Entspannungstechniken – kurze Erläuterung Ich selbst habe einige Entspannungstechniken erlernt und möchte sie kurz, auch in Bezug auf den Schwindel, persönlich vorstellen und erläutern. TAI CHI Ist eine Entspannungsübung aus Asien. Ähnlich auch Chi Qong, Feng Shui oder Yoga. Die Asiaten legen viele Teile ihres Lebens immer auf die sogenannten 5 ELEMENTE aus. Somit auch ihre Medizin und Übungen, um das innere Gleichgewicht (YING und YANG ) im Einklang zu halten. Die 5 Elemente sind: Wasser, Holz, Feuer, Erde und Metall. Ebenso laufen die Übungen im Tai Chi in dieser Reihenfolge ab, da sich der Kreislauf fördern und nicht stören oder behindern soll. Wasser nährt Baum (Holz), Holz nährt Feuer ( Kamin), aus Feuer kommt neue Erde ( Asche), Erde macht Metall ( Bodenschätze etc ). Störend wäre z.B: Wasser löscht Feuer, Erde saugt Wasser auf oder Metall schneidet Holz. Jede Übung wird mit einem Bild oder einem Symbol verbunden. Es erleichtert das Erlernen und anhand einer kleinen Geschichte, die mit den Bildern im Kopf abläuft, können später auch die Übungen fliessend ablaufen. Die 5 Grundelemente werden wie folgt dargestellt: Wasser > beide Arme gehen nach oben ( auf Herzhöhe ) und symbolisieren eine Welle. Holz > Arme gehen nach unten und stellen Wurzeln eines Baumes dar, da hier die Kraft jeder Pflanze liegt. Feuer > Arme gehen von unten zusammen hoch zur Brust bis Herzhöhe und von hier parallel nach vorne. Das Feuer geht vom Herzen aus. Erde > ausgestreckt stellen die Arme dann eine Weltkugel, die Erde, dar und formen eine Art Kreis. Metall > unten kreuzen sich die Unterarme und man streicht sie dann nach links und rechts wieder aus. Beide Arme gehen nun ausgestreckt vom Körper parallel zueinander hoch ( bis Herzhöhe ) und stellen eine Stahlsäule dar. Beim Tai Chi sind Körper und Geist im Einsatz. Gerade die langsamen und fliessenden Bewegungen erfordern Konzentration und trainieren zudem das Gleichgewicht. Für Schwindelpatienten sicherlich eine sehr geeignete Übungsform. P-rogressive M-uskel R-elaxation ( PMR ) nach Jakobsen Grundgedanke dieser Technik ist die bewußte An-und Entspannung jeglicher Muskelgruppen im Körper. Sie kann im Sitzen, Liegen oder auch Stehen durchgeführt werden. Nach und nach werden einzelne Muskeln angespannt, die Spannung eine Weile gehalten und wieder entspannt. Zuvor unbewusst angespannte Muskelpartien können so gelöst werden. Einige Beispiele: Man ballt die Hand fest zu einer Faust, hält diese eine Zeit und entspannt sie dann wieder. Hier werden nahezu alle Muskeln im Arm gefordert. Ähnlich ist es mit Oberschenkel-Waden- oder auch Gesäßmuskel. Anspannen der Schulterblätter zur Rückmitte oder Hochziehen der Schultern, sind speziell für die Muskeln im Nackenbereich gedacht. In Punkto Schwindel: Durch das Hochziehen oder Zusammenziehen der Schultern wird die Blutzirkulation in den Kopf für einen kurzen Moment gestört, beim Entspannen setzt sie dann wieder ein. Bei diesem Vorgang kann einem m.E. kurzweilig schwindelig werden, was unangenehm ist, aber wieder vergeht. Imaginationsübungen Beruhen allein auf Gedanken-und Vorstellungskraft des Menschen. ( lat.imaginor >sich vorstellen). Somit ist es eine PASSIVE Technik, wo nur der Geist gefordert wird. Passive Techniken bedingen daher immer eine ruhige Umgebung, eine entspannte Position und vor allem genügend Zeit. z.B im Bett vor dem Einschlafen - soweit der Partner/In dafür Verständnis aufbringt - oder im Garten nach dem Mittag etc. Bei Imaginationsübungen ist die eigene Phantasie gefragt, was bedeutet, dass man versucht sich z.B bildlich vorzustellen, wie die inneren Organe und Muskeln nach und nach entspannen oder wie man in Gedanken einen schönen Ort zum Verharren aufsucht, der dann nach seinen persönlichen Vorstellungen gestaltet wird. Für ein aktuelles Problem, was einen belastet , wird ein bildliches Symbol gewählt, was dieses darstellen könnte. Beim Schwindel war es bei mir das Pendel in einer grossen Kirchenglocke, welches immer hin und her schlägt. Gedanklich versucht man nun das Problem in diesem Symbol aufzuheben. Beim Pendel z.B wird die schlagende Glocke immer langsamer und somit auch das Pendel, bis es still steht. Diese Gedankengänge sollen wieder etwas innere Ruhe einkehren lassen. Autogenes Training Ist sicherlich vielen Menschen inzwischen ein Begriff. Auch dieses ist eine PASSIVE Technik, wo nur der Geist gefordert wird. Somit gelten ähnliche Voraussetzungen wie oben genannt. Beim Autogenen Training beziehen sich die Gedanken auf die einzelnen Körperteile und Gliedmaßen. Begonnen wird z.B mit dem Rechten Arm, weiter über den linken, die Hände, später die Beine, die Füße , bis zum Kopf und auch zur Atmung. Nacheinander wird sich somit vorgestellt, wie die Körperteile warm werden, dass sie schwer werden, dass der ganze Körper warm und schwer ist, das Herz ruhig schlägt, der Kopf angenehm frei und kühl ist usw. Diese Technik erfordert viel viel Übung und nicht jedes Mal gelingt es einem, den gewünschten Erfolg zu erzielen. In Punkto Schwindel sind für mich alle passiven Übungen sehr sehr schwer durchzuführen, da oftmals ein entspanntes Liegen oder Augenschliessen kaum oder nur schlecht möglich ist. Der Schwindel kann teilweise so dominant sein, dass er keine klaren Gedanken oder eine konzentrierte Übung zulässt. Musiktherapie Ist sicherlich in erster Linie für Menschen geeignet, die stark unter einem Ohrgeräusch ( Tinnitus) leiden. Die Therapeutin spielt ein der Gruppe Musikstück vor. Meist klassisch, da hier besonders viele Instrumente vorkommen. Der einzelne Zuhörer soll sich nun auf die verschiedenen Musikinstrumente konzentrieren, soll versuchen sie rauszufiltern und zu hören, welche es sein könnten. Ebenso soll sich jeder Einzelne ganz persönliche Bilder vorstellen, die zu der Musik passen könnten. Hier ist aktives Zuhören gefordert. Zum Anderen kann aber auch jeder selbst ein Instrument in die Hand nehmen und nun in der Gruppe versuchen, die Instrumente im Klang und von der Harmonie aufeinander abzustimmen. Hier ist ebenso aktives Hören,Konzentration und Handeln gefordert. Ich persönlich konnte mit der Musiktherapie nicht so viel anfangen, da mir klassische Musik weniger liegt und ich die „Musikstücke“ in der Gruppe einfach nur als unmelodischen Krach empfunden habe. Ich habe früher selbst Musik gemacht und denke, dass halt nicht jeder ein musikalisches Gehör oder Gespür mitbringt, um eine Harmonie erzeugen zu können. Zum Ablenken (soweit man nicht unter Lärmempfindlichkeit leidet!), ist es aber sicherlich nicht verkehrt .