Gymnasium „Am Thie“ Blankenburg Bernoulli-Ketten und Binomialverteilung Die Formel von Bernoulli Satz : Liegt eine Bernoulli-Kette der Länge n mit der Trefferwahrscheinlichkeit p vor, dann wird die Wahrscheinlichkeit für genau k Treffer mit B(n;p;k) bezeichnet. Sie kann mit folgender Formel berechnet werden: n nk P( X k ) B(n; p; k ) p k 1 p k Hinweis 1: Das Tafelwerk liefert die Ergebnisse für bestimmte Werte direkt. Hinweis 2: Die Berechnung von n führt zum Logarithmieren (bei den Aufgaben handelt es sich um mindestens - mindestens - mindestens – Aufgaben, dieses Wort tritt also in der Aufgabenstellung 3mal auf) Bedingungen für eine Bernoulli-Kette: - es gibt nur 2 Ereignisse E (Erfolg) und E (Misserfolg) - die Wahrscheinlichkeit p für das Eintreten von E bleibt immer gleich - der Bernoulli-Versuch wird n-mal unter den gleichen Bedingungen durchgeführt, die jeweiligen Versuche sind unabhängig voneinander Erwartungswert und Standardabweichung von Bernoulli-Ketten Satz : X sei die Anzahl der Treffer in einer Bernoulli-Kette der Länge n und der Trefferwahrscheinlichkeit p. Dann gilt: E( X ) n p ist der Erwartungswert der Bernoulli-Kette. Satz : X sei die Anzahl der Treffer in einer Bernoulli-Kette der Länge n und der Trefferwahrscheinlichkeit p. Dann gilt: ( X ) n p (1 p) ist die Standardabweichung der Bernoulli-Kette. Binomialverteilungen Sei X die Trefferanzahl bei einer Bernoulli-Kette der Länge n mit der Trefferwahrscheinlichkeit p. Die Wahrscheinlichkeitsverteilung von X bezeichnet man als Binomialverteilung mit den Parametern n und p. Die Wahrscheinlichkeit für genau k Treffer P( X k ) B(n; p; k ) wird in Abhängigkeit von k durch eine Säule der Breite 1 und der Höhe P(X = k) dargestellt. Daher ist das Flächenmaß dieser Säule gleich der Wahrscheinlichkeit P( X k ) B(n; p; k ) für genau k Treffer. Die Summe der Flächenmaße aller Säulen ist gleich 1, da die Summe aller Wahrscheinlichkeiten 1 beträgt. Gymnasium „Am Thie“ Blankenburg Bernoulli-Ketten und Binomialverteilung Sieht man sich die Fälle 2-4 an, so fällt auf, dass es darum geht, die Wahrscheinlichkeit für einen Bereich der Zufallsvariablen X zu berechnen. Diese Bereiche sind auf dem Zahlenstrahl auch als Intervalle darstellbar. Für die Praxis bedeutet das, dass wir eventuell eine große Zahl von Einzelwahrscheinlichkeiten aufaddieren müssen, Bsp. für Fall 2 (linksseitiges Intervall): P(X<5) = P(X=0) + P(X=1) + P(X=2) + P(X=3) + P(X=4) Bsp. für Fall 3(rechtsseitiges Intervall): P(X 4) = 1 - P(X 3) = 1-[P(X=0) + P(X=1) + P(X=2) + P(X=3)] Bsp. für Fall 4: P(3 X 6) = P(X 6) - P(X 2) = P(X=3) + P(X=4) + P(X=5) + P(X=6) In vielen Fällen bedeutet das Aufaddieren eine Menge Rechenarbeit mit entsprechend hoher Fehlerwahrscheinlichkeit. Daher sind im Tafelwerk für häufig verwendete Werte für n, k und p sogenannte kumulierte Binomialverteilungen F(n;p;k) aufgelistet. Diese müssen nur noch richtig abgelesen werden. Hinweis: Im Tafelwerk stehen nur kumulierte Binomialverteilungen bis zu einem bestimmten k, also für P(X k). außerdem beginnt die Kumulation immer bei P(X=0). Für Aufgaben des Falls 3 muss also mit der Gegenwahrscheinlichkeit gearbeitet werden, für Aufgaben des Falls 4 mit der Differenz zweier kumulierter Werte. Weitere Eigenschaften binomialverteilter Zufallsgrößen a) …in Abhängigkeit von p (n fest) 1) Je größer p, umso weiter rechts liegt das Maximum. 2) Für p = 0,5 ist die Verteilung symmetrisch: B(n;p;k) = B(n;p;n-k), die Symmetrieachse verläuft durch den Erwartungswert. 3) Es gilt die Symmetriebeziehung: B(n;p;k) = B(n;1-p;n-k). b) …in Abhängigkeit von n (p fest) 1) Mit wachsendem n werden die Verteilungen flacher. 2) Mit wachsendem n werden die Verteilungen symmetrischer.