig zu werden, benötigen Kinder verschiedene soziale Kompetenzen. Es ist wichtig, Kinder zu toleranten und respektvollen Menschen heranreifen zu lassen, besonders in der heutigen vielfältigen Gesellschaft. Sie sollen lernen, Verantwortung für das eigene Handeln, Verantwortung anderen Menschen gegenüber und für Natur und Umwelt zu übernehmen. So bekommen sie die Möglichkeit zu selbstbewussten und hilfsbereiten Menschen heranzuwachsen. Im Alltag, in der Auseinandersetzung mit den anderen Kindern lernen sie mit Konflikten umzugehen und bekommen ein Gefühl für den sozialen Umgang in der Gruppe. Wir verstehen uns hierbei als Konfliktbegleiter, die den Kindern zu Seite stehen und sie in ihrem Anliegen ernst nehmen. Um das Gruppengefühl der Kinder zu stärken, bieten wir vermehrt Kleingruppenaktivitäten an, bei denen Kommunikation ein wichtiger Bestandteil ist. Die Kinder hören einander zu, lassen sich ausreden und lernen so die Regeln der Kommunikation kennen. Sie nehmen Rücksicht aufeinander und lernen ihr Gegenüber zu schätzen. Das Gemeinschaftsgefühl wird zusätzlich durch feste Rituale und beispielsweise gemeinsames feiern von Festen, zu denen jeder etwas beitragen kann, gefördert. Außerdem stellen wir jeden Morgen gemeinsam mit den Kindern fest, welche Kinder an diesem Tag fehlen, um den Kindern zu verdeutlichen, dass jedes einzelne ein Teil unserer Gruppe ist und von uns geschätzt wird. Diese Werte wollen wir Ihrem Kind in unserer täglichen Arbeit vermitteln und erfahrbar machen. Dafür ist es uns wichtig, ein gesundes soziales Umfeld zu schaffen, in dem sich die Kinder wohl fühlen. Dies erzielen wir durch eine angenehme Gruppenatmosphäre und einer harmonischen Kommunikationsebene der ErzieherInnen untereinander sowie zwischen ErzieherInnen und Kindern, und bei den Kindern untereinander. Weiterhin ist es wichtig, dass ErzieherInnen und Eltern gemeinsam daran arbeiten, dem Kind ein authentisches und ganzheitliches Bild sozialer Werte zu vermitteln. Ein wechselseitiger Austausch über das Befinden und die Entwicklung des Kindes sind hierbei unumgänglich. So können wir uns der Verschiedenheit der Interessen und Gefühle der Kinder bewusst werden. Wir schaffen eine Chancengleichheit, indem wir versuchen, jedem Kind gerecht zu werden. Uns ist bewusst, dass man soziale Bildung nicht lehren kann wie das ABC. Jedoch versuchen wir in vielfältiger Weise, bei den Kindern ein Gefühl dafür zu wecken. Dies geschieht vor allem durch Geschichten, Bücher, und Lieder mit sozialem Lerninhalt sowie gemeinschaftsfördernden Spielen. Außerdem ermutigen wir die Kinder immer wieder zur Hilfsbereitschaft, indem die größeren Kinder den Kleineren beispielsweise beim Anziehen helfen. Um den neuen Kindern die Eingewöhnung zu erleichtern, übernehmen ältere Kinder eine Patenschaft. Zusätzlich vertrauen wir ihnen kleinere Aufgaben an, wie z.B. Botengänge, damit sie lernen, Verantwortung zu übernehmen. So 17 Ev. Kindertagesstätte an der Pauluskirche, Kurhausstraße 6, 55543 Bad Kreuznach Tel: 0671 - 29 87 145 E-mail: [email protected] wollen wir ideale Voraussetzungen schaffen, dass sich Kinder zu sozial verantwortlichen Menschen entwickeln. 5.2 Der gestalterische Bereich Der gestalterisch-kreative Bereich ist Schwerpunkt in allen Angeboten. Die Materialien in den Gruppenräumen sind so angeordnet, dass sie einen Aufforderungscharakter haben und die Kinder somit mit Neugier und Lust verschiedene Methoden und Techniken selbstständig ausprobieren können. Kinder lernen altersentsprechend den Umgang mit Schere, Stiften und Pinsel, sowie die Farben und Formen. Am Maltisch variieren zusätzliche Materialangebote z.B. Schachteln, Federn, Wolle. Es ist wichtig, dass Kinder ohne Arbeitsauftrag experimentieren können. Das Endprodukt muss nicht gegenständlich sein. Der Prozess wird wertgeschätzt. Gezielt angeleitete Angebote werden oft in Einzelarbeit mit dem Kind erstellt. Durch verschiedene Techniken, wie z. B. Papierreißen, Kleben, Malen, Färben, Drucken entstehen verschiedene Anforderungen an Kreativität, Fein-/und Grobmotorik. Diese fördert wiederum Konzentration, Durchhaltevermögen und Auffassungsgabe. 5.3 Musikalische Früherziehung/Rhythmik Gemeinsames Singen und Bewegen zu Liedern und Reimen findet täglich im Gruppenalltag statt. Durch die Verbindung von Worten und Bewegung (Rhythmik) finden häufig auch Kinder mit Sprachdefiziten Mut zum Mitmachen in der Gesamtgruppe. Insgesamt kommt es nicht auf die Vielzahl der Spiele und Übungen an, sondern vielmehr darauf, sie auf ihren musikalischen bewegungsbezogenen sozialen kommunikativen sprachlichen mathematisch-naturwissenschaftlichen Fundus hin anzubieten. Dadurch werden erhöhte Konzentrationsphasen erreicht, ein differenziertes Hören und Zuhören und ein besseres Körperbewusstsein. Diese Form der Gruppenarbeit hat zudem positive Auswirkungen auf die sozialen und emotionalen Kompetenzen der Kinder. Verschiedene Anlässe in Alltag wie z.B. unser täglich stattfindender Morgenkreis, in dem u.a. jeder Geburtstag gefeiert wird, die Glaubenswerkstatt, die Musikwerkstatt, gruppeninterne Stuhlkreise oder Bewegungsangebote, sind uns wichtig, um bereits vorhandenes Liedgut zu bewahren, neues zu erwerben und Altes zu erhalten. Außerdem bieten wir den Kindern die Möglichkeit an, Instrumente zu basteln, Tänze selbst zu kreieren, Phantasielieder zu erfinden u.v.m. 5.4 Naturerfahrungen Wir möchten in unserer Einrichtung versuchen, in den Kindern ein Bewusstsein für die Zusammenhänge in der Natur (Mensch, Tier, Pflanzen, Luft, Wasser, etc.) und deren Schutz zu wecken. 18 Ev. Kindertagesstätte an der Pauluskirche, Kurhausstraße 6, 55543 Bad Kreuznach Tel: 0671 - 29 87 145 E-mail: [email protected] Mit Hilfe von Bilderbüchern, Liedern und Gesprächen im Morgenkreis, sowie im Stuhlkreis und im Freispiel bringen wir ihnen die heimische Tier- und Pflanzenwelt nahe. Im religionspädagogischen Bereich besprechen wir mit den Kindern die Schöpfungsgeschichte und feiern Erntedank. Die Kinder hören und erleben Geschichten und Gleichnisse aus der Bibel, die mit Naturerfahrungen (auch Naturgewalten) zu tun haben. Auch der Wechsel der Jahreszeiten und die Vorgänge in der Natur sind immer ein Thema bei den Kindern. In unserem Außengelände haben wir eine Kräuterschnecke, sowie mehrere Blumenkästen., in dem die Kindergemeinsam mit uns Zier- und Nutzpflanzen (Küchenkräuter, Tomaten, etc.) einsäen und pflegen. Bei der Neugestaltung unseres Außengeländes haben die Kinder tatkräftig mitgeholfen. In unserer Einrichtung finden wöchentlich Spaziergänge statt, die uns meist an der Nahe Entlang, sowie in den Schlosspark führen, wo die Kinder Fische und die verschiedenen Wasservögel beobachten und die Veränderungen der Natur im Laufe des Jahres wahrnehmen können. Die Kinder finden in den Gruppenräumen immer genug Material zum Malen und Basteln vor. Wir besprechen aber, dass das Papier nicht unbegrenzt zur Verfügung steht und möchten somit einen sorgsamen Umgang mit den Materialien erreichen. Einen weiteren kleinen Beitrag zum Thema Umweltschutz leisten wir gemeinsam mit den Kindern, indem wir in den Gruppenräumen und im „Frühstückscafè“ zwei Mülleimer platziert haben. Dort sortieren die Kinder ihren Müll selbstständig nach Kunststoff und biologischem Abfall, Papier und Restmüll. Im Rahmen unserer täglichen pädagogischen Angebote machen die Kinder in der „Experimentenwerkstatt“ individuelle Erfahrungen mit Naturmaterialien. (z.B .Was passiert, eingefärbt, oder „Kann man mit der Schere Steine schneiden?) 6. Unsere Kindertagesstätte als Lebens- und Bildungsort 6.1 Leben und Lernen in den Gruppen Der Alltag in unserer Kindertagesstätte ermöglicht den Kindern ein vielfältiges Gruppenleben. In unserem Haus erfahren die Kinder eine Gemeinschaft mit allen Kindern und allen Betreuungspersonen in Form einer teiloffenen Arbeit. Im Rahmen dieser Arbeit finden im Laufe der Woche unterschiedliche Werkstätten und Angebote statt, in denen Kinder aus beiden Gruppen teilnehmen können. Ebenso haben die Kinder die Möglichkeit, sich selbstständig in jeweils anderen Räumlichkeiten anzumelden. Dies geschieht, indem in jeder Gruppe eine Magnettafel hängt, an der sich die Kinder mit ihrem individuellen Symbol für das jeweilige Angebot, eine Räumlichkeit, das Außengelände oder einen anderen Gruppenraum an- bzw. abmelden können. Unsere beiden Stammgruppen: Die Elefantengruppe und die Zebragruppe Zu jeder Stammgruppe gehören 25 Kinder, sowie die ErzieherInnen, welche in dieser tätig sind. Hier erleben die Kinder eine besondere Form der Gruppenzugehörigkeit. Die Kinder haben damit einen kontinuierlichen Anlaufpunkt, bzw. Bezugsort, einen festen Rahmen, der ihnen Sicherheit gibt und damit die Grundlage schafft, ihre Kompetenzen, 19 Ev. Kindertagesstätte an der Pauluskirche, Kurhausstraße 6, 55543 Bad Kreuznach Tel: 0671 - 29 87 145 E-mail: [email protected] Spielräume und Beziehungen zu entwickeln und erweitern zu können. Die Kinder entwickeln ein Zugehörigkeitsgefühl, indem sie erfahren, dass sie selbst wichtig sind, so wie jedes andere Gruppenmitglied auch. Ein Kind, welches neu unsere Einrichtung besucht, braucht Zeit, um zu begreifen, wer zu der eigenen Gruppe gehört und wie das Gruppenleben gestaltet ist. Unsere Arbeit in Kleingruppen: Um Bedürfnisse, Interessen und dem jeweiligen Entwicklungsstand gerecht zu werden, wird innerhalb der Stammgruppe in Kleingruppen gearbeitet. Die Kleingruppen können jeden Tag neu gebildet werden, aber auch in fester Gruppenkonstellation finden unsere Angebote statt. z.B. die Sprachförderung, die Vorschulkinder, … Die Kleingruppen bestehen aus ca. 2 bis 6 Kinder und werden von der ErzieherIn angeleitet, bzw. begleitet. Die Arbeit in den Kleingruppen orientiert sich an der aktuellen pädagogischen Einheit, wie z.B. dem Jahresverlauf oder die kirchlichen Feste. Gefördert wird auch das Bilden von Spielgemeinschaften der Kinder. Es ist uns wichtig, dass die Kinder innerhalb des Tagesablaufes genug Zeit zur Verfügung haben, um eigenständig Beziehungen aufzubauen und Gruppen bilden zu können, um so Spielideen zu entwickeln und zu verwirklichen. Unsere gruppenübergreifenden Angebote: Weiterhin gibt es Angebote für Kinder beider Gruppen im Haus: Hier werden im gesamten Tagesablauf verschiedene Kleingruppen nach Entwicklungsstand und Alter zusammengefasst, in denen Aktivitäten nach Neigungen, Interessen und aktuellen Fragestellungen der Kinder stattfinden, um so die Erfahrungswelten der Kinder zu eröffnen, bzw. zu erweitern. Darauf aufbauend geben die ErzieherInnen erweiternde Impulse. Ab dem Mittagessen sind die Kinder der Ganztagesbetreuung und der verlängerten Vormittagsbetreuung (Flexkinder) in eigenen Gruppenkonstellationen zusammengesetzt. Nach den Mahlzeiten besteht die Möglichkeit, im Außengelände und innerhalb des Hauses zu spielen, oder an einer betreuten Ruhezeit teilzunehmen. Gemeinsame Mahlzeiten/Ernährung Das Frühstück: Jedes Kind hat die Möglichkeit von 8.00 bis 09.00 Uhr unterbrochen vom Morgenkreis, und von 09:30 bis 10:00 Uhr sein mitgebrachtes Essen im ‚Frühstückscafé einzunehmen. Das freie Frühstück wird in unserer Einrichtung angeboten, da das Kind so selbst entscheiden kann, wann und mit wem, und wieviel es frühstücken möchte. Wir bieten auch täglich für alle Kinder zusätzlich zum Frühstück Obst und Rohkost aus dem Rheinlandpfälzischen Schulobstprogramm an. Die Kindertagesstätte dokumentiert täglich, welches Kind gefrühstückt hat, um Eltern bei Rückfragen Auskunft geben zu können. Küchen AG und Kochtag: Jeden Montag findet am Nachmittag eine Küchen AG statt. Dort stellen die Kinder der Arbeitsgruppe meist etwas zum Essen für alle Kinder im Nachmittagsbereich her. Die Speisen ergänzen dann meist den Imbiss. Je nach Jahreszeit oder Thema der Gruppe wird mit den Kindern das Essen zubereitet 20 Ev. Kindertagesstätte an der Pauluskirche, Kurhausstraße 6, 55543 Bad Kreuznach Tel: 0671 - 29 87 145 E-mail: [email protected] und verzehrt. Dabei achten wir auf eine ausgewogene und gesunde Ernährung. Das Mittagessen: Das Mittagessen besteht aus frisch zubereiteten Lebensmitteln, die von unserer Hauswirtschaftskraft zubereitet und durch eine kindgerechte Tiefkühlkost ergänzt wird. Die Mahlzeiten wiederholen sich im achtwöchigen Rhythmus, damit sich die Kinder an die Speisen gewöhnen und um einen Wiedererkennungswert zu erzielen. Freitags gib es zum Abschluss der Woche ein kleines Eis für jedes Kind. (auch für die Flexkinder) Das „Flex“-Essen: Während die Ganztagskinder ihr Mittagessen einnehmen, nehmen die „Flexkinder“ ihr mitgebrachtes zweites Frühstück zu sich. Der Obst–, Rohkost- und Quarkimbiss: Um 15.00 Uhr wird der Imbiss gereicht. Dieser wird in ‚Form von jahreszeitlich vorhanden Obst- und Rohkosttellern gereicht. Einmal wöchentlich gibt es eine Quarkspeise. Die Ernährung: Insgesamt achten wir auf eine ausgewogene und kindgerechte Ernährung, die den Richtlinien der Deutschen Gesellschaft für Ernährung entsprechen. In ruhiger und ansprechender Atmosphäre nehmen die Kinder die Mahlzeiten zu sich. Den Kindern wird auf spielerische Art und Weise (Projekte, Aktionen) die gesunde Ernährung nahe gebracht. In Elterngesprächen versuchen wir, die Vorteile einer gesunden Ernährung aufzuzeigen. Die Getränke: Den Kindern in unserer Einrichtung werden ungesüßter Tee und Wasser angeboten. Diese Getränke stehen für die Kinder ganztägig bereit. Unsere Vorschularbeit: Die Vorbereitung auf die Schulzeit ist ein weiterer Schwerpunkt, der sich auf die gesamte Zeit, die ein Kind in unserer Einrichtung verbringt, erstreckt. Diese Vorbereitungszeit ist als ganzheitliche Erziehung zu verstehen, die alle Entwicklungs-, Kompetenz- und Bildungsbereiche, orientiert an den Bildungs- und Erziehungsempfehlungen von Rheinland-Pfalz, beinhaltet. Letztere werden im Rahmen von gezielten Angeboten überwiegend durch Kleingruppenarbeit den Kindern aller Entwicklungsstufen vermittelt. Trotzdem ist für die Kinder, die unsere Einrichtung im letzten Jahr vor der Einschulung besuchen, eine Abgrenzung zu den jüngeren Kindern wichtig. Aus diesem Grunde bieten wir regelmäßig, einmal wöchentlich, einen Vorschultreff an. Gemeinsam mit den Kindern planen wir die Inhalte. Mit den ortsansässigen Grundschulen besteht Zusammenarbeit mit gegenseitigen Besuchen. Dadurch soll der Übergang von der Kita in die Schule erleichtert, und erreicht werden, dass die Kinder mit Freude, Neugier und Selbstbewusstsein dem Schuleintritt entgegen sehen. Ein exemplarischer Tagesablauf: Zeiten 07:30 Rahmenbedingungen Päd. Angebote beider Gruppen Öffnung für Flex- und Ankommen der Mahlzeiten Sprachförderung 21 Ev. Kindertagesstätte an der Pauluskirche, Kurhausstraße 6, 55543 Bad Kreuznach Tel: 0671 - 29 87 145 E-mail: [email protected] Ganztagskinder 08:00 09:00 bis 09:30 Ende Morgenkreis und Ende der Bringzeit 10:00 Frühkinder in der Morgengruppe Beginn des Freispiels in beiden Gruppen Morgenkreis Beginn der Frühstückszeit I Freispiel i. d. Gruppen Frühstückszeit II Angeleitete Angebote, Turnen, Kochen, Stuhlkreis, Spiele, Exkursionen, Außengelände. Ende der Frühstückszeit Sprachförderung Ende der Sprachförd. 11:30 12:00 Mittagessen der GZ + Flexkinder 13:00 13:30 14:00 Beginn Abholzeit für die Flex – Kinder Ende Abholzeit der Flex – Kinder 14:30 15:00 15:30 16:00 Mittwoch u. Donnerstag Schlaf- u. Ruhezeit für die Kinder Freispiel im Haus oder im Außengelände Angeleitete Angebote, Turnen, Kochen, Stuhlkreis, Spiele, Exkursionen, Außengelände für alle GZ - Kinder Ende Schlafzeit Angebot eines Imbiss Abholzeit der GZ – Kinder beginnt Abholzeit endet Kita schließt! 6.2 Das Spiel als Lernform Das Kind erlebt sein Spiel als zweckfreie, nur auf den aktuellen Augenblick ausgerichtete Handlung. Solche zweckfreien (Spiel)-handlungen erweitern die Kompetenzen des Kindes in den unterschiedlichsten Tätigkeitsbereichen, auch wenn dies für das Kind gerade nicht das beabsichtigte Ziel des Spiels war. Eine Frage die oftmals gestellt wird, lautet: Werden die Kinder durch das Spielen im 22 Ev. Kindertagesstätte an der Pauluskirche, Kurhausstraße 6, 55543 Bad Kreuznach Tel: 0671 - 29 87 145 E-mail: [email protected] Kindergarten auch ausreichend auf das Lernen in der Schule vorbereitet? Aus fantasievollen Spielern werden in der Regel erfolgreiche Grundschüler. Aber nur unter der Bedingung, dass die Spielkompetenz im Kindergarten umfassend entwickelt wurde. Doch dazu brauchen die Kinder Hilfe. Sie benötigen Partner, die ihnen zeigen, warum Menschen im kulturellen Zusammenleben so und nicht anders handeln und welche Regeln diesem Handeln zugrunde liegen. Partner, die ihnen zeigen, wie sie ihr emotionales Erleben nutzen und regulieren können. Je höher die Spielkompetenz der Kinder ausgebildet wird, umso breiter das Fundament, auf dem das Lernen der formalen Symbolsysteme (Zahlen und Schrift) aufbauen kann. Und man sieht: Das Spiel bietet buchstäblich fantastische und spannende Möglichkeiten, ein breites Fundament zu legen. 6.3 Die Eingewöhnung Mit Eintritt in die Kita fängt für Kinder und Eltern ein neuer Lebensabschnitt an. Viele Kinder machen zum ersten Mal Erfahrungen mit einer Gruppe von Menschen außerhalb der Familie. Sie sind nun gefordert, sich von vertrauten Personen zu lösen und sich auf neue Bindungen einzulassen. In unserer Einrichtung soll deshalb jedes Kind eine von den Eltern begleitete Eingewöhnungszeit (Berliner Eingewöhnungsmodell, INFAS Berlin 1990) erleben. Die Länge dieser Eingewöhnungszeit wird dabei individuell auf jedes Kind abgestimmt und ist davon abhängig, inwieweit es dazu bereit ist, eine Beziehung und Vertrauen zu einer pädagogischen Fachkraft aufzubauen, bevor es die Einrichtung allein besucht. Im Aufnahmegespräch werden die Eltern über die Eingewöhnung informiert und der individuelle Ablauf wird verabredet, weil jedes Kind sich anders verhält (siehe Punkt 7.2.). Der geregelte Tagesablauf gibt den Kindern Sicherheit und sie werden bald mit den immer wiederkehrenden Strukturen und Ritualen vertraut und organisieren sich darin. 6.4 Beobachtung und Dokumentation Als Unterstützung und Ausgangspunkt unserer pädagogischen Arbeit begleiten wir die Kinder anhand von sogenannten Beobachtungsbögen. Diese standardisierten Bögen sind zum einen aus dem QM Handbuch Evangelischer Kindertagesstätten und zum anderen ein vom Caritasverband für die Diözese Münster e.V. entwickelter Bogen. Beide Bögen ergänzen sich gut und zeichnen sich dadurch aus, dass sie vor allem die Stärken, Begabungen und individuellen Neigungen und Vorlieben der Kinder in den Blick nehmen und wenig defizitär ausgerichtet sind. Sie bilden somit eine gute Grundlage für die in der Regel einmal jährlich stattfindenden Entwicklungsgespräche mit den Eltern. Weitere Grundlagen für diese Gespräche, die bei Bedarf auch öfter stattfinden, sind Gelegenheitsbeobachtungen, die schriftlich festgehalten werden (s. Anlage), ein für jedes Kind angelegtes Portfolio, in dem Erlebnisse und Können der Kinder festgehalten werden. Jederzeit hat das Kind die Möglichkeit, einen Eintrag in sein Portfolio von einem/r ErzieherIn schreiben zu lassen. 7. Erziehungs- und Bildungspartnerschaft mit Eltern 7.1 Ziele und Methoden der Zusammenarbeit Eine Vertrauensbasis zwischen Kindertagesstätte und Elternhaus ist entscheidend für eine partnerschaftliche Zusammenarbeit. Wir sehen uns als Partner der Eltern, d. h. wir zeigen unser Interesse für die Väter und Mütter, indem wir ihnen zuhören und somit eine Basis schaffen für eine Beziehung im gemeinsamen Blick auf das Kind. Ziel ist, dass die Eltern einen interessierten und 23 Ev. Kindertagesstätte an der Pauluskirche, Kurhausstraße 6, 55543 Bad Kreuznach Tel: 0671 - 29 87 145 E-mail: [email protected] positiven Blick auf ihr Kind gewinnen. Grundsätzlich wird der jeweilige Lebenshintergrund der Eltern respektiert und ihre unterschiedlichen Möglichkeiten und Fähigkeiten, ihr Kind gemeinsam als Partner zu begleiten und zu unterstützen, genutzt. Eltern und pädagogische Fachkräfte stehen miteinander im regelmäßigen Austausch und bedenken gemeinsame Unterstützungsmöglichkeiten für ihr Kind in der Kita und zu Hause. Eltern sollten dabei keineswegs das Gefühl bekommen, etwas falsch zu machen und belehrt zu werden. Die pädagogischen Fachkräfte müssen sich dabei jedoch stets ihres Schutzauftrages gegenüber dem einzelnen Kind bewusst sein. Dadurch können sie zur Kontrollinstanz werden, welches jedoch einem partnerschaftlichen Verhältnis mit den Eltern widerspricht. Elterngespräche, um über den Entwicklungsstand des Kindes zu informieren, werden mindestens einmal jährlich geführt. Im Rahmen des Austausches können Eltern die fachliche Kompetenz der ErzieherInnen nutzen. Bei Bedarf werden Hinweise und Anregungen zu professioneller Beratung und Therapie gegeben. Ein weiteres Gespräch kann bei Bedarf vereinbart werden. An Elterngesprächen können beide Elternteile teilnehmen. Erziehungsberechtigte entscheiden über die Teilnahme weiterer Personen, die an der Erziehung des Kindes beteiligt sind. Elterngespräche werden von ein bis zwei ErzieherInnen durchgeführt und die in Punkt 6.4 beschriebenen Beobachtungsbögen eingesetzt. „Tür- und Angelgespräche“ führen die ErzieherInnen in der Bring- und Abholzeit. Diese Kurzgespräche dienen dem gegenseitigen Wahrnehmen und dem Austausch wichtiger Informationen. Der Elternausschuss, der einmal jährlich im Oktober von den Eltern gewählt wird, bietet Mitarbeitsmöglichkeiten für alle Eltern der Einrichtung. Hier können Eltern beratend an der pädagogischen Arbeit teilnehmen und bei besonderen Veranstaltungen mitwirken und mitreden (Fragen, Ideen, Rückmeldungen, Vorschläge). Ihr Engagement bereichert die Arbeit in der Kita und ist deshalb willkommen. Die Elternausschusssitzungen finden in regelmäßigen Abständen statt und werden bei Bedarf von einer Erzieherin und einem Trägervertreter begleitet. Elterninformationen dienen dazu, den reibungslosen organisatorischen Ablauf zu gewährleisten sowie den Eltern den pädagogischen Gruppenalltag transparenter zu machen. Informationsflyer über Gruppenprojekte, Termine, Ausflüge etc. finden alle Eltern in ihrem persönlichen „Postfach“ in unserer Kita und an der Elterninfowand. Kurzfristige Mitteilungen, z. B. über aktuelle Terminänderungen etc., finden sie ebenfalls an der Infotafel im Eingangsbereich und/oder an der Eingangstür. 7.2 Das Aufnahmegespräch Das Aufnahmegespräch wird in der Regel von der Gruppenleiterin geführt, zu der das Kind in die Gruppe kommt. Es dient zum einen dazu, folgende wichtige Formalitäten zu klären: aktuelle Adresse und Telefonnummern der Eltern gewünschtes Betreuungsangebot bevorstehende Kosten Hinweis auf die Möglichkeit der Inanspruchnahme des Bildungs- und Teilhabepaketes welche Personen sind berechtigt, das Kind abzuholen Einwilligung der Eltern, dass das Kind im Rahmen von Projekten mit Nahrungsmittel umgehen darf Abklärung von bestehenden Allergien 24 Ev. Kindertagesstätte an der Pauluskirche, Kurhausstraße 6, 55543 Bad Kreuznach Tel: 0671 - 29 87 145 E-mail: [email protected] Belehrung der Eltern hinsichtlich ihrer Verpflichtung im Verhalten bei ansteckender Krankheit des Kindes bzw. bei ansteckender Krankheit von Familienangehörigen. Einverständniserklärung zu Informations- und Datenschutz (Fotos) Schweigepflichtsentbindung Fragebogen zur Eingewöhnung von Kindergartenkinder Kindertagesstättenordnung Aufnahmevertrag 8. Die Zusammenarbeit im Team Ziele und Methoden der Zusammenarbeit Weil das Arbeiten im Team (= Teamarbeit), insbesondere die hierdurch erreichbaren Ergebnisse nachgewiesen die größten Erfolge aufweist, praktizieren wir diese Arbeit. Teamarbeit ist dann aber Verbindlichkeit untereinander. Mittragen und Einhalten der gemeinsam und einvernehmlich gefassten Beschlüsse von uns allen. Ein wichtiges Ziel der Teamarbeit ist es, gute, qualitätsgeprägte und damit hochwertige Pädagogik mit Effizienz und Nachhaltigkeit für das Kind und auch für uns, die ErzieherInnen, zu entwickeln. Mittelpunkt und Ausgangspunkt unserer Teamarbeit ist aber stets das individuelle Kind. Teambesprechungen haben folgende Ziele und Inhalte: Die Festlegung des Wochenplans mit den pädagogischen Schwerpunkten sowie den Aktivitäten inklusive der organisatorischen und zeitlichen Abfolgen. Hinzu kommen die sogenannten Fallbesprechungen (Vorkommnisse und ihre Vermeidung) und auch die Vorbereitungen der kirchlichen und weltlichen Feste. Des Weiteren die Dokumentation unserer Beobachtungsergebnisse über das Verhalten eines Kindes. Auch der Austausch von Informationen, die wir seitens der Eltern erhalten haben, ist uns sehr wichtig. Die Leitung, bzw. die ständig stellvertretende Leitung der Einrichtung achtet darauf, dass wesentliche Entscheidungen im Team getroffen und auch eingehalten werden. Außerdem trägt sie dafür Sorge, dass die mit dem Träger getroffenen Zielvereinbarungen für die Einrichtung vom gesamten Team getragen und umgesetzt und keine Vereinbarungen getroffen werden, die dem Leitbild des Trägers widersprechen. 9. Die Zusammenarbeit mit dem Träger/der Kirchengemeinde Eine unmittelbare und inhaltliche Zusammenarbeit mit dem Träger ist notwendig, um folgende Ziele zu erreichen: - Effektiver Informationsaustausch, um so eine gute Transparenz für alle Beteiligten zu gewährleisten. Dies geschieht durch die regelmäßige Teilnahme der Leitung am Kindertagesstättenausschuss, regelmäßig stattfindende Mitarbeitergespräche und regelmäßig stattfindenden Leiterinnenbesprechungen. Im Kindertagesstättenausschuss, der sich aus Mitgliedern des Presbyteriums oder sachkundigen Gemeindemitgliedern und den Leitungen zusammensetzt, werden pädagogische Inhalte ebenso diskutiert, wie Fragen zur Ausstattung der Kita und der personellen Besetzung. Diese Sitzungen finden je nach Bedarf alle zwei bis drei Monate 25 Ev. Kindertagesstätte an der Pauluskirche, Kurhausstraße 6, 55543 Bad Kreuznach Tel: 0671 - 29 87 145 E-mail: [email protected] statt. Der Informationsaustausch wird außerdem durch Teilnahme eines Trägervertreters an der Elternausschusswahl und an den Sitzungen gefördert. Unsere Kindertagesstätte möchte ein prägender Arbeitsbereich der Kirchengemeinde sein. Deshalb wirken wir gerne bei der Gestaltung von Festen und Gottesdiensten der Gemeinde mit. Rolle des Trägers Der Träger unterstützt seinerseits die Einrichtung dadurch, dass er als unterstützender Kooperationspartner gegenüber anderen Institutionen auftritt. Außerdem fordert und fördert er Fortbildungen der Mitarbeiterinnen, finanziert Fachberatung und ist impulsgebend für die religiöse und fachliche Ausrichtung der Kindertagesstätte. 10. Zusammenarbeit mit Institutionen / im Gemeinwesen Ziele und Methoden der Zusammenarbeit Unverzichtbar, weil besonders hilfreich, ist die Zusammenarbeit mit anderen Einrichtungen, Institutionen, Behörden und Berufsgruppen. So holen wir beispielsweise Rat und Hilfe für Kinder mit erhöhtem Förderbedarf. Wir stimmen uns mit den Schulen ab, mit dem Ziel, unseren Vorschüler den Übergang von der Kita in die Schulen zu erleichtern und veranstalten ergänzend entsprechende Elternnachmittage. Im Rahmen der Verkehrserziehung ist die Polizei unser Kooperationspartner. Unterstützung holen wir uns von Familienberatungsstellen und ggf. dem Jugendamt für die Eltern bzw. Zahngesundheit und gesunde Ernährung lassen wir uns von der Landesarbeitsgemeinschaft Jungendzahnpflege (LAGZ) Rheinland Pfalz unterstützen. Die Zusammenarbeit von Logopäden und Ergotherapeuten ist für uns unverzichtbar. Wir arbeiten ebenfalls mit den allgemeinbildenden und Fachschulen vor Ort zusammen und bieten Praktikumsstellen für SchülerInnen und ErzieherInen in Teil- und Vollzeitform zur Verfügung. Des Weitern besteht die Möglichkeit in unserem Haus ein freiwilliges soziales Jahr (FSJ), bzw. ein Bundesfreiwilligendienst (Bufdi) abzuleisten. Außerdem arbeiten wir mit Fortbildungsinstituten bzgl. der Fortbildungsmaßnahmen der Teammitglieder, zusammen. 11. Zusammenarbeit zwischen Kita und Grundschule Ziele und Methoden der Zusammenarbeit Die Zusammenarbeit zwischen unserer Einrichtung und den Grundschulen hat zum Ziel, den Kindern den Übergang von Kita in die Schule zu erleichtern. Sie gestaltet sich wie folgt: regelmäßig stattfindender Arbeitskreis zwischen Kita und Grundschule, bei dem für die Einschulung relevante Themen gemeinsam von Lehrern und Erziehern bearbeitet werden. Sprachförderung durch eine externe Sprachförderkraft für alle Kinder mit Migrationshintergrund, die im letzten und im vorletzten Jahr unsere Einrichtung besuchen. Die dabei bearbeiteten Wortfelder entstanden in Zusammenarbeit mit der Grundschule und entsprechen den Wortfeldern, die für die ersten Schuljahre relevant sind. Durchführung von Elterninfonachmittagen der Grundschullehrer in unserer Einrichtung. Hospitationen der Vorschulkinder in der ersten Klassenstufe Schulspiele vor der Einschulung 26 Ev. Kindertagesstätte an der Pauluskirche, Kurhausstraße 6, 55543 Bad Kreuznach Tel: 0671 - 29 87 145 E-mail: [email protected] 12. Sicherung und Überprüfung der Konzeption Zur Sicherung und Überprüfung unserer Einrichtungskonzeption hinsichtlich Aktualität, Praxisbezug und eventuell erforderlichen Änderungen findet halbjährlich ein Konzeptionsnachmittag statt. Anlagen: 7 Beobachtungsbögen 27