Interpersonale Kommunikation Lv.Nr. 180.342 Matr.Nr. 0060675 Mörtl Veronika Reflexionen der Lehrveranstaltung Interpersonale Kommunikation Von: Mörtl Veronika Matr.Nr.: 0060675 LV – Leiter: Mag. A. Nessmann - Blümel LV.Nr.: 180.342 1 Interpersonale Kommunikation Lv.Nr. 180.342 Matr.Nr. 0060675 Mörtl Veronika INHALTSVERZEICHNIS: 1. Reflexion vom 16.11.2001 2. Reflexion vom 17.11.2001 3. Rezession vom 23.11.2001 4. Rezession vom 24.11.2001 2 Interpersonale Kommunikation Lv.Nr. 180.342 Matr.Nr. 0060675 Mörtl Veronika Reflexion von 16.11.2001 Als erstes muss ich erwähnen, dass ich dieses Proseminar „Interpersonale Kommunikation“ sehr interessant finde. Ich denke auch, dass ich sehr viel daraus lernen werde. Dies wurde mir schon nach einiger Zeit unseres Arbeitens bewusst. In Gruppen zu arbeiten ist sehr hilfreich und lustig. Man kann gegenseitig seine Erfahrungen austauschen und analysieren, dass haben wir auch immer in Anschluss an unsere Gruppenarbeiten gemacht. In den vier Tagen in denen wir uns mit Interpersonaler Kommunikation beschäftigen, werden wir uns mit folgenden Themen auseinandersetzen: 1. Kommunikation zu zweit, mit der Methode des Interviews 2. Gruppen und Kommunikation 3. Informationssituation (Was passiert?) 4. Kommunikation und Gerüchte 5. Wie hängt Kommunikation mit den psychologischen Aspekten zusammen 6. Bedürfnisse und Kommunikation (wie hängen die Grundbedürfnisse mit Kommunikation zusammen) 7. Selbstwert und Kommunikation Bei unserer ersten Gruppenarbeit hat es sich um ein Interview gehandelt. Mit Hilfe des Interviews versuchten wir herauszufinden, wie weit man gehen kann und muss. wir uns nicht Weitere Erfahrungen machte ich/wir auch in Bezug auf die Fragestellung. Einige dieser Erfahrungen sind: Es ist wichtig selbst Gefühle preiszugeben und nicht vom Partner Antworten zu verlangen. Es ist auch schwierig gewesen bei einem Interview zu bleiben und nicht in ein Gespräch hineinzurutschen. Es besteht beim Interview ein Grundinteresse (Name, Alter, Geburtsdatum, etc.) bevor ich zum eigentlichen Interesse komme. 3 Interpersonale Kommunikation Lv.Nr. 180.342 Matr.Nr. 0060675 Mörtl Veronika Man formuliert Fragen so, dass sie nicht zu persönlich wirken, d.h. man stellt die Fragen „durch die Blume“ als direkt zu fragen. (z.B. bei sehr intimen Fragen), da man von sich selbst ausgeht. Denn ich würde auch keinen „fremden Menschen“ von meinen intimsten Erlebnissen erzählen. Es wurde auch die Erfahrung gemacht, dass es leichter fällt über ein Sachthema, dass man vorher vorgegeben bekommen hat zu befragen, da man sich schon Gedanken macht welche Fragen ich stellen werde bzw. welche ich nicht stellen werde. Bei Fragen wie z.B. über Hobbys, sieht man ob beim Interviewpartner Interesse besteht oder nicht. Wenn ein Interesse gegeben ist, hackt man nach und versucht soviel wie möglich herauszufinden. Es kommt auch darauf an ob ich einen Studienkollegen oder einen Chef einer Firma interviewe. Einen Studienkollegen kann ich „duzen“, einen höhergestellte Person einer Firma jedoch nicht. Hier wird ein angespannteres Verhältnis vorhanden sein, hängt jedoch auch vom Gesprächspartner ab. Auf Grund von Mimik, Gestik und Tonfall kann man beurteilen, ob eine Frage peinlich ist oder nicht. Bei gleichen Interessen fällt das Interview leichter. Wenn man die Sach- und Gefühlsebene mit einbezieht, dann wird die Sachebene für den Interviewer uninteressant. 4 Interpersonale Kommunikation Lv.Nr. 180.342 Matr.Nr. 0060675 Mörtl Veronika In dieser Einheit der „Interpersonalen Kommunikation“ haben wir den verschiedenen methodischen Zugängen gearbeitet, wie Brainstorming, Gruppendiskussionen, Interview und Vortrag. Mir persönlich gefielen die Gruppendiskussionen am besten. Da man mit Meinungen anderer Leute konfrontiert wird und diese sofort hinterfragen kann. Mein Problem während des Interviews war es, dass es sich nicht zu einem Gespräch entwickelt hat. Ansonsten hatten wir keine Hemmungen über unser Thema zu sprechen, da wir uns nicht völlig fremd waren. Trotzdem haben wir uns gewissen Fragen gegenüber verschlossen verhalten. Unser Thema war anfangs allgemein (Name, Wohnort, Hobbys,...), dann haben wir uns jedoch auf ein Gebiet spezialisiert. Weiteres beschäftigten wir uns auch noch mit den „Eisberg einer Kommunikation“. Man muss sich diesen Eisberg so vorstellen: Der Eisberg wird in drei Drittel geteilt, im untersten Teil befindet sich die Erlebnisebene, dann die Gefühlsebene (Beziehungsebene). An der Wasseroberfläche liegt die Sachebene. Aus der Gefühl- bzw. Beziehungsebene und der Erlebnisebene entstehen Konflikte. Die Sachebene behandelt das worüber man redet (nur die sachliche Information). Die Gefühlsebene spielt immer eine Rolle welche Beziehung wir zueinander haben. Alle Kommunikationsfaktoren die wir aufnehmen werden später abgespeichert. Kann jedoch auch unbewusst bleiben z.B. Sympathie, Antipathie, Mimik, Gestik, etc. Wir tragen immer unsere eigenen Erfahrungen in eine Kommunikation ein, dieser Prozess ist unbewusst , der die Situation stark prägt, auch wenn das Gespräch auf der Sachebene ablaufen soll. Welche Einstellungen, Erfahrungen ich mit der Thematik habe werden in der Erlebnisebene aufgegriffen. Z.B. Wenn es in einem Interview um die Schule geht, und der Interviewer in der Schule selbst Probleme hatte, dann fragt der Interviewer meistens nicht weiter. Kommunikationssituationen sind immer Eisberge, sie sehen viel, drücken jedoch wenig aus. Konflikte sind auf Dauer nur lösbar wenn auf der Beziehungs- und Erlebnisebene bei beiden Partnern artikuliert werden kann. Ohne diese beiden Ebenen kann man auf der Sachebene nicht kommunizieren. 5 Interpersonale Kommunikation Lv.Nr. 180.342 Matr.Nr. 0060675 Mörtl Veronika Setting (Umgebung) ist ein weiterer wichtiger Punkt für die zwischenmenschliche Kommunikation. Setting meint, dass jede äußere Kommunikationssituation in eine bestimmte Umgebung hineinpasst. Ich plane etwas, d.h. Rahmenbedingungen müssen für ein Gespräch vorhanden sein. Solche Rahmenbedingungen können sein: Kennen lernen der Gruppe/Fremden gemeinsame Erlebnisebene Eigensetting/Eigenmanagment arbeitsfähige Gruppe zu machen Setting oder Design bedeutet Seminarplanung, d.h. ich arbeite an den Rahmenbedingungen für ein Gespräch. Jede Kommunikationssituation hat Rahmenbedingungen : Welche Ziele sollen erreicht werden, dann überlege ich mir um welche Inhalte es geht, auf Grund der mir überlegten Ziele. Am Schluss erfolgt der methodische Zugang. Alle pädagogischen Prozesse/Planungssituationen lassen sich in dieses Schema einbauen. Jede kommunikative Situation lebt von Störungen. Bestandteil des Konzeptes ist es auch, dass das Konzept Abweichungen beinhaltet wie persönliche Gesichtspunkte, Wer ist meine Zielgruppe (Partner)?, Wer bin ich? – Mit Hilfe des Feedback kann ich es herausfinden. Reflexion vom 17.11.2001 Heute haben wir uns mit den Bedürfnissen und den psychologischen Aspekten der Kommunikation auseinandergesetzt. Zu Beginn haben wir uns die Frage gestellt „Wie unbekannt ist der Mensch in der Kommunikationssituation?“ Maslow, stellte eine Pyramide her, welche die Reihung unserer Bedürfnisse darstellt. 1. Grundbedürfnis = physiologisch 6 Interpersonale Kommunikation Lv.Nr. 180.342 Matr.Nr. 0060675 Mörtl Veronika 2. Sicherheitsbedürfnis 3. Soziale Bedürfnis/Zugehörigkeit 4. Anerkennung 5. Selbstverwirklichung 6. Bedürfnis nach Transzendenz Ich kann jedes Bedürfnis subliminieren und auf jeder anderen Stufe ausleben. Wir unterscheiden uns vom Aussehen, von den Bedürfnissen sind wir gleich. Bei Sekten z.B. wird mit Schlaf- und Essensentzug gerechnet. Wird Babys die Nahrung oder der Körperkontakt entzogen, erleben sie im seelischen Bereich starke Defizite. In diesen Bereich wo man Defizite erlebt hat kann man als Erwachsener noch angreifbar sein. Bei Babys kann es sogar zum Tod führen. Die Bedürfnisse sind entsprechend ihrer „Mächtigkeit“ hierarchisch angeordnet. Die dringlichsten Bedürfnisse sind die physiologischen, erst wenn diese befriedigt sind, werden die Sicherheitsbedürfnisse aktiviert usw. Dennoch wird beim Aufsteigen in die höhere Stufe die ältere nicht verlassen, sondern es schließt jede Stufe die früheren Stufen mit ein. Lediglich eine Fixierung auf einer niederen Stufe (z.B. übermäßiges Bedürfnis nach eigener Absicherung) kann die höheren Stufen an ihrer Entfaltung behindern. Bedürfnisse im Bezug zur Kommunikation: Grund- und Sicherheitsbedürfnis: Der Körperkontakt ist die Sprache mit der Haut, die begleitet uns ein Leben lang. „Nehmen“ ist das wichtigste beim ersten Kontakt. Dieser Körperkontakt ist bei Babys von sehr großer Bedeutung. Sicherheitsbedürfnis: Wie kann ich sichern? Wir glauben, dass wir alles sichern können stimmt jedoch nicht. Bedürfnis ist jedoch vorhanden. Soziale Zugehörigkeit: Ich möchte das Gefühl haben z.B. in diese Gruppe zugehören, auch wenn es nur für kurze Zeit ist. Wir sind nicht als Einzelne auf die Welt gekommen. Das Bild von uns selbst entsteht dadurch, dass andere ein Bild von uns sehen und uns wiederspiegeln. Dieses Bild besteht schon seit frühester Kindheit und 7 Interpersonale Kommunikation Lv.Nr. 180.342 Matr.Nr. 0060675 Mörtl Veronika muss mit Liebe verbunden sein. Wenn man älter wird kann man sagen das bist du. Wir haben die Möglichkeit unsere Identität zu spüren (verbal oder nonverbal). Wie ist Kommunikation als Basis unseres sein? Als Außenseiter muss man sich nicht selbst ausschließen. Kinder die um Aufmerksamkeit betteln, werden als lästige Kinder bezeichnet. Self – fulling - prophery, d.h. das eigene Verhalten wirkt auf Menschen wie sie sich sehen. Positive Meinung ist ein Kreislauf und wirkt durch Rückmeldung. Wenn ich weiß jemand liebt dann kann ich ihn beeinflussen. Anerkennung: Hat viel mit wahrgenommen und ernst genommen werden als ganze Person zu tun (mit meinen Ängsten, Schwierigkeiten, etc.). Weltpolitisch erleben wir heute keine Anerkennung. Wenn wir z.B. sagen schön das es dich gibt oder sagen dein Beitrag war gut, dann geben wir etwas von unseren Selbstwert her. Ist jedoch unser Selbstwert niedrig würden wir dies nicht machen. Vertrauenssache und Selbstwert sind miteinander verbunden. Viele Menschen können nicht nur einstecken. zu Sicherheit: - Starre, ist Scheinsicherheit. D.h. alles muss sicher sein. Es gibt Menschen die Angst haben vor jeder neuen Situation und ziehen dem diese Starre vor. Das ganze geschieht Zwanghaft. Der Hintergrund ist, dass man Angst vor neuen Lebenserfahrungen hat. Das Leben ist eine Veränderung, da nichts gleich bleibt. Die Starre ist das Lebenskonzept der Angst. - Als Gegenpol z.B. Chaos. Man kann genauso Angst bekommen. Wenn nicht genug Substanz vorhanden ist. Zwischen Pol 1 „Starre“ und Pol 2 „Chaos“ entsteht eine Spannung, die Sicherheit bedeutet. 8 Interpersonale Kommunikation Lv.Nr. 180.342 Matr.Nr. 0060675 Mörtl Veronika Selbstverwirklichung oder Weiterentwicklung/weiter lernen: Bei langanhaltender Frustrierung der Bedürfnisse entsteht Aggression. Wenn wir jedoch die Möglichkeit haben mit den Kommunikationsmöglichkeiten diese Bedürfnisse zu ändern, sollten wir sie nutzen. Frustration macht Angst und die Folge davon ist Aggression. Heute haben wir eine Gruppenarbeit durchgeführt. Es handelte sich dabei über unsere Zeit an der Uni zu diskutieren. Unsere Gruppe bestand aus sechs Personen, eine Person wurde zum Beobachter ernannt. Dieser musste die Gruppe während der Diskussion beobachten und auf folgende Kriterien achten: Wurden diese Gespräche in Bezug auf Maslow gefördert? Welche Gespräche haben mich behindert? Man musste auch darauf achten ob man einen Gesprächspartner ausreden ließ oder nicht, wie oft unterbrochen wurde und ob die Meinung des einzelnen abgewertet wurde oder nicht und ob man darauf eingegangen ist oder auch nicht. Weiters wurde auch beobachtet ob jeder an diesem Gespräch beteiligt war und ob man in der ich – Form oder in der man – Form sprach. Herrschten in der Gruppe auch Regeln. Dieses Gespräch sollte 45 Minuten dauern. Wir erlangten folgendes Ergebnis. In unserer Gruppe wurden ich/wir – Botschaften gesendet. Es wurde auch von jeden unterbrochen, aber nicht aus Kritik, sondern da man etwas mitzuteilen hatte. Der Einstieg war für uns ein großes Problem. Es hat ca. fünf bis zehn Minuten gedauert bis das Gespräch in Gang kam, das lag daran, dass jeder von uns gehemmt war. Mit der Zeit legte sich diese Gehemmtheit, und es konnte nicht mehr aufgehört werden zu diskutieren. Der Diskussionsleiter war bei uns der Beobachter. Jeder von uns nahm am Gespräch teil. Im großen und ganzen betrachte ich das Gespräch als interessant. Ich habe so auch viel über meine Studienkollegen herausgefunden. Bei den restlichen Gruppen wurden ähnliche Ergebnisse erreicht. Rezession vom 23.11.2001 Der dritte Tag handelte von „Information und Kommunikation“. Wir führten Versuche mit Baussteinen unterschiedlicher Größe, Farbe und Form durch. Insgesamt führten wir sieben Versuche durch. Zwei Personen wurden für diese Versuche benötigt. Diese mussten Rücken an Rücken sitzen und nur mit Hilfe der Sprache musste man 9 Interpersonale Kommunikation Lv.Nr. 180.342 Matr.Nr. 0060675 Mörtl Veronika seinen Partner erklären wie man die jeweilige Bausteine legen sollte. Ziel war das die Bausteine so lagen wie es die Vsp.1 erklärte und haben wollte. Es wurden auch noch drei Gruppen gebildet, welche die Vsp. beobachteten. Eine Gruppe beobachtete die Fehler, eine wie erklärt wurde. 1. Versuch: Zeit: 3:33. Der Empfänger hätte gerne hinterfragt, wie genau der Baustein liegen soll. Unsicherheit war auch vorhanden, das lag auch am Publikum, da gelacht wurde. Die ersten beiden Bausteine wurden richtig gelegt. Der dritte Baustein musste in der rechten oberen Ecke liegen, diese Handlung wurde vom Empfänger bevor irgendetwas gesagt wurde getätigt. Ratlosigkeit ist beim Empfänger stark zum Ausdruck gekommen. Es wurden Erklärungen falsch verstanden wie z.B. anschließen an den Holzbaustein. 2. Versuch: Zeit: 2:15. Hier wurde genau erklärt, welcher Baustein mit welchen zusammengebaut wird. Der Empfänger lässt sich von seinen Intuitionen leiten. Die Geschwindigkeit war für den Sender zu langsam. Man denkt nicht, dass etwas missverstanden wird und geht deshalb immer vorwärts. Wenn die Zeit gestoppt wird steht man automatisch unter Druck. Der Zeitaufwand zum ausbessern einer Information ist sehr aufwendig. 3. Versuch: Zeit: 6:16. Es folgten Wiederholungen beim Sender. Der Prozess wurde nicht genau mitgeteilt. Wiedersprüchliche Begriffe wurden verwendet z.B. Stufe, die Folge davon sind Fehler. Bei diesen Versuch war der Empfänger durch das Gelächter im Publikum sehr verunsichert. 4. Versuch: Zeit: 5:20. Bei diesen Versuch bestand die Möglichkeit rückzufragen. Die Anzahl der Rückfragen beträgt 19. Fehler wurden keine gemacht. Beim Empfänger bestand Sicherheit. 5. Versuch: Zeit: 2.32. Erfolgte auch mit Rückfragen des Empfängers. Die Anzahl der Rückfragen beträgt fünf. 10 Interpersonale Kommunikation Lv.Nr. 180.342 Matr.Nr. 0060675 Mörtl Veronika 6. Versuch: Zeit: 2:25. Dieser Versuch war fehlerfrei, Rückfragen gab es drei. 7. Versuch: Zeit: 1:50. Fehler und Rückfragen gab es keine. Man hatte auch die Möglichkeit vorher zu planen bzw. zu bauen. Das ist die schwierigere Art Information weiterzugeben. Wie man erkennen kann lernt man mit jeden Versuch und wendet das Gelernte schon beim darauffolgenden Versuch an. Folgefehler sind keine passiert. Im Zusammenhang mit diesen Versuchen haben wir auch die „Theorie der geschlossen Gestalt“ genannt. D.h. wenn wir ein offenes System haben (nur Punkte) kann das z.B. ein Pferd darstellen. Ich will die Gestalt schließen, ich will etwas erkennen. Der Mensch will den Dingen einen Sinn geben, er will sie verstehen. Bei diesen Versuchen ging es immer um Bezüge. Man versucht Lücken, etwas was man nicht versteht zu schließen. Dies muss aber nicht mit der gegebenen Information zu tun haben. Anschließend an diese Versuche, haben wir uns in eine fünfer Gruppe zusammengesetzt und eine Sprecher gewählt. Bei dieser Gruppenarbeit ging es darum auszuarbeiten, was ich an Informationen gelernt habe (von den Versuchen mit den Bauklötzen), und was ist für den Prozess der Kommunikation wichtig. Jeder Mensch hat ein eigenes Verständnis der verschiedenen Bilder und nimmt sie somit auch anders auf. Dies führt dazu, dass allgemeine Begriffe anders aufgefasst werden, in weiterer Folge führt es zu Kommunikationsproblemen. Es entstehen Differenzen zwischen Sender und Empfänger und somit ist keine Kommunikation gegeben. Jeder Mensch braucht individuell Zeit, aufgenommene Informationen in eigene Bilder umzusetzen. Am Anfang des Versuches wurden Fehler gemacht, obwohl die Rahmenbedingungen klar und präzise waren. 11 Interpersonale Kommunikation Lv.Nr. 180.342 Matr.Nr. 0060675 Mörtl Veronika Rezession vom 24.11.2001 Am letzten Tag unseres Zusammenseins wurde uns ein kurzer Text vorgelesen. Neun Kollegen mussten den Raum verlassen. Nun wurde eine Person in den Raum geholt und eine Kollegin im Raum gab den Text wieder. In weiterer Folge wurde jeder einzeln in den Raum geholt und die vorhergehende Person musste den Text wie sie ihn gehört hatte wiedergeben. Die erste Person erzählt den Text sehr genau. Bei der zweiten Person fehlen Details. Von Person zu Person wurden entweder Tatsachen angedichtet oder verschwanden ganz aus den Text. Informationen verändern sich, weil wir nicht anders kommunizieren können, das ganze geschieht unbewusst. Erfundene Dinge werden wichtig und wesentliche Dinge werden nebensächlich. Wir verändern die Geschichte mit unseren Bildern. Ich verglich diesen Versuch mit dem Spiel „Stille Post“. Denn am Schluss war die Geschichte vom Inhalt total verändert. Wir nehmen subjektiv wahr, d.h. jeder nimmt die Welt /Wirklichkeit anders auf. Wenn ich nun meinen Blick auf die erzählte Geschichte werfe gebe ich meine Wirklichkeit her. Wir haben uns auch mit den Begriff der „Systemtheorie“ auseinandergesetzt. Diese Theorie zur Konfliktbewältigung wurde in Amerika entwickelt. Wie ist etwas zustande gekommen? Eine Situation kommt durch komplexe Geschichten zustande. Wir schleppen überallhin unsere eigene Lebensgeschichte. Man kann in Nuancen sich selbst anschauen/beurteilen und sagen das brauche ich nicht, dann kann ich mir diese Gewohnheit abgewöhnen. Bei Kindern funktioniert das, jedoch auf einer anderen Ebene. Ich kann mich nur verändern, wenn ich es selbst will. Von jemand anderen kann ich nicht verlangen, dass er sich verändert. Es geht bei dieser Theorie nicht nur um mich, sondern um das was zwischen uns passiert. Wenn Kommunikationsprozesse fehl schlagen beschuldigen wir jemand anderen und dieser Kreislauf geht immer weiter. Kommunikationsprozesse sind Komplexe, wo Ursache und Wirkung eine große Rolle spielen. Der Vorteil ist, man kommt aus der Rolle des Beschuldigten heraus und beeinflusst das alles. Schuldprinzip in der Kommunikation. 12 Interpersonale Kommunikation Lv.Nr. 180.342 Matr.Nr. 0060675 Mörtl Veronika Eskalationsprinzip eines Komplexes: Alle Kommunikationspartner sind dem Geschehen unterworfen. Die Gefühle wie wir sie ausleben sind anders. Dieses Eskalationsprinzip eines Komplexes wird in drei Phasen unterteilt: Hauptphase 1: Hier wird versucht Lösungsversuche für Konflikte zu finden, die Konfliktparteien suchen eine Lösung. Wenn ich versuche Konflikte rational zu lösen, löse ich meine Gefühle nicht. Erstens kommt das Gespräch zum Stillstand und zweitens führt es zu Debatten. Jeder spricht in seiner eigenen Sprache. Konkurrenz prägt die Auseinandersetzung. Phase der Konfrontation: Jede Handlung des Gegenüber wird als Misstrauen gesehen. Ich erzähle nur mehr vollendete Tatsachen. Hauptphase 2: Das Gewinnen und Verlieren ist das Ziel. Beide Parteien wollen gewinnen, man glaubt nicht mehr, dass der Konflikt gelost werden kann. Jede Partei fixiert sich auf ein eigenes positives Bild und auf ein negatives Bild des anderen. Die Parteien versuchen verbittert den anderen abzuwerten. Es führt zu Drohstrategien, d.h. es werden Forderungen gestellt z.B. bei Scheidungen. Hauptphase 3: Man kommt drauf, dass wir nur mehr verlieren können. Wichtig ist, dass der andere verliert auch wenn ich selbst verliere. Der Andere wird als Ding ohne menschliche Würde gesehen. Es erfolgen Angriffe auf den Gegner, in Bezug auf Dinge die ihn zusammenhalten. Nach der Zerstörung des Gegners kann es zur Selbstvernichtung kommen. In der Hauptphase 1, kann der Konflikt durch Moderation bearbeitet werden. Muss aber nicht sein, kann auch anders möglich sein. Es muss dafür die Vorraussetzung beider Konfliktparteien gegeben sein Reden zu wollen. In der Hauptphase 2 werden Konflikte versucht mit Hilfe von soziotherapeutischer Prozessbegleitung zu lösen. In der Hauptphase 3 muss das Einschreiten von außen kommen. Meistens werden dafür Mediatoren eingesetzt. Das Ideale ist eine Gewinn – Situation. Die neueste Methode um Konflikte zu bewältigen ist die „win – Methode“. Dabei gibt es weder Sieger noch Verlierer. 13 Interpersonale Kommunikation Lv.Nr. 180.342 Matr.Nr. 0060675 Mörtl Veronika Früher versuchte man mit Hilfe des Wirkungsprinzip Konflikte zu lösen. Man muss die frühere Ursache suchen. Bei diesen Prinzip geht es nur um mich und um dich, das ist eine Schuldzuweisung. Ich habe in diesen vier Tagen sehr viel gelernt, außerdem hat es mir sehr viel Spaß gemacht. Der Inhalt dieser Lehrveranstaltung war äußerst interessant. Das Arbeiten in Gruppen hat mir sehr gut gefallen. Diese Art zu Arbeiten ist bei allen gut angekommen. Außerdem musste man sich selbst Gedanken machen und sich nicht einfach nur berieseln lassen. 14