Programm für die Weiterbildung zum Facharzt für Kinderchirurgie in der Belegabteilung der Gemeinschaftspraxis für Kinderchirurgie Dres. Jorysz/Geffken A. Grundsätze Bei insgesamt zwei leitenden Ärzten (beide Facharzt für Kinderchirurgie und D-Arzt) und 2 Oberärzten (ebenfalls beide jeweils Facharzt für Kinderchirurgie und 1x Facharzt für Chirurgie) existiert eine Weiterbildungsstelle für Kinderchirurgie. Weiterbildungsverantwortliche sind die beiden leitenden Ärzte gemeinschaftlich. Es werden jährliche Zielvereinbarungsgespräche geführt. Diese berücksichtigen in erster Linie Weiterbildungsaspekte. B. Ziele 1. 2. 3. 4. 5. Umfassende Patientenbetreuung im ambulanten und stationären Bereich Selbstständige Durchführung der geforderten Operationen auf Facharztniveau Versorgung kinderchirurgischer Notfallpatienten Durchführung kinderchirurgischer Konsilien Einschätzten von Kosten-/Nutzenverhältnis von diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen 6. Beteiligung bei Präventivmaßnahmen und bei Elterninformationen 7. Selbstständige Beurteilungen wissenschaftlicher Arbeiten aus dem Gebiet der Kinderchirurgie C. Theoretische Weiterbildung Folgende Weiterbildungsveranstaltungen stehen der Abteilung zur Verfügung 1. 1x wöchentliche Präsentation einer Operationstechnik oder eines Krankheitsbildes durch den Assistenten im Rahmen der kinderchirurgisch/pädiatrischen Besprechung (15 Minuten). 2. Dienstags vormittags (8:00 Uhr bis 9:00 Uhr) wöchentliche Fortbildungen durch Vorträge eingeladener Referenten oder der Oberärzte der Abteilungen 3. Tägliche Röntgenbesprechungen am Nachmittag 4. 1x wöchentlich (Donnerstag 8:00 Uhr bis 8.30 Uhr) interdisziplinäre Röntgen-, Szintigraphie- und Kernspintomographiebesprechung 5. 1x wöchentlich (Donnerstag 08.30 Uhr bis 09.30 Uhr) interdisziplinäre kindernephrologisch/kinderurologische Fallbesprechung. 6. 1x wöchentlich (Mittwoch 8:00 Uhr bis 9.00 Uhr) Fortbildung in Zusammenarbeit mit der Unfallchirurgie/Anästhesie/AllgemeinViszeral&Thoraxchirurgie im Wechsel 7. 2x wöchentliche Chefvisite 8. Teilnahme an Lehrveranstaltung zur Studentenausbildung 9. Verpflichtende Teilnahme an nationalen oder internationalen Kongressen von 10 Tagen im Jahr 10. Verpflichtendes Literaturstudium von mindestens einer Zeitschrift aus dem Gebiet der Kinderchirurgie mit die Wiedergabe der wesentlichen Inhalte im Rahmen eines Referates 11. Verpflichtende Teilnahme an einem Sonographie-Kurs und Strahlenschutz D. Praktische Weiterbildung Erstes Jahr Kenntnisse: Grundlagen der Reanimation und Schmerztherapie Grundlagen der Lokalanästhesie Grundlagen des Flüssigkeitsmanagement bei Kindern und der Säuglingsernährung Erwerb von Kenntnissen, Erfahrungen und Fertigkeiten in den instrumentellen und funktionellen Untersuchungsmethoden Grundkenntnisse der angebotenen Fehlbildungen (inkl. Embryologie) Beurteilungen von kindlichen Frakturen, des akuten Abdomens und des Schädel-Hirn-Traumas Pharmakotherapie Erwerb von Kenntnissen, Erfahrungen und Fertigkeiten in der Entnahme, Methodik und der Bewertung des Grundleistungslabors Pathophysiologie häufiger kinderchirurgischer Krankheitsbilder Grundlagen des D-Arztverfahrens und des Verletzungsartenverfahrens Fähigkeiten: Wundversorgungen inkl. Brandwundenbehandlung im Akutstadium Zirkumzision Biopsie und Excision von Hauttumoren geschlossene Frakturbehandlung Herniotomie (außer Säuglingshernie) Appendektomie Pyloromyotomie Kryptorchismus Zweites Jahr Kenntnisse: Triagekriterien für polytraumatisierte Patienten Reanimation Erwerb von Kenntnissen, Erfahrungen und Fertigkeiten in der Erhebung der intraoperativen Befundkontrolle unter Berücksichtigung des Strahlenschutzes Vertiefung der Kenntnisse, Erfahrungen und Fertigkeiten in der sonographischen und radiologischen Diagnostik. Übernahme einer Spezialsprechstunde unter Anleitung (Sonographie, Urologie oder Traumatologie) Fähigkeiten: Laparotomie Stomieanlagen Hauttransplantationen und einfache plastisch Eingriffe (abstehende Ohren) Endoskopien, Laparoskopien, Lasertechniken Zugang und Verschluß einer Thorakotomie Schädeltrepanation Halsfisteln, Halszysten Osteosynthesen (K-Draht, intramedulläre Schienung) Hodenrevisionen (Hodentorsion/Hydatidentorsion) Drittes Jahr Kenntnisse: Pathophysiologische Zusammenhänge in der Kinderurologie Pathophysiologische Zusammenhänge bei komplexen kongenitalen Fehlbildungen und onkologischen Erkrankungen. Vertiefte Kenntnisse dieser Krankheitsbilder (Spektrum der therapeutischen Optionen, Langzeitprognose Variationen des Krankheitsbildes) Teilnahme am Konsildienst (Pädiatrie, Gynäkologie, Unfallchirurgie) Erfahrungen mit schwierigen Elterngesprächen einfache Gutachten (Versicherungen, Berufsgenossenschaften) Fähigkeiten: urologische Eingriffe (Pyloroplastik, Ureterimplantationen, Hypospadie, Urthralklappen) komplexe Laparotomie komplexe Traumatologie des Bewegungsapparates Thorakotomie bei Ösophagusatresie Relaxatio diaphragmatica und Zwerchfellhernien Laparochisis und Omphalocele Myelomeningocelen Antirefluxplastik Operation bei anorectalen Fehlbildungen Tumoreingriffe in Koordination mit einer onkologisch-pädiatrischen Abteilung in München oder Salzburg Komplettierung des Operationskataloges E. Weiterbildungszeiten In Zusammenarbeit mit der Abteilung für Pädiatrie (Prof. Dr. Bürger) erhalten die Assistenten die Gelegenheit zur Absolvierung ihrer restlichen Weiterbildungszeiten auf der Intensivstation und in der Pädiatrie In Zusammenarbeit mit der Abteilung für Unfallchirurgie (Prof. Dr. Ketterl) und der Abteilung für Allgemeine-/Viseral-&Thoraxchirurgie (PD Dr. Schauer) können die Weiterbildungsassistenten die Gelegenheit zur Absolvierung des „Common Trunk“ erhalten. Weiterbildungsinhalt: Erwerb von Kenntnissen, Erfahrungen und Fertigkeiten in – der Vorbeugung, Erkennung, operativen und konservativen Behandlung, Nachsorge und Rehabilitation von Fehlbildungen, Erkrankungen, Infektionen, Organtumoren, Verletzungen, Verbrennungen sowie deren Folgen im Kindesalter einschließlich pränataler Entwicklungsstörungen – den instrumentellen und funktionellen Untersuchungsmethoden – der Erhebung einer intraoperativen radiologischen Befundkontrolle unter Berücksichtigung des Strahlenschutzes – den endoskopischen, laparoskopischen, minimal-invasiven, mikrochirurgischen Operationsverfahren und Laser-Techniken – der Behandlung von Schwer- und Mehrfachverletzten einschließlich des Trauma-Managements und der Überwachung – der konservativen und operativen Frakturversorgung einschließlich gelenknaher Frakturen und Gelenkverletzungen sowie plastischrekonstruktiver Techniken – der enteralen und parenteralen Ernährung insbesondere nach Operationen, auch bei Früh- und Neugeborenen – den Grundlagen der Durchgangsarzt- und Verletzungsartenverfahren der gewerblichen Berufsgenossenschaften Definierte Untersuchungs- und Behandlungsverfahren: – Repositionen von Frakturen und Luxationen sowie Versorgung von Weichteil- und Organverletzungen – operative Eingriffe einschließlich endoskopischer, minimal-invasiver, mikrochirurgischer und Laser-Techniken – an Kopf- und Hals, – z. B. Trepanationen, ventrikuläre Liquorableitungen, Osteoplastik bei Kraniostenose, Tracheotomien, Thyreoidektomien, Korrektur von Kiemengangsanomalien, ösophagotracheale Fisteln, Verletzungen und muskulärer Schiefhals, Tumorresektionen – an Brustwand und Brusthöhle, – z. B. Korrekturen von Fehlbildungen, Erkrankungen und Verletzungen der Brustwand, der Brusthöhle, des Mediastinums, des Tracheobronchialsystems, der Lungen und des Ösophagus, Resektion äußerer, mediastinaler und pulmonaler Tumoren – an Bauchwand, Bauchhöhle und Retroperitoneum, – z. B. Korrektur von Fehlbildungen, operative Therapie von Organverletzungen äußerer und innerer Hernien, bei Funktionsstörungen und entzündlichen Erkrankungen, intestinale Resektionen einschließlich Tumorresektionen – am Urogenitaltrakt, – z. B. Korrektur von Fehlbildungen der Nieren, ableitenden Harnwege und des inneren und äußeren Genitale einschließlich Verletzungen, Tumorresektionen – am Gefäß-, Nerven- und Lymphsystem, – z. B. bei Fehlbildungen einschließlich Dysraphien, Verletzungen und Tumoren, Anlage von Shunts, Port-Implantationen – am Stütz- und Bewegungssystem, – z. B. bei Frakturen, Luxationen und Weichteilverletzungen einschließlich deren Folgen,Weichteil-, Knochen- und Gelenkinfektionen, Tumoren – bei plastisch-rekonstruktiven Eingriffen, – z. B. bei Fehlbildungen, kongenitalen Defekten und Defektverletzungen an Kopf, Hals, Brustwand, Rumpf und Extremitäten und Zwerchfellplastiken, Haut-, Muskel-, Sehnen- und Knorpelplastiken 4.4 Kinderchirurgie Erwerb der in der Weiterbildungsordnung für diese Kompetenz aufgeführten Weiterbildungsinhalte. Untersuchungs- und Behandlungsmethoden sind mindestens in folgendem Umfang nachzuweisen: – 500 Ultraschalluntersuchungen des Schädels, Halses, Thorax, Abdomens und Retroperitonealraumes, der Urogenitalorgane, der Weichteile und des Skelettes inkl. Doppler- und Duplex-Sonographien – 50 diagnostische Endoskopien des Tracheobronchialsystems, des Thorax, Magen-Darm- und Urogenitaltraktes – konservative Behandlung von • 50 Frakturen und Luxationen einschließlich Repositionen • 25 Weichteil- und Organverletzungen – operative Eingriffe einschließlich endoskopischer, minimal-invasiver, mikrochirurgischer und Laser-Techniken, davon • 25 an Kopf- und Hals, zum Beispiel Trepanationen, ventrikuläre Liquorableitungen, Osteoplastik bei Kraniosynostose, Tracheotomien, Thyreoidektomien, Korrektur von Kiemengangsanomalien, ösophagotracheale Fisteln, Verletzungen und muskulärer Schiefhals, Tumorresektionen • 25 an Brustwand und Brusthöhle, zum Beispiel Korrekturen von Fehlbildungen, Erkrankungen und Verletzungen der Brustwand, der Brusthöhle, des Mediastinums, des Tracheobronchialsystems, der Lungen und des Ösophagus, Resektion äußerer, mediastinaler und pulmonaler Tumoren • an Bauchwand, Bauchhöhle und Retroperitoneum, davon • 50 offene chirurgische und laparoskopische Eingriffe, zum Beispiel bei Erkrankungen und Fehlbildungen der Bauchwand und des Abdomens, kindlichen Tumoren, im Retroperitonealraum und am Anorektum • 25 am Oberbauch, zum Beispiel am Magen, Pylorus, bei gastroösophagealem Reflux, am Zwerchfell, an der Leber, extrahepatischen Gallenwegen, Milz • an Dünn- und Dickdarm einschließlich Rektum, davon • 25 spezielle Operationen, zum Beispiel Atresien und anderen Fehlbildungen, entzündlichen Erkrankungen, Ileus, Anus praeter naturalis, davon • 10 bei Säuglingen • 25 Appendektomien • 50 Hernien, davon • 10 bei Säuglingen • am Urogenitaltrakt, davon • 50 Korrekturen von Fehlbildungen der Nieren, ableitende Harnwege und des inneren und äußeren Genitale einschließlich Verletzungen, Tumorresektionen • 25 am Gefäß-, Nerven- und Lymphsystem, zum Beispiel bei Fehlbildungen einschließlich Dysrhaphien, Verletzungen und Tumoren, Anlage von Shunts, Port-Implantationen • am Stütz- und Bewegungssystem • 25 operative Versorgungen von Frakturen der langen Röhrenknochen • 25 operative Versorgungen von gelenknahen Frakturen und Verletzungen großer Gelenke – 10 Versorgungen ausgedehnter Weichteilverletzungen – weitere Eingriffe, davon • 25 nach Verletzungen der Hand, bei Weichteil-, Knochen- und Gelenkinfektionen; Sehnen-/Nervennähte, Amputationen, Arthrotomien, Osteotomien, Spongiosaplastiken, Tumorresektionen, Osteosynthesen-Materialentfernungen • 25 bei plastisch-rekonstruktiven Eingriffen, zum Beispiel bei Fehlbildungen, kongenitalen Defekten und Defektverletzungen an Kopf, Hals, Brustwand, Rumpf, Extremitäten, Zwerchfellplastiken, Haut-, Muskel-, Sehnen- und Knorpelplastiken