1. Herzinsuffizienz - Medizinische Hochschule Hannover

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Schwere Herzinsuffizienz
Schwere Herzinsuffizienz. Medizinische
Grundlagen für Förderantrag
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1. Herzinsuffizienz
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Die Herzinsuffizienz geht mit einer unzureichenden Funktion des Herzens einher, bei der
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das Herz nicht mehr imstande ist, eine den Anforderungen entsprechende Förderleistung
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zu erbringen. Die Patienten leiden unter Leistungseinschränkungen, Kurzatmigkeit und
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Luftnot sowie Ödembildung. Die Erkrankung entwickelt sich meistens über mehrere Jahre
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und kann verschiedene Ursachen haben, die von der chronischen ischämischen
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Schädigung des Herzmuskels aufgrund von Arteriosklerose der Koronararterien, über die
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Schädigung nach einem akuten Myokardinfarkt, Infektionskrankheiten bis zu
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Rhythmusstörungen oder gestörter cardialer Hämodynamik aufgrund von Klappenvitien
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reichen.
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Eine Übersicht über die Grunderkrankungen, die zur terminalen Herzinsuffizienz führen,
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bietet Abbildung 2:
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Abbildung 1: Grunderkrankungen der schweren Herzinsuffizienz, die zur Herztransplantation führen
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Eine Einteilung der Schwere der Erkrankung kann nach der NewYork Heart Association
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(NYHA) Klassifikation vorgenommen werden. Diese reicht von NYHA I mit keiner
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körperlichen Einschränkung bis NYHA IV, bei der die Beschwerden schon in Ruhe
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auftreten. Anfangs kann die eingeschränkte Pumpleistung des Herzens noch durch einen
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schnelleren Herzschlag, Zunahme des Durchmessers des Herzmuskels oder Konstriktion
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der peripheren Blutgefäße erfolgen. In diesem Stadium der Kompensation sind die
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Patienten weitgehend beschwerdefrei. Im dekompensierten Stadium treten die oben
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beschriebenen Symptome auf. Die Herzinsuffizienz kann die linke, die rechte oder beide
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Herzhälften betreffen.
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Von der Herzinsuffizienz sind europaweit schätzungsweise 10 Millionen Menschen
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betroffen. Die Erkrankung stellt in den westlichen Ländern eine der drei häufigsten
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Todesursachen dar.
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2. Therapieformen der schweren Herzinsuffizienz
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Neben der medikamentösen Therapie von herzinsuffizienten Patienten kommen
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chirurgische Verfahren zum Einsatz, um diese schwer eingeschränkten Patienten zu
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behandeln. Es sind dies im Wesentlichen die cardiale Resynchronisations-Therapie
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(CRT), die Implantation von Linksherzunterstützungssystemen (LVAD) und die
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Herztransplantation (HTx).
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Die Auswahl des für jeden Patienten geeigneten Verfahrens findet interdisziplinär durch
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Kardiologen und Herzchirurgischen nach klinischen Kriterien statt (Abbildung 2).
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Abbildung 2: Evaluation der chirurgischen Therapie der schweren Herzinsuffizienz
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2.1. Cardiale Resynchronisations-Therapie
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Die konventionelle Therapie der Herzinsuffizienz erfuhr durch die Einführung der
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Cardialen Resynchronisations-Therapie (CRT) eine erhebliche Verbesserung. Patienten
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mit schwerer Herzinsuffizienz wird ein Schrittmacher implantiert, der die bei diesen
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Patienten oft gestörten, synchronisierte Aktion von Herzkammern (interventrikuläre
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Asynchronie) durch gezielte elektrische Impulse wieder in einen effizienten Einklang
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bringt. Die beeinträchtigte Pumpleistung des Herzens wird dadurch optimiert, die
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Patienten fühlen sich besser und sind leistungsfähiger.
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2.2. Herztransplantation
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Bei Patienten mit besonders schwerer Herzinsuffizienz reicht die medikamentöse
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Therapie trotz CRT nicht aus. Die Therapie der Wahl dieser terminalen Herzinsuffizienz
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ist nach wie vor die Herztransplantation. Überlebensraten von bis zu 25 Jahren wurden
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berichtet. Die Hälfte aller transplantierten Patienten ist nach 11 Jahren noch am Leben.
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Abbildung 3: Kumuliertes Patientenüberleben nach Herztransplantation
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In den Anfängen der Transplantationschirurgie zählte die Beherrschung der
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Abstoßungsreaktionen zu den größten Schwierigkeiten; aktuell ist es allerdings der
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Mangel von Spenderorganen. In Deutschland wurden im Jahr 2006 insgesamt 412
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Herzen transplantiert, der Bedarf ist aber doppelt so groß. Nach den Angaben von
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Eurotransplant hat sich die Warteliste für eine Herztransplantation zwischen den Jahren
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2007/ 2008 um 6% gesteigert.
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Abbildung 4: Warteliste für Herztransplantationen in Europa (aus Haverich A, Transplantation in the
age of donor shortage. Current status in 2010, EACTS daily 2010)
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In Abbildung 5 wird ersichtlich, dass in Deutschland das Verhältnis von tatsächlich
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transplantierten Patienten zu Patienten auf der Warteliste in den letzten Jahren noch
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gesunken ist.
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Abbildung 5: Verhältnis von transplantierten Patienten zu Patienten auf der Warteliste (aus
Haverich A, Transplantation in the age of donor shortage. Current status in 2010, EACTS daily
2010)
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In der MHH konnten in 2010 114 Lungentransplantationen und 17 Herztransplantationen
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durchgeführt werden.
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2.3. Linksherzunterstützungssysteme
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Da nicht für jeden potentiellen Empfänger ein Organ zeitnah zur Verfügung steht oder der
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Patient auf Grund einer Vorerkrankung nicht transplantiert werden kann, sind Alternativen
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zur Organtransplantation gefragt.
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Die zunehmenden Wartezeiten auf eine Herztransplantation und die stetig steigende
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Anzahl von Patienten mit terminaler Herzinsuffizienz haben gezeigt, dass Menschen
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lange Zeiträume mit mechanischen Kreislaufunterstützungssystemen und Kunstherzen
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leben können und sich Ihre Lebensqualität entscheidend verbessert:
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http://www.mh-
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hannover.de/fileadmin/kliniken/httg_herz_thorax_chirurgie/download/presse/2010/HAZ-
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28-10-2010_MHH-Kunstherz_feiert_Europarekord.pdf
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http://www.mh-
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hannover.de/fileadmin/kliniken/httg_herz_thorax_chirurgie/download/presse/herz/HAZ-
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07-07-2009-Das_Kunstherz_als_Dauerfreund.pdf
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Allein in der MHH werden jährlich ca. 50 Herzunterstützungssysteme implantiert. Mit
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diesen Patienten bestehen in der entsprechenden Ambulanz ca. 600 postoperative
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Kontakte pro Jahr. Deutschlandweit werden ca. 500 Kunstherzen jährlich implantiert.
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3. Ambulante Versorgung von Patienten mit chirurgisch
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behandelter terminaler Herzinsuffizienz
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Die regelmäßige ambulante Versorgung der Patienten mit chirurgisch behandelter
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Herzinsuffizienz ist abhängig von der angewandten Therapie und wird in Tabelle 1
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skizziert.
Tabelle 1: Regelmäßige ambulante Versorgung von Patienten nach chirurgischer Therapie der
schweren Herzinsuffizienz
CRT
LVAD
HTX



Kontrolle von Grund- und
Nebenerkrankungen
Kontrolle von Grund- und
Nebenerkrankungen

Gerätekontrolle

Gerätekontrolle

Echokardiographie zur

Kontrolle der
Kontrolle der Herzfunktion
antikoagulatorischen
Kontrolle von Grund- und
Nebenerkrankungen

Echokardiographie zur
Kontrolle der Herzfunktion

Therapie
Biopsien zur Überwachung
möglicher
Abstoßungsreaktionen

Kontrolle der Blutspiegel
der Immunsuppresiva
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