Was ist künstliches Koma und warum wird es angewendet? Das künstliche Koma ist eine Langzeitnarkose, die auf der Intensivstation überwacht wird. Der Begriff Koma kommt aus dem Griechischen und heißt „tiefer, fester Schlaf“. Beim künstlichen Koma handelt es sich um einen Medikamentenschlaf des Körpers, der einer Vollnarkose entspricht. Er wird gewöhnlich nach einem schweren Unfall oder bei einer lebensbedrohlichen Erkrankung eingesetzt, um den Organismus zu entlasten und den Kranken, zum Beispiel bei einer Infektion, wirksamer behandeln zu können. Der Patient wird künstlich beatmet, alle wichtigen Körperfunktionen wie Herzfrequenz, Blutdruck etc. werden rund um die Uhr überwacht. Hintergrund: Bei schweren Krankheiten oder Unfällen reagiert der Körper oft panisch. Es schrillen sozusagen alle Alarmglocken auf einmal. Körpereigene Rettungssysteme werden völlig überfordert. Es kommt zu schwerem Stress. Dadurch kann ein lebensbedrohlicher Zustand eintreten. In solchen Momenten werden Patienten oft bewusstlos. Damit schützt der Körper sich selbst. Schwere Schmerzen und Todesangst werden nicht mehr wahrgenommen. Das künstliche Koma erfüllt die gleiche Aufgabe. Ärzte und Apparate schalten die panischen Angstreaktionen aus und übernehmen die Kontrolle über alle Grundfunktionen im Organismus. Das künstliche Koma kann jederzeit beendet werden, beim natürlichen kann es Wochen und Jahre dauern, bis ein Patient aus seiner tiefen Bewusstlosigkeit wieder aufwacht. Patienten im Koma bekommen fast immer etwas aus ihrer Umgebung mit Wenn es geht, halten die Ärzte das künstliche Koma flacher als eine echte Narkose. Dazu gehört es, den Patienten ab und zu fast aufwachen zu lassen. Auf diese Weise bleibt sein Tag und Nacht-Rhythmus einigermaßen erhalten. Der Patient im künstlichen Koma bekommt fast immer etwas aus seiner Umgebung mit. Deshalb gehen Ärzte und Pflegepersonal so mit ihm um, als sei er bei vollem Bewusstsein. Ernährt werden Menschen im künstlichen Koma entweder durch eine Magensonde mit Spezialnahrung oder intravenös über die Blutbahn. Bei einigen Krankheitszuständen wird der Patient auf 34-32 Grad Celsius heruntergekühlt, vor allem nach Herzstillstand mit erfolgreicher Wiederbelebung oder nach einem größeren Schlaganfall. Durch die Kühlung läuft der Stoffwechsel langsamer, der Sauerstoffverbrauch sinkt, was dem Gehirn hilft, die gefährliche Situation zu meistern. Aber die Kühlung ist belastend und deshalb auch nur im künstlichen Koma auszuhalten. Risiken und Nebenwirkungen eines künstlichen Komas sind nach Ansicht der Fachleute sehr gering. Das Hauptproblem besteht darin, dass beim Erwachen alle Regelsysteme wieder störungsfrei anlaufen. Die Schlafmittel werden deshalb nicht plötzlich abgesetzt, sondern langsam reduziert. Man nennt das „Ausschleichen“. Nach Beendigung des künstlichen Komas kann es bei manchen Patienten über einige Stunden oder Tage hinweg zu Halluzinationen kommen, die meist von den eingesetzten Medikamenten herrühren, aber wieder vollkommen verschwinden. Quelle: Google 15.01.2009 (Suchbegriff: künstliches Koma),Die MEDIZIN-WELT-Redaktion erreichen Sie unter [email protected] Gefäßverschluss , arterielle Lyse: Bei längeren Ver schlüssen ist eine „arterielle Lyse“ nötig. Dabei wird versucht, das Blutgerinnsel mit einem fl üssigen Medikament direkt im Gefäß aufzulösen