Bilanz und Erfolgsrechnung 1. Kontenrahmen 1.1 Definition Der Kontenrahmen ist ein systematisches Verzeichnis aller Konten für die Buchführung. Er dient als Richtlinie und Empfehlung für die Aufstellung eines konkreten Kontenplans in einer Unternehmung oder einem Verein. Damit sollen einheitliche Buchungen von gleichen Geschäftsvorfällen erreicht und Vergleiche ermöglicht werden. 1.2 Ziel Der Kontenrahmen soll grundsätzlich für alle Samaritervereine und Kantonalverbände einheitlich sein. Er kann individuell der Grösse und den Bedürfnissen des jeweiligen Vereins oder Verbandes angepasst werden. Der Kontenplan soll aber nur diejenigen Konten umfassen, welche zur Buchführung auch wirklich benötigt werden. Zu viele Konten beeinträchtigen die Übersichtlichkeit. 1.3 Kontenrahmen Der Kontenrahmen ist nach dem Zehnersystem in Kontenklassen gegliedert. Hier sind die in ihrem Wesen und Inhalt möglichst ähnlichen Konten gebündelt. Gliederungsstufen Nummer Kontenklasse Kontenhauptgruppen Kontengruppen Kontenuntergruppen Sammelkonten Konten von bis 1 10 100 100.0 100.00 1000 9 99 999 999.9 999.99 9999 Folgende Konten werden benötigt für die Bilanz die Erfolgsrechnung den Abschluss 1 2 3 4 5 6 7 8 9 Aktiven Passiven Ertrag aus Lieferungen und Leistungen Aufwand für Material, Waren und Dienstleistungen Personalaufwand Sonstiger Aufwand Nebenerfolge Ausserordentliche oder betriebsfremde Erfolge Abschluss Die Kontenklassen 7 und 8 sind für die meisten Samaritervereine nicht relevant. Erfolgreiche Vorstandsarbeit – ein Werkzeugkoffer Finanzen und Administration Finanzbuchhaltung Bilanz und Erfolgsrechnung Sept. 12 Seite 1/3 2. Bilanz 2.1 Allgemeine Bemerkungen Zweck der Bilanz ist die Darstellung der Vermögens- und Finanzierungslage des Vereins am Bilanzstichtag Die Bilanz gliedert sich in Aktiven und Passiven Aktiven sind Vermögenswerte, über die verfügt werden kann Als Umlaufvermögen bezeichnet man die flüssigen Mittel Passiven sind Fremd- und Eigenkapital Verbindlichkeiten sind Fremdkapital Verbindlichkeiten, welche voraussichtlich innerhalb des Geschäftsjahres zur Zahlung fällig werden, sind kurzfristiges Fremdkapital Alle übrigen Verbindlichkeiten sind langfristiges Fremdkapital Eigenkapital = Vereinsvermögen 2.2 Mindestgliederung BILANZ AKTIVEN PASSIVEN Umlaufvermögen Flüssige Mittel Debitoren Vorräte und nicht fakturiere Leistungen Aktive Rechnungsabgrenzung Anlagevermögen Finanzanlagen Beteiligungen Kurzfristiges Fremdkapital Kreditoren Kurzfristige Verbindlichkeiten Passive Rechnungsabgrenzung Langfristiges Fremdkapital Rückstellungen Eigenkapital Gewinn-/Verlustvortrag Total Aktiven Total Passiven Das Total der Aktiven und das Total der Passiven müssen übereinstimmen! Erfolgreiche Vorstandsarbeit – ein Werkzeugkoffer Finanzen und Administration Finanzbuchhaltung Bilanz und Erfolgsrechnung Sept. 12 Seite 2/3 3. Erfolgsrechnung Die Erfolgsrechnung stellt die Ertragslage des Vereins während des Geschäftsjahres dar. Sie zeigt, welche Aufwendungen und Erträge in einer Periode angefallen sind und gibt damit Auskunft über die Erhöhung und Verminderung des Eigenkapitals in dieser Zeitspanne. Ziel der Erfolgsrechnung ist es, über die Vereinstätigkeit Rechenschaft abzulegen und den Periodenerfolg (Gewinn oder Verlust) ermitteln zu können. ERFOLGSRECHNUNG AUFWAND ERTRAG Aufwand für Waren und Leistungen Personalaufwand Sonstiger Aufwand Ertrag aus Lieferungen und Leistungen Betrieblicher Nebenerfolg Ausserordentlicher Erfolg 4. Anhang Der Anhang erläutert und ergänzt die Bestandteile der Jahresrechnung. Er erklärt, warum z. B. Aufwendungen grösser waren als budgetiert oder das Vermögen mehr abgenommen haben als vorgesehen. Erfolgreiche Vorstandsarbeit – ein Werkzeugkoffer Finanzen und Administration Finanzbuchhaltung Bilanz und Erfolgsrechnung Sept. 12 Seite 3/3