Microsoft PowerPoint - Der Rubel - Eine W\344hrung am

Werbung
Der Rubel – eine Währung am Rande der Peripherie
Vortrag für das Koop-Seminar “Russland ...“ von EAB und VÖBAS, 2.-5. März 2014, Berlin
Dirk Gerlach, Hauptverwaltung in Bremen, Niedersachsen und Sachsen-Anhalt der Deutschen Bundesbank
“Ich kann Ihnen alles erzählen, wenn Sie wollen. Einmal für dreißig Kopeken.“
[W. Kawerin: Das Ende einer Bande]
Start: Rubel-Symbol
Rubel ...
März 2014
Seite 2
Grobgliederung
Einleitung: Schwellenland mit Schwellenwährung
1.
(Welt-)Währungsordnung allgemein: Rahmen (auch) für den Rubel
1.1
1.2
2.
BIP & Co: Zur russischen Wirtschaftsentwicklung
2.1
2.2
3.
Binnenwert, Außenwert etc. – Währung und Wirtschaft
Wechselkursregime als Wahlproblem: Fest, flexibel oder dazwischen ...
Systemtransformiertes Schwellenland: Russische Wirtschaft allgemein
Geopolitische Begleitmusik: Ambitionen einer alten Weltmacht
Rollt der Rubel? Geld und Währung in Russland
3.1. Rahmenbetrachtung: Entwicklungsweg und währungspolitische Spiegelung
3.2 Entwicklungslinien der russischen Währungspolitik
3.3 Zur Position des Rubels im Weltwährungssystem
Schlussbemerkungen / Diskussion
Rubel ...
März 2014
Folie 3
1. (Welt-)Währungsordnung allgemein:
Rahmen (auch) für den Rubel
1.1 Binnenwert, Außenwert etc. – Währung und Wirtschaft
Einschub: SL ≠ EL ≠ IL – unterschiedliche Problemlagen und Lösungswege
1.2 Wechselkursregime als Wahlproblem: Fest, flexibel oder dazwischen ...
Rubel ...
März 2014
Folie 4
Währung und Wirtschaft
‘Rubel‘
Währungspolitik i.w.S.
“Währung“, i.w.S. die gesamte Verfassung des nationalen Geldwesens.
Im nationalen Rahmen geht es um die für eine ‘gute‘ Wirtschaftsentwicklung
angemessene Versorgung der jeweiligen Volkswirtschaft mit Liquidität;
mit Inflation/Deflation als mögliche Fehlentwicklung.
Bei offenen Volkswirtschaften und internationaler Verflechtung bekommt das
Geldwesen eines Staates eine außenwirtschaftliche Komponente,
Verklammerung unterschiedlicher Währungen über den Devisenmarkt
zu – freien/gemanagten/fixierten – Wechselkursen
(Währungspolitik i.e.S.: auf den Außenwert gerichtet; sozusagen Teilmenge der
Währungspolitik i.w.S.: binnen- und außenwirtschaftlich ausgerichtet.)
Rubel ...
März 2014
Seite 5
‘Andere Länder, andere Sitten‘ – uneinheitliche Weltwirtschaft
SL ≠ EL ≠ IL: unterschiedliche Herausforderungen
Die währungspolitischen Herausforderungen differieren je nach Leistungskraft,
Größe bzw. Offenheitsgrad, Stabilitätshistorie etc. einer Volkswirtschaft;
Industrieländer mit anderen Problemen als Entwicklungs- oder Schwellenländer.
(Große) Schwellenländer/Emerging Markets mit spezifischer Lage:
- Im ‘Take-off‘ begriffen, aber noch keine reife Volkswirtschaft
(erst mittleres Einkommen, noch unausgewogene Wirtschaftsstrukturen, ...),
- bereits stärker in internationaler Arbeitsteilung integriert, ...
- jedoch: mit größeren Stabilitätsrisiken (monetär, fiskalisch, politisch, ...),
darausfolgend ‘Hot money-Probleme, Kapitalfluchtgefahr usw.
Russland als spezifischer Fall:
Systemtransformation / Rohstoffreichtum / Reste an Großmachtambitionen
Rubel ...
März 2014
Seite 6
Währungspolitik-Gestaltung als wirtschaftspolitische Option
Wk.-regime als Wahlproblem: fest, flexibel oder dazwischen
Die Entscheidung für ein spezifisches Wechselkurssystem ist ein ökonomisches
Wahlproblem; jedes Regime hat Vor- und Nachteile.
Es existiert ein ganzes Spektrum an Möglichkeiten. Je nach konkreter Wahl sind
damit unterschiedliche Rahmenbedingungen für den Zahlungsbilanzausgleich
bzw. generell die Wirtschaftspolitik geschaffen.
Extrema sind völlig freie Wechselkurse einerseits, völlig starre andererseits,
dazwischen unterschiedliche Formen der Anbindung (kontrolliertes Floaten,
gleitende Paritäten, Bandbreiten-Lösungen etc.)
Rubel ...
März 2014
Seite 7
‘Man kann nicht alles haben!‘: Trilemma der Währungspolitik
Rubel ...
März 2014
Folie 8
Weltkarte: Vielfalt an Wechselkursregimen
Russische Föderation:
Managed floating
Legende: dunkelgrün – flexible Wechselkurse, hellgrün – kontrolliertes Floaten, blau - unterschiedliche
Arten von Wechselkursfixierung, rot – Nutzung einer Fremdwährung.
Rubel ...
März 2014
Folie 9
WWO im Moment – wesentliche Merkmale
Weltwährungsordnung derzeit: ‘hybrid‘
Nach Ende des ‘grand Design‘ der Bretton Woods-Ära (1944 - c.1971) nunmehr
Regeln für die internationalen Währungs- und Finanzbeziehungen weniger als
früher einheitliches System bildend.
-
Nebeneinander von frei floatenden Währungen, Anbindungen an (regionale)
Leitwährungen, regionalen Währungsblöcken (EWU);
mit US-Dollar als – nicht de jure, doch de facto – dominierender Währung
-
Hohe Volumina finanzieller Bestände/Transaktionen;
neben öffentlichen Institutionen große Roller privater Akteure
Kritikpunkte: Instabilitätsrisiken, Leitwährungsprivileg, LB-Ungleichgewichte, ...
--- --“Wie die Geschichte gezeigt hat, sind alle Versuche, dauerhafte Währungsordnungen
zu schaffen, gescheitert – und zwar vor allem am Fehlverhalten führender Mächte.
Es spricht wenig dafür, dass sich an diesem Muster etwas ändern wird ...“
[G. Braunberger : “Die Verantwortung der Leitwährung“; FAZ, 7. Okt. 2010.]
Rubel ...
März 2014
Seite 10
2. BIP & Co: Zur russischen Wirtschaftsentwicklung
2.1 Systemtransformiertes Schwellenland: Russische Wirtschaft allgemein
2.1.1
Entwicklungslinien: Von der Transformationskrise zum Rohstoffboom
2.1.2
SSSR - GUS - Russland – Weltwirtschaftliche Einbindung im Wandel
2.1.3
Gas und Öl: Ein Entwicklungsmodell für die Zukunft?
2.2 Geopolitische Begleitmusik: Ambitionen einer alten Weltmacht
Rubel ...
März 2014
Folie 11
Nach der SU: jüngere russische Wirtschaftsgeschichte
‘J-Kurve‘, erst bergab, später aufwärts
Unterschiedliche Phasen der jüngeren russischen Wirtschaftsentwicklung:
-
Wilde Transformationsphase 1991-1996 mit starker Schrumpfung
-
Zwischenphase: erste Erholung 1997, unterbrochen durch Rubelkrise 1998
-
Konsolidierungsphase 1999 – 2008
unterbrochen durch Einbruch 2009 im Gefolge der Weltfinanzkrise;
-
Stabilisierungsphase ab 2010, jüngst aber abgeschwächte Dynamik.
Jährliches BIP-Wachstum in Russland
15%
10%
5%
0%
-5%
-10%
-15%
1993
Rubel ...
März 2014
Seite 12
1998
2003
2008
Quelle: IWF
2013
‘Neue‘ Russische Wirtschaft in der internationalen Arbeitsteilung
Adé Comecon: Neuintegration in die Weltwirtschaft
Zerfall der Sowjetunion und der spezifischen RGW-Arbeitsteilung zwischen den
sozialistischen Staaten erforderte neben der binnenwirtschaftlichen
Transformation auch eine der außenwirtschaftlichen Beziehungen.
Neuintegration der russischen Volkswirtschaft in die Weltwirtschaft
als (z.T. dirigierte) Marktwirtschaft mit besonderem Rohstoffschwerpunkt.
Anfangs ungeordnet angesichts der Instabilitäten der Transformationsphase;
im Zuge der Stabilisierungserfolge systematischere Bemühungen um
-
‘Mitgliedschaft im Club‘ (so etwa WTO-Beitritt 2012) sowie
-
engere Zusammenarbeit mit anderen ehemaligen Sowjetrepubliken und
Etablierung als regionale Leitökonomie
(Vorhaben: Eurasische Wirtschaftsgemeinschaft sowie Gründung einer
Eurasischen Union)
Rubel ...
März 2014
Seite 13
Besondere Merkmale/Strukturprobleme
Gas & ÖL: extreme Rohstofflastigkeit
Russische Wirtschaft sehr abhängig von Entwicklungen im Rohstoffsektor
-
Hoher Ölpreis entscheidendes Element bei Stabilisierungserfolgen ab 1999
(fossile Rohstoffe stellen mehr als zwei Drittel der russischen Exporte);
-
... Pendant: wichtiger Faktor auch bei finanzkrisenbedingtem Einbruch
(besonders heftiger BIP-Rückgang um 7,9 %)
Zwiespältiger Effekt der Rohstofforientierung:
-
klarerweise unausgewogenes Wirtschaftsmodell
(‘Dutch desease‘?)
-
allerdings Devisenbringer mit positiven Effekten:
Leistungsbilanzüberschüsse/Devisenreserven; Entschuldungsmöglichkeit für
Staat, Erhöhung des Volkseinkommens ...
Rubel ...
März 2014
Folie 14
Illustration: Surplus-Land Russland in ungleichgewichtiger Weltwirtschaft
Aus: FTD, 13.08.2012
Rubel ...
März 2014
Seite 15
Illustration: Ölabhängigkeit
Anteil der Ölerträge am BIP
20
15
10
5
0
1990
1994
1998
2002
2006
2010
Entwicklung des Ölpreises in EUR pro Barrel
100 €
80 €
60 €
40 €
20 €
0€
01.01.1990
Rubel ...
März 2014
Folie 16
01.01.1994
01.01.1998
01.01.2002
01.01.2006
01.01.2010
01.01.2014
Quellen: oben Weltbank, unten EZB
Probleme des Rohstoffreichtums?
‘Holländische Krankheit‘?
Mögliches Problem: Verschlechterung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit
durch Rohstoffreichtum? Hintergrund: niederländische Erfahrungen nach
Entdeckung neuer Gasfelder in der Nordsee.
Auftreten von Ressourcenbewegungs- und Ausgabeneffekten
Rohstoffsektor ‘kannibalisiert‘ andere Sektoren (auch infolge Politikmängeln).
Holländische Krankheit in Russland? Kein klares Bild:
-
Gewisser Aufwertungsdruck, aber wohl keine Überbewertung
-
Ressourcenverlagerung wohl auch, jedoch begrenzt
u.a. wegen geringer Beschäftigenzahlen in Öl-/Gasproduktion
-
wichtig aber Ausgabeneffekt (höheres Volkswinkommen stützt Konsum u.a.)
Rubel ...
März 2014
Folie 17
Geopolitische ‘Begleitmusik‘
Überlagerungen: Ökonomie und (Geo-)Politik
Ökonomische Wirtschaftsentwicklungen von (rein) politischen Zielsetzungen
nicht unbeeinflusst.
Im russischen Fall auch historisch begründete Weltmachtambitionen wirksam;
basierend auf jüngerem Wirtschaftserfolen gestärktes Selbstbewusstsein
(Russland als Gegenpol zum Westen: UN-Vetomacht, Atom-, Wirtschaftsmacht)
Solche geopolitische Komponente z.T. auch einfließend in wirtschaftspolitische
Zielvorstellungen
Wunsch nach Etablierung als regionale Leitökonomie
(engere Anbindung ehemaliger Sowjetrepubliken an Russland, Ausbau der
Kooperation mit anderen BRIC-Staaten für mehr internationalen Einfluss)
Rubel ...
März 2014
Folie 18
Ökonomische Schwachstellen
Wunsch und Wirklichkeit – Strukturprobleme
In letzter Zeit schwächere Wachstumsdynamik der russischen Volkswirtschaft.
Verweis auf Strukturprobleme, Grenzen des bisherigen Wachstumsmodells;
Rohstoffexporte allein keine dauerhafte Wachstumsbasis.
[auch wegen evtl. weniger Nachfragedynamik: restriktive IL-Politik, US-Fracking, ...]
Außerdem: Bürokratie, schlechtes Geschäftsklima, Demographie ...
Notwendig: Strukturwandel zu stärker innovationsgetriebener Entwicklung,
seitens der Politik durchaus erkannt, aber Umsetzung ist entscheidend
Investitionen in % des BIP
60
Russland
50
China
40
Indien
30
Brasilien
20
USA
10
Deutschland
0
Rubel ...
März 2014
Folie 19
1990
1994
1998
2002
2006
2010
3. Rollt der Rubel? Geld und Währung in Russland
3.1.
Rahmenbetrachtung: Entwicklungsweg und währungspolitische
Spiegelung
3.2
Entwicklungslinien der russischen Währungspolitik
3.3
Zur Position des Rubels im Weltwährungssystem
Rubel ...
März 2014
Seite 20
Rahmenbetrachtung: Entwicklungsweg und währungspolitische Spiegelung
Geld / Währung
(Real-)Wirtschaft
Prinzipiell stehen wegen der Entsprechung
von realen und monetären Strömen im
Wirtschaftskreislauf einer Geldwirtschaft
geld- und währungspolitische Entwicklungen
in engstem Bezug zum allgemeinen
Wirtschaftsablauf.
Mithin ‘spiegelt‘ auch der Rubel, d.h. die russische Geld- und Währungspolitik,
den wandlungsreichen Entwicklungsweg von der Systemtransformation bis zum
heutigen Status als marktwirtschaftlichen Schwellenland.
Rubel ...
März 2014
Seite 21
Entwicklungslinien der russischen Währungspolitik I
Unterschiede im Zeitablauf
Anfänge und Grundelemente: Institutionenbildung
Gründung der russischen Zentralbank im Juli 1990,
gemäß Verfassung unabhängig, aber faktisch mit Regierung kooperierend
allgemeine Ziele: Senkung der Inflationsrate und stabiler Rubel-Außenwert
Verschiedene Entwicklungsphasen auch für die Währungspolitik:
- Desintegrationstendenzen und Hyperinflation in der Transformationsphase
- Hohe Leistungsbilanzüberschüsse und Interventionserfordernisse in
wachstumsintensiver Konsolidierungsphase
- Schwächere Dynamik und geringere Leistungsbilanzüberschüsse in den
letzten Jahren
- [zudem: einzelne Krisen als Sonderproblem]
Wechselnde Herausforderungen!
Rubel ...
März 2014
Seite 22
... Entwicklungslinien II
Verfahren und Ergebnisse
De facto kontrolliertes Floaten als Kern der
Währungspolitik
(Devisenmarktinterventionen der Zentralbank)
Objekt der Wechselkursfixierung bis 2005 USD,
seitdem ein Währungskorb aus USD und EUR;
zuletzt mit Flexibilisierungsbemühungen
Inflationsbekämpfung
jährliche Zielvorgaben für Disinflation seit 1999,
hohe Interventionsnotwendigkeiten am Devisenmarkt (wg. nicht-vollständiger Sterilisierung) aber
z.T. in Konflikt dazu;
Im Zeitablauf aber gewisse Disinflationserfolge.
Inflationsrate (VPI)
30
20
10
0
Jan2000
Jan2003
Jan2006
Jan2009
Jan2012
Quelle: Weltbank
Rubel ...
Seite 23
Einschub: ... Turbulenzen als Sondersituationen
Finanz- und Währungskrise(n) als Komplikation
Jenseits der ‘Normalanforderungen‘ (Konjunkturschwankungen, Strukturwandel)
bringen krisenhafte Entwicklungen besondere Probleme:
In unterschiedlichen Formen trafen solche Krisen auch die russische Wirtschaft
-
Russlandkrise 1998
-
Finanzkrise 2007ff.
-
Schwellenländerturbulenzen 2013/14
Grob gesagt, jeweils Folge des Zusammentreffen von (z.T. externen) Anstößen und
interner Verwundbarkeit (durch Verschuldung, Finanzsystemschwächen etc.);
aber natürlich mit im Einzelnen spezifischen Hintergründen.
Geld- und Währungspolitik jeweils zur Gegensteuerung stark gefordert.
Rubel ...
März 2014
Folie 24
Beispiel I
Russlandkrise 1998
Insgesamt eher klassische Schwellenland-Währungskrise
...
RUB/USD-Kurs während der Russlandkrise
30,0
20,0
10,0
0,0
01.10.1997
01.04.1998
01.10.1998
01.04.1999
Quelle: Russische Zentralbank
Rubel ...
März 2014
Seite 25
Beispiel II
Finanz- und Wirtschaftskrise 2007ff.
Insgesamt eher Krise durch Folgeeffekte einer im Zentrum (!) aufgebrochenen
allgemeinen Finanzkrise
...
Rubel ...
März 2014
Seite 26
Beispiel III:
Schwellenländerkrise 2013/14
Alles in allem mehr begrenzte Währungsturbulenzen durch ‘Hot-money‘-Effekte
aufgrund Veränderung der geldpolitischen Haltung führender Notenbanken.
...
Rubel ...
März 2014
Seite 27
... Entwicklungslinien IV
Geldpolitik im Wandel
Sich abzeichnende Veränderung der Geldund Währungspolitik der russischen
Zentralbank:
Nach lange dominanter Orientierung an
Wechselkursstabilisierung;
nunmehr seit etwa fünf Jahren
schleichende Flexibilisierung des
Wechselkursregimes
(etwa durch Ausweitung der zulässigen
Schwankungsbreite des Rubel sowie des
Wechselkursbands und Kürzung der
Devisenmarktinterventionen)
zwecks Wechsels zur Inflationssteuerung.
Quelle: IMF
Rubel ...
März 2014
Seite 28
CBR-Geldmarktsteuerung (Spektrum an Leitzinssätzen)
Geldpolitik der russische Zentralbank gemäß IWF-Einschätzung durch:
- Verengung des Zinskorridors,
- aktiveren Gebrauch von Offenmarktoperationen,
- erhöhte Wechselkursflexibilität sowie
- mehr Transparenz und bessere Kommunikation der Notenbankpolitik
mit beachtlichen Fortschritten im Handlungsrahmen.
Quelle: IMF (2013), S. 33.
Rubel ...
März 2014
Seite 29
Rubel im Weltwährungssystem I – Status quo
Bisher: RUB als ‘Leichtgewicht‘
Weltweite Anleihen und Schuldscheine
(ausgewählte Währungen, in Mrd. $)
Gemäß den Kriterien für eine internationale Währung, d.h. Gebrauch als:
- Transaktionswährung
- Reservewährung
- Anlagewährung
Rubel bisher relativ unbedeutend.
International führende Währungen, insb.
US-Dollars, mit weit höherem Gewicht.
Vielfach Kritik an derzeitigem Zustand und
Wunsch nach Veränderung;
Interesse an bedeutenderer Rolle der
Landeswährung z.T. auch in Russland.
Rubel ...
März 2014
Seite 30
Aus: Prasad/Ye (2012), S. 25.
Illustration I: geringer Anteil an Weltwährungsreserven, ...
Rubel ...
März 2014
Seite 31
... Illustration II: wenig Rubel-Umsatz an den Devisenmärkten, ...
... dar. Rubel:
2010: 0,9%
Rubel ...
März 2014
Seite 32
Rubel im Weltwährungssystem II: Perspektiven
Künftige Rolle des Rubels?
Führungsrolle des Rubels im Weltmaßstab derzeit wenig wahrscheinlich,
in der Zusammenschau der relevanten Faktoren:
- Ökonomische Größe (Anteil an Produktion und Handel)
- Offenheit der Kapitalmärkte (freie Konvertibilität, ...)
- Flexibler Wechselkurs (Reservewährungen typischerweise frei gehandelt)
- Breite, tiefe und liquide Finanzmärkte (Anlagemöglichkeiten)
- Makroökonomische Politik (= Vertrauen in Stabilität der Währung)
- zusätzlich: Netzwerkeffekte (Economies of scale am Devisenmarkt)
erscheint der Rubel dafür (derzeit) insgesamt unzureichend qualifiziert.
Voraussetzungen für größere Rolle: mehr makroökonomische Stabilität (z.B.
geringere Inflation, weniger Schockanfälligkeit) u.a.m.
Rubel ...
März 2014
Seite 33
Schlussbemerkung / Diskussion
Fazit: ‘Schwellenwährung‘ Rubel
Der Rubel spiegelt naturgemäß den umfassenderen Wirtschaftsprozess Russlands:
Die Geld- und Währungspolitik reagiert auf die Gegebenheiten eines – allerdings
vorwiegend durch seinen Rohstoffreichtum bedeutenden – großen Schwellenlands.
Von größerer internationaler Bedeutung ist im Falle des Rubels noch nicht zu reden;
eine solche ist abhängig von einer allgemeinen Stärkung der russischen Wirtschaft.
“Eine schwache Wirtschaft hat einen schwachen Rubel“
(J. Gurwitsch, Leiter der russischen ‘Gruppe der Wirtschaftsexperten‘, BöZ, 14.02.2014.)
Gewisse Fortschritte beim Makromanagement der russischen Ökonomie durch die
wirtschaftspolitik (u.a. der begonnene Strategiewechsel der russischen Zentralbank)
verbessere die Grundlage dafür, doch noch ist viel zu tun.
Rubel ...
März 2014
Folie 34
Schluss-Cartoon
“Nichts ist so beständig wie die Veränderung“ ...
Rubel ...
März 2014
Folie 35
Ende
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
...
bei Nachfragen:
Deutsche Bundesbank - Hauptverwaltung in BNS
Stab des Präsidenten
Dirk Gerlach
Georgsplatz 5
30159 Hannover
Tel.: ++49 511 - 3033-2415; Fax: ... -2260
E-Mail: [email protected]
Rubel ...
März 2014
Folie 36
“‘So, so, so‘ sagt ihr, ‘und die Endsumme? Das ist nämlich alles schrecklich
interessant ... (...) Die Endsumme ist neun Rubel neunundachtig Kopeken.“
[W. Jerofejew: Die Reise nach Petuschki]
Ausgewählte Quellen
Literatur:
-
Deubner, G./Schwabe, A.: ‘Reformtuning‘ und tatsächlicher Fortschritt: Russlands
Wirtschaftspolitik, auf: BpB-Plattform
[http://www.bpb.de/internationales/europa/russland/155044/analyse-russlands-wirtschaftspolitik]
-
-
Sutela, P.: “Die russische Wirtschaft von 1992 bis 2008 – Entwicklungen und Herausforforderungen“; in: H. Pleines/H-H. Schröder (Hrsg.): Länderbericht Russland, BpB 2010,
S. 289 ff.
...
Wichtige Datenquellen wie üblich: BIZ, IMF, OECD
Rubel ...
März 2014
Folie 37
...
ANHANG: RESTE
Rubel ...
März 2014
Folie 38
Russland allgemein
Aus: Handelsblatt, 24.02.2014, S. 4f.
Rubel ...
März 2014
Seite 39
Herunterladen